PRESSE-INFORMATION Ali Ahmad Said (Adonis) erhält den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis 2015 Sonderpreis für Giusi Nicolini, Bürgermeisterin von Lampedusa 27.08.2015. Seit 1991 verleiht die Stadt Osnabrück alle zwei Jahre den nach dem weltbekannten, in Osnabrück geborenen Schriftsteller Erich Maria Remarque benannten Friedenspreis. In diesem Jahr wird die Auszeichnung zum 13. Mal vergeben. Den mit 25.000 Euro dotierten Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis erhält der syrisch-libanesische Lyriker und Essayist Ali Ahmad Said, der unter seinem Künstlernamen Adonis veröffentlicht, um sein Eintreten für die Trennung von Religion und Staat, die Gleichberechtigung der Frau- DER OBERBÜRGERMEISTER Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Osnabrück Rathaus 49074 Osnabrück Fax: 0541 323-4353 [email protected] www.osnabrueck.de Ihre Ansprechpartner Dr. Sven Jürgensen Pressesprecher Tel.: 0541 323-4305 [email protected] Nina Hoss Tel.: 0541 323-4557 [email protected] en in der arabischen Welt sowie für eine aufgeklärte arabische Gesell- Silke Brickwedde schaft zu ehren. Zudem gilt Adonis als der bedeutendste arabische Tel. 0541 323-2328 Dichter der Gegenwart. [email protected] Verliehen wird der Preis gerade auch im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen in Nahost. Ganz im Sinne Remarques soll Mut gemacht werden, trotz aller Verzweiflung über die Zustände an die Zukunft Arabiens zu glauben. Die Mitglieder der Jury betonen, Adonis setze sich kritisch mit der Rolle der Religionen auseinander und für eine demokratische Willensbildung ein. Unter dem literarischen Aspekt biete er Zugang zum Verständnis der unterschiedlichen Kulturhintergründe, die Lektüre seiner Schriften verdeutliche zudem die Bedeutung der Poesie im arabischen Raum. So gelte Adonis als ein wichtiger Vermittler zwischen arabischer und westlicher Kultur. www.app-osnabrueck.de PRESSE-INFORMATION Die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giuseppina „Giusi“ Maria Nicolini, DER OBERBÜRGERMEISTER erhält den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis für ihr Eintreten für ein neues europäisches Asyl- und Einwanderungsrecht. Ebenso soll mit der Preisvergabe das Engagement der Bürger Lampedusas angesichts der Herausforderungen, die sich durch die Flüchtlingsströme über das Mittelmeer für die Insel ergeben, gewürdigt werden. Die Preisverleihung findet statt am Freitag, 20. November, um 11 Uhr im Friedenssaal des historischen Rathauses der Stadt Osnabrück. „Der Dichter muss stets jenseits des Üblichen stehen und es ist seine Pflicht, den Wind der Freiheit und Gleichheit zu unterstützen, der Gesellschaften antreibt“, schrieb Adonis, als er von der Verleihung des Remarque-Friedenspreises erfuhr. Er spricht damit ganz im Sinne Re- Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Osnabrück Rathaus 49074 Osnabrück Fax: 0541 323-4353 [email protected] www.osnabrueck.de Ihre Ansprechpartner Dr. Sven Jürgensen Pressesprecher Tel.: 0541 323-4305 [email protected] Nina Hoss Tel.: 0541 323-4557 [email protected] marques, dessen Worte „man kann nur sich hinsetzen, und sein kleines bißchen tun, damit Fortschritt möglich ist“ das dichterische Wirken Ado- Silke Brickwedde nis‘ und das persönliche Engagements Giusi Nicolinis bezeichnend be- Tel. 0541 323-2328 schreiben. [email protected] Adonis wurde 1930 als Ali Ahmad Said Esber in Qassabin (Nordsyrien) geboren und studierte Philosophie in Damaskus. 1955 wurde er wegen politischer Aktivitäten inhaftiert. Danach ließ er sich mit seiner Frau in Beirut nieder, wo er unter seinem Künstlernamen Adonis die avantgardistische Literaturzeitschrift Schi'r (Poesie) herausgab – die zu einer der wichtigsten Stimmen für die Neubegründung der arabischen Lyrik wurde. 1960 nahm er die libanesische Staatsbürgerschaft an und graduierte an der Université Saint-Joseph, wo er noch zu Beginn des Libanesischen Bürgerkrieges 1975 lehrte. 1980 emigrierte er nach Paris, wo er bis heute lebt. Adonis gilt als der bedeutendste arabische Dichter der Gegenwart. Er versucht, die Offenheit der klassischen arabischen Lyrik neu zu beleben, indem er Tabus bricht und Religion hinterfragt. Gerade www.app-osnabrueck.de PRESSE-INFORMATION auch durch seine kritischen Essays erregt er immer wieder Aufsehen in DER OBERBÜRGERMEISTER der arabischen Welt. Giuseppina Maria Nicolini, 1961 in Lampedusa geboren, wurde in ihrem Heimatort bereits mit 23 Jahren stellvertretende Bürgermeisterin. Schon früh setzte sie sich für den Umweltschutz ein, war Mitglied in der kommunistischen Jugend und wurde wegen ihres Engagements in ihrer Heimat häufig angefeindet – bis hin zu Brandanschlägen. Im Mai 2012 wurde sie zur Bürgermeisterin von Lampedusa und Linosa gewählt. Kurz darauf schrieb sie einen offenen Brief, in dem sie die EUFlüchtlingspolitik scharf kritisierte. Nach der Flüchtlingstragödie vor Lampedusa am 3. Oktober 2013 hielt sie eine Rede während des EUGipfels, in der sie ein neues europäisches Asyl- und Einwanderungsgesetz forderte. Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Osnabrück Rathaus 49074 Osnabrück Fax: 0541 323-4353 [email protected] www.osnabrueck.de Ihre Ansprechpartner Dr. Sven Jürgensen Pressesprecher Tel.: 0541 323-4305 [email protected] Nina Hoss Tel.: 0541 323-4557 [email protected] Der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis wird im Sinne seines Na- Silke Brickwedde mensgebers für belletristische, journalistische oder wissenschaftliche Tel. 0541 323-2328 Arbeiten vergeben, die sich mit Themen des inneren und äußeren Frie- [email protected] dens auseinandersetzen, sowie für beispielhaftes Engagement für Frieden, Humanität und Freiheit. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Präsident der Universität Osnabrück, gehören der Jury Prof. Dr. Heribert Prantl, Prof. Dr. Rita Süßmuth, Dr. Johano Strasser, Dr. Hubert Winkels, Jutta Sauer sowie Prof. Dr. Tilman Westphalen als Vertreter der Erich-MariaRemarque-Gesellschaft und Dr. Thomas Schneider als Leiter des Erich Maria Remarque-Friedenszentrum an sowie als Vertreter der Stadt Osnabrück Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und der städtische Pressesprecher Dr. Sven Jürgensen. Der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis wurde bisher vergeben an Lew Kopelew (1991), Hans Magnus Enzensberger (1993), Uri Avnery www.app-osnabrueck.de PRESSE-INFORMATION (1995), Ludvik Vaculik (1997), Huschang Golschiri (1999), Swetlana DER OBERBÜRGERMEISTER Alexijiwitsch (2001), Prof. Dr. Dan Bar-On und Mahmud Darwisch (2003), Leoluca Orlando (2005), Prof. Dr. Tony Judt (2007), Henning Mankell (2009), Tahar Ben Jelloun (2011) sowie Abdallah Frangi und Avi Primor (2013). Sonderpreise erhielten Anja Lundholm (1991), Dörte von Westernhagen (1993), Milijenko Jergovic (1995), die Gemeinsame deutsch- tschechische Historikerkommission (1997), das Gründungskomitee des Verbandes iranischer Schriftsteller (1999), die Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte und soziale Fürsorge MEMORIAL (2001), Juri Andruchowytsch (2005), Grigori Pasko (2007), Lukas Bärfuss (2009), die Menschenrechtsorganisation PRO ASYL (2011) und die Initiative EXIT-Deutschland (2013). Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Stadt Osnabrück Rathaus 49074 Osnabrück Fax: 0541 323-4353 [email protected] www.osnabrueck.de Ihre Ansprechpartner Dr. Sven Jürgensen Pressesprecher Tel.: 0541 323-4305 [email protected] Nina Hoss Tel.: 0541 323-4557 [email protected] Silke Brickwedde Tel. 0541 323-2328 [email protected] www.app-osnabrueck.de
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