Familienkirche tut gut! - Evangelische Jugend EKM

Kinder-Kirchen-Brief 02/15
Thema:
Familienkirche tut gut!
„Familienkirche tut gut!“ So heißt eines der insgesamt vier erschienenen Bücher zum Konzept
der „Familienkirche.“ Entwickelt und praktisch
umgesetzt von Jochem Westhof, der dieses Konzept am 27.05.15 in Halle/ Saale vorgestellt hat.
Die Teilnehmenden durften erleben, dass diese
Art generationsübergreifend Gottesdienst mit
Kindern und ihren Familien zu feiern „gut tut.“
Das Konzept Familienkirche verbindet Elemente
des klassischen Kindergottesdienstes und des
Familiengottesdienstes zu einem eigenen Konzept, das beiden Kindern und Familien gerecht
werden will. Diese Gottesdienste lassen sich
neben der Kirchengemeinde auch gut in der
Kindertagesstätte feiern. Egal, ob Sie eine kleine
Gruppe oder eine großen Gruppen haben, diese
Gottesdienste können Sie feiern und das Beste,
es gibt reichlich praktisches Material zum sofortigen Umsetzen.
Kinder- und Jugendpfarramtes (evangelischejugend.de). Zudem finden Sie Informationen und
Fortbildungsangebote. Dabei freue ich mich besonders, dass wir am 17.09.2016 einen zweiten
Kindergottesdiensttag für Ehrenamtliche in der
Arbeit mit Kindern anbieten können.
In der Rubrik „Blick ins Buch“ finden Sie eine
Rezension zu einer Arbeitshilfe mit praktischen
Entwürfen für Schulanfangsgottesdienste. Besonders freue ich mich, dass der Verlag Junge
Gemeinde uns erlaubt hat, aus dem vorgestellten
Buch, einen Entwurf für einen Schulanfangsgottesdienst abzudrucken.
Für die nun beginnende Sommer- und Ferienzeit
wünsche ich Ihnen, dass Sie neue Kräfte und
Ideen sammeln mögen und wünsche Ihnen eine
erholsame und gesegnete Zeit.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Ein ausführlicher Bericht vom Fachtag finden Sie
in dieser Ausgabe und auf der Internetseite des
Ekkehard Weber
Referent für Kindergottesdienst
Herausgegeben vom Kinder- und Jugendpfarramt der EKM
Am Dom 2 | 39104 Magdeburg
[email protected] | [email protected]
www.evangelischejugend.de | facebook/EvangelischeJugendEKM
INH A LT
1. Bericht vom Fachtag zum Konzept
„Familienkirche“ von Deborah Schmieg......... 2
2. Informationen und Termine............................ 3
Informationen aus dem Referat
Kindergottesdienst............................................ 3
Fortbildungsangebote für Ehrenamtliche............ 3
Fortbildungsangebote für Hauptamtliche ........... 3
3. Materialtipps................................................ 4
Blick ins Buch: „Gott trägt uns wie in einem Tuch.
Schulanfangsgottesdienste zum Anfassen.“....... 4
4. Entwurf eines Schulanfangsgottesdienstes
aus dem Buch:
„Gott trägt uns wie in einem Tuch“................ 4
| Kinder-Kirchen-Brief 02/15
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
1
1. Bericht vom Fachtag zum Konzept „Familienkirche“
von Deborah Schmieg
Etwas außergewöhnlich war das Aufeinandertreffen von Pfarrerinnen und Pfarrern, Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen und
Ehrenamtlichen am 27. Mai in Halle. Zum Fachtag
„Familienkirche“ waren sie zusammengekommen, um das generationsübergreifende Gottesdienstkonzept kennenzulernen und gemeinsam
damit zu arbeiten und darüber zu diskutieren.
„In dieser Konstellation treffen sich die Beteiligten selten. Jedoch bin ich begeistert davon, wie
intensiv und positiv miteinander gearbeitet wurde“, berichtet Ekkehard Weber, Referent für Kindergottesdienst und Hauptorganisator des Fachtags. Das Kinder- und Jugendpfarramt der EKM
hatte zum Fachtag „Familienkirche“ eingeladen,
für den der Referent Jochem Westhof gewonnen
werden konnte.
Referent Jochem Westhof entwickelte
das Konzept „Familienkirche“
Jochem Westhof war langjähriger Referent für Kindergottesdienst in der Nordkirche und ist als Autor zahlreicher Fachbücher zum Thema bekannt.
Am vergangenen Mittwoch stellte er den Teilnehmern das Konzept der Familienkirche anschaulich und praktisch vor. Vor knapp 15 Jahren wurde eben dieses Konzept von ihm entwickelt. Erst
galt es als eine Art Experiment, inzwischen wird
es von seiner damaligen Gemeinde monatlich am
Sonntagmorgen umgesetzt. An diesem Sonntag
entfällt der „normale“ Gottesdienst.
Das Konzept „Familienkirche“ richtet sich an nullbis neunjährige Kinder und deren Familien, jedoch
werden die Gottesdienste inzwischen von allen
Gemeindegliedern gern besucht. Zudem eignet
es sich besonders gut für Menschen am Rand der
Gemeinde, da es sich um eine kurze und verständliche Gottesdienstform handelt. Kern des Konzeptes ist das gestalterische Erzählen biblischer
Geschichten, die wirken, ohne diese auszulegen.
Ein Gottesdienst dieser Art dauert etwa eine halbe Stunde. „Würde er länger gehen, würden wir
vor allem die Aufmerksamkeit der Kinder verlieren, und gerade die Aufmerksamkeitsspanne der
Kinder wird ganz bewusst berücksichtigt“, erklärt
Weber. Die Besucher des Gottesdienstes werden
aktiv in den Ablauf einbezogen. Kinder können
zum Beispiel dabei helfen, die Bodenbilder zu
legen. Umso bewusster können sie die biblischen
Geschichten, die erzählt werden, nacherleben.
„Insbesondere das Abschlussgebet
geht mir nicht mehr aus dem Kopf!“
„Wir finden Familien kaum noch in unseren Gottesdiensten und auf diesen Trend reagiert das
Konzept ‚Familienkirche‘“, sagt Weber, „darum
müssen Gottesdienste nicht familienfreundlich
sein, sondern familiengerechter werden. Das genannte Konzept ist ein Schritt in diese Richtung.
Die Zeit, der Ablauf, der Inhalt und die Räumlichkeiten müssen sich der Zielgruppe anpassen.“
Mit dem Fachtag am 27. Mai sollte der Gedanke
auf dem Gebiet der EKM breiter gestreut werden.
„Ziel war es, das Konzept der Familienkirche in der
EKM bekannter zu machen“, so Weber. Und das
scheint funktioniert zu haben. Mit 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Gebiet der EKM,
Sachsen und Anhalt, war der Fachtag ausgebucht.
Erika J. aus dem Kirchenkreis Egeln befindet sich
momentan in Ausbildung zur Gemeindepädagogin. „Ich arbeite sehr gerne mit Bodenbildern,
darum hat der Fachtag mein Interesse geweckt“,
erzählt sie begeistert und sagt weiter: „Ich konnte viel für die praktische Arbeit in der Gemeinde
mitnehmen. Man arbeitet viel mit Bildern, Farben
und kurzen Liedern, das gefällt mir. Insbesondere das Abschlussgebet, das Vaterunser, geht mir
nicht mehr aus dem Kopf!“
Das Referat Kindergottesdienst bietet hauptamtlichen sowie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern aus dem Arbeitsfeld gerne Hilfe
oder Beratungsmöglichkeiten an, wenn sie das
Konzept „Familienkirche“ in ihrer Gemeinde umsetzen möchten. Ansprechpartner dafür ist
Ekkehard Weber | Telefon 0391 / 5346-446
[email protected]
Das Modell ist veröffentlicht
in den Büchern:
»»Willkommen in der Familienkirche, Jochem
Westhof (Hg.), Gütersloher Verlagshaus, 2003,
ISBN 3-579-05515-1
»»Familienkirche macht Spaß, Jochem Westhof
(Hg.), Gütersloher Verlagshaus, 2006,
ISBN 978-3-579-03187-2
»»Familienkirche tut gut, Jochem Westhof (Hg.),
Gütersloher Verlagshaus, 2010,
ISBN 978-3-579-05921-1
»»Familienkirche ist lebendig, Jochem Westhof
(Hg.), Gütersloher Verlagshaus, 2014,
ISBN 978-3-579-06191-7
Siehe auch: www.jochemwesthof.de
Hier gibt es Hinweise zu den vergriffenen
Büchern!
Bilder vom Fachtag finden Sie auf:
www.evangelischejugend.de/
news,document.html?id=4228
| Kinder-Kirchen-Brief 02/15
„Ziel war es, das Konzept der Familien­
kirche in der EKM bekannter zu machen“
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2. Informationen und Termine
Informationen aus dem Referat
Kindergottesdienst
Aktuelle Fortbildungsangebote
für Ehrenamtliche
Aktuelle Fortbildungsangebote
für Hauptamtliche
1. Bitte vormerken:
Der 2. Kindergottesdiensttag der EKM
findet am 17.9.2016 in Halle/Saale statt!
Fit für die Arbeit mit Kindern Modul C
Vom Glauben reden – kleine Bibelkunde
Gemeindepädagogischer Tag: „Bilderwelten“
Eingeladen sind ehrenamtlich Mitarbeitende in
der Kirche mit Kindern. Der Tag bietet aber auch
berufliche Mitarbeitenden in Gemeinde, Kita und
Schule Fortbildungsmöglichkeiten zu Grundlagenthemen der Arbeit mit Kindern an. Weitere
Informationen folgen im Herbst!
Ort:
PTI Drübeck
Leitung: Beate-Maria Müksch
In unserem Kinder-Kirchen-Brief findet sich in
jeder Ausgabe ein Entwurf für einen Kindergottes-dienst, einen Familiengottesdienst oder
eine andere praktische Idee. Zukünftig sollen
an dieser Stelle auch erfolgreiche Entwürfe aus
Ihrer Praxis stehen. Was ist Ihnen gut gelungen
und könnte auch für andere Mitarbeitende in der
Arbeit mit Kindern interessant sein? Senden Sie
mir Ihre Idee für eine Einheit als Word-Dokument,
mit einer kurzen Beschreibung Ihrer praktischen
Erfahrungen damit, zu. Für jede abgedruckte
Einheit bekommen Sie ein kleines Geschenk aus
dem Kinder- und Jugendpfarramt.
Kontakt: [email protected]
Anmeldung: über PTI Drübeck
[email protected]
Telefon 039 452 / 943 02
Fit für die Arbeit mit Kindern Modul D
Der rote Faden – Liturgie in der Kirche
mit Kindern
Datum: 25.09.–26.09.2015
Ort: PTI Drübeck
Leitung: Ekkehard Weber
Anmeldung: über PTI Drübeck siehe oben
Fortbildungsangebote vor Ort sind über die Abrufangebote des Referat Kindergottesdienst möglich. Der überarbeitete Flyer, mit allen Informationen und Themen steht bereit zum Download
unter:
www.evangelischejugend.de/
evjm,media/wir/kigo-2015-16-web.pdf
Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Tag mit
guten Begegnungen, mit der Referentin Hanna
Moritzen aus der Evangelischen Hochschule
Nürnberg und impulsgebenden Workshops aus
der Praxis für die Praxis.
Termin: 8.7.2015 (9–16 Uhr)
Ort: Zinzendorfhaus Neudietendorf
Zielgruppe:Gemeindepädagogische
MitarbeiterInnen, Ehrenamtliche
Kursleitung: Ingrid Piontek in Kooperation mit
dem Kinder- und Jugendpfarramt
der EKM
Anmeldeschluss: 24.06.2015
Anmeldung: an PTI Neudietendorf
Telefon 036 202 / 201 640
Beitrag: 10,00 EUR (vor Ort zahlbar)
| Kinder-Kirchen-Brief 02/15
2. Autoren gesucht!
Datum:10.07.–11.07.2015
Vielfältige Bilderwelten umgeben uns und wir
sind mittendrin. Lassen Sie uns eintauchen in
Bilderwelten!
3
3. Materialtipps
Unter diesem Titel ist in diesem Jahr beim Verlag
Junge Gemeinde das vorliegende Buch erschienen. Es bietet neben einer kurzen Einführung 14
ausgearbeitete Schulanfangsgottesdienste an.
Alle 14 Gottesdienste sind in der Praxis aus der
Zusammenarbeit einer staatlichen Schule und
der Kirchengemeinde vor Ort entstanden. Ziel war
es, einen Gottesdienst mit missionarischer und
ökumenischer Offenheit, ver-ständlich für Kinder
und Erwachsene, und unter Einbeziehung von
Gemeinde, Schule und Eltern zu schaffen.
Dabei sind 14 Gottesdienste entstanden, die
inhaltlich drei Ziele verfolgen. Erstens: Die Gottesdienste sollen „(…) von Gottes Liebe, Fürsorge
und uneingeschränkter Annahme erzählen.“ (S.
7) Zweitens: Bei der Gestaltung der Gottesdienste
sollen alle Sinne der Besucher angesprochen werden. Und Drittens: Die Besucher sollen sich an
den Gottesdienst erinnern und etwas mitnehmen.
Deshalb steht ein religiöses Symbol im Zentrum
eines jeden Gottesdienstes, dem Texte, Lieder,
Aktionen und Gebete zugeordnet sind (vgl. S. 7).
Die ausführliche Einleitung des Buches hilft dabei, sich in die Hintergründe der angebotenen
Gottesdienste hineinzudenken. Der erste Teil der
Einleitung wird als „Theologie des Erzählens“
bezeichnet. Jedoch geht es weniger um dergleichen, als vielmehr um die Darstellung der theologischen Hintergründe der verwendeten biblischen
und außerbiblischen Geschichten. Im zweiten Teil
der Einleitung geht es um die „Bedeutung religiöser Symbole“, die kurz und knapp verdeutlicht,
warum jedem Gottesdienst ein zentrales Symbol
zugrunde gelegt wird. Im dritten Teil der Einlei-
tung wird auf die Hintergründe, der in den Gottesdiensten verwendeten Rituale zum Schulanfang
eingegangen. Insgesamt erhält der Leser dadurch
die Möglichkeit, die Gottesdienste schnell zu
verstehen und auf die eigene Situation vor Ort
anzupassen.
Das vorliegende Buch eignet sich auch für Schulanfangsgottesdienste, die nicht mit einer Schule gemeinsam geplant und vorbereitet werden.
Vorbereitungsteams erhalten hier zahlreiche,
praktisch gut umsetzbare Ideen für lebendige
Schulanfangsgottesdienste, die sowohl den Kindern, wie auch den Erwachsenen Gottesdienstbesuchern gerecht werden.
Der abgedruckte Entwurf (Punkt 4) zeigt den
grundsätzlichen Aufbau aller Entwürfe im Buch.
Dem komplett ausgearbeiteten Gottesdienstentwurf werden jeweils theologische und religionspädagogische Überlegungen vorangestellt. Diese
geben eine erste Orientierung zur Idee und zum
Ziel des Gottesdienstes. Anschließend wird der
Ablauf des Gottesdienstes mit allen Texten und
Liedern entfaltet. Anleitungen zur Herstellung des
benötigten Materials sind ebenfalls enthalten.
Die verwendeten Lieder finden sich im Anhang
des Buches. Besonders hilfreich ist der „Denkzettel für die Vorbereitung“, der schnell aufzeigt, was
im Vorfeld zu bedenken und vorzubereiten ist.
Insgesamt ist dieses Buch ein reichhaltiger
Fundus für alle, die jedes Jahr einen Schulanfangsgottesdienst vorbereiten und planen. Auch
wer an einer direkten Zusammenarbeit mit einer Grundschule interessiert ist, bekommt hier
praktische Anregungen, wie Schulanfangsgottesdienste gemeinsam vorbereitet und gefeiert
werden können.
Daten zum Buch:
Autoren: Wolfgang Loos / Christa Gerold
Titel:
Gott trägt uns wie in einem Tuch.
Schulanfangsgottesdienste zum Anfassen
Format: 120 Seiten, DIN A4, Paperback
Erschienen:2. Auflage 2015
Preis: € 16,90
ISBN: 978-3-7797-2097-3
Auch als E-Book erhältlich für: € 9,99
E-Pub Format: ISBN 978-3-7797-6008-5
Mobi-Format: ISBN 978-3-7797-6009-2
(E-Book ohne Liedanhang des Buches)
Das Buch ist im Buchhandel oder über
www.junge-gemeinde.de erhältlich.
4. Entwurf eines Schulan­
fangsgottesdienstes aus dem
Buch: „Gott trägt uns wie in einem Tuch“
Der Entwurf ist im genannten Buch auf den Seiten 86–93 zu finden. Die Lieder befinden sich im
Anhang des Buches.
Auf den folgenden Seiten!
| Kinder-Kirchen-Brief 02/15
Blick ins Buch: „Gott trägt uns wie in
einem Tuch. Schulanfangsgottesdienste
zum Anfassen.“
4
Wo r t e ,
Theologische und religionspädagogische Überlegungen
Die Geschichte von der Maus Frederick von Leo Lionni, die Sonnenstrahlen,
Farben und Worte sammelt, ist bei Kindern sehr bekannt.
(Leo Lionni, »Frederick« im Verlag J. Beltz erschienen als Taschenbuch: ISBN
978-3 -407 - 76007 - 4, als Paperback-Ausgabe: ISBN 978-3 -407-77040 -0 und als
gebundene Ausgabe: 978-3-407-79410-9.
Frederick tanzt aus der Reihe. Er tut nicht das, was die anderen tun. Er
hat eigene Ideen. Er ist nicht angepasst. Er sammelt nicht die wichtigen
Nahrungsmittel, um den Winter zu überstehen. Die anderen belächeln ihn
und versuchen mit allen Mitteln, Frederick in die Reihe zu holen.
Er soll sich wieder eingliedern. Doch als der Winter dann länger dauert und
ihre Nahrungsvorräte zu Ende gehen, erfahren die, die ihn anfangs nicht
verstehen, wie wichtig seine Schätze sind.
Das Leben ist mehr als Nahrung und Kleidung und mehr als das schnelle
Erreichen der Lern- und Leistungsziele der Schule. So wichtig dies alles ist,
es gibt mehr. Eben Worte, die das Leben bunt und warm machen, die über das
alltägliche Leben, das oft grau und eintönig ist, hinausweisen.
Wer einen Vorrat an gesammelten Sonnenstrahlen, d.h. an frohen, angenehmen, hilfreichen, Mut machenden Erfahrungen und Erinnerungen hat,
der übersteht auch kalte Zeiten, die keinem erspart bleiben. Der kann auch
anderen von dieser Wärme abgeben.
Wer einen Vorrat an gesammelten Farben hat, der weiß, dass graue, eintönige,
langweilige Tage vorübergehen.
Wer gute Worte kennt, sie weitersagt und immer wieder selbst erfährt, kann
mutig und stark und vertrauensvoll durch sein Leben gehen.
Diese Erfahrungen von Frederick und seinen Mäusegeschwistern sind für
die Schulanfängerinnen und Schulanfänger wichtig. Erwachsene haben
die Aufgabe, dass die Kinder diese Erfahrungen ermöglicht bekommen.
Erwachsene, die Kinder in ihrem Leben begleiten durch frohe und traurige
Zeiten, an warmen und frostigen Tagen, in eintönigen und abwechslungsreich
bunten Situationen.
»Dein Wort ist meines Fußes Leuchte« kann der Beter des Psalms 119 mit
Gewissheit sagen. Er hat erfahren, dass Gottes Wort eine gute Begleitung auf
dem Lebensweg ist. Es sind Worte, die uns von allen Seiten umgeben und
schützen, so dass wir uns nicht zu fürchten brauchen.
Für die Schulanfängerinnen und -anfänger steht die Frederick-Geschichte für
diese Aussage des Psalms.
Sie erfahren die Geschichte im Gottesdienst mit Farb- und Lichteffekten,
mit deutenden und nachvollziehbaren Worten und nehmen die gebastelte
Klammermaus mit ihrem Namen und guten Segensworten als Erinnerung mit
auf den Schulweg.
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Leben
bunt und Warm machen
Denkzettel für die Vorbereitung
Vorbereitungen
 Für die Frederick-Geschichte mit Farb- und Lichteffekten braucht man
das o.g. Bilderbuch, einen Overheadprojektor, eine große Leinwand, ausgeschnittene Mäuseschablonen (s. Vorlage Seite 98) für Frederick und
seine Mäusegeschwister sowie einige verschiedenfarbige Scheinwerfer.
 Die Anbringung der technischen Geräte und die Darbietung der Geschichte
muss vorher in der Kirche eingeübt werden. Die Scheinwerfer sollten von
einem sach- und fachkundigen Mitarbeiter bedient werden.
 Die Klammermäuse, die die Kinder erhalten, sind relativ einfach herzustellen und können gut im Kunst- oder Werkunterricht einer Grundschule gebastelt werden (siehe Vorlage und Bastelanleitung Seite 96).
 Den Kindergärten werden die Lieder für den Gottesdienst frühzeitig mitgeteilt, damit auch die neuen Schulkinder im Gottesdienst mitsingen
können.
 Falls ein Kinderchor den Gottesdienst mitgestalten kann, sollte auch hier
rechtzeitig Kontakt aufgenommen werden.
 Die Absprachen zwischen Kirchengemeinden und Grundschulen sind
für die Herstellung der Klammermäuse und wegen der Beteiligung von
Lehrerinnen/Lehrern und Eltern beim Fürbittengebet wichtig und müssen
vor den Sommerferien erfolgen.
Ablauf des Gottesdienstes
Der Gottesdienst
Fröhliche Orgel- und Trompetenmusik zur Eröffnung des Gottesdienstes
Begrüßung:
Liebe Mädchen und Jungen,
die heute in die Schule kommen.
Willkommen zum Schulanfang in der N.N.-Kirche.
Dies ist euer Tag und euer Gottesdienst!
Ihr sollt das jetzt richtig merken, wie wichtig und groß ihr seid.
Ihr dürft etwas machen, was wir nur heute in der Kirche tun:
Stellt euch einmal auf die Bank, auf der ihr sitzt,
damit wir euch alle sehen können.
(Schulanfangskinder stellen sich auf die Kirchenbank.)
Wir freuen uns, dass ihr so groß geworden seid.
Wir freuen uns und darum klatschen wir jetzt für euch.
(In die Hände klatschen und die Schulanfangskinder begrüßen.)
Jetzt setzt euch wieder.
Mit dem Klatschen ehren wir euch.
Wir sagen: Alle Achtung!
Ein Gruß allen, die mit euch gekommen sind: Eure Mütter und Väter,
Großeltern, Patinnen und Paten, Verwandte.
Sie alle haben euch geholfen, so groß zu werden.
Sie haben für euch gesorgt. Sie sind stolz auf euch.
Für sie alle klatschen wir jetzt auch in die Hände.
(In die Hände klatschen und die Angesprochenen begrüßen.)
Mit dem Klatschen freuen wir uns über euch.
Hier in der Kirche loben wir Gott, wenn wir in unsere Hände klatschen.
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| Kinder-Kirchen-Brief 02/15
Worte, die das Leben bunt und warm
machen
die das
5
die das
Leben
bunt und Warm machen
Hier in der Kirche loben wir Gott, wenn wir jetzt singen.
Wenn wir singen, machen wir das, was wir singen.
Ich zeige euch das und ihr macht es mir nach.
Lied: »Ein neuer Tag ist da« (Text und Noten s. S. 114f.)
Gebet und Lesung: Psalm 119
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und Licht auf meinem Weg.
Wohl denen, die ihr Leben führen, wie es sein soll,
weil sie der Wegweisung des Herrn nachgehen.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und Licht auf meinem Weg.
Wohl denen, die Gottes Botschaft folgen
und ihn mit ganzem Ernst suchen.
Solche tun das Böse nicht;
sie folgen Gottes Führung.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und Licht auf meinem Weg.
Du, Gott, bist es, von dir gehen die Ordnungen aus,
dass man sie sorgsam beachte.
Ich will mich ganz an das halten,
was du gesagt hast.
Ich will deine Worte nicht vergessen.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und Licht auf meinem Weg.
Ja, Herr, deine Weisungen machen mich froh.
Sie sind wie Menschen, die mich gut beraten.
Dein Wort leuchtet mir, wohin ich gehe.
Es ist ein Licht für meinen Weg.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und Licht auf meinem Weg.
Gib mir Halt, wie du versprochen hast!
Dann kann ich richtig leben.
Dein Wort, Herr, gilt für immer.
Es steht so fest wie der Himmel.
Die Menschen kommen und gehen,
doch deine Treue bleibt.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und Licht auf meinem Weg.
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(Aus: Alles, was atmen kann, lobe den Herrn. Eine Sammlung von Psalmen und Sprechstücken.
Hrsg. Rhein. Verband für Kindergottesdienst)
Wo r t e ,
die das
Leben
bunt und Warm machen
Lied: »Du bist meine Zuflucht« (Text und Noten s. S. 114)
Die Geschichte von Frederick, der Maus, die uns Mut zum
Leben macht
Erzählung
mit Aktionen
(Die Geschichte aus dem Bilderbuch von Leo Lionni wird den Kindern in Etappen
gezeigt und vorgelesen. Ergänzend dazu werden von einem zweiten Erzähler nachfolgende Kommentierungen vorgetragen. Dazu wird mit dem Overheadprojektor und
verschiedenen Scheinwerfern gearbeitet, s. Regieanweisungen.
Während der Anfang der Geschichte aus dem Bilderbuch gelesen wird, werden die
kleinen Mäuse auf dem Overheadprojektor leicht hin und her bewegt. Sie sammeln
Vorräte für den Winter. Frederick ist von ihnen abgewandt und schaut zum Himmel. Er
tut scheinbar nichts. Die anderen Mäuse wundern sich.)
Was ist mit Frederick los?
Das ist ungerecht.
Der sorgt einfach nicht mit.
Frederick macht, was er will.
Es sieht so aus, als ob er mit den anderen nichts zu tun haben will.
Du denkst jetzt vielleicht: Hoffentlich ist so einer, so eine nicht in meiner
Klasse. Aber sehen wir mal hin.
(Die Mäuse zu Frederick bewegen.)
Die Mäuse lassen Frederick nicht in Ruhe.
Sie fragen ihn, was er sammelt.
(Aus dem Bilderbuch wird die erste Antwort von Frederick gelesen: »Ich sammle
Sonnenstrahlen.« Bei »Sonnenstrahlen« gelbes Scheinwerferlicht zur Leinwand
richten, über die Köpfe der Mäuse.)
Frederick sagt: »Ich sammle Sonnenstrahlen!«
Einige Mäuse werden gedacht haben:
Wofür brauchen wir Sonnenstrahlen im Winter?
Hauptsache, wir haben genug zum Essen.
Und wir sagen heute auch: Wozu Sonnenstrahlen?
Hauptsache, die Heizung funktioniert im Winter.
Hauptsache, die Kinder lernen genug.
Hauptsache ...
Wozu Sonnenstrahlen?
Wozu?
(Gelbes Licht weg. Aus dem Bilderbuch wird die zweite Antwort von Frederick gelesen.
Bei »Ich sammle Farben ...« alle Farben der Scheinwerfer zur Leinwand richten.)
Frederick sagt: »Ich sammle Farben für die grauen, kalten Wintertage ...«
Das stimmt.
Manche Tage, auch in der Schule, sind grau.
Das schlägt auf die Stimmung.
Stimmt:
Manche Tage sind grau, weil wir uns ärgern.
Manche Tage sind grau, weil wir nicht schaffen,
was wir uns vorgenommen haben.
Manche Tage sind sogar schwarz.
(Alle Scheinwerfer aus.)
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| Kinder-Kirchen-Brief 02/15
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6
die das
Leben
bunt und Warm machen
Wenn niemand zu uns hält.
Wenn uns ein Freund, eine Freundin verloren geht.
Wenn uns jemand auslacht.
Manche Tage sind schwarz!
Dann denken wir – ja wir haben das Gefühl: Gott hat mich verlassen.
(Licht an. Aus dem Bilderbuch die dritte Antwort von Frederick vorlesen. Auf den
Overheadprojektor über die Mäuse die Buchstaben »A, B, C« als Zeichen legen.)
Frederick sammelt Wörter wie ihr Schulanfangskinder.
Wörter sammeln: Buchstaben zusammensetzen und immer mehr Wörter
lesen, verstehen und sprechen können.
Das ist ganz toll!
Wir wissen alle, es gibt Wörter, die machen uns groß.
Zum Beispiel: »Du bist Klasse!« oder »Ich hab dich lieb!«
Und es gibt Wörter, die machen uns klein.
Zum Beispiel: »Das schaffst du nicht!« oder »Hab ich doch gleich gesagt!«
Gut, wenn wir – wie Frederick – Wörter sammeln, die uns groß machen.
(Die Buchstaben wegnehmen. Die Geschichte wird weiter gelesen. Bei »Macht die
Augen zu, sagte Frederick ...« aus der Bilderbuchgeschichte normales Licht aus und
gelbes Scheinwerferlicht an.)
Wenn wir von der Sonne erzählen, dann stellen wir uns einen Menschen vor:
Einen, der uns in die Arme nimmt.
Einen, der uns in Schutz nimmt.
Wenn ich von der Sonne erzähle, dann stelle ich mir Gott vor:
Einen, der uns tröstet.
Einen, der uns Lust auf die Schule macht.
(Die Geschichte wird weitergelesen. Bei »Macht wieder eure Augen zu ...« aus der
Bilderbuchgeschichte alle Farben der Scheinwerfer auf die Leinwand richten.)
Mitten zwischen den grauen Steinen wird das Leben ganz bunt.
Ihr kennt die Farben. Wir wissen, jede Farbe verrät uns ein Geheimnis:
Rot erzählt uns von der Liebe, die stark ist.
Grün erzählt uns von der Hoffnung, dass aus einem kleinen Samenkorn eine
große Blume wächst.
Blau erzählt uns von der Weite des Himmels und von der Weite des Meeres.
Gott sei Dank gibt es Farben, die unser Leben bunt machen:
Das Leben in der Schule.
Das Leben zu Hause.
Das Leben mit anderen zusammen.
(Die Geschichte wird weitergelesen. Bei »Und die Wörter, Frederick?« nur noch den
gelben Scheinwerfer auf die Leinwand richten und die Buchstaben wieder auf dem
Overheadprojektor über die Mäuse legen.)
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Gut, dass der Frederick Worte findet.
Die brauchen wir füreinander.
Sie als Lehrerinnen, als Mütter und Väter.
Wir brauchen Worte füreinander, dass wir nicht sprachlos werden.
Ihr Schulanfangskinder braucht, wie Frederick, gute Worte füreinander.
Wo r t e ,
die das
Leben
bunt und Warm machen
Zum Beispiel: »Ich geh mit dir den gleichen Weg!«
Oder: »Komm, ich halte zu dir ...«
In jedem von uns steckt ein Frederick, der Worte findet.
Worte, die uns mutig und fröhlich machen.
Ich erinnere an ein Wort aus den Psalmen der Bibel: »Von allen Seiten
umgibst du mich Gott und hältst deine Hand über mir« (Psalm 139).
Amen.
Lied mit Bewegungen: »Du hast uns deine Welt geschenkt«
(DS 215, KiGoLo 351, LJ 502)
Aktion und Segen
Die Kinder kommen nach vorn in den Altarraum. Jedes Schulanfangskind bekommt
eine kleine Frederick-Maus (s. Bastelanleitung unten) und wird für den Schulweg
gesegnet.
Beispiele für Segensworte:
N.N. Gott segne und behüte dich von allen Seiten.
Oder: N.N. Gott segne dich und mache dich stark für jeden Tag deines
Lebens.
Oder: N.N. Gott segne dich und beschütze dich auf deinen Lebenswegen.
(Während die Kinder gesegnet werden, singen alle oder ein Kinderchor:)
Lied: »Herr, wir bitten, komm und segne uns ...«
(DS 119, EG Regionalteile, KiGoLo 147, LJ 392)
Fürbittengebete
Pfarrerin/Pfarrer:
Gott, unser guter Vater und unsere gute Mutter,
mit Wünschen und Hoffnungen, mit Sorgen und Ängsten und auch mit
dem Gefühl der Unsicherheit sind wir heute hierher gekommen.
Du weißt darum, denn du kennst uns besser, als wir selbst uns kennen.
Lass uns bei all unseren Bedenken nicht vergessen, was unsere Kinder am
meisten brauchen: Unsere Liebe, die ihr Leben wie Sonnenstrahlen hell
macht und mit Wärme umgibt.
Freundschaft, Fantasie und Kreativität, die wie bunte Farben Eintönigkeit,
Langeweile und Alleinsein vertreiben.
Gute Worte, die Mut machen, Zuversicht geben und das Selbstvertrauen
stärken.
Mit Liebe, Freundschaft und guten Worten begleitest du unser Leben.
Dafür danken wir dir und sprechen:
Segne uns und mach uns Mut, allen tut dein Segen gut.
(Der Vers kann auch gesungen werden. Siehe Refrain des Liedes »Segne uns und mach
uns Mut« S. 117.)
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die das
Leben
bunt und Warm machen
Mutter oder Vater:
Gott, unser guter Vater und unsere gute Mutter,
wir geben unsere Kinder wieder ein Stück mehr ab in die Hände der
Lehrerinnen und Lehrer.
Wir fragen, wie werden sie sich eingewöhnen, wie werden sie in der
Schule zurechtkommen?
Werden sie den Anforderungen der Schule genügen und gut und schnell
lernen?
Mach uns gelassen und zuversichtlich, denn auch für uns Eltern beginnt
ein neuer Weg. Mach uns vernünftig, dass wir die Leistungen und Noten
nicht überbewerten.
Lass uns mithelfen, dass die Freude an der Schule, das Entstehen neuer
Freundschaften, das Wachsen von Sicherheit, Mut und Selbstvertrauen
nicht zu kurz kommen.
Stärke unser Vertrauen in unsere Kinder, in die Schule und in deine
schützende und stärkende Liebe zu uns Menschen.
Dafür danken wir dir und sprechen:
Wo r t e ,
die das
Leben
bunt und Warm machen
Bastelanleitung für die Klammermaus
Das wird benötigt:
— eine Holzwäscheklammer
— grauer Tonkarton
— dünne Kordel aus bunter Wolle für den Schwanz
So wird’s gemacht:
Ober- und Unterteil nach der Vorlage unten auf den Tonkarton übertragen und
ausschneiden.
Die Holzwäscheklammer von beiden Seiten entsprechend mit diesen Teilen bekleben.
Die obere Seite wird mit Augen und Ohren bemalt und bekommt ein Schwänzchen aus
einer dünnen Wollkordel. Auf die untere Seite können die Kinder nach der Übergabe
ihren Namen schreiben.
Oberseite
Unterseite
Segne uns und mach uns Mut, allen tut dein Segen gut.
Lehrerin oder Lehrer:
Gott, unser guter Vater und unsere gute Mutter,
einen großen Teil des Tages geben die Eltern ihre Kinder in unsere Hände
und Verantwortung.
Sie haben Erwartungen, die wir nicht immer erfüllen können.
Stärke unsere Bemühungen, jedem Kind mit seinen Bedürfnissen gerecht
zu werden.
Lass uns in Gesprächen gute und hilfreiche Worte finden
und mit den Eltern gemeinsam zum Wohle ihrer Kinder arbeiten.
Darum bitten wir dich und singen:
Segne uns und mach uns Mut, allen tut dein Segen gut.
Pfarrerin/Pfarrer:
Gott, unser guter Vater und unsere gute Mutter,
an dich dürfen wir uns jederzeit wenden, deshalb beten wir gemeinsam:
Vater unser …
Aaronitischer Segen
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden.
Vorlage für Frederick und seine
Mäusegeschwister
(nach 4. Mose/Numeri 6,24-26)
Orgelmusik begleitet uns in die Schule und nach Hause.
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| Kinder-Kirchen-Brief 02/15
Lied: »Geh aus mein Herz und suche Freud …« (DS 217, EG 503, LJ 294)
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