Leitung Kommunikation Astrid Elisat Telefon 05352.96914-12 E-Mail [email protected] 21. Januar 2016 Presseinformation zum Thema „Journal of Human Evolution“ widmet dem Fundort Schöningen am paläon einen Sonderband Fundstelle Schöningen sorgt international für Furore Das renommierte Wissenschaftsmagazin „Journal of Human Evolution“ widmet dem Fundort der berühmten Speere einen Sonderband Schöningen, Januar 2016. Hat der Heidelbergmensch in Schöningen eine ganze Pferdeherde auf einen Schlag erlegt oder war das Seeufer vor 300.000 Jahren ein immer wieder zur Jagd genutzter Ort? Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt ein Sonderband des weltweit geschätzten Wissenschaftsmagazins „Journal of Human Evolution“, der jetzt im paläon Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Der im Jahre 1994 entdeckte Fundplatz Schöningen ist – nicht nur aufgrund der ältesten erhaltenen Holzwaffen des Menschen – ein Meilenstein der Weltgeschichte. Der altsteinzeitliche Schlachtplatz von Pferdejägern an einem ehemaligen Seeufer gewährt Einsichten in das Verhalten des Heidelbergmenschen (Homo heidelbergensis), die Eingang in jedes Buch zur Menschheitsentwicklung gefunden haben. Nach 20 Jahren Ausgrabungstätigkeit zieht das Forscherteam nun mit einem englischsprachigen Sonderband Bilanz, der Dank der systematischen Auswertung manche Vorstellung der ersten Stunde revidieren und mit spektakulären Neufunden ein neues Bild vom Leben in einer Warmzeit vor 300.000 Jahren zeichnen kann. Mit der Veröffentlichung werden einer internationalen Leserschaft unter anderem die Überreste der Säbelzahnkatze, die Holzspeere und die Knochengeräte erstmals näher vorgestellt. Der unter Federführung von Prof. Nicholas Conard (Universität Tübingen) und Prof. Thijs van Kolfschoten (Universität Leiden) zusammengestellte Band stellt mit 20 Beiträgen auch vielfältige neue Erkenntnisse zur Datierung und Umweltgeschichte der Fundstelle vor. Einen wichtigen Beitrag zur Klimageschichte leisten auch die von Dr. Gottfried Böhme aus Berlin untersuchten Fischreste, die als Temperaturindikatoren der Zeit vor 300.000 Jahren gelten können. Sie werden zusammen mit einer Übersicht zur Geologie im zweiten Band der „Schöningen Reihe“ ebenfalls der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit Beiträgen von Prof. Dietrich Mania (Jena) und Prof. Jutta Winsemann und Team von der Universität Hannover wird erstmals das einmalige Eiszeitarchiv im Tagebau umfassend geologisch beschrieben und so auch das Geheimnis gelüftet, wie sich die Speerfundstelle - trotz der nachfolgenden Eiszeiten mit ihren zerstörerischen Gletschermassen - erhalten konnte. Die Arbeiten und die Drucklegung wurden vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanziell gefördert. So freuen sich die Abteilungsleiterin für Kultur, Annette Schwander, und der Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Stefan Winghart, außerordentlich, dass das Ziel der weiteren internationalen Profilierung der Fundstelle Schöningen in so überzeugender Weise vorankommt. Die Forschungen sind allerdings mit den neuen Publikationen nicht abgeschlossen, vielmehr haben die jüngsten Entdeckungen – darunter die spektakulären Überreste eines Waldelefanten – das weitere Potential der Fundstelle erneut vor Augen geführt. Die wichtigsten Neufunde der letzten Jahre, darunter die ältesten Knochengeräte Norddeutschlands und die Überreste der Säbelzahnkatze, werden anlässlich des Pressetermins im paläon von den Spezialisten im Original erläutert. Diese einzigartigen Fundstücke sind zurzeit selten zu sehen, da sie sich im Restaurierungsprozess befinden. Aber am 28. Januar können interessierte Journalisten die Funde sehen und dokumentieren, ebenso natürlich die oben genannten Publikationen. Auch eine Führung durch die Ausstellung ist im Anschluss möglich. Teilnehmer der Pressekonferenz: Dr. Annette Schwandner, Abteilungsleiterin Kultur, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur Dagmar von Reitzenstein, Referentin für Denkmalpflege, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur Prof. Stefan Winghart, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege Prof. Thomas Terberger, Koordinator Forschungsprojekt Schöningen, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege Prof. Nicholas Conard (Universität Tübingen) Dr. Jordi Serangeli, Grabungsleiter Schöningen (Universität Tübingen) Prof. Thijs van Kolfschoten (Universität Leiden, NL) Dr. Florian Westphal, Geschäftsführung paläon GmbH Fotomaterial zum Download hier: https://www.dropbox.com/sh/92xn6ybn5mj1197/AAAtDB0vGTmc37Ozb7Kfh-Yia?dl=0 Sonderband Journal of Human Evolution N.J. Conard/ Ch. E. Miller/ J. Serangeli/ T. vamn Kolfschoten (Hrsg.), Excavations at Schöningen: New Insights into Middle Pleistocene Lifeways in Northern Europe. Journal of Human Evolution 89, 2015. Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau von Schöningen T. Terberger/ St. Winghart (Herausgeber), Die Geologie der paläolithischen Fundstellen von Schöningen. Forschungen zur Urgeschichte aus dem Tagebau von Schöningen 2 (Mainz 2016). Anzahl Zeichen inkl. LZ: 5.724 Anzahl Wörter: 705 weitere Informationen finden Sie unter www.palaeon zur Veröffentlichung honorarfrei unter Angabe der Fotocredits paläon GmbH mit der Bitte um ein Belegexemplar oder einen Hinweis. Herzlichen Dank! Bildmaterial zum Download in der Dropbox: https://www.dropbox.com/sh/92xn6ybn5mj1197/AAAtDB0vGTmc37Ozb7Kfh-Yia?dl=0 Bildunterschriften Foto 01. Die Entdeckung des beidendig angespitzten Holzstabes von Schöningen 13 II-4 – möglicherweise ein sogenanntes Wurfholz – stand 1994 am Beginn der sensationellen 300.000 Jahre alten Entdeckungen im Tagebau. Foto: P. Pfarr. Copyright Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. . Foto 02. Speer II in Fundlage zeigt die ausgezeichnete Erhaltung der ältesten Holzwaffen des Menschen. Er wurde zwischen den Überresten erlegter Pferde entdeckt. Im Bild ist u.a. ein Pferdeschädel zu sehen. Foto: N. Conard/ Grafik: U. Böhner. Foto 03. Der seltene Schädel eines Wasserbüffels von der Fundstelle Schöningen 13 II zeigt, dass während der Hochphase der damaligen Warmzeit die klimatischen Verhältnisse sogar günstiger waren als heute. Der Fund veranschaulicht: Die Fundstelle Schöningen ist auch ein bedeutendes Archiv der Klimaverhältnisse vor 300.000 Jahren. Foto: J. Serangeli. Copyright Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. Foto 04. In dem Sonderband des renommierten Wissenschaftsjournals Journal of Human Evolution werden erstmals 300.000 Jahre alte Knochenwerkzeuge von der Fundstelle Schöningen 13 II-4 vorgestellt. Die massiven Knochen hat der Heidelbergmensch (Homo heidelbergensis) vor allem als Hammer zur Bearbeitung von Steingeräten genutzt. Davon zeugen neben Schlagmarken auch feine Feuersteinsplitter, die in die Knochenoberfläche eingedrungen sind (Bild rechts). Foto: T. van Kolfschoten/ S. Paffitt. Copyright Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. Foto 05. Cover des Sonderbandes zum altsteinzeitlichen Fundplatz Schöningen, der beim renommierten Wissenschaftsjournal Journal of Human Evolution erschienen ist. Ansprechpartner Presse: Astrid Elisat Leitung Kommunikation paläon GmbH - Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere Paläon 1, 38364 Schöningen Telefon 05352.96914 - 12 Telefax 05352.96914 - 29 [email protected] www.palaeon.de Ansprechpartner Archäologie: Prof. Dr. Stefan Winghart Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege Scharnhorststraße 1 30175 Hannover Telefon: 0511/9255266 [email protected] Prof. Nicholas J. Conard Ph.D. Dr. Jordi Serangeli Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie Eberhard Karls Universität Tübingen Schloß Hohentübingen Burgsteige 11 72070 Tübingen Telefon: 07071/2972416 [email protected] [email protected] Prof. Dr. Thomas Terberger Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege Scharnhorststraße 1 30175 Hannover Telefon: 0511/9255208 oder 0171/3565493 [email protected] Pressebilder Foto 01. Die Entdeckung des beidendig angespitzten Holzstabes von Schöningen 13 II-4 – möglicherweise ein sogenanntes Wurfholz – stand 1994 am Beginn der sensationellen 300.000 Jahre alten Entdeckungen im Tagebau. Foto: P. Pfarr. Copyright Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. . Foto 02. Speer II in Fundlage zeigt die ausgezeichnete Erhaltung der ältesten Holzwaffen des Menschen. Er wurde zwischen den Überresten erlegter Pferde entdeckt. Im Bild ist u.a. ein Pferdeschädel zu sehen. Foto: J. Conard/ Grafik: U. Böhner. Foto 03. Der seltene Schädel eines Wasserbüffels von der Fundstelle Schöningen 13 II zeigt, dass während der Hochphase der damaligen Warmzeit die klimatischen Verhältnisse sogar günstiger waren als heute. Der Fund veranschaulicht: Die Fundstelle Schöningen ist auch ein bedeutendes Archiv der Klimaverhältnisse vor 300.000 Jahren. Foto: J. Serangeli. Copyright Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. Foto 04. In dem Sonderband des renommierten Wissenschaftsjournals Journal of Human Evolution werden erstmals 300.000 Jahre alte Knochenwerkzeuge von der Fundstelle Schöningen 13 II-4 vorgestellt. Die massiven Knochen hat der Heidelbergmensch (Homo heidelbergensis) vor allem als Hammer zur Bearbeitung von Steingeräten genutzt. Davon zeugen neben Schlagmarken auch feine Feuersteinsplitter, die in die Knochenoberfläche eingedrungen sind (Bild rechts). Foto: T. van Kolfschoten/ S. Paffitt. Copyright Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege. Foto 05. Cover des Sonderbandes zum altsteinzeitlichen Fundplatz Schöningen, der beim renommierten Wissenschaftsjournal Journal of Human Evolution erschienen ist.
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