5 Umrüstung der AWA- 353 39 5 Umrüstung der AWA- 353 Nach Auswertung der Laborversuche bei der Firma Miyachi wurde die AWA- 353 mit einer neuen Steuerung / Stromquelle ISQ20- 6K einschließlich Messgerät MG3 W1 und einem modifizierten Schweißkopf, vom Typ FDP 190, umgerüstet. 5.1 Steuerung / Stromquelle ISQ20- 6K Im Vergleich zur IS- 427A verfügt die neue Komponente über eine deutlich schnellere Prozessregelung, verbessertes Monitoring und Möglichkeiten für eine umfangreiche Qualitätsanalyse. Das Komplettsystem von Schweißsteuerung ISQ20- 6K und MG3 W1 ist durch ein intelligentes Bedienkonzept mit Statuszeile, Menüleiste und interaktiver Benutzerführung mit Kontexthilfe charakterisiert. Die Inverterstromquelle ISQ20- 6K ist ein Gleichstrominverter, in der die Einspeisung, die Leistungs- und Steuerelektronik, der Transformator- GleichrichterBlock, die abnehmbare Bedienconsole MFT 1 mit Grafikdisplay sowie alle Schnittstellen vorhanden sind. 5.1.1 Vergleich IS- 427A und ISQ20- 6K IS- 427A ISQ20- 6K Technische Daten Dreiphasiger - Netzanschluss 400 V AC Netzfrequenz 50 Hz Umrichtfrequenz 1 kHz Umrichtfrequenz 20 kHz max. Schweißstrom 5000 A max. Schweißstrom 6000 A max. Schweißleistung 5000 W max. Schweißleistung 24000 W Schweißprogramme 15 (intern/extern) Schweißprogramme 99 (intern/extern) Kommunikation mit SPS durch potentialfreie Ein- und Ausgänge Regelungsarten Stromregelung, Spannungsregelung, Leistungsregelung 5 Umrüstung der AWA- 353 40 Überwachung numerisch numerisch + grafisch Strom, Spannung, Leistung, Pulsweite Strom, Spannung, Leistung, Energie, Druck Toleranzfenster der Regelgröße / aktive Teilekontrolle / Leitfähigkeit vor der Schweißung / Schweißbegrenzung / Schweißen bis zum Grenzwert Bedienkonsole Typ (MA- 201 J) Typ (MFT1) Eingabe der Parameter und Einstellung der Steuerung separat am Arbeitsplatz positionierbar Cursertasten Drehgeber Statuszeile, interaktiver Benutzerführung mit / Kontexthilfe Funktionen Elektrodenzustellung extern über SPS Elektrodenzustellung intern Schweißbegrenzungsfunktion (innerhalb der eingestellten Toleranz) Monitoring Schweißzähler 999 Schweißungen Schweißzähler 60000 Schweißungen automatische Stromerhöhung Aktionszähler → nach x Schweißungen Stromerhöhung →nach x Schweißungen Programmwechsel extern Schweißen ohne Strom (StepUp Funktion) extern Rampenzeit (Zeitp. Sollwert Prop.- ventil) / Einstellfunktion Druckabweichung / Parametertransferfunktion / Programmkopierfunktion extern Programmierfunktion Druckvorgabe / aktive Teilekontrolle (oxidierter Oberfl.) / Leitfähigkeit prüfen (U gemessen) / Schweißen bis zum Grenzwert / wegabhängige Stromabschaltung 5 Umrüstung der AWA- 353 41 zusätzliches Messgerät MG3 W1 / Prozessregelung aller elektr.+ mech.Größen / statist. + dyn. Prozessüberwachung / Parameterspeicher über Flashkarte / graf. Analyse- u. Überwachungsfunktion / automatische Grenzwertberechnung / Screenshotfunktion Abb. 5-1 Vergleich Schweißsteuerungen 5.2 Schweißkopf FDP 190 Im Vergleich zum ATS- Schweißkopf ermöglicht der FDP 190 einfachere Einstellungen und bessere Kontrolle der Sollwerte. Über die integrierte Wegmessung ist eine wegabhängige Stromabschaltung realisierbar. 5.2.1 Vergleich ATS- Schweißkopf und FDP 190 Schweißkopf Spezialausführung der Fa. ATS FDP 190 der Fa. Miyachi Ausführung Doppelkopf doppeltwirkend direkt pneumatisch pneumatisch mit Federnachsetzsystem Elektrodenkraft / Zustellbewegung Druckregelung über Proportionalventil überwinden eingestellter Gegendruck überwinden vorgespannte Feder Kraft = Anpressdruck - Gegendruck Kraft = auf Skala ablesbar 1045 N max.(bei Ø = 54 mm und 6 bar) 700 N max. (bei 6 bar) 5 Umrüstung der AWA- 353 42 Sensoren Kraftmessdosen / / Wegmesssystem Initiatoren zur Abfrage über Zylinderstellung Nachsetzverhalten direkt über Pneumatikzylinder direkt über vorgespannte Feder Zylinderbewegung Ø = 54 mm Membranbewegung (K- Ringzylinder) schlechtes Nachsetzverhalten hervorragendes Nachsetzverhalten Aufsetzkraft Anpressdruck und Gegendruck Anpressdruck und vorgespannte Feder Stromauslösung durch Kraftmessung (Elektrodenkraft) Führung der Schweißköpfe mittels Führungsschiene Kühlung externes Kühlaggregat mit Zuleitungen zum Elektrodenhalter Auslegung Elektroden Schnellwechselsystem siehe Anhang A S.76,77 siehe Anhang A S.80,81 Abb. 5-2 Vergleich Schweißköpfe 5.2.2 Wegmessung mit dem MG3 W1 Durch den Wärmeeintrag beim Schweißen geht das Bauteil (Kollektorhaken) in einen plastischen Zustand über. Die anliegende Elektrodenkraft drückt die Elektrode in das plastische Material ein. Diese Elektrodenbewegung wird als Nachsetzverhalten bezeichnet, der Weg, den die Elektrode dabei zurücklegt, als Einsinkweg. Ist der Einsinkweg zu klein, mindert dies die Festigkeit der Widerstandsschweißverbindung. Ist der Einsinkweg zu groß, führt dies zu einer übermäßigen Deformation am Bauteil. Die Wegmessung mit dem MG3 W1 ermöglichte Versuchsreihen zur Ermittlung eines optimalen Einsinkweges. In der Serienschweißung kann dann der ermittelte Einsinkweg als Sollwert eingestellt werden und als Schweißstromabschaltkriterium dienen. 5 Umrüstung der AWA- 353 43 Die Wegmessung mit dem MG3 W1 erfordert einen Startimpuls. Dieser Stromimpuls mit geringer Leistung wird dem Schweißimpuls vorangestellt (Abb. 5-3). Er dient lediglich zur Kalibrierung/Nullung der Wegmessung. Bei der Schweißung mit zwei Impulsen (Abisolier- und Schweißimpuls) übernimmt der Abisolierimpuls die Funktion des Startimpulses (Abb. 5-4). Abb. 5-3 Grafik Ein- Impulsschweißung ─ Einsinkweg bei Ein- Impulsschweißung (mit Startimpuls) Abb. 5-4 Grafik Zwei- Impulsschweißung ─ Einsinkweg bei ZweiImpulsschweißung ─ Schweißstrom ─ Schweißleistung ─ Schweißdruck Über die Einsinkwegmessung wird indirekt der Deformationsgrad des Hakens und der Verschmelzungsgrad an der Schweißstelle gemessen. Dadurch kann man gute und schlechte Schweißungen unterscheiden. 5.3 Programmierung des Prozessablaufes Der gesamte Prozessablauf (siehe 2.1.1) wird über die maschineneigene SPS programmiert. In Verbindung mit der Steuerung / Stromquelle (IS- 427A) greift die SPS in den Schweißzyklus (siehe 2.1.3) ein. Die Steuerung / Stromquelle (ISQ20- 6K) kann den kompletten Schweißzyklus eigenständig steuern. Die SPS gibt lediglich das Startsignal an die ISQ20- 6K und realisiert diverse Statusabfragen. 5 Umrüstung der AWA- 353 44 5.3.1 Vergleich herkömmliches und modifiziertes SPS- Programm altes Programm SPS neues Programm SPS Handling 1 → Paketstütze zustellen → keine Paketstütze vorhanden Schwenkgreifer führt den bereitgestellten Läufer der Spannzange zu Positionieren Start Suchlauf für Indexierung → Abfrage: Anker anwesend Indexierung und Korrekturwinkel beendet Schweißzyklus1 Start verschalten (übernimmt ISQ20- 6K) Elektroden zustellen → Abfrage: Elektroden weggestellt Kraft erreicht (übernimmt ISQ20- 6K) → Abfrage: Minimaler Druck erreicht Elektroden zugestellt (übernimmt ISQ20- 6K) → Abfrage: Elektroden zugestellt / Messwertreset Schweißen links und rechts starten / Abfrage: Gut Kanal 1, Gut Kanal 2 Links und Rechts zurückgesetzt Miyachi bereit → Schweißen rechts bereit, Schweißen links bereit Schweißen links + rechts → Abfrage: Schweißen (links, rechts) Ende und kein Fehler Elektroden zurück (übernimmt ISQ20- 6K) Inkrement counter Typ A/B umschalten Abfrage: Schweißen links eingefahren Schweißen rechts eingefahren Elektroden weggestellt → Abfrage: Elektroden nicht zugestellt (übernimmt ISQ20- 6K) 5 Umrüstung der AWA- 353 45 3 X Verschalten 3 X Schweißen (analog Schweißzyklus 1) Handling 2 → Paketstütze wegstellen → keine Paketstütze vorhanden Schwenkgreifer entnimmt der Spannzange den Läufer Abb. 5-5 Vergleich herkömmlicher und modifizierter Programmablauf 5.4 Vorgehensweise bei der Umrüstung der AWA- 353 Da während der Umrüstung auf der Maschine nicht produziert werden kann, muss die Zeit für diese Arbeiten möglichst gering gehalten werden. Das bedeutet, dass der Umbau personell und organisatorisch gut vorbereitet werden muss. Nach Lieferung der neuen Komponenten wurden diese zunächst in die Serienmaschine integriert. Alle mechanischen Komponenten mussten exakt auf die alte Spannzangenposition ausgerichtet werden. Anschließend wurden die im Labor ermittelten Parameter der neuen Steuerung übergeben und Testschweißungen durchgeführt. Dabei traten unerwartete Probleme auf, die zu inakzeptablen Schweißergebnissen führten. Die anfänglich guten Schweißungen wurden nach einigen hundert Läufern zunehmend schlechter. Der Prozess verlief über die Zeit instabil. Durch eine umfangreiche Fehlerdiagnose wurden die Störgrößen ermittelt und durch geeignete Maßnahmen beseitigt bzw. kompensiert. 5.5 Fehlerdiagnose Die Auswertung von Weg- und Druckmessungen, sowie Strom- und Leistungskurven zeigte folgende Auffälligkeiten: 1. geringe, schwankende Schweißleistung am Bauteil 2. Schwankungen des Schweißdruckes während des Schweißzykluses 3. Differenzen im Schweißverhalten zwischen rechtem und linkem Schweißkopf (Synchronität) 5 Umrüstung der AWA- 353 46 Zu Auffälligkeit 1 Versuch - Spalt zwischen Schweiß- Ergebnis Bemerkung - kein Kurzschluss und Kontaktelektrode auf Kurzschluss prüfen - Abstand der Elektroden in - kein Kurzschluss Grundstellung zum Bauteil prüfen - Nebenschluss über die Ankerwicklung - Nebenschluss über die Wicklung ist ausgeschlossen - Grund der Vermutung: Welle des Bauteils sehr warm nach Fügeprozess - Vereinzeln der Strommessspulen → eine auf + Leitung (K1) - Strommessung weist keine Unregelmäßigkeiten auf - kein Nebenschluss → eine auf – Leitung (K2) - Widerstandsmessung an beiden Schweißköpfen - Widerstand an Sekundäranschlüssen gleich und hoch- - Nebenschluss ausgeschlossen ohmig Abb. 5-6 Übersicht zu Versuchen und Ergebnissen aufgrund Auffälligkeit 1 Da keine Nebenschlüsse feststellbar waren, wurde ein Aufmagnetisieren der Montageplatte in Folge ungünstiger Verlegung der Sekundärstromkabel vermutet. Die ursprünglich durch die Platte geführten Stromkabel mit Frequenzen von 20 kHz haben Wirbelströme induziert und zu Aufmagnetisierungserscheinungen geführt. Durch Führung der Sekundärkabel oberhalb der Stahlplatte konnte die Induktion verhindert werden. Im Ergebnis war die Schweißleistung über die Zeit konstant. 5 Umrüstung der AWA- 353 47 Zu Auffälligkeit 2 Versuch - Schweißzyklus in Ergebnis - Zeitproblem ausgeschlossen Bemerkung - es ist ausreichend Zeit Einzelschritte aufgeteilt für den Druckaufbau (Stepbetrieb) gegeben - Druckkurvenmessung bei Schweißdruck 3,5 bar - bei 4 bar am Feindruckregler - unerklärliche wurden 0,6 bar Druckzunahme Druckzunahme während gemessen des Schweißzykluses - bei 6 bar am Feindruckregler wurden 1,6 bar Druckzunahme gemessen - Anschlüsse am - Anschlüsse korrekt Feindruckregler prüfen · 1. Zuluft · 2. Schweißkopf · 3. Entlüften - Sekundärkabel getrennt - keine Sollwertverfälschung von den Kabeln der durch elektromagnetisches Ventileinheit verlegt Feld - Überprüfung des Proportionalventils - Proportionalventil aus Pneumatikkreis entfernt - Schaltventil aus - keine Abweichungen bei der - 1Volt ≡ 1bar Zuordnung Spannung- Druck Proportionalventil in feststellbar Ordnung - weiterhin Druckschwankungen - Proportional scheidet als über Schweißzyklus Ursache aus - weiterhin Druckschwankungen - Schaltventil scheidet als Pneumatikkreis entfernt über Schweißzyklus Ursache aus Vermutung: Prozess wird durch Potentialverschiebung beeinflusst - Massepotential am Schweißkopf entfernt - keine Verbesserung an Druckkurve - keine Potentialverschiebung 5 Umrüstung der AWA- 353 - Erdung am ISQ20- 6K entfernt 48 - keine Verbesserung an Druckkurve - Proportionalventil gegen - keine Druckschwankungen - keine Potentialverschiebung - das Proportionalventil Maschinengestell über den Schweißzyklus wurde über das elektrisch isoliert vorhanden Maschinengestell elektrisch beeinflusst Abb. 5-7 Übersicht zu Versuchen und Ergebnissen aufgrund Auffälligkeit 2 Mit Hilfe einer Isolierplatte wurde zwischen Proportionalventil und Maschinengestell eine Potentialtrennung hergestellt und eine Potentialverschiebung kompensiert. Damit war das Problem der Druckschwankung über den Schweißzyklus behoben. Zu Auffälligkeit 3 Versuch - linker Inverter kurzgeschlossen - Druckluft links weg Ergebnis - keine Verwechslung der Anschlüsse vom Inverter zum Schweißkopf Bemerkung - linker Inverter → linker Schweißkopf - rechter Inverter → rechter Schweißkopf - Überprüfung von - Ausrichtung und Abstand Ausrichtung u. Abstand Elektrode- Bauteil waren Elektrode- Bauteil links und rechts gleich - Aufsetzen der Elektrode aufs Bauteil - Elektroden (rechts, links) setzen flächig auf - mittels Kalibrieranker und Endmaßen - Endmaß mit Weiß- und Blaupapier bekleben - Elektroden heranfahren - Abdruck analysieren - Parallelität Haken - Welle - Parallelität ist gegeben - geschweißter Läufer waagerecht in Vorrichtung ausrichten - Lineal dient als Verlängerung des Hakens 5 Umrüstung der AWA- 353 - Oszillograph Aufzeichnung 49 - zeigt synchron arbeitende - Spannungsmessung nah Schweißköpfe an der Elektrode während des Fügeprozesses Abb. 5-8 Übersicht zu Versuchen und Ergebnissen aufgrund Auffälligkeit 3 5.5.1 Ergebnis Die geringen Differenzen im Schweißverhalten zwischen linkem und rechtem Schweißkopf konnten durch die Fehleranalyse nur begrenzt kompensiert werden. Diese Differenz muss beim Editieren der Schweißparameter in der Steuerung berücksichtigt werden. Die Mechanik als Ursache für die Differenzen wird aufgrund der Analyse ausgeschlossen. 5.5.2 Auswertung Die ersten Schweißversuche mit der umgerüsteten AWA- 353 zeigten, dass mit den unter Laborbedingungen ermittelten Parametern keine stabile Serienschweißung zustande kommt. Im Ergebnis der Fehleranalyse konnte der Schweißprozess stabilisiert werden. Im nächsten Schritt ist ein optimales Schweißprogramm zu entwickeln. Dafür müssen in weiteren Versuchen die Schweißparameter für die Serienschweißung angepasst werden. 5.6 Parametereinstellung für die Serienschweißung Ausgehend vom Laborversuch Variante 2 (siehe Anhang C S.87 ff.) wurden die Parameter in Programm 14 der ISQ20- 6K editiert. Eingesetzt wurden: Schweißelektrode: WL, plan, 0°, Polarität + (siehe Anhang A S.80) Gegenelektrode: Hovadur, plan, Polarität – (siehe Anhang A S.81) Läufertyp: EMAGR 5.35336.01.0 → Kommutator 2.09418.00.0 → Cu Lack- Draht Ø 0, 25 mm 3.00217.19 5 Umrüstung der AWA- 353 Abisolierimpuls Schweißimpuls 50 Schweißkopf links rechts Lamelle 1. - 4. 1. – 4. ISQ20- 6K Programmvorwahl 14 14 Schließzeit 100 100 Vorhaltezeit 40 40 Stromanstiegszeit 1 20 20 Schweißzeit 1 40 40 Stromabfallzeit1 5 5 Schweißleistung1 1600 1600 Pausenzeit 0 0 Stromanstiegszeit 2 5 5 Schweißzeit 2 20 20 Stromabfallzeit2 6 6 Schweißleistung 2 5000 5000 Nachhaltezeit 200 200 Auszeit 0 0 Impulswiederholung 1 1 Anpresskraft /- druck 2,2 2,2 ohne wegabhängige Stromabschaltung ms ms ms ms ms W ms ms ms ms W ms bar Abb. 5-9 Parameter für die Serienschweißung modifiziert nach Laborversuch Variante 2 Damit wurden folgende Vergleichtests durchgeführt: Versuch - Schweißzyklus in Einzelschritte aufgeteilt - ohne Schweißstrom - Schweißen nur mit dem 1.Impuls (Abisolierimpuls) Ergebnis - Deformationsgrad der Hakenfahne analog den Bemerkung - vergleiche Teilschritt 3 aus 2.1.2 Laborbedingungen - ausreichender Abbrand der Drahtisolierung - vergleiche Teilschritt 4 aus 2.1.2 - Schweißleistung für Abisolierung in Ordnung - Schweißen mit zwei Impulsen - Schweißergebnis vergleichbar dem Laborversuch Variante 2 - Vergleichstest Schweißergebnis (Abisolierimpuls und Schweißimpuls) Abb. 5-10 Übersicht zu Versuchen und Ergebnissen aufgrund der Vergleichtests 5 Umrüstung der AWA- 353 51 Die Vergleichtests haben die Ergebnisse der Laborversuche unter seriennahen Bedingungen bestätigt. Allerdings sind die erzielten Schweißungen noch problembehaftet. Die auftretenden Probleme waren zum Teil schon im Laborversuch zu erkennen, sind aber auch die Folge der Serienschweißung (viele Schweißungen nacheinander). Probleme: 1. Zwischen Hakenfahnenende und Lamelle waren Anlauffarben zu erkennen, was auf einen Nebenschluss hindeutet. Damit geht dem Abisolierprozess Leistung verloren. Ursache: Luftspalt zwischen Haken und Lamelle vor dem Abisolierimpuls zu klein und/oder Energieeintrag im ersten Impuls zu hoch 2. Überhitzung der Pressmasse Ursache: Zu hoher Energieeintrag beim Schweißen 4. klebende Schweißelektrode nach einigen 100 Schweißungen Ursache: Überhitzte Elektrode durch zu hohen Energieeintrag bzw. zu geringe Kühlung 5. Läufer verrutscht in der Spannzange und verursacht einen stufenförmigen Abdruck auf der Hakenoberfläche Ursache: Spannkraft nicht ausreichend 5.7 Parameteroptimierung für die Serienschweißung Versuch - Schweiß- und Schließ- Ergebnis Bemerkung - konstante Schweißergebnisse druck auf 2,55 bar durch gleichmäßigen erhöht Kontaktwiderstand Höherer Schweißdruck vermindert den Kontaktwiderstand. Dadurch kann der Energieeintrag für den Schweißimpuls gesenkt werden. - Energieeintrag für Abisolierimpuls auf 1200 W senken - keine Anlauffarben zwischen Hakenende und Lamelle - kein Nebenschluss - die gesamte Energie kommt der Abisolierung zu Gute - kein unnötiger Energieeintrag in das Bauteil 5 Umrüstung der AWA- 353 - Energieeintrag für Schweißimpuls auf 52 - keine Überhitzung der Pressmasse - Minimierung des Energieeintrags 4100 W senken Durch die Leistungsreduzierung bei beiden Impulsen konnte bei ordentlichem Schweißergebnis die thermische Belastung auf das Bauteil und die Schweißelektrode deutlich gemindert werden. Das Verkleben der Elektrode trat nicht mehr auf. - Vorhaltezeit (VHZ) auf 40 ms senken - Taktzeit verkürzt - unverändert gutes Schweißergebnis - Voraussetzung für das Absenken der VHZ ist die Einstellung p Schließ = p Schweiß - Nachhaltezeit (NHZ) auf 140 ms senken - Taktzeit verkürzt - unverändert gutes Schweißergebnis - Voraussetzung für das Absenken der NHZ ist der geringere Energieeintrag Durch die Verkürzung von Vor- und Nachhaltezeit konnte die Taktzeit auf < 8 Sekunden gesenkt werden. - Differenzierung der - die Differenzen im - die Leistung wurde so Schweißleistung am Schweißverhalten zwischen eingestellt, dass links linken Schweißkopf linkem und rechtem und rechts gleicher Schweißkopf wurden Schweißstrom gemessen kompensiert wurde - Vordruck der Spannzange erhöht - kein Verrutschen des Läufers beim Schweißprozess - kein stufenförmiger Abdruck auf der Hakenoberfläche Abb. 5-11 Übersicht zu Versuchen und Ergebnissen aufgrund der Parameteroptimierung Während der Versuche wurden mehrfach Schweiß- und Gegenelektrode gewechselt. Es war kein negativer Einfluss auf die Konstanz der Schweißungen zu erkennen. 5 Umrüstung der AWA- 353 53 Programm 14 mit veränderten Parametern: Abisolierimpuls Schweißimpuls Schweißkopf links rechts Lamelle 1. - 4. 1. – 4. ISQ20- 6K Programmvorwahl 14 14 Schließzeit 50 50 Vorhaltezeit 40 40 Stromanstiegszeit 1 20 20 Schweißzeit 1 40 40 Stromabfallzeit 1 5 5 Schweißleistung 1 1200 1200 Pausenzeit 0 0 Stromanstiegszeit 2 5 5 Schweißzeit 2 20 20 Stromabfallzeit 2 7 7 Schweißleistung 2 3900 4100 Nachhaltezeit 140 140 Auszeit 0 0 Impulswiederholung 1 1 Anpresskraft /- druck 2,55 2,55 ohne wegabhängige Stromabschaltung ms ms ms ms ms W ms ms ms ms W ms bar Abb. 5-12 Optimierte Parameter für die Serienschweißung
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