SBPV-Lohnumfrage 2015 Der Lohn ist ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitsvertrags. In den Banken werden die Löhne meistens individuell verhandelt. Informationen über die tatsächlich ausbezahlten Löhne bieten Bankangestellten eine wichtige Argumentationsbasis bei Lohndiskussionen. Deshalb führt der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) alle zwei Jahre eine Lohnumfrage durch. Er will damit mehr Transparenz schaffen. Die gewonnenen Daten beleuchten die Lohn- und Bonusentwicklung von der ersten Umfrage 2009 bis heute. Der Fokus liegt auf: dem Vergleich der unterschiedlichen Bankengruppen und Regionen, der Datenauswertung nach Rang und Geschlecht, Aussagen zur Lohnzufriedenheit der Bankangestellten. Die diesjährige Umfrage verfolgte zudem das Ziel, mehr über die aktuelle Arbeitssituation in den Banken zu erfahren. Bei der vorliegenden Befragung handelt es sich um eine Online-Umfrage. Die Befragten wurden nicht nach streng wissenschaftlichen Kriterien ausgewählt. Trotzdem können die Ergebnisse in ihrer Tendenz als richtungsweisend und aussagekräftig verstanden werden. Die Daten wurden vom Institut «onlineumfragen.com» erhoben - vollständig anonym. Der folgende Bericht stellt die Ergebnisse der Lohnumfrage 2015 vor. Sie werden mit Tabellen und Grafiken visualisiert. Zur besseren Lesebarkeit wird auf die Nennung der männlichen und weiblichen Form verzichtet. Es sind selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint. Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 1 1 Teilnehmer der Lohnumfrage Vom 23. Februar bis zum 5. April 2015 waren Bankangestellte eingeladen, an der OnlineLohnumfrage des SBPV teilzunehmen. Insgesamt 3‘762 Personen folgten dieser Einladung. Kapitel 1.1. bis 1.6. liefern einen Überblick über die Teilnehmer. 1.1 Alter und Geschlecht Die Altersstruktur hat sich gegenüber der Umfrage 2013 leicht verändert: Waren 2013 zum Zeitpunkt der Befragung 43% der Teilnehmer unter 40 Jahre alt, beträgt in der Umfrage 2015 deren Anteil 53%. Der Anteil der 40 bis 49-Jährigen sank dagegen von 29 auf 23%, derjenige der 50 bis 59-Jährigen von 25 auf 20%. Der Frauenanteil blieb mit 37% konstant. Altersverteilung 3% 6% 20% 20% 16-19 Jahre 20-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-59 Jahre 60 + 23% 28% 1.2 Unterstützungspflichtige Kinder und Familienzulage 64% der Befragten haben keine unterstützungspflichtigen Kinder. 13% der Befragten haben ein Kind, 18% haben zwei, 4% drei und 1% hat vier Kinder. 47% der Befragten mit unterstützungspflichtigen Kindern gaben an, im Jahr 2014 die VAB1-Familienzulage von CHF 3‘000.– nicht erhalten zu haben. Nach wie vor betrifft dies auch Bankangestellte, die bei einer VABunterstellten-Bank beschäftigt sind. Das eigentliche Ziel der VAB-Familienzulage wird dadurch nicht erreicht. Ihr Ziel ist es, alle Familien zu unterstützen, bei denen ein Elternteil in einer VAB-unterstellten-Bank arbeitet. 1 Vereinbarung über die Anstellungsbedingungen der Bankangestellten Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 2 1.3 Ausbildung Bankangestellte mit kaufmännischem Lehrabschluss oder Handelsdiplom stellen mit 32% nach wie vor die grösste Gruppe der Befragten dar. Ihr Anteil ist jedoch weiter rückläufig (32% 2015 vs. 37% 2011). Dagegen stieg die Anzahl der Befragten mit Hochschul- (14% 2015 vs. 9% 2011) und Fachhochschulabschlüssen (17% 2015 vs. 12% 2011). Verteilung nach Ausbildung Teilnehmer in Prozent 2011 2013 2015 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 1.4 Dienstjahre und Branchenerfahrung Die Anzahl Dienstjahre beim aktuellen Arbeitgeber und in der Bankbranche ging gegenüber der Umfrage 2013 leicht zurück. Die beiden folgenden Grafiken bilden die Ergebnisse der Umfrage 2015 ab und zeigen die Verteilung der Dienstjahre sowohl beim aktuellen Arbeitgeber als auch in der Bankbranche. Dienstjahre beim aktuellen Arbeitgeber 14% 19% unter 2 Jahre 2-5 Jahre 23% 6-10 Jahre 11-20 Jahre 22% über 20 Jahre 22% Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 3 Dienstjahre in der Bankbranche 5% 13% 35% unter 2 Jahre 2-5 Jahre 6-10 Jahre 20% 11-20 Jahre über 20 Jahre 27% 1.5 Kundensegment 27% der Befragten arbeiten im Bereich Retailbanking bzw. Privatkunden. Der Anteil ist gegenüber 2013 deutlich, um 9%, gestiegen. Dagegen arbeiten weniger Teilnehmer im Backoffice bzw. in der Abwicklung (13% 2015 vs. 18% 2013). Verteilung nach Kundensegment Retail Banking / Privatkunden 10% Corporates / Firmenkunden 27% Wealthmanagement / Privatkunden 13% Handel / Investment Banking Credit Management / Risk Management Informatik / IT 8% 7% 1% Produktentwicklung Corporate Centre / Services / Stabsfunktionen 6% Backoffice / Abwicklung 4% 3% 21% Sonstige Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 4 1.6 Anstellungsgrad 78% der Befragten arbeiten 100%. 2013 waren es mit 80% noch etwas mehr. Ein deutlicher Trend hin zu Teilzeitstellen in der Bankbranche kann aufgrund dieser Ergebnisse nicht festgestellt werden. 2 Löhne und Boni in der Bankbranche 2.1 Allgemeine Lohn- und Bonusentwicklung 2.1.1 Entwicklung Fixlohn Im Folgenden ist der Fixlohn stets als fixer Jahreslohn brutto in CHF zu verstehen. Auch der Bonus ist brutto abgebildet. Das genannte Jahr gibt an, wann der Bonus ausbezahlt wurde. Die Fixlöhne veränderten sich in den letzten sechs Jahren nicht sehr stark. Seit 2013 stagnierte der Medianlohn bei CHF 100‘000. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Medianlohns und des durchschnittlichen Lohnes seit 2009. Entwicklung Fixlohn brutto Medianlohn Durchschnittslohn 106'000 104'000 CHF 102'000 100'000 98'000 96'000 94'000 Medianlohn Durchschnittslohn 2009 96'000 98'314 2011 97'527 100'144 2013 100'000 105'592 2015 100'000 103'677 Der Anteil der Angestellten mit einem Lohn über CHF 120‘000 veränderte sich seit 2013 nicht mehr. Auch 2015 beträgt der Anteil 29% (2009 waren es noch 22%, 2011 25%). Die Verteilung der mittleren Einkommen blieb mehr oder weniger stabil. Auch der Anteil der Arbeitnehmer mit einem Lohn unter CHF 70‘000 nahm 2015 nicht ab. Im Gegenteil, er nahm sogar minimal zu (21% 2015 gegenüber 19% 2013 und 18% 2011). Es ist zu hoffen, dass die für 2015 verhandelte Mindestlohnerhöhung von CHF 50‘000 auf CHF 52‘000 ohne anerkanntes Zeugnis oder Diplom, beziehungsweise auf CHF 56‘000 mit einer abgeschlossenen Berufslehre, zu einer Anhebung der Löhne der unteren Einkommensklassen führen wird. Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 5 Verteilung nach Lohnklassen 2009 2011 2013 2015 Teilnehmer in Prozent 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Weniger 50'000 als 50'000 59'999 60'000 69'999 70'000 79'999 80'000 89'999 90'000 - 100'000 - 110'000 - 120'000 99'999 109'999 119'999 und mehr Fixlohn in CHF Wie bereits vor zwei Jahren veränderte sich der Fixlohn 2015 im Vergleich zum Vorjahr bei der Mehrheit der Befragten nicht. 65% der Befragten geben keine Lohnveränderung zum Vorjahr an. 2013 waren es 69%, 2011 lediglich 40%. Dies passt zur allgemein stagnierenden Entwicklung des Fixlohnes. Die folgende Grafik zeigt die Form der Veränderungen: Grössere Lohnerhöhungen sind wieder häufiger als noch 2013. In der Lohnklasse CHF 50‘000 bis CHF 59‘999 wurden auch 2015 die meisten Lohnerhöhungen gesprochen. Mit 50% ist dieser Anteil jedoch nicht mehr so hoch wie noch 2013. Damals gaben 59% der Befragten an, eine Lohnerhöhung erhalten zu haben. Andererseits profitierten die höheren Einkommen wieder vermehrt von einer Lohnerhöhung. Lohnerhöhungen wurden 2015 also wieder gleichmässiger über alle Lohnklassen hinweg vorgenommen. Lohnerhöhungen nach Lohnklassen 2013 2015 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Weniger 50'000 - 60'000 - 70'000 - 80'000 - 90'000 - 100'000 - 110'000 - 120'000 als 59'999 69'999 79'999 89'999 99'999 109'999 119'999 und mehr 50'000 Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 6 2.1.2 Entwicklung Bonus Positive Entwicklung: Der Bonus zeigt 2015 nach dem Rückgang 2013 wieder eine steigende Tendenz, sowohl beim Median als auch beim Durchschnitt. Entwicklung Bonus Median Durchschnitt 18'000 16'000 CHF 14'000 12'000 10'000 8'000 6'000 Median Durchschnitt 2009 8'000 15'497 2011 9'000 14'204 2013 7'300 13'967 2015 10'000 17'756 Der Anteil der Befragten ohne Bonus oder mit einem Bonus unter CHF 500 beträgt 2015 32%. Dieser Anteil stieg gegenüber den Vorjahren massiv. 2013 lag der Anteil bei 18%, 2011 bei 23%. Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Bonussumme auf weniger Mitarbeitende verteilt worden ist und die einzelnen Boni nicht zuletzt deshalb erhöht werden konnten. Verteilung nach Bonusklassen 2009 2011 2013 2015 Teilnehmer in Prozent 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% unter 500 500 2'000 2'001 5'000 5'001 10'001 10'000 30'000 Bonus in CHF 30'001 50'000 50'001 - 100'001 100'000 und mehr Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 7 Die nachfolgende Grafik zeigt, wie sich die ausbezahlten Boni im Vergleich zum Vorjahr verändert haben. Interessant ist der Vergleich mit den Ergebnissen der Umfrage 2013. 2013 reduzierte sich der Bonus bei 34% der Befragten um mehr als 20%. 2015 beträgt dieser Anteil noch 20%. Zudem erhöhte sich 2015 bei 23% der Befragten der Bonus um mehr als 20%, 2013 bei nur 15%. Veränderungen Boni 2013 2015 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Reduktion um mehr als 20% Reduktion Reduktion um Erhöhung um Erhöhung zwischen 10% weniger als 10% weniger als 10% zwischen 10% und 10% und 20% Erhöhung um mehr als 20% 2.2 Lohn- und Bonusvergleich nach Rang 44% der Befragten üben eine Kaderfunktion (Bevollmächtigter, Prokurist usw.) aus. 39% sind als Mitarbeiter angestellt und 13% sind Mitglied der Direktion oder der Geschäftsleitung. Lernende machen 4% der Teilnehmer aus. Damit ist die Verteilung der Befragten nach Rang gegenüber der Umfrage 2013 nahezu identisch. Verteilung nach Rang 13% 4% Lernende 39% Mitarbeiter Kader Direktion 44% Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 8 In diesem Kapitel wird die Verteilung der Fixlöhne und Boni nach Rang betrachtet. Die Ergebnisse zeigen: Die Fixlöhne gingen bei den Mitarbeitern und Kadern leicht zurück. Die ausbezahlten Boni nahmen indes auf allen drei Hierarchiestufen im Vergleich zur Umfrage 2013 zu. Zu beachten ist: Der angegebene Median bezieht sich auch hier nur auf die ausbezahlten Boni. Datensätze mit Bonus CHF 0 wurden nicht berücksichtigt. Fixlohn und Bonus nach Rang CHF 200'000 180'000 160'000 140'000 120'000 100'000 80'000 60'000 40'000 20'000 0 2013 2015 Mitarbeiter 4000 4'750 78000 75'400 Bonus (Median) Fixlohn (Median) 2013 2015 Kader 9'500 11'500 110'000 107'000 2013 2015 Direktion 25'000 30'000 149'500 150'500 2.3 Lohn- und Bonusvergleich nach Region Rund Dreiviertel der Befragten arbeiteten zum Zeitpunkt der aktuellen Umfrage in der Deutschschweiz. Unverändert zur letzten Umfrage waren 27% der Teilnehmer in Zürich beschäftigt. Die Teilnehmerzahl mit Arbeitsort Westschweiz und Tessin fiel 2015 deutlich geringer aus: 2013 arbeiteten noch 5% der Befragten in Genf, 20% in der übrigen französischen Schweiz und 11% im Tessin. Befragte nach Region 4% 12% Zürich 27% übrige Deutschschweiz 8% Genf übrige französische Schweiz Tessin 49% Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 9 Löhne und Boni entwickelten sich seit 2013 je nach Region unterschiedlich. Wurden 2013 in Genf deutlich höhere Löhne und Boni bezahlt als in den übrigen Regionen, verdienen 2015 Angestellte in Zürich am meisten. Der Fixlohn in Genf ist von CHF 120‘000 auf CHF 110‘000 gesunken. Ursachen hierfür könnten im verschärften Wettbewerbsumfeld in den Grenzregionen liegen. Denn auch im Tessin ist ein rückläufiger Fixlohn zu beobachten. Zu beachten gilt: Die Regionen Basel, Ostschweiz und übrige Deutschschweiz wurden in der Umfrage 2015 neu zur Region «übrige Deutschschweiz» zusammengefasst. Diese Daten sind deshalb mit denjenigen von 2013 nur bedingt vergleichbar. Fixlohn (Median, CHF) 2013 2015 Region Zürich 110'000 Basel 112'000 Bonus (Median, CHF) 2013 2015 7'500 11'375 105'000 5'232 Ostschweiz 90'000 7'000 übrige Deutschschweiz 92'839 93'500 9'000 9'100 Genf 120'000 110'000 10'000 10'000 übrige französische Schweiz 88'895 88'000 8'000 8'417 Tessin 99'250 96'250 6'000 9'000 Fixlohn und Bonus 2015 nach Region Fixlohn (Median) Bonus (Median) 140'000 120'000 100'000 80'000 60'000 40'000 20'000 0 Zürich übrige Deutschschweiz Genf übrige französische Schweiz Tessin 2.4 Lohn- und Bonusvergleich nach Bankengruppe Insgesamt 73% der Befragten arbeiten bei einer Kantonal- oder Grossbank. 27% sind zu einem grossen Teil in einer Privatbank angestellt. Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 10 Verteilung nach Bankengruppe 4% 1% 2% Kantonalbank 4% 5% Grossbank 41% 11% Privatbank Ausländische Bank Regional- / Spar- / Darlehensbank Raiffeisenbank 32% Bankzulieferer Die Analyse der Fixlöhne und ausbezahlten Boni lässt Unterschiede je nach Bankengruppe erkennen. Im Vergleich zur Umfrage 2013 fällt auf: Besonders Fixlöhne und Boni bei Auslandbanken stiegen an. Die Fixlöhne bei den Grossbanken gingen leicht zurück. Die Boni hingegen nahmen bei allen Bankengruppen zu. Fixlohn und Bonus nach Bankengruppe 150'000 130'000 Achsentitel 110'000 90'000 70'000 50'000 30'000 10'000 -10'000 2013 2015 2013 2015 2013 2015 2013 2015 Ausländische Kantonalbank Grossbank Privatbank Bank Bonus (Median) 7'500 10'000 7'000 10'000 7'000 10'000 10'000 14'000 Fixlohn (Median) 90'000 90'000 103'000 100'000 110'000 111'000 120'000 129'000 Zu berücksichtigen ist: Bei Privatbanken und Ausländischen Banken erhielten rund ein Drittel der Mitarbeiter keinen Bonus. Bei den Kantonalbanken ist dieser Anteil mit 40% deutlich höher, bei den Grossbanken mit 20% am tiefsten. Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 11 2.5 Männer und Frauen im Lohn- und Bonusvergleich Im folgenden Kapitel werden Löhne und Boni von Männern und Frauen miteinander verglichen. Zuerst werden die Unterschiede nach Alter, danach nach Rang betrachtet. Mit diesem Vorgehen können keine wissenschaftlich fundierten diskriminierenden Lohnunterschiede nachgewiesen werden. Speziell die Betrachtung nach Rang lässt indes Tendenzaussagen zu. 2.5.1 Lohn- und Bonusvergleich nach Alter Die Lohn- und Bonusunterschiede zwischen Männern und Frauen bleiben weiterhin bestehen. Mit zunehmendem Alter wachsen die Unterschiede. Dies hängt damit zusammen, dass Männer im Beruf noch immer über einen grösseren Erfahrungsschatz verfügen. Sie sind im Gegensatz zu vielen Frauen meistens ohne Unterbruch berufstätig (vgl. Auf dem Weg zur Lohngleichheit! Tatsachen und Trends (Broschüre), Hrsg. Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG, Juni 2013). Die folgenden Tabellen stellen die Ergebnisse der Umfrage 2015 den Zahlen von 2013 gegenüber. Fixlohn (Median, CHF) 2013 Alter 20-29 2015 Total Männer Frauen Diff. in % Total Männer Frauen -7% 69'000 70'000 65'000 70'200 74'000 67'040 Diff. in % -9% 30-39 100'000 107'425 87'875 -18% 100'000 106'675 88'000 -18% 40-49 114'000 120'900 95'000 -21% 117'000 122'222 100'000 -18% 50-59 112'000 123'550 87'127 -29% 113'600 122'000 87'350 -28% Bonus (Median, CHF) 2013 Alter 20-29 2015 Total Männer Frauen Diff. in % Total Männer Frauen Diff. in % 11% -20% 5'000 4'500 5'000 6'000 6'500 5'209 30-39 8'571 10'000 6'125 -39% 12'000 14'000 8'333 -40% 40-49 9'472 13'000 6'250 -52% 14'000 15'000 9'000 -40% 50-59 7'500 10'000 5'000 -50% 10'000 12'500 5'700 -54% Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 12 Die folgende Grafik visualisiert die ungleiche Höhe der Einkommen 2015 von Männern und Frauen nach Alter (Fixlohn und Bonus kumuliert). Einkommen 2015 nach Alter und Geschlecht Fixlohn (Median) Bonus (Median) 140'000 120'000 CHF 100'000 80'000 60'000 40'000 20'000 0 Männer Frauen Männer 20-29 Frauen Männer 30-39 Frauen 40-49 Männer Frauen 50-59 2.5.2 Lohn- und Bonusvergleich nach Rang Die generelle Verteilung nach Rang innerhalb des Geschlechts zeigt: Der Anteil der Frauen in einer Kader- oder Direktionsfunktion ist deutlich geringer. Dieser Umstand erklärt sicherlich zu einem wesentlichen Teil die oben genannten Lohnunterschiede. Generell ist zu bemerken: Je höher die berufliche Stellung und das Anforderungsniveau, desto höher der Lohn, desto niedriger der Frauenanteil und umso grösser die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau (vgl. Auf dem Weg zur Lohngleichheit! Tatsachen und Trends (Broschüre), Hrsg. Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG, Juni 2013). Diese Aussage wird durch die Ergebnisse in diesem Abschnitt gestützt. Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der Männer und Frauen nach Rang gemäss Umfrage 2015. Verteilung Männer und Frauen nach Rang 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Männer Frauen Lernender 4% 4% Mitarbeiter 28% 57% Kader 50% 36% Direktion 18% 4% Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 13 Diese Verteilung ist die Folge des deutlich höheren Ausbildungsniveaus der befragten Männer. Folgende Grafik zeigt dies deutlich. Verteilung Männer und Frauen nach Ausbildung Männer Frauen 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Wie zu erwarten, kann der Rang einen Teil der hohen Einkommensdifferenzen, wie in Kapitel 2.5.1 «Lohn- und Bonusvergleich nach Alter», Seite 12 f. aufgezeigt, erklären. Die Analyse nach Rang weist grundsätzlich geringere Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen auf. Der Vergleich mit den früheren Umfragen zeigt: Unterschiede beim Fixlohn verringerten sich erfreulicherweise über alle Stufen hinweg leicht. Entwicklung Fixlohn nach Rang und Geschlecht (Median) CHF Männer Frauen 160'000 140'000 120'000 100'000 80'000 60'000 40'000 20'000 0 2011 2013 Mitarbeiter 2015 2011 2013 2015 Kader 2011 2013 2015 Direktion Fixlohn (Median, CHF) Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 14 2013 Funktion Mitarbeiter 2015 Total Männer Frauen Diff. in % Total Männer Frauen Diff. in % -8% -4% 78'000 81'697 75'000 75'400 78'000 74'667 Kader 110'000 112'383 100'000 -11% 107'000 110'000 100'000 -9% Direktion 149'500 150'000 141'000 -6% 150'500 153'000 146'500 -4% Ein anderes Bild zeigt die Bonusentwicklung. Bei den Boni nahmen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen noch zu. 2015 wurden wieder höhere Boni bezahlt als noch 2013. Männer profitierten davon überproportional. Dieses Resultat wirkt umso störender, wenn wir den Umstand beachten, dass 39% der Frauen keinen, beziehungsweise einen Bonus unter CHF 500 erhielten. Dieser Anteil liegt bei den Männern lediglich bei 28%. Die Ergebnisse lassen folgende Schlussfolgerung zu: Frauen werden vermehrt über den Bonus diskriminiert - dem Lohninstrument also, bei dem ohnehin wenig Transparenz bezüglich Verteilung besteht. Entwicklung Bonus nach Rang und Geschlecht (Median) Männer Frauen 36'000 31'000 26'000 CHF 21'000 16'000 11'000 6'000 1'000 -4'000 2011 2013 2015 Mitarbeiter 2011 2013 2015 2011 Kader 2013 2015 Direktion Bonus (Median, CHF) Funktion Mitarbeiter Kader Direktion 2013 2015 Total Männer Frauen Diff. in % Total Männer Frauen Diff. in % 0% -20% 4'000 4'000 4'000 4'750 5'000 4'000 -22% 11'500 -17% 9'500 10'000 7'789 12'000 10'000 -23% 30'000 -34% 25'000 26'000 20'000 34'000 22'500 Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 15 3 Wie zufrieden sind die Bankangestellten? 3.1 Lohnzufriedenheit 3.1.1 Zufriedenheit mit Fixlohn und Bonus Grundsätzlich sind 2015 Bankangestellte sowohl mit dem Fixlohn als auch mit dem Bonus zufriedener als 2013. Waren 2013 lediglich 48% der Befragten mit ihrem Lohn und 46% mit ihrem Bonus zufrieden, sind es 2015 57 beziehungsweise 52%. Damit die Resultate 2015 mit den Vorjahren verglichen werden können, werden die Antworten «sehr zufrieden» und «zufrieden» im Folgenden kumuliert betrachtet. Teilnehmer der diesjährigen Umfrage sind somit auch zufriedener als noch 2011 (50% sind zufrieden mit Fixlohn und Bonus). Diese Ergebnisse erstaunen in Anbetracht der Lohn- und Bonusentwicklung: Obwohl die Fixlöhne stagnierten und die Anzahl der Befragten ohne Bonus zunahm, sind die Teilnehmer der aktuellen Umfrage zufriedener. Ein direkter Zusammenhang zwischen Einkommensentwicklung und Zufriedenheit der Angestellten kann somit nicht festgestellt werden. Zufriedenheit mit Fixlohn 2015 10% 7% sehr zufrieden zufrieden 33% unzufrieden sehr unzufrieden 50% Zufriedenheit mit Bonus 2015 9% 16% sehr zufrieden zufrieden unzufrieden 31% sehr unzufrieden 44% Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 16 3.1.2 Zufriedenheit nach Rang Nach wie vor sind Angestellte der Gruppe «Mitarbeiter» sowohl bezüglich Fixlohn als auch Bonus am unzufriedensten. Dagegen ist bei der Direktion eine überproportionale Zunahme der Zufriedenheit zu beobachten: 2013 gaben lediglich 44% der Befragten an, mit ihrem ausbezahlten Bonus zufrieden zu sein. 2015 sind es 66%. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Entwicklung mit der Bonusentwicklung zusammenhängt: Die Boni dieser Gruppe sind am stärksten angestiegen. Beim Fixlohn liegt der Anteil der Zufriedenen sogar bei 78%, obwohl der Fixlohn sich nicht nennenswert erhöht hat. 2013 waren nur 57% der Befragten damit zufrieden. Zufriedenheit mit Fixlohn nach Rang Zufriedenheit in % 2011 2013 2015 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitarbeiter Kader Direktion Total Zufriedenheit mit Bonus nach Rang 2011 2013 2015 70% Zufriedenheit in % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mitarbeiter Kader Direktion Total Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 17 3.1.3 Zufriedenheit nach Region Genf weist die grösste Anzahl unzufriedener Bankangestellter auf. Die Region musste auch die grösste Fixlohneinbusse beziehungsweise Stagnation beim Bonus hinnehmen. Am zufriedensten mit Fixlohn und Bonus sind Umfrageteilnehmer der Region Deutschschweiz. Zufriedenheit mit Fixlohn und Bonus 2015 nach Region Fixlohn Bonus Zufriedenheit in % 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% übrige Deutschschwe iz 58% 59% Zürich Fixlohn Bonus 59% 49% übrige französische Schweiz 55% 52% Genf 49% 31% Tessin 52% 23% 3.1.4 Zufriedenheit nach Bankengruppe Die Zufriedenheit mit den Fixlöhnen nahm im Vergleich zu 2013 in allen Bankengruppen zu. Das Ergebnis erstaunt, denn die Fixlöhne stagnierten in allen Bankengruppen ausser bei den Auslandbanken. In den Grossbanken verringerten sich die Fixlöhne sogar leicht. Anhand der vorliegenden Resultate kann kein kausaler Zusammenhang zwischen Einkommenshöhe und Zufriedenheit der Bankangestellten festgestellt werden. Zufriedenheit in % Zufriedenheit mit Fixlohn und Bonus nach Bankengruppe 65% 55% 45% 35% 25% 15% 5% -5% Fixlohn Bonus Kantonalbank 2013 2015 45% 53% 56% 57% Fixlohn Bonus Grossbank 45% 58% 36% 51% Fixlohn Bonus Privatbank 56% 61% 37% 36% Fixlohn Bonus Ausländische Bank 43% 39% 58% 36% Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 18 3.1.5 Zufriedenheit nach Geschlecht Sowohl Männer als auch Frauen sind mit ihrem Fixlohn und Bonus zufriedener als in den Jahren davor. Die Einkommenszufriedenheit der Frauen nahm im Vergleich zu den Männern jedoch ab. Zufriedenheit mit Fixlohn nach Geschlecht Zufriedenheit in % Männer 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Männer Frauen 2011 51% 47% Frauen 2013 48% 48% 2015 60% 51% Zufriedenheit mit Bonus nach Geschlecht Zufriedenheit in % Männer Frauen 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Männer Frauen 2011 50% 50% 2013 44% 50% 2015 54% 51% 3.2 Arbeitssituation In der Lohnumfrage 2015 wurde zum ersten Mal nach der Befindlichkeit der Teilnehmenden bezüglich ihrer Arbeitssituation gefragt (vgl. Tabelle Seite 20). Die Antworten geben Grund zur Sorge: 41% der Befragten fühlen sich nach der Arbeit oft leer und ausgebrannt. 37% erleben ihre Arbeit oft als frustrierend und 30% können sich in ihrer arbeitsfreien Zeit oftmals nicht richtig erholen. Diese Zahlen sind deutlich höher als Zahlen anderer in der Schweiz durchgeführten Studien über psychosoziale Risiken (vgl. BFS 2012-2014, Seco 2000-2010). Gemäss diesen Studien fühlen sich 18% der Erwerbstätigen bei der Arbeit emotional ausgebrannt und fast jede fünfte erwerbstätige Person fühlt sich bei der Arbeit ständig oder häufig gestresst. Die Ergebnisse unserer Umfrage lassen den Schluss zu, dass die Arbeitssituation der Bankangestellten als besonders belastend wahrgenommen wird. Handlungsbedarf ist Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 19 dringend angezeigt, damit sich die Arbeitssituation in den Banken verbessert. Dies würde nicht zuletzt einen Wandel in der Unternehmenskultur bedingen. Die Kultur in den Banken ist nach wie vor sehr kompetitiv und einseitig leistungsorientiert ausgerichtet. Wie oft ist es in den letzten vier Arbeitswochen vorgekommen, dass Sie… Ihre Arbeit begeistert hat? Nie Selten Oft Immer keine Angabe 4% 28% 57% 10% 2% 9% 40% 46% 4% 2% durch Ihre Arbeit Anerkennung bekommen haben? sich mit Ihrem Unternehmen besonders verbunden gefühlt haben? sich nach der Arbeit leer und ausgebrannt gefühlt haben? sich auch in Ihrer arbeitsfreien Zeit nicht richtig erholen konnten? Ihre Arbeitssituation als frustrierend erlebt haben? 8% 34% 44% 11% 3% 14% 44% 36% 5% 1% 25% 44% 26% 4% 1% 19% 43% 33% 4% 1% Angst um Ihre berufliche Zukunft hatten? 32% 39% 20% 7% 1% 4 Fazit des SBPV zur Lohnumfrage 2015 aufgrund der bis heute analysierten Daten Teilnahme Etwa gleichviele Personen nahmen an der diesjährigen Umfrage teil wie an der Umfrage 2013. Teilnehmer aus den Kantonalbanken und der deutschen Schweiz sind überproportional vertreten. 41% der Antworten stammen von Kantonalbankangestellten (S. 11). Kantonalbanken beschäftigen aber nur 14% der Bankangestellten in der Schweiz. Der Anteil der Teilnehmer aus Zürich ist dagegen nur 27% (S. 10). In Realität beschäftigt diese Region 40% der Bankangestellten. Dies sind die grössten Abweichungen in Bezug auf die Teilnehmer, die wir aus den Daten ermitteln konnten. Die folgenden Trends sind aus unserer Sicht besonders wichtig: Mitarbeiter mit einem Einkommen zwischen 50‘000 und 59‘999 profitierten am meisten von Lohnerhöhungen. Sowohl 2013 wie auch 2015. Die letztes Jahr verhandelte Mindestlohnerhöhung hat diesen Trend sicherlich verstärkt (S. 7). Die Anzahl Personen im Backoffice / Abwicklung verringerte sich. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass diese Abteilungen am meisten vom Outsourcing betroffen waren und sind (S. 4). Der Anteil der Hochschulabsolventen stieg von 9 auf 14% (S. 3). Wir führen diese Beobachtung auf folgende Ursache zurück: Der SBPV organisiert immer mehr Angestellte der unteren und mittleren Kader. Diese fühlen sich von unseren Aktionen und besonders von den Interventionen im Rahmen von Restrukturierungen angesprochen. Zudem betrafen Outsourcing-Aktionen im Bereich Backoffice besonders Angestellte mit einem KVAbschluss. Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 20 Der Lohn entwickelte sich in den verschieden Regionen unterschiedlich. In Genf und im Tessin sanken die Fixlöhne (S. 10). Die zahlreichen Restrukturierungen in diesen beiden Kantonen könnten diesen Umstand erklären. Auslandbanken bezahlten die höchsten Löhne. Am bescheidensten waren die Löhne in Kantonalbanken (S.11), auch was Boni-Zahlungen angeht. Die höchsten Boni wurden in Auslandbanken bezahlt. Nur 2/3 der Angestellten erhielten einen Bonus. Lohnzufriedenheit: Erstaunlicherweise nahm die Lohzufriedenheit zu, obwohl die Löhne kaum gestiegen und die Boni zum Teil sogar gesunken sind (S. 15). Die Gruppe «Mitarbeiter» war am unzufriedensten, wie in den Jahren zuvor. Die Höhe des Bonus hat wenig mit der Zufriedenheit zu tun. Bei den Kantonalbanken wurde die Zufriedenheit höher eingestuft als in den Auslandbanken – trotz tieferer Boni. (S. 18). Ein Umstand, der sicherlich damit zu tun, dass die Bonuspolitik in den Banken intransparent ist und in den Banken die grössten Unterschiede aufweist. Der Lohnunterschied zwischen Mann und Frau wurde etwas kleiner, nicht aber die BonusVerteilung. Männer profitierten von viel höheren Boni als Frauen. Die Situation bei den Mitarbeitern verschlechterte sich sogar (S. 13 und 14). Trotzdem nahm die Lohnzufriedenheit bei den Frauen zu, wenn auch deutlich langsamer als bei den Männern (S. 19). Die meisten Bankangestellten (67%) sind von ihrer Arbeit begeistert - eine grosse Chance für den Finanzplatz Schweiz. Die Angestellten kämpfen aber gegen Überarbeit. 41% fühlen sich «ausgebrannt» und für 37% der Angestellten ist die Arbeitssituation «frustrierend». Die Zukunft des Finanzplatzes ist unsicher. Trotzdem hat die Mehrheit der Bankangestellten (71%) keine oder wenig Angst um ihre berufliche Zukunft. Noch eine Bemerkung: Bei den Rückmeldungen an den SBPV ist die «Lohngleichheit» am meisten erwähnt worden. Auch wird erwartet, dass sich der SBPV für die älteren Mitarbeiter einsetzt, obwohl diese in der Lohnumfrage nicht übervertreten waren (S.1). Das zeigt eine gewisse Solidarität in dieser Branche. Diese würde man vielleicht nicht erwarten, ist aber an unseren Versammlungen immer wieder festzustellen. Schweizerischer Bankpersonalverband SBPV | Monbijoustrasse 61 | Postfach 8235 | 3001 Bern | T: 0848 000 885 | F: 0848 000 887 21
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