AZ Aarau, vom: Montag, 18. Mai 2015

14 SPORT
AARGAUER ZEITUNG
MONTAG, 18. MAI 2015
✒ Schachensplitter
✒ Überraschung
Auch für Fahrerin Barbara Aebischer
kam der Sieg mit Bella Vita im StutenCup völlig überraschend: «Dass sie gegen die besten Stuten der Schweiz wie
Une du Martza, Ulita de la Vallée, Quel
Dame Flamy oder Racing Fox gewinnen
kann, damit habe ich nie und nimmer
gerechnet. Ich wusste, dass sie Klasse
hat, aber sie ist erst vier Jahre alt und
gab nach einer längeren Pause ihr
Comeback. Eigentlich haben wir sie
nur aufgeboten, weil es sich um das Gedenkrennen für meinen Vater handelte. Als Racing Fox uns überholt hatte,
dachte ich, es wäre gelaufen. Doch wie
Bella Vita dann noch einmal anzog, war
einfach fantastisch.»
✒ Stall Schachen
Marcel Humbert steuert Rebus zum Sieg-Preis der Aarauer Gewerbetreibenden.
ALEXANDER WAGNER
Der kleine Rebus imponiert
Turf Barbara Aebischer stürmt mit Podium Rib auf Rang zwei
VON WILLI BÄR
Bei idealem Rennwetter sorgten gegen
10 000 Zuschauer für eine prächtige Kulisse auf der Schachen-Rennbahn. Das Hauptereignis, der mit 12 000 Franken dotierte
Mai-Preis, präsentierte sich relativ offen.
Favorisiert wurde Meister Padolin, doch einige andere Pferde waren ebenfalls stark
gewettet. Zu ihnen gehörte Rebus, ein von
Trainer Marcel Humbert gefahrener siebenjähriger Wallach des Stalles Allegra. Rebus, mit einem Stockmass von 1,58 Meter
der Kleinste im Feld, nutzte seinen Startvorteil von 25 Meter gegenüber den Arrivierten und übernahm sogleich die Führung. Aus dem hinteren Band waren Styx
und Quel Instant am flinksten auf den Beinen und bezogen die Plätze hinter dem
Spitzenreiter. Kurz darauf tauchte auch Favorit Padolin in der Spitzengruppe auf. In
den folgenden anderthalb Runden blieb
die Reihenfolge nahezu unverändert. Zu
Beginn der Zielgeraden versuchten die
Gegner, Rebus anzugreifen, doch dieser
beschleunigte noch einmal und trabte einem überlegenen Sieg entgegen. Fünf Längen hinter dem Sieger sah Aussenseiter
Sniper de Chenu wie der Zweite aus. Doch
plötzlich kam ganz aussen Podium du Rib
aus dem Nichts angeflogen und schnappte
sich kurz vor dem Zielpfosten den Ehrenplatz. Der Partner von Barbara Aebischer
hatte den Start verpatzt und lange an letzter Stelle gelegen.
«Das ist der Hammer, was für ein Pferd»
rief ein euphorisierter Markus Monstein.
Monstein ist gleichzeitig Manager des Stalles Allegra, Mitbesitzer und grösster Fan
des siebenjährigen Wallachs, der aus Skandinavien stammt, wo er auch den grössten
Teil seiner Karriere absolviert hat. «Trainer
Marcel Humbert, normalerweise ein sehr
zurückhaltender Prognostiker, äusserte
RESULTATE
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Rennen 3. (Trab, 2525 m, Fr. 12 000):
1. Rebus (Marcel Humbert/Stall Allegra Racing Club/Marcel Humbert). 2.
Podium du Rib (Barbara Aebischer) 5
Längen. 3. Sniper de Chenu (Pauline
Davet) 0,25 Länge.
Rennen 5. (Trab, 2525 m, Fr. 10 000):
1. Bella Vita (Barbara Aebischer/Ecurie Wilton/Ludovic Theureau). 2. Racing Fox (Joey Vignoni) 0,75 Längen.
Rennen 6. (Jagd, 3600 m/Fr.
10 000): 1. Saint Léonard (Aurélien
Rousse/Eugen Kessler/ Andreas
Schärer). 2. Shannon Royal (Silvia Casanova) 6 Längen.
Rennen 7. (Flach, 2000 m, Fr.
10 000): 1. White Rules (Carina
Schneider/Stall Schachen/ Miro
Weiss). 2. Safija (Raphael Lingg) 1,5
Längen.
Rennen 8. (Cross, 4400 m, Fr.
10 000): 1. Quel Beau Mec (Silvia Casanova/I. + E. Baumgartner/Ivo
Baumgartner). 2. Algorithme (Julien
Lemée) 0,25 Länge.
sich vor dem Rennen ungewohnt optimistisch, sodass ich voller Zuversicht nach
Aarau kam. Das Rennen von heute war die
Hauptprobe für die Meisterschaft der Traber, in der wir im Herbst wieder voll angreifen wollen.»
Emotionaler Sieg für Aebischer
Nach dem zweiten Platz mit Podium du
Rib kam es für Barbara Aebischer im Stuten-Cup noch besser. Im Sulky von Bella
Vita gewann sie überraschend den StutenCup (2425 Meter/10 000 Franken). Ein besonders emotionaler Sieg, denn das Rennen war Barbara Aebischers Vater, dem
vor einigem Jahren verstorbenen Erhard
Schneider, gewidmet. Die erst vierjährige
Bella Vita hatte lange geführt, wurde dann
im Schlussbogen von Racing Fox überholt.
Doch die Aebischer-Stute liess nicht locker,
kämpfte sich auf der Zielgeraden wieder
heran und vorbei.
Titel für Uerkheim und Aarau
Geräteturnen Stefanie Fretz
und Lisa Schwammberger teilen sich den Titel Aargauer
Meisterin. Auch der BTV Aarau war erfolgreich: Sieg im K6,
in der Kategorie Frauen und
im Sprungchampionnat.
VON DÉSIRÉE HÄFELI
Was für ein Erfolg für den Getu Uerkheim: Stefanie Fretz verteidigte ihren
Titel im K7 trotz andauernder Rückenbeschwerden souverän. Doch nicht nur
die Vorjahressiegerin strahlte, auch
Vereinskollegin Lisa Schwammberger
darf sich nun Aargauer Meisterin nennen. Damit aber nicht genug: Mit Alessandra Mancino stand noch eine Dritte
Uerkheimerin auf dem Podest.
Die Basis für diese ausgezeichneten
Resultate legten die Uerkheimer Turnerinnen am Startgerät Boden, wo sie
sich nach sauberen Übungen von den
eher strengen Noten nicht verunsichern liessen. Nach durchgehend sehr
guten Darbietungen an den Schaukelringen lag das Uerkheimer Trio in der
Stefanie Fretz am Sprung.
CH. MERKLI
Zwischenrangliste bereits an der Spitze. Anschliessend zeigten sie beeindruckende Sprünge. Am letzten Gerät,
dem Reck, behielten sie die Nerven
und sicherten sich so die verdienten
Podestplätze.
Uerkheim-Trainerin Anita Bösch zeigte sich sehr zufrieden: «Nach den zwei
ersten und äusserst erfolgreichen Wettkämpfen der Saison lag die Messlatte
für die prestigeträchtigen Kantonalen
Meisterschaften sehr hoch. Wir freuen
uns riesig, dass wir die guten Resultate
auf diese Weise bestätigen konnten.»
Vereinspräsidentin und Betreuerin Tina Friedli schliesst sich an: «Die Stimmung auf dem Wettkampfplatz war top
und wir hatten Spass – auch dieser positiven Dynamik verdanken wir diesen
Grosserfolg.»
Neben Uerkheim hatten auch die
Aarauerinnen Grund zum Feiern: Jasmin Hochuli sicherte sich im K6 die
Goldmedaille, nachdem viele der Mitfavoritinnen patzerten. In der Kategorie
Frauen zeigte Manuela Crameri, die
amtierende Schweizer Meisterin, einmal mehr einen souveränen Wettkampf. Sie war gleichzeitig überrascht
und überglücklich: «Ich trainierte in
letzter Zeit eher selten und fühlte mich
nicht topfit, umso erfreulicher sind der
Sieg im Mehrkampf und im Gerätefinal.»
White Rules, Sieger im Preis der Stadt
Lenzburg, trägt die Farben des Stalles
Schachen: schwarz-weiss kariert mit roten Ärmeln. Hinter dem Pseudonym
steckt eine Gruppe von rund 15 Rennsport-Enthusiasten aus der Region Aarau. Präsidiert wird die 2002 gegründete
Besitzergemeinschaft vom Oberentfelder Garagisten Martin Sollberger. Jedes Mitglied bezahlt einen Jahresbeitrag von 2000 Franken. Damit werden
zwei Pferde finanziert, neben White
Rules auch Lark Bunting, der sich letztes Jahr in Aarau versuchte, aber mit
den engen Kurven nicht zurechtkam.
Das erfolgreichste Pferd im Stall war
Vlavianus, der zahlreiche Rennen gewann und 2009 im Grossen Preis von
St. Moritz Rang drei belegte.
✒ 500 km Anreise
Den längsten Anfahrtsweg hatte die
7-jährige Stute Première de Mai. Ihr
Stall steht über 500 Kilometer entfernt
an der Trabrennbahn im niederbayrischen Straubing. Dort wurde sie 2012
als «Pferd des Jahres» geehrt. Ihr Steuermann, der Österreicher Christoph
Schwarz, wurde im gleichen Jahr
Champion der Fahrer. Mit dem sechsten Rang im Preis der «Aargauer Zeitung» verdiente Première de Mai 190
Franken. In Straubing, wo am Sonntag
ebenfalls ein Renntag stattfand, hätte
sie dafür Zweite werden müssen, dort
sind die Rennen mit einem Zehntel der
Aarauer Preissumme dotiert. Ausdruck
der tiefen Krise, in der sich der deutsche Trabrennsport befindet.
✒ Zwei Dominatoren
Die Galopprennen wurden von zwei
Trainern dominiert. Andreas Schärer
feierte in der Jagdprüfung einen Dreifacherfolg und im Hürdenrennen einen
Doppelsieg. Die beiden Sieger der
Flachrennen, Strade Kirk und White
Rules, werden vom Urdorfer Champion
Miro Weiss trainiert. (WB)
NACHRICHTEN
FUSSBALL
TURF
Baden verlängert mit
Trainer Thomas Jent
Sieg und Ehrenplatz für
Barbara Aebischer
Erfreuliche Nachrichten für den FC
Baden und Trainer Thomas Jent. Der
44-jährige Sportchef übernahm zu Beginn der Rückrunde auch das Traineramt. Zudem wurde für nächste Saison
Rino Luongo, Trainer des FC Küttigen,
als Assistenztrainer verpflichtet. (LMU)
Am Trabmeeting in Avenches hat Barbara
Aebischer mit ihrer Stute Uza Josselyn
das Rennen für Vierjährige (2000 Meter/10 000 Franken) gewonnen. Uza Josselyn kam als Zweite ins Ziel, doch weil
Semola GK wegen unreiner Gangart disqualifiziert wurde, rückte Aebischer vor.
Dritter wurde Bombastic du Merle aus
dem Mülliger Stall Bracher. Eindrücklicher noch war die Vorstellung des zweiten Aebischer-Pferdes Voluté de Clermont im stark besetzten Prix de Moulins
(2000 Meter/8000 Franken). Obwohl die
sechsjährige Fuchsstute manchen Meter
mehr als die Gegner absolvierte, erkämpfte sie hinter dem Favoriten Un Géant d’Amour einen zweiten Rang. (WB)
KANU
Sabine Eichenberger holt
wieder den Titel
Die zweifache Weltmeisterin Sabine
Eichenberger holte sich den Titel auf
der Engelbergeraa in Buochs. Die Solothurnerin Chantal Abgottspon wurde Dritte hinter ihrer Klubkollegin
Melanie Mathys. (NCH)
LEICHTATHLETIK
FAUSTBALL
Vier Spiele, vier Siege –
Oberentfelden startet stark
Die NLA-Männer des STV Oberentfelden überzeugen in der Heimrunde
und holen die Siege drei und vier. Das
Team von Christian Zbinden schlug
Neuendorf 3:1 und Diepoldsau 3:0.
Damit liegt Oberentfelden nach zwei
Spieltagen auf Rang zwei. (FBA).
Ligaerhalt für Aarauer
Männer und Wohler Frauen
Am Samstag fanden in Bern und Colombier die Vereinsmeisterschaften statt. Für
die Aargauer liefen die Wettkämpfe gut.
Die Wohler Frauen und die Männer des
BTV Aaraus schafften den Ligaerhalt und
bleiben damit in der NLA. Der Aufstieg in
diese blieb den Frauen des BTV Aaraus
verwehrt. Sie wurden Zweite. (NCH)