NIEDERSCHRIFT über die 17. Sitzung des Stadtrates Kulmbach am 03.12.2015 um 17:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses A. Öffentliche Sitzung Berichterstatter: Herr Oberbürgermeister Henry Schramm Eröffnung der Sitzung Herr Oberbürgermeister Henry Schramm eröffnet die 17. Sitzung des Stadtrates der Großen Kreisstadt Kulmbach in der laufenden Periode mit der Feststellung, dass zu dieser Sitzung ordnungsgemäß geladen wurde. Entschuldigungen für die heutige Sitzung liegen vor von den Stadtratsmitgliedern Frau Inge Aures, sie hat Plenarsitzung in München, Herr Dieter Heckel ist krank. Die Ortssprecher, Herr Marco Biedefeld und Herr Jürgen Kolinsky sind beruflich verhindert. Die Stadtratsmitglieder Frau Christina Flauder kommt etwas später und Herr Jörg Kunstmann steht auf der Autobahn im Stau und versucht noch nachzukommen. Es fehlen noch die Stadtratsmitglieder Herr Simon Moritz und Herr Wolfram Brehm. Die Beschlussfähigkeit des Kulmbacher Stadtrates ist gegeben. Wie bereits in den Vorberatungen zum Verwaltungs- und Bauausschuss ausgeführt, soll die Tagesordnung um einen Punkt im Rahmen eines Dringlichkeitsantrags ergänzt werden. Im Regelfall ist vor Einstieg in die Tagesordnung über die Dringlichkeit zu entscheiden und die Aufnahme zu beschließen. Hierfür wäre es dann jedoch erforderlich, die Zuhörer und die Vertreter der Presse aus dem Saal zu bitten, um die Nichtöffentlichkeit herzustellen, da es sich um eine Grundstücksangelegenheit handelt. Um dies zu umgehen wird vorgeschlagen, die Annahme und Feststellung der Dringlichkeit vor Eintritt in den nicht öffentlichen Teil der Tagesordnung abzustimmen. Der Stadtrat stimmte einstimmig dem Vorschlag des Vorsitzenden zu. Nr. 4827 Genehmigung der Sitzungsniederschrift Nr. 16 vom 12.11.2015 Der Stadtrat genehmigt die Niederschrift über die 16. Sitzung des Stadtrates vom 12.11.2015. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 120 (ff) – 1x; Berichterstatter: Herr Alexander Punzelt Nr. Haushaltserklärungen für das Jahr 2016 Ausführungen von Herrn Oberbürgermeister Henry Schramm zur Haushaltsverabschiedung „Liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, sehr geehrte Kollegen der Stadtverwaltung, meine sehr geehrten Damen und Herren, im Dezember, wenn es langsam aber sicher aufs Jahresende zugeht, halten wir oft inne und überlegen uns, was wir im kommenden Jahr besser machen wollen. Wenn dann Silvester gekommen ist, starten wir mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Vorsätze, die uns zu gesünderen, wenn nicht sogar besseren Menschen machen sollen. Meist halten diese nicht allzu lange an und nach wenigen Wochen verfallen wir wieder in alte Muster. Dass das aber nicht unbedingt so sein muss, haben wir als Stadtrat in den letzten 9 Jahren bewiesen. Als ich Anfang 2007 begonnen habe, war unser Ziel, keine neuen Schulden im städtischen Haushalt zu machen. Heute lässt sich feststellen: 9 Mal in Folge haben wir hier im Gremium einen ausgeglichenen Haushalt verabschiedet. Und 9 Mal in Folge haben wir vieles erfolgreich auf den Weg gebracht, ohne eine NettoNeuverschuldung für die Stadt aufzunehmen. So könnte es weitergehen. Wird es aber nicht. Zum 10-jährigen Jubiläum lege ich Ihnen für 2016 erstmals einen Haushalt vor, der eine Netto-Neuverschuldung von 4,9 Mio. Euro vorsieht. Ich tue das aus voller Überzeugung und guten Gewissens. Bevor Sie einen Rettungswagen rufen oder sich anderweitig Sorgen machen: Nein, ich bin nicht übergeschnappt. Und ja, es geht mir gut. Der Grundsatz „keine neuen Schulden“ lässt sich für 2016 leider nicht mehr aufrechterhalten. Für mich persönlich nicht ganz einfach. Viel wichtiger war und ist für mich aber die Maxime „Möglichst viele Projekte für möglichst wenig städtisches Geld.“ Und unter diesem Aspekt betrachtet ist der vorgelegte 2016er Haushalt ein echter Erfolgsplan: - Mit einem Rekord-Gesamtvolumen inklusive der Eigenbetriebe von fast 148 Mio. Euro - Mit einer Rekord-Investitionssumme von fast 52 Mio. Euro (in normalen Jahren liegen wir zwischen 15 und 20 Mio.) Mit Förderquoten von zum Teil über 90 Prozent Und mit einer Bandbreite an verschiedenen Maßnahmen, die in der jüngeren Geschichte der Stadt Kulmbach ihresgleichen sucht Warum machen wir das? Warum sehen wir die Aufnahme von Krediten vor und bürden wir der Verwaltung dieses Pensum auf? Eigentlich lief es doch so auch ganz gut… Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich schlage Ihnen das vor, weil wir unserer Verantwortung der Stadt Kulmbach gegenüber gerecht werden sollten. Und weil wir schneller sein wollen als andere. Das Jahr 2015 hat das Koordinatensystem der Bundesrepublik Deutschland ins Wanken gebracht. Zuvor hatten wir die kriegerischen Auseinandersetzungen in aller Welt und den Terror des Islamischen Staats eher aus den Medien gekannt. Das hat sich geändert. Not, Leid und Verzweiflung sind bei uns angekommen. Etwa eine Million Menschen haben in den letzten Monaten Zuflucht in Deutschland, gerade in Bayern, gesucht. Und täglich kommen Tausende hinzu. Menschen, die versorgt und mittelfristig auch integriert werden sollen und müssen. Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Das ist breiter Konsens in Politik und Bevölkerung. Doch diese Herausforderung wird Geld kosten. Sie wird Mittel binden, die dann möglicherweise an anderer Stelle fehlen. Darauf wollen wir nicht warten. Zu vielfältig sind unsere Aufgaben und zu groß ist unser Bedarf an staatlicher Unterstützung. Also haben wir gehandelt: In einem Kraftakt hat die Verwaltung in den letzten Wochen und Monaten Planungen vorangetrieben, Kostenberechnungen erstellt, Fördergespräche geführt und Anträge ausformuliert. Alles mit dem Ziel, die relevanten Projekte der nächsten beiden Jahre entscheidungsreif kalkuliert in den Haushalt 2016 einzubringen. So könnte dieses Zahlenwerk der Stadt und ihrer Eigenbetriebe getrost auch als Doppelhaushalt durchgehen. Wenn wir als Stadtrat nun heute diese Eckdaten verabschieden, dann haben wir alles getan, um die größtmögliche finanzielle Unterstützung aus München und Berlin beantragen zu können. Sicher: Nicht alle aufgeführten Projekte werden innerhalb des Haushaltsjahres durchgeführt werden können, manches Vorhaben bleibt vielleicht komplett auf der Strecke. Aber hey! Carpe Diem – wir wollen unsere Chance nutzen. - Zahlen und Projekte Fast 52 Millionen Euro Gesamtinvestitionssumme, davon rund 30 Millionen allein im städtischen Haushalt – für Kulmbach sind das historische Bezugsgrößen. „Möglichst viele Projekte bei möglichst wenig städtischem Eigenanteil“ – ein paar Beispiele: Alte Spinnerei Hier haben wir ein großes Maßnahmenpaket geschnürt: - Ausbau eines Kunst- und Kulturzentrums auf 1.500 qm Fläche über dem JUZ - Statische Ertüchtigung mit Dach- und Fassadensanierung des Turbinenhauses - Sanierung des Pförtnerhauses - 1. Abschnitt Gestaltung der Außenflächen (Vorplatz Kopfbau) Wir reden hier von einer Gesamtinvestition von über 5,5 Mio. Euro (5,526). Über das Industriebrachenprogramm des Freistaates Bayern haben wir noch Zugang zu einer 80 %-Förderung. Durch geschicktes Verhandeln mit dem Denkmalschutz und privaten Zuschussgebern (Oberfrankenstiftung) können wir diese Quote sogar noch steigern, so dass unterm Strich Förderquoten von ca. 90 % möglich sind. Ähnlich wollen wir es bei dem Kaufplatz machen, wenn es uns gelingt, zum Vertragsabschluss zu kommen. Auch hierfür sind die Mittel eingestellt. Zentralparkplatz Unsere größte Aufgabe für die nächsten Jahre. 13,5 Mio. Euro Gesamtkosten sind veranschlagt. Normal sind in einem solchen Fall Städtebaufördermittel von etwa 60 % zu bekommen. Es gibt aber, so wissen wir mittlerweile, einen Härtefonds des Ministeriums. Hieraus sind weitere 20 % Zuschuss möglich – noch. Also haben wir das komplette Projekt im Haushalt drin, unser Eigenanteil ist schon für 2016 vollständig abgebildet. Gute Voraussetzungen, um an diese Härtemittel zu gelangen. Roter Turm Ein Wahrzeichen unserer Altstadt. Dieses Denkmal zu erhalten ist unsere Pflicht. Auch diese Sanierungsmaßnahme ist mit 450.000 Euro im Haushalt veranschlagt. Eigenanteil hier: 30.000 Euro! 93% Förderung Kinderbetreuung Die Kinderbetreuung ist ein Bereich, der für Kommunen immer bedeutender wird. Die reinen Betreuungskosten sind im städtischen Haushalt 2016 mit 6,82 Mio. Euro (inkl. staatl. Zuschuss) veranschlagt. Das sind 724.000 Euro (11 %) mehr als im Vorjahr. Viel bedeutender aber ist in diesem Jahr die Investitionssumme in diesem Bereich. Alles in allem haben wir für den Bereich der Kindergärten 4,86 Mio. Euro an Investitionen für Neubauten und Sanierungen eingeplant: - Neubau städtischer Kindergärten Blaich und Hallenbad (Aqua-Kindergarten als Ersatz für Goethestraße) insges. 3,5 Mio. Euro (inkl. Stadtwerke) - Sanierung und Erweiterung Alte Mangersreuther Schule auf vier Gruppen insges. rund 1 Mio. Euro (inkl. Bürgerhospitalstiftung) - Neubau Paul-Gerhardt-Kindergarten der Kirche Mangersreuth städtischer und staatlicher Zuschuss insges. 350.000 Euro Liebe Kolleginnen und Kollegen, über 30 Millionen Euro an Investitionen bildet allein der städtische Haushalt ab. Vieles weitere könnte ich an dieser Stelle noch aufzählen: Der Schlachthof zum Beispiel ist mit 415.000 Euro eingeplant, das Straßensanierungsprogramm mit 250.000 Euro, der Bauhof mit 360.000 Euro für Investitionen in Fahrzeuge, Maschinen und Hallendach usw. Unterm Strich bleibt eine Gesamtsumme von rund 30 Millionen. Das gab‘s noch nie. Hinzu kommen das Baugebiet Forstlahm und die Aufgaben der Stadtwerke. Auch hier, lieber Herr Pröschold, reden wir von der größten Investitionssumme der letzten 20 Jahre: - Aufbau Stromnetzgesellschaft fast 3 Mio. Euro Erneuerung Technik Kläranlage 3,4 Mio. Euro RÜB Ängerlein Restsumme 1 Mio Euro Umkehrung der Abwasserfließrichtung Mangersreuther Straße 580.000 Euro (in 2015 bereits 100.000 Euro Planung) u.v.m. Viel tut sich, viel ist geplant. Deshalb, meine sehr geehrten Damen und Herren, kann ich Ihnen diese hohe Summen auch voller Überzeugung vorschlagen. Bevor wir gleich zu den Ausführungen des Kämmerers und der Gruppierungen im Stadtrat kommen, möchte ich noch kurz einige andere Aspekte nennen. Denn neben den Großprojekten wollen wir auch im kommenden Jahr unseren fortwährenden Aufgaben so nachkommen, dass die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zufrieden sind. Wir wollen weiter Partner unserer Vereine und Organisationen sein, wir wollen uns weiter um Wirtschaft, Kultur und Infrastruktur kümmern. Kurzum: Wir wollen, dass die Menschen gerne hier leben. Ein paar Beispiele: - ÖPNV ges. 310.000 Euro Zuschuss Museen Plassenburg 300.000 Euro Feuerschutz (inkl. Löschweiher Oberpurbach) 844.000 Euro - Verlustzuweisung T&V 1,58 Mio. Euro Stadtmarketing, Veranstaltungen (Weihnachtsmarkt, Italienische Nacht, Motorradsternfahrt, Altstadtfest, Open Airs, etc.), Stadthalle, Weihnachtsbeleuchtung, usw. - Unterhalt von Grünanlagen, Straßen, Gebäuden etc. 5,3 Mio. Euro 300.000 Euro Restmittel für Breitbandausbau Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, mit Begriffen wie „historisch“ oder „einmalig“ sollte man vorsichtig sein. Wer weiß schon, wie sich die Welt entwickelt. Im Moment ist das ungewisser denn je. Was man aber schon sagen kann, ist, dass wir uns in Kulmbach gerade in einer spannenden Phase befinden. Ein Aspekt sind die genannten Vorhaben des Haushaltes. Denken wir aber auch an unser Projekt Medizin Campus, denken wir an die 90-Mio.-Baumaßnahme an unserem kommunalen Klinikum, oder denken wir an die vielen erfolgreichen Unternehmen unserer Stadt. Denn letztendlich sind sie es, die uns unsere Arbeit ermöglichen. Die uns in die Lage versetzen, mit einem optimistischen Gewerbesteueransatz von 18 Mio. in das nächste Jahr zu gehen. Aber sind nicht gerade Optimismus und Mut das, was wir in diesen unruhigen Zeiten am nötigsten brauchen? Dieser Haushalt, sehr geehrte Damen und Herren, ist optimistisch. Er ist mutig. Er ist aber auch getragen und geprägt von gewissenhafter und detaillierter Vorbereitung, von harter Arbeit und vom Vertrauen in unsere eigene Leistungsfähigkeit. Ganz ausdrücklich danke ich unserem Kämmerer Alexander Punzelt und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das Engagement – Alexander das haben Sie prima gemacht! Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, bitte ich heute um Zustimmung zu unserem Haushaltsentwurf 2016! Vielen Dank!“ Erklärung von Herrn Kämmerer Alexander Punzelt zum Haushalt 2016 der Stadt Kulmbach „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, eigentlich müsste ich mich für meinen ersten Haushalt entschuldigen. Aber Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werde ich das nicht tun. Denn obwohl der Haushaltsentwurf 2016 seit neun Jahren das erste Mal eine Netto-Neuverschuldung, geplant sind ca. 4,9 Mio. €, vorsieht, kann ich Ihnen dieses Zahlenwerk ruhigen Gewissens vorlegen, da die hierin enthalten Investitionen alleine für den Bereich der Stadt Kulmbach mit über 30 Mio. € die Nettoneuverschuldung fast schon wieder zur Nebensache machen. Zusammen mit den Eigenbetrieben und dem Baugebiet Forstlahm-Nord betragen die Investitionen annähernd 52 Mio. €. Trotz der geplanten Netto-Neuverschuldung ist es gelungen, Ihnen einen genehmigungsfähigen Haushaltsentwurf vorzulegen, der die gesetzlichen Anforderungen meines Erachtens erfüllt. Aufgrund der Ungewissheit über die künftige Ausstattung von Förderprogrammen oder dem allgemeinen Finanzausgleich durch den Freistaat Bayern muss es unser Ziel für 2016 sein, so viele Projekte wie möglich in den derzeit gültigen Förderprogrammen unterzubringen. Hierzu ist es allerdings erforderlich, die Mittel für den bei der Stadt verbleibenden Eigenanteil im Haushalt einzustellen, um den Fördermittelgebern zu signalisieren, dass wir in der Lage sind, die Maßnahmen zu finanzieren und durchzuführen. Allein der Eigenanteil für die Sanierung des Zentralparkplatzes mit dem dazugehörigen Umfeld beträgt ca. 4,5 Mio. €. Ohne diese, für die Stadt Kulmbach bedeutendste Investition der vergangenen Jahrzehnte, wäre es trotz der Investitionen für die Revitalisierung der Alten Spinnerei, des Erwerbs des Kaufplatzes, der Investitionen im Kinderbetreuungsbereich für den Neubau und die Sanierung von Kindertagesstätten möglich gewesen, auch für 2016 einen Haushalt ohne eine Netto-Neuverschuldung vorzulegen. Die Vielzahl der geplanten Maßnahmen und die damit verbunden Investitionen werden nur möglich, da die heimische Wirtschaft seit Jahren ein starker und verlässlicher Partner ist, der die Stadt Kulmbach durch die auf hohem Niveau liegenden Gewerbesteuerzahlungen auch weiterhin unterstützt. Diese tragen ebenso wie die finanzielle Unterstützung durch Bund und Land dazu bei, die Vielzahl an Pflichtaufgaben im Bereich der Daseinsvorsorge, der Schulen und der Kinderbetreuung zu erfüllen, sowie freiwillige Leistungen u. a. für kulturelle Veranstaltungen und den vielfältigen Freizeiteinrichtungen aufrechtzuerhalten. Die Unterhaltsmaßnahmen für Straßen, Grün- und Parkanlagen, Verwaltungs- und Schulgebäude binden ebenfalls einen Großteil der städtischen Mittel im Verwaltungshaushalt. Hierbei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass gerade diese Bereiche von den Einwohnern und Besuchern der Stadt Kulmbach wahrgenommen werden und dazu beitragen, dass Erscheinungsbild der Stadt nach außen hin zu prägen. Mit annähernd 12,5 Mio. € trägt die Stadt Kulmbach auch dieses Jahr wieder einen großen Teil der Kreisumlage und unterstützt damit indirekt auch die Kommunen im gesamten Landkreisgebiet. Mit dem vorgelegten Haushaltsentwurf werden positive Einnahmen für das Jahr 2016 prognostiziert, Pflicht- und freiwillige Aufgaben konstant erfüllt und im investiven Bereich vieles umgesetzt. Die Aufrechterhaltung dieses hohen Engagements wird in Zukunft jedoch nicht einfacher werden, da die Aufgaben stetig wachsen. Aus meiner Sicht ist dies nur mit einer weiterhin starken heimischen Wirtschaft, einer ausreichenden finanziellen Unterstützung durch Bund und Land und einer vorausschauenden Haushaltspolitik zu bewältigen. Ich darf am Ende meiner Ausführungen um Ihre Zustimmung zum vorgelegten Haushaltsmodell 2016 bitten und danke für Ihre Aufmerksamkeit.“ Haushaltserklärung der CSU-Stadtratsfraktion durch Herrn Fraktionsvorsitzenden Dr. Michael Pfitzner „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren unserer Verwaltung, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren, wir leben in einer bewegten Zeit. Bei vielen von uns mag vielleicht noch nicht so richtig eine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Die Welt ist in Bewegung und wir sind mittendrin. Da fällt es manchen nicht leicht, sich auf konkrete Zahlen eines Haushaltes einzulassen, wenn sich Menschen in Verzweiflung und Not an uns wenden und um Hilfe bitten, wenn plötzlich das Wort Krieg seinen abstrakten Charakter verliert. Aber gerade dann, wenn Idioten unsere Demokratie, unsere Freiheit, die Menschlichkeit und unsere Kultur in Frage stellen und uns verunsichern wollen, gerade dann ist es notwendig eine vernünftige Politik zu betreiben und mutig und selbstbewusst in die Zukunft zu blicken. Die Grundlage dafür ist nicht nur im kommunalen Bereich die Verabschiedung eines Haushaltes. Wir haben die Ausführungen unseres Oberbürgermeisters gehört und ich kann Ihnen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister für meine Fraktion volle Unterstützung zusichern. Ja, wir werden dem Haushalt wiederum uneingeschränkt zustimmen. Denn wir begrüßen außerordentlich, dass wir bereits Ende 2015 einen genehmigungsfähigen Haushalt verabschieden wollen, so dass die Investitionen für 2016 zügig angegangen werden können. Die Wirtschaft kann planen und Arbeitsplätze werden gesichert. Dieser Haushalt übertrifft mit einer Zuführung von fast 3,5 Mio. € (3.415.455 €) vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt die haushaltsrechtliche vorgeschriebene Mindestzuführung und ist somit genehmigungsfähig. Wichtige Maßnahmen werden auch 2016 wieder auf den Weg gebracht. Der Haushalt zeigt einerseits den Willen zur großen Sparsamkeit, andererseits garantiert er, dass Kulmbach weiterhin lebens- und liebenswert bleibt. Kulmbach ist familienfreundlich und wir haben beachtliche Mittel in den Haushalt gestellt, dass dies so bleibt. Kulmbach ist eine Schul- und Sportstadt und auch hier investieren wir. Kulmbach ist eine grüne Stadt, jeder von uns kann das sehen und sich daran erfreuen. So werden 2016 fast 7 Mio. Euro für Kinderkrippen (1.264.00 €), Kindergärten (443.000 €), Horte (961.000 €) und die Mittagsbetreuung (157.000 €) unseren Kinder zur Verfügung gestellt. An der Oberen Schule und vor allem an der Pestalozzischule werden bauliche Verbesserungen erreicht. Für die Pflege der Grünanlagen werden fast 1,5 Mio. Euro ausgegeben und besonders wichtig ist es uns, dass auch wiederum das Straßensanierungsprogramm fortgeführt wird. 250.000 € stehen hier zu Verfügung. Wir wissen alle, dass die Idee der Oberflächensanierung unseres Oberbürgermeisters Zug um Zug der ehemaligen „Schlaglöcherwüste“ Kulmbachs zu Leibe rückt. Lassen sich mich an dieser Stelle ganz herzlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Bauhofs mit Herrn Barnickel und Herrn Ganzleben an der Spitze danken, denen es immer wieder gelingt, uns Kulmbacher und unsere Besucher mit einer wahren Blumenpracht zu verwöhnen und für Sauberkeit zu sorgen. Sehr geehrte Damen und Herren, ja, die Betreuung von Kindern war und ist uns wichtig! So hat uns alle der Brand des PaulGerhardt-Kindergartens tief getroffen. Nicht vorhersehbar, ist hier dringend Handlungsbedarf geboten. Wir dürfen aber auch nicht übersehen, dass wichtige bauliche Entscheidungen für die Kinder in der Blaich bzw. beim Kindergarten in der Goethestraße anstehen. Weit sind wir bereits beim Kindergarten in Mangersreuth. Für die Generalsanierung und Erweiterung der „alten Schule“ wurden bzw. werden 1,2 Mio. € verbaut. Noch kennen wir leider nicht die genauen Zahlen der Kosten vom neuen Paul-Gerhardt-Kindergarten. Wir haben allerdings bereits einstimmig in der November-Sitzung vorsorglich einen Kostenanteil von 350.000 € beschlossen. Ich denke, damit kann die ev. Kirchengemeinde kalkulieren und ist handlungsfähig. Sie, die evangelische Kirchengemeinde Mangersreuth, kann sicherstellen, dass möglichst bald alle Kinder wieder an einem Standort betreut werden können. Für genial halte ich die Idee unseres Oberbürgermeisters, in der Zwischenzeit einen Kindergarten in Modulbauweise am Rande des Rot-Weiß-Tennisplatzes errichten zu lassen. Diese Modulbauweise hat den Vorteil, dass rechtzeitig zu Beginn des Kindergartenjahres 2016/17 dieser Kindergarten fertig und nutzbar sein wird. Hier können die Kinder des PaulGerhardt-Kindergartens übergangsweise eine Heimat finden und nach einem Umzug in ihre „angestammte Heimat“ könnten die Blaicher Kinder ihren neuen Kindergarten, nahe an ihrer zukünftigen Grundschule, beziehen. Diese Lösung ist pragmatisch, kostengünstig und vor allem zeitnah umsetzbar. Für ebenso genial halten wir die Idee des sogenannten „Aquakindergartens“. Die Nutzung der Synergien von Kinderbetreuung und dem Angebot unseres Hallenbades wäre hervorragend. Meine sehr verehrten Damen und Herren der Bauverwaltung, Sie haben nicht nur beim Kindergarten in der Frankenleite hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin überzeugt, auch 2016 wird es Ihnen nicht langweilig werden. Der Haushaltsentwurf 2016 ist, wie immer, ein Haushalt, der uns mutig in die Zukunft schauen lässt. Allerdings ist der Haushaltsentwurf 2016 schon außergewöhnlich, er ist schon als fast historisch anzusehen. Hatten wir in den vergangenen Jahren immer ein Investitionsvolumen von ca. 17 Mio. Euro, so hat sich diese Summe in diesem Jahr auf fast 52 Mio. € verdreifacht. Die bereits erwähnten Kindergarten-Neubauten, das große Projekt Zentralparkplatz, die Investitionen im Schlachthof und in der Kulmbacher Spinnerei sowie die Bau- bzw. Gewerbegebiete in Forstlahm bzw. Melkendorf verlangen Finanzierungen. Hinzu kommen die Investitionen der Stadtwerke, durch die die Versorgung mit unserem guten Trinkwasser und die umweltschonende Entsorgung des Abwassers sichergestellt werden. Vom günstigen Erdgaspreis profitieren alle unsere Bürgerinnen und Bürger. Und auch die Übernahme des Stromnetzes sowie der Einstieg in den Stromvertrieb werden finanziell abgesichert. Endlich scheint es auch Bewegung beim Erwerb des Kaufplatzes zu geben. Im Bereich des Bahnhofes wird bereits, und wird erst Recht durch einen möglichen Abriss des Kaufplatzes, ein ganzer Stadtteil umgestaltet. Mit einer Begrünung erhält Kulmbach zwischen dem „alten“ Grünzug hinter der Stadthalle und dem Stadtpark eine weitere Oase der Erholung. Eine mögliche Randbebauung wird jungen und älteren Menschen ein neues Zuhause im Zentrum der Stadt bieten, Kaufkraft gelangt so in die Innenstadt und gleichzeitig verschwinden überflüssige Einzelhandelsflächen. Zusammen mit der Umgestaltung und Sanierung der ehemaligen Spinnereigebäude im Umfeld vom FRITZ werden hier Fehleinschätzungen aus der Vergangenheit abgearbeitet. Die Nutzung des Pförtnerhauses und die Fun-Arena für Jugendliche im Freibereich wird weiteres Leben in die Innenstadt bringen. Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin überzeugt, die Sanierung der Tiefgarage und der „neue“ Zentralparkplatz werden ebenfalls dazu beitragen, unsere Innenstadt zu beleben. Hier sind wir in der Planung ja schon weit und ich denke, wir alle schauen etwas gespannt in die Zukunft und hoffen, dass wir gemeinsam beim Bierfest 2017 auf eine gelungene Sanierung anstoßen können. Sehr geehrter Herr Belke, als Hauptverantwortlicher ruht hier eine schwere Last auf Ihnen. Wir vertrauen Ihnen und Ihren Mitarbeitern, dass Sie das hinbekommen, auch wenn wir wissen, dass die Arbeitstage hier länger als acht Stunden dauern werden. Kulmbach geht einer guten Zukunft entgegen. Dies ist unserer heimischen Wirtschaft zu verdanken, aber auch unseren fleißigen Kulmbacherinnen und Kulmbachern. Mit dem Gewerbegebiet in Melkendorf und dem Baugebiet in Forstlahm – beides Anträge der CSUFraktion - werden die Grundlagen für eine positive Weiterentwicklung gelegt. Wir haben uns für 2016 viel vorgenommen und ich sprach davon, dass der Haushaltsentwurf durch den Investitionsrekord fast als historisch angesehen werden muss. Besondere Situationen, liebe Kolleginnen und Kollegen, erfordern besondere Maßnahmen! Wir teilen die Einschätzung unseres Oberbürgermeisters, dass wir sehr zeitnah möglichst viele Anträge für eine optimale Bezuschussung stellen müssen. Wir wissen wirklich nicht, ob auch in der Zukunft Zuwendungsbescheide mit 80 % Förderung erreicht werden können. Dem Einsatz unseres Oberbürgermeisters und der Arbeit der Verwaltung ist es zu verdanken, dass sogar Finanzierungen durch Zuschüsse von bis zu unglaublichen 90 % erreicht werden können. Sehr geehrter Oberbürgermeister, ich denke ich spreche nicht nur für meine Fraktion, wenn ich feststelle, dass ihr persönlicher Einsatz oft bis an die Grenzen menschlicher Belastbarkeit geht. Dafür sind wir Ihnen sehr, sehr dankbar. Allerdings bitten wir Sie auch, in unserer aller Interesse, ein bisschen mehr auf Ihre Gesundheit zu achten, damit Sie noch lange zum Wohle von unserem schönen Kulmbach tätig sein können. Wir wissen, dass Sie über die erstmalig prognostizierte Netto-Neuverschuldung seit Ihrem Amtsantritt von deutlich über 4,5 Mio. € nicht glücklich sind. Wir alle wissen aber auch, dass die im Haushalt eingestellten Projekte nicht im Jahr 2016 abgeschlossen sein werden. Deshalb ist die prognostizierte Nettoneuverschuldung für mich eher eine theoretische Verschuldung. Denn hier wird angenommen, dass wir schon 2016 alle Investitionsmaßnahmen abschließen werden. Das werden wir nicht schaffen. Wir sind überzeugt, dass wir auch 2016, wie in all den Jahren zuvor, wieder ein ausgeglichenes Jahresergebnis erreichen werden. Natürlich sind bei den 18 Mio. € des Gewerbesteueransatzes ein Stück Hoffnung mit eingepreist. Entscheidend ist aber, wie der Jahresabschluss aussieht. Unser Oberbürgermeister hat in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass durch große Sparsamkeit ein positives Jahresergebnis erreicht werden konnte. Warum sollen wir ihm auch in diesem Jahr nicht vertrauen. Und sollten wir es nicht schaffen, so ist das grundsätzlich aus meiner Sicht kein großes Problem, denn es werden Werte geschaffen, von denen die Stadt aber auch der Landkreis Kulmbach noch lange profitieren werden. Wie gesagt: Besondere Situationen verlangen besondere Maßnahmen! Liebe Kolleginnen und Kollegen, gemeinsam haben wir in den vielen Sitzungen des Jahres 2015, meist einstimmig, wichtige Entscheidungen getroffen. Uns musste allen bewusst sein, dass die zu finanzierenden Projekte viel Geld verlangen werden. Wer jetzt dem Haushalt nicht zustimmt, gefährdet die Maßnahmen. Sollte jemand mit dem Finanzierungskonzept nicht einverstanden sein, muss er heute sagen, welches Projekt wir nicht anpacken sollen. Die CSU-Fraktion unterstützt eine mutige Politik, die Projekte dann anpackt, wenn sich Chancen dafür ergeben. Diese Chancen sehen wir für 2016. Wir wollen die Herausforderungen angehen und stimmen dem Haushaltsentwurf zu. Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine sehr verehrten Damen und Herren der Verwaltung, mit Ihnen lieber Herr Angermann, Herr Ries, Herr Völkl und Herr Pröschold an der Spitze, sie sind es ja gewohnt: Unser Oberbürgermeister hat immer viel vor, aber das Jahr 2016 wird Ihnen und Ihren Mitarbeitern sehr, sehr viel abverlangen. Ihr ganzes Können ist gefordert, wir vertrauen darauf. Dafür wünschen wir Ihnen Kraft, Geschick und Ausdauer und wir möchten uns nochmals sehr herzlich für das gute und vertrauensvolle Miteinander in 2015 bedanken.“ Haushaltserklärung der SPD-Stadtratsfraktion durch Herrn Fraktionsvorsitzenden Ingo Lehmann „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen des Stadtrates, Sie, Herr Oberbürgermeister Schramm, haben dem Stadtrat einen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vorgelegt, der einen Kreditansatz von 6,8 Millionen Euro vorsieht. Durch die ordentliche Tilgung von gut 2 Millionen Euro beträgt im Entwurf die Netto-Neuverschuldung 4,8 Millionen Euro. Eine stolze Summe! Keine Sorge, Herr Oberbürgermeister, im Gegensatz zum Gebaren anderer Fraktionen vor Ihrer Amtszeit werden wir Sie nicht als „Schuldenkönig“ geißeln. Aber einige Anmerkungen zum Haushalt möchten wir doch einmal herausstellen: Zum ersten Mal in Ihrer Amtszeit verlassen Sie den von Ihnen gewählten Kurs, ohne NettoNeuverschuldung auskommen zu wollen und platzieren ein riesiges Maßnahmenpaket im Haushalt, das ein Investitionsvolumen von sage und schreibe 51 Millionen Euro hat. Ihre Begründung, am besten in diesem Haushalt alle möglichen Maßnahmen, für die eine Förderung winkt, aufzuführen, damit man jetzt die Zuschüsse beantragen kann, erscheint auf den ersten Blick nachvollziehbar. Denn in der Tat weiß niemand so genau, wie lange z. B. das „Industriebrachenprogramm“ noch Fördermittel ausgibt, vor allem vor dem Hintergrund des riesigen Ansturms an Menschen, die in unser Land kommen und Schutz suchen. Tatsache ist aber auch, dass uns bei der Abarbeitung des städtischen Maßnahmenkatalogs eigentlich enge Fesseln angelegt sind. Die Sanierung der Tiefgarage und des Zentralparkplatzes soll nach dem Bierfest 2016 beginnen. Allein diese Maßnahme belastet uns in 2016 (zumindest auf dem Papier) mit 4,4 Millionen Euro. Nicht mehr viel Spielraum für andere Planungen. Um das alles auf die Reihe zu bringen, muss aber auch die Haupteinnahmequelle der Stadt – die Gewerbesteuer – einigermaßen im Plan liegen. Für das kommende Jahr haben Sie – wie immer – einen sehr optimistischen Ansatz gewählt. Eine Veranschlagung auf 18 Millionen Euro hatten wir – soweit ich mich erinnern kann – schon einige Jahre nicht mehr. Sie begründen dies mit „positiven Rückmeldungen der heimischen Wirtschaft“. Wahrscheinlicher ist, dass Ihnen der Haushalt um die Ohren geflogen wäre, hätten Sie diese enorme Summe nicht festgelegt. Nur zur Erinnerung: 2012 hatten wir einen Ansatz von 17,5 Millionen Euro, das Ergebnis lag ungefähr drei Millionen Euro darunter, 2013 hatten wir einen Ansatz von 16,9 Millionen Euro, das Ergebnis lag dann bei ca. 15 Millionen. Und der Ansatz für 2014 wurde auf 16,8 Millionen Euro festgelegt, das Ergebnis blieb abermals drei Millionen Euro darunter. Bleibt festzustellen, dass das Ergebnis bei der Gewerbesteuer im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre damit jährlich 2,6 Millionen Euro unter den jeweiligen Ansätzen lag. Bei diesen Zahlen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, möchte ich eine Aussage der Bundeskanzlerin zur Flüchtlingssituation in Deutschland in eine Frage an Sie umwandeln: Schaffen wir das, schaffen wir das wirklich? Ich möchte nur einmal kurz einen Ausflug in die Vergangenheit wagen: Als 1995 eine neue Oberbürgermeisterin das Zepter in der Großen Kreisstadt übernommen und einen riesigen Investitions- und Sanierungsstau vorgefunden hat, da waren die Angriffe der anderen Fraktionen wesentlich heftiger und zum Teil auch unsachlicher, als wir heute die Diskussion über den neuen Schuldenanstieg der Stadt führen. Tatsächlich ist es doch so, dass die heutige Verabschiedung des Haushalts für das Jahr 2016 eine komplette Abkehr von Ihrer Prämisse der letzten neun Jahre ist, keine Netto- Neuverschuldung zuzulassen. Investitionen, Herr Oberbürgermeister, kosten eben Geld. Diese Erfahrung haben bereits viele Ihrer Vorgänger im Amt gemacht. Wir als SPD-Stadtratsfraktion haben in der Vergangenheit regelmäßig – ich betone regelmäßig – darauf hingewirkt, dass sich die Handlungsspielräume der Stadt Kulmbach endlich verbessern müssen. Dieses Gremium muss sich gemeinsam mit Ihnen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, darüber Gedanken machen, wie wir die Einnahmen- und Ausgabensituation der Stadt Kulmbach nachhaltig und strukturell verbessern. Denn eines ist klar: Die jetzige Situation, dass eine enorme Netto-Neuverschuldung – zumindest auf dem Papier – entsteht, ist doch der Tatsache geschuldet, dass die Stadt Kulmbach eben keinerlei Handlungsspielräume mehr hat. Und ganz ehrlich, Herr Oberbürgermeister: Es ist doch eine seriösere Politik, wenn man die Einnahmesituation einer Stadt nachhaltig stärkt, als dauerhaft darauf zu setzen, größere Defizite mit größeren Förderungen und Zuschüssen abzufedern. Hierüber muss geredet werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der angesprochen werden muss, ist ohne Zweifel der Bereich der Kinderbetreuung. Mit dem verheerenden Brand des Paul-Gerhardt-Kindergartens ist für die Stadt zweifellos eine Situation entstanden, die uns einerseits zum Handeln zwingt, andererseits aber auch Grenzen auferlegt. Den Investitionskostenzuschuss in Höhe von 350.000 Euro einzustellen, ist aus unserer Sicht richtig und nachvollziehbar. Jetzt muss aber auch einmal die Kirchengemeinde die Zahlen auf den Tisch legen und erklären, was sie zu leisten imstande ist. Auch den Neubau eines Kindergartens in der Blaich anzugehen, ist aus unserer Sicht der richtige Weg, um die Kapazitäten der Kinderbetreuung nachhaltig zu stärken. Nicht nur für die Blaicher Kinder, sondern eben auch als eine Übergangslösung für die Kinder aus dem Paul-Gerhardt-Kindergarten, solange der Neubau in Weiher noch nicht angegangen bzw. abgeschlossen ist. Die Ausgaben der Stadt für die Kinderbetreuung an und für sich haben sich in diesem Jahr – auf einem hohen Niveau – konsolidiert. Nach 2,807 Millionen Euro für das Jahr 2015 liegt der Nettoansatz für 2016 bei 2,813 Millionen Euro, die hohen Steigerungsraten der letzten Jahre scheinen vorbei zu sein, allerdings, Herr Kämmerer Punzelt hat dies in seinen Ausführungen bei uns in der Fraktion nochmals unterstrichen: Die Betreuungskosten pro Kind sind bei uns in Kulmbach nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau und binden dadurch einen Großteil der Mittel im Verwaltungshaushalt. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, was uns als SPD-Fraktion ebenfalls sehr stark bewegt, sind die Auswirkungen des demografischen Wandels für die Stadt Kulmbach. Erst im letzten Jahr mussten wir wieder einen Einwohnerverlust von 232 Personen hinnehmen. Die Einwohnerzahl der Stadt liegt nunmehr nur noch bei 25.985 Einwohnern, also unter 26.000. Das Bemerkenswerte dabei ist, dass der Bevölkerungsverlust der Stadt Kulmbach fast zwei Drittel des Bevölkerungsrückgangs des gesamten Landkreises Kulmbach ausmacht. Im Herzen unserer Stadt gibt es zwar Bewegung, was die Eröffnung neuer Läden anbelangt, das stimmt mich optimistisch. Trotzdem: Es gibt nach wie vor viel zu viele Leerstände in der Innenstadt, ab März 2016 verlässt auch noch der Drogeriemarkt Müller das Stadtzentrum und zieht in Kulmbachs neue Einkaufsmeile, die Albert-Ruckdeschel-Straße. Den Menschen in Kulmbach wird dieser Schritt zunächst einmal egal sein, für das Einkaufserlebnis Innenstadt ist diese Entscheidung der Firma Müller aber sicherlich ein Tiefschlag. Dennoch bin ich optimistisch, dass Frau Alexandra Hofmann mit ihren Mitstreitern von „Unser Kulmbach“ positive Impulse für die Innenstadt setzen und dadurch vielleicht auch das Einkaufsverhalten des einen oder anderen positiv beeinflussen wird. Wir als SPD-Stadtratsfraktion finden es richtig und wichtig, dass wir mit einem neuen Gewerbegebiet versuchen, zusätzliche Arbeitsplätze nach Kulmbach zu holen und mit einem Baugebiet Menschen an unsere Heimatstadt dauerhaft binden wollen. Nicht vergessen dürfen wir aber die Möglichkeiten, vorhandene Bausubstanz besser zu vermarkten und dabei energetische Sanierungsmaßnahmen zu berücksichtigen. Die Zusammenarbeit von Stadtwerken und Bayernwerk AG ab dem 1. Januar 2017 sehen wir als positiven Impuls für die Energieversorgung der Zukunft in Kulmbach. Mein Dank gilt hier nicht nur Ihnen, Herr Oberbürgermeister, sondern auch dem Leiter der Stadtwerke, Herrn Stepan Pröschold, dass diese Kooperation zu den für uns so günstigen Bedingungen zustande kommt. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wir als SPD-Stadtratsfraktion stimmen dem Zahlenwerk für 2016 zu. Danken möchten wir der Kämmerei mit Herrn Punzelt an der Spitze für den vorgelegten Haushaltsentwurf und für die gute Diskussion gemeinsam mit Herrn Angermann am vergangenen Montag in unserer Fraktion, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, unseren Unternehmen und Firmen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Kulmbach. Vielen Dank!“ Haushaltserklärung der WGK-Stadtratsfraktion durch Herrn 2. Bürgermeister Stefan Schaffranek „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, sehr geehrter Damen und Herren unserer Verwaltung, meine sehr verehrten Damen und Herren Dieser Haushalt weist in die Zukunft. Dieser Haushalt bringt Kulmbach nach vorne. Dieser Haushalt wird unsere Stadt maßgeblich prägen. 10 Jahre ohne Netto-Neuverschuldung – bereits 9 Jahresrechnungen, die positiv abgeschlossen wurden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, das kann sich sehen lassen – Dank an sie alle. Dies war nur möglich durch äußerste Haushaltsdisziplin, durch Sparsamkeit, durch das Einschränken von Wünschen und natürlich auch durch Zuschüsse, wo sich Sie, lieber Herr Oberbürgermeister, als wahrer Meister ihres Faches erwiesen und bewiesen haben. Wer mit offenen Augen durch unsere Stadt geht, sieht, dass sich trotz der zitierter Sparsamkeit viel bewegt hat und das können wir alle heute mit Zufriedenheit feststellen. Dieser Doppelhaushalt, der in solch einer Form noch nie dem Stadtrat vorlag, sichert unserer Stadt enorme Zuschüsse und schafft dadurch deutlichen Mehrwert. Baugebiete und Gewerbegebiet schaffen Zukunftsfähigkeit. Die anteilige Übernahme des Stromnetzes, lieber Herr Pröschold, schafft Zukunftsfähigkeit. Der Neubau von Kindergärten schafft Zukunftsfähigkeit. Der Umbau und die Gestaltung des gesamten Zentralparkplatzareals schafft Zukunftsfähigkeit. Der Kauf und geplante Abriss des Kaufplatzes schafft Gestaltungsspielraum und Zukunftsfähigkeit. Der Abschluss der Hochwasserfreilegung Blaich schafft Zukunftsfähigkeit. Der Aus- und Umbau des Spinnereigeländes schafft – richtig – Zukunftsfähigkeit. Mit dem Haushalt 2016 gestalten wir die Zukunft unserer Stadt. Unabhängig davon, liebe Kolleginnen und Kollegen, lieber Herr Oberbürgermeister, erachten wir es weiterhin als unser wichtigstes Ziel, das Campusprojekt voran zu bringen, um das Ziel Studenten in unserer Stadt zu erreichen. Die WGK, lieber Fraktionsvorsitzender Ralf Hartnack, ist fest überzeugt, dass auch am Ende des Haushaltsjahres 2016, trotz der erstmaligen Schuldenaufnahme seit 2007, ein positives Jahresergebnis erzielt werden kann. Über 50 Millionen Investitionen, die wir heute für 2016 beschließen – wir haben uns viel vorgenommen. Tun wir diesen herausragenden Schritt gemeinsam. Danke an meine Vorredner für die bereits signalisierte Zustimmung. Eine persönliche Anmerkung, lieber Wolfram Brehm, mit Freude können wir heute feststellen, wie unsere Steuerungsziele, die wir vor vielen Jahren gefordert haben, gerade auch mit diesem Haushalt weiter maßgeblich umgesetzt werden. Ein herzliches Dankeschön an Sie, Herr Oberbürgermeister, für das freundschaftliche Miteinander und den großen Fleiß, der nötig ist, solche Mammutprojekte auf den Weg zu bringen. Ihre Einschätzung, möglichst viele geförderte Projekte 2016 einzustellen, unterstützen wir ausdrücklich und sehen das genauso. Die WGK stimmt dem Haushalt 2016 uneingeschränkt zu. Kompliment an Sie Herr Oberbürgermeister, an Sie, Herrn Punzelt, Sie haben sich gleich in Ihrem ersten Haushaltsjahr viel vorgenommen, an die Spitze der Stadtwerke, Herrn Pröschold und Herrn Voss, an den Leiter des T&V, Herrn Völkl, aber auch an die Verwaltung unserer Stadt stellvertretend Herrn Angermann und Herrn Ries für alle die sich mit großem Engagement diesen Aufgaben stellen. Ein herzliches Dankeschön den Kulmbacher Bürgerinnen und Bürger für ihren Fleiß, aber auch unserer heimatverbundenen Wirtschaft, Industrie und Gewerbe. Ich habe im letzten Jahr meinen Haushalt abgeschlossen mit dem Satz: Kulmbach ist zukunftsfähig, aber wir dürfen alle nicht nachlassen daran zu arbeiten – und genau das tun wir mit diesem Haushalt.“ Haushaltserklärung der GRÜNEN durch Stadtratsmitglied Frau Doris Stein „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren, vorab ein Wort an die Kämmerei, Friedrich der Große sagte einmal: „Gute Verwaltung der Einnahmen und gute Regelung der Ausgaben, dass ist die ganze Finanzkunst.“ Darüber hinaus, behaupte ich, steckt darin auch manche Arbeit und ein starkes Nervenkostüm. Sie haben es geschafft, uns einen annehmbaren Entwurf vorzulegen. Meinen herzlichen Dank noch einmal dafür. Ein Entwurf, der trotz einer Nettoneuverschuldung von 4,9 Mio. € genehmigungsfähig ist und unsere Stadt aufwertet. Große Projekte werden in Angriff genommen. Projekte, die Dank der hierfür benötigten Förderprogramme möglich sind. Investitionen in Höhe von 51 Mio. €. Dazu gehören mit 13,5 Mio. € der Zentralparkplatz mit Sanierung der Tiefgarage, Barrierefreiheit und die dazu gehörige neue Verkehrsführung. Die Stadthalle soll in dieses Konzept mit eingebunden werden. Wichtig wäre mir bei den weiteren Planungen, auch ein schlüssiges Rad- und Fußwegekonzept. Auch haben wir die Möglichkeit die Elektromobilität zu fördern und entsprechende Aufladestationen für Autos und E-Bikes bereit zu stellen. Es ist eine Aufwertung des Stadtbildes und ich hoffe nicht, weil Parkplätze aufgrund der neuen Autogrößen wegfallen und auch Kurzzeitparkplätze durch Busparkplätze ersetzt werden, wieder ein Aufschrei kommt, dass deswegen die Innenstadt ausblutet. Dafür gibt es andere Gründe, auf die ich heute nicht eingehen möchte. Ich würde mich freuen, wenn für Fußgänger und Radfahrer genauso gestritten wird, wie für Parkplätze. Eine komfortablere Parkplatzsituation und noch dazu so günstig, findet man anderer Orts kaum. Im Gegensatz zu diesen enormen Investitionen, die jetzt z. B. die Tiefgarage betreffen und die zum größten Teil dem Autofahrer zu Gute kommen, sehe ich die 300.000 € die für den öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt sind, als zu gering an. Im Blick auf den Klimaschutz wünsche ich mir, auch hierfür einen fetten Fond, der uns in die Lage versetzt, aktiv gegen den Klimawandel einzutreten. Wir brauchen einen attraktiven ÖPNV mit vernünftigen Anbindungen aller Stadtteile. Ein erster Schritt wäre für uns eine verantwortliche Person in der Verwaltung, die sich um Entwicklung und Erscheinungsbild des ÖPNV kümmert. Die Zuschüsse für soziale Einrichtungen und Kinderbetreuung haben einen gewichtigen Platz in unserem Verwaltungshaushalt mit 6,8 Mio. €. Das Geld, das wir in Schulen und Kindergärten investieren ist zweifellos gut angelegt. Zwei neue Kindergärten sind in Planung. Geld für den Paul-Gerhardt-Kindergarten ist in den Haushalt eingestellt worden. Wir schaffen weiterhin eine solide Grundversorgung für Kindergartenkinder und für die Kinder in den Horten. Vergessen sollten wir aber nicht, dass es in der Hort- und bei der Mittagsbetreuung für unsere Schüler noch einiges zu tun gibt. Ich verweise auf die für mich untragbare Situation der Kinder in der Mittelschule Ziegelhütten. Untergebracht im Sportheim mit Kneipencharakter und unruhiger Atmosphäre geben engagierte Erzieherinnen ihr Bestes. Hier sollte bald Abhilfe geschaffen werden. Diese Übergangslösung dauert mir schon zu lange. Schön und stolz, das Wahrzeichen unserer Stadt die Plassenburg, ohne Spaßfaktor. Wir investieren in ein Objekt, d. h. in unsere Museen mit dem Erfolg, dass wir immer mehr Besucherrückgänge verzeichnen. Auch neu eingestellte Museumsleitungen konnten diese Situation nicht ändern. Aber nun ist zumindest alles archiviert und sortiert. Wenn wir kein Geld haben, dann brauchen wir wenigstens gute Ideen. Wir brauchen gute Konzepte. Die Einbindung unserer Kulturschaffenden an einem Runden Tisch brauchen wir, damit wir die unbefriedigenden Verhältnisse in unserer Museen-Landschaft abschaffen können. Für mich ein Irrtum, wenn man glaubt, mit der Öffnung für den Individualverkehr ändert sich auch das Besucherverhalten. Ich habe bewusst nur einige Themen unseres Haushaltes angesprochen, weil für mich dort noch Handlungsbedarf besteht. Nun zum angenehmen Teil meiner Rede. Wenn mir auch manches gegen den Strich geht, ich mir mehr Power für den Klimawechsel wünsche, freut es mich besonders, dass unsere Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin die Stadtwerke mit den Schwimmbädern, die Musikschule, die kulturellen Einrichtungen, VHS und Bücherei, schöne Parks und Erholungsgebiete nutzen können, was andere vergleichbare Städte in unserer Größenordnung ihren Bürgern schon lange nicht mehr bieten. Darauf können wir zu Recht stolz sein. Stolz bin ich auch, in einer Stadt zu leben, in der Flüchtlinge willkommen sind, sich gut aufgehoben fühlen. Bürgerschaftliches Engagement zur Hilfe für Hilfesuchende. Derzeitige Leuchtturmprojekte sind für mich aktuell der Verein „Kulmbach ist bunt“, die Tafel und das BRK. Sie verdienen unsere Anerkennung und unseren höchsten Respekt. Sie untermauern die Willkommenskultur in unserer Stadt. Für 2016 wünsche ich uns allen eine lebendige und konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle aller, die in unserer Stadt leben und arbeiten. Die Grünen/Offene Liste stimmt dem Haushalt 2016 zu.“ Haushaltserklärung der FDP durch Stadtratsmitglied Herrn Thomas Nagel „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, die meisten Argumente sind bereits ausgetauscht und ich könnte sagen, die FDP lehnt den Haushalt ab oder die FDP stimmt zu. Erlauben Sie mir dennoch einige Sätze zu meiner Entscheidung. Die FDP hat sich immer in der Stadt gegen neue Schulden ausgesprochen. Aber mir ist bewusst, ungewöhnliche Zeiten bringen auch schwierige Entscheidungen mit sich. Wir verabschieden heute einen Haushalt mit einer Gesamt-Investitionssumme von 51 Millionen Euro und nehmen eigentlich 6,8 Millionen Euro Schulden auf, führen davon 2 Millionen wieder zurück. Somit erteilen wir heute der Stadt einen Entscheidungsspielraum oder eine Kreditermächtigung von bis zu 5 Millionen Euro. Hierbei ist die gewünschte Senkung der Kreisumlage bereits berücksichtigt. Wir geben heute in der Öffentlichkeit das Signal, wir nehmen Schulden auf und somit werden wir aus Sicht der FDP dieses Geld auch benötigen. Denn ohne Grund würden wir das Signal Neuschulden als Handlungsermächtigung den Kulmbachern nicht senden. Für die FDP gibt es rentierliche und unrentierliche Schulden. In wenigen Sätzen möchte ich nochmals die Position der FDP zum Zentralparkplatz skizzieren. Der FDP ging es immer um eine günstige sichere Lösung, nicht um stadtplanerische Gestaltung, sondern um das Machbare bzw. Finanzierbare – auch vor dem Thema Verfüllen oder Schließen hätten wir uns nicht verschlossen. Günstig und sicher sollte die Renovierung der Tiefgarage Zentralparkplatz werden. Vielleicht haben wir uns durch den Wettbewerb unter Druck und Zugzwang setzen lassen, Barrierefreiheit ist aus meiner Sicht auch auf der Parkoberfläche durchaus machbar. Und der Kaufplatz hat für die FDP nach wie vor einen Wert, der eine Revitalisierung dem Abriss vorzieht. Diese beiden Punkte wären für uns unter sparsamster Haushaltsführung zu realisieren gewesen. Es gibt aber durchaus auch Investitionen, wie in die Kindergärten oder das Gewerbegebiet, die zu einer Lebensqualität in einem Oberzentrum dazugehören. Und ganz sicher die Erneuerung der Schlachttechnik im Kulmbacher Schlachthof. Sich diesen Investitionen zu verschließen, würde bedeuten, einen möglichen Attraktivitätsverlust in unserer Stadt zu unterstützen. Dafür steht die FDP nicht. Ich möchte nochmals auf die Forderung der FDP auch beim städtischen Haushalt hinweisen. Wir brauchen die Doppik und somit eine Vermögensbilanz. Hinter jeder Investition müssen auch die Folgekosten berücksichtigt werden, das gilt für den geplanten Aufzug Zentralparkplatz oder den Digitalfunk. Und wir müssen uns endlich im Klaren sein: Wie und wann wollen wir diese Schulden jemals tilgen und welche Beteiligungen braucht eine Stadt in der Zukunft noch, was ist unsere Kernaufgabe? In den folgenden Jahren 2016/17/18 ohne neue Schulden auszukommen ist zu wenig. Besonders unter der Berücksichtigung der niedrigen Zinsen und der sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen, die wir mit einem optimistischen Wert von 18 Millionen ansetzen. Das wird auf Dauer nicht so bleiben. Wir gestalten heute die Zukunft Kulmbachs, aber zu einem hohen Preis. Unser Ziel muss es sein, Schulden zu tilgen. Wo steht Kulmbach in 20 Jahren? Ein Haushalt kann nur abgelehnt oder es kann ihm zugestimmt werden. Haushalte sind schon mit weitaus weniger Schulden oder Investitionen abgelehnt worden. Die FDP sieht sich in der Verantwortung, die Zukunft mitzugestalten, daher trage ich für die FDP den Haushalt mit, mit der Aufforderung der zeitnahen Schuldentilgung. Herzlichen Dank zum Abschluss an den Kämmerer und an Sie, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, für Ihren unermüdlichen Einsatz. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.“ Beschlussausfertigungen: 2 (ff) – 1x, 200 – 1x; Nr. 4828 Haushaltssatzung der Stadt Kulmbach für das Haushaltsjahr 2016 Haushaltssatzung der Stadt Kulmbach für das Haushaltsjahr 2016 Aufgrund der Art. 63 ff. der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern – GO – (BayRS 2020-1-1-I), erlässt die Stadt Kulmbach folgende Haushaltssatzung: §1 Der als Anlage beigefügte Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2016 wird hiermit festgesetzt; er schließt im Verwaltungshaushalt bei den Einnahmen mit 57.430.124,00 € in den Ausgaben mit 57.430.124,00 € und im Vermögenshaushalt in den Einnahmen mit 32.220.960,00 € in den Ausgaben mit 32.220.960,00 € ab. §2 (1) Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen im Vermögenshaushalt der Stadt wird auf 6.983.900 € festgesetzt. (2) Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen nach dem Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Stadtwerke wird auf 14.495.000 € festgesetzt. (3) Kreditaufnahmen im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Tourismus und Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach werden nicht festgesetzt. §3 (1) Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt werden nicht festgesetzt. (2) Verpflichtungsermächtigungen in den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe werden nicht festgesetzt. §4 Die Steuersätze (Hebesätze) für Gemeindesteuern werden wie folgt festgesetzt: 1. Grundsteuer a) b) 2. für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe (A) 270 v.H. für die Grundstücke (B) 320 v.H. Gewerbesteuer 350 v.H. §5 (1) Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben der Stadt wird auf 7.000.000 € festgesetzt. (2) Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben des Eigenbetriebs Stadtwerke wird auf 4.500.000 € festgesetzt. (3) Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben des Eigenbetriebs Tourismus und Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach wird auf 50.000 € festgesetzt. §6 Diese Haushaltssatzung tritt mit dem 01. Januar 2016 in Kraft. Gleichzeitig genehmigt der Stadtrat den als Anlage zum Haushaltsplan der Stadt beigefügten Finanzplan 2015 bis 2019 und den Stellenplan in der vorgelegten Fassung. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x; 2 (ff) – 3x; Nr. 4829 Haushaltssatzungen der von der Stadt Kulmbach verwalteten selbständigen Stiftungen für das Haushaltsjahr 2016 Haushaltssatzung der von der Stadt Kulmbach verwalteten rechtlich selbständigen Stiftungen für das Haushaltsjahr 2016 der Aufgrund der Art. 63 ff. der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern – GO – (BayRS 2020-1-1-I), i.V.m. Art. 28 Abs. 3 des Bayerischen Stiftungsgesetzes (BayStG), erlässt Stadtrat für die von der Stadt Kulmbach verwalteten rechtlich selbständigen Stiftungen folgende Haushaltssatzung: §1 Die als Anlage beigefügten Haushaltspläne der Stiftungen für das Haushaltsjahr 2016 werden hiermit festgesetzt; sie schließen ab im Verwaltungshaushalt im Vermögenshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit € Bürgerhospitalstiftung € 849.190 1.500.000 Dr. Fritz-Hornschuch´sche Spinnereiarbeiter-Stiftung 1.200 1.000 Julius-Nagel´sche-Stiftung 2.000 600 §2 Die Stiftungshaushalte enthalten keine Kreditaufnahmen. §3 Verpflichtungsermächtigungen in den Vermögenshaushalten werden nicht festgesetzt. §4 Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach den Haushaltsplänen werden nicht beansprucht. §5 Diese Haushaltssatzung tritt mit dem 01. Januar 2016 in Kraft. Gleichzeitig genehmigt der Stadtrat die als Anlage zu den Haushaltsplänen beigefügten Finanzpläne 2015 bis 2019. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 (ff) – 3x; Nr. 4830 Haushaltsvoranschlag der Stiftung Landschaftsmuseum Obermain für das Haushaltsjahr 2016 Der Stadtrat genehmigt den vorgelegten Haushaltsvoranschlag für das Haushaltsjahr 2016. Er schließt Im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen mit in den Ausgaben mit 476.120 € 476.120 € und im Vermögenshaushalt in den Einnahmen mit in den Ausgaben mit 10.000 € 10.000 € ab. Der Haushaltsvoranschlag für das Haushaltsjahr 2016 wird dem Stiftungsrat in seiner Sitzung am 09.12.2015 zur Kenntnis vorgelegt. Der Stellenplan der Stiftung „Landschaftsmuseum Obermain“ ist im Stellenplan der Stadt Kulmbach integriert. Die Stiftung hat keine Rücklagen und keine Verbindlichkeiten abzutragen. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 (ff) – 3x, 490 – 1x, EB2 T&V – 1x; Nr. 4831 Aufnahme von Kassenkrediten im Haushaltsjahr 2016 Der Stadtrat beschließt, dass aus den in der Haushaltssatzung unter § 5 für das Haushaltsjahr 2016 festgesetzten Kassenkrediten 5 Mio. € für die Stadt und 3,55 Mio. € für die Eigenbetriebe im Bedarfsfall bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach und der Kulmbacher Bank aufgenommen werden. Herr Oberbürgermeister wird ermächtigt, die hierzu erforderlichen Kreditverträge mit den Bankinstituten abzuschließen. Die restlichen Kassenkreditermächtigungen von insgesamt 3 Mio. € werden vorgehalten, um bei Bedarfsfall gesonderte, auf spezielle Kassenlagen abgestimmte Kassenkreditverträge abschließen zu können. Auch hierzu wird Herr Oberbürgermeister ermächtigt. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 (ff) – 4x, EB1 Stadtwerke – 1x, EB2 T&V – 1x; Nr. 4832 Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Tourismus & Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach für das Wirtschaftsjahr 2016 Wirtschaftsplan 2016 des Eigenbetriebs Tourismus & Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach (vom 01.01. bis 31.12.2016) Der gemäß § 13 der Eigenbetriebsverordnung erstellte Wirtschaftsplan schließt mit folgenden Endsummen ab: 1. Erfolgsplan Erträge Aufwendungen Verlustzuweisungsbedarf 2. 314.050,00 Euro 1.898.750,00 Euro 1.584.700,00 Euro Vermögensplan Einnahmen Ausgaben davon Investitionssumme 1.584.700,00 Euro 1.584.700,00 Euro 104.600,00 Euro Der Stadtrat stellt den Erfolgs- und Vermögensplan des Eigenbetriebs Tourismus und Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach für das Wirtschaftsjahr 2016 mit den angeführten Endsummen fest und genehmigt sie. Ebenso wird der gemäß § 17 EBV erstellte fünfjährige Finanzplan für die Wirtschaftsjahre 2015 bis 2019 und der Stellenplan in der vorgelegten Fassung genehmigt. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 (ff) – 3x, EB2 T&V – 2x; Nr. 4833 Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Stadtwerke Kulmbach für das Wirtschaftsjahr 2016 Wirtschaftsplan 2016 des Eigenbetriebs Stadtwerke Kulmbach (vom 01.01. bis 31.12.2016) Der gemäß § 13 der Eigenbetriebsverordnung erstellte Wirtschaftsplan schließt mit folgenden Endsummen ab: 1. Erfolgsplan Erträge Aufwendungen inkl. Steuern Jahresgewinn 2. 33.742.000,00 € 33.502.000,00 € 240.000,00 € Vermögensplan 20.736.000,00 € 20.736.000,00 € Einnahmen Ausgaben Der Stadtrat stellt den Erfolgs- und Vermögensplan des Eigenbetriebs Stadtwerke Kulmbach für das Wirtschaftsjahr 2016 mit den angeführten Endsummen fest und genehmigt sie. Ebenso wird der gemäß § 17 EBV erstellte fünfjährige Finanzplan für die Wirtschaftsjahre 2015 bis 2019 und der Stellenplan in der vorgelegten Fassung genehmigt. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 (ff) – 3x, EB1 Stadtwerke – 2x; Nr. 4834 Finanzierung von Investitionen a) Stadt Kulmbach im Haushaltsjahr 2016 b) Stadtwerke Kulmbach im Wirtschaftsjahr 2016 a) Stadt Kulmbach im Haushaltsjahr 2016 Der Stadtrat hat die Haushaltssatzung 2016 der Stadt Kulmbach mit dem darin enthaltenen Kreditvolumen beschlossen. Vorbehaltlich der Genehmigung durch das Landratsamt Kulmbach ermächtigt der Stadtrat Herrn Oberbürgermeister für die Stadt Kulmbach, max. in Höhe des genehmigten Kreditvolumens, Kreditverträge zur Finanzierung der laufenden Investitionen im Haushalt 2016 abzuschließen. Nach der üblichen Angebotseinholung ist Herr Oberbürgermeister ermächtigt, das günstigste und wirtschaftlichste Kreditangebot einzugehen. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: a) 190 – 1x, 2 (ff) – 3x; b) Stadtwerke Kulmbach im Wirtschaftsjahr 2016 Der Stadtrat hat die Haushaltssatzung 2016 der Stadt Kulmbach mit dem darin enthaltenen Kreditvolumen für den Eigenbetreib Stadtwerke Kulmbach beschlossen. Vorbehaltlich der Genehmigung durch das Landratsamt Kulmbach ermächtigt der Stadtrat Herrn Oberbürgermeister für den Eigenbetrieb Stadtwerke Kulmbach, max. in Höhe des genehmigten Kreditvolumens, Kreditverträge zur Finanzierung der laufenden Investitionen im Wirtschaftsjahr 2016 abzuschließen. Nach der üblichen Angebotseinholung ist Herr Oberbürgermeister ermächtigt, das günstigste und wirtschaftlichste Kreditangebot einzugehen. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: b) 190 – 1x, 2 (ff) – 3x, EB1 Stadtwerke – 1x; Berichterstatter: Herr Stephan Pröschold Nr. 4835 Änderung der Betriebssatzung der Stadtwerke Kulmbach wegen der Übernahme der Stromversorgung als zusätzliches Aufgabengebiet Wegen der neuen Aufgabenbereiche, Beteiligung an der Stromnetz Kulmbach GmbH & Co. KG und der Stromnetz Kulmbach Verwaltungs GmbH, der Übernahme der kaufmännischen Betriebsführung für diese Gesellschaften sowie dem geplanten Stromvertrieb, beschließt der Stadtrat nachstehende Änderung der Betriebssatzung der Stadtwerke Kulmbach: „Satzung zur 1. Änderung der Betriebssatzung für den Eigenbetrieb der Stadt Kulmbach „Stadtwerke Kulmbach“ Vom 10.12.2015 Die Stadt Kulmbach erlässt aufgrund der Artikel 23 Satz 1, Art 88 Absatz 5 Satz 2 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemeindeordnung – GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. August 1998 (GVBl 1998, S. 796), zuletzt geändert durch § 2 Nr. 5 des Gesetzes vom 12.05.2015 (GVBl 2015, S. 82), folgende Satzung: §1 § 2 Absatz 1 Spiegelstrich 1 wird wie folgt neu gefasst: „die Versorgung des Stadtgebietes mit Gas, Wasser, Wärme und Strom (Versorgungsbetrieb)“ §2 Diese Satzung tritt am 01.01.2016 in Kraft. Kulmbach, 10. Dezember 2015 STADT KULMBACH Henry Schramm Oberbürgermeister“ (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 – 1x, 3 – 1x, S3 – 1x, EB1 Stadtwerke (ff) – 2x; Nr. 4836 Kalkulation der Kanaleinleitungsgebühren für 2016 Der Stadtrat beschließt, die Abwassergebühr für das Jahr 2016 unverändert zu belassen. Er beschließt ferner, dass der nach KAG für Vorjahre ermittelte Verlust aus Gründen der Gebührenstabilität unter Berücksichtigung der Verzinsung in die Kalkulationen des Jahres 2016 mit 219.000 € und restlich in die Kalkulation der Folgejahre einzubeziehen ist. Als Kalkulationszinssatz für 2016 soll 3,60 % (2015: 3.85 %) verwendet werden. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 – 1x, 3 – 1x, S3 – 1x, EB1 Stadtwerke (ff) – 2x; Nr. 4837 Kalkulation des Wasserpreises für 2016 Der Stadtrat beschließt, den Wasserpreis im Jahr 2016 unverändert zu belassen. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 190 – 1x, 2 – 1x, 3 – 1x, S3 – 1x, EB1 Stadtwerke (ff) – 2x; Berichterstatter: Herr Uwe Angermann Nr. 4838 Ersatzbeschaffung eines Friedhofbaggers; Kenntnisnahme der erfolgten Vergabe Der Stadtrat nimmt zur Kenntnis, dass Herr Oberbürgermeister Henry Schramm den Auftrag für die Ersatzbeschaffung des Friedhofsbaggers an die Firma Beutlhauser GmbH & Co. KG, Niederlassung Kulmbach zum Angebotspreis von 101.745,00 € inkl. MwSt. vergeben hat. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 150 (ff) – 2x, 1 – 1x, 190 – 1x, 2 – 1x; Berichterstatter: Herr Gerd Belke Nr. 4839 Planung Erneuerung / Umgestaltung Zentralparkplatz mit Tiefgarage hier: Entscheidung über Planungsalternativen zur Entwurfsplanung Protokollnotiz: In den Vorberatungen des Verwaltungs- und des Bauausschusses wurde noch einmal ausführlich die Thematik Kurzzeitparkplätze in der Klostergasse diskutiert, so Herr Oberbürgermeister Henry Schramm zu Beginn der Diskussion. Stadtratsmitglied Herr Siegmund Huhn hat noch einmal unterstrichen, dass die Parkplätze in ausreichender Zahl dringend benötigt werden. Aufgrund der geplanten Stellplätze für Reisebusse und den Plassenburg-Express würden diese allerdings zum Teil entfallen. Herr Oberbürgermeister Schramm bittet darum, dem Verwaltungsvorschlag zu den Planungsalternativen zur Entwurfsplanung so zuzustimmen, damit die Planer ihre Arbeit beginnen können. Im Laufe des Verfahrens können sich der begleitende Ausschuss und auch der Stadtrat zusammen mit den Verkehrsplanern noch einmal diesem Thema widmen und Änderungen oder Verbesserungen aufgreifen. Stadtratsmitglied Herr Matthias Meußgeyer vertritt weiterhin die Meinung, dass ein Durchstich und die Verbindung der beiden Tiefgaragen nicht notwendig sind. Vielmehr könnte man sich die Aufwendungen hierfür in Höhe von rund 600.000 € sparen. Er bittet darum, die Punkte 1.5. und 1.6. aus der Verwaltungsvorlage getrennt abzustimmen. Bei einer Förderleistung von 80 % ist der verbleibenden Anteil an Eigenleistung mit 20 % der Stadt Kulmbach in einem sehr verhältnismäßigen Umfang, so Herr Oberbürgermeister Henry Schramm. Er sieht darüber hinaus auch einen hohen Mehrwert, wenn die beiden Tiefgaragen verbunden sind. Wie bereits in den Vorberatungen ausgeführt, bittet er Herrn Ingo Wolfgramm von der Tiefbauabteilung darum, die Einsparungen bei einer Verbindung aufzuzeigen. Herr Wolfgramm führt aus, dass das Einsparpotenzial bei einer Zusammenlegung der beiden Tiefgaragen bereits im Jahr 2014 ermittelt wurde, also vor dem Wettbewerbsverfahren. Es sind verschiedene Punkte, die hier möglich sind. Es wären dies z. B. nur ein Feuerwehranschluss, momentan pro Tiefgarage je ein Anschluss, das gleiche bei der Brandmeldeanlage. Auch die Lüftungsanlagen könnten kombiniert werden. Es sind verschiedene technische Einrichtungen kombinierbar, wenn man die Tiefgaragen verbindet. Nach den Ausführungen von Herrn Wolfgramm reduzieren sich die betrieblichen Aufwendungen bei der Zusammenlegung der beiden Tiefgaragen um ca. 20.000 €. Demzufolge würde sich der städtische Anteil von 120.000 € nach 6 Jahren amortisiert haben. Auf Antrag von Stadtratsmitglied Herrn Matthias Meußgeyer werden die beiden Einzelpunkte zur Verbindung der Tiefgaragen extra abgestimmt. Beschlusstext: 1. Der Stadtrat fasst zu den Planungsalternativen bzw. noch offenen Planungspunkten folgende Beschlüsse: 1.1. Die Anbindung von TG und Parkplatz im Bereich Sutte/Ecke Webergasse soll durch den Bau eines großen Kreisverkehrsplatzes entsprechend der vorgelegten Entwurfsplanung erfolgen. 1.2. Es soll zur Anbindung des Parklatzes im Bereich Sutte/Grabenstraße/Spitalgasse eine zusätzliche Zu- bzw. Abfahrt vorgesehen werden. Diese soll an einen MiniKreisverkehrsplatz mit 15m Durchmesser an der Ecke Sutte/Grabenstraße/Spitalgasse angebunden werden. Mit diesem Mini-Kreisverkehrsplatz soll dieser Knoten entsprechend der in der Entwurfsplanung aufgezeigten Alternative neu gestaltet werden. 1.3. Der Bau eines Bierbrunnens an der Ecke Grabenstr./Buchbindergasse soll nur erfolgen, soweit dieser ganz oder in Teilen durch Dritte finanziert werden kann. Entsprechende Möglichkeiten sollen festgestellt und geprüft werden. Die erforderlichen Fundamentierungen und Anschlüsse zur Errichtung des Brunnens sollen unabhängig davon im Zuge der Maßnahme mit realisiert werden. 1.4. Zur Materialwahl für die verschiedenen Oberflächen wird folgendes festgelegt: Aufstellbereiche Busse und Parkplatz: Beton Parkplatz-Randbereiche und Grabenstraße: Natursteinpflaster Deutscher Granit nach Bemusterung Fahrbahnen Kreisverkehrsplätze und Sutte: Asphalt (ggf. eingefärbt) Die vorgeschlagenen Ornamente im Bereich des Parkplatzes sollen bei entsprechender Bezuschussung verwirklicht werden. 1.5. Eine Verbindung der beiden Tiefgaragen ist wie in der Entwurfsplanung vorgesehen durchzuführen. 1.6. Eine einseitige fußläufige Verbindung im Zuge der Verbindung der Tiefgaragen soll als 1m breiter Schrammbord vorgesehen werden. 1.7. Alle Festlegungen zu Details der Ausstattung (Beleuchtung, Möblierung, Bepflanzung, Poller, Buswartehäuschen etc.) sollen im Zuge der weiteren Planung bzw. Bauvorbereitung, ggf. nach Bemusterung entschieden werden. 1.8. Die Anlagen und Ausstattungen, die für die Durchführung von Festen und Veranstaltungen auf dem Platz als städtischer Festplatz erforderlich in der Tiefgarage und auf der Platzoberfläche erforderlich sind, sollen wie in der Entwurfsplanung vorgesehen realisiert werden. 1.9. Stellplätzen für Zweiräder soll am westlichen Ende der geplanten Baumreihen im Bereich Ecke Grabenstraße/Buchbindergasse vorgesehen werden. 2. Der Stadtrat beauftragt das Büro H2M, unter Berücksichtigung der Beschlüsse zu 1. die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung abzuschließen und auf dieser Grundlage die Genehmigungs- und Ausführungsplanungen zu erstellen sowie die Baudurchführung entsprechend den beschlossenen Zeitvorgaben vorzubereiten. Die Durchführung des Bierfestes in 2017 ist dabei unbedingt zu gewährleisten. Der Beschlussvorschlag wurde auf Antrag von Herrn Meußgeyer gesplittet zur Abstimmung gebracht: Punkte 1.1. bis 1.4. und 1.7. bis 2. (einstimmig) Punkte 1.5. und 1.6. dafür: 26 Stimmen (6 SPD, 2 GRÜNE, 7 WGK, 1 FDP, 9 CSU, 1 OB) dagegen: 2 Stimmen (2 SPD) Beschlussausfertigungen: 5 (ff) - 1x, 540 - 1x; Nr. 4840 Neufestsetzung eines Überschwemmungsgebietes für den Main (Gewässer I. Ordnung) in den Gebieten des Marktes Mainleus und der Stadt Kulmbach Stellungnahme Stadt Kulmbach im Rahmen des Wasserrechtsverfahrens Der Stadtrat nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und stimmt der Neufestsetzung eines Überschwemmungsgebietes für den Main (Gewässer I. Ordnung) auf dem Gebiet des Marktes Mainleus und der Stadt Kulmbach von Flusskilometer 456,000 bis Flusskilometer 465,400 zu. Einwände seitens der Stadt Kulmbach gegen die geplante Neufestsetzung werden nicht erhoben. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 150 – 1x, 330 – 1x, 5 – 1x, 540 (ff) – 3x, EB1 Stadtwerke – 1x; Berichterstatter: Herr Bernd Kolb Nr. 4841 Bauantrag BV - 107/2015 vom 19.11.2015; Errichtung einer Lagerhalle auf dem Grundstück Von-Linde-Str. 8, 95326 Kulmbach, Fl.Nr. 425, Gmkg. Melkendorf Der Stadtrat nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt, der Erteilung des beantragten Bauantrags BV - 107/2015 vom 19.11.2015, Errichtung einer Lagerhalle auf dem Grundstück, Von-Linde-Straße 8, 95326 Kulmbach, Fl.Nr. 425, Gmkg. Melkendorf, vorbehaltlich der Einhaltung der öffentlich-rechtlichen Belange, zuzustimmen. (einstimmig) Beschlussausfertigungen: 710 (ff) – 1x; Berichterstatter: Herr Oberbürgermeister Henry Schramm Nr. 4842 a) Sonstiges, Wünsche, Anfragen a) Weihnachtsgrüße des Stadtratsseniors b) Weihnachtsgrüße des Oberbürgermeisters Weihnachtsgrüße des Stadtratsseniors „Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren des Stadtrates, liebe Ortssprecher, meine Damen und Herren der Verwaltung, die Haushaltssatzung der Stadt Kulmbach wurde heute einstimmig verabschiedet. Ein großer Erfolg für unseren Herrn Oberbürgermeister. Ein Investitionsvolumen von rund 52 Mio. Euro wurde hiermit beschlossen und dies gilt es nun auch zu realisieren, wenn auch in zwei Jahren. Wenn es um unsere Stadt Kulmbach geht, befindet sich unser Oberbürgermeister ständig auf der Überholspur, um die erforderlichen Fördermittel zu generieren. Damit soll unsere Einkaufsstadt noch schöner und attraktiver gestaltet werden. Gleichzeitig ist diese Sitzung die Jahresabschluss- und die Weihnachtssitzung, sodass ich als Stadtratssenior Dank sagen möchte, dass wir die Streitkultur hinter uns haben und über alle Parteigrenzen hinweg eine sachorientierte Politik führen. Auch im Namen meiner Kolleginnen und Kollegen möchte ich mich bei Ihnen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, für die Einladung zur musikalischen Weihnachtsgeschichte in der Stadthalle bedanken. Bedanken möchte ich mich auch bei der Familie unseres Ehrenbürgers Hans Albert Ruckdeschel, die uns auch in diesem Jahr wieder mit köstlichen Lebkuchen in Schmuckdosen bedacht haben. Ein herzliches Dankeschön im Namen aller Kolleginnen und Kollegen für Ihre Einladung zum Haushaltsessen und dem schönen Kalender –Kulmbacher Geschichte-. Nicht vergessen und bedanken möchte ich mich aber auch im Namen unserer Vereine und Verbände, die über das gesamte Jahr hinweg von Geldgeschenken aus dem persönlichen Verfügungsfonds des Oberbürgermeisters unterstützt und erfreut werden. Auch das weihnachtlich herausgeputzte Rathaus ist nicht eine Selbstverständlichkeit. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass es hier noch menschelt. Vielen Kulmbacherinnen und Kulmbachern, aber auch unseren Gästen gereicht es zur weihnachtlichen Vorfreude und sie sind alle froh, dass wir ein offenes Rathaus führen. So ist eben unsere kleine und überschaubare Welt hier in Kulmbach mehr als in Ordnung. Wie schaut es aber in der großen und weiten Welt aus? Hierzu ein paar Gedanken aus dem evangelischen Sonntagsblatt von Karl Schmidt mit einer kleinen Ergänzung von mir: Zitat: „Ich bin zu Hause, die Weltnachrichten haben mich soeben wieder überrollt. Ich nehme den Globus von der Kommode und halte gleichsam die ganze Erde in beiden Händen. Schön zu sehen die bunten Farben, fünf Kontinente umgeben von Ozeanen und Meeren, schön zu sehen aus dieser Warte. Doch was sich dahinter verbirgt auf unserer Erde, im Großen und Kleinen, an Schicksalen und menschlicher Tragik, in den Höhlen der Armen, in den Booten der Flüchtlinge, zwischen den Fronten als Spielball der Mächtigen. Terroranschläge in Frankreich und der ganzen Welt, dies alles liegt nicht in meinen Händen. So stelle ich in tiefer Hoffnung den Globus zurück an seinen Platz und so stelle ich auch das Leben von Vielen, aber auch meines in deine Hände mein Gott.“ Ich danke ihnen, dass sie mir die Zeit eingeräumt haben und wünsche ihnen allen und vor allen Dingen unserem Oberbürgermeister und seiner Familie geruhsame und friedvolle Weihnachten einen guten persönlichen Neustart und unserem Erdball eine entspannte Weltlage.“ Verteiler: S1 – 1x; b) Weihnachtsgrüße des Oberbürgermeisters „Sehr geehrter Horst Zahr, liebe Kollegen, vielen Dank für die persönlichen Wünsche, aber auch für die Wünsche an das Gremium und die Verwaltung. Ich möchte etwas von dieser Herzlichkeit zurückgeben. Danke auch für die besinnlichen Worte. Man sollte dies viel öfters tun und darüber nachdenken, was eigentlich wirklich wichtig ist im Leben und ob es richtig ist, dass man sich immer wieder dem Druck aussetzt. Ob es wirklich erforderlich ist, dass man jeden Termin annimmt und wahrnimmt. Ob es vielleicht nicht einmal mit etwas weniger auch gehen würde? Ob immer höher, weiter, schneller das Richtige ist? Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren unheimlich verändert. Diese psychischen Krankheiten, die in einem unheimlichen Ausmaß zugenommen haben, sind natürlich auf einen derartigen Druck zurückzuführen. Dieser Druck wird aber nicht nur von Arbeitgeberseite oder den tagtäglichen Pflichterfüllungen gemacht, sondern auch viel vom Freizeitverhalten der Menschen. Was früher letztendlich Luxus war, dass man überall erreichbar war, kann jetzt schon manchmal zu einer Art Geisel werden. Weil jeder erwartet, dass du sofort und umfassend antwortest und diese Antwort muss auch noch korrekt sein. Sie muss richtig sein, weil sie ja in wenigen Augenblicken rund um die Welt gesandt werden kann und dabei tausende von Menschen erreicht. Ob dies immer der richtige Weg ist? Ich weiß es nicht. Ich wünsche uns allen deshalb ein paar ruhige Tage während dieser Weihnachtszeit. Ich wünsche uns allen etwas mehr Zeit. Zeit für sich selbst aber auch Zeit für Mitmenschen. Zeit für liebgewordene Freunde. Zeit für die Familie und auch einmal etwas Zeit um herunter zu kommen. In diesem Sinne Ihnen allen ein herzliches Dankeschön für Ihre Unterstützung unserer gemeinsamen Anliegen im abgelaufenen Jahr. Danke auch für die Nachsicht, die Sie mir gegenüber geübt haben. Ich weiß, dass ich nicht immer einfach bin. Aber ich bin nun einmal so wie ich bin. Danke aber auch der Verwaltung für die Unterstützung in einem sehr arbeitsreichen Jahr. Es war nicht einfach und ich habe so manchen schon über Gebühr beansprucht. Aber ich kann nicht versprechen, dass es nächstes Jahr besser wird. Weil dies, was der Stadtrat heute beschlossen hat, wofür ich sehr dankbar bin, erfordert auch im nächsten Jahr wieder einen unglaublichen Einsatz aller unserer Kolleginnen und Kollegen der gesamten Stadtverwaltung, ihrer Eigenbetriebe und der Städtebau Kulmbach. Deshalb wünsche ich Ihnen, neben all der Ruhe und dem Frieden, vor allen Dingen eine persönliche Gesundheit. Denn wenn man dies hat, kann man vieles Andere richten. In diesem Sinne: Ein herzliches „Vergelt‘s Gott“, schöne Vorweihnachtszeit, gesegnetes Weihnachtsfest für Sie, ihre Lieben und die Familie und alles Gute für das neue Jahr 2016.“ Verteiler: S1 – 1x; Sitzungspause: 18:28 Uhr – 18:29 Uhr
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