Enger Kontakt - Winiger Pump System AG

H o l z bau t e c h n i k
Enger Kontakt ...
... ist beim Holzhausbau zwischen Holzbauteil und Fundament gefordert ■ Das vollflächige
Unterfüttern von Schwellen und Holzmassivbauteilen war bisher ein mühsames und wenig erfolgreiches Unterfangen. Eine speziell entwickelte Mörtelpumpe schafft Abhilfe.
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sikalisch sehr ungünstige Hohlräume entstehen. Diese Hohlräume in statischer wie bauphysikalischer Hinsicht fachgerecht auszufüllen ist mit herkömmlichen Mitteln nahezu
unmöglich. Es wird ein Gerät
benötigt, das in der Lage ist,
druckfestes Material in verhältnismäßig schmale Fu­gen einzubringen.
Der Schweizer Hersteller
Winiger Pump System AG
(WPS) hat ein derartiges Gerät
entwickelt (Bild 1). Es besteht
grundsätzlich aus der Mörtelpumpe, einem Förderschlauch
und einer Schlitzdüse.
Den richtigen Mörtel
verwenden!
Für den Zimmerer, der nur
im Ausnahmefall mit Mörtel
zu tun hat, sind die von WPS
gegebenen Baustoff- und Verarbeitungsanweisungen wichtig. Der Hersteller empfiehlt die
problemlos am Markt erhältlichen Zement-Mauermörtel
maxit mur 920, Schwenk
M10, SAKRET ZM, Röfix 915
oder Fixit 920. Es handelt
sich bei all diesen ZementMauermörteln um Mörtel mit
Maximalkorngrösse 4, die der
Mörtelklassse III zugeteilt sind,
das heißt, die Druckfestigkeit
beträgt 10 bis 15 N/mm².
Da die Konsistenz des Mörtels neben der Anmachwassermenge auch von der Mischzeit
und Misch-Intensität abhängt,
ist es wichtig, dass der Mörtel
maschinell mit Zeituhr 3-4
Minuten gemischt wird. Hierfür
bietet WPS einen kleinen,
1 ❘ Das WPS®-Mörtel-Pump-System besteht aus der Pumpe,
dem Förderschlauch
und der Schlitzdüse.
Fotos: Winiger Pump System AG
Nach wie vor sind
Fundamente für die
Montage von Wandbauteilen
im Holzhausbau in den seltensten Fällen so eben, dass das
Richten der Wandtafeln oder
der massiven Holzbauwände
entfallen kann.
Der Betonbauer ist durchaus
in der Lage, ebene Untergründe herzustellen. Dies müsste
jedoch vorher mit den geforderten Maßtoleranzen (zum
Beispiel „Horizontale Abweichung ≤ 2 mm auf 10 m Länge“) vereinbart werden. Ist dies
nicht der Fall, werden in der
Regel mehr oder weniger große Unebenheiten in Oberkante-Fundament auftreten. Diese
müssen für die exakte waagerechte Montage der Wandbauteile ausgeglichen werden.
Als Unterlegmaterial für das
Richten der Schwellen beziehungsweise Wandelemente
genügen Hartholzstreifen, die
man in der Werkstatt vorbereitet und in Millimeterstufen
zusägt. Für das Unterlegen sehr
schwerer Wandbauteile werden
Kunststoff- oder Metallunterlagen verwendet. Das Unterlegen
sollte dort erfolgen, wo Kräfte
wirken, beim Holztafelbau also
zum Beispiel unter den Pfosten/
Rippen. Nach dem Unterfüttern
der Wandbauteile durch den
Mörtel verteilen sich die Kräfte
gleichmäßiger.
Ohne Ausfüllen der Hohlräume verbleiben Bereiche zwischen den unterlegten Stellen,
in denen nicht nur keine Lasten
in das Fundament geleitet
werden, sondern auch bauphy-
■
Peter Kübler
2 ❘ Gegen das Austreten
und den Verlust von Mörtel auf der gegenüberliegenden Seite kann sich
jeder Handwerker situationsgerecht etwas einfallen lassen („Begleitperson“, angeheftete Latten
und Ähnliches).
handlichen Universalmischer
mit angebauter Zeituhr an.
Die Mörtelkonsistenz ist
abhängig von der Höhe der
Unterfütterung. WPS gibt hierzu eindeutige Empfehlungen,
die auf akribischen Untersuchungen der Berner Fachhochschule für Architektur, Holz und
Bau basieren.
Der fertig gemischte Mörtel
wird in die WPS®-Mörtelpumpe
eingefüllt und per Druckluft
und Vibration über einen 3,20
bis 5,00 m langen flexiblen
Schlauch und spezielle Schlitzdüsen an die Einbringstelle
transportiert. Bei größeren
Hohlräumen und geschlossenen Wandbauteilen empfiehlt
es sich, geeignete Maßnahmen
gegen ein Austreten des Mörtels (Bild 2) auf der nicht einsehbaren gegenüberliegenden
Seite zu ergreifen.
Die Mörtelpumpe ist mit
einem Gewicht von lediglich
45 kg im Rohbau und auf dem
Gerüst ausreichend handlich.
Auf der Baustelle sind bereitzustellen:
■■ Stromanschluss 230V/50Hz,
■■ geeigneter Mörtel,
■■ Maurerkellen,
■■ Ein Eimer (Messmarke 5,1 l),
■■ Zwei Eimer für die Aufnahme
des überschüssigen Mörtels,
■■ Wasseranschluss.
Zusatznutzen
Mit weiteren Einsatzbereichen wie beispielsweise dem
brandschutztechnisch einwandfreien Einbau stählerner
Türzargen, dem Verschließen
von Lüftungsöffnungen in
Vorsatzmauerwerk (vor dem
Verfüllen des Hohlraums mit
Einblasdämmstoff) und Ähnlichem kann der Zimmerer mit
dem Gerät auch Dienstleistungen anbieten.
Weitere Informationen bietet
der Hersteller auf seiner Homepage: www.wps-ag.ch
Der Zimmermann 7 | 2010