Höller sucht „große Tickets“

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Quelle: Immobilien Zeitung Nr. 4/2016 vom 28.01.2016, S.20 (Fachzeitschrift / Donnerstag, Wiesbaden)
Abstract: Die 2015 gegründete Investment-Plattform GEG will in diesem Jahr richtig loslegen, kündigt der Vorstandsvorsitzende Ulrich Höller an.
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Höller sucht „große Tickets“
Frankfurt. Die 2015 gegründete Investment-Plattform GEG will in diesem Jahr richtig loslegen, kündigt
der Vorstandsvorsitzende Ulrich Höller an.
Eine dreiteilige Strategie hat der frühere
DIC-Asset-Chef Höller für GEG im Sinn:
erstens Developments in den deutschen
Top-Standorten, zweitens große CoreInvestments und drittens opportunistische Käufe. Während sich DIC Asset aus
dem Projektentwicklungsgeschäft zurückgezogen hat, soll dieses ein Standbein der GEG werden. Dafür übernimmt
sie das Development-Team von DIC.
„Wir suchen große Tickets ab 75 Mio.
Euro“, sagt Höller. Auch mit dem Frankfurter Maintor der DIC vergleichbare
Projekte seien möglich. Unter anderem
interessiert sich GEG für eine Umwandlung des Blauen Turms an der Wiesenhüttenstraße 10, der noch bis 2018 von
Union Investment als Mieter genutzt
wird. DIC hat ihn 2014 von der DZ Bank
gekauft.
An den Neubau eines weiteren Frankfurter Büroturms würde sich Höller jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht herantrauen. Banken und Unternehmensberater schwächelten gerade als potenzielle Großmieter. Zudem sei es ein sehr
anspruchsvoller Markt. Anders als zum
Beispiel in Berlin seien die Mieter es gewohnt, die besten Flächen schon zu ha-
ben, und entsprechend gering sei ihr
Wunsch umzuziehen. Es stünden deshalb noch viele Neubauflächen leer. „Sicher werden wir aber auch irgendwann
wieder Büros bauen“, sagt Höller.
Derzeit locken ihn aber eher das gehobene Wohnsegment sowie Hotelimmobilien: „Der Hotelmarkt ist erwachsener
geworden.“ Dies sei ausländischen Investoren zu verdanken, die die am deutschen Hotelmarkt vorherrschenden
Pacht- und Mietverträge reizen. In anderen Ländern werden Hotels meist über
Managementverträge betrieben.
Beim zweiten Geschäftsfeld der GEG,
den Core-Investments, gilt wieder die
Mindestgrenze von 75 Mio. Euro. Außerdem könnte GEG Club-Deals initiieren,
bei denen sie als Co-Investor mit einem
5%igen bis 10%igen Anteil antritt. „Wir
wollen dabei nicht zu viel investieren,
weil die Rentabilität zu gering ist“, erklärt Höller.
Anders sieht es bei der dritten GEGSäule aus: Diese widmet sich klassischen
opportunistischen Investitionen und Restrukturierungsfällen. Etwas über 200
Mio. Euro hat das Unternehmen seit der
Gründung in dieses Segment investiert
und teils erworbene Immobilien bereits
weiterverkauft.
Das Maintor schließlich, das Höller
bislang am meisten beschäftigte, ist er
auch durch den Wechsel zu GEG nicht
losgeworden, da er dort das Projekt weiterhin im Management betreut. Das Gesamtvorhaben befinde sich im Zeitplan.
Unter anderem ist die Anwaltskanzlei
CMS Hasche Sigle in das Maintor Panorama eingezogen und die darin befindlichen Wohnungen sind an die Eigentümer übergeben worden. Einen Grund
zum Ärgern lieferten Höller nur Graffitisprayer, die sich auf dem Kalksandstein
des Neubaus verewigten: „Das ist eine
Eigentumsverletzung.“ Ansonsten sei
die Stimmung auf dem Areal sehr harmonisch, es gebe z.B. keine Beschwerden der Nutzer wegen Baulärm. „Vor
sieben, acht Jahren dachten wir, dass es
zum Problem wird, dass niemand auf einer Baustelle leben will.“ Alle Immobilien sind vermarktet. Die Summe der Erlöse übersteigt die der deutlich gewachsenen Investitionskosten um rund 100
Mio. Euro. law
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