Zusammenfassung Kapitel 29 1) Der Effektivwert eines Wechselstroms ist diejenige Stromstärke, die ein Gleichstrom haben müsste, um an einem ohmschen Widerstand die gleiche mittlere Leistung zu erbringen wie der Wechselstrom. Der Effektivwert des Stroms ist die quadratisch gemittelte Stromstärke s Z p 1 Ief f = hI 2 i = I 2 dt . (1) T Für sinusförmige Wechselströme mit I = I0 cos (ωt + ϕ) ist die effektive Stromstärke I0 Ief f = √ . 2 (2) Hierbei bezeichnet I0 den Scheitel- bzw Maximalwert des Stroms. Die mittlere Leistung, die in einem ohmschen Widerstand dissipiert wird, ist 1 2 hP i = U0 I0 = Uef f Ief f = Ief fR . 2 (3) Dabei ist Uef f der Effektivwert √ der Spannung, der mit der Maximalspannung U0 über die Relation Uef f = U0 / 2 zusammenhängt. 2) Bei einer Spule der Induktivität L sind Strom und über der Spule abfallende Spannung um 90◦ bzw. π/2 phasenverschoben. Das heisst: die Spannung eilt dem Stom um π/2 voraus. Es gilt dabei UL I= . (4) XL Der rein induktive Blindwiderstand XL ist dabei gegeben durch XL = ωL und hat die Einheit Ohm. Im zeitlichen Mittel wird in der Spule keine Leistung dissipiert. 3) Bei einem Kondensator der Kapazität C eilt der Strom der Spannung um 90◦ bzw. π/2 voraus. Es gilt hier UC . (5) I= XC Der rein kapazitive Blindwiderstand XC ist dabei gegeben durch XC = 1/ωC und hat ebenfalls die Einheit Ohm. Auch im Kondensator wird im zeitlichen Mittel keine Energie dissipiert. 4) Entlädt sich ein Kondensator über einer Spule (LC-Schwingkreis), so oszillieren Ladung und Spannung des Kondensators mit der (gleichen) Kreisfrequenz 1 ω0 = 2πν0 = √ . LC (6) ω0 ist die Eigenfrequenz des Schwingkreises. Die zugehörige Differentialgleichung für die Ladung Q entspricht formell der Gleichung einer Masse an einer Feder. Die elektrostatische potentielle Energie des Kondensators wird in die Energie des Magnetfeldes der Spule umgewandelt und umgekehrt - die Gesamtenergie bleibt dabei konstant. 1 5) Ein reiner LC-Kreis ist technisch wenig relevant, da jedes Kabel einen zwar sehr kleinen aber endlichen Widerstand hat. In der Praxis spielen daher eher RLC-Kreise eine wichtige Rolle. Die Ladung Q in einem solchen (frei schwingenden) RLC-Kreis gehorcht der Differentialgleichung des gedämpften harmonischen Oszillators. 6) Ist ein RLC-Reihenschwingkreis mit den Klemmen einer Wechselspannungsquelle verbunden, wird dem System eine Schwingung mit der Kreisfrequenz ω der erregenden Wechselspannung U = U0 cos ωt aufgezwungen. Der Strom ist gegenüber der erregenden Spannung um δ phasenverschoben I= U0 cos (ωt − δ) . Z (7) Für δ gilt XL − XC . R Z heisst Impedanz des Kreises und definiert über p Z = R2 + (XL − XC )2 . tan δ = (8) (9) Die mittlere Leistung, die ein solcher Schwingkreis in Joulsche Wärme umwandelt, ist frequenzabhängig und ist gegeben durch hP i = Uef f Ief f cos δ . hP i wird maximal, wenn ω ≈ ω0 = √1 . LC 2 Dann ist die Impedanz minimal. (10)
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