Und was denken Sie?

STUDIE | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 3
Und was denken Sie?
Die erste Umfrage zur Citykirche - Ihre Meinung ist gefragt!
Liebe Leserin, lieber Leser
der Citykirche,
„sie halten den wahrscheinlich besten
Gemeindebrief Frankens, wenn nicht gar
Bayerns in Händen.“
Darf man so etwas eigentlich sagen? Angesichts der vielen hochwertigen Gemeindebriefe, die es landauf landab gibt.
(In frommer Selbstbescheidenheit und
in vorauseilender Demutsbezeugung gegenüber all den anderen wunderbaren
Kirchenboten wird man diese Frage sicherlich verneinen müssen). Aber wenn
man es denn doch sagen dürfte, nur einmal angenommen, wären Sie dann Stolz
auf das Magazin, das Sie da in Händen
halten?
Und wenn Sie es denn wären, dann
müssten Sie das nicht einmal mit halb
schlechtem Gewissen sein, sondern könnten völlig zurecht Stolz auf "ihre" Citykirche sein. Denn das Magazin Citykirche hat
ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Ein
solches Magazin gibt es nicht noch einmal. Und auch die Macherinnen und Macher dieses Heftes erfüllt es immer neu
mit Stolz, ihnen dieses Heft präsentieren
zu können – wenn wir es denn geschafft
und alle Termine und Artikel beisammen
haben und das Heft kurz vor seiner Vollendung steht. Stolz sind vielleicht auch
alle Verantwortlichen in den vier beteiligten Innenstadtgemeinden – und damit
sind beileibe nicht nur die Pfarrerinnen
und Pfarrer gemeint, sondern vor allem
die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, die in gemeinsamer Verantwortung mit den Hauptamtlichen immer
wieder dem Haushalt für dieses Magazin
zustimmen, weil es ihnen einfach wert ist
(und es zugegebenermaßen auch mehr
hermacht als die hektographierten Gemeindebriefe von vor zwanzig Jahren).
Stolz ist das eine Gefühl, das man mit
der Citykirche verbinden könnte. Ein anderes wäre Glück. (Erinnern Sie sich noch
an eine der letzten Ausgaben der Citykirche, die Glück zum Thema hatte?) Macht
Sie das Lesen der Citykirche eigentlich
glücklich? Alle, die an diesem Heft an irgend einer Weise beteiligt sind, bemühen sich immer neu darum, Ihnen möglichst viele Glücksmomente zu bereiten.
Sei es, dass ein Artikel aktuell, informativ
oder inspirierend ist. Sei es, dass Sie neues oder künftiges aus dem Gemeindeleben der vier Innenstadtgemeinden erfahren. Oder sei es, dass Sie auch "nur" den
Terminkalender brauchen. Wenn Sie also
Glück verspüren, wenn Sie zur Citykirche
greifen, dann ist das schon einmal gut so
– damit es aber auch dabei bleibt, dafür
brauchen wir Ihre Mithilfe.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich
Magazine von Zeit zu Zeit auf den veränderten Geschmack ihrer Leserinnen und
Leser einstellen und die Inhalte und das
Layout auf den Prüfstand stellen. Ein beliebtes Instrument für eine solche Überprüfung ist eine Umfrage. Sie helfen uns, wenn Sie den auf dieser
Seite eingeklebten Fragebogen entnehmen und ihn nach bestem Wissen und
Gewissen ausfüllen. Bei manchen Fragen
sind Mehrfachnennungen möglich, bei
anderen Fragen ist es wichtig, nur eine
der vorgeschlagenen Auswahlmöglichkeiten zu nehmen. Wenn Sie den ausgefüllten Fragebogen
in den ebenfalls eingeklebten Umschlag
stecken und diesen in den nächstgelegenen Postkasten werfen, dann entstehen Ihnen dabei keinerlei Kosten, da der
Empfänger das Porto bezahlt. Die Befragung ist freiwillig und anonym. Die ausgefüllten Fragebögen gehen
nicht an die Pfarrerinnen und Pfarrer der
Innenstadtgemeinden, sondern an das
Institut für Praxisforschung und Evaluation an der Evangelischen Hochschule
Nürnberg, welches die Auswertung übernimmt. Falls Sie allerdings am Gewinnspiel
teilnehmen möchten, dann füllen Sie bitte die entsprechenden Zeilen auf dem
Fragebogen aus. Die dabei angegebenen
persönlichen Daten werden in keinem
Fall in Verbindung mit den Antworten auf
dem Fragebogen gebracht, da diese getrennt erfasst werden. Gewinnen können
Sie eine exklusive Turmführung in St. Lorenz. Die Gewinnerin/der Gewinner wird
im Februar 2016 über das Innenstadtpfarramt informiert. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
Die Befragung findet im Zeitraum dieser Ausgabe statt und endet am 31. Januar
2016. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Innenstadtpfarramt. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden wir in einer
der nächsten Ausgaben veröffentlichen.
Ihr
Pfarrer Thomas Melzl
(Bild iStockphoto.com)
INHALT & IMPRESSUM | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 5
UNSERE THEMEN IM
DEZEMBER & JANUAR
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser der Citykirche,
Stunde Null – Weihnachten
1945 und 2015
Seite 6
Refukitchen – das erste Mal Kochen
für ein neues Wir.
Seite 14
2
Umfrage zur Citykirche
4
Inhalt & Impressum
5
Editorial
6
Stunde Null – Weihnachten 1945 und 2015
11
Das erste Mal Weihnachten ohne meinen Mann
12
Das erste Mal Weihnachten in Deutschland
13
Erste Nürnberger Vesperkirche
14
Das erste Mal Kochen für ein neues Wir – Refukitchen.
16
Das erste Mal auf St. Egidien, die Egidier Musikwerkstatt
20
Johann Pachelbel: St. Sebald – die neue Gesamtausgabe der Vokalwerk
22
Camino im Kino – Filmprogramm
24
Weihnachtliche Geschenktipps aus den Gemeinden
26
Das erste Mal Weihnachten mit Kind
27
Satt ist nicht genug! Aufruf zur 57. Aktion Brot für die Welt
29
Das erste Mal: Der Lola meldet sich aus der Nonnengasse 18
30
Buchtipp: Meir Shalev – das erste Mal
31
Termine im Dezember und November
63
Ökumenische Veranstaltungen
64
Angebote für Kinder
66
Neues aus St. Egidien
69
Neues aus St. Jakob
72
Neues aus St. Lorenz
75
Neues aus St. Sebald
79
Ansprechpartner & Adressen
83
Freunde der Citykirche
Das erste Mal auf St. Egidien,
die Egidier Musikwerkstatt
Seite 16
IMPRESSUM
Herausgeber
Evangelisch-Lutherische Innenstadtgemeinden
Nürnberg – St. Egidien, St. Jakob, St. Lorenz und
St. Sebald
V.i.S.d.P.
Pfarrer Martin Brons, Pfarrerin Simone Hahn,
Pfarrer Dr. Thomas Melzl, Pfarrer Jonas Schiller
Redaktionsteam
Martin Brons, Klaus Dannenbauer, Wolfgang HeiligAchneck, Mateja Majerle, Dr. Thomas Melzl,
Daniel Ursus Ochs, Jonas Schiller
Anschrift der Redaktion /
Gestaltung und Anzeigenverwaltung
Magazin Citykirche
Steinstraße 19-21
90419 Nürnberg
Tel.: 0911-360 61 60 -8
Fax: 0911-360 61 60 -9
www.Citykirche-Magazin.de
[email protected]
Druck
Hofmann Druck
www.hofmann-infocom.de
Auflage 15.000 Stk.
Erscheinungsweise 6 mal jährlich
Bezugspreis: 1,- Euro pro Heft
Hinweis
Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen Beiträge
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist
eine Verwertung ohne Einwilligung der Herausgeber
strafbar.
(Titbild: Repro – Madame Privé)
gibt man den Titel dieser Citykirchen-Ausgabe bei Google ein, dann wird
man unweigerlich auf ein Ergebnis gestoßen, von dem wir hier erst gar nicht anfangen wollen zu reden, hat es doch nicht
im Entferntesten etwas mit der Geburt zu
tun, die wir in einigen Wochen feiern wollen. (Oder vielleicht doch?) Jedenfalls war
es auch für Gott das erste Mal, dass er
Mensch geworden ist. Googelt man etwas weiter, dann wird
man aber auch noch in jener Richtung
fündig, die es uns in diesem Heft zu tun
ist: Anrührende Geschichten von Menschen, die etwas zum ersten Mal in ihrem
Leben getan, erlebt oder erreicht haben.
Bei Google z.B. jenes kleine Mädchen,
das eine Brille geschenkt bekommt und
nun zum ersten Mal ihre Umgebung und
ihre Eltern richtig sehen kann. Ihre Reaktion darauf ist einmalig (gefunden auf:
http://www.20min.ch/community/viral/
story/27782573). Das mag angesichts der
ernsten ersten Male, die uns in diesem
Heft in Erinnerung gerufen werden, etwas banal erscheinen, kann uns vielleicht
aber die Freude vor Augen führen, um die
es dieser Geburt wegen geht. (und wem
das zu untheologisch ist auch noch so:
Weihnachten setzt uns eine Brille auf, mit
der wir Gott nun zum ersten Mal wirklich
sehen, und das ist ein Grund zu Freude).
Leider wohnt nicht jedem ersten Mal ein
Zauber inne. Für Manche kann damit
auch eine schmerzliche Erfahrung verbunden sein, wenn das bedeutet, nach
dem Verlust eines geliebten Menschen
zum ersten Mal wieder etwas alleine tun
zu müssen, was man über viele Jahre hinweg gemeinsam getan hat. Erste Male sind auch schwer. Das, was
zum ersten Mal getan werden soll, das
geht nur selten leicht von der Hand. Ich
denke da an das Erlernen des Schreibens.
Mühevoll werden da die Buchstaben einzeln zwischen die Hilfslinien eingezogen,
so dass jede Rundung korrekt sitzt und jeder Unterstrich- und Oberstrich sein korrektes Maß hat. Und das ist nur der Anfang. Erst durch andauerndes Üben und
Wiederholen kommt man dahin, dass
man flüssig Schreiben kann und sich ein
eigenes Schriftbild entwickelt. Ähnlich
verhält es sich mit dem Erlernen eines
Musikinstruments und womöglich auch
mit der Zubereitung eines Menüs. Der Feind des ersten Mals ist die Routine, sind die gewohnten Bahnen, in denen
wir uns tagein tagaus bewegen. Manche
fangen daher nie zum ersten Mal etwas
an. Eine fatale Lage, die ein gefundenes
Fressen für Lebensberater ist. „Wann haben Sie zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?“ Eine Frage, die darauf abzielt, den eingefahrenen Routinen
unseres Lebens bewusst entgegen zu wirken und das Wagnis einzugehen, etwas
zum ersten Mal zu tun, etwas, das man
sich schon seit Kindertagen vorgenommen hat, aber bislang nicht verwirklichen
konnte. Sicher, der Ereignishorizont verringert sich mit zunehmendem Lebensalter und die möglichen ersten Male nehmen ab. Vielleicht ist es gerade deshalb
notwendig, sich immer wieder vorzunehmen, etwas zum ersten Mal zu tun. Die
Advents- und Weihnachtszeit, die von jeher eine Zeit der Besinnung und der Umkehr ist, kommt dafür genau richtig.
Ihr
Pfarrer Thomas Melzl
CIT YKIRCHE 7
Die langjährige
Kirchenvorsteherin
von St. Egidien
Rosemarie Sichler
Die Stunde Null für Egidien…
Ich frage Heinz Rosenbauer (Jahrgang 1936), wo er das erste Mal Weihnachten nach Kriegsende gefeiert hat.
Und wie so oft bei Nürnbergern, erinnert er sich bezeichnenderweise an das
Fest im Jahr 1944, also neun Tage vor
der Zerstörung Nürnbergs. Seinen Eltern gehörte die „Brot- und Feinbäckerei Rosenbauer“ in der Veillodterstraße.
Kirchenrat Hermann Galsterer
Stunde Null – Weihnachten
1945 und 2015
Der Norton-Altar von 1945
Wie feierten die Menschen ihr erstes Weihnachtsfest nach Kriegsende? In der Wolfgangskapelle von
St. Egidien wird bis zum 6. Januar unter Schirmherrschaft von Landesbischof i.R. Dr. Johannes Friedrich
ein Weihnachts-Altar ausgestellt, den deutsche Kriegsgefangene in
einem Gemeinschaftsprojekt für ihr erstes Weihnachtsfest nach Kriegsende aus einfachsten Materialien
selbst gestaltet haben. Pfarrer Martin Brons hat sich auf Spurensuche begeben und ist dabei auf überraschende Verbindungen zwischen St. Egidien und dem Kriegsgefangenenlager in Norton gestoßen.
Parallel zu dieser Ausstellung werden Flüchtlinge zusammen mit dem Künstler Harald Kienle unter
Schirmherrschaft des Diakoniepräsidenten Michael Bammessel ihren Weihnachtsaltar für 2015 gestalten.
Das Jahr 1945 hat wie nur wenige andere Jahre
seine Spuren hinterlassen. Spuren in den Städten,
die wie in Nürnberg die Zerstörung bis heute erkennen lassen, und Spuren in den Seelen vieler Menschen, die 70 Jahre danach wieder deutlich hervortreten, wenn wir Berichte aus den Kriegsgebieten
weltweit hören und Flüchtlinge von dort zu uns kommen. Aus der Erinnerung können wir lernen.
Christus ist das Licht der Hoffnung im Dunkel des
Leids – der Erinnerung. Für die Weihnachtsausga-
be der Citykirche begebe ich mich deshalb auf Spurensuche. Ausgehend von der Ausstellung des Norton-Altars in der Advents- und Weihnachtszeit in St.
Egidien habe ich mit Menschen aus unserer Gemeinde über ihr erstes Nachkriegsweihnachten und solchen, die mit dem Norton-Altar in Verbindung stehen, gesprochen. Und diese Spurensuche führte am
Ende erstaunlicherweise wieder zurück nach St. Egidien, wo wir den Norton-Altar ausstellen und parallel dazu ein Kunstprojekt von Flüchtlingen mit dem
Künstler Harald Kienle entstehen wird.
Pfr. i.R. Heinz Rosenbauer
Er erinnert sich so genau an diese
Weihnachten, weil er heim durfte. Zu
seinem Schutz war er seit 1943 bei Verwandten am Moritzberg untergebracht.
Aber zu Weihnachten 1944 durfte „ich
heim ins Elternhaus“ sagt er, wo alle noch einmal in
der alten Egidienkirche feierten.
„In der Bombennacht vom 2. Januar 1945 ist mir dann zweimal
das Leben geschenkt worden“
fährt er fort. Einmal, weil die
Bombe, die in den Schutzkeller des Hauses vordrang, einen
Zeitzünder hatte und den Kellerinsassen eine halbe Stunde
Zeit zur Flucht ließ. Und dann,
wenig später, als er den Schutzplatz hinter einer Schutzmauer
verließ, weil dort ein Zeitzünder
explodierte. Gegenüber diesen
Eindrücken spielt die Erinnerung an das erste Weihnachtsfest nach Kriegsende
eine untergeordnete Rolle. Nach der Bombennacht
war die Familie gemeinsam zur Verwandtschaft an
den Moritzberg gelaufen, wo sie blieben. Erst Heiligabend 1947 kehrten sie in das provisorisch hergerichtete Haus in der Veillodterstraße zurück. Da muss
es auch gewesen sein, dass er das erste Mal die zerstörte Egidienkirche sah. Fünfzig Jahre nach Kriegsende aber versammelte Heinz Rosenbauer seine Fa-
milie im Keller, „als Zeichen
der Hoffnung und des Dankes,
dass wir überleben durften“.
Wie Heinz Rosenbauer, der später Pfarrer wurde
und jetzt mit seiner Frau wieder im Ruhestand in Nürnberg
lebt, ist auch Rosemarie Sichler „ein Galsterer-Kind“. So redet die langjährige Kirchenvorsteherin von St. Egidien
stolz von Kirchenrat Hermann
Galsterer, dem damaligen Gemeindepfarrer von St. Egidien, der zahlreiche Menschen tief geprägt hat.
Sie lebt im wiederaufgebauten Haus der Eltern in
der Tuchergartenstraße. Das Inferno der Bombennacht verfolgt sie bis heute in ihren Albträumen:
Mit ihrer Mutter läuft sie dann wieder über Leichenteile, aber sie kommt nicht vom Fleck. So liefen die
beiden damals durch die Nacht und standen irgendwann vor der brennenden Egidienkirche, in der sie
zwei Jahre zuvor noch konfirmiert worden war. Ihr
erstes Weihnachtsfest nach Kriegsende feierte sie als
„Landplage“ in Kalchreuth, wie viele Städter damals
genannt wurden.
… und zeitgleich in England
Nicht ganz drei Jahre bestand das Norton Camp
in England, das auch als Kriegsgefangenen-„Hochschule“ oder Studienlager bezeichnet wird. Im August 1945 wurde es eröffnet und im Juni 1948 endgültig geschlossen.
Professor Dr. Jürgen Moltmann benennt es in meinem Gespräch mit ihm über seine Zeit in dem Lager
als „großes Geschenk Englands an das Nachkriegsdeutschland“. Denn in dem Lager wurde die geistige
Elite, die das Nachkriegsdeutschland wieder aufbauen sollte, durch internationales ideelles und finanzielles Engagement ausgebildet und gefördert. Auch
in Frankreich und Italien waren solche Studienlager
in Montpellier und Rimini eingerichtet worden. Das
Norton-Camp bestand aus drei Teilen, erinnert sich
Moltmann: „links das Lager der Pädagogen, rechts das
der Theologen und in der Mitte das Abiturlager“, alle
gebaut aus den typischen tunnelartigen Blechhütten,
den sogenannten Nissenhütten. Er selbst kam erst
1946 in das Studienlager. „Mit sechzehn Jahren wurde ich in die Wehrmacht eingezogen“, das war 1943.
„Diese Jahre und drei Jahre hinterm Stacheldraht
waren prägend für mich.“ Das erste Weihnachtsfest
nach Kriegsende feierte er als Kriegsgefangener in
einem großen Arbeitslager in Schottland. Vor allem
ein Bild ist ihm von dem Weihnachtsgottesdienst in
Erinnerung geblieben: Der Wehrmachtspfarrer hat-
TITELTHEMA | DAS ERSTE MAL
te in der Baracke, in der der Gottesdienst stattfand,
einen Strohhaufen aufgehäuft, den er in die Predigt
einbezog. Es war üblich, dass die Strafgefangenen
versuchten, durch provozierte Krankheiten den harten Bedingungen des Arbeitslagers zu entgehen, in
der Hoffnung heimgeschickt
zu werden. Moltmanns Versuche scheiterten. So war die Anzeige, aus der er von der Existenz des Studienlagers erfuhr,
wie eine Erlösung für ihn; und
das Lager wurde nicht nur für
ihn zum großen Geschenk, sondern auch für die Theologie des
20. Jahrhunderts insgesamt:
Im Norton Camp konnte Moltmann sein Abitur nachholen
und er entschied sich dort, beeindruckt von der internationalen Versöhnungsarbeit, für das
Theologiestudium.
„Niemals
mehr in meinem Leben habe
ich so intensiv Theologie gelebt, wie in diesen zwei Jahren“ sagt er im Rückblick.
„Abends, nachdem das Licht abgeschaltet wurde,
diskutierten wir stundenlang bis in die Nacht über
Theologie weiter.“ Keine abstrakte Theologie war
das damals, sondern die Frage nach Gott angesichts
des fremden und eigenen Leidens. „Tief verwundet
und traumatisiert“ waren die Gefangenen angesprochen von Christi Marter und Tod am Kreuz.
Bis heute kann Moltmann die ersten Predigten, die
er vom Lagerpfarrer Halver hörte und die auf das Leiden Bezug nahmen, auswendig wiedergeben. Eine
der Nissenhütten wurde zum Ort täglicher Andachten. Der Blick durch die Fenster rechts und links des
Altares auf einen Park wurde für Jürgen Moltmann
zum Symbol für die Freiheit, die Christus schenkt.
Letztendlich führt er seine Theologie des Kreuzes
und der Hoffnung auf die traumatisierende Kriegsund positive Lagererfahrung zurück.
Zeitgleich feierten die Kriegsgefangenen im Studienlager in Norton vor ihrem selbstgestalteten Altar
ihr erstes Weihnachtsfest nach Kriegsende. Sie hatten sich bereits vorher gefragt, wie das möglich sein
würde. Der damalige Theologiestudent Hans Nickles schreibt dazu in seinen Erinnerungen: „Es kam
das erste Weihnachtsfest im ‚Frieden‘. Wie wollten
wir feiern, ohne vom Heimweh überwältigt zu werden und doch verbunden zu sein mit denen, die daheim und in aller Welt das Fest der Menschwerdung
Gottes feierten, Sieger und Besiegte, Gefangene und
Befreite?“ Der Kunsterzieher des Lagers, Werner
Oberle, hatte die Idee und gestaltete mit etwa dreißig Mitgefangenen aus einfachstem Material ein eindrucksvolles Weihnachts-Triptychon. Jeder von ihnen
malte die ihm zugewiesene Figur auf einen Streifen
festen Zeichenpapiers. Aus Kistenabfällen zimmerte
Hans Nickles das Altargehäuse, und das Konservendosenblech verwandelte sich in Sterne, Kronen und
CIT YKIRCHE 9
Gaben der Könige. Bei
seiner Entlassung nach
Hause nahm Hans Nickles den Altar 1947 mit.
Er nagelte zwei Grifflaschen, wie bei einem
Schild an die Rückwand
des Altares, auf dem
auch seine Gefangenennummer steht und trug
den Altar wie ein Schild
zurück nach Deutschland. So rettete er den
Altar, der ihm zuvor zur
Rettung wurde und feierte bis zu seinem Tod
am 1. Februar 2015 jedes Weihnachtsfest und
die Tagzeitengebete vor ihm. „Das Jahr über im geschlossenen Zustand“, wie sein Sohn, Heiner Nickles,
erzählt „und erst wenn der Altar an Heiligabend geöffnet wurde, war Weihnachten“. Seine Söhne stimmten nun der Ausstellung in St. Egidien zu.
… und 2015 in St. Egidien: Ein Gespräch mit
Landesbischof i.R. Dr. Johannes Friedrich über
St. Egidien und das Norton Camp
Als ich erfuhr, dass auch der Vater unseres ehemaligen Landesbischofs Dr. Johannes Friedrich, der
spätere Theologieprofessor und zeitweilige Rektor
des Universität Erlangen D. Gerhard Friedrich, in
dem Studienlager inhaftiert und Studienleiter war,
rief ich ihn dazu an.
Herr Landesbischof, wie geht es Ihnen?
Mir geht es glänzend. Der Ruhestand ist eine schöne Zeit. Mir geht es gesundheitlich gut und so genieße ich die Zeit zusammen mit meiner Frau. Wir
reisen viel. Auch bin ich weiterhin in vielen Gremien
eingebunden, wie zum Beispiel als Vorsitzender des
Bayerischen Zentralbibelvereins.
Was verbinden Sie mit St. Egidien?
St. Egidien ist mir sehr ans Herz gewachsen. Nirgends war ich länger als Pfarrer tätig als dort, wenn
auch in zwei Schüben. Dadurch habe ich St. Egidien aus zwei Blickwinkeln kennengelernt. Zum einen
sechs Jahre als Studentenpfarrer (1979-1985) und
zum anderen acht Jahre als Dekan (1991-1999), bevor ich zum Landesbischof gewählt wurde. Dadurch,
dass ich als Studentenpfarrer auch einen eigenen
Seelsorgesprengel hatte, Taufen, Trauungen und Beerdigungen, und neben der normalen Predigttätigkeit auch Familiengottesdienste gestaltet habe, sind
mir viele Menschen aus der Zeit ans Herz gewachsen. Dass ich die Menschen und St. Egidien kannte,
kam auch meiner Zeit als Dekan zu Gute. Die zerstörte Egidienkirche
In der Advents- und Weihnachtszeit werden wir in St. Egidien den
Altar aus dem Norton-Camp ausstellen. Was verbinden Sie mit dem
Norton Camp?
Natürlich denke ich automatisch an meinen Vater. Ich weiß, dass er dort
Kriegsgefangener und Studienleiter war. Ich habe auch immer gewusst,
dass Jürgen Moltmann dort sein Abitur gemacht und mit dem Theologiestudium begonnen hat. Mir wurde aber erst spät bewusst, dass zahlreiche Familienfreundschaften sich auf Lagerfreundschaften meines Vaters zurückführen lassen. Mein Vater hat nicht viel über die Zeit im Lager gesprochen.
An manche humorvollen Geschichten in all dem Elend, die er uns erzählt
hat, erinnere ich mich. Ich selbst habe den Ort Norton nie besucht. Die Zeit
muss ihn stark beschäftigt und geprägt haben. Mir ist jetzt bewusst geworden, dass ich mehr mit ihm darüber hätte sprechen sollen, auch, wie die Lagererfahrungen seine Theologie beeinflusst haben. All diese Fragen stelle
ich mir jetzt vor der Ausstellung des Norton-Altars in St. Egidien.
Ich freue mich, dass wir am 27. Dezember vor dem Altar gemeinsam
Gottesdienst feiern werden. St. Egidien hat eine lange Tradition als Predigtkirche. Herr Landesbischof, dürfen wir Sie als Ehrenprediger von
St. Egidien gewinnen?
Das finde ich sehr ehrenvoll und ich freue mich sehr darüber. Ich fühle
mich Egidien verpflichtet und hänge an der Kirche.
Lieber Herr Landesbischof, vielen Dank für das Gespräch!
(Text: Martin Brons, Bilder: Archiv St. Egidien, Wikipedia Commons, privat)
St. Egidien – heute
TITELTHEMA | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 11
Buchempfehlung zur Ausstellung des
Norton-Altars in St. Egidien
Advent und Weihnachten 1945 im
Kriegsgefangenenlager in Mittelengland. Deutsche Soldaten gestalten sich
in einem Gemeinschaftsprojekt ihren
Weihnachtsaltar. Hanna Thorbeck hat
die Geschichte und die Bilder in einem
schönen Band zusammengetragen.
Zusammen mit dem ehemaligen Kriegsgefangenen des Norton-Camps, Hans
Nickles, erinnert Hanna Thorbeck in einem schön gestalteten Buch nicht nur an
die Geschichte des Norton-Altars. Sondern sie setzt das Weihnachtsevangelium mit bewegenden Aufzeichnungen von
Gefangenen in Beziehung, mit alten und
neuen Texten und eindrucksvollen Detailaufnahmen des Altars. In ihnen drückt
sich die Sehnsucht und das Warten der
Menschen auf Erlösung aus – 1945 in Gefangenschaft fernab der Heimat und heute.
Das kunstvoll gestaltete Buch mit Geleitwort von Professor Dr. Jürgen Moltmann,
der auch ehemaliger Gefangener des Lagers war, lädt ein zum Nachdenken und
zum Meditieren des Weihnachtsgeheimnisses.
Hanna Thorbeck und Hans Nickles, „…und Friede
auf Erden.“ Der Norton-Altar, Fotos: Heiner Heine,
48 Seiten, Format: 305 x 210, Preis: 19,90 €,
ISBN 978-3-9816855-3-4, Verlag: SüdOst-Service
GmbH, Waldkirchen 2015
(Text: Martin Brons)
... und Friede auf Erden“
Kriegsgefangene feiern 1945 das erste Weihnachtsfest im Frieden
Der Altar von Norton Camp in England
Das Buch kann während der Öffnungszeiten der Ausstellung (täglich 13–17 Uhr)
in der Wolfgangskapelle von St. Egidien
und nach den Veranstaltungen im Anschluss an die Gottesdienste käuflich
erworben werden.
Das erste Mal
Weihnachten ohne
meinen Mann
Frau Schneider* hatte vor einiger Zeit einmal im Innenstadtpfarramt angerufen und sich einen Besuch eines Pfarrers gewünscht.
Seitdem treffen wir uns von Zeit zu Zeit. Ihr Mann ist schon seit
vielen Jahren gestorben, die Tochter wohnt in Kiel**. Wir haben
einen sehr netten Umgang miteinander und daher möchte ich
sie befragen zum Thema „Mein erstes Mal Weihnachten ohne
meinen Mann“
Frau Schneider:
Ich schaue an Weihnachten am liebsten
Fernsehen. Da kommen lauter gute Filme.
Jonas Schiller:
Wie war das, als Ihr Mann noch
lebte?
Frau Schneider:
Eigentlich nicht viel anders. Wir haben
das beide gemocht, wenn es draußen so
ruhig ist und bei uns so gemütlich. Dann
haben wir uns einen Glühwein heiß gemacht und uns wohlgefühlt.
Frau Schneider:
Wissen Sie, ich habe an Weihnachten
oder Geburtstagen oder anderen solchen
Anlässen jedes Mal meine Momente, wo
es mich „reißt“, aber so geht es einem
eben. Ich kann ja nicht aufhören zu leben.
Jonas Schiller:
Sie sagen das so gelassen und
fröhlich.
Frau Schneider:
Man feiert doch, um sich zu freuen. Man
muss es sich halt schön machen. Wenn
man nur noch Trübsal bläst, das macht
doch keinen Sinn.
*Name geändert
**Ort geändert
(Text: Jonas Schiller, Bild: iStockphoto.com)
Jonas Schiller:
Und Ihre Tochter?
Frau Schneider:
Früher sind wir häufiger Mal zu ihr gefahren, ich fahre auch noch manchmal
mit dem Zug, aber eigentlich gefällt es
mir hier auch so ganz gut. Ich treffe mich
auch schon seit dem Ruhestand immer
mit ehemaligen Kolleginnen aus dem
Büro. Immer am „3. Weihnachtsfeiertag“,
also dem Tag nach dem 2. Weihnachtsfeiertag
Erhalten Sie jetzt bis zu 50€ zurück.
Aktionszeitraum: 01.11.2015 - 31.01.2016
Teilnahmebedingungen bei uns im Geschäft
Nürnberger Rasierer Zentrale
Breite Gasse 82-84
und Kornmarkt 2
90402 Nürnberg
Jonas Schiller:
Viele nennen ja Weihnachten auch
das „Fest der Familie“. Wie ist es da,
wenn die Familie weit weg oder der
Partner eben nicht mehr da ist?
Ihr Grundstück ist uns
MEHR WERT!
Bebaut oder unbebaut,
in Nürnberg, Fürth, Erlangen.
[email protected]
Immotions by
WIR
K AU F E N
0 9131
7775-644
www.sontowski.de
www.onezoo.de
SUP_15146_ANZ_GRUNDST_GESUCHT_1115.indd 1
03.11.15 09:05
DA S ERSTE MAL WEIHNACHTEN | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 13
Das erste Mal
Weihnachten
in Deutschland
Erste Nürnberger Vesperkirche
Mahmoud Said* ist ein „früher“ Syrienflüchtling. Er kam schon 2014 und
lebt in Fürth. Wir kennen uns, weil er auf der Suche nach einem Fahrrad
irgendwie telefonisch bei mir landete. Das Fahrrad hat er mittlerweile,
ich fragte ihn nach seinem Ersten Mal Weihnachten in Deutschland.
Jonas Schiller:
Sie haben mir erzählt, dass Sie auch Christ sind. Wie feiert man eigentlich Weihnachten in Syrien?
Mahmoud Said:
Die Familie trifft sich bei den Eltern oder Großeltern. Man backt
Kekse und Kuchen und schmückt den Weihnachtsbaum und die
Kinder bekommen ihre Geschenke vom Weihnachtsmann. Bei
mir im Dorf leben hauptsächlich Christen und Drusen. Die Drusen besuchen ihre christlichen Freunde und Nachbarn und gratulieren ihnen zu Weihnachten. Dasselbe machen die Christen,
wenn das Opferfest der Drusen begangen wird.
Jonas Schiller:
Wie war das jetzt hier? Einmal hatten Sie ja schon „Weihnachten in Deutschland“.
Mahmoud Said:
Ich hatte mich mit Freunden aus meinem Land getroffen. Wir
haben etwas Arabisches gekocht, schöne Musik gehört und über
die Heimat geredet.
Wissen Sie eigentlich, dass die Weisen aus dem Morgenland aus
Syrien kamen? Und außerdem waren es nicht nur drei, sondern
zwölf!
Die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in
der Nürnberger Südstadt wird vom 17.
Januar 2016 für 42 Tage als Vesperkirche
jeden Tag offen stehen.
Jeden Tag gibt es Kaffee und Zeitung,
ein Essen für einen Euro – Kinder bis zur
vierten Klasse essen umsonst – sowie Kuchen am Nachmittag und vielfältige Zusatzangebote von der Arztsprechstunde
bis zur Erziehungsberatung.
Geöffnet ist die Kirche neben dem Südstadtbad jeden Tag von 10.30 bis 15.30.
Der Ablauf an den Sonntagen unterscheidet sich von dem an den anderen
Tagen der Woche. Am ersten und letzten Sonntag der Vesperkirche, am 17.1.
und am 28.2. beginnt der Gottesdienst
um 10.00 Uhr. Am 17.1.2016 findet der
Festgottesdienst zur Eröffnung der Vesperkirche mit Festgästen aus Kirche und
Politik statt, am 28.2. ein Festgottesdienst
zum Abschluss der Vesperkirche. An den
anderen fünf Sonntagen beginnt der Gottesdienst um 10.30. Gegen 12.00 wird die
Essensausgabe beginnen, man kann also
nach dem Gottesdienst gemütlich eine
Tasse Kaffee trinken und zum Mittagessen in der Kirche bleiben.
Anders als an den Wochentagen schließt
die Vesperkirche sonntags nicht um
15.30. Irgendwann am Nachmittag wird
die Kirche für eine künstlerische Benefizveranstaltung umgebaut, die jeweils um
17.00 Uhr beginnt. Unser Kulturpartner,
das Staatstheater Nürnberg und andere lokale Künstler/innen gestalten diese
Konzerte und Lesungen.
Auftaktbenefiz mit dem Staatstheater am
Samstag 16.1.2016 um 19.00Uhr.
Wir danken allen Künstler/innen und
unserem Kulturpartner für deren Unterstützung! Alle Menschen über die Grenzen der Südstadt hinaus sind herzlich eingeladen, die Vesperkirche im Januar und
Februar zu besuchen.
Wir sind nach wie vor auf der Suche
nach Mitarbeitenden. Nähere Informationen finden Sie auf www.vesperkirche-nuernberg.de, auf unserer Facebook-Seite
oder telefonisch unter 0911/93995758.
Auch Kuchenspenden werden jeden Tag
gerne angenommen. Kuchenabgabe in
der Vesperkirche jeden Tag zwischen
11.00 und 13.00. Wir bitten Sie, durchgebackene Kuchen zu spenden.
(Text: Pfarrer Bernd Reuther)
Bestattungs- und Überführungsinstitut
Rummel
BESTATTERMEISTER
Jonas Schiller:
Tatsächlich? Ich weiß nur von „Weisen aus dem Morgenland“. Genaueres sagt meine Bibel nicht.
J e d e r z e i t
e r r e i c h b a r
Alle mit einem Sterbefall verbundenen
Angelegenheiten erledigen wir zuverlässig und
vertrauensvoll aus einer Hand.
Mahmoud Said:
Doch, das stimmt schon so. In Syrien weiß das jedes Kind.
Mitglied des
“Landesfachverbandes
Bestattungsgewerbe Bayern e.V.”
*Name geändert
(Text: Jonas Schiller, Bild: iStockphoto.com)
Oedenbergerstr. 49
90491 Nürnberg
http://www.rummel-bestattungen.de
Tel.: 0911 / 83 17 87
Fax: 0911 / 83 25 270
Fischbacher Hauptstraße 185
90475 Nürnberg
Email: [email protected]
Bestatter vom Handwerk geprüft
Sonntag, 17.1.2016 um 17.00
Hilde Pohl + Yogo Pausch Trio
Sonntag, 24.1.2016 um 17.00
Staatstheater Nürnberg
(das genaue Programm können Sie
der Tagespresse entnehmen)
Samstag, 30.1.2016 um 19.00
Labenwolf Big Band
Sonntag, 31.1.2016 um 17.00
Staatstheater Nürnberg
Wir suchen:
Examinierte/r Altenpfleger/-in
Examinierte Gesundheitsund Krankenpfleger/-in
Sie sind motiviert, haben eine abgeschlossene Berufsausbildung in
ihrem Beruf sowie einen gültigen
PKW-Führerschein
Wir bieten:
450-€-Job, Teilzeit- oder Vollzeitjob
In einem gut organisierten, mit modernster Technik arbeitenden Pflegedienst, mit sehr gutem Betriebsklima,
angenehme Arbeitszeiten , individueller Einarbeitung sowie Fort- und
Weiterbildung
Wir freuen uns auf ihre aussagekräftige Bewerbung an:
Pflege Mobil
Weichselstraße 10
90419 Nürnberg
REZEPT TIPP | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 15
ZUBEREITUNG
1. Die Karotten waschen, schälen und in
dünne Stifte schneiden. Zwiebeln und
Knoblauch schälen und würfeln und in
Öl unter Rühren anbraten.
2. (Fleisch dazugeben und rundum kräftig anbraten) Tomatenmark unterrühren und mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel
und Garam Masala würzen und mit
einem Liter Wasser aufgießen.
Bei mittlerer Hitze ca. 45 Minuten zugedeckt garen.
3. Öl erhitzen, Karotten darin leicht glasig anbraten. Rosinen, Mandeln und
Pistazien dazugeben und nur kurz andünsten. Den Zucker darüber streuen
und alles miteinander vermischen.
4. (Fleisch aus der Brühe nehmen und zugedeckt warm halten.)
5. Den abgetropften Reis und bei mittle-
Refukitchen
rer Hitze zugedeckt so lange garen,
bis die Brühe aufgesogen ist.
Mit Kreuzkümmel und Garam Masala
nachwürzen. Mit dem Stil eines Kochlöffels 5 Löcher in den Reis drücken,
so dass der Dampf entweichen kann.
6. (Fleisch), Rosinen, Möhren und Pistazien-Mandelmischung auf den Reis
setzen. Topfdeckel mit einem Küchentuch umwickeln und den Topf zudecken. Bei sehr niedriger Temperatur
weitere 20 – 25 Minuten garen.
7. Etwas Reis auf einen Teller geben,
(dann Fleisch darauf geben), dann wieder eine Schicht Reis. Am Schluss mit
Rosinen, Karotten und Pistazien-Mandelmischung anrichten.
Guten Appetit!
Das erste Mal Kochen für ein neues Wir.
Rund 20 Menschen sitzen an einer langen Tafel, unwelcher Status vorhanden ist. Das heißt, dass wir priterhalten sich vergnügt. Leckere Düfte liegen über
mär nicht gesehen werden wollen als ein Hilfsprodem Raum wie die gute Laune, die bei allen herrscht.
jekt für Flüchtlinge, sondern als Ort sich als Mensch
Ein ganz normales Abendessen? Gewissermaßen.
mit seinen individuellen Qualifikationen und BedürfAber eigentlich auch wieder nicht. Denn was hier
nissen einbringen zu können. Wir haben eine Homestattfindet, ist ein Kochabend
page und eine Facebook-Seite auf
des neuen Projektes „Refukit- „Das Essen ist wie eine Brücke
denen wir unsere Termine veröfchen“ der evangelischen Stu- zwischen uns Menschen und wir
fentlichen. Wenn Interesse bedierendengemeinde
(ESG)
steht bei uns mitzumachen, dann
können durch das Essen so viel
Nürnberg, das unter dem Motist der einfachste Weg sich per
to „Kochen für ein neues Wir“ von uns kennen lernen.“
Mail über unsere Homepage oder
Menschen
verschiedenster (Mutjaba Sayed)
die Facebook-Seite zu melden –
Herkunft
zusammenbringen
aber bitte haben Sie Geduld, jeund vor allem solchen ferner Herkunft das Leben in
der von uns arbeitet ehrenamtlich bei Refukitchen,
Deutschland und Nürnberg erleichtern möchte.
da kann es schon mal zu Verzögerungen kommen,
doch wir sind alle sehr bemüht.
Mutjaba Sayed, 25 Jahre aus Kabul ist seit 2013 in
Nürnberg und arbeitet ehrenamtlich seit April dieMein 1. Kochkurs: Wie war das für mich?
ses Jahres bei Refukitchen mit. Er ist von Beruf Informatiker und seit September als Praktikant bei
Meinen ersten Kochkurs habe ich zusammen mit eiSiemens tätig.
nem Freund und zwei anderen aus unserem Team
Er erzählt warum er sich bei Refukitchen engageplant und durchgeführt. Wir mussten viel vorbegiert.
reiten: Einkaufen, das Rezeptbuch, die Küche und
vieles mehr. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Es ka„Wir sind ein Begegnungsort für alle Menschen, die
men an diesem Abend 10 Menschen zusammen und
Interesse am Kochen haben und Lust haben neue
haben von uns afghanische Speisen kochen gelernt.
Menschen kennen zu lernen. Wir begegnen uns auf
Ein Rezept davon finden Sie hier abgedruckt. Es war
Augenhöhe und schaffen durch unser Zusammenschön sich durch das Essen zu begegnen, ich konnsein eine Atmosphäre, die über den Status „Flüchtte eine schöne Seite meiner Heimat zeigen. Allen hat
ling“ hinausgeht. Wir wollen uns als Menschen mit
es gut geschmeckt und wir haben den Abend zusamindividuellen Bedürfnissen begegnen und versuchen
men genossen.
Weitere Informationen unter www.refukitchen.de (Text: Eva Lachdarauf so gut wir können einzugehen. Refukitchen ist
ner, Mutjaba Sayed, Carmen Trautner, Bilder: privat))
ein Ort sich aktiv in Nürnberg zu engagieren – egal
QABILI PALAU
Afghanisches Nationalgericht
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN
Sonnenblumenöl
1
1/2 Tube
500gr
2–3
Zwiebel
Tomatenmark
Lammkeule oder -schulter
in große Würfel geschnitten
Knoblauchzehen
Salz
1l
Wasser
20g
Zucker
1El
Garam masala
1Tl
Kreuzkümmel
700g
WODAN-APOTHEKE
Apothekerin Ina Hartmann
Basmatireis, mindestens
2-3 Stunden in Wasser
eingeweicht
250g
Karotten
150g
Rosinen
100g
gehackte Mandeln und
Pistazien
(Anmerkung :Das Gericht kann man auch ohne
Fleisch zubereiten)
Ihre Gesundheit...
liegt uns am Herzen...
TELEFON:
FAX:
0911 / 49 28 13
0911 / 47 38 70
ADRESSE: Hagenstraße 13, 90461 Nürnberg
E-MAIL:
[email protected]
INTERVIEW | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 17
Das erste Mal im Gespräch: Die 1. Vorsitzende des
Vereins Egidier Musikwerkstatt Frau Dorothee Everding und der 1. Stipendiat Israel Martins dos Reis
Sehr geehrte Frau Everding, Sie haben Schulmusik studiert, sind Konrektorin an der Nürnberger Veit Stoß Realschule, mit einem musischen Schwerpunkt, und sehr
engagiert bei der Förderung junger musikalischer Talente wie z.B im Projekt „klasse.im.puls des Fachbereichs
Musikpädagogik der Friedrich-Alexander-Universität
Nürnberg. St. Egidien und der Verein „ die Egidier Musikwerkstatt“ sind sehr glücklich und dankbar, Sie als 1.
Vorsitzende für dieses, nach meinem Kenntnisstand in
Deutschland, einmaligen Projektes zu gewinnen.
Welche Verbindung haben Sie zur Kirchengemeinde St.
Egidien? Was war ihre Motivation diesen Verein mitzugründen?
Frau Everding: Meine Verbindung zur Gemeinde St. Egidien begann auf musikalischer Ebene als Konzertbesucherin von Konzerten unterschiedlichster Ensembles. Als Katholikin besuchte
ich die Konzerte, nicht die Gottesdienste.
Herr Israel Martins dos Reis ist 1. Stipendiat der Egidier Musikwerkstatt. Herr Martins dos Reis, die Leser der Citykirche möchten Sie gerne kennenlernen und sind neugierig wie ein junger
begabter Musiker nach St. Egidien kommt!
Israel Marins dos Reis: Ich komme aus Brasilien und bin in Nürnberg an der Musikhochschule, aktuell in meinem letzten Studienjahr! Als ich nach Nürnberg kam, wollte ich bei unterschiedlichen Kirchenmusikern vorsingen. Im Internet entdeckte ich den
Egidier Chor unter der Leitung von Pia Praetorius. Sie lud mich
zum Vorsingen ein. Ich sang zwei Arien vor. Alte Barockmusik.
Sie fragte mich, ob ich schon in mitteltöniger Stimmung gearbeitet habe. Da ich mich in Brasilien
schon etwas mit alter Musik beschäftigt habe, fing
somit meine musikalische Arbeit an St. Egidien an.
Es war für mich von Anfang an wunderschön und
bereichernd. Frau Praetorius fragte, ob ich mich an
der weihnachtlichen Renaissancemusik mitbeteiligen würde. Ich war so begeistert vom Chor, der gesamten musikalischen Arbeit an Egidien, dass ich geblieben bin.
Sängerinnen und Sängern greift auch eine alte Nürnberger Tradition wieder auf. Es war vom 14. – 17. Jahrhundert zeitgemäß,
dass Nürnberger Bürger oder Institutionen junge begabte Menschen förderten, die eine fundierte Ausbildung erhielten und die
dafür in den Nürnberger Kirchengemeinden mitgearbeitet und
Gottesdienste mitgestaltet haben.
Warum ist es mir wichtig, dass besonders begabe Menschen gefördert werden?
In meinem beruflichen Alltag geht es erst einmal um eine musikalische „Breitenförderung“ von mir auch „musikalischer Breitensport“ genannt. Im Alltag arbeite ich an einer Schule, in der
jeder Schüler, jede Schülerin in der 5. und. 6 Klasse ein Instrument erlernt oder im Chor singt. Hier ist mir die Breitenförderung sehr wichtig. Es mit aber auch wichtig, dass wir Musiklehrer die jungen Menschen mit besonderen Begabungen
entdecken! Diese besonderen Begabungen zu fördern, ist mir in
der heutigen Zeit wichtiger denn je, da wir in Deutschland heutzutage eher in die Breite schauen als auf einzelne, besonders
begabte Menschen. Ich mag nicht das Wort „Eliteförderung“ bemühen, aber es gibt immer wieder Menschen, die in einzelnen
Bereichen begabter sind als andere und diese Begabungen sollte man erkennen, fördern und unterstützen.
Herr Martins dos Reis, woher kommt Ihr Interesse an diesem Stipendium und was erwarten Sie sich von dieser
„Studentenzeit“ auf Egidien?
Israel Marins dos Reis: Ich habe mich schon mit alter Musik beschäftigt. Als ich angefangen habe mit Pia Praetorius zu arbeiten, wollte ich mich natürlich noch mehr mit dieser Musik beschäftigen und langsam ein professionelles Niveau in diesem
Bereich erreichen. Ich freue mich, in den Gottesdiensten und bei
Konzerten mitzuwirken und da
ganz konzentriert an Verzierungen, Stimmungen, Stil in
historisch orientierter Musikpraxis zu arbeiten.
Im Endeffekt ist die Ästhetik
für diese Musik ganz anders
als zum Beispiel in der romantischen Musik, wo die Gesangslinien absolut anders behandelt
wird, und das Stipendium ist die Möglichkeit, ein Praktikum in
diesem Bereich zu machen und dazulernen, zu arbeiten. Tatsächlich eine Werkstatt!
»Es ist eine große Leidenschaft
von mir, mich mit Renaissanceund Barockmusik zu
beschäftigen.«
Das erste Mal auf St. Egidien
Die Egidienkirche in Nürnberg und ein für diesen Zweck gegründeter Verein möchten ein zukunftsweisendes Projekt zur
Nachwuchsförderung starten:
DIE EGIDIER MUSIKWERKSTATT
Frau Everding, skizzieren Sie uns kurz Aufgaben und Ziele des innovativen Projektes, „Egidier Musikwerkstatt“
Frau Everding: Israel Martins hat gerade schon zwei wichtige
Aspekte benannt. Die Kirchenmusikerin Pia Praetorius und die
alte Musik! Die Egidier Musikwerkstatt möchte junge Talente fördern, die im Bereich der alten Musik von Frau Praetorius‘ fundiertem Wissen und Können profitieren. Deshalb ist diese
Musikwerkstatt ins Leben gerufen worden, gebunden an St. Egidien, einer Kirche die traditionell schon eine starke Verbindung
zur alten Musik hat. Das zeigt sich zum einen durch die Aufführungen der wiederentdeckten alten Egidier Chorbücher und der
Auswahl der Musik aus der Renaissance und dem Frühbarock,
die von Pia Praetorius gepflegt wird. Ihre Arbeit mit begabten
Frau Everding: „Diese Förderung ist in Deutschland nicht allgegenwärtig und üblich, gerade im Bereich der alten Musik. Ich
bin an der holländischen Grenze groß geworden und habe gesehen, dass die Holländer und aber auch die Engländer in dieser
Musikrichtung viel aktiver sind.
Israel Marins dos Reis: Deshalb ist dies für mich ein besonderer Glücksfall, dass Pia Praetorius hier diese Arbeit macht und
ich vor eineinhalb Jahren ganz langsam angefangen habe, meine
Kenntnisse in alter Musik zu erweitern und jetzt mit diesem Stipendium ganz intensiv an der Vertiefung arbeiten kann.
INTERVIEW | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 19
Das klingt fast wie eine Passion. Haben Sie eine
Idee oder Perspektive, wie Sie diese Erkenntnisse und Vertiefungen weiter nutzen können?
24.01.2015, 10.30 Uhr
St. Egidien – Wolfgangskapelle
Festgottesdienst zur Eröffnung
der Egidier Musikwerkstatt mit
Beauftragung von Prädikant Justus
Geilhufe
Israel Marins dos Reis: „Das ist noch schwer zu sagen. Aber es ist eine große Leidenschaft von mir,
mich mit Renaissance- und Barockmusik zu beschäftigen. Das wird mein weiteres Leben begleiten und
mitbestimmen. Konzertgesang galt mein besonderes
Interesse, auch in Brasilien.
Kirchenmusik in dieser Form gibt es in Brasilien fast
nicht außer in den großen Metropolen wie São Paulo und Rio de Janeiro. Nun hoffe ich, auch durch dieses Stipendium, immer mehr Kenntnisse zu erwerben um später diese Musik weiter zu verbreiten und
mich in diesem Bereich etablieren zu können. Und
damit auch eine historisch-interkulturelle Verbindung zu knüpfen.
Predigt: Pfarrer Martin Brons und
Prädikant Justus Geilhufe
Einführungshandlung: Stadtdekan
Dr. Jürgen Körnlein
Musik: Israel Martins dos Reis –
Bass, Egidienchor,
Pia Praetorius – Leitung und Orgel
schen Arbeit an St. Egidien stark
profitiert. So kannte ich auch als
Zugezogene sehr schnell St.Egidien durch die Musik und die dort
stattfindenden Konzerte. Die Kirchengemeinde wird in den Gottesdiensten die musikalische Expertise der Studenten miterleben
und sich daran erfreuen. Jeder
Stipendiat der Musikwerkstatt unterschreibt mit seinem Vertrag,
das Gemeindeleben und die Gottesdienste mit zu gestalten. Das
betrifft, dann auch immer wieder mal einen Feiertag, an dem
der Student, sicher gerne auch
mal ausschlafen oder wegfahren
möchte. Wir sind sehr zuversichtlich, dass es bald noch mehr Stipendiaten in St. Egidien geben
wird.
Frau Everding, die Egidienkirche hat ja wie
schon bereits angesprochen, eine lange und
bedeutende kirchenmusikalische Tradition, die
in der Förderung der jungen musikalisch begabten Talente innerhalb der Musikwerkstatt,
wieder eine große Rolle spielen wird. Wie äußert sich das konkret und wie wird die heutige
Kirchengemeinde von ihr profitieren?
Frau Everding: Meine Beobachtung ist, dass die Kirchengemeinde jetzt schon von der kirchenmusikali-
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Wir werden die Leser der Citykirche über Auftritte von Israel Martins dos Reis in Gottesdiensten und Konzerten auf
dem Laufenden halten. Nähere
Informationen zur Musikwerkstatt finden Sie unter:
www.musik-st-egiden.de
Das ideale Weihnachtsgeschenk!
Erhältlich an den Museumskassen
Weitere Informationen:
Tel 0911 231-5421, [email protected]
www.museen.nuernberg.de
2015.11 www.udo-bernstein.de
Die Gutscheine und Jahreskarten der städtischen Museen
IM
T
H
C
EWI
G
H
C
I
E
L
G
Karin
B
22.10 lum / Me
ide B
.2015
üdel
bis 3.
4.201
6
(Interview: Citykirche,
Fotos: Madame Privé)
Kunstvilla im KunstKulturQuartier
Kunst in Nürnberg von 1900 bis heute
Blumenstraße 17, Nürnberg
Di bis So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
kunstvilla.org
CIT YKIRCHE 21
Dr. Wolfgang Thein übergibt die erste vollständige Ausgabe an Bernhard Buttmann (Foto: Michaela Moritz)
Johann Pachelbel: St. Sebald
Die neue Gesamtausgabe der Vokalwerk
Das Vokalwerk von Johann Pachelbel
(1653 Nürnberg - 1706 Nürnberg) liegt
seit Juli 2015 endlich in einer wissenschaftlichen Gesamtausgabe in 11 Bänden vor. Wolfgang Riedelbauch hat dieses Vorhaben mit der Musica Franconia
initiiert. Herausgeber der einzelnen Bände sind Dr. Wolfgang Hirschmann, Dr.
Katharina Larissa Paech und Dr. Thomas Röder im Auftrag des Instituts für
Musikforschung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und des Instituts für Kirchenmusik der Kunstuniversität Graz.
Erschienen sind die Bände im Bärenreiter Verlag Kassel unter der Betreuung des Cheflektors Dr. Wolfgang Thein.
Ohne finanzielle Hilfe wäre jedoch dieses
Projekt kaum zustande gekommen, hätten es nicht die großzügigen Spender finanziell unterstützt: Zukunftsstiftung der
Sparkasse Nürnberg, Bezirk Mittelfranken, Kulturfonds der VG Musikedition,
Karl Graf Spreti Sonderfonds der Bayerischen Volksstiftung und Gesellschaft
"Musica Franconia" e.V. Nürnberg.
In den 11 Bänden liegt nun ein umfangreiches Oeuvre an Vokalwerken von
Johann Pachelbel vor, von denen einige bereits früher veröffentlicht wurden.
Eine derart vorzügliche Veröffentlichung
des erhaltenen vokalen Gesamtwerks
erscheint allerdings jetzt erst in dieser
Ausgabe. Einzelne Bände enthalten zudem auch ungesicherte Zuschreibungen,
Fragmente und einige Werke vermutlich
aus der Hand seines Sohnes Carl Theodor Pachelbel, der auch die Kompositionen seines Vaters sammelte.
Die einzelnen Bände sind aufgeteilt:
Band 1: Messe; Band 2-3: Ingressus I-II;
Band 4-6: Magnificat I-III; Band 7-9: Concerti I-III; Band 10: Motetten; Band 11:
Arien. Der Notentext wird von einer informativen umfangreichen Einführung in
deutsch und englisch, zahlreichen Abbildungen und einem ausführlichen kritischen Bericht eingerahmt. Die Ausgabe
harrt nun der intensiven musikwissenschaftlichen Aufarbeitung von Pachelbels
Vokalwerk. Doch besonders für die praktische Aufführung ist die Edition bestens
geeignet. Aufführungsmaterialien sind in
der Entstehung und werden ihren Beitrag
zur weiteren Verbreitung dieser großartigen Zeugnisse des hohen musikalischen
Stands Nürnberger und süddeutscher religiöser Klangkultur leisten, den wir uns
bereits in den Eröffnungskonzerten der
"Musica Franconia 2015" am 10. und
11.07.2015 bestätigen lassen konnten. In
einem feierlichen Akt wurde im Konzert
am 11.07.2015 das erste komplette Exemplar der Gesamtausgabe dem derzeitigen Nachfolger von Johann Pachelbel,
Helgert & Rieger
dem Sebalduskantor Bernhard Buttmann,
für die Sebalduskirche überreicht.
Unser kleiner Artikel kann selbstverständlich nur einige Thematiken am Rande berühren, wobei uns der Werkteil
generell Nürnberger Provenienz und spezifischer Sebalder kirchlicher Eigenarten
interessiert. Dies mag nur kurz mit einigen Anmerkungen skizziert sein, die keinerlei Anspruch auf wissenschaftliche
Qualität erheben.
Kompositorisch steht Pachelbel auf der
Höhe seiner Zeit. Im instrumentalen Bereich richtet er sich nach den örtlichen
Gegebenheiten. Auf Nürnberg bezogen
bedeutet das, dass er den Bogen von einfach gehaltener Musik zu virtuosem Satz
spannt, denn in dieser Stadt gibt es qualitativ herausragende Musiker. Die Stelle des Organisten an St. Sebald ist die
bedeutendste Musikerposition um den
Wechsel vom 17. auf das 18. Jahrhundert.
Formal pflegt er eine ausgesprochen
umfangreiche Vielfalt, die nicht immer
gottesdienstlichen Zwecken entspricht
und mitunter eine zweifelsfreie liturgische Zuordnung behindert.
Zwei Werkgruppen sollen kurz vorgestellt werden, deren zahlenmäßige Anteile am Gesamtwerk für eine speziellen
Nürnberger Usus sprechen: die Vertonungen des Magnificat und des Ingressus. Beide haben ihren liturgischen Ort
in der Vesperliturgie, d.h. am Vorabend
und am Abend von Sonn- und Feiertagen. In Nürnberg wurden sie figuraliter,
d.h. mehrstimmig und mit Instrumentalsatz, nur an den hohen Festtagen darge-
boten. Pachelbel nun hat aus 13 Vertonungen des Magnificat 13 verschiedene
Kompositionen geschaffen, die sich formal teilweise am Vokalkonzert mit durchkomponierten Tutti- und Soloabschnitten
orientieren und den Instrumentalisten
höchstes spieltechnisches Niveau abverlangen. In den 12 Vertonungen des Ingressus, d.h. des Eröffnungsgesangs der
Vesper, stellt er alles bisher in Nürnberg
für diesen Gesang Übliche an Qualität
und zeitlichem Umfang in den Schatten,
ohne allerdings die Magnificat-Kompositionen zu übertreffen. Dennoch dominiert
eine "ungeheure Vielfalt an Formen und
Klängen" (Paech), wobei das Variationsprinzip eine bedeutende Rolle spielt.
Zum Schluß: Die Arie "Hör, großer
Maecenat" ist als eine "Nachtmusik"
zur jährlichen Danksagung 1695 zu Ehren des "Kirchpflegers und Musikalischen Mäzen Carl Welser von Neunhof"
(Hirschmann) aufgeführt worden.
"Diese Dank- und Glückwunschmusiken
für den Kirchpfleger scheinen in Nürnberg eine stehende Einrichtung gewesen
zu sein" (Hirschmann). Leider ist diese
Tradition Vergangenheit. Dass die Beschäftigung mit Pachelbels Werken jedoch diese der Vergessenheit entreißen
möge, sollte dieser vorbildlichen Edition
in Zukunft gelingen.
(Text: Axel Emmerling, BIld: Archiv St. Sebald)
Hörgeräteakustik
Innerer Laufer Platz 6-8
am Laufer Schlagturm
(0911) 530 68 64
[email protected]
Ihnen sei hier auch im Namen von St.
Sebald, der ehemaligen "Mutterkirche"
von Pachelbel gedankt. Ebenfalls danken
dürfen wir dem Motor des Vorhabens,
den Herausgebern, dem Verlag und den
vielen helfenden Mitarbeitern und Unterstützern, die hier nicht genannt werden
können.
www.heriho.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
9.00 bis 13.00 Uhr
14.00 bis 18.00 Uhr
Hören. Verstehen. Das Leben genießen.
CAMINO
CAMINO
CAMINO
CAMINO
CIT YKIRCHE 23
Es gibt 1000 Bücher, aber nur wenige wirklich gute Filme über den Jakobsweg.
Die Besten zeigen wir, das spirituelle Zentrum und das Pilgerzentrum in Kooperation mit dem Cinecitta, Ihnen erstmals auf der Großleinwand in der Reihe „Camino im Kino“. Im Anschluss an jeden Film
haben wir interessante Gäste eingeladen! Es lohnt sich, die Termine im Kalender rot zu markieren und
zu kommen!
Camino im Kino
imim
Kino
im
Kino
Kino
im Kino
28.01.2016
28.01.2016
28.01.2016
19.00
19.00
Uhr
19.00
UhrUhr
Film: Film:
„Ich bin
„Ich
Film:
dann
bin
„Ichdann
mal
binweg“
mal
dannweg“
| Cinecitta
mal | weg“
Cinecitta
| Cinecitta
28.01.2016 19.00 Uhr
FILMPROGRAMM
„Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf
dem Jakobsweg“
Camino de Santiago
(2015) Dokumentarfilm
28.1.2016 um 19.00 Uhr
4 Filmabende
4 Filmabende
über
4 Filmabende
den
über denüber den
Jakobsweg
Jakobsweg
nachJakobsweg
Santiago
nach Santiago
nach Santiago
4 Filmabende über den
Jakobsweg nach Santiago
Es ist ein sonniger Junimorgen, als Entertainer Hape Kerkeling
(Devid Striesow) endlich seinen inneren Schweinehund besiegt
und in St.-Jean-Pied-de-Port aufbricht. Sechs Wochen liegen vor
ihm, allein mit sich und seinem elf Kilo schweren Rucksack.
Regie
Julia von Heinz
Mit
Devid Striesow, Annette Frier, Martina Gedeck
Live im Anschluss kommt Michael Kaminski, Buchautor und
Pilgerführer. Im Februar und März folgen dann folgende Filme.
Datum und die special guests werden im Januar bekannt gegeben. Bleiben Sie aufmerksam. Es lohnt sich!
Einige Menschen, die sich aufgemacht haben, und ihre Schicksale werden im Dokumentarfilm „Camino de Santiago“ vorgestellt.
Regie
Jonas Frei, Manuel Schweizer
Kartenvorverkauf: CINECITTA‘ Multiplexkino
Gewerbemuseumsplatz 3, 90403 Nürnberg
Öffnungszeiten: So. - Do. 10 - 1 Uhr, Fr. und Sa. 10 - 2 Uhr
Infoline: 0911 20 666 0, Reservierungen: 0911 20 666 6
Orientierung
Orientierung
Orientierung
Saint- Jaques - Pilgern auf Französisch
(2005) Komödie
Drei Geschwister, die sich aus den Augen verloren haben, erhalten das Erbe ihrer Mutter erst, wenn sie sich auf den Jakobs-Weg nach Santiago de Compostela machen. Doch sind sie
sich spinnefeind, ungläubig und körperlich nicht fit.
Regie
Coline Serreau
Mit
Artus de Penguern, Muriel Robin
Charmant-amüsante
Charmant-amüsante
Verfi
Charmant-amüsante
lmung Verfi
des Bestsellers
lmung des
Verfi
Bestsellers
vonlmung
Hapedes
Kerkeling
vonBestsellers
Hape Kerkeling
von Hape Kerkeling
Anschließend
Anschließend
live das Interview
Anschließend
live dasmit
Interview
Michael
live das
mit
Kaminski,
Interview
MichaelBuchautor
Kaminski,
mit Michael
und
Buchautor
Kaminski,
Pilgerbegleiter
und
Buchautor
Pilgerbegleiter
und Pilgerbegleiter
Tickets sichern
Tickets
beimsichern
Cinecitta
Tickets
beim
| Infoline:
Cinecitta
sichern
0911beim
| Infoline:
20 666
Cinecitta
0 0911
| Reservierungen:
20| Infoline:
666 0 | Reservierungen:
09110911
20 666
20 666
0 | Reservierungen:
6 0911 20 666 6 0911 20 666 6
CINECITTA‘ Multiplexkino
CINECITTA‘ GmbH
Multiplexkino
CINECITTA‘
& Co. KGGmbH
| Multiplexkino
Theater
& Co.- Cafe
KG | GmbH
Theater
- Bar -&Restaurant
-Co.
CafeKG- |Bar
Theater
- Restaurant
- Cafe - Bar - Restaurant
Gewerbemuseumsplatz
Gewerbemuseumsplatz
3 | 90403Gewerbemuseumsplatz
Nürnberg
3 | 90403
| Öffnungszeiten:
Nürnberg
3 | |90403
Öffnungszeiten:
So-DoNürnberg
10:00 - 01:00,
|So-Do
Öffnungszeiten:
Fr 10:00
& Sa- 10:00
01:00,So-Do
-Fr02:00
&10:00
Sa 10:00
- 01:00,
- 02:00
Fr & Sa 10:00 - 02:00
Tickets sichern beim Cinecitta | Infoline: 0911 20 666 0 | Reservierungen: 0911 20 666 6
CINECITTA‘ Multiplexkino
GmbHPilgerzentrum,
& Co. KG | Theater
- Cafe - Bar - Restaurant
Pilgerzentrum,
Pilgerzentrum,
St. Jakob 3 | 90403
St. Jakob
St. Jakob
Gewerbemuseumsplatz
Nürnberg | Öffnungszeiten:
So-Do 10:00 - 01:00, Fr & Sa 10:00 - 02:00
(2010) Drama
Dein Weg: Martin Sheen spielt im Drama von Emilio Estevez
einen Vater, der in Spanien den Leichnam seines auf dem Jakobsweg tödlich verunglückten Sohnes abholen möchte und
sich dann selber auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela macht.
Regie
Emilio Estevez
Mit
Martin Sheen
4774_1115_rais_dl
Charmant-amüsante Verfilmung des Bestsellers von Hape Kerkeling
Anschließend live das Interview mit Michael Kaminski, Buchautor und Pilgerbegleiter
Dein Weg - Vom Suchen und Finden auf
dem Jakobsweg
4774_1115_rais_dl
4774_1115_rais_dl
Film: „Ich bin dann mal weg“ | Cinecitta
Eine
Eine
Eineder
der
dergroßen
großen
großen
deutschen
deutschen
deutschenTageszeitungen
Tageszeitungen
Tageszeitungen
Weihnachtliche Geschenktipps
Felix Mendelssohn Bartholdy
CIT YKIRCHE 25
aus den Gemeinden
S T. EGID IEN
Orgelsonaten
op. 65
ST. SE B A L D
Weihnachtsklappkarte und Bildband
zum Norton-Altar
CD-Neuerscheinung
DIGITAL
Bernhard Buttmann
spielt an der großen Orgel
der Sebalduskirche Nürnberg
1
STEREO
STEREO -- AUFNAHME
AUFNAHME
Während den Öffnungszeiten der Ausstellung zu erwerben (siehe Buchtipp Seite 10)
... und Friede auf Erden“
Kriegsgefangene feiern 1945 das erste Weihnachtsfest im Frieden
Der Altar von Norton Camp in England
Felix Mendelssohn Bartholdy hat sich
durch die Wiederaufführung von Johann
Sebastian Bachs „Matthäuspassion“ im
Jahr 1829 bleibende Verdienste um die
Musik des Thomaskantors erworben.
Als Komponist hat sich Mendelssohn immer wieder auf das verehrte Vorbild Bach
bezogen. So finden sich bereits unter Mendelssohns frühen Werken Orgelkompositionen, die sich an Bachschen Formen und
Mustern erproben, aber nicht zur Veröffentlichung vorgesehen waren.
Erst mit den 6 Sonaten op. 65 aus dem
S T. JAKOB
Jahre 1845 schuf Mendelssohn sein Hauptwerk für die „Königin der Instrumente“,
an dem sich noch im späten 19. Jahrhundert so bedeutende Komponisten wie Josef
Rheinberger orientieren sollten.
In manchen Sonaten wurden frühere Sätze
mit neu Komponiertem zu abwechslungsreichen musikalischen Gebilden zusammengestellt, in denen sich barockes Erbe
mit dem Klangempfinden der Frühromantik zu einer neuen Einheit verbindet. Wiederholt finden sich Choralzitate Martin
Luthers als musikalische Glaubenszeugnis-
se des vom Judentum zum Protestantismus
Bernhard Buttmann
konvertierten Mendelssohn, der als erster
spielt
Komponist an
von der
Rang großen
nach BachsOrgel
Tod dem
der
Sebalduskirche
Nürnberg
Instrument
Orgel neue Impulse
gab.
Sebalduskantor Bernhard Buttmann, der
auch als Dirigent immer wieder Mendelssohn auf das Programm der Sebalder Kirchenmusik setzt, hat diese CD auf der klanglich erweiterten Peter-Orgel von St. Sebald
eingespielt.
Die CD eignet sich nicht zuletzt als Weihnachtsgeschenk und ist im Sebalder Kiosk
zum Preis von 15,- € erhältlich.
ST. LOR E N Z
©
Jeder kann selbst bestimmen wie lange
er unterwegs ist und bei der Planung der
Tour helfen wir sehr gern weiter.
Herausgeber: Kirchengemeinde St. Lorenz · www.lorenzkirche.de /
Gottesdienst-Institut · www.gottesdienstinstitut.org
Das geht schlecht, wenn man davor sitzt
und es anstarrt. Das geht wunderbar,
wenn man seinen Rucksack aufschnallt
und losgeht. Neue Töne dringen in das
innere und äußere Ohr. Eine unbekannte
Art der Entspannung stellt sich nach Stunden ein. Verschenken Sie also einen Pilgerpass, die Muschel und einen kleinen
Engel als Reisebegleiter für die „Zeit zum
Abschalten“ auf dem Jakobsweg.
© Thomas Bachmann
Es brummt, summt, singt, pfeift und
manchmal wimmert es nur. Das Handy.
Nicht mehr wegzudenken und es ist
wunderbar wie man immer und jederzeit erreichbar ist. Aber manchmal geht
das gehörig auf die Nerven. Dennoch ist
es ungewöhnlich, wenn es ausgeschalten wird, wenn Stille sich ausbreitet.
Festlicher Kerzenschmuck
Ausschnitt aus dem Löffelholz-Fenster, St. Lorenz Nürnberg, Foto:
Zeit zum Abschalten
Kompetent in Duft und Pflege
für Sie und Ihn
parfümerie
seifenzahn
3 x in Nürnberg
Jakobsplatz 3 · Königstraße 17a · Neue Gasse 1
Telefon 0911 - 221192 / 225657 · Fax 0911 - 2418357
E-Mail: [email protected]
Internet: www.parfümerieseifenzahn.de
PRAXIS FÜR HNO- UND NATURHEILKUNDE- AKUPUNKTUR
Dr. Ulrike Walter
Königstraße 33-37
90402 Nürnberg
Tel: 0911 / 65 64 767
Online Termine: www.hno-walter-nuernberg.de
TINNITUS – SCHWINDEL – ALLERGIEN –
CHRONISCHE INFEKTE – HÖRSTÖRUNG – GANZHEITLICHE BEHANDLUNGEN
DA S ERSTE MAL WEIHNACHTEN MIT KIND | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 27
Elias Meier* habe ich letztes Jahr getauft. Die
Familie läuft mir ab und an in der Kirche und
häufig auf der Straße über den Weg. Das erste
Mal Weihnachten mit Kind. Kein großer Unterschied oder doch?
Aufruf zur 57. Aktion Brot für die Welt
Satt ist nicht genug!
Das erste Mal
Weihnachten
mit Kind
Frau Meier:
Ehrlich gesagt war es der totale Stress.
Ich fand Weihnachten zuvor nie stressig.
Jonas Schiller:
Was hat Sie denn gestresst?
Frau Meier:
Wahrscheinlich hatten wir das alles zu
sehr aufgeladen. Die festliche Tafel sah
zwar toll aus, aber es passte irgendwie
nicht mehr zu unserer Situation zwischen
Stillen, Windeln wechseln und Bäuerchen
machen. Außerdem geht die Festvorbereitung, das Kochen, das Aufräumen und
Herrichten, einfach nicht mehr so leicht,
wenn man sich gleichzeitig um ein Kind
kümmern muss.
Zukunft braucht gesunde Ernährung
Die Vielfalt der von Gott geschaffenen Arten und Sorten an
Pflanzen ist unendlich und wunderbar.
Oder sollten wir besser sagen: War unendlich? Denn in den letzten Jahrzehnten sind viele Reis-, Kartoffel- und andere Sorten
vom Markt verschwunden. Sie wurden durch wenige, teilweise
gentechnisch veränderte, Arten ersetzt. Mit gravierenden Folgen.
Herr Meier:
In der Kirche war es auch nicht wirklich
entspannt. Elias war einfach nicht gut
drauf und total unruhig. Im Familiengottesdienst schaut einen zwar keiner böse
an, aber es ist einem selber doch unangenehm.
Jonas Schiller:
Der gemeinsame Gottesdienstbesuch ist natürlich schön, ich finde es
aber auch gut vorstellbar, sich aufzuteilen. Der Vater mit dem Kind in
den Krabbelgottesdienst am Nachmittag, die Mutter alleine in Ruhe in
die Christvesper und zum Abschluss
dann die Erwachsenen gemeinsam
zur Mette mit Weihnachtsoratorium
während die Großeltern zu Hause
babysitten.
Abschied in sicheren Händen.
Fragen zu Bestattung, Trauerfeier und Grabpflege besprechen wir nach
Wunsch
bei Ihnen zuhause
oder in unseren Räumen. Bei uns finden
Sie den Rahmen für den feierlichen
Abschied am offenen Sarg.
Wir bieten Bestattungsvorsorge zu Lebzeiten,
die Ihnen Sicherheit gibt und Ihre Angehörigen entlastet.
Spitalgasse 1 • 90403 Nürnberg
Tag und Nacht für Sie erreichbar:
Tel. 0911 – 22 17 77
www.bestattungsdienst.nuernberg.de
Herr Meier:
Also ich würde unbedingt wieder in den
Familiengottesdienst wollen. Beim Krippenspiel habe ich gemerkt, dass man das
mit Kind ganz anders wahrnimmt.
Jonas Schiller:
Mit den Augen und Ohren des Kindes?
Herr Meier:
Ja, aber es rührt einen selbst auch irgendwie mehr. Ich habe da auch wieder viel
mehr auf die Geschichte geachtet. Sonst
denkt man ja: Weihnachten, klar, die Story kenne ich. Ich würde sagen, ich war
empfänglicher.
*Namen geändert
(Text: Jonas Schiller, Bild: iStockphoto.com,)
Stern
Schleimsaft
Theresienplatz 2-4 · 90403 Nürnberg · Tel.: 0911 / 20 30 43 · Fax: 0911 / 20 04 84 2
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 8.15 bis 18.15 Uhr und Samstag von 8.30 bis 13.00 Uhr
Das Industriesaatgut ist teurer und oftmals nicht so widerstandsfähig gegen extreme Wetter und Klimabedingungen.
Im Gegensatz zu den Sorten, die traditionell von den Kleinbauern im Süden der Welt angebaut wurden. Die Fülle lebenswichtiger Vitamine und Mineralstoffe, die die Menschen mit
dem Essen der „alten“ Sorten aufnahmen, fehlt ihnen nun oft.
Mehr als zwei Milliarden Menschen sind aufgrund von Mangelernährung, zu der minderwertiges Saatgut beiträgt, anfälliger
für Krankheiten. Kinder, die sich nicht ausgewogen ernähren
können, sind in ihrer Entwicklung beeinträchtigt, körperlich und
geistig. Jedes vierte ist zu klein für sein Alter. Millionen werden
jedes Jahr mit Hirnschäden geboren. Der Mangel zeichnet sie
fürs Leben. Mangelernährung behindert Entwicklung – genauso wie Hunger.
Deshalb fördert Brot für die Welt den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Kulturpflanzen.
Quinoa oder alte Reis- und Hirsesorten gehören zum Beispiel
dazu. Wir helfen den Bauernfamilien, in ihren Dörfern Saatgutbanken aufzubauen. So können sie hunderte, ja tausende Getreide-, Obst- und Gemüsesamen bewahren, vermehren und untereinander verteilen. Ihre Kinder werden mit genug Vitaminen,
Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt, sie wachsen und
lernen besser.
Wir helfen, dass lokale Kulturpflanzen, die zu Klima und Bodenverhältnissen passen, weitergezüchtet werden, damit sie auch
bei klimatischen Veränderungen stabile Erträge bringen. Artenvielfalt schützt vor Hunger und Mangelernährung!
Im ersten Buch Mose heißt es: „Und Gott sprach: Sehet da, ich
habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der
ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise“. Lassen Sie uns den in der Schöpfung geschenkten Reichtum bewahren. Unterstützen Sie uns – mit ihrem Gebet und ihrer Spende, denn: Satt ist nicht genug! Zukunft
braucht gesunde und vielfältige Ernährung!
LOL A JETZT IN DER NONNENGA SSE 18 | DAS ERSTE MAL
CIT YKIRCHE 29
Das erste Mal: Der Lola meldet sich
aus der Nonnengasse 18
EIN ABSTECHER, DER SICH LOHNT!
Der erste Umzug nach über 34 Jahren für den Lola ist geschafft!!! Der neue Laden in der Nonnengasse 18 ist wirklich schön
geworden. Er ist hell und einladend, großzügig. Die Waren können übersichtlich und ansprechend präsentiert ausgewählt
werden. Wir wurden freundlich von unseren neuen Vermietern – ehemals Waschtrog Friedrich – empfangen.
Die neuen Räume des LOLA-Weltladens sind nur 50 m vom alten Standort im
Lorenzer Pfarrhof entfernt, einfach zwischen Café Lorenz und Landesbank ein
Dodo Jäckel ist im Lorenzer Laden für den Wareneinkauf verantwortlich.
paar Schritte in die Nonnengasse!
Mo-Fr 10-18.30 Uhr, Sa 10-16 Uhr
dass vor allem Kleinbauern und kleine
Handwerksbetriebe vom Fairen Handel
profitieren, ohne den sie keine Chance
auf dem Markt hätten. Und dass sie für
ihre Arbeit einen Lohn erhalten, von dem
sie gut leben können.
Helga Reinholtz: Worauf achtet ihr
beim Einkauf?
Dodo Jäckel : Beim Einkauf haben wir in
diesem Jahr zwei Schwerpunkte gesetzt.
Einmal haben wir verstärkt Produkte aus
Nepal eingekauft, wie Filzwaren, Klangschalen, Notizbücher, Fotoalben aus
handgeschöpftem Papier, Taschen aus
recycelten Reissäcken u.a.m.. Denn Nepal wurde im April dieses Jahres von einem starken Erdbeben getroffen, das viele Tausend Tote und Verletzte gekostet
hat. Auch unsere HandelspartnerInnen
sind betroffen und wir wollen sie durch
den Verkauf ihrer Waren unterstützen. Helga Reinholtz: Und der zweite
Schwerpunkt?
Dodo Jäckel : Wir schauen verstärkt nach afrikanischen ProFür Privatanleger und Stiftungen: Anlegen mit gutem Gefühl
dukten, um den Kontinent zu
stärken. So haben wir einen neuWer Anlageimmobilien erwirbt, erhofft sich auch
en Kaffee aus dem Kongo im Sorweitgehenden Schutz vor ausfallenden Mieteinnahmen
timent, es gibt die beliebten Bananenblattkarten aus Ruanda
„Mehr als 3.000 zufriedene Kunden eines Anbieters hatten lt. dessen Angaben bei
über 5.000 gekauften Apartments in 13 Jahren noch keinen einzigen Mietausfall !“
und zusätzlich neue aus handgeschöpftem Papierkollagen, KarInformieren Sie sich über Möglichkeiten weitgehend abgesicherter Mieteinnahmen.
Bestellen Sie vorab die kostenlose Information mit den jeweiligen
ten aus Kenia mit Motiven aus
Vor- und Nachteilen verschiedener Arten von Immobilienanlagen:
recycelten Metall und Dosen.
Ź,PPRELOLHQDQOHJHUZQVFKH]ZLVFKHQ5HQGLWHXQG6LFKHUKHLWŻ
Und natürlich auch Krippen aus
Rufen Sie einfach an: Telefon: 0911 65 888 01 oder E-Mail: [email protected]
Afrika.
Ihr Ansprechpartner: Erich Sembritzki, GF
Nur die Lage… Die Menschen kommen
halt nicht mehr direkt z.B. auf dem Weg
zu St. Lorenz an uns vorbei, sehen das
Lola-Schild und gehen spontan zu uns
rein, weil Ihnen die vielfältigen Auslagen
im Schaufenster gefallen. Aber wirklich
weit entfernt sind wir nicht. Nur ca. 150
Schritte vom alten Standort entfernt, finden Sie uns jetzt in der Gasse zwischen
Café Lorenz und der Bayern LB – etwas
versteckt, aber weiterhin bunt und anders
als andere!
Weihnachten steht vor der Tür. Der Einkauf läuft auf Hochtouren, nicht das erste
Mal. Alle Jahre wieder herrscht in der staden Zeit Hochbetrieb bei uns. Alle Kräfte werden mobilisiert, zusätzliche Schichten von allen Mitarbeitenden eingelegt.
Das Weihnachtsgeschäft ist auch für uns
als Weltladen enorm wichtig, um unsere Ausgaben decken zu können. Und ab
diesem Jahr besonders, denn zusätzlich
müssen Mietkosten erwirtschaftet werden. Vorstellen möchte ich in diesem Zusammenhang unsere langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin, Dodo Jäkel, die
den Einkauf tätigt, die Lieferungen koordiniert und unser Warenwirtschaftssystem ständig aktualisiert.
Helga Reinholtz: Liebe Dodo, du arbeitest viele Stunden in der Woche
im Lola. Was motiviert dich zu diesem großen Engagement?
Dodo Jäckel : Wir sind ein tolles Team
und die Zusammenarbeit mit den anderen gleichgesinnten MitarbeiterInnen
macht mir großen Spaß. Je mehr ich mich
eingearbeitet habe, je mehr ich über Hintergründe Bescheid weiß, desto mehr
reizt es mich tiefer ein zu steigen.
Der Faire Handel hat mich überzeugt. Er
bietet wirklich eine konkrete Handlungsmöglichkeit für uns VerbraucherInnen
mit jedem Einkauf einen Beitrag zu mehr
Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in unserer Welt zu leisten. Und sie erhalten zusätzlich ein hochwertiges Produkt dafür! Helga Reinholtz: Was ist dir am Fairen Handel besonders wichtig?
Dodo Jäckel : Besonders wichtig ist mir,
SelectFinanz Vermittlungs-GmbH, 90439 Nürnberg
Anlegen mit gutem Gefühl:
-sinnvollü -solideü -rentabelü
Helga Reinholtz: Was gibt es denn in diesem Jahr
für Neuheiten im Weltladen?
Dodo Jäckel : Wir haben hochwertigen filigranen Silberschmuck aus Paraguay ins Sortiment genommen. Das
Silber ist recycelt, die Schmuckstücke handgefertigt,
wirklich sehr schön.
Helga Reinholtz: Gibt es auch neue Modelle in eurem Alpaka-Sortiment?
Dodo Jäckel : Ja, natürlich. Wir haben hier wirklich viel
bestellt, um eine ansprechende Auswahl bieten zu können von rustikal bis elegant. Viele Pullover, Jacken, ponchitos, auch Accessoires, sind aus Baby-Alpaka gefertigt, das besonders weich, hautfreundlich und edel ist.
Übrigens stammt die Wolle nicht von Alpaka-Jungtieren,
wie man vermuten könnte, sondern es werden die feinen
Wollhaare nahe der Haut verwendet.
Helga Reinholtz: Hat sich im neuen Laden etwas
verändert?
Dodo Jäckel : Ja, wir haben mehr Platz insbesondere im
Lebensmittelbereich zur Verfügung und konnten unser
Sortiment erweitern, z.B. durch Sonnenblumenöl, Hirse,
Linsen u.ä.
Helga Reinholtz: Arbeitest du gern im neuen Laden?
Dodo Jäckel : Ja, sehr. Der neue Laden ist so hell und
übersichtlich und freundlich. Ich vermisse die Möglichkeit, Café-Gäste, die unseren Weltladenalltag belebt haben, zu bewirten. Wir wünschen uns viel neue Kunden,
die bei uns einkaufen. Das kann ich nur unterstreichen. Kommen Sie doch vorbei!
(Text: Helga Reinholtz, Foto: H. Reinholtz)
Besondere Öffnungszeiten zur Weihnachtszeit:
An den Adventssamstage ist der Lola bis 18 Uhr, an Heiligabend bis 13 Uhr
geöffnet. Auch vom 28.-30.12. schließen wir auf, gönnen uns aber vom 31.12.-6.1.
eine kleine Winterpause.
Senioren- und Pflegezentrum St. Elisabeth · Nürnberg
Der Mensch im
Mittelpunkt.
• Große, modern eingerichtete Zimmer mit Balkon
• Zentrale Lage in direkter Nähe des Röthenbach-Center
• U-Bahnanschluss, viele Busverbindungen
• Schön angelegter Garten
• Abwechslungsreiche Menüauswahl
• Vielfältige Veranstaltungen und Feste
• Urlaubspflege & Kurzzeitpflege
Wir beraten Sie gerne persönlich,
am Telefon oder per Mail.
Senioren- und Pflegezentrum
St. Elisabeth · Nürnberg
Insinger Straße 1 · 90449 Nürnberg
Telefon 0 911 / 6 89 55-0 · Telefax 0 911 / 68 75 56
www.st-elisabeth-nbg.de
U2 und U21 Endhaltestelle Röthenbach-Nbg.
Buslinien VAG 35, 61, 62, 63, 64, 65, 67,
69, 98, 713, N7 Taxihaltestelle
Kostenlose Parkplätze am Haus
BUCHTIPP | DAS ERSTE MAL
Meir Shalev, Aller Anfang. Die erste Liebe, das erste Lachen, der erste Traum und andere erste Male
in der Bibel. Im Anfang war das Wort. Aber wer gab wem den ersten Kuss? Worüber wurde zum ersten Mal gelacht, zum ersten Mal geweint? Wer empfand den ersten Hass? Wovon handelte der erste
Traum? Meir Shalev spürt in der Bibel den ›ersten Malen‹ nach – mit überraschenden Ergebnissen.
Meir Shalev – das erste Mal
GEWINNSPIEL
Unter allen Lesern der Citykirche, die folgende Frage richtig beantworten können, verlosen wir vier Ausgaben von Meir
Shalevs „Aller Anfang“:
Wem galt das erste Lachen?
Antwort an: Citykirche, Steinstr. 21, 90419 Nürnberg
Einsendeschluss ist der 6. Januar 2016, keine Barauszahlung und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Meir Shalev, Aller Anfang.
Die erste Liebe, das erste Lachen, der
erste Traum und andere erste Male
in der Bibel. Diogenes Verlag Zürich
2010, 380 S., ISBN 978-3-257-06748-4,
Euro 22.90.
Der große israelische Romancier porträtiert in seinem zweiten Buch über das
Buch der Bücher die Menschen, die das
Glück oder auch das Pech hatten die ersten Male unserer Existenz zu erleben: die
erste Liebe, das erste Lachen, das erste
Träumen, den ersten Hass, das erste Gesetz. Dabei hält er in seinen Erzählungen
mit Witz, psychologischem Gespür und
großem Respekt vor dem biblischen Wort
viele feine Überraschungen und originelle Deutungen selbst für Bibelkenner parat. „Der erste Tod der Bibel beispielsweise ist kein natürlicher Tod, das erste
Weinen ist weder das eines Neugeborenen noch das trauernder Eltern, die ein
Kind verloren haben, noch das Weinen
eines unglücklich Liebenden. Den ersten
Traum träumt keine große Gestalt der Nationalgeschichte, sondern ein recht unbedeutender Philisterkönig“ so macht einem das Vorwort Appetit zur Lektüre des
Buches.
In den einzelnen Kapiteln entwickelt
Shalev die Themen ausgehend von den
jeweiligen Begriffen für „das Erste“, die
er dann erzählerisch durch die Bibel entfaltet, ihre Veränderung schildert und kapitelübergreifend vernetzt, wodurch er
gleichzeitig eine Art biblischer Theologie
des Alten Testamentes, teils mit kühnen
Thesen, aber immer im Zwiegespräch mit
großen jüdischen Gelehrten, nachzeichnet.
Der Begriff der Liebe taucht zum Beispiel zum ersten Mal zwischen Vater und
Sohn auf und spielt dagegen zwischen
Mann und Frau in der Schöpfungsgeschichte keine Rolle.
Das erste Lachen gilt Abraham und
Sara. Sie bricht in Lachen aus, als ihnen
im hohen Alter gesagt wird, sie bekämen
ein Kind. Das Lachen der fast Hundertjährigen ist nicht nur das erste, sondern
auch das einzige im Alten Testament.
Gerade in diesem Kapitel wird deutlich,
wie sehr das Buch auch durch die Leerstellen der Bibel fasziniert, in die wir
unsere Lebensgeschichten einzeichnen
können. Meir Shalev füllt sie beispielsweise bei Abraham und Sara mit einem
ausführlichen Schwenk auf das Thema
der Unfruchtbarkeit als wichtigem und
wiederkehrendem biblischen Thema. Lakonisch stellt er fest, dass es allerdings
immer nur im Zusammenhang mit Frauen
erwähnt wird. Warum? Shalevs Antwort
zeigt, warum sein schönes Buch mehr als
einmal auch zum Lachen animiert: „Die
Bibel ist von Männern über Männer und
für Männer verfasst, und es gibt Themen,
die Männer nicht gern erörtern, gewiss
nicht in aller Öffentlichkeit.“
Man mag nicht alle Einfälle Shalevs zutreffend finden, sein neuer Blick auf alte
Geschichten des Alten Testaments entlockt diesem aber neue Bedeutungen.
Manche von ihnen kann der christliche
Leser unschwer auf das Neue Testament
hin ausweiten und sich selbst mit diesem
neuen Blick auf Entdeckungsreise begeben. Diesen neuen Blick wünsche ich Ihnen auch für „das erste Mal“, das wir an
Weihnachten feiern. Sie können es Matthäus 1–2, Lukas 1–2 und Johannes 1
nachlesen.
(Text: Martin Brons, Bild: Diogenes)