MARKENKOOPERATION IM SPORT SPONSORING MARKENKOOPERATION IM SPORT SPONSORING Bereits in den letzten beiden Rennen der vergangenen Formel 1-Saison gaben die Schriftzüge „Out of the Blue“ und „True Blue“ auf den Motorabdeckungen der Sauber-F1Boliden Andeutungen auf eine neue Partnerschaft. Ende April wurde das Geheimnis dann gelüftet: Die „Blues“, PremierLeague Club Chelsea FC und der Schweizer Formel 1-Rennstall gehen eine innovative Markenpartnerschaft im Sponsoring ein. So ungewöhnlich diese Allianz auf den ersten Blick auch erscheinen mag, bei genauerer Analyse zeigt sich, dass die gemeinsame Leistungsfähigkeit der beiden Sportmarken die Summe der Einzelleistungen übertrifft. Kern dieser Kooperation ist die gegenseitige Zusicherung von tv-relevanten Seite 2 Brandingflächen im direkten Umfeld des jeweiligen Partners – und damit der Zugang zu neuen Zielgruppen und Zielmärkten. Während Chelsea FC mit Branding-Flächen auf dem Sauber-Boliden von der hohen und globalen TV-Reichweite der Formel 1 profitiert, erhält das Sauber F1 im Gegenzug Branding-Präsenzen auf Werbebanden und Interviewboards bei allen Heimspielen des Chelsea FC. Chancen und Risiken Markenkooperationen bieten für beide Seiten eine Menge Chancen, die sich vor allem auf die Bereiche Innovation, Kosten (Cost-Sharing) und Ser viceleistung-/qualität erstrecken. Wie so häufig, bergen solche strategischen Allianzen aber auch eine Reihe von Risiken. Hier sind vor allem die wechselseitigen Abhängigkeiten, Flexibilitätseinbußen, Übertragung von Fehlern und Fehlverhalten vom Kooperationspartner und das Teilen der Kooperationserträge zu nennen. Systematische Partnersuche So attraktiv und vielversprechend eine Markenkooperation im Sponsoring klingen mag, der Erfolg hängt von der richtigen Partnerwahl ab. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer systematischen Partnersuche – und damit fernab vom zufallsgesteuerten „Markenflirt“. Aber wie sieht ein solcher Prozess aus? Drei zentrale Faktoren spielen eine Rolle: Zielsetzungs-Fit, Zielgruppen-Fit und MarkenFit. Markenkooperation im Sport Sponsoring Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer systematischen Partnersuche – und damit fernab vom zufallsgesteuerten „Markenflirt“. Zielgruppen-Fit Neben rein demographischen Aspekten, spielen beim Zielgruppenabgleich vor allem werte- und motivorientierte Gemeinsamkeiten zwischen den jeweiligen Zielgruppen eine entscheidende Rolle. Dies betrifft insbesondere die ZGEinstellung gegenüber der eigenen Marke und vice versa. Im Falle einer mehrheitlich positiven Übereinstimmung, ist eine solide Grundlage für intensive Kooperationsform gegeben. Marken-Fit Analog der ZielgruppenEinstellungen zu einer Marke, muss im Rahmen des Zielfindungsprozesses auch ein Werteabgleich zwischen den beiden kooperierenden Marken erfolgen. Hierbei eignen sich vor allem Mappingverfahren, bei denen durch eine räumliche Veranschaulichung ein direkter Fit (oder eben Gap) erkennbar ist. Ist keine Passfähigkeit auf Markenkooperation im Sport Sponsoring den ersten Blick erkennbar, gilt es intelligente Brücken zu bauen, ohne dabei offensichtlich konstruierte Geschichten zu erzeugen. Markenstärke ist entscheidend Das oben genannte Beispiel der Markenkooperation von Chelsea FC und dem Sauber F1 Team, erfüllt nicht nur die oben genannten drei Aspekte. In dieser Partnerschaft sind zwei Marken intelligent miteinander vernetzt, die jeweils über eine sehr hohe Markenstärke verfügen. Marken brauchen diese Stärke und damit Eigenständigkeit, um überhaupt adäquat kooperieren zu können. Sonst verkommen diese in der Wahrnehmung der Konsumenten und verwässern den eigenen, mühsam erarbeiteten Depotwert ihrer Marke. Seite 3 HENDRIK FISCHER Geschäftsführer verantwortet als Geschäftsführer Beratung die stetige Weiterentwicklung des modularen Leistungsangebots von ADVANT PLANNING. Neben der systematischen Analyse und Identifikation von Trends und Erfolgsmustern im Sponsoring, liegt sein Arbeitsschwerpunkt in der Entwicklung von datengestützen Sponsoring-Strategien. CASPAR WOLF Junior Consultant arbeitet als Junior Consultant auf unterschiedlichsten Analyseund Beratungs-projekten für nationale und internationale Unternehmen. Der studierte Sportökonom war zuvor in der strategischen Beratungsunit des international agierenden Sponsoring-Researchers IFM Sports tätig.
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