Nachruf Zum Tod von Jürgen Schupfinger An seinem letzten

Nachruf
Zum Tod von Jürgen Schupfinger
An seinem letzten Schultag stand er auf der Bühne des Rosenheimer Kulturund Kongresszentrums. Wie es sich gehört nach 40 Dienstjahren, wurde er
vom Schulleiter Wolfgang Forstner und vom Elternbeirat gebührend in den
Ruhestand verabschiedet. Er hatte immerhin von 1971 bis 2011 an der Johann-Rieder-Realschule unterrichtet, die früher Knabenrealschule hieß.
Wie gesagt, da stand er nun auf der Bühne des KuKo und konnte wie so viele
andere Lehrer, die in den Ruhestand verabschiedet werden, auf eine lange
Laufbahn zurück blicken. Dazu gehörten der Unterricht in den Fächern Sport,
Steno und Maschinenschreiben, und später, als die modernen Zeiten anbrachen, das Fach Informationstechnologie. Dazu gehörten aber auch Teilnahmen an Sportturnieren mit Schülern, an Volleyball-Turnieren mit der Lehrermannschaft und vor allem die Organisation der Schulskilager für die 8. Klassen, später für die 7. Klassen. Es gelang ihm, Anfänger und Fortgeschrittene,
Sportliche und Unsportliche gleichermaßen für „sein“ Skilager zu begeistern,
und zwar, weil er sowohl das Ski-Training als auch das Après-Ski mit Elementen des Spiels und Spaßes bereicherte. Das sprach sich von Schülergeneration zu Schülergeneration herum. Die Skilager, die auch um die Disziplinen
Langlauf und Snowboarden erweitert wurden, entwickelten sich zu einer legendären Einrichtung, die man auf keinen Fall versäumen wollte, denn da gab
es ja diese ganz besonderen Tage und Abende mit dem „Schupo“. Manche
Schüler behaupten bis heute, dass sie die betreffende Jahrgangsstufe nur wegen des Skilagers wiederholt hätten.
In seiner Freizeit betätigte er sich als Musiker und verstand es, gut zu unterhalten und seinen Zuhörern Freude zu bereiten. Er beherrschte das gesamte
Repertoire vom niveauvollsten Song bis zum stimmungsvollen Gassenhauer,
von der nachdenklichen Ballade bis zum Schunkellied. Scheinbar mühelos gelang es ihm, allen, den Schülern, den Kollegen, seinen Zuhörern, seinen Tennisschülern und Clubkameraden ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Da stand er nun am Tag seiner Verabschiedung auf der Bühne des KuKo und
... rang um Worte, er, der nie um ein schlagfertiges Wort verlegen gewesen
war. Und dann geschah etwas Verblüffendes: Die anwesenden Schüler, Eltern und Lehrkräfte erhoben sich, als sei es abgesprochen, und brachten ihm
Standing Ovations. Es war aber nicht abgesprochen.
Leider bleibt uns jetzt nichts mehr anderes übrig, als um ihn zu trauern.
Jürgen Schuster
im Namen der Johann-Rieder-Realschule