theaterarbeit in eberswalde

THEATERARBEIT IN EBERSWALDE
Mit unserer Theaterarbeit in Eberswalde setzen wir uns seit 3 Jahren mit regional relevanten Themen auseinander.
Im Kulturzentrum Exil, welches dem Punkrock nahe steht, machen wir seit 2013 mit den Nachkommen der
Arbeiterschaft partizipatives Theater, welches sich durch ein schichtenübergreifendes Publikum auszeichnet. Durch
die sehr unterschiedlichen Hintergründe der Theatermacher und der Spieler durchmischen sich im Publikum die
Bürgerschaft mit sozialen Milieus, die im etablierten bürgerlichen Theater sonst nur marginal anzutreffen sind.
Daraus ergeben sich außergewöhnlich spannende Perspektiven und Konfrontationen. Letztlich wurde dieses
Gemisch erst ermöglicht durch eine von uns neu entwickelte Form des unterhaltsamen Dokumentartheaters, des
lustvollen und gleichzeitig hoch relevanten Theaters mit Anknüpfung an regionale Themen.
Foto: PUNKAGONNY (Exil Eberswalde, 2013, FOTO: Thomas Burkhard, MOZ)
Im Jahr 2013 haben wir uns im Rückgriff auf Bertolt Brecht mit der Spaßstadt "PUNKAGONNY" beschäftigt, die im
absoluten Aufruhr endet, im Jahr 2014 dann in "DIE HEILIGE GABY DES SVKE" mit dem realen Sozialismus und
dessen Untergang bzw. dessen Überführung in den Kapitalismus. In diesem Projekt ging es um die Entwicklung der
industriellen Tierzucht in Eberswalde anhand der Geschichte des SVKE, SZME und KFME also industrieller
Massentierhaltung, Tierzucht und Fleischverarbeitung, dabei stießen wir auf die Fragestellung ökologischer
Verträglichkeit von Massentierhaltung. Die Perspektiven auf die Fragestellung liegen weit auseinander, einerseits
Pressekontakt: Katja Kettner Mobil: 0177/5078615 // Mail: [email protected]
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gibt es eine international anerkannte Hochschule für nachhaltige Entwicklung, andererseits verloren viele
Einwohner Eberswaldes durch den Abbau der Massentierhaltung und der chemischen Industrie ihren Arbeitsplatz,
wodurch der ökologische Aspekt zumeist als Totschlagargument den Menschen in ihrem Verlust der Arbeits- und
damit Lebensgrundlage gegenübertrat. An dieser Stelle wollen wir mit Die „WELT IST IN GEFAHR - RETTUNG NAHT
AUS EBERSWALDE“ Brücken bauen und ein neues Nachdenken fern ab von Wendediskussionen anregen.
DIE HEILIGE GABY DES SVKE (Exil Eberswalde, 2014, Foto: Uli Wessolek)
DIE HEILIGE GABY DES SVKE (Exil Eberswalde, 2014, Foto: Uli Wessolek)
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PRESSEAUSZÜGE
MOZ, EBERSWALDE
Ellen Werner 05.06.2014 19:58 Uhr
Red. Eberswalde, [email protected]
Heilige Gaby vom Fleischkombinat
Eberswalde (MOZ) Ein neues Theaterprojekt im Jugend- und Kulturzentrum "Exil" holt die
Geschichten ehemaliger Fleischwerker auf die Bühne. Darsteller sind Punks aus Eberswalde und
Mitarbeiter von damals. Premiere feiern soll "Die (heilige?) Gaby des SVKE" am 15. August.
Texttreffen: In verteilten Rollen wird das Skript "Die (heilige?) Gaby des SVKE" im Klub "Exil"
erstmals laut verlesen.
© MOZ/Ellen Werner
"Könnten wir die Fabrik nicht einfach selbst weiterführen? Es ist doch unsere Fabrik", sagt Gaby.
Doch dann lässt die werdende Mutter sich von den Herren eines großen Verbandes überzeugen.
Sie würden sich um alles kümmern, haben die versprochen, sicherstellen, dass niemand seine
Arbeit verliert. Später muss sich Gaby vorwerfen lassen: "Du hast uns verraten."
Paula Thormann liest die Rolle der Gaby vom Blatt. "Ich fand sie gleich gut", sagt die 28-Jährige.
"Sie setzt sich ein für die Leute", auch wenn sich nachher zeige, dass sie sich doch über den
Tisch ziehen ließ. "Ich bin auch eine Person, die auf Gleichberechtigung setzt", sagt Paula, die
vielleicht bald als Gaby auf der Bühne steht. Knapp 15 Leute sitzen am Mittwochabend auf dem
"Exil"-Hof zusammen, alle mit dem Theater-Skript vor sich. Es ist die erste Lesung zum Stück
"Die (heilige?) Gaby des SVKE".
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Unverkennbar: Der Titel spielt auf "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" an. Das Stück, das auf
den Schlachthöfen Chicagos spielt, schrieb Bertolt Brecht 1932. Auf dem Fleischmarkt tobt der
Preiskampf. Fabriken schließen, Arbeiter werden entlassen.
Mehr Brecht als im Titel und in Parallelen zur Hauptfigur - auch Johanna scheitert mit ihrem
Kampf für Gerechtigkeit am System - stecke aber nicht in dem neuen Stück, sagt
Theaterregisseurin Heike Scharpff. Mit "Punk a Gonny" hatte die Berlinerin, die mit Eberswaldes
Kulturamtsleiter Stefan Neubacher verheiratet ist, im vorigen Jahr bereits die Brecht-Oper
"Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" für die Open-Air-Bühne im "Exil" adaptiert. In
Gesprächen damals sei die Idee zu dem nun dokumentarischen Bühnenprojekt aufgekommen,
sagt Heike Scharpff.
"Die heilige Gaby" reflektiert den Wandel Eberswaldes, der mit dem Aufbau der
fleischverarbeitenden Industrie Ende der 1970er-Jahre und der Abwicklung und den
Entlassungswellen nach der Wende einherging. Der Text stützt sich vor allem auf die rund 20
Interviews, die das Theaterteam im Vorfeld mit ehemaligen Fleischwerkern geführt hat.
Autor Sascha Hargesheimer hat die Geschichte des Schlacht- und Verarbeitungskombinates
Eberswalde (SVKE) in ein metaphorisches Bild übertragen. Eine Liebesgeschichte steckt darin.
Zudem kommt Punk- und Schlagermusik auf die Bühne.
Dass es ein zweites Sommertheaterprojekt im "Exil" gibt, geht erneut auf die Initiative Kai Jahns
vom Eberswalder Zentrum für demokratische Kultur zurück. Der Verein hat dafür eine Förderung
vom Brandenburger Kulturministerium erhalten - 13 500 Euro. Auch der Fonds Soziokultur
sowie der Kreis und die Stadt Eberswalde fördern das Theaterprojekt. So konnte Jahns Profis für
Bühnenbild, Choreografie, Regie und Text einbinden. Als Darsteller sind wie bei "Punk a
Gonny" wieder Laiendarsteller gefragt. Leute aus der Punkrockszene Eberswaldes, die ihre
Freizeit in dem Jugendklub verbringen und ehemalige Mitarbeiter des Kombinates spielen mit.
Udo Wessollek (59), der einst Produktionsleiter im Blechpackungswerk war, gehört zu den
Interviewten und ist bei der ersten Lesung dabei. Er habe selbst damals vielen kündigen müssen,
berichtet er. "Ich habe Männer weinen sehen und mit manchen habe ich mitgeheult." Mit einer
Rolle liebäugelt er schon: "Der Kombinatsdirektor kommt mir bekannt vor."
BZ BERLIN
Heilige Gaby und tote Schweine
Fleischiges Punkrockmusical im Ballhaus Ost
Fleischige Geschichten: Sascha Hargesheimers "Die heilige Gaby und SVKE" spielt in der
Fleischverarbeitung. Punkmusik und Schlager gibt es obendrauf.
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In Eberswalde dreht sich seit den Siebzigerjahren alles um die Wurst. Schweine mästen, töten
und verarbeiten. Der Autor Sascha Hargesheimer verlegt diese fleischigen Geschichten nun in
eine andere Welt. Nennt sein Stück “Die heilige Gaby des SVKE” und packt Punkmusik und
Schlager oben drauf. Dafür hat er viele ehemalige Mitarbeiter interviewt, die mit tausend anderen
in die Stadt gezogen sind, um in der Mast und Fleischverarbeitung ihr Geld zu verdienen und
nach dem Mauerfall arbeitslos wurden.
24.4., 20 Uhr, Ballhaus Ost, Pappelallee 15, Prenzlauer Berg, 10/15 Euro, Tel.: 44 03 91 68
BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG
Theateraufführungen und Diskurs
17. April 2015, 20.00 Uhr bis 19. April 2015, 22.00 Uhr
"Die heilige Gaby des SVKE"
Die Inszenierung ist ein unterhaltsamer, bunter und dabei keineswegs unkritischer Parforceritt
durch die Geschichte der DDR und der Wendezeit. Aufbruchstimmung, Unrechtsbewusstsein,
Enttäuschung, Umweltfragen stehen neben Neuanfang und Selbstbestimmung. Dokumentarisches
Material kreuzt sich mit fiktiver Erzählung.
Im Mittelpunkt stehen immer die persönlichen Geschichten, die mit ihren sehr unterschiedlichen
Perspektiven kaleidoskopartig diese ganz besondere Zeit im Leben der Menschen beleuchten.
Musikalisch schwenkt das Stück vom DDR Schlager über das Pionier- und Parteilied zum Rock,
Punk und Pop.
Begleitend wird eine Ausstellung zur Geschichte der fleischproduzierenden Industrie von
Eberswalde gezeigt. Es besteht die Möglichkeit in Umfeld und direkt nach den Aufführungen ins
Gespräch zu kommen.
MEHR UNTER: http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/11292
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MOZ EBERSWALDE
Fotos / Regionales / Eberswalde /
http://www.moz.de/galerie/uebersicht/g3/236052
Punk a Gonny !
ODF
Video zum Artikel
http://www.odftv.de/news_barnim/Punk_a_gonny-19030.html
Artikel vom: 14.06.2013
„Punk a gonny“
In Eberswalde gründet sich im August und September eine neue Stadt
Punkrocker aus Eberswalde und der Männerchor Franz Mücke – das passt? Und wie.
Gemeinsam wollen die Akteure ein Theaterprojekt auf die Beine stellen, frei nach Brechts
„Mahagonny“. Eine Geschichte über Gauner und Männlichkeit. Ein schwarzhumoriges Abbild
einer Welt, in der man alles tun darf, solange man zahlen kann. Am Mittwoch informierten die
Organisatoren auf dem Gelände des Exils in Eberswalde über das Projekt. Im August und
September dieses Jahres wird das Gelände rund um das Exil in Eberswalde zur großen Bühne.
Das Exil wird zu Punk a gonny. Premiere soll am 6. September gefeiert werden. Bis dahin
werden weitere tatkräftige Unterstützer gesucht, Interessierte melden sich bei Kai Jahns am
Bahnhof Eisenspalterei.
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