Am unteren Neckar

Badische Heimat 33 (1953)
,
4. Haßmersheim Uferstraße mit Pappelreihe
Am unteren Neckar
Von der Götzenburg bis zum Heidelberger Schloß
Von T h e o d o r V i s c h e r , Eberbach / Neckar
Aufnahm en von E. B e i s e l , Frei bürg / ßrg.
Die N um m ern v e rw e ise n auf die B ild er
Aus der breiten Talaue zwischen den be­
AmEhrenbergbeiHeinsheiml)
waldeten H öhenrücken der Keuperberge m it
umgeben uns schon die sonnigen K alkhänge;
ihren Rebhängen von M aulbronn bis Schwä-
am U fer liegt das Eberbacher M otorschiff, das
bisch-Hall kommend, fließt der Neckar vorbei
den K alk der Brüche verlädt, daneben und
an den rauchenden Schloten der Industrie­
dahinter
werke und Salinen von H eilbronn, N eckar­
Mauer
W einberge,
— hangauf
sulm und Bad Friedrichshall bis Wimpfen —
Gegenüber
dazwischen
bestandenem
die
auslaufenden
A ckerstreifen
und saftigen Wiesengründe der Lößhügel —
liegt
der
die
— Mauer
ziehen,
Wald
G leithang
Hügelrücken,
hinter
darüber.
m it
äcker­
Gundels-
h e i m v o m ehe m. D e u t s c h o r d e n s ­
um dann in das Bergland der Burgen einzu-
s c h l o ß H o r n e g g 2) beherrscht. Darüber
treten, das er erst bei Heidelberg zur Rhein-
voll Reben der Michelsberg, wo noch
ebene hin verläßt.
römische O pferstein zu sehen ist.
298
der
2. Neckarschleife bei Gundelsheim mit Hornegg
1. Ehrenberg bei Heinsheim
M ehr nach W esten erfaßt unser Blick — vor
heute fast einen Komplex m it dem unm ittel­
der großen Neckarschleife — am hinterseitigen
bar
Berghang
über
welches in einer der Burg angepaßten glück­
N e c k a r m ü h 1 b a c h. V on drüben grüßen
lichen Baulösung erstellt ist. Schloß und Gut
Burg
Guttenberg
anschließend
gebauten
Bergrestaurant,
die Türme von W i m p f e n m i t d e r H o ­
des Ehrenberg gehören seit 1628 den Frei­
henstaufenpfalz
herren von Räcknitz aus der Steierm ark. Den
herü ber:
Römer,
als
Besitz des G uttenberg hat seit 1449 die Fa­
Zeugen der Geschichte. — Schiffe auf dem
m ilie des Freiherrn v. Gemmingen (— G u tten­
Fluß, W einberge an den Hängen, freundliche
berg) inne. Hier, wie sonst im Tal, sind die
Dörfer und Flecken daran, weißgraue Fels­
Fam ilien der alten Burgnamen ausgestorben.
Kaiserpfalz,
Ritterburgen,
Ritterord en
wände, hier und da m it buschigen Laubwald­
kappen und
die
Bänder
fruchtbarer
Äcker
breithin, wo das Flußtal wieder und wieder
sich
w eitet:
Die
Naturlandschaft
und
das
W irken der Menschen darin eh' wie heute.
Bei Neckarmühlbach überschauen wir das
Vorgeschichtliche Funde von der Jungstein­
zeit bis zur L a-T en e-Z eit gab es — außer am
Talausgang bei Heidelberg — nur in diesem
A bschnitt
des breiteren
Tals
bis
oberhalb
Binau, hier und da in einiger Zahl. Bem er­
kensw erte
Siedlungen
m it
Gehöftegruppen
ganze flache Land und nah davor den Fluß
haben dann die Röm er angelegt, und auch
von O st nach W est, den äußeren Bogenrand
ihre Spuren finden wir nur bei Heidelberg
am linksufrigen Hühnerberg und gleich da­
(Neuenheim) und Neckargemünd und dann
hinter hell aufschimmernd den Rücklauf von
wieder bei Obrigheim — Diedesheim —N eckar­
W esten nach O sten.
elz, Haßmersheim und Neckarmühlbach. Ihre
Burg G uttenberg 3) ist im Gegensatz zu
der
zerfallenen
und
überwucherten
Straße zum (älteren) Lim es-K astell Neckar­
oberen
burken (6 km östlich des Neckars hinter M os­
Burg des Ehrenberg, die m it ihrem Bergfried
bach) führte von Lopodunum (Ladenburg a. N.
doch stattlich w irkt, m eist gut erhalten. Die
in der Rheinebene) über K astell und Siedlung
älteren Bauten der inneren Burg — einige noch
Neuenheim—Neckargemünd,
aus dem 1 2 ./ l 3. Jahrh., Renaissance herrscht
Hügel,
den
U nterlauf
dann
über
abschneidend,
die
nach
aber vor — sind noch bew ohnt; der ehemalige
O brigheim — m it Holzbrücke über den Neckar
Burggraben
etwa nach dem heutigen Diedesheim—Neckar­
ist
gärtnerisch
schön
angelegt.
Das „Brunnenhaus" von 155 5 , auf seitlicher
elz.
Terrasse vor dem südlichen Burgtor bildet
die
(Spätere
Verkehrswege
liefen
ähnlich;
Straßen und auch die erste Eisenbahn
299
3. Burg Guttenberg über Neckarmühlbach
5. Blick von Hornberg neckaraufwärts auf die
große Neckarschleife
Heidelberg—M eckesheim—Neckarelz (1 8 6 0 ge­
h e i m 4 ):
baut). Die römischen Veteranensiedler fanden
der Pappelreihe und an der Reede stattliche
hier den fruchtbaren Lößboden, der den Fluß
Rhein- und Neckarkähne und Schleppboote,
von Haßmersheim über Neckarzimmern, N ek-
und viele der Haßmersheimer Schiffer selbst,
karelz—Diedesheim—O brigheim bis kurz vor
zu denen
Binau — zu Beginn der zweiten großen N eckar­
Theodor Heuß gehörte. Dieser M arktflecken
Am Ufer die breite Straße mit
der
Ahn
des
Bundespräsidenten
schleife — begleitet. Erst die Franken sollen
ist einer der größten Schifferorte des Tales.
(also nach Verdrängung der A lem annen um
Aber w eit dehnen sich hier auch die Äcker
600) den W einbau in diesem Talgebiet ein­
der Bauern bis zum weiten Rund des W ald­
geführt haben. Es gehörte dann ja auch zum
randes
W ingarteiba ( =
steigen ihre W einberge zur Höhe, die auch
W eingartengau).
Doch zurück zum Blick vom G uttenberg nach
N orden: H inter dem niedrigen Hühnerberg
ragen zwei mächtige Kamine, der zweite etwas
tiefer,
und
auf
dem
waldigen
nach H üffenhardt
zu,
und
jenseits
der Wald krönt.
Hoch
aber
ragen
die
Wahrzeichen
des
W erks, die uns vorher schon von fern grüßten.
Bergrücken
Die Hochöfen wurden nach dem ersten W elt­
rechts davon, fast gleich hoch gegen den H o­
krieg abgebrochen, die während des Kriegs
rizont, der Bergfried, der die B u r g H o m ­
gebaute Eisenbahnbrücke ist gesprengt (19 4 5 ),
b e r g überragt. D ort liegt zu Füßen der Burg,
die Seilbahn und W erksfähre verschwunden,
am rechten Ufer, N e c k a r z i m m e r n und
aber
etwas
Neckarzimmern
oberhalb
linksseitig,
Haßmers-
drüben
vor
dem
tö n t
Eingang
noch
in
zum
zwei
D orf
hohen
6. Schloß und Ort Zwingenberg
7. Ersheimer Kirche mit Burg Hirschhorn
Bauten an der Bahn der Lärm der A rbeit, wo
Obrigheim , den Gips und brach zu seiner
der Ortskundige den Eingang zu den tiefen,
Gewinnung tiefe Gänge in den Berg.
verzweigten
„S to llen “
des
Gipsbergwerkes
weiß.
Wo im M ittelalter die Bauern den B urg­
herren frondeten, an den heißen Hängen unter
dem
Hornberg,
am
Hamberg
unter
dem
Schreckhof bei Neckarelz, hackten und die
Reben schnitten, auch Fischerei trieben und
auf dem „Leinpfad“ „zu B erg“ zogen oder
„zu T a l“ steuerten, da hat mehr und mehr
die Industrie begonnen, zuerst den K alkstein
der Berge abzugraben und in vielen kleinen
Kalkw erken zu verarbeiten oder, bis vor kur-'
Neben den Bauern als „Erbpächtern“ oder
„Freisassen“, wo nur der eine Sohn erbte, wie
auf dem Schreckhof oder den herrschaftlichen
Pächtern auf den Höhen (wie auf dem Finken­
hof hinter dem Wald gegenüber Neckarelz),
mühten sich die zahlreichen Kinder der m itt­
leren bis kleinen Bauern im Tal um den Le­
bensunterhalt. M ehr und mehr, besonders in
den letzten 50 bis 60 Jahren, fanden sie V e r­
dienst in den W erken, die der K alkstein ent­
stehen ließ, neben denen in Obrigheim und
zem, in größerem M aßstab im ehem. P o rt­
Neckarelz
landzementwerk
fabriken
ment
N eckarelz-Diedesheim
daraus herzustellen.
Oder
man
Z e­
fand
Eisengießereien
sich
entwickelten.
und
Als
Maschinen­
zur
alten
Bahnstrecke die im Tal selbst von Neckarelz
dazwischen wie hier in Neckarzimmern, fluß­
nach H eilbronn
abwärts noch in Hochhausen und Neckarelz-
nach Heidelberg dazukamen, brachte die Bahn
8. Ersheimer Kirche
und
die untere
Talstrecke
11. Hirschhorn
301
,
,
13. Hirschhorn. Burg Karmeliterkirche, Häuser
an der Stadtmauer
12. Hirschhorn Burg- und Stadtbefestigung
und ihre
Anlagen,
besonders
am K n o ten ­
punkt Neckarelz m it Diedesheim und O brig­
heim
vielen
neue
Verdienstm öglichkeiten.
Flora
In den Wäldern, nicht alle sehr groß und
zusammenhängend,
steh t
unter
R o t-
und
D ort wurden „die Form er“ oder „die G ießer“
Flainbuche Seidelbast, Maiglöckchen, Salom on-
und
siegel, W aldm eister, Nestwurz und manch an­
„die
Eisenbahner“
zu
Begriffen.
Der
Tabakanbau führte zu kleineren Fabrikbetrie­
dere
ben (Neckarelz), der Feldgemüsebau zu K o n ­
Stellen (es gibt viel ausgetrocknete „K lingen“-
servenfabriken in Diedesheim und Binau.
So ist dieses Land der W einberge und Bur­
gen auch ein Land des V erkehrs auf Fluß.
Straße und Bahn, der hämmernden W erke in
D orf oder M arktflecken geworden.
Die A ckerstreifen und Uferwiesen, T abak-,
M ais-, Zuckerrüben- und Gurkenfelder, O b st­
Orchidee,
Stücken nach Feierabend unterzieht.
14. Hirschhorn
302
an feuchten
Schluchten im Kalkland). Am Waldrand stehen
Küchenschelle, Ackelei, Nieswurz. N eben den
Steinhalden zwischen ehemaligen W einbergen
m it ihren vielfältigen Versteinerungen breitet
im Spätsommer der gefranste Enzian einen
blaugestirnten Teppich. Der Fluß b o t vor der
Kanalisierung eine reiche Flora von Pflanzen,
die an oder im W asser wuchsen.
Fauna
und W eingärten bedeuten harte Bauernarbeit,
der sich auch mancher A rbeiter auf ererbten
auch A ronstab
Ein, zwei, drei weiße Striche m it schrillem
Pfiff über das Wasser hin zeigt die Anwesen-
,
15. Hirschhorn Häuser an der Stadtmauer
,
16. Hirschhorn
17. Hirschhorn Stauwerk
heit der scheuen Strandläufer, wie ein blauer
mend, ans andere U fer und versuchten, die
Saphir blitzt der Eisvogel unter den U fer-
Schlepperkette zu heben. Denn „zu Berg" zog
weiden
den
das Schleppboot, der „Schlepper", an der gewal­
(Teichhuhn) und dem Bläß-
tigen K ette, die über sein oben und hinten
hin.
Im
„Täucherchen"
W inter
gab’s neben
huhn (beide treten im Sommer vereinzelter
abgeschrägtes Deck lief, 5 bis 6 m ittelgroße
auf), alle A rten W ildenten; in den Lüften
und kleinere Neckar- oder Rheinschiffe.
zogen
gleitet
die
„Schneegänse".
den
Fluß
überall
Im
Sommer b e­
der
m ajestätische
Der Fluß
Segelflug des roten M ilan. — Verschwunden
Die Schiffsbrücke in Diedesheim, seit fast
sind heute freilich viele der urwaldähnlichen
zwei Jahrzehnten durch die feste Straßenbrücke
Dickichte aus W eiden m it R o t- und G ilb­
etwas unterhalb ersetzt, wurde beim Tuten
weiderich und Flußastern, im W asser Igels­
der Schlepper
kolben,
die dann einzeln „zu T a l" steuerten, in der
Froschbiß,
W asserknöterich,
P feil­
oder beim Nahen der Schiffe,
kraut und den rosaroten Blütendolden des
M itte
Wasserliesch,
oder bei Hochwasser wurden ihre auf wuch­
die
den
Knaben
entzückten.
„ausgefahren". Bei schwerem Eisgang
Stark ström te der Fluß über U ntiefen neben
tigen
der Fahrrinne, und im trockenen Sommer 1911
ganz „abgefahren" zum schützenden, nahen
w ateten alle, sich gegen die Strömung stem ­
W interhafen.
Holzschiffen
ruhenden
Einzelglieder
9. Ölberg an der Ersheimer Kirche
10.
,,
“
Totenleuchte auf dem Friedhof des
Ersheimer Kirchleins
Zur Industrie brachte der technische Fort­
tief unten im Berg, wo, senkrecht darüber,
schritt den Einbau der Staustufen. Sie sind aber
zwischen den W einbergen am Hang und der
gut der Landschaft angepaßt, bei Gundelsheim
noch leicht ansteigenden Waldkuppe die Ruine
und Neckarzimmern in weißleuchtendem K alk­
der „G ötzenburg“ emporsteigt.
stein.
Burg
H o r n b e r g 5)
wird
schon
im
W enn zur Nachtschicht der W erkstudent —
12. Jahrhundert erwähnt. Aus der oberen Burg
einige Jahre nach dem ersten W eltkrieg — m it
m it dem Bergfried entsteht bis ins 16. Jh. durch
Um­
Einbeziehung der tieferen Terrassen der Berg­
gegend den Bahnhof Neckarzimmern verließ,
nase, die eine tiefe Schlucht im O sten abtrennt,
erhoben sich rechts von den hohen, grauen
die A nlage von etwa 160 m Länge und m it
den
A rbeitsgenossen
Werksgebäuden,
aus
der w eiten
w o’s zum
Bergwerk
ging,
einer stärksten Breite von etwa 50 m. Vom
über dem Schein der Bogenlampen jenseits
unteren Tor m it der hohen Mauer gegen die
und ihrem Widerschein im Neckar gegen den
Rebenterrassen über dem Fahrweg, vom M an­
klaren, winterlichen, sternbesäten Nachthim­
telbau, wie vor dem Platz davor türmen sich
mel die gewaltigen Schornsteine. Und links
die Bauten gewaltig in die Höhe, noch hoch
hoch oben der dunkle Umriß des Berges m it
überragt vom Bergfried, von dem der Blick
der
Land
Burg
des
und
der
Flusses,
hochragende
Land
der
Bergfried:
W älder
und
w eithin zum Odenwald, Kraichgau, H eilbronner Becken und Stromberg schweif t. 1 5 1 7 erwarb
W einberge, Land der Geschichte. — Später
Götz v. Berlichingen die Burg und besaß sie bis
„vor O r t “ dröhnten die Preßluftbohrer da
zu seinem Tode im Jahre 1562, Sohn und
304
,
18. Hirschhorn Eingang zur Burg
20. Hirschhorn, Kreuzigungsgruppe (Diebeiden
Seitenfiguren stehen jetzt in der Kirche)
Enkel noch bis 1602. 1 5 3 0 —1 5 4 0 saß er hier,
durch die „U rfehde“ gebannt, und schrieb
Fast versteckt in Bäumen wie
auch der
freundliche O rt in einem engen Seitentälchen
seine Lebenserinnerungen. Seit 1612 ist der
ist das S c h 1 o ß der Grafen v. H e i m s t a t t
H ornberg im Besitz der Freiherrn vonG em m in-
in H o c h h a u s e n .
gen (— Hornberg), die im D orf ein neues
tige Kirchlein durch das G r a b
Schloß (schöner Renaissancebau, je tz t R en t­
li g e n N o t b u r g a ,
amt) und nahebei dann ein modernes und
M al erwähnt wird. Im 14. Jh. soll die Sage
später ganz modernisiertes
aufführten.
Berühm t ist das dor­
der h ei-
das 14 9 6 zum ersten
Zu
entstanden sein von ihrer Flucht vom H o m ­
Füßen der Burg w erkten die Dorfbewohner,
berg und ihrem A ufenthalt in der Höhle, die
wie sie uns im A lltag harter A rbeit, in Freude
als flacher Spalt in den K alkfelsen oberhalb
und Trauer, in gutem W erk oder im Fehlen
noch gezeigt wird. Auguste
und
so
v. K ettner, G attin des kurpfälzischen A m t­
lebendig in manchen Erzählungen K arl Hes­
manns in Neckarelz, trug zu ihrer V erbrei­
selbacher geschildert hat, der am A nfang des
tung bei. Ihr wird auch der Beitrag des Liedes
wiederum
in
religiöser
Besinnung
Jahrhunderts hier wirkte.
Bei Obrigheim ist die alte Burg der „H er­
„N euburg“ am steilen Hang über der Bahn
einfacher Renaissancebau.
geb.
„Es steht ein Baum im O denw ald“ in Arnim
ren auf Landsehr“ längst verschwunden, die
(H eidelberg-M eckesheim -N eckarelz)
Pattberg,
ist
ein
u. Brentanos Buch „des Knaben W underhorn“
zugeschrieben.
D ort in N e c k a r e l z , zwischen der evan­
gelischen (ehem. „M artins“-) Kirche m it ihrem
45 m hohen Turm m it dem schlanken Schiefer-
abgegrenzten) drei O rtschaften in günstiger
Lage am Fluß und m it dem Bahnknotenpunkt
leicht die nahe A m tsstadt Mosbach im Elztal
durch
Zusammenschluß
hätten
überflügeln
können. Heute berühren sich die W ohnsied­
lungen
und Industrieanlagen
und Neckarelz beinahe.
von
Und
Mosbach
vielen
noch
wurde der Platz zu eng, die Wege führen ja
leicht flußabwärts und weiter. Treffen sich
nach Jahren A ltersgenossen in der Heimat,
etwa zum großen V o lksfest der Neckarelzer
„K erw e“, M itte August, so kommen viele
von M annheim-Ludwigshafen, aber auch von
K öln, aus dem Ruhrgebiet und vom N ieder­
rhein. — Vom
Jahrzehnten
Hamberg,
eine
dem Buben
Besonderheit
als
vor
„Berg­
steppe“ m it entsprechender Flora, grüßt der
Bismarckturm, heute vom T al aus fast ver­
steckt vom neu angelegten Kiefernwald auf
der Kuppe. Darunter, zwischen Kalkbrüchen,
neben
Resten
der
ehemaligen
heute z. T. neu angelegte
,
W einberge,
O bstgärten. M it
dem anschließenden Höhenrücken des „Schreck­
19. Hirschhorn Wendeltreppe in der
Karmeliterkirche
hofes bildet der Hamberg den östlichen und
nordöstlichen Rand der hier ausgebreiteten
heim aus dem 13. Jahrhundert und dem so­
genannten
„Tem plerhaus“, der katholischen
Kirche m it dem zierlichen Zwiebelturmhelm,
als neuer Zutat, steht als stattlichster Profan­
bau des O rtes das alte Rentam t (jetzt „Exercitienhaus“), vor 150 Jahren der W ohnsitz
der erwähnten Rom antikerin.
H inter
(1945
dem
hohen
N eckar- und Elztalaue, der auch etwa schon
die Grenze zieht gegen den unteren, so ganz
andersartigen Talabschnitt. Er ist der Streifen
an der Nordgrenze des Muschelkalks. U nter
dem Schreckhof m it seinen M uschelkalkbän­
dern am oberen und m ittleren Hang leuchten
schon — an und unter der Eisenbahnstrecke —
die ersten roten Bänder des Buntsandsteins.
Eisenbahndamm
zur
gesprengten) Eisenbahnbrücke streckt
sich, großenteils auf einer Schwelle von O sten
Vom „Conradusstein“ (und damit der ehe­
maligen Johanniterw asserburg)
schrieb
Fritz
Liebig in „Badische H eim at“, H eft 2/3 1952,
nach W esten über dem hier mündenden Elzbach
dort ausführliche Literatur, u.
angelegt, der stattliche M arktflecken Neckar­
begründete Annahme, daß der volkstümliche
a. über die
elz. U nm ittelbar dahinter, neckarabwärts an­
Ausdruck
„Tem plerhaus“,
schließend: D i e d e s h e i m , und durch eine
heutigen
Poststem pel
neue, seit einigen Jahren wieder hergestellte
einem Irrtum beruht. D ort finden sich auch
Straßenbrücke verbunden, linksseitig: O b r i g ­
schöne Aufnahmen der ehemaligen O rdens­
h e im .
Friedrich
M etz
erwähnt
in
Schrift
„das badische U nterland “ die
seiner
T a t­
sache, daß die (heute praktisch kaum mehr
306
feste, je tz t kath.
lichen
selbst
von
auf
Neckarelz,
Pfarrkirche. — Im
Fachwerkbau
des
Gasthauses
Löw en“ war G oethe 1815 zu Gast.
dem
auf
sta tt­
„zum
der Ruine des stattlichen Palas, dessen schön­
Von Binau bis Heidelberg
Erreichen wir den westlichen
zweiten
Neckarschlinge
bei
Punkt der
dem
ster Schmuck der durch alle Stockwerke lau­
Dorfe
fende Erker an der östlichen Giebelm auer ist.
so fühlen wir uns in eine andere
Bleiben wir auf derselben (linken) Seite, so
W elt versetzt. W er vom Zuge aus kurz vor
wird nur der O rtskundige wissen, daß ihn
Binau,
der Station Binau neckaraufwärts die weite
vom
Tallandschaft m it ihrer heiteren W eite, mit
Staustufe
dem
hinaufführt zur
Blick
eingefangen
hat,
den
umfängt,
Uferweg
einige
100 m
„Rockenau“
ein
Burg
oberhalb
Fußpfad
der
schnell
„S t o 1 z e 11 e c k “,
nachdem der Tunnel, der die Schlinge ab­
die fast ganz in schwarzgrünem Fichtenwald
schneidet, ihn entläßt, eine ernste Landschaft
versteckt liegt. Sie ist noch wesentlich mehr
m it steilen Waldbergen, die meist nur einen
zerfallen als die Minneburg. Beide sind wohl,
schmalen Talstreifen m it W iesen und wenigen
wie der ehemalige unter der Stolzeneck gele­
Äckern lassen. R o t leuchten hier die steilen
gene W eiler „Krösselbach“, gegenüber Lind­
Felsabstürze der Buntsandsteinbrüche, wo ver­
ach, im
einzelt Turm - und W anderfalke horsten. R ot,
(Krösselbach heute als Name der an Wald und
nicht mehr weiß bis gelbgrau wie im K alk ­
Neckar gelegenen K eram ikstätte neu belebt.)
land, leuchtet die Erde der Feld- und W ald­
Die Lage der Stolzeneck auf einem ziemlich
wege. Kaum
erhalten wir im V orbeifahren
tief
30jährigen K rieg zerstört worden.
gelegenen
Vorsprung
des
abfallenden
Einblick in eine der engen Schluchten, worin
Berges ist eigenartig, der beschränkte Raum
nach stärkerem Niederschlag in schäumendem
aber wohl genutzt und durch tiefe Gräben
Guß der Waldbach über die großen Felsblöcke
gesichert. Als Ersatz des Bergfrieds dient die
niederstürzt, wie die kleinere „M argarethen­
am besten erhaltene, heute gerade noch von
schlucht“ bei Neckargerach und die größere
jenseits über den W ipfeln sichtbare Schiid-
„W olfsschlucht“ bei Zwingenberg. Auch hier
mauer.
Busch und Wald
passen sich die Staustufen der Landschaft in
ihrer roten Tönung an. Hier ist das Land der
Hier
waren
es
Fichten,
In
und
Linden, auch K iefernbestände, die ein wechsel­
Rheinschiffe lesen wir diese R eihe: Neckar­
volles Bild dieser Odenwaldstrecke des unte­
gerach,
ren Neckars schaffen, wie sie von fortschritt­
Heimatnamen
Zwingenberg,
Hirschhorn,
vieler
Neckar-
Lindach,
Neckarsteinach
Eberbach,
und
Neckar­
lichen
und
vereinzelt
R o t-,
Hainbuchen,
den
Birken,
anderswo
Wälder, der Steine und wieder des Flusses.
naturverbundenen
Eichen
und
Generationen
von Forstleuten angelegt und treu gepflegt
gemünd.
W o der Neckar vom nordwestlichen Lauf
scharf nach W esten umbiegt, liegt der bedeu­
tendste O rt dieser Talstrecke, die Stadt Eber­
bach.
wurden.
ausländische
N adelholzarten
wie z. B. die Douglastanne. An den steilen
Hängen unter den Bäumen sind oft die Felsen
getürmt,
Auf dem Weg dahin hatte uns noch, bald
Auch
wurden angepflanzt und wurden heimisch hier,
dazwischen
wuchern
großfrüchtige
Brombeeren im Jungwald, in Schonungen und an
unterhalb Binau, ein neu angelegter W einberg
Waldrändern
am südseitigen linken Neckarhang gegrüßt,
im lichteren Hochwald vor allem die H eidel­
bei G u t t e n b a c h
beeren.
noch ein hügeliges Sei­
tental. Aber wieder, wie zuvor, grüßen uns
die
Burgen.
Hoch,
gegenüber
Im
dazu
dichte
Sommer
Him beerbestände,
leuchten
viele
K ahl­
flächen im flammenden, hellkarm inroten Blust
N e ck ar­
der W eidenröschen und des dichten Buschwerks
g e r a c h , auf waldiger Höhe, fast von W ald-
der hohen Glockenkerzen des roten Finger­
bäumen versteckt, die
huts. — Selten geworden ist der wenig w irt­
Minneburg,
mi t
schaftliche Eichenschälwald, dessen armdicke,
ßen Reviere
junge Eichen immer wieder geschlagen und,
Leiningensche
(darunter
der
zur Gewinnung der Rinde als Grundstoff für
M ain und nördlichen Odenwald, durchstreift
das Gerben, „geschält“ wurden. Ü berall finden
nicht nur das flüchtige, w ehrhafte Schwarzwild
sich Lagerstätten von Holz zum Verladen auf
(der Eber des Eberbacher Wappens), sondern
„W ildpark“)
ehem.
fürstlich
gegen
Bauland,
Lastwagen oder Schiff. Am „Lauer“ ( = Reede)
die Reviere bew ohnt noch, den lauten V e r­
in Eberbach und anderswo lagern die Gruben­
kehr des Haupttals und z. T . der N ebentäler
hölzer hochauf gestapelt zum direkten Schiffs­
mehr und mehr meidend, der stolze Rothirsch.
transport nach der Ruhr. Sägewerke finden
Es ist hier eines der wenigen deutschen R o t­
sich nicht nur in Flußnähe, wie z. B. in Eber­
wildreviere. In der Hirschbrunst dröhnt noch
bach, sondern auch in den vielen kleinen,
überall das mächtige O rgeln der Platzhirsche,
engen
Mühlen
wenn auch nicht mehr, wie vor 60 Jahren, vom
charakterisiert
Waldrand des Itterbergs, unm ittelbar an der
Seitentälern;
(heute
m eist
manche
durch
Sägemühlen)
(„M ühlgrund“ in Eberbach,
„Siebenm ühlen­
Eberbacher Stadtgrenze.
ta l“ bei Ziegelhausen, „A llem ühl“ und „G ai­
m ühle“ =
Schloßbeschreibung
kleine Siedlungen in Seitentälern
bei Eberbach).
Schloß
1363
Tier- und Vogelwelt
A uf
den
Bäumen
horsten
Zwingenberg
war
schon
als Raubritterburg z .T . zerstört. Die
Herren von Hirschhorn bauten ab 1403 wieder
Rabenkrähe,
auf. Jahrhundertelang bauten neue Besitzer
Eichelhäher (seltener Elster), Sperber, M äuse­
w eiter, bis es Besitz
bussard und roter M ilan. O berhalb Zwingen­
Baden wurde (1 8 0 8 ) und von ihnen, deren Haus
der Großherzöge
von
berg, auf der linken T alseite, n istet er, in ­
(M arkgraf Berthold) es noch besitzt und zeit­
m itten einer langen Reihe von Bäumen, die
weise bew ohnt, w eiterhin betreut und restau­
z. T . m it dürren Ä sten die große Fischreiber­
riert wird.
kolonie des Tales tragen, die unter N atur­
G ebiet regierenden Fürsten vonLeiningen wur­
Sie und die 1 8 0 3 —1806 in diesem
schutz steht. W eithin talauf und talab sieht
den hier vor allem Besitzer und Pfleger der
man den Flug der Reiher, und fernhin in den
Waldungen, wozu als einer der größten W ald­
Seitentälern suchen sie Nahrung für sich und
besitzer des Landes, wie schon erwähnt, die
die hungrige Brut. — N eben Grün- und B unt­
Stadtgemeinde Eberbach kam. Zwischen den
specht häm mert auch der Schwarzspecht noch
fast senkrechten W änden der W olfsschlucht und
in den W äldern.
dem ebenso steilen Felsabsturz zum Neckar
Das prächtige Schloß Zwingenberg 6) über
liegt das hochtürmige Schloß, von der Berg­
dem gleichnamigen O rt enthielt eine (z. Z.
nase oberhalb
nicht zugängliche)
trennt, haushohe waldgekrönte Felswände im
Sammlung
ausgestopfter,
durch tiefen Burggraben ge­
worin
O sten und ebensolche im W esten, auf denen
W ildgans-
die Burgmauern höher ragen. In den neckar­
und W ildentenarten, Fischadler, A uer- und
seitigen Felsabhang ist die Bahnlinie einge­
Birkwild so wenig fehlen, wie Luchs, W ild­
schnitten; darunter findet die lange Häuser­
katze und W olf.
V on
186 6
reihe des Dörfchens gerade noch oberhalb der
das
bei
erlegt
(in
Straße Platz, zum Neckar hin schützt eine
1921
die
steile Mauer.
im
nahen
Schwan,
letzte
Eberbach,
Umkreis
schwarzer
Stück
städt.
erlegter
Storch,
Tiere,
viele
letzterem
Dielbach
Sammlung)
und
ist
letzte W ildkatze, in einem W aldrevier der
Das
freundliche
gewaltigen Eberbacher Waldmarkung geschos­
neckarabwärts
sen worden. Diese und die benachbarten gro­
von
308
Dörfchen
zwischen
Erholungssuchenden
Lin dach ,
Wald und
gern
Wasser,
besucht,
sei
Eberbach von der Marienhöhe
(aus dem Eberbacher Geschichtsblatt März 1953)
p hot. G re if
,
kurz erwähnt.
und
U nterhalb von
„Staustufe
und Pflästererdorf
Dann
sucht
„O hrsberg“
„Stolzeneck“
Rockenau“ das
Rockenau.
sich
im
(einzelner
Kegel,
nannte
„A m thaus“, hinter dem malerischen
Pulverturm.
Hier zweigt die Bahn nach Hanau (bzw.
Raum
zwischen
Darm stadt
und
Frankfurt)
ab,
quer
durch
durch
v o r­
geschaffen
wie
der Q uellen und Bächlein war der Anreiz für
„ O tto h ö h e “)
chemische W erk e; länger bestehen noch die
geschichtlichen
N eckarlauf
gegenüber
entsprechende
die
Steinhauer­
den Odenwald. Das strömende, klare Wasser
und Neckar und im Ausgang von Seitentälern
Roßhaar-
(Holderbach und Itter) oder M ulden (wie im
reien m it teilw eiser Schuhfabrikation und v er­
Stadtteil
schiedene kleine und m ittlere Betriebe geben
Neckarwimmersbach)
Eberbach
und
Jutespinnereien.
Dam pfseile­
verbindet
Einheimischen und H eim atvertriebenen A rbeit.
die U fer der Stadtteile. — Malerisch sind die
Ein beachtlicher T e il der Einwohner aber hat
seinen
Platz.
Häuser
Neckar,
„auf
Eine
der
Stadtm auer“
darunter
„Lauer“,
die
G aststätten
der
vier
m it
Neckarbrücke
gegen
den
als Fischer, Fährmann, M atrose, Steuermann,
Platz
des
Führer eigener und fremder Schiffe auf Rhein
Stadttürme,
alte
und Neckar, als Reeder, oder Bootsbauer Brot
breite
alten
und
und Beruf. Die Schiffswerft gehört auch hier­
bemerkenswert das älteste Haus m it Staffel­
her. V iele Schulkinder wissen im Erdkunde­
giebel aus
unterricht von eigenen Erlebnissen in Duisburg
dem
historischen
Fresken,
14. Jahrhundert,
das soge­
309
oder Rotterdam usw. auf V aters, O nkels oder
und vergangene Schicksale des unteren Tales
Großvaters
werden
Schiff zu berichten. Hier legen
zeitweise nicht nur die vom Schleppboot ge­
zogenen Lastkähne
(man sagt
„die B o o t“)
an, und neuerdings mehr und mehr einhei­
mische M otorschiffe, sondern wir lesen auch
lebendig
in
Adolf
Schmitthenners
„Das Deutsche H erz“ und „Die Frühglocke“ .
Gewisse Ä hnlichkeit b ietet der Blick vom
Neckar vom „Lauer“ Hirschhorns m it Eber­
bach und den ebenso wie dort m it der Stadt­
als H eim athafen viel „R otterdam “, auch H eil­
mauer verschmolzenen W ohnbauten 15), 16).
bronn,
Die alte Durchgangsstraße windet sich durch
Straßburg,
Antwerpen,
D uisburg(-Ruhrort),
manchmal
Basel,
sogar
viel
„Bre­
ein
enges, malerisches T or 1 7 );
nicht weit
m en“. Auf dem linken U fer liegt das landauf-
davon die Karm eliterkirche 19), 1406 geweiht,
und -ab
mit der eindrucksvollen Kreuzigungsgruppe 20).
berühmte,
viel besuchte moderne
(Quellwasser-)Schwimmbad.
Das
Vom Burgberg schauen die Ruinenmauern der
Städtchen
Neckarsteinach,
unterhalb nach den Häusergruppen von N e k -
Burg Eberbach herab. Die Trümmer wurden
karhausen,
A nfang des Jahrhunderts ausgegraben und auf
horn und diese
Grund der auf gedeckten Anlage zum T eil wieder
Hessen.
als Ruine auf gebaut. Man nannte K önig Heinrich
seine vier Burgen. Drei davon (V order-, M it­
(V II), den Sohn Friedrichs II. als Erbauer. Sie
tel- und Hinterburg) sind in der Nähe des
gehört ebenso wie Hirsch­
ganze N orduferstrecke,
Neckarsteinach
ist
berühmt
zu
durch
wird 1227 erstmals schon genannt und mag
O rtes 21) auf niedrigem Bergrücken angelegt ;
wohl als Burganlage älter sein, was obiger
unterhalb liegt, nicht höher, aber einzigartig
Annahme widerspräche.
durch seine kühne A nlage auf und in den
oberhalb
jähen Felsen gebaut, das „Schwalbennest“, die
um den steil aufsteigenden
vierte Burg. Diese erinnern uns an den M inne­
waldbedeckten Feuerberg läßt an verschiede­
sänger „Bligger von Steinach“, aber auch an
Die
dritte
Neckarschlinge
Hirschhorn
nen Stellen Türme und Zinnen der H i r s c h ­
die „Landschaden von Steinach“. Ihr Name
hörner
beschwört Z eiten der Raubritter und Sperrun­
Burganlage
N ordpunkt
des
östlichen
sehen wir am rechten
auftauchen. Am
Bogens
gen des Neckars herauf, ebenso gesetzliche,
das Idyll des
aber auch gewaltsame Neckarzölle von den
schmalen
Ufer
E r s h e i m e r 7) K i r c h l e i n s 8), inmitten
seines Friedhofes17) m it der Besonderheit der
„T otenleuchte“ 9, 10) m it kunstgeschichtlich
interessantem Hochaltar.
Burg
Bergen aus.
Über
Neckarsteinach,
und
w eithin
von
unterhalb Neckargemünd noch beherrschend
sichtbar, ragt auf hohem Bergkegel, m it nach
Hirschhorn 11—13), 18),
durch
aus­
N W und W zu von O bstw iesen bedeckten
gedehnte Umbauten und Erweiterungen im
Hängen,
16. Jahrhundert zu einem imponierenden Fe­
des
stungswerk gestaltet, beherrscht das
kurpfälzische „Festung“, die schwerer Beren-
Stadt­
die
einzigartige
Dilsberges
nung
D örflein, m it einer Burganlage im höchsten
Die Herren von Hirschhorn waren eines der
T eil
ältesten
Türme grüßt der spitze Turm des Kirchleins
und
mächtigsten
Rittergeschlechter
310
von der Höhe.
ein
ehemals
banden früher B urg-und Stadtbefestigung 14).
des O rtes.
ist
Die
bild ; ihre M auern steigen zu Tal und ver­
des weiten U m kreises; die Geschichte um sie
standhielt,
Wehranlage
herauf.
mauerumgürtetes
Deutlicher noch als
deren
V on N e c k a r g e m ü n d 22) nach H eidel­
berg
zu
(Ziegelhausen,
Benediktinerabtei
„Stift N euburg“) erscheinen fast noch steilere,
O bstgärten
die
W einberge.
Hier
sind
wir
schon im G ebiet der „Bergstraße“.
Heidelberg,
seine
Umgebung
und
sein
aber anders gewölbte Hänge. Der Heiligenberg
Schloß waren und sind ein so häufiger G egen­
ragt noch einmal jäh vor der Rheinebene auf.
stand von Darstellungen künstlerischer, dich­
Doch hier ist schon das Land der vulkanischen
terischer und allgemein beschreibender A rt,
daß ich hier wohl m it Recht auf eine solche
Steine: Porphyr und Granit.
verzichten darf.
Aus den W äldern zwischen (H eidelberg-)
Schlierbach,
Ziegelhausen
leuchten
späten
im
und
Frühjahr
Heidelberg
gelbliche
Erscheinungsformen ist das untere N eckartal,
Sträuße im Waldgrün die Blütenstände der
ein geliebtes Stück Erde dem dort Beheim a­
Edelkastanien. An den Hängen zur Rhein­
teten, ein schönes Ziel neuen N aturerlebens
ebene beginnen
dem Fremden.
wieder neben
wie
Ein schmales Band deutscher M ittelgebirgs­
landschaft ganz einzigartiger und vielfältiger
den reichen
Heidelberg am Neckar
311