Qualitätssicherung Schlaganfall Bayern 2016 Projekthandbuch

Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung Westenriederstr.19 80331 München
Bayerische Arbeitsgemeinschaft für
Qualitätssicherung in der stationären Versorgung
in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Qualitätssicherung
Schlaganfall Bayern
2016
Projekthandbuch
Stand 15.12.2016
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
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3
Kontakt
………………………………….
4
Änderungen zum Jahr 2015
………………………………….
5
Ausfüllhinweise
…………………………………..
7
Einbezogene Diagnosen
…………………………………..
22
Qualitätsindikatoren
………………………………….
29
NIH-Stroke Scale
…………………………………...
30
Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung  Westenriederstr.19  80331 München
Hintergrund
Der im Jahr 2006 eingeführte und in den folgenden Jahren kontinuierlich weiterentwickelte
Dokumentationsbogen dient zur Abbildung evidenzbasierter Qualitätsindikatoren für die stationäre
Akut-Behandlung von Schlaganfallpatienten in Deutschland. Diese Qualitätsindikatoren wurden in
einem standardisierten Vorgehen gemäß nationalen und internationalen Empfehlungen (u.a.
Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, AWMF, American Stroke Association,
American College of Cardiology Joint Commission of Accreditation of Health Care Organizations)
definiert. Der Prozess der Erarbeitung evidenzbasierter Qualitätsindikatoren wurde im November
2003 auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall-Register (ADSR) in
Zusammenarbeit mit Vertretern der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe, regionalen
Geschäftsstellen zur Qualitätssicherung sowie weiteren Experten zur Qualitätssicherung Schlaganfall
begonnen und konnte im Januar 2006 erfolgreich abgeschlossen werden (Stroke 2006;37:2573-8).
Neben der Standardisierung der Qualitätsindikatoren konnte eine deutliche Verkürzung des
Dokumentationsbogens erreicht werden.
Das Kuratorium der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären
Versorgung (BAQ) beschloss in der Sitzung vom 04.07.2012 eine bayernweite Verpflichtung zur
Teilnahme an dem Projekt Qualitätssicherung Akutversorgung Schlaganfallpatienten. Ab dem
01.01.2013 sind alle Kliniken in Bayern verpflichtet, an dem Qualitätssicherungsprojekt Schlaganfall
der BAQ teilzunehmen. Die Dokumentation erfolgt ausschließlich EDV-gebunden. Nahezu alle
Softwareanbieter auf dem Gebiet der externen Qualitätssicherung bieten das Modul ADSR
Schlaganfall Bayern (Modul 85/1) zur Dokumentation an. Die elektronisch erfassten Daten werden in
verschlüsselter Form per E-Mail an die BAQ übermittelt ([email protected]).
Die BAQ erstellt bei entsprechendem Dateneingang bereits unterjährig in regelmäßigen Abständen
aktualisierte Auswertungen, welche einen Vergleich der Klinikergebnisse mit dem Gesamtkollektiv
ermöglichen. Die Klinikauswertungen werden im PDF-Format in einem Passwort-geschützten
Onlinebereich zur Verfügung gestellt. Die beteiligten Kliniken räumen der BAQ das Recht auf
weiterführende wissenschaftliche Auswertungen und ggf. Publikationen der entstandenen
Ergebnisse ein. Darüber hinaus stellen die beteiligten Kliniken die Daten über die Geschäftsstelle der
BAQ in anonymisierter Form für gemeinsame Auswertungen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Schlaganfall Register (ADSR) und ggf. Publikationen der entstandenen Ergebnisse zur Verfügung. Die
ADSR ist ein freiwilliger Zusammenschluss regionaler Qualitätssicherungsprojekte zur Therapie des
Schlaganfalls. Ausgehend vom Stadtstaat Hamburg, wurden bis 2002 in weiteren Bundesländern
Projekte etabliert. Die meisten dieser Projekte haben sich 1999 zur Arbeitsgemeinschaft Deutscher
Schlaganfallregister (ADSR) zusammengeschlossen. Das Qualitätssicherungsprojekt Schlaganfall
Bayern ist Gründungsmitglied der ADSR. Die Erfassungsbögen aller in der Arbeitsgemeinschaft
vertretenen Schlaganfallregister sind aufeinander abgestimmt und ermöglichen eine gepoolte
Datenauswertung, inzwischen können innerhalb der ADSR ca. 270.000 Datensätze jährlich
ausgewertet werden.
Projekthandbuch Qualitätssicherung Schlaganfall Bayern
Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
Seite 3
Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung  Westenriederstr.19  80331 München
Kontakt
Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung (BAQ)
angegliedert der Bayerischen Krankenhausgesellschaft e. V.
Westenriederstr. 19
80331 München
089 211590-0
[email protected]
www.baq-bayern.de
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Peter Hermanek
Tel. 089 211590-10
E-Mail: [email protected]
Dr. med. Melanie Eßer, MPH
Tel. 089 211590-23
E-Mail: [email protected]
Mario Callies
Tel. 089 211590-14
E-Mail: [email protected]
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
Seite 4
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Änderungen zum Jahr 2016
Auslösekriterien
Für das Jahr 2016 besteht Dokumentationspflicht nach folgenden Kriterien:






im Zeitraum vom 01.01.2016 bis 31.12.2016 stationär aufgenommene Patienten
mit einem Alter von >= 18 Jahren am Aufnahmetag
und
einer Hauptdiagnose entsprechend der Tabelle „Einschluss-Diagnosen“
(Liste der einbezogenen Hauptdiagnosen S. 27ff)
und
keiner Ausschluss-Diagnose entsprechend der Tabelle „Ausschluss-Diagnosen“
(Liste der Ausschluss-Diagnosen S. 29ff),
und
keiner OPS einer Frührehabilitation (Liste der Frührehabilitationen S. 31ff) nach Zuverlegung
aus anderem Krankenhaus
oder
einer OPS einer neurologischen Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls (Liste der
Komplexbehandlungen S. 31) *
die bis zum 31.01.2017 entlassen wurden.
* Es müssen weiterhin alle Patienten mit einer relevanten Schlaganfall-Hauptdiagnose unabhängig
von der Kodierung einer Komplexbehandlung dokumentiert werden. Lediglich Patienten, die zur
alleinigen Frührehabilitation zuverlegt wurden, werden von der Dokumentationspflicht
ausgeschlossen.
Dokumentationsbogen / Datenübermittlung
Item / Datenfeld
Minimaldatensatz / MINIMALDS
Änderung
Anpassung der Schlüsselfelder
2015
2016
0 = Nein, STROKE0 = Nein, STROKEBogen angelegt
Bogen angelegt
1 = Ja, Ereignis älter als
1 = Ja, Ereignis älter als
7 Tage
7 Tage
2 = Ja, Weiterverlegung 2 = Ja, Weiterverlegung
in andere Einrichtung
in andere Einrichtung
innerhalb von 2
innerhalb von 24
Stunden nach
Stunden nach
Aufnahme
Aufnahme
9 = Ja, sonstiger Grund
9 = Ja, sonstiger Grund
Entlassungsgrund / ENTLGRUND
Der Entlassungsgrund wurde im Stroke-Datensatz
gelöscht und in den Basis-Datensatz aufgenommen.
Der Datenfeldtyp wurde von „numerisch“ auf „Text“
geändert.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
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Ausfüllhinweise
Allgemeines
Erfasst werden alle Patienten mit einer TIA, einem Hirninfarkt oder einer intracerebralen Blutung, für
die wegen dieses Ereignisses eine stationäre Behandlung oder Diagnostik erfolgt. Die
Dokumentation beschränkt sich nicht auf die in einer Stroke Unit oder Neurologischen Klinik
behandelten Patienten. Sämtliche in der Klinik behandelten Patienten mit der Hauptdiagnose
Schlaganfall, unabhängig von der Fachrichtung der Abteilung / Klinik werden erfasst. Die ICD muss
die Hauptdiagnose (gemäß Kodierrichtlinie) in der dokumentierenden Klinik repräsentieren (siehe
Liste der einbezogenen Hauptdiagnosen S. 27ff). Es werden alle stationären Aufenthalte von
Patienten mit diesen Diagnosen dokumentiert, auch wenn der Aufenthalt nur wenige Stunden
dauert.
Seit 2015 werden auf Grundlage der OPS Patienten von der Dokumentation ausgeschlossen, die
ausschließlich zur neurologischen Frührehabiliation nach Schlaganfall aufgenommen wurden.
Nicht erfasst werden
 ausschließlich ambulante Behandlungen und Diagnostik
 Patienten mit einer dokumentierten Ausschluss-Diagnose bzw. Ausschluss-OPS (siehe Liste S.
28ff)
Die Dokumentation umfasst den gesamten akut-stationären Aufenthalt in der Klinik bis zur
Entlassung, so wird z. B. die Dokumentation bei einer Verlegung innerhalb der Klinik von einer
neurologischen Abteilung auf eine internistische Abteilung bis zur Entlassung fortgeführt.
Basis- / Minimaldatensatz
Registriernummer:
In der Regel wird das Schlaganfallmodul einer bereits bei der BAQ registrierten
Dokumentationssoftware genutzt. Eine gesonderte Neuregistrierung ist nicht erforderlich. Sofern
für das Schlaganfallprojekt eine gesonderte Dokumentationssoftware / Datenbank genutzt wird,
muss eine zusätzliche Registriernummer bei der BAQ angefordert werden.
Institutionskennzeichen:
Gemäß § 293 SGB V wird bei der Datenübermittlung zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und
den Leistungserbringern ein Institutionskennzeichen (IK) als eindeutige Identifizierung verwendet.
Die IK werden durch die "Sammel- und Vergabestelle Institutionskennzeichen (SVI)" der
Arbeitsgemeinschaft Institutionskennzeichen in Sankt Augustin (SVI, Alte Heerstraße 111, 53757
Sankt Augustin) vergeben und gepflegt.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
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Entlassender Standort:
Bei einem nach § 108 SGB V zugelassenen Krankenhaus mit mehreren Standorten ist der
entlassende Standort mit einer eindeutigen laufenden Nummer, beginnend mit "01", anzugeben.
Dabei muss es sich um die Standortnummer handeln, die auch für die Identifikation der externen
vergleichenden Qualitätssicherung nach §137 SGB V verwendet wird. Liegt keine Differenzierung
vor, ist der Wert "00" zu übermitteln.
Betriebsstätten-Nummer:
Die Betriebsstätten-Nummer dient zur Unterscheidung organisatorisch getrennter Bereiche bei
gleichem Standort und gleicher Fachabteilungsnummer.
Die Betriebsstätten-Nummern ist für Krankenhäuser standardmäßig „1“. Die Vergabe
unterschiedlicher Betriebsstätten-Nummern ist mit der BAQ abzustimmen. Die BetriebsstättenNummern eines Krankenhauses sollen jahrgangsübergreifend in der gleichen Weise vergeben
werden, falls keine organisatorischen Veränderungen stattgefunden haben.
Fachabteilung:
Schlüssel gemäß § 301- Vereinbarung (Ist Bestandteil des QS-Filter-Eingangsdatensatzes).
Identifikationsnummer des Patienten / Vorgangsnummer:
Aus Datenschutzgründen darf die klinikintern geführte Patientenidentifizierende Kennung (z. B.
Fallnummer des KIS-Systems) nicht exportiert und an die BAQ übermittelt werden. Vor dem Export
muss diese Patientenidentifizierende Kennung durch die Dokumentationssoftware zu einer
eindeutigen Vorgangsnummer pseudonymisiert werden, dies geschieht in der Regel automatisch.
Diese Vorgangsnummer ermöglicht der Klinik auch nach Jahren noch eine Reidentifikation des
Falles. Während einer stationären Behandlung in einer Klinik (auch auf verschiedenen Stationen
und/oder Abteilungen) darf der Patient nur eine Vorgangsnummer erhalten.
Geburtsdatum / Geschlecht / Aufnahmedatum / Entlassungsdatum:
Selbsterklärend. Aus Datenschutzgründen werden nur Zeitintervalle, die anhand der Angaben
durch die Dokumentationssoftware berechnet werden, nicht jedoch Datumswerte übermittelt.
Hauptdiagnose / ICD-10 Klassifikation akutes Ereignis:
In diesem Feld bitte den ICD-10-Code (Hauptdiagnose) des akuten Schlaganfallereignisses
eintragen (siehe S.26ff).
Ergänzende Hinweise:
•
Nach klinischen Kriterien diagnostizierte TIAs mit einem korrelierenden und in der
Bildgebung nachgewiesenen Infarkt werden als Hirninfarkt (I63) codiert.
•
Bei einer vollständigen Symptomrückbildung innerhalb von 24 Stunden nach einer
Lysetherapie wird (bei Entscheidung zur Lysetherapie) klinisch von einem Hirninfarkt
ausgegangen, daher ist in diesem Fall ein Code für Hirninfarkt (I63) zu dokumentieren.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
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Minimaldatensatz / Begründung zur Verwendung des Minimaldatensatzes:
Aufgrund der in Bayern bestehenden Dokumentationspflicht mit der einhergehenden
Implementierung der Auslösekriterien im QS-Filter, ist eine Selektion unerwünschter
Fallkonstellationen nicht möglich. Um die Selektion unerwünschter Fälle bei gleichzeitiger Erfüllung
der geforderten Dokumentationsrate von 100% zu gewährleisten, können entsprechende Fälle als
Minimaldatensatz gekennzeichnet werden. Der Dokumentationsaufwand beschränkt sich für diese
Fälle auf den Basisdatensatz, der Stroke-Datensatz ist nicht auszufüllen.
Als Minimaldatensatz zu dokumentieren sind:
•
Schlaganfälle, die länger als 7 Tage vor der ersten Aufnahme in der Klinik zurückliegen
•
Schlaganfälle, die innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme in eine andere Einrichtung
verlegt werden.
Sollten andere plausible Gründe vorliegen, einen Minimaldatensatz anzulegen, so sind diese im
Textfeld darzulegen.
Entlassungsgrund nach § 301 SGB V:
In diesem Feld ist der Entlassungsgrund entsprechend § 301 SGB V zu übernehmen.
Stroke-Datensatz
Aufnahme
Übernahme aus anderem Krankenhaus:
Dokumentiert wird, ob der Patient aus einem anderen Krankenhaus zuverlegt wurde.
Aufenthalt auf Stroke Unit:
Falls der Patient während des stationären Aufenthaltes auf der Stroke Unit behandelt wurde, wird
Aufnahmedatum und Entlassungsdatum erfasst. Aus Datenschutzgründen werden nur
Zeitintervalle, die anhand der Angaben durch die Dokumentationssoftware berechnet werden,
nicht jedoch Datumswerte übermittelt.
Anamnese
Zeitintervall Ereignis bis Aufnahme:
Die Angabe erfolgt in den vorgegebenen Intervallen. Ist der exakte Zeitpunkt erster Symptome
nicht sicher bestimmbar, soll das Intervall bestmöglich geschätzt werden. Bei nachts
aufgetretenem Schlaganfall wird der letzte bekannte Zeitpunkt angegeben, an dem der Patient
wach und ohne Symptome war. Sollte keinerlei Information verfügbar sein, geben Sie bitte nur
„unbekannt“ an.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
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Versorgungssituation vor Akutereignis:
Diese Variable erfasst die Versorgungssituation eines Patienten vor Auftreten des akuten
Schlaganfallereignisses.
Unabhängig zu Hause:
Der Patient lebte vor dem akuten Schlaganfallereignis zu Hause (oder z. B. in einer
Seniorenwohnanlage) ohne Unterstützung durch Angehörige und ohne professionelle Hilfe
(Mobile Hilfsdienste, Essen auf Rädern usw.).
Pflege zu Hause:
Der Patient lebte vor dem akuten Schlaganfallereignis zu Hause mit Unterstützung durch
Angehörige oder professionelle Hilfe (Mobile Hilfsdienste, Essen auf Rädern usw.).
Pflege in Institution:
Der Patient lebte vor dem akuten Schlaganfallereignis in einer Pflegeeinrichtung (betreutes
Wohnen, Altenheim, Pflegeheim, Behindertenwohnheim.
Klinische Symptomatik bei Aufnahme
Es werden nur neurologische Symptome dokumentiert, die bei Aufnahme tatsächlich vorliegen.
Symptome, über die nur anamnestisch berichtet wird, werden nicht erfasst. Die Dokumentation soll
dabei unmittelbar nach Aufnahme, z. B. im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung erfolgen.
Motorische Ausfälle (obere oder untere Extremität):
Hierunter werden Paresen von Arm oder Bein unabhängig von der betroffenen Seite
zusammengefasst. Distale Paresen z. B. nur im Handbereich oder am Fuß werden ebenfalls in den
entsprechenden Kategorien dokumentiert.
Sprachstörung:
Umfassen alle Formen der Aphasie
Sprechstörung:
Beinhalten alle Formen der Dysarthrie
Schluckstörung:
Umfasst alle Formen der Schluckstörungen
Bewusstsein:
Anzugeben ist der Status „bei Aufnahme“.
wach:
Jederzeit adäquate Reaktion auf Ansprache und Aufforderungen
somnol. / sopor.: Somnolent bzw. soporös, bezeichnen eine abnorme Schläfrigkeit, aus der der
Patient jederzeit erweckbar ist, die Augen öffnen kann und adäquate
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Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
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Reaktion auf einfache Aufforderungen zeigt oder eine abnorme Schläfrigkeit,
aus der der Patient nicht voll erweckbar ist.
Koma:
Bewusstlosigkeit, Reaktion nur auf Schmerzreiz oder keine Reaktion auf
Ansprache, Aufforderung und Schmerzreiz
Dauer der Symptome:
Die Dauer der klinischen Symptome des akuten Ereignisses wird in den vorgegebenen Kategorien
dokumentiert. Hierbei ist unabhängig von den Ergebnissen diagnostischer Verfahren die Zeitdauer
bis zur kompletten Rückbildung der klinischen Symptome zu dokumentieren.
Rankin Skala bis 24 Stunden nach Aufnahme:
Der Funktionszustand des Patienten, erfasst mit der Rankin Skala, stützt sich auf vorhandene
Symptome und die klinische Einschätzung. Die Beurteilung des Funktionsstatus erfolgt innerhalb
der ersten 24 Stunden nach Aufnahme. Die einzelnen Kategorien der Rankin Skala sind
folgendermaßen definiert:
Keine Symptome:
Keinerlei Symptome auffällig, kann alle gewohnten
Aufgaben verrichten.
Keine wesentl. Funktionseinschränkung: Kann alle gewohnten Aufgaben / Aktivitäten trotz
Symptomen verrichten.
Geringe Funktionseinschränkung:
Unfähig alle früheren Aktivitäten zu verrichten, ist
aber in der Lage, die eigenen Angelegenheiten ohne
Hilfe zu erledigen.
Mäßige Funktionseinschränkung:
Bedarf einiger Unterstützung, ist aber in der Lage
ohne Hilfe zu gehen.
Mittelschwere Funktionseinschränkung: Unfähig ohne Hilfe zu gehen und unfähig ohne Hilfe
für die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu sorgen.
Schwere Funktionseinschränkung:
Bettlägerig, inkontinent, bedarf ständiger Pflege und
Aufmerksamkeit.
Barthel-Index:
Die Beurteilung erfolgt innerhalb der ersten 24 Stunden nach Aufnahme. Verwendung finden die
Definitionen und Festlegungen der deutschen Version des Barthel Index (Heuschmann et al.,
Fortschr. Neurol. Psychiatr., 2005).
Ergänzende Hinweise:
 Der Index soll wiedergeben was ein Patient macht und NICHT was ein Patient machen könnte.
 Das Hauptziel besteht darin, den Grad der Unabhängigkeit von jeglicher Hilfe, körperlicher oder
verbaler, festzustellen, unabhängig davon, wie gering sie ist oder aus welchem Grund sie
angeboten werden muss.
 Die Notwendigkeit der Beaufsichtigung führt dazu, dass ein Patient NICHT in die Kategorie
unabhängig eingestuft werden kann.
Projekthandbuch Qualitätssicherung Schlaganfall Bayern
Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
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




Die Beurteilung der Unabhängigkeit eines Patienten sollte auf der am besten verfügbaren
Information beruhen. Die Befragung des Patienten, von Freunden oder Verwandten und des
betreuenden Pflegepersonals stellen normalerweise Informationsquellen dar. Die direkte
Beobachtung und der gesunde Menschenverstand sind auch wichtig. Ein direktes Testen der
verschiedenen Aufgaben ist nicht erforderlich.
Für die Einstufung eines Patienten sind die letzten 24 bis 48 Stunden maßgeblich, gelegentlich
können längere Zeitperioden relevant sein.
Bewusstlose Patienten erhalten in allen Funktionen einen Score von 0, auch wenn sie (noch)
nicht inkontinent sind.
Die Einstufung in die mittleren Kategorien bedeutet, dass der Patient mehr als 50 % der
entsprechenden Funktionen selber durchführen kann.
Die Benutzung von Hilfsmitteln ist erlaubt, um unabhängig zu sein. Die einzelnen Kategorien
des Barthel-Index sind folgendermaßen definiert:
Barthel-Index Blasenkontrolle:
kontinent:
Kontinent über mind. 7 Tage. Ein katheterisierter Patient, der
seinen Katheter vollständig selbst versorgen kann, wird als
„kontinent“ eingestuft.
gelegentlich Verlust:
Gelegentlich inkontinent (höchstens 1 x in 24 Stunden).
inkontinent:
Inkontinent oder unfähig einen liegenden Blasenkatheter selbst zu
versorgen. Mehr als 1 mal pro 24 Stunden inkontinent.
Barthel-Index Lagewechsel Bett-Stuhl (und zurück):
vollständig selbständig: Unabhängig
geringe Unterstützung:
Benötigt geringe körperliche oder verbale Unterstützung. Eine
Person kann den Patienten problemlos unterstützen oder steht
lediglich aus Sicherheitsgründen dabei.
große Unterstützung:
Benötigt große körperliche Unterstützung (von einer oder zwei
Personen), kann sitzen. Es ist eine Unterstützung durch eine
starke bzw. ausgebildete Person oder durch zwei nicht speziell
trainierte Personen nötig. Der Patient kann sich aufrichten.
vollständig abhängig:
Kann Lagewechsel nicht durchführen – kein Gleichgewicht beim
Sitzen. Pat. ist unfähig, alleine zu sitzen und es sind zwei Personen
zum Heben erforderlich sind.
Barthel-Index Fortbewegung (innerhalb der Wohnung oder Station)
vollständig selbstständig: Unabhängig, kann aber Hilfsmittel (z. B. Stock) benutzen.
Hilfsmittel können dabei benutzt werden.
geringe Unterstützung:
Geht mit der Hilfe einer Person (verbale oder körperliche
Unterstützung). Hilfe bedeutet die Unterstützung von einer nicht
speziell trainierten Person und schließt Beaufsichtigung und
Zuspruch ein.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
Seite 12
Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung  Westenriederstr.19  80331 München
große Unterstützung:
vollständig. abhängig:
Unabhängig im Rollstuhl (einschließlich Manövrieren um Ecken
etc.). Bei Rollstuhlbenutzung muss der Patient in der Lage sein,
das Öffnen von Türen und Manövrieren um Ecken ohne Hilfe
durchzuführen.
Nicht mobil.
NIH Stroke Scale bei Aufnahme (Summenscore):
In diesem Feld wird der Summenscore der NIH Stroke Scale (NIHSS) bei der
Aufnahmeuntersuchung eingetragen (siehe S.18ff). Die Dokumentation soll dabei unmittelbar nach
Aufnahme erfolgen. Als ausführliche Anleitung zur Durchführung und Codierung der NIHSS sei auf
folgende Publikation verwiesen: Berger K et al. Untersuchung der Reliabilität von
Schlaganfallskalen. Fortschr Neurol Psychiat 1999;67:81-93.
Ergänzende Hinweise:

Koma (Score = 3 im Item Bewusstsein / Score = 2 im Item Orientierung / Score = 2 im Item
Befolgen von Aufforderungen):
In den Items zu Motorik bei Armen und Beinen ist jeweils eine 4 zu scoren.
Im Item Extremitäten-Ataxie ist eine 0 zu scoren.
Im Item Sprache ist eine 3 zu scoren.
Im Item Dysarthrie ist eine 2 zu scoren.
Im Item Neglect ist eine 2 zu scoren.
Dies bedeutet, dass sich maximal 40 Punkte ergeben können

Extremitäten-Ataxie:
Bei Plegie einer Extremität oder bei Problemen des Patienten, die Übung zu verstehen,
oder Koma ist eine 0 zu scoren.

Motorik von Armen und Beinen:
Bei fehlender Prüfbarkeit (z. B. Amputation) ist der Score-Wert 9 für die Summenbildung
als 0 zu werten. Bei Koma ist in jedem Item eine 4 zu scoren.

Dysarthrie:
Bei fehlender Prüfbarkeit (z. B. Intubation) ist der Score-Wert 9 für die Summenbildung
als 0 zu werten.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
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Komorbidität / Risikofaktoren
Diabetes mellitus:
Pathologischer Glucosebelastungstest oder erhöhter zweimaliger Nüchtern-Blutzucker oder
vorbestehende medikamentöse Behandlung oder anamnestische Selbstangabe eines
vorbestehenden Diabetes durch den Patienten.
Vorhofflimmern:
In dieser Kategorie wird Vorhofflimmern codiert, dass im EKG oder LZ-EKG dokumentiert wird oder
anamnestisch dokumentiert wurde oder medikamentös behandelt wird. Ein anamnestisch
bekanntes paroxysmales Vorhofflimmern, das im EKG während des aktuellen stationären
Aufenthaltes nicht nachweisbar ist, wird ebenfalls als Vorhofflimmern codiert.
Früherer Schlaganfall:
Angabe in vorliegendem, alten Arztbrief oder Ergebnis aktueller Diagnostik für in der
Vergangenheit abgelaufenen Hirninfarkt, Hirnblutung (aber keine traumatisch bedingte Blutung z.
B. nach einem Unfall), Subarachnoidalblutung oder Sinusvenenthrombose deren Symptome länger
als 24 Stunden andauerten.
Hypertonie:
Erhöhte Blutdruckwerte (>140 mm Hg systolisch oder >90 mm Hg diastolisch), vorbestehend oder
medikamentös behandelt.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
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Diagnostik
Zeitintervall Aufnahme bis erste Bildgebung:
Die Angabe erfolgt in den vorgegebenen Intervallen. Bei Patienten, bei denen bereits vor
Aufnahme in der dokumentierenden Klinik ein bildgebendes Verfahren durchgeführt wurde, ist „1.
Bildgebung vor Aufnahme“ anzugeben.
Frische Läsion in Bildgebung:
Nachweis einer frischen Läsion, die zum akuten Ereignis korrespondiert, in der Bildgebung. Auch
eine externe Bildgebung (ambulant oder in anderer Klinik), die aufgrund des aktuellen Ereignisses
erfolgte, wird hier berücksichtigt.
Schlucktest nach Protokoll:
Kann nur angegeben werden, wenn ein standardisiertes Verfahren nach spezifischem Protokoll (z.
B. abgestufter Wasserschlucktest von mind. 50 ml) durch geschultes Personal aktiv durchgeführt
wurde. Eine Einschätzung der Schluckfähigkeit, die sich allein auf Beobachtung oder die Angaben
Dritter stützt, reicht dafür nicht aus.
Extrakranielle und intrakranielle Gefäßdiagnostik :
Beinhaltet die Durchführung einer extrakraniellen Dopplersonographie oder einer transkraniellen
Dopplersonographie oder einer Duplexsonographie oder einer Digitalen Subtraktionsangiographie
oder einer Magnetresonanz- oder einer Computertomographischen Angiographie während des
Aufenthaltes in Akut-Klinik. Hierbei wird zwischen extrakranieller und intrakranieller
Gefäßdiagnostik mittels einer der oben genannten Verfahren unterschieden.
Langzeit-EKG / -Monitoring über mindestens 24 Stunden:
Bei diesem Feld ist ein „ja“ anzugeben, wenn eine VHF-Diagnostik über mindestens 24 Stunden
erfolgt ist.
Symptomatische ipsilaterale Stenose der ACI (NASCET):
Hier wird der Stenosegrad der Arteria carotis interna der betroffenen Seite nach NASCET
dokumentiert. Kontralaterale Stenosen werden nicht erfasst.
Operative Revaskularisation veranlasst oder empfohlen:
Bei Dokumentation einer ipsilateralen ACI- Stenose von 50% bis 99% muss eine Angabe zum
weiteren Procedere dokumentiert werden.
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Therapie/ frühe Sekundärprävention
In diesen Feldern werden entsprechende Maßnahmen kodiert. Falls eine der aufgezählten Therapien
nicht durchgeführt wurde, ist „nein“ anzugeben.
Antikoagulation, einschließlich Empfehlung im Entlassungsbrief:
Hier wird angegeben, ob eine Antikoagulation mit Vitamin-K Antagonisten, oder den neuen oralen
Antikoagulantien eingeleitet oder im Entlassungsbrief empfohlen wurde. Sollte eine
Vollheparinisierung durchgeführt worden sein, oder die Art der oralen Antikoagulation noch nicht
feststehen, so ist so das Feld „Ja, Vitamin K-Antagonisten“ anzukreuzen.
Thromboseprophylaxe:
Regelmäßige, subkutane Applikation von niedermolekularem oder anderem Heparin, nicht pTT
oder Anti-Xa wirksam (low-dose Heparinisierung).
Thrombozyten-Aggregationshemmer innerhalb von 48Stunden nach Ereignis:
Diese Kategorie wird angeben, wenn der Patient innerhalb der ersten 48 Stunden nach Ereignis
einen Thrombozyten-Aggregationshemmer erhält. In dieser Gruppe werden alle verordneten
Thrombozyten-Aggregationshemmer zusammengefasst, das heißt hierunter fallen Clopidogrel, ASS
oder Dipyramidol etc.
Beatmung:
Maschinelle, vollständige oder unterstützende Beatmung, setzt oral oder nasal zugeführten,
intratrachealen Tubus voraus und wird unabhängig von der Beatmungsdauer angegeben.
Sekundärprophylaxe
In diesen Feldern wird dokumentiert, ob die aufgeführten Maßnahmen der Sekundärprophylaxe
eingeleitet bzw. im Entlassungsbrief empfohlen wurden.
Statine:
Diese Gruppe bezeichnet alle HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, die zur Senkung eines erhöhten
Cholesterinspiegels verordnet wurden.
Antihypertensiva:
Diese Gruppe schließt alle Medikamente ein, die zur Senkung des erhöhten Blutdruckes verordnet
wurden.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
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Thrombolyse / Rekanalisation
Intravenöse Lyse:
Intravenös applizierte Thrombolysebehandlung beim Hirninfarkt.
Intraarterielle Lyse:
Intraarteriell applizierte Thrombolysebehandlung beim Hirninfarkt, unabhängig davon, ob sie
hochselektiv (d. h. über einen bis zum Verschluss vorgeschobenen Katheter) oder selektiv
(Gefäßgebiet) durchgeführt wurde.
Mechanische Rekanalisation:
Mechanische Entfernung eines Blutgerinnsels mittels Katheter. Wird vor/während/nach der
Thrombektomie zusätzlich ein Thrombolytikum über den liegenden Katheter gegeben, ist zusätzlich
Lyse i.a. „ja“ anzukreuzen.
Zeitintervall Aufnahme bis Beginn Thrombolyse/Rekanalisation:
Die Angabe der door-to-needle time erfolgt in den angegebenen Intervallen.
Weitere Maßnahmen / Rehabilitation
Hier werden therapeutische Maßnahmen mit rehabilitativem Charakter wie „Physiotherapie“,
„Logopädie“ während des stationären Aufenthaltes sowie die „frühe Mobilisierung“ dokumentiert.
Ist eine der genannten Maßnahmen nicht durchgeführt oder ist der Patient nicht mobilisiert worden,
ist „nein“ zu kodieren.
Physiotherapie / Ergotherapie:
Diese Kategorie wird angegeben, wenn der Patient während des Klinikaufenthaltes von einem
Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten untersucht oder behandelt wurde. Zudem ist der
Zeitpunkt der ersten rehabilitativen Maßnahmen zu kodieren. Hierbei wird dokumentiert, ob der
Physiotherapeut oder der Ergotherapeuten bis einschließlich Tag 2 nach Aufnahme oder später als
Tag 2 nach Aufnahme erstmals beim Patienten war.
Logopädie:
Diese Kategorie wird angegeben, wenn der Patient während des Klinikaufenthaltes von einem
Logopäden untersucht oder behandelt wurde. Zudem ist der Zeitpunkt der ersten rehabilitativen
Maßnahmen zu kodieren. Hierbei wird dokumentiert, ob der Logopäde bis einschließlich Tag 2
nach Aufnahme oder später als Tag 2 nach Aufnahme erstmals beim Patienten war.
Mobilisierung:
Diese Kategorie wird angegeben, wenn der Patient während des Klinikaufenthaltes von der
Physiotherapie oder dem Pflegedienst mobilisiert wurde. Weiterhin ist der Zeitpunkt der ersten
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Mobilisierung des Patienten zu codieren. Hierbei wird dokumentiert, ob der Patient bis
einschließlich Tag 2 nach Aufnahme oder später als Tag 2 nach Aufnahme mobilisiert wurde.
(Früh-)Mobilisation wird dabei wie folgt definiert als Mobilisation außerhalb des Bettes für
mindestens 20 Minuten (innerhalb der ersten 24 Stunden) des Krankenhausaufenthaltes und
kontinuierliche tägliche weiter aufbauende Mobilisation.
Komplikationen
Komplikationen werden dokumentiert, wenn diese während der Akut-Behandlung aufgetreten sind
und Diagnostik- oder Behandlungspflichtig waren. Das Auftreten einer Komplikation, die weder
behandelt, noch den Einsatz eines diagnostischen Verfahrens bedingt hat, wird nicht erfasst.
Komplikationen:
Ist während der stationären Behandlung des Patienten eine Diagnostik- oder Behandlungspflichtige
Komplikation aufgetreten, ist „Ja“ anzugeben, andernfalls "Nein".
Pneumonie:
Eine Pneumonie liegt dann vor, wenn eine Röntgenuntersuchung des Thorax entweder ein neues
oder ein progressives und persistierendes Infiltrat aufweist, eine Verdichtung, Kavitation oder
einen pleuralen Erguss und mindestens eines der folgenden Kriterien (modifizierte CDC-Kriterien):
 Fieber (>= 38,3 °C) ohne andere mögliche Ursachen
 Leukopenie (< 4.000 Leukozyten/mm3) oder Leukozytose (> 12.000 Leukozyten/mm3)
 Für Erwachsene > 70 Jahre: veränderter mentaler Status, der keine anderen Ursachen haben
kann (pneumoniebedingte Desorientierung)
und mindestens zwei der folgenden Kriterien:
 neues Auftreten von eitrigem Sputum oder Veränderung der Charakteristika des Sputums
 neu aufgetretener oder verschlimmerter Husten, Dyspnoe oder Tachypnoe
 Rasselgeräusche oder bronchiale Atemgeräusche
 Verschlechterung des Gasaustausches (PaO2/FiO2 <= 240), gesteigerter Sauerstoffbedarf
oder Beatmungsnotwendigkeit
Es werden nur Patienten dokumentiert, die in der Klinik eine Pneumonie entwickeln, bei Aufnahme
vorbestehende Pneumonien bzw. ambulant erworbene Pneumonien werden nicht dokumentiert.
Erhöhter Hirndruck:
Erhöhter Hirndruck wird dokumentiert, wenn Hinweise für einen erhöhten Hirndruck in
bildgebenden Verfahren (z. B. Hirnödem oder Mittellinienverlagerung) gegeben sind sowie
zusätzlich entsprechende klinische Symptome vorliegen.
Intracerebrale Blutung:
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Intracerebrale Blutungen werden dokumentiert, wenn diese radiologisch nachweisbar sind und zu
einer Verschlechterung der klinischen Symptomatik geführt haben. Hierbei ist jedwede
Verschlechterung gemeint.
Sonstige Komplikationen:
Diese Kategorie wird angegeben, wenn andere Komplikationen als Pneumonie, erhöhter Hirndruck
und Intracerebrale Blutung während der stationären Behandlung aufgetreten sind und gesonderte
Diagnostik oder Therapie erfordert haben.
Patientenverfügung
Vorliegen einer gültigen Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht, die das diagnostische
und/oder therapeutische Vorgehen beeinflußt.
Entlassung / Verlegung
Rankin Skala:
Der Funktionszustand des Patienten, erfasst mit der Rankin Skala, stützt sich auf vorhandene
Symptome und die klinische Einschätzung. Die Beurteilung des Funktionsstatus erfolgt zeitnah vor
Entlassung (bis 24 Stunden vor Entlassung). Für Patienten, die während der Akut-Behandlung
versterben, ist Rankin Skala Tod bei Entlassung anzugeben. Die einzelnen Kategorien der Rankin
Skala sind folgendermaßen definiert:
Keine Symptome:
Keinerlei Symptome auffällig, kann alle gewohnten
Aufgaben verrichten.
Keine wesentl. Funktionseinschränkung: Kann alle gewohnten Aufgaben/Aktivitäten trotz
Symptomen verrichten.
Geringgradige Funktionseinschränkung: Unfähig alle früheren Aktivitäten zu verrichten, ist
aber in der Lage, die eigenen Angelegenheiten ohne
Hilfe zu erledigen.
Mäßiggradige Funktionseinschränkung: Bedarf einiger Unterstützung, ist aber in der Lage
ohne Hilfe zu gehen.
Mittelschwere Funktionseinschränkung: Unfähig ohne Hilfe zu gehen und unfähig ohne Hilfe
für die eigenen körperlichen Bedürfnisse zu sorgen.
Schwere Funktionseinschränkung:
Bettlägerig, inkontinent, bedarf ständiger Pflege und
Aufmerksamkeit.
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Barthel-Index bei Entlassung
Die Beurteilung erfolgt zeitnah vor Entlassung (bis 24 Stunden vor Entlassung). Verwendung
finden die Definitionen und Festlegungen der deutschen Version des Barthel Index (Heuschmann et
al., Fortschr. Neurol. Psychiatr., 2005). Die Dokumentation der Items erfolgt nur bei lebend
entlassenen PatientInnen.
Ergänzende Hinweise:
 Der Index soll wiedergeben was ein Patient macht und NICHT was ein Patient machen könnte.
 Das Hauptziel besteht darin, den Grad der Unabhängigkeit von jeglicher Hilfe, körperlicher oder
verbaler, festzustellen, unabhängig davon, wie gering sie ist oder aus welchem Grund sie
angeboten werden muss.
 Die Notwendigkeit der Beaufsichtigung führt dazu, dass ein Patient NICHT in die Kategorie
unabhängig eingestuft werden kann.
 Die Beurteilung der Unabhängigkeit eines Patienten sollte auf der am besten verfügbaren
Information beruhen. Die Befragung des Patienten, von Freunden oder Verwandten und des
betreuenden Pflegepersonals stellen normalerweise Informationsquellen dar. Die direkte
Beobachtung und der gesunde Menschenverstand sind auch wichtig. Ein direktes Testen der
verschiedenen Aufgaben ist nicht erforderlich.
 Für die Einstufung eines Patienten sind die letzten 24 bis 48 Stunden maßgeblich, gelegentlich
können längere Zeitperioden relevant sein.
 Bewusstlose Patienten erhalten in allen Funktionen einen Score von 0, auch wenn sie (noch)
nicht inkontinent sind.
 Die Einstufung in die mittleren Kategorien bedeutet, dass der Patient mehr als 50 % der
entsprechenden Funktionen selber durchführen kann.
 Die Benutzung von Hilfsmitteln ist erlaubt, um unabhängig zu sein. Die einzelnen Kategorien
des Barthel-Index sind folgendermaßen definiert:
Barthel-Index Blasenkontrolle:
kontinent:
Kontinent über mind. 7 Tage. Ein katheterisierter Patient, der
seinen Katheter vollständig selbst versorgen kann, wird als
„kontinent“ eingestuft.
gelegentlich Verlust:
Gelegentlich inkontinent (höchstens 1 x in 24 Stunden).
inkontinent:
Inkontinent oder unfähig einen liegenden Blasenkatheter selbst zu
versorgen. Mehr als 1 mal pro 24 Stunden inkontinent.
Barthel-Index Lagewechsel Bett-Stuhl (und zurück):
vollständig selbständig: Unabhängig
geringe Unterstützung:
Benötigt geringe körperliche oder verbale Unterstützung. Eine
Person kann den Patienten problemlos unterstützen oder steht
lediglich aus Sicherheitsgründen dabei.
große Unterstützung:
Benötigt große körperliche Unterstützung (von einer oder zwei
Personen), kann sitzen. Es ist eine Unterstützung durch eine
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vollständig abhängig:
starke bzw. ausgebildete Person oder durch zwei nicht speziell
trainierte Personen nötig. Der Patient kann sich aufrichten.
Kann Lagewechsel nicht durchführen – kein Gleichgewicht beim
Sitzen. Pat. ist unfähig, alleine zu sitzen und es sind zwei Personen
zum Heben erforderlich sind.
Barthel-Index Fortbewegung (innerhalb der Wohnung oder Station)
vollständig selbstständig: Unabhängig, kann aber Hilfsmittel (z. B. Stock) benutzen.
Hilfsmittel können dabei benutzt werden.
geringe Unterstützung:
Geht mit der Hilfe einer Person (verbale oder körperliche
Unterstützung). Hilfe bedeutet die Unterstützung von einer nicht
speziell trainierten Person und schließt Beaufsichtigung und
Zuspruch ein.
große Unterstützung:
Unabhängig im Rollstuhl (einschließlich Manövrieren um Ecken
etc.). Bei Rollstuhlbenutzung muss der Patient in der Lage sein,
das Öffnen von Türen und Manövrieren um Ecken ohne Hilfe
durchzuführen.
vollständig. abhängig:
Nicht mobil.
Thrombozyten-Aggregationshemmer:
Diese Kategorie wird angeben, wenn der Patient bei Entlassung einen ThrombozytenAggregationshemmer erhält, bzw. im Entlassungsbrief ein Thrombozytenaggregationshemmer
empfohlen wurde. In dieser Gruppe werden alle verordneten Thrombozyten-Aggregationshemmer
zusammengefasst, das heißt hierunter fallen Clopidogrel, ASS, ASS und Dipyramidol oder
Dipyramidol etc.
Entlassungsgrund nach § 301 SGB V:
In diesem Feld ist der Entlassungsgrund entsprechend § 301 SGB V zu übernehmen.
Ambulante oder stationäre Rehabilitation veranlasst:
Wird angegeben, wenn eine Verlegung in eine Reha-Klinik erfolgt oder für den Patienten die
stationäre Aufnahme in eine Reha-Klinik veranlasst wurde und der Aufnahmetermin nicht länger
als 14 Tage nach der Entlassung liegt oder wenn eine ambulante Rehabilitationsmaßnahme
veranlasst wurde.
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Einbezogene Hauptdiagnosen ICD-10-GM 2016 (Einschlusskriterien)
G 45.- Zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome
Inkl.:
Zerebrale transitorische ischämische Attacke [TIA]
Komplette Rückbildung innerhalb von 1 bis 24 Stunden
G45.02
Arteria-vertebralis-Syndrom mit Basilaris-Symptomatik
G45.12
Arteria-carotis-interna-Syndrom (halbseitig)
G45.22
Multiple und bilaterale Syndrome der extrazerebralen hirnversorgenden Arterien
G45.32
Amaurosis fugax
G45.82
Sonstige zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome
Zerebrale transitorische Ischämie, nicht näher bezeichnet (Drohender zerebrovaskulärer Insult ,
G45.92
Spasmen der Hirnarterien, Zerebrale transitorische Ischämie o.n.A.)
Komplette Rückbildung innerhalb von weniger als 1 Stunde
G45.03
Arteria-vertebralis-Syndrom mit Basilaris-Symptomatik
G45.13
Arteria-carotis-interna-Syndrom (halbseitig)
G45.23
Multiple und bilaterale Syndrome der extrazerebralen hirnversorgenden Arterien
G45.33
Amaurosis fugax
G45.83
Sonstige zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome
Zerebrale transitorische Ischämie, nicht näher bezeichnet (Drohender zerebrovaskulärer Insult ,
G45.93
Spasmen der Hirnarterien, Zerebrale transitorische Ischämie o.n.A.)
Verlauf der Rückbildung nicht näher bezeichnet
G45.09
Arteria-vertebralis-Syndrom mit Basilaris-Symptomatik
G45.19
Arteria-carotis-interna-Syndrom (halbseitig)
G45.29
Multiple und bilaterale Syndrome der extrazerebralen hirnversorgenden Arterien
G45.39
Amaurosis fugax
G45.89
Sonstige zerebrale transitorische Ischämie und verwandte Syndrome
Zerebrale transitorische Ischämie, nicht näher bezeichnet (Drohender zerebrovaskulärer Insult ,
G45.99
Spasmen der Hirnarterien, Zerebrale transitorische Ischämie o.n.A.)
I 61.- Intrazerebrale Blutung
I61.0
I61.1
I61.2
I61.3
I61.4
I61.5
I61.6
I61.8
I61.9
Intrazerebrale Blutung in die Großhirnhemisphäre, subkortikal
Tiefe intrazerebrale Blutung
Intrazerebrale Blutung in die Großhirnhemisphäre, kortikal
Oberflächliche intrazerebrale Blutung
Zerebrale Lobusblutung
Intrazerebrale Blutung in die Großhirnhemisphäre, nicht näher bezeichnet
Intrazerebrale Blutung in den Hirnstamm
Intrazerebrale Blutung in das Kleinhirn
Intrazerebrale intraventrikuläre Blutung
Intrazerebrale Blutung an mehreren Lokalisationen
Sonstige intrazerebrale Blutung
Intrazerebrale Blutung, nicht näher bezeichnet
I 63.- Hirninfarkt
Inkl.: Verschluß und Stenose zerebraler und präzerebraler Arterien mit resultierendem Hirninfarkt
I63.0
I63.1
Hirninfarkt durch Thrombose präzerebraler Arterien
A. basilaris, A. carotis und A. vertebralis
Hirninfarkt durch Embolie präzerebraler Arterien
A. basilaris, A. carotis und A. vertebralis
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I63.2
I63.3
I63.4
I63.5
I63.6
I63.8
I63.9
Hirninfarkt durch nicht näher bez. Verschluß oder Stenose präzerebraler Arterien
A. basilaris, A. carotis und A. vertebralis
Hirninfarkt durch Thrombose zerebraler Arterien
A. cerebri media, A. cerebri anterior, A. cerebri posterior und Aa. Cerebelli
Hirninfarkt durch Embolie zerebraler Arterien
A. cerebri media, A. cerebri anterior, A. cerebri posterior und Aa. Cerebelli
Hirninfarkt durch nicht näher bez. Verschluß oder Stenose zerebraler Arterien
A. cerebri media, A. cerebri anterior, A. cerebri posterior und Aa. Cerebelli
Hirninfarkt durch Thrombose der Hirnvenen, nichteitrig
Sonstiger Hirninfarkt
Hirninfarkt, nicht näher bezeichnet
I 64 Schlaganfall, nicht als Blutung oder Infarkt bezeichnet
Zerebrovaskulärer Insult o.n.A.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
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Seite 23
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Ausschluss-Diagnosen (ICD-10-GM 2016)
Bösartige Neubildung der Meningen
C70.0
C70.9
Hirnhäute
Meningen, nicht näher bezeichnet
Bösartige Neubildung des Gehirns
C71.0
C71.1
C71.2
C71.3
C71.4
C71.5
C71.6
C71.7
C71.8
C71.9
Zerebrum, ausgenommen Hirnlappen und Ventrikel
Frontallappen
Temporallappen
Parietallappen
Okzipitallappen
Hirnventrikel
Zerebellum
Hirnstamm
Gehirn, mehrere Teilbereiche überlappend
Gehirn, nicht näher bezeichnet
Bösartige Neubildung des Rückenmarkes, der Hirnnerven und anderer Teile des
Zentralnervensystems
C72.8
C72.9
Gehirn und andere Teile des Zentralnervensystems, mehrere Teilbereiche überlappend
Zentralnervensystem, nicht näher bezeichnet
Sekundäre bösartige Neubildung an sonstigen und nicht näher bezeichneten Lokalisationen
C79.3
Sekundäre bösartige Neubildung des Gehirns und der Hirnhäute
Subarachnoidalblutung
I60.0
I60.1
I60.2
I60.3
I60.4
I60.5
I60.6
I60.7
I60.8
I60.9
Subarachnoidalblutung, vom Karotissiphon oder der Karotisbifurkation ausgehend
Subarachnoidalblutung, von der A. cerebri media ausgehend
Subarachnoidalblutung, von der A. communicans anterior ausgehend
Subarachnoidalblutung, von der A. communicans posterior ausgehend
Subarachnoidalblutung, von der A. basilaris ausgehend
Subarachnoidalblutung, von der A. vertebralis ausgehend
Subarachnoidalblutung, von sonstigen intrakraniellen Arterien ausgehend
Subarachnoidalblutung, von nicht näher bezeichneter intrakranieller Arterie ausgehend
Sonstige Subarachnoidalblutung
Subarachnoidalblutung, nicht näher bezeichnet
Intrakranielle Verletzung
S06.0
S06.1
S06.20
S06.21
S06.22
S06.23
S06.28
S06.30
S06.31
S06.32
S06.33
S06.34
S06.38
Gehirnerschütterung
Traumatisches Hirnödem
Diffuse Hirn- und Kleinhirnverletzung, nicht näher bezeichnet
Diffuse Hirnkontusionen
Diffuse Kleinhirnkontusionen
Multiple intrazerebrale und zerebellare Hämatome
Sonstige diffuse Hirn- und Kleinhirnverletzungen
Umschriebene Hirn- und Kleinhirnverletzung, nicht näher bezeichnet
Umschriebene Hirnkontusion
Umschriebene Kleinhirnkontusion
Umschriebenes zerebrales Hämatom
Umschriebenes zerebellares Hämatom
Sonstige umschriebene Hirn- und Kleinhirnverletzungen
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Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
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S06.4
S06.5
S06.6
S06.70
S06.71
S06.72
S06.73
S06.79
S06.8
S06.9
Epidurale Blutung
Traumatische subdurale Blutung
Traumatische subarachnoidale Blutung
Bewusstlosigkeit bei Schädel-Hirn-Trauma:Weniger als 30 Minuten
Bewusstlosigkeit bei Schädel-Hirn-Trauma: 30 Minuten bis 24 Stunden
Bewusstlosigkeit bei Schädel-Hirn-Trauma: Mehr als 24 Stunden, mit Rückkehr zum vorher
bestehenden Bewusstseinsgrad
Bewusstlosigkeit bei Schädel-Hirn-Trauma: Mehr als 24 Stunden, ohne Rückkehr zum vorher
bestehenden Bewusstseinsgrad
Bewusstlosigkeit bei Schädel-Hirn-Trauma: Dauer nicht näher bezeichnet
Sonstige intrakranielle Verletzungen
Intrakranielle Verletzung, nicht näher bezeichnet
Zerquetschung des Kopfes
S07.0
S07.1
S07.8
S07.9
Zerquetschung des Gesichtes
Zerquetschung des Schädels
Zerquetschung sonstiger Teile des Kopfes
Zerquetschung des Kopfes, Teil nicht näher bezeichnet
Traumatische Amputation von Teilen des Kopfes
S08.0
S08.1
S08.8
S08.9
Skalpierungsverletzung
Traumatische Amputation des Ohres
Traumatische Amputation sonstiger Teile des Kopfes
Traumatische Amputation eines nicht näher bezeichneten Teiles des Kopfes
Sonstige und nicht näher bezeichnete Verletzungen des Kopfes
S09.0
S09.1
S09.2
S09.7
S09.8
S09.9
Verletzung von Blutgefäßen des Kopfes, anderenorts nicht klassifiziert
Verletzung von Muskeln und Sehnen des Kopfes
Traumatische Trommelfellruptur
Multiple Verletzungen des Kopfes
Sonstige näher bezeichnete Verletzungen des Kopfes
Nicht näher bezeichnete Verletzung des Kopfes
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OPS Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls
Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls
8-981.0
8-981.1
8-98b.00
8-98b.01
8-98b.10
8-98b.11
Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls: Mindestens 24 bis höchstens 72
Stunden
Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls: Mehr als 72 Stunden
Andere neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls: Mindestens 24 bis
höchstens 72 Stunden: Ohne Anwendung eines Telekonsildienstes
Andere neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls: Mindestens 24 bis
höchstens 72 Stunden: Mit Anwendung eines Telekonsildienstes
Andere neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls: Mehr als 72 Stunden:
Ohne Anwendung eines Telekonsildienstes
Andere neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls: Mehr als 72 Stunden: Mit
Anwendung eines Telekonsildienstes
OPS Frührehabilitation
Frührehabilitation
8-550.0
8-550.1
8-550.2
8-552.0
8-552.5
8-552.6
8-552.7
8-552.8
8-552.9
8-559.30
8-559.31
8-559.32
8-559.33
Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung: Mindestens 7 Behandlungstage und 10
Therapieeinheiten
Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung: Mindestens 14 Behandlungstage und 20
Therapieeinheiten
Geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung: Mindestens 21 Behandlungstage und 30
Therapieeinheiten
Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation: Mindestens 7 bis höchstens 13
Behandlungstage
Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation: Mindestens 14 bis höchstens 20
Behandlungstage
Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation: Mindestens 21 bis höchstens 27
Behandlungstage
Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation: Mindestens 28 bis höchstens 41
Behandlungstage
Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation: Mindestens 42 bis höchstens 55
Behandlungstage
Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation: Mindestens 56 Behandlungstage
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 7 bis höchstens 13
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 15 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 7 bis höchstens 13
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 20 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 7 bis höchstens 13
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 30 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 7 bis höchstens 13
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 40 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
Projekthandbuch Qualitätssicherung Schlaganfall Bayern
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Seite 26
Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der stationären Versorgung  Westenriederstr.19  80331 München
30 Minuten) pro Woche
8-559.40
8-559.41
8-559.42
8-559.43
8-559.50
8-559.51
8-559.52
8-559.53
8-559.60
8-559.61
8-559.62
8-559.63
8-559.70
8-559.71
8-559.72
8-559.73
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 14 bis höchstens 20
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 15 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 14 bis höchstens 20
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 20 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 14 bis höchstens 20
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 30 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 14 bis höchstens 20
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 40 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 21 bis höchstens 27
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 15 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 21 bis höchstens 27
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 20 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 21 bis höchstens 27
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 30 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 21 bis höchstens 27
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 40 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 28 bis höchstens 34
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 15 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 28 bis höchstens 34
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 20 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 28 bis höchstens 34
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 30 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 28 bis höchstens 34
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 40 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 35 bis höchstens 41
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 15 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 35 bis höchstens 41
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 20 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 35 bis höchstens 41
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 30 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 35 bis höchstens 41
Behandlungstage: Durchschnittlicher Einsatz von 40 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens
30 Minuten) pro Woche
Projekthandbuch Qualitätssicherung Schlaganfall Bayern
Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
Seite 27
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8-559.80
8-559.81
8-559.82
8-559.83
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 42 Behandlungstage:
Durchschnittlicher Einsatz von 15 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens 30 Minuten) pro
Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 42 Behandlungstage:
Durchschnittlicher Einsatz von 20 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens 30 Minuten) pro
Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 42 Behandlungstage:
Durchschnittlicher Einsatz von 30 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens 30 Minuten) pro
Woche
Fachübergreifende und andere Frührehabilitation: Mindestens 42 Behandlungstage:
Durchschnittlicher Einsatz von 40 Therapieeinheiten (jeweils von mindestens 30 Minuten) pro
Woche
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Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
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Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
AG Qualitätsindikatoren
Patientenbezogene Qualitätsindikatoren
o Information des Patienten und der Angehörigen
o Physiotherapie/Ergotherapie
o Mobilisierung
o Screening nach Schluckstörungen
o Logopädie
o Erste Bildgebung
o Gefäßdiagnostik
o Revaskularisation bei symptomatischer Carotisstenose
o Thrombozytenaggregationshemmer innerhalb 48h
o Thrombozytenaggregationshemmer bei Entlassung
o Antikoagulation bei Vorhofflimmern
o Behandlung auf Stroke Unit
o Frühzeitige Thrombolyse
o Door to needle time
o Sterblichkeit nach Thrombolyse
o Pneumonie bei Patienten mit Hirninfarkt (risikoadjustiert)
o Todesfälle bei Patienten mit Hirninfarkt (risikoadjustiert)
o Rehabilitation
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NIH-Stroke Scale – deutsche Version
Überprüfen Sie die Items der Schlaganfallskala in der vorgegebenen Reihenfolge. Notieren Sie das
Ergebnis jeder Kategorie unmittelbar nach der Untersuchung der jeweiligen Subskala. Gehen Sie
nicht zurück und ändern Sie kein Ergebnis. Folgen Sie den Anweisungen für die jeweiligen
Untersuchungen. Die Ergebnisse sollen reflektieren, was der Patient macht, nicht das, was der
Patient nach Meinung des Arztes machen kann. Notieren Sie die Antworten während der
Untersuchung und arbeiten Sie zügig. Der Patient soll nicht angeleitet werden (beispielsweise keine
wiederholte Aufforderung an den Patienten, eine besondere Leistung zu erbringen), es sei denn, es
ist ausdrücklich vorgesehen. Für ein nicht untersuchtes Item muss eine detaillierte Erklärung auf den
Untersuchungsbogen geschrieben werden. Bei Anwendung in klinischen Studien sollte der
medizinische Studienmonitor alle nachuntersuchten Items durchsehen und mit den Untersucher
besprechen.
Patient:
1a. Bewusstseinszustand
Der Untersucher muss eine Antwort wählen, auch wenn eine vollständige Untersuchung durch
Hindernisse wie einen endotrachealen Tubus, Sprachbarrieren, orotracheales Trauma oder Verbände
beeinträchtigt ist. Ein Score 3 ist nur dann erreicht, wenn sich der Patient auf Schmerzreize (außer
reflexbedingte Lageänderungen) nicht bewegt.

Wach, unmittelbar antwortend
0

Benommen, aber durch geringe Stimulation zum Befolgen von
Aufforderungen, Antworten oder Reaktionen zu bewegen
1

Soporös, bedarf wiederholter Stimulation um aufmerksam zu sein,
oder ist somnolent und bedarf starker oder schmerzhafter Stimuli
zum Erzielen von Bewegungen (keine Stereotypien)
2

Koma, antwortet nur mit motorischen oder vegetativen Reflexen
oder reagiert gar nicht, ist schlaff und ohne Reflexe
3
1b. Fragen zum Bewusstseinszustand
Der Patient wird nach dem Monat und dem Alter gefragt. Die Antwort muss korrekt sein – es gibt
keinen Punkt für fast zutreffende Antworten. Aphasische und stuporöse Patienten, die die Fragen
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nicht verstehen, erhalten den Score 2. Patienten, die aufgrund einer Intubation, eines orotrachealen
Traumas, einer schweren Dysarthrie jeglicher Genese, Sprachbarriere oder irgendeines anderen
Problems, das unabhängig von der Aphasie besteht, nicht sprechen können, erhalten den Score 1. Es
ist wichtig, dass nur die zuerst gegebene Antwort bewertet wird und dass der Untersucher dem
Patienten nicht mir verbalen oder non-verbalen Hinweisen „hilft“.

Beantwortet beide Fragen richtig
0

Beantwortet eine Frage richtig
1

Beantwortet keine Frage richtig
2
1c. Aufforderungen zur Ermittlung des Bewusstseinszustandes
Der Patient wird gebeten, die Augen zu öffnen und zu schließen und danach die nicht-paretische
Hand zu schließen und zu öffnen. Können die Hände nicht benutzt werden, kann ersatzweise eine
andere einschrittige Aufforderung gegeben werden. Eindeutige Versuche, die aufgrund einer
Schwäche nicht vollständig ausgeführt werden können, werden als erfolgreich bewertet. Falls der
Patient auf die Aufforderungen nicht reagiert, soll die Bewegung vorgemacht (Pantomime) und das
Ergebnis notierte werden (d. h. befolgt keine, ein oder zwei Anweisungen). Patienten mit Trauma,
Amputation oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen sollen passende einschrittige Aufgaben
erhalten. Nur der erste Versuch wird bewertet.

Führt beide Aufgaben richtig aus
0

Führt eine Aufgabe richtig aus
1

Führt keine Aufgabe richtig aus
2
2. Blickbewegungen
Es werden nur die horizontalen Augenbewegungen untersucht. Willkürliche oder reflektorische
(oculocephale) Augenbewegungen werden bewertet, aber es findet keine kalorische Prüfung statt.
Wenn der Patient eine konjugierte Blickdeviation zeigt, die durch willkürliche oder reflektorische
Aktivität überwunden werden kann, beträgt der Score 1. Patienten mit isolierter peripherer
Augenmuskelparese (III. IV. oder VI Hirnnerv), erhalten den Score 1. Blickbewegungen können bei
allen aphasischen Patienten untersucht werden. Patienten mit Augenverletzungen, -verband,
bevorstehender Blindheit oder einer anderen Erkrankungen des Visus oder des Gesichtsfeldes, sollen
anhand von reflektorischen Bewegungen und einer vom Untersucher zu treffenden Auswahl
untersucht werden. Das Herstellen eines Blickkontakts und nachfolgende Bewegungen im
Gesichtfeld des Patienten können gelegentlich helfen eine partielle Blickparese abzuklären.

Normal
0

Partielle Blickparese. Dieser Punktwert wird vergeben, wenn die
Blickrichtung von einem oder beiden Augen abnormal ist, jedoch keine
1
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forcierte Blickdeviation oder komplette Blickparese besteht.

Forcierte Blickdeviation oder komplette Blickparese, die durch Ausführen
des oculocephalen Reflexes nicht überwunden werden kann.
2
______________________________________________________________________________
3. Gesichtsfeld
Die Gesichtsfelder (obere und untere Quadranten) werden in Gegenüberstellung getestet, wobei
Fingerzählen oder visuelle Gesten verwendet werden sollten. Patienten sollten zur Durchführung
ermuntert werden, wenn sie korrekt auf die sich bewegende Hand blicken, wird dies als normal
bewertet. Bei unilateraler Blindheit oder Z. n. Enuklaetion wird das Gesichtsfeld anhand des
verbliebenen Auges bewertet. Der Score 1 wird nur dann vergeben, wenn eine eindeutige
Asymmetrie, Quadrantenanopsie eingeschlossen, vorliegt. Wenn ein Patient aus irgendeinem Grund
blind ist, so wird dies als Score 3 bewertet. Anschließend wird eine Untersuchung beider Seiten
simultan durchgeführt. Wenn eine unilaterale Auslöschung besteht, erhält der Patient den Score 1
und das Ergebnis wird bei der Beantwortung von Frage 11 benutzt.

keine Gesichtsfeldeinschränkung
0

Partielle Hemianopsie
1

Komplette Hemianopsie
2

Bilaterale Hemianopsie (Blindheit inklusive kortikaler Blindheit)
3
______________________________________________________________________________
4. Facialisparese
Fordern Sie den Patienten verbal oder durch Pantomime auf, die Zähne zu zeigen, die Augenbrauen
hochzuziehen und die Augen zu schließen. Bei wenig reagierenden oder verständnisunfähigen
Patienten wird die Symmetrie der Gesichtszüge auf schmerzhafte Stimuli bewertet. Falls
Gesichtsverletzungen, -verbände, ein orotrachealer Tubus, Pflaster oder andere physikalische
Hindernisse das Gesicht verdecken, sollen diese soweit möglich entfernt werden.

Normale symmetrische Bewegungen
0

Geringe Parese (abgeflachte Nasolabialfalte, Asymmetrie bei Lächeln)
1

Partielle Parese (vollständige oder fast vollständige Parese des
unteren Gesichtes
2

Vollständige Parese von einer oder zwei Seiten
(Fehlen von Bewegungen vom oberen und unteren Teil des Gesichts)
3
_____________________________________________________________________________
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5. und 6. Motorik von Armen und Beinen
Die Extremität wird in die passende Lage gebracht: ausgestreckte Arme (Handflächen nach unten) in
90° Position (sitzender Patient) oder in 45° Position (liegender Patient) und gestreckte Beine in 30°
Position (Beine stets am liegenden Patienten untersuchen). Ein Absinken liegt vor: wenn ein Arm vor
Ablauf von 10 Sekunden oder ein Bein vor Ablauf von 5 Sekunden absinkt. Ein aphasischer Patient
wird durch Nachdrücklichkeit in der Stimme und Pantomime unterstützt, jedoch sollen keine
Schmerzstimuli angewendet werden. Die Extremitäten werden nacheinander getestet, wobei mit
dem nicht-paretischen Arm begonnen wird. Nur bei Amputation oder Gelenkversteifung an Schulter
oder Hüfte darf der Score „9“ vergeben werden und der Untersucher muss dies schriftlich
begründen.
5. Arme
links

Kein Absinken, die Extremität wird über 10 Sekunden
In der 90° (oder 45°) Position gehalten

rechts
0
0
Absinken, Extremität wird zunächst bei 90° (oder 45°)
gehalten, sinkt aber vor Ablauf von 10 Sekunden ab;
Das Bett (oder eine andere Unterlage) wird nicht berührt
1
1
Anheben gegen Schwerkraft möglich; Extremität kann die 90°
(oder 45°) Position nicht erreichen oder halten, sinkt auf das
Bett ab, kann aber gegen Schwerkraft angehoben werden
2
2

Kein (aktives) Anheben gegen Schwerkraft, Extremität fällt
3
3

Keine Bewegung
4
4

Amputation, Gelenkversteifung
9
9

→ bitte erklären: _________________________________________________________
6. Beine
links
rechts

Kein Absinken, Bein bleibt über 5 Sekunden in der 30° Position
0
0

Absinken, Bein sinkt am Ende der 5-Sekundenperiode,
berührt das Bett jedoch nicht
1
1

Aktive Bewegungen gegen Schwerkraft, das Bein sinkt
binnen 5 Sekunden auf das Bett ab, kann aber gegen die
Schwerkraft gehoben werden
2
2
3
3

Kein Anheben gegen die Schwerkraft, Bein fällt sofort
auf das Bett
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Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
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
Keine Bewegung
4
4

Amputation, Gelenkversteifung
9
9
→ bitte erklären: _________________________________________________________
______________________________________________________________________________
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
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7. Extremitäten Ataxie
Mit diesem Item sollen Hinweise für eine unilaterale Kleinhirnläsion gefunden werden. Untersuchen
Sie bei geöffneten Augen. Sollte ein Gesichtsfeldausfall vorliegen, stellen Sie sicher, dass die
Untersuchung im intakten Bereich des Gesichtsfeldes durchgeführt wird. Der Finger-Nase-Finger und
der Knie-Hacke-Versuch wird auf beiden Seiten durchgeführt; eine Ataxie wird nur dann festgestellt,
wenn sie über eine muskuläre Schwäche hinaus vorhanden ist. Eine Ataxie wir bei Patienten mit
Verständnisschwierigkeiten oder Plegie als fehlend gewertet. Nur im Falle einer Amputation oder
Gelenkversteifung kann dieses Item als 9 gewertet werden und der Untersucher muss dies schriftlich
begründen. Bei Vorliegen einer Blindheit lassen Sie den Patienten einen einfachen Finger-NaseVersuch durchführen.

fehlend
0

in einer Extremität vorhanden
1

in zwei Extremitäten vorhanden
2
Falls vorhanden, besteht die Ataxie in:
Rechtem Arm

Nein
1

Ja
2

Amputation, Gelenkversteifung
9
→ bitte erklären: ____________________________________________________
Linker Arm

Nein
1

Ja
2

Amputation, Gelenkversteifung
9
→ bitte erklären: ____________________________________________________
Rechtem Bein

Nein
1

Ja
2

Amputation, Gelenkversteifung
9
→ bitte erklären: ____________________________________________________
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
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Seite 37
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Linkem Bein

Nein
1

Ja
2

Amputation, Gelenkversteifung
9
→ bitte erklären: ____________________________________________________
______________________________________________________________________________
8. Sensibilität
Wahrnehmungen von oder Grimassieren auf Nadelreize oder Abwehrreaktion auf Schmerzreize beim
somnolenten oder aphasischen Patienten. Nur Sensibilitätsstörungen die auf einen Schlaganfall
zurückgeführt werden können, werden als abnorm bewertet; der Untersucher sollte so viele
Körperregionen untersuchen (Arme (nicht Hände) Beine, Stamm, Gesicht) wie zur akkuraten
Feststellung halbseitiger Sensibilitätsstörungen erforderlich sind. Einen Punktwert von 2 („schwer
oder vollständig“) sollte nur vergeben werden, wenn ein schwerer oder vollständiger
Sensibilitätsverlust deutlich nachgewiesen werden kann. Stuporöse und aphasische Patienten
werden deshalb wahrscheinlich mit einer 1 oder 0 bewertet werden. Ein Patient mir Hirnstamminsult
und beidseitigem Sensibilitätsverlust wir mit einer 2 bewertet. Ein Patient, der nicht antwortet und
tetraplegisch ist, wird mit 2 bewertet. Komatöse Patienten (Item 1a = 3) werden bei diesem Item als
2 eingestuft.

Normal, kein Sensibilitätsverlust

Leichter bis mittelschwerer Sensibilitätsverlust, Patient empfindet
Nadelstiche auf der betroffenen Seite als weniger scharf oder stumpf
oder es besteht ein Verlust des Oberflächenschmerzes für Nadelstiche,
doch nimmt der Patient die Berührung wahr.

Schwerer bis vollständiger Sensibilitätsverlust, Patient nimmt die
Berührung von Gesicht, arm und Bein nicht wahr.
0
1
2
______________________________________________________________________________
9. Sprache
Die meisten Informationen über das Sprachverständnis werden bereits in den vorhergehenden
Untersuchungsabschnitten gewonnen. Der Patient wird gebeten zu beschreiben, was auf dem
beigefügten Bild geschieht, die Gegenstände auf dem Erkennungsbogen zu benennen und die
Satzliste vorzulesen. Das Verständnis wird sowohl anhand der hierbei gegebenen Antworten als auch
durch alle Antworten und Aufforderungen in der bisherigen allgemein-neurologischen Untersuchung
beurteilt. Falls ein Visusverlust die Ausführung der Aufgaben behindert, bitten Sie den Patienten,
Gegenstände, die in seine Hand gelegt werden, zu identifizieren, Gesprochenes nachzusprechen und
eigenständig Sätze zu formulieren. Der intubierte Patient wird gebeten, schriftlich zu antworten.
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Version: 2016, Stand 15.12.2015
Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
Copyright NIH-Stroke Scale der deutschen Version: Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Universität Münster, 1998
Seite 38
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Komatöse Patienten (Item 1a = 3) werden bei diesem Item als 3 eingestuft. Bei stuporösen oder
eingeschränkt kooperativen Patienten muss der Untersucher ein Punktwert festlegen, jedoch sollte
ein Wert von 3 nur vergeben werden, wenn der Patient stumm ist und keine Aufforderungen befolgt.

Keine Aphasie; normal

Leichte bis mittelschwere Aphasie, deutliche Einschränkung der
Wortflüssigkeit oder des Sprachverständnisses, keine relevante
Einschränkung von Umfang oder Art des Ausdruckes. Die Einschränkung
des Sprachvermögens und/oder des Sprachverständnisses macht die
Unterhaltung über die vorgelegten Untersuchungsmaterialien jedoch
schwierig bis unmöglich. Beispielsweise kann der Untersucher in einer
Unterhaltung über die vorgelegten Materialien anhand der Antwort des
Patienten ein Bild oder eine Wortkarte zuordnen.

0
1
Schwere Aphasie, die gesamte Kommunikation findet über fragmentierte
Ausdrucksformen statt: Der Zuhörer muss das Gesagte in großem Umfang
interpretieren, nachfragen oder erraten. Der Umfang an Informationen,
2
der ausgetauscht werden kann, ist begrenzt; der Zuhörer trägt im
wesentlichen die Kommunikation. Der Untersucher kann die vorgelegten
Materialien anhand der Antworten des Patienten nicht zuordnen

Stumm, globale Aphasie, keine verwertbare Sprachproduktion oder
kein Sprachverständnis
3
______________________________________________________________________________
10. Dysarthrie
Auch wenn der Eindruck eines Normalbefundes besteht sollte der Patient aufgefordert werden aus
der beigefügten Liste Wörter vorzulesen oder zu wiederholen, um eine adäquate Sprachprobe zu
erhalten. Im Falle einer schweren Apahsie kann die Artikulation von Spontansprache bewertet
werden. Nur im Falle einer Intubation oder anderer mechanischer Behinderungen der
Sprachproduktion sollte dieses Item als 9 bewertet werden und der Untersucher muss dies schriftlich
begründen. Dem Patient soll nicht mitgeteilt werden, warum er/sie getestet wird.

Normal
0

Leicht bis mittelschwer; der Patient spricht zumindest einige Wörter
verwaschen und kann schlimmstenfalls nur mit Schwierigkeiten
verstanden werden
1
Schwer; die verwaschene Sprache des Patienten ist unverständlich
und beruht nicht auf einer Aphasie oder übersteigt das auf eine Aphasie
zurückzuführende Maß oder Patient ist stumm / anarthrisch
2

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Copyright: Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung (BAQ), Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlaganfall Register (ADSR)
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
Intubation oder andere mechanische Behinderungen
9
→ bitte erklären: ____________________________________________________
______________________________________________________________________________
11. Auslöschung und Nichtbeachtung (früher: Neglect)
Ausreichende Informationen um einen Neglect erkennen zu können sollten bereits während der
vorangehenden Untersuchungen erhalten worden sein. Sollte der Patient einen schweren
Visusverlust haben, der eine gleichzeitige visuelle Reizung beider Seiten unmöglich macht und die
Reizung der Haut normal sein, so ist der Punktwert normal. Sollte der Patient eine Aphasie haben,
aber beide Seiten zu beachten scheinen, so ist der Punktwert normal. Das Vorliegen eines räumlichvisuellen Neglects oder einer Anosognosie sollte ebenfalls als Hinweis auf eine Abnormalität
gewertet werden. Da eine Abnormalität nur bei Vorhandensein gewertet wird, kann dieser Punkt
immer untersucht werden.

Keine Abnormalität
0

Visuelle, taktile, auditive, räumliche oder personenbezogene
Unaufmerksamkeit oder Auslöschung bei der Überprüfung von
gleichzeitiger bilateraler Stimulation in einer der sensiblen Qualitäten
1
Schwere halbseitige Unaufmerksamkeit oder halbseitige Unaufmerksamkeit
in mehr als einer Qualität. Kein Erkennen der eigenen Hand oder
Orientierung nur zu einer Seite des Raums.
2

______________________________________________________________________________
Gesamtpunktwert
Bitte addieren Sie alle Punktwerte.
Gesamtpunktwert
___ ___
(Bitte beachten: Fragen 5a und 5b: Eine Bewertung mit 9 = „Amputation“ bitte als 0 zählen.
Frage10: Eine Bewertung mit 9 = „Intubation oder andere mechanische Behinderungen“ bitte als 0
zählen).
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NIHSS – deutsche Satzliste
 WISSEN SIE SCHON
 AUF DIE ERDE
 ICH GING VON DER ARBEIT NACH HAUSE
 AM TISCH IM ESSZIMMER
 SIE HÖRTEN IHN GESTERN ABEND IM RADIO SPRECHEN
NIHSS – deutsche Wortliste

STUHL

KREIS

DREIECK

TROPFEN

FÜNFZEHN

SIEBENHUNDERT-EINUNDZWANZIG
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