BERICHT ZUR ORGANISATIONSENTWICKLUNG KRASS e.V. und Stiftung Kultur für Kinder Der nachfolgende Bericht wurde am 24.03.2015 unter vollständiger Anwendung des „Berichtsstandards für soziale Organisationen“ fertiggestellt. 1 Inhalt Vorwort ............................................................................................................................ 4 1. 2. Gegenstand und Umfang des Berichts ........................................................................ 5 1.1 Geltungsbereich .................................................................................................. 5 1.2 Berichtssystem und Berichtszyklus ....................................................................... 5 1.3 Grad der Anwendung des SRS .............................................................................. 5 1.4 Berichtsform und Berichtsbestandteile ................................................................ 5 1.5 Ansprechpartner ................................................................................................. 6 Das gesellschaftliche Problem und der Lösungsansatz ................................................ 6 2.1 Themenfeld ......................................................................................................... 6 2.2 Das gesellschaftliche Problem ............................................................................. 7 2.2.1 Gesellschaftliche Ausgangslage ......................................................................... 7 2.2.2 Ausmaß des Problems........................................................................................ 9 2.2.3 Bisherige Lösungsansätze ................................................................................ 12 2.3 Der Lösungsansatz ............................................................................................ 12 2.3.1 Die Vision ........................................................................................................ 12 2.3.2 Strategie ......................................................................................................... 13 2.3.3 Zielgruppen ..................................................................................................... 15 2.3.4 Aktivitäten und erwartete Wirkungen.............................................................. 19 2.4 Verbreitung des Lösungsansatzes ...................................................................... 20 2.4.1 Gegenstand der Verbreitung ............................................................................ 21 2.4.2 Verbreitungsmethoden .................................................................................... 22 2.4.3 Stand der Verbreitung ..................................................................................... 23 3. 4. Gesellschaftliche Wirkung ........................................................................................ 25 3.1 Eingesetzte Ressourcen ..................................................................................... 25 3.2 Leistungen ........................................................................................................ 27 3.3 Wirkungen ........................................................................................................ 28 3.4 Evaluation und Qualitätssicherung .................................................................... 31 Weitere Planung und Ausblick .................................................................................. 33 4.1 Planung und Ziele .............................................................................................. 34 4.2 Entwicklungspotenziale und Chancen ................................................................ 47 2 4.3 5. 6. Risiken .............................................................................................................. 48 Die Organisation KRASS ........................................................................................... 49 5.1 Organisationsstruktur ....................................................................................... 49 5.2 Stand der Organisationsentwicklung ................................................................. 50 5.3 Vorstellung der handelnden Personen ............................................................... 52 5.4 Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke ................................................ 53 Profile der beteiligten Organisationen ...................................................................... 54 6.1 Organisationsprofil ........................................................................................... 54 6.2 Leitung der Organisation ................................................................................... 56 6.2.1 Leitungsorgan ................................................................................................. 57 6.2.2 Aufsichtsorgan ................................................................................................ 58 6.2.3 Interessenskonflikte......................................................................................... 58 7. 6.3 Beteiligungsverhältnisse.................................................................................... 58 6.4 Umwelt und Sozialprofil .................................................................................... 59 Finanzen .................................................................................................................. 60 7.1 Buchführung und Bilanzierung ........................................................................... 60 7.1.1 Buchführung .................................................................................................... 60 7.1.2 Jahresabschluss ............................................................................................... 60 7.1.3 Controlling ...................................................................................................... 60 7.2 Vermögensverhältnisse ..................................................................................... 60 7.2.1 Vermögensrechnung ........................................................................................ 60 7.2.2 Darlehen ......................................................................................................... 60 7.3 Einnahmen und Ausgaben ................................................................................. 61 7.4 Lagebericht ....................................................................................................... 62 3 Vorwort Mein Name ist Claudia Seidensticker. Ich bin Gründerin der Stiftung Kultur für Kinder (2010), Vorsitzende des Vorstandes und auch Gründerin des gemeinnützigen Vereins KRASS e.V. (2009). Kreativität, und damit auch die geistige Fähigkeit zur Entwicklung neuer Ideen und Problemlösungen und zum Wechsel von Perspektiven – sei es im Beruf oder Privat, wird zunehmend wichtiger in einer immer komplexeren Welt, mit sich ständig wechselnden Situationen und immer neuen Anforderungen. Kreativität als persönliche Eigenschaft ist somit ein zwingender Bestandteil der kindlichen und jugendlichen Bildung, um in Zukunft die Hürden des Lebens meistern zu können und den individuellen Bildungserfolg eines jeden Einzelnen zu erhöhen. Dabei hatte ich im April 2008 eigentlich nur ein eintägiges Event geplant, als ich Kinder und Jugendliche – gleich welcher Nationalität und sozialer Schichten – einlud, gleichzeitig eine 60 Meter lange Leinwand zu bemalen. „Kinder malen eine bessere Welt“ betitelte ich diese Aktion und verwandelte eine 100 Jahre alte Straßenbahnstation in der NRWLandeshauptstadt für einen Samstag für über 600 Kinder und Jugendliche in ein Kinderatelier. Mein Ziel, das ich auch erreichte: Kinder & Jugendliche konnten den ganzen Tag unter Begleitung von professionellen Künstler-Innen dem Spiel mit Farben freien Lauf lassen, denn Kinder öffnen beim Malen nicht nur Farbtöpfe, sondern auch ihre Herzen. Und ein zusätzlicher Spaß: Einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Es ist einfach fantastisch, wie viele Menschen einen unterstützen, wenn man um Hilfe bittet! Voraussetzung: Man muss selber auch etwas geben und nicht nur nehmen! Diesem erfolgreichen Event folgten weitere. Es macht einfach Freude, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Kreativität zu fördern. Sie werden aufgrund der künstlerischen Erfahrung selbstbewusster, fangen an, an sich zu glauben, zeigen als Folge auch in der Schule bessere Leistungen. Ich begann mich dafür zu engagieren, dass sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche kostenlosen Kunstunterricht erhalten können, insbesondere jene aus den bildungsfernen Schichten, deren Eltern sich keine Kunst- oder Musikkurse für ihren Nachwuchs leisten können. 4 1. Gegenstand und Umfang des Berichts 1.1 Geltungsbereich Gegenstand des Berichts sind der Verein KRASS e.V., die SocialFranchise-Ableger KRASS vor Ort mit deren an die Vision und Mission des Vereins angelegten Projekte: U.a. die gezielte kulturelle Bildung und Persönlichkeitsentwicklung sowie Vermittlung und Stärkung sozialer Schlüsselkompetenzen von Kindern und Jugendlichen mit den Mitteln der Kunst und Medien - unabhängig von deren familiären und/oder sozialen Hintergrund. Ziel sollte sein, eine selbständige Lebensgestaltung für sich zu entdecken und entwickeln zu können. 1.2 Berichtssystem und Berichtszyklus Die Informationen dieses Berichts beziehen sich auf den Zeitraum vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014 oder gem. Quellenangaben. 1.3 Grad der Anwendung des SRS Der vorliegende Bericht wurde in seiner Gliederung und seiner Form weitestgehend an den Berichtsstandard für soziale Organisationen von 2012 orientiert. Abweichungen liegen hierbei in diesem Bericht keine vor. 1.4 Berichtsform und Berichtsbestandteile Anlagen enthält dieser Bericht keine. 5 1.5 Ansprechpartner Ansprechpartnerin von KRASS e.V. ist die Vorsitzende des Vorstandes: Claudia Seidensticker. Telefonnummer: +49 170 24 16 859 E-Mail: [email protected] Grafenberger Allee 269 40237 Düsseldorf Erstellung des Berichtes: Claudia Seidensticker Andreas Albrecht 2. Das gesellschaftliche Problem und der Lösungsansatz 2.1 Themenfeld Krass e.V. widmet sich thematisch den Themen Kultur, Kunst & Medien. Alle Projekte und Programme haben außerdem eine besondere soziale und gesellschaftliche Ausrichtung mit Schwerpunkt in der Barriere-freien, persönlichen, kreativen Weiterbildung. Konkret decken wir mit unseren Projekten und Programmen folgende Themenfelder ab: Bildende Kunst I (Malerei, Grafik, Fotografie) Bildende Kunst II (Bildhauerei, Architektur, Kunsthandwerk, Installationen) Darstellende Kunst (Theater, Tanz) Musik (Komposition, Interpretation – vokal und instrumental) Persönlichkeit und Bildung Zudem arbeiten wir inhaltlich bei der Umsetzung unseres Angebots – je nach Thema – mit den folgenden Medien: Print Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Plakate, Bücher, Gemälde etc.) Rundfunk (Hörfunk, Fernsehen, Film, Hörbuch) Digitale Medien (PC/Internet, Social Media) Öffentliche Aufführung 6 Alle Projekte und Programme von KRASS e.V. beinhalten weiterhin in ihrer Konzeption sozialpädagogische und bildende Schwerpunkte – ganz im Sinne einer positiven Persönlichkeitsentwicklung. Diese Schwerpunkte werden je nach künstlerischem und medialem Hauptthema unterschiedlich, den jeweiligen Rahmenbedingungen des Angebots entsprechend, gewichtet. Beispiele für Ziele in der Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen finden Sie in folgender Aufstellung: Kreativität: Freier und individueller Ausdruck (verbal und non-verbal) Handwerkliche Fähigkeiten: Mittels Schrift, Bild, Objekten und Materialien Ideen sinnvoll umsetzen und gestalten. Verantwortung: Durch Integration und Toleranz Teilhabe: Am gesellschaftlichen Leben Selbstbewusstsein: Entdeckung der eigenen Persönlichkeit (Stärken und Schwächen) und der Umwelt, Überwindung von Schwellenängsten, nachhaltige Selbstfindung und Selbstreflexion. Teamwork: Training der Kommunikations- und Konfliktfähigkeit durch regen Austausch innerhalb der Gruppe. Eigene Ideen werden verständlich präsentiert und anschließend konstruktiv diskutiert. Ausdauer: Durch Ausprobieren, Experimentieren und Improvisieren. Entstehung interessanter Verknüpfungen von Bekanntem und Neuem. Motivation: Sich selbst und andere für die eigene Idee begeistern. Wahrnehmung: Veränderung des eigenen Blickwinkels (Spiel mit Licht, Farben, Rollen, Emotionen), um den eigenen Standpunkt im Leben zu finden und zu festigen. 2.2 Das gesellschaftliche Problem 2.2.1 Gesellschaftliche Ausgangslage Die gegenwärtigen Probleme im Bereich der kreativen Bildung sind sehr komplex. Eine Vielzahl von Faktoren und Parametern bedingen, dass Kreativität in unserer Gesellschaft nicht den Stellenwert innerhalb unseres Bildungssystems hat, der eigentlich notwendig ist, um Kindern und Jugendlichen vor allem aus sozial schwächeren Familien bessere Zukunftsperspektiven geben zu können. 7 Aber wie kommt es dazu, dass kreative Bildung förderlich für deren zukünftiges Leben ist? Kreativität bedeutet Freiheit. Kreative Tätigkeiten motivieren. Sie fördern auf spielerische und ungezwungene Art und Weise die kindliche und jugendliche Persönlichkeitsentwicklung. Sie stärken das Selbstbewusstsein und geben den Kindern verschieden Mittel zur Meinungsäußerung und gesellschaftlicher Teilhabe in die Hand. Von der Persönlichkeit des Kindes wiederum hängt es ab, inwieweit es befähigt ist, sein eigenes Leben zu gestalten und zu lenken. Dazu zählen zum Beispiel auch berufliche und schulische Abschlüsse. Besonders bei einem prekären und unsicheren Lebensumfeld, sowie sozialer und gesellschaftlicher Benachteiligung ist es umso notwendiger, den Kindern diese Mittel in die Hand zu geben, damit sie überhaupt die Chance haben, die eigene Lebens-Situation eigenständig und nachhaltig zu verbessern. Aus diesem Grund benötigen Kinder und Jugendliche einen möglichst hürdenfreien Zugang zu kreativen Angeboten aus den Bereichen Medien und Kunst. Der familiäre und soziale Hintergrund entscheidet nämlich – trotz aller Bemühungen, dem in der Bildung und in der Schule entgegenzuwirken, und neben den persönlichen Eigenschaften - nach wie vor über den individuellen Bildungserfolg. Kreative Bildung hat also einen elementaren Einfluss auf die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen und ist damit gesellschaftlich von besonderer Relevanz. Es gibt auch immer wieder Bemühungen seitens der Schulen oder auch anderer öffentlich-rechtlicher Träger, kreative Angebote zu fördern. Vor allem der Staat hat Interesse daran, dass alle Kinder und Jugendliche einen Schulabschluss und eine Ausbildung erhalten. Die jeweiligen Landesregierungen erstellen Schul- und Förderpläne, halten Konferenzen ab und vergeben Fördermittel. Und finanzieren Angebote und Lehrkräfte. Durch pädagogische abgestimmte Lehrpläne werden zugleich gezielte Anforderungen an die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen gestellt. Die Schüler sollen für das zukünftige Berufsleben gewappnet werden. Sie sollen sich später durch eine Ausbildung mit entsprechendem Gehalt unabhängig in die Gesellschaft integrieren. Dabei unterliegt unser Bildungssystem einer immer größeren Kontrolle, bedingt durch den Kostendruck und der damit verbundenen Suche nach Einsparungsmöglichkeiten. Das staatliche Geld soll effektiver und effizienter eingesetzt werden. Erfolge müssen aufgrund des öffentlichen Drucks nachprüfbar sein. 8 Durch die nur schwere Einordnung als messbaren Erfolg ist kreative Bildung weniger kontrollierbar. Und was wenig kontrollierbar ist, wird schlussendlich weniger honoriert und gefördert. Es ist nur logisch, dass der Anteil an kreativer Bildung – obwohl eine Notwendigkeit aufgrund der dargestellten Vorteile für die persönliche Entwicklung, die sich auf die Leistungsmotivation auswirkt, gegeben ist - gegenüber anderen (messbaren und kontrollierbaren) Leistungsbereichen hinten ansteht. Dass aber mittels kreativer Bildung sozial schwache Kinder und Jugendliche selbstbewusster motiviert werden können, einen höheren Schulabschluss zu erreichen, um später keine Sozialhilfeleistungen und Zusatzbetreuung in Anspruch nehmen zu müssen, wird in dieser Gesamtproblematik oft vergessen. 2.2.2 Ausmaß des Problems Das gesamte Ausmaß wird schon bei der Betrachtung von nur einigen Teilaspekten, wie z.B. der Sozialstruktur (Beispiel Düsseldorf) deutlich. Sozialstruktur Die Sozialräumliche Gliederung der Stadt Düsseldorf stellt kleinräumig die soziale Situation der Menschen dar. Aufgrund unterschiedlicher Merkmale wie beispielsweise dem Arbeitslosenanteil, Zahl der Empfänger von Leistungen nach dem SGB II oder der Wohnfläche pro Einwohner (m²) lässt sich die Stadt nicht nur in 10 Stadtbezirk oder 49 Stadtteile sondern darüber hinaus in 166 Sozialräume aufteilen. Je nach sozialer Situation der dort lebenden Menschen haben diese Sozialräume unterschiedlichen Entwicklungs- und Unterstützungsbedarf. Die Sozialräumliche Gliederung stellt damit ein wichtiges Steuerungsinstrument der Stadt Düsseldorf dar 1. Die nachstehend benannten drei Sozialräume aus den Stadtteilen Wersten und Holthausen weisen entsprechend der Sozialräumlichen Gliederung besonderen Förderbedarf auf: Wersten-Südost2, Holthausen-Südwest3 und Geeststraße4. Alle drei Sozialräume sind durch folgende Aspekte gekennzeichnet (siehe auch Datenblätter der Sozialräumlichen Gliederung, Links in den Fußnoten): 1 http://www.duesseldorf.de/statistik/stadtforschung/analysen/sozialraeumliche_gliederung.shtml http://www.duesseldorf.de/statistik/stadtforschung/download/sozialraeumliche_gliederung2011.pdf, siehe Seite 174 3 http://www.duesseldorf.de/statistik/stadtforschung/download/sozialraeumliche_gliederung2011.pdf, siehe Seite 175 4 http://www.duesseldorf.de/statistik/stadtforschung/download/sozialraeumliche_gliederung2011.pdf, siehe Seite 176 2 9 - Es handelt sich um sehr "junge" Sozialräume, in denen im Vergleich zur Gesamtstadt überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis unter 18 Jahren leben. - Der Anteil der Kinder in Bedarfsgemeinschaften mit SGB II-Bezug ist überdurchschnittlich hoch im Vergleich zum städtischen Durchschnitt. - Der Anteil der erwachsenen Leistungsempfänger nach SGB II ist doppelt bis dreifach so hoch wie der städtische Durchschnitt. - Der Anteil der arbeitslosen Personen ist signifikant höher als der städtische Durchschnitt. - Die Bildungsbeteiligung der Kinder und Jugendlichen ist vergleichsweise gering. Während auf die Gesamtstadt bezogen über die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen ein Gymnasium besuchen (50,8%), liegt diese Quote in den drei genannten Sozialräumen zwischen 22,4 % und 27,8%. Stattdessen besuchen überdurchschnittlich viele Mädchen und Jungen eine Hauptschule. - Die gewährten "Hilfen zur Erziehung" des Jugendamtes wiesen 2011 durchschnittlich 23,8 Fälle je 1000 Kinder/Jugendliche für Düsseldorf insgesamt aus. In Wersten-Südost lag diese Quote bei 36,2 Fälle/1000 Kinder und Jugendliche, in Holthausen-Südwest bei 53,8 Fälle/1000 Kinder und Jugendliche und in der Geeststraße bei 57,5 Fälle/1000 Kinder und Jugendliche. - Die Daten zur Jugendhilfe im Strafverfahren lagen 2012 im städt. Durchschnitt bei 72,6 Fälle je 1000 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahre in Düsseldorf. Während der Sozialraum Holthausen-Südwest unauffällige Daten bietet, lag die Fallzahl in den Sozialräumen WerstenSüdost sowie Geeststraße demgegenüber bei 112,8 bzw. 182,6 je 1000 Jugendliche. In diesem Zusammenhang spiegeln sich die damit häufig verbundenen finanziellen Einschränkungen sowie die geringe gesellschaftliche Anerkennung von künstlerischen Tätigkeiten als Leistung als zusätzliche Problematiken. 10 Kinder und Schüler aus sozial schwachen Familien bleiben selbst bei großem Talent außen vor, da diese auf jeden Euro angewiesen sind, und es sich nicht leisten können, ihr Einkommen für Angebote der kreativen Bildung auszugeben. Wie die Zahlen aus den oben erwähnten Studien und die gesellschaftlichen Trends zeigen, ist das Ausmaß dieser Entwicklung vielfältig und erheblich! Wie uns die Gespräche in der Kooperation mit Schulen, insbesondere Förderschulen, mit Lehrern, Eltern und Kindern in diesem kulturellen Bildungsfeld zeigen, weitet sich dieser gesellschaftliche Missstand sogar noch aus. Das Engagement der Kinder selbst bestätigt uns, dass unser Angebot gewollt, gebraucht und auch angenommen wird. Darüber hinaus hat der Verein in 2014 zunächst über Vermittlung der Stadt Düsseldorf seine Arbeit auch mit Kindern und Jugendlichen der Flüchtlingsunterkunft Lacombletstraße in Düsseldorf ausgeführt. Hier weitet sich das soziale Problem einer Stadt aus: [..] In vielen Teilen dieser Erde herrscht Krieg. Viele Menschen flüchten ins Ausland, um der Gewalt zu entkommen. Viele von ihnen suchen Zuflucht in Deutschland und auch in Düsseldorf - jetzt werden neue Unterkünfte geplant. Aktuell leben ca. 1.700 Flüchtlinge in Düsseldorf. Die Stadt schließt nicht aus, dass es in einem Jahr bereits 3.000 sein könnten. Es stellt sich natürlich die Frage, wo diese Menschen untergebracht werden können. […] Bis Ende des Jahres sollen 400 neue Plätze geschaffen werden. […].5 Ungeachtet der Wohnraum-Frage stehen insbesondere die Kinder vor einer trostlosen, nicht kindgemäßen Situation. Hier setzt der Verein mit seinem Programm an, um auf künstlerisch-spielerische Weise wortwörtlich Farbe in deren Leben zu bringen, gleichzeitig aber niedrigschwellig ansetzend, erste Sprachförderung vermittelt. Eine Ausweitung seiner Arbeit mit Flüchtlingskindern ist ab 2015 geplant, basieren auf dem Sozialnotfond der Erzdiözese Köln, von die der Verein im November 2014 angeschrieben wurde. 5 23. November 2014 Düsseldorf – Quelle: Center TV Neue Gebäude für Flüchtlinge geplant 3000 Flüchtlinge bis Ende 2015 in Düsseldorf erwartet 11 2.2.3 Bisherige Lösungsansätze Es gibt durchaus verschiedene Lösungsansätze. Aufgrund des Problems der geringen, gesellschaftlichen Wertschätzung kreativer Leistung basieren die meisten Lösungen jedoch zwangsläufig auf staatliche, regionale oder kommunale Subventionierung (z.B. Bildungsgutscheine) und sind, wegen des immensen Kostendrucks oft in sehr engen rechtlichen und gesetzlichen Rahmen definiert. Bildungsprojekte in künstlerischen und medialen Bereichen rentieren sich meistens nicht, und sind regelrecht auf Subventionen angewiesen. Ein großer Teil des Angebots an kostenloser künstlerischer und medialer Bildung würde in Deutschland und auch in vielen anderen Staaten der Welt ohne diese Subventionierung also gar nicht bestehen. Die staatlichen Instrumente dienen so einem volkswirtschlichen sozialen Ausgleich. So sollen etwa Bildungsgutscheine die Teilhabe sozial schwächerer Kinder und Jugendlicher an Bildungsangeboten ermöglichen. Die Ansätze sind meistens indirekt ausgestaltet (keine direkte finanzielle Förderung des Kindes; Nachweise und Zertifizierungen als formale Hürden). Durch diese Vorgaben fallen oftmals flexible Angebote, wie z.B. ein spontaner Musikkurs, aus den Geltungsbereichen der staatlichen Fördermöglichkeiten.6 Ein weiterer Punkt ist der Lösungsansatz. Die Frage bei diesem System an Ursachen und Folgen ist, wo angesetzt wird. Auch die Bereitschaft der an diesem Ursache-Wirkungskreis beteiligten Akteure zur Modifizierung dieses Systems ist ein wesentlicher Faktor. Um das System zu Gunsten der sozial schwachen Kinder und Jugendlichen zu ändern, deren Bildungsmotivation zu erhöhen und mit der Folge, öffentliche Ausgaben dauerhaft zu senken, muss die Bereitschaft da sein, bestimmte Mechanismen in diesem System zu entkoppeln. Ein möglicher Lösungsansatz wäre die gesellschaftlich anerkennende Gleichstellung und Wertschätzung von kreativer Bildung mit anderen Bereichen, indem nicht mehr die Messbar- und Vergleichbarkeit als ausschlaggebendes Produktivitätskriterium herangezogen wird. Oder aber die Hürden, die derzeit sozial schwache Familien nehmen müssen, um kreativ produktiv werden zu können, gezielt dadurch abzubauen, dass die Teilnahme grundsätzlich kostenlos ist. 2.3 Der Lösungsansatz 2.3.1 Die Vision 6 http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Bildungsgutschein-Kritik-an-buerokratischen-Huerden (10.07.2013) 12 Nachfolgend finden Sie unsere Vision im Originalwortlaut. Sie leitet unser aller Handeln. "In allen Regionen der Welt soll Kindern und Jugendlichen ein kostenloser und schwellenfreier Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht werden. Dadurch wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich in ihrer Persönlichkeit unabhängig jedweder Voraussetzungen und Hürden in kreativer Art und Weise frei zu entfalten, um so für die immer schwierigeren Anforderungen ihres späteren Lebens bestens gewappnet zu sein. Mit der Förderung von künstlerischen, medialen und zugleich sozial ausgerichteten Projekten leisten wir unseren Beitrag für die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft, indem wir Kindern und Jugendlichen wichtige kreative und soziale Kompetenzen und Fähigkeiten mit auf ihren Weg geben." 2.3.2 Strategie Unsere strategische Ausrichtung ergibt sich aus unserem visionären Ansatz und mit Blick auf die gesellschaftliche Gesamtproblematik. Unsere Vision setzt bezüglich des geschilderten Ursachen-Wirkungskreises an vier Stellen an, die zusammengenommen einen großen Anteil an der Gesamtproblematik haben. „kostenloser (…) Zugang“ Dieser Punkt unserer Vision zielt primär auf die Tatsache ab, dass sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche aufgrund ihrer begrenzten finanziellen Mittel nicht die Möglichkeit haben, für ihre Beteiligung an Kunst- und Medienprojekten zu bezahlen. KRASS entkoppelt hier kreative Bildung von möglichen Kosten für unsere Zielgruppe. „schwellenfreier Zugang“ Hiermit ist der Zugang zu künstlerischen und medialen Angeboten gemeint, der notwendig ist, um Kinder und Jugendliche in ihrer Bildungsmotivation zu stärken. Der Zugang soll unter keinen Umständen an den familiären, sozialen oder sonstigen Hintergründen scheitern. „unabhängig jedweder Voraussetzungen“ Der Aspekt zielt auf die Leistungsorientierung ab. Unsere Angebote sind nicht leistungsorientiert, sondern persönlichkeitsorientiert. Es zählen also nicht primär Zertifikate oder die spätere wirtschaftliche 13 Verwertungsmöglichkeit, sondern die Entwicklung kreativer Kompetenzen zur Verbesserung der Lebenssituation (Schulabschluss, Beruf etc…). „Förderung von künstlerischen, medialen und sozial ausgerichteten Projekten.“ Kreative Bildung ist ein gesellschaftlich notwendiger Bestandteil unseres Bildungssystems und benötigt deshalb einen angemessenen Anteil neben anderen Bildungsbereichen. Dem ist zurzeit nicht so, weshalb wir uns der gezielten Förderung künstlerischer und medialer Angebote angenommen haben. Aus unserer Vision ergeben sich bestimmte strategische Grundsätze, nach denen wir unsere gesamte Arbeit ausrichten. 1. Angebote (Projekte & Programme) sind grundsätzlich kostenlos für die beteiligten Kinder und Jugendlichen. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch Partner und Spenden. (Aspekt: kostenloser Zugang) 2. Neben unseren Angeboten unterstützen wir talentierte Kinder und Jugendliche in ihrer künstlerischen Ausbildung durch Stipendien (Aspekt: kostenloser Zugang) 3. Angebote finden zentral vor Ort statt. So entfallen Reisekosten und/oder logistische Kosten für die Eltern. (Aspekt: schwellenfreier Zugang) 4. Für unsere Angebote benötigen die Kinder und Jugendlichen keine Voraussetzungen. So soll niemand aufgrund seiner Vorbildung benachteiligt werden. (Aspekt: schwellenfreier Zugang, unabhängig jedweder Voraussetzungen) 5. Wir sorgen dafür, dass Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Schichten unser Angebot immer im Rahmen ihres Alltags wahrnehmen können. (durch Kooperationen mit Schulen, Kindergärten, Und mobile Angebote, z.B. an öffentlichen Spielplätzen). (Aspekt: schwellenfreier Zugang) 6. Wir verzichten bei einer Teilnahme in der Regel auf AnmeldeFormalitäten. Dem Wunsch nach einer Teilnahme soll nichts im Wege stehen. (Aspekt: schwellenfreier Zugang) 7. Der Inhalt und Erfolg unserer Angebote wird nicht primär durch messbare Leistung definiert. (Aspekt: unabhängig jedweder Voraussetzungen) 14 8. Die Konzeptionen unserer Projekte und Programme beinhalten Schwerpunkte in der pädagogischen Ausrichtung. Bereits bei der Planung wird abgestimmt, wie die Mittel des Kunst- und Medienbereichs pädagogisch am sinnvollsten zu nutzen sind. (Aspekt: unabhängig jedweder Voraussetzungen) 9. Angebote werden grundsätzlich geleitet von fachlich ausgebildeten (Medien, Kunst) und pädagogisch kompetenten Dozenten. Hier werden Qualifikationsnachweise vorausgesetzt (Aspekt: Förderung) 10. Angebote decken je nach Interesse und Ziel die gesamte Bandbreite der Kunst- und Mediengestaltung ab. Durch diese breite Aufstellung können wir uns flexibel auf örtliche und soziale Gegebenheiten einstellen. (Aspekt: Förderung) 11. Die Realisierung der verschiedensten künstlerischen und medialen Angebote stellen wir sicher, indem wir bestimmte Aufwände, wie z.B. Verwaltung, Kommunikation etc. aus dem eigentlichen Angebot outsourcen. Die Dozenten konzentrieren sich nur auch die Durchführung, während KRASS seine Ressourcen (Netzwerk) für andere anfallende und notwendige Aufgabenbereiche zur Verfügung stellt. (Aspekt: Förderung) Durch unsere strategischen Grundsätze wollen wir prinzipiell und nachhaltig die gegenseitig bedingte Ursachen-Wirkungs-Kette stoppen. Wir entkoppeln die Bereiche Bildung und Kosten, sowie Kreativbereiche und Leistung. Zudem koppeln wir Sozialer Hintergrund und Kreativbereiche, sowie Kreativbereiche und Bildung. 2.3.3 Zielgruppen Die Zielgruppen sind primär Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren. KRASS ermöglicht vor allem Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien die Arbeit mit Kunst und Medien. Faktoren wie zum Beispiel Religion, soziale Herkunft oder Nationalität sind hierbei nicht von Bedeutung. 15 Daneben gibt es einige sekundäre Zielgruppen, die mittelbar der Erreichung der Kinder und Jugendlichen dienen. Dazu gehören: Eltern Künstler Presse Bürger Öffentliche Institutionen Unternehmen Diese Zielgruppen bilden zugleich auch unser Arbeits- Umfeld ab. Jede dieser Zielgruppen hat unterschiedliche Ansprüche, Erwartungen und Interessen. Die folgende Tabelle stellt eine kleine Übersicht derjenigen Interessen dar, die für die Umsetzung unserer Vision bei der jeweiligen Zielgruppe berücksichtigt werden müssen: Kinder Eltern Künstler und Kreative Presse, Bürger Öff.-rechtl. Institutionen Unternehmen Interessen Unterhaltung, Kreativität, Motivation, Anerkennung, Steigerung des Selbstwertgefühls Vertrauen, Seriosität, Flexibilität, Individualität Einkommen, Vertrauen, Überzeugung Neutralität, Kritik, Kommunikation, Erwerbstätigkeit Einhaltung Gesetze, Gemeinnützigkeit, Transparente Mittelverwendung Imagegewinn, Sicherheit als Kapitalgeber, CSR Durch unsere breite Aufstellung und unsere Vision zielen wir prinzipiell mit unserer Arbeit auf die gesamte Gesellschaft ab. Betrachten wir nur unsere primäre Zielgruppe (Kinder im Alter von 6 – 18 Jahren), so sind dies in Deutschland etwa 8-9 Millionen Menschen. Daraus ergeben sich geschätzt rund 16 Millionen Eltern. Aus den verschiedenen Einzelinteressen ergeben sich einige Herausforderungen in unserer Arbeit: Unsere Angebote werden grundsätzlich so gestaltet, dass die Kinder, die ja letztendlich in ihrer Persönlichkeit von unseren Angeboten profitieren sollen, auch Spaß an der Mitarbeit haben. Außerdem wird ihnen jeglicher kreativer Freiraum zugestanden. Deren Interessen stehen ganz klar im Vordergrund unserer pädagogischen Arbeit. Wir fordern in den Projekten und Programmen nicht Leistung ein, sondern fördern die Kinder in ihren individuellen Ideen. Den Eltern geben wir durch unser Förder-Verständnis die Sicherheit, dass alle unsere Angebote im pädagogischen und auch kreativen Sinne von qualifizierten Fachkräften durchdacht und entwickelt wurden. Den Interessen der Eltern entsprechen wir also insoweit, dass wir alleine schon durch unsere Anforderungen Vertrauen aufbauen. Vertrauen zwischen den 16 Kindern, den Eltern und KRASS ist besonders zur Erreichung unserer pädagogischen Ziele von großer Bedeutung. Inwieweit wir individuellen Einzelwünschen der Eltern nachgehen können, wird je nach Einzelfall entscheiden. Wir vermeiden in unserer Arbeit mit den Kindern, unsere Angebote so auszugestalten und anzupassen, dass diese – entgegen unseren pädagogischen Ansätzen – einer ausschließlichen Wunschvorstellung der Eltern entsprechen. Wir entkoppeln kreatives Denken von der Leistungsorientierung („zukünftiger Picasso“). So sind wir durchaus flexibel, was die individuellen Hintergründe betrifft, im Sinne des Abbaus von Zugangshürden. Jedoch achten wir zugleich auf unsere Vision, dass sich jedes Kind in kreativer Art und Weise frei (!) entfalten kann. Künstler, mit pädagogischer Qualifikation, sorgen für die Umsetzung unserer Angebote. Sie sind vor Ort, und arbeiten im Sinne unserer Vision mit den Kindern und Jugendlichen. Künstler wollen aber auch für ihre Tätigkeiten bezahlt werden. Dies erfordert aufgrund der Gemeinnützigkeit von KRASS e.V. natürlich immer ein Spagat zwischen den kommerziellen Interessen der Künstler (Einkommen) und unseren nicht-kommerziellen Ansatz. Jedoch haben wir im Laufe der Jahre einen Pool an Künstlern mit pädagogischer Qualifikation aufgebaut, auf welchen wir immer wieder zurückgreifen können. Voraussetzung für die langfristige Zusammenarbeit mit Künstlern sind natürlich positive Erfahrungen in der Zusammenarbeit und damit Vertrauensbildung. Der Pool wird ständig erweitert, und die durchgeführten Projekte und Angebote nach ihrer inhaltlichen und pädagogischen Zielsetzung im Anschluss evaluiert. Hinsichtlich der Interessen der Bürger und der Presse arbeiten wir sehr transparent. Alleine schon durch unsere Rechtsform als Verein sind wir ständig aufgefordert, all unser Handeln auf die Erreichung unserer Vision hin zu überprüfen. Jedoch ist es unmöglich den verschiedensten Interessen zugleich mit unseren Angeboten gerecht zu werden. Auch öffentlich-rechtliche Institutionen, wie z.B. Jugendämter oder Landschaftsverbände zählen zu unseren Zielgruppen. Bei der Zusammenarbeit ist schon durch Gesetze und Verordnungen, sowie regelmäßig geforderten Nachweisen gewährleistet, dass deren Interessen vollständig berücksichtigt werden. Unternehmerische Interessen sind häufig im Bereich PR und Öffentlichkeitsarbeit angesiedelt. Wenn Unternehmen uns fördern, sind wir gerne bereit, als Gegenleistung – sofern die unternehmerischen 17 Interessen nicht unserer Gemeinnützigkeit wiedersprechen, bzw. unserer Vision entgegenstehen – auf deren Interessen zuzugehen. Aber auch hier handelt es sich um ganz individuelle Abwägungen, die pauschal nicht beantwortet werden können. Kurzer Hinweis: KRASS e.V. lehnt generell finanzielle Unterstützung von Unternehmen ab, die durch ihre Produkte oder ihr Handeln Kinder gefährden oder unserer Arbeit für die Kinderrechte entgegenstehen. Dazu gehören zum Beispiel Spenden aus der Rüstungsindustrie, der Tabak- und Alkoholbranche oder von Firmen, die von ausbeuterischer Kinderarbeit profitieren. 18 2.3.4 Aktivitäten und erwartete Wirkungen Aufgrund unserer Vision und Gemeinnützigkeit richten sich unsere Bemühungen natürlich hauptsächlich an unsere primäre Zielgruppe: Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien. Schwerpunkt aller kostenlosen Projekte (kurz- bis mittelfristige Laufzeiten, einmalig) und Programme (langfristige Laufzeiten, dauerhaft) ist die auf die Persönlichkeitsentwicklung ausgerichtete kreative Bildung. Zusätzlich gibt es sogenannte Aktionen, die i.d.R. Marketing-Aktionen sind. Die überaus positive Entwicklung unseres Angebots verdeutlicht folgende Grafik (Anzahl Angebote /Jahr): Gesamtanzahl der zwischen 2009 – 2014 initiierten Angebote: 84 Hiervon sind im Januar 2015 aktuell noch 10 Projekte und 13 Programme aktiv. Unsere Angebote werden durch Künstler direkt vor Ort ausgeführt. Dabei überlassen wir es den beteiligten Künstlern und Pädagogen vor Ort, welche künstlerischen und medialen Schwerpunkte sie in ihrer Arbeit legen. 19 Wir richten unsere Ressourcen hauptsächlich auf die Erreichung unserer primären Zielgruppe. Daher verzichten wir in der Regel auf die Durchführung von Angeboten, die sich nur an sekundäre Zielgruppen, richtet. Dabei legen wir durchaus Wert auf eine starke Vernetzung mit Eltern, Unternehmen, Öffentlich-rechtlichen Institutionen, Künstlern und anderen. Alle Aktionen, die nicht direkter Bestandteil unserer Angebote sind, müssen der Förderung, Bekanntmachung etc. dieser dienen. Unsere Angebote werden durchgehend gefördert. Gefördert werden unsere Projekte und Programme nach individueller Vereinbarung mit Akteuren aus der freien Wirtschaft, öffentlich-rechtlichen Akteuren, Bürgern etc. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Arten der Förderung: gebundene Mittel, die der jeweiligen Angebotskonzeption einen definierten Rahmen (Inhalte, Zeit, Finanzen, Verwendungsnachweise, Dokumentation, etc.) geben. ungebundene Mittel – Spenden, die wir frei und ohne Nachweis für unsere Angebote als auch für laufende Verwaltungskosten des Vereins einsetzen. Mit unserer Arbeit zielen wir strategisch darauf ab, langfristig den Grundstein für eine Veränderung der gesellschaftlichen Grundproblematik zu legen. Die von uns geförderten Kinder- und Jugendlichen sollen durch unsere Angebote in ihrer Persönlichkeit soweit gestärkt werden, das sie selbstständig in der Lage sind, mit ihren häufig schwierigen Lebensbedingungen selbstbewusst, flexibel und lösungsorientiert umgehen zu können. 2.4 Verbreitung des Lösungsansatzes Wir bieten unsere Angebote an verschiedenen Standorten in Deutschland und weltweit an. KRASS vor Ort (KvO) ist ein regionaler operativer Standort von KRASS e.V. Während im Mutterhaus des Vereins in Düsseldorf neben der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auch grundlegende Verwaltungsbereiche 20 angesiedelt sind (z.B. Marketing, PR/ÖA, Recht & Finanzen, etc.), führen die KRASS vor Ort-Standorte die Projekte und Programme in Zusammenarbeit mit Künstlern und Pädagogen aus. Generell sind die einzelnen Standort-Leiter in ihrer Selbstorganisation frei. So wird immer ein gewisses Maß an Eigenverantwortung vorausgesetzt. Dadurch können die Leiter sich in ihrem Angebot flexibel an die Gegebenheiten vor Ort und ihren eigenen Ressourcen anpassen. Auf der anderen Seite verpflichten wir aber die Leiter der einzelnen Standorte vertraglich und mit Hilfe eines Handbuchs zur Einhaltung bestimmter Standards (Öffentlichkeitsarbeit, Buchführung etc.), die eine einheitliche, Verfolgung unserer Vision im gemeinnützigen Rahmen gewährleisten sollen. Die konkrete Ausgestaltung der Projekte und Programme ist den Partnern und Standort-Leitern überlassen. Lediglich der thematische (künstlerische und mediale) sowie der pädagogische Rahmen ist vorgegeben. Ansonsten gilt unsere Vision: „…unabhängig jedweder Voraussetzungen und Hürden in kreativer Art und Weise frei zu entfalten…“. Derzeit gibt es KRASS vor Ort – Standorte Trier, Rösrath, Limburg, Aachen, Solingen, Stuttgart, Essen, Köln sowie in Eupen (Belgien). Darüber hinaus bestehen Standorte in Shanghai (China), Meanchey Village (Kambodscha) sowie in Athen (Griechenland). In China und Kambodscha hat der Verein seit 2013 feste Programme installiert. In Griechenland wird seit April 2014 eine Neuetablierung des Standortes Athen betrieben. Projekte, die der Verbreitung der KRASS´schen Vision dienen, wurden seit 2013 in Afrika, Kambodscha und Indien durchgeführt. Dabei werden in solchen Projekten immer auch Aspekte der Völkerverständigung mittels Bild- (& Brief-) Freundschaften zwischen den jeweiligen Ländern und Deutschland angeregt. 2.4.1 Gegenstand der Verbreitung In erster Linie verbreiten wir unsere Vision. Eine Vision einer Gesellschaft, die Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien einen kostenlosen Zugang zur kreativen Bildung ermöglicht. Eine Vision, in der die Persönlichkeitsentwicklung Vorrang vor einer Leistungsoptimierung hat. Eine Gesellschaft, in der kreative Bildung die gleiche Wertschätzung genießt, wie die anderen Bildungsbereiche auch. Und eine Vision, in der keine bürokratischen, logistischen oder sonst 21 irgendwelche unnötigen Hürden unsere Zielgruppe davon abhalten und demotivieren, an unseren Angeboten teilzunehmen. 2.4.2 Verbreitungsmethoden KRASS nutzt prinzipiell jede Möglichkeit, der Vision ein bisschen näher zu kommen. Es ist letztlich völlig unerheblich, wie der Weg dorthin aussieht, solange wir unser Ziel erreichen. Daher gehen wir auch verschiedene Wege, um unsere Vision, unsere Ziele, unsere Arbeit in Deutschland und auch international auszuweiten. Wir sind für jede Art des Vertriebs offen, solange die hieraus entwickelten Angebote sozial schwachen Kindern und Jugendlichen zugutekommen. Vertrieb durch KRASS vor Ort (KvO): - Satzung Definiertes Gründungsverfahren in mehreren Schritten Vertrag im Sinne des Social-Franchisings Aktuelles Handbuch als Ratgeber Festlegung von Standards, v.a. in den Bereichen Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Recht Berichte und Evaluationen Beratungen, Schulungen Nutzen vereinsinterner Ressourcen (z.B. Marke, Know-how, Erfahrungen) Vertrieb durch Networking Netzwerke sind für die Erreichung unserer Vision von besonderer Bedeutung: - Künstler, Musiker, Mediengestalter, Pädagogen Mitarbeiter, Mitglieder, Freiwillige Entscheider - kommerziell, nicht kommerziell, öffentlich-rechtlich Non-Profit-Organisationen: Mit gleicher Zielsetzung, ähnlicher Zielsetzung, andere Zielsetzung (ergänzend oder verstärkend) Fusionen Dabei nutzen wir sämtliche Mittel für das Networking: - Persönliche Kontakte Events und andere Veranstaltungen Präsentationen und Vorstellungen Social-Media-Kanäle: Facebook, Twitter, Xing, Betterplace, Pinterest, Youtube, etc. Kontaktformular im eigenen Webauftritt www.krass-ev.de 22 Vertrieb mittels unserer Kommunikation Zur Verbreitung unserer Vision setzen wir ein: - Geschäftspapiere (Visitenkarten, Briefköpfe etc) Flyer, Broschüren, etc. Präsentationen etc. Plakate, Poster etc. Logo Soziale Medien (z.B. Facebook) Webseite (www.krass-ev.de) Presse- und Webverteiler Auszeichnungen, Preise 2.4.3 Stand der Verbreitung Die Qualität in der Verbreitung von KRASS e.V. bzgl. dessen Arbeit am Kind als auch konsequente Öffentlichkeitsarbeit erntet respektable Früchte der Anerkennung durch den öffentlichen wie wirtschaftlichen Sektor – in Form von Preisen, Auszeichnungen, persönlichen Ehrungen: 23 Ein klarer Indikator unseres Erfolges ist auch die seit 2009 steigende Anzahl an Projekten und Programmen. Neben der dadurch steigenden Anzahl an beteiligten Künstlern, Pädagogen, Helfern etc. sowie durch eine vermehrte Umsetzung von Förderprojekten wächst allerdings auch die Anzahl aufwendiger Nachweisund Dokumentationsverfahren. Hierzu wurden 2013 bis Februar 2014 zur Sicherung dieser Entwicklung eine Teilzeitkraft und ein Bundesfreiwilliger beschäftigt. Nach deren Ausscheiden mussten weitere Angebotsexpansionen gestoppt werden, da diese administrativ nicht mehr personell aufgefangen werden konnten. Dennoch konnten 2014 neun neue Projekte sowie zwei Programme (in Athen und Kambodscha) erfolgreich initiiert werden. 24 Als ein weiteres Indiz der erfolgreichen Verbreitung ist zu deuten, dass der Verein vermehrt Anfragen von Kommunen, städtischen Einrichtungen bis hin zu großen kirchlichen Verbänden erhält. 3. Gesellschaftliche Wirkung Als gemeinnütziger Verein hängt unsere Arbeit und mit ihr die Wirkung im Sinne unserer Vision immer auch von der Förder-, Spenden- und Unterstützungsbereitschaft unseres Umfelds und deren Akteure ab. Grundsätzlich sind hierbei 4 verschiedene Arten an Ressourcen für uns relevant: Finanzielle, sachliche, zeitliche und humane Ressourcen. In den folgenden Kapiteln finden Sie eine detaillierte Darstellung unserer Ressourcen und Leistungen im Jahr 2014. 3.1 Eingesetzte Ressourcen Die Sach- und Personalkosten ergeben sich aus dem Jahresabschluss des Vereins. 2014 gab es nur einen Angestellten (Bundesfreiwilligen) bis einschließlich 03/2014. Dem Verein hilft eine weit zweistellige Anzahl an Freiwilligen bei der Umsetzung der Vision. Als Kalkulationsgrundlage können an dieser Stelle jedoch nur Schätzungen dienen. Freiwillige helfen sowohl vor Ort in den Projekten und Programmen, als auch in verschiedenen administrativen Bereichen (Kommunikation, Finanzen etc.) aus. Eine Umfrage unter einigen Freiwilligen im Februar 2013 hat ergeben, dass diese im Schnitt bereit sind 4 Stunden pro Woche für den Verein aufzubringen. Aus der Arbeit von KRASS e.V. ergeben sich in 2014 rund 10.100 ehrenamtliche, unbezahlt geleistete Stunden für das Gemeinwesen, das entspricht ungefähr 3,25 Std/pro Woche/pro Ehrenamtler (basierend auf 60 weltweit). Dabei beinhaltet sind die geleisteten Stunden von fünf Praktikanten in 2014. Diese haben sich KRASS e.V. gezielt ausgesucht und sind extern an uns herangetreten, nachdem sie sich mittels Homepage und Social Media über den Verein informiert hatten. 25 Gesamtstundenzahl aller Freiwilligen: 10.100 Stunden Monetärer Gegenwert (Zeitspende): € 101.000,00 € * berechnet mit einem Durchschnitt von €10,00/p.h. Dazu arbeiten die Gründerin des Vereins (Vollzeit) sowie ihr Vorsitzender Beirat (TZ) ganzjährig unentgeltlich für den Verein. Gesamtstundenzahl Gründerin in 2014 ca. 3.650 Stunden Gesamtstundenanzahl Vorsitzender Beirat in 2014 ca. 1.560 Stunden. Monetärer Gegenwert (Zeitspende): € 208.400,00 * berechnet mit einem Durchschnitt von €40,00/p.h. 26 3.2 Leistungen Nachfolgend in 2014 fortgeführte, respektive neu initiierte (real umgesetzte) Angebote für Kinder und Jugendliche. *Aktion Weltkindertagsfest nur einmalig PROJEKT EU-Leinwand-Projekt Kind bestraft - Papa im Knast Ist das Kunst oder kann das weg? (Ich bin hier) Anhui So leben wir Köln-Shanghai Ich bin hier, "Kölner Kunstbüdchen" Wasser für Indien Arno PwC Wir machen Theater von A-Z 2014/2015 Kunststation Hansemannstraße (Kulturrucksack Köln) Kunst auf dem Spielplatz 2 -FordTelekom - Ich kann was KRASS! Mein Buch Schnupperstipendium KvO Essen PROGRAMM Kunstbus Düsseldorf Lacomblet Kunstbus KULTURRUCKSACK Kunstbus KRASS in Schulen DUS Förderkinder KRASS in Schulen:Malerei SHA KRASS in Schulen TRI Malen in Trier Werken Mariahof Jugendtreff Percussion Förderschule Sprachschule Kambodscha Atelier-Stipendiaten-SH-Kids SH_Malen in Kigas Athen Relaunch KvO AKTION Weltkindertagsfest 14.09.14 Beginn 2010 2013 2014 2013 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 Standort Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf Anhui Köln Köln Rösrath Düsseldorf Köln Köln Düsseldorf Düsseldorf KvO Essen 2012 2013 2009 2010 2013 2010 2010 2011 2012 2014 2012 2012 2014 Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf Shanghai Trier Trier Trier Trier Kambodscha Shanghai Shanghai Athen 2014 Düsseldorf Neben diesen Angeboten ist es dem Verein wichtig, seine bislang gemachten Erfahrungen über Notwendigkeit und Nutzen kultureller Bildung in Form von Präsentationen in Unternehmen oder anderen Vereinen zu kommunizieren. 27 Somit sind die Leistungen des Vereins nicht nur messbar durch Anzahl von Angeboten sondern auch an der Anzahl von externen Präsentationen zum Informationsaustausch, Aufklärung und Wissenstransfers. 3.3 Wirkungen 1. Wir rücken durch Förderung von Kunst- und Medienangeboten Kreativität als gesellschaftlich notwendigen Bestandteil unseres Bildungssystems in den gesellschaftlichen, öffentlichen Vordergrund. Dies geschieht vor allem durch die in den Projekten und Programmen gewonnenen positiven Erfahrungen der Kinder, Jugendlichen, deren Eltern und Familie, der beteiligten Institutionen (Bildungseinrichtungen, Sozial- und Familienbehörden, Unternehmen) und auch durch unsere Öffentlichkeitsarbeit, in der wir immer wieder genau diese Zusammenhänge kommunizieren und dabei diese Erfahrungen durch eine Vielzahl von Multiplikatoren wie Presse, soziale Netzwerke, Präsentationen in Unternehmen, etc. potenzieren können. 28 2. Die Wirkung unserer Angebote auf die Persönlichkeit des einzelnen Kindes beruht auf dem Grundsatz einer freien und kreativen Arbeitsweise. Hier haben die Kinder und Jugendlichen jederzeit die Möglichkeit, Angebote aktiv mit zu beeinflussen. Auch in der Themenwahl, der medialen und künstlerischen Darstellung und der Präsentation der Ergebnisse haben die Kinder und Jugendlichen Einfluss. Schließlich ist es ihr Projekt und Programm, und nicht dass des Leiters. Hier tragen wir Sorge, dass der ganz konkrete Ablauf des Projektes immer im Dialog mit den Teilnehmern entsteht. Dabei tritt der Leistungsgedanke in den Hintergrund. Sinn und Zweck kreativer Bildung sind nicht messbare Ergebnisse, die dann als „gut“ oder „schlecht“ abgegrenzt werden. Ein „falsches Gemälde“ gibt es nicht. Die Kindern und Jugendlichen bekommen die Freiheit, ihren Erfolg selbst zu beeinflussen und im Anschluss individuell auch selbst zu bewerten. In der Kreativität geht es also nicht um die vorgegebene Reproduktion von allgemeinen bestehenden Lösungen sondern um die selbstbestimmte Entdeckung individueller neuer Lösungen. Annahmen werden bewusst in Frage gestellt - mit dem Risiko von Fehlern. Die Kinder und Jugendlichen werden also im Anschluss nicht extern von der Projektleitern bewertet, sondern bewerten ihre eigene Arbeit selbst. Dessen ungeachtet legen wir Wert auf Motivation, Ermunterung, Bestätigung, Freiraum. 3. Unsere Arbeit bemisst sich besonders auch daran, sozial bedingte Zugangshürden zur kreativen Bildung abzubauen. Durch einen schwachen, sozialen Hintergrund negativ beeinflusst sind vor allem Faktoren wie Mobilität, Informationszugang oder Verständnis und Durchführung bürokratischer Formalitäten. Durch die Ausgestaltung und Platzierung unserer Angebote ist es unser zentrales Anliegen, genau diese Hürden für unsere Zielgruppe abzubauen. 29 So finden viele unserer Projekte und Programme direkt in Schulen und Kindergärten statt, in Kooperation mit den jeweiligen Trägern. Auch mit mobilen Angeboten, wie zum Beispiel dem Kunstbus, fahren wir direkt Spielplätze und andere Kinder- und Jugendtreffpunkte an. Wir sind dort, wo die Kinder sind. 4. Ein ganz wichtige Wirkung für unser Zielgruppe: Der Abbau finanzieller Hürden. Den kostenlosen Zugang realisieren wir dadurch, dass die an unseren Angeboten teilnehmenden Kinder und Jugendlichen grundsätzlich keine Teilnahmegebühren zahlen. Als Bestandteil unserer Vision hat dies eine besondere Priorität Ein weiteres wichtiges Instrument sind Stipendien. Diese vergeben wir im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten auf Nachweis der Bedürftigkeit an sozial schwache Kinder- und Jugendlichen zwecks künstlerisch-medialer Förderung. Wir verfolgen alle vier Ansätze zugleich, weil wir das gesellschaftliche Problem mitsamt seiner Gesamtsystematik ganzheitlich angehen. Dadurch wollen wir die Effektivität unserer Arbeit wirksam und dauerhaft erhöhen. 30 3.4 Evaluation und Qualitätssicherung Unser bestehendes Evaluationssystem je Projekt/Programm wird wie in den Vorjahren aufgrund mangelnder Personalressourcen zurzeit nicht durchgeführt. Eine Änderung dieser Situation ist für 2015 (wie bereits für 2014) geplant. Die Evaluierung baut sich auf wie folgt: • Dokumentation und Präsentation Anhand standardisierter Analysemethoden arbeitet KRASS e.V. mit einer umfassenden qualitativen als auch quantitativen Evaluation. Die verwendete Methode ist individuell an unser Aufgabengebiet angepasst, sie wurde von einer promovierten Sozialwissenschaftlerin sowie zwei Arbeitspädagogen entwickelt. Das Verfahren orientiert sich am Kompetenznachweis Kultur, der von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. herausgegeben wird sowie angängigen Verfahren aus den empirischen Sozialwissenschaften. Dokumentation Gegenstand der Evaluationen sind Kompetenzen, die mittels der Angebote von KRASS e.V. gefördert und gestärkt werden sollen, insbesondere - Selbstkompetenzen, die sich auf die persönliche Handlungsfähigkeit beziehen wie Selbstbewusstsein, Einsatzbereitschaft und Reflexionsfähigkeit, - Sozialkompetenzen, die sich auf die zwischenmenschliche Handlungsfähigkeit beziehen wie Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein und - Methodenkompetenzen, die sich auf instrumentelle und gestaltende Fähigkeiten beziehen wie Ausdrucksfähigkeit, Experimentierfreude und Wahrnehmungsfähigkeit. Die qualitativen Analysen dokumentieren die Kompetenzen, die durch die Angebote von KRASS e.V. gefördert werden. Sie dienen des Weiteren der Förderung und Stärkung der Selbstwahrnehmung der Kinder und Jugendlichen. Die quantitativen Analysen dokumentieren sowohl den IstStand der infrage stehenden Kompetenzen, zum anderen wie sich verschiedene Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen während der 31 Teilnahme an Angeboten von KRASS e.V. im Laufe eines bestimmten Zeitraums entwickeln. Siedienen darüber hinaus der Qualitätssicherung der Angebote. Es wurden 7 Kompetenzen definiert, die kontinuierlich abgefragt werden sollen, sodass vergleichbare Messungen erfolgen können. Präsentation Die Ergebnisse werden anhand von Statistiken präsentiert, die einerseits die ermittelten geförderten Kompetenzen systematisch auflisten, andererseits deren Ausprägung sowie deren Entwicklung anhand von vergleichbaren numerischen Werten, Grafiken und Diagrammen präsentieren. In regelmäßigen Abständen werden die Ergebnisse veröffentlicht. • Erhebung und Auswertung der Evaluationen zu den durchgeführten Angeboten Evaluationen liegen noch keine vor. Jedoch wurden in den letzten Monaten die endgültigen Weichen gestellt, um diese ab diesem Jahr flächendeckend durchführen zu können. Umgesetzt werden hierbei aufeinander abgestimmte qualitative und quantitative Evaluationen. Durch zukünftige praktische Erfahrungen aus den Evaluationen werden die Analysemethoden ständig ergänzt und weiterentwickelt. Erhebung Qualitative Evaluationen Mithilfe von Beobachtungsbögen, die für drei unterschiedliche Altersgruppenentwickelt wurden, werden anhand von altersgerechten Leitfragen Kompetenzen abgeleitet. Für die Ableitung werden standardisierte Kompetenzsystematiken genutzt, wie sie beispielsweise für den Kompetenznachweis Kultur verwendet werden. Die Evaluationen erfolgen mittels Interviews mit den Kindern und Jugendlichen, die sowohl MitarbeiterInnen von KRASS e.V. als auch externe, unabhängige Kräfte durchführen. Quantitative Evaluationen Mithilfe von Interviews, in denen die Kompetenzen Autonomie, Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Kreativität, Kritikfähigkeit, Toleranz und Ausdrucksfähigkeit anhand einer Skala abgefragt werden, werden messbare Ausprägungen der Kompetenzen erarbeitet, die in Statistiken festgehalten werden. Die Interviews werden zu Beginn einer Maßnahme wie auch zum Ende derselben Maßnahme durchgeführt, um die Entwicklung der Kompetenzen zu dokumentieren. Des Weiteren werden in 32 regelmäßigen Intervallen Interviewerhebungen zum Ist-Stand durchgeführt. Dies dient sowohl der Qualitätssicherung der KRASS e.V. Angebote wie auch der Dokumentation der Qualität gegenüber Dritten. Auswertung Die Ergebnisse der Interviewerhebungen werden in vorgefertigte DatenTabellenübertragen, aus denen automatisch für die drei Altersstufen der Ist-Stand, die Entwicklung der Kompetenzen wie auch die Gesamtdurchschnittswerte aller Altersstufen in Diagrammen, Grafiken und numerischen Werten erstellt werden. Die Evaluationen sollen sowohl von Mitarbeiter-Innen von KRASS e.V. als auch von externen, unabhängigen Kräften durchgeführt werden. 4. Weitere Planung und Ausblick KRASS e.V. ist im Verhältnis zu seinen bisherigen Erfolgen noch eine vergleichsweise junge Organisation, die aufgrund ihres schnellen Wachstums und dem immer größer werdenden Aktionsradius vor großen administrativen Herausforderungen steht. Oberstes Ziel ist natürlich die vollständige Umsetzung und Erreichung unserer Vision. Da dies allerdings z.Zt. noch ein langer ambitionierter Weg ist, setzen wir uns regelmäßig kurz-bis mittelfristige Ziele mit operativen Schwerpunkten. Für all diese Ziele gilt natürlich die strategische Prämisse. Jedoch: Um unseren bisherigen Erfolg weiterhin zu gewährleisten, definieren wir seit 2013 Ziele im administrativen, finanziellen und ideellen Bereich. Der Fokus liegt hierbei auf den finanziellen und personellen Ressourcen und den Organisationsstrukturen des Vereins. Ungeachtet der vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten für KRASS e.V. ist die Finanzierung operativer Kosten (= Personal) richtungsweisend für das Wachstum des Vereins. Haben wir in 2014 bereits wegen fehlender Personalressourcen Projektstopp signalisieren müssen, so ist die große Anzahl möglicher Bundes-, Kommunal- und Städteförderungen (mittlerweile aber auch die der Wirtschaft) an einen solch hohen administrativen Aufwand gebunden, dass realistisch nur noch minimales Wachstum möglich ist, wenn wir a) auf Fördergelder verzichten und b) uns ausschließlich auf „freie Spenden“finanzierte Angebote konzentrieren. 33 Fazit der nachstehend näher erläuterten Planungen und Ziele ist: Generierung ungebundener Gelder ausreichend zur Schaffung von mindestens 1,5 Vollzeitstellen für die administrativen Anforderungen von Förderprojekten. Uns fehlt es nicht an Künstlern und Pädagogen – uns fehlt ein solides Back-Office für Verwaltung, Finanzen, PR/Marketing und Personal. Die Zielerreichung „Vollzeitstelle“ kann theoretisch mittels vieler „kleiner“ Spendengenerierungen gesichert werden, ist aber kurz- bis mittelfristig keine Alternative. Darüber hinaus sind „Kleinspenden“ mittlerweile fixe Finanzgeber vieler unserer Projekte und Programme und müssen somit eigentlich den „gebundenen Geldern“ zugeordnet werden. Möchte der Verein nicht den bislang gesicherten Zugriff auf Fördergeldtöpfe verlieren, müssen Großspenden oder institutioneller finanzieller Support die kurzfristige Alternative sein. 4.1 Planung und Ziele Unsere Ziele setzen wir aufgrund unserer internen Analysen (z.B. SWOT) zum jeweiligen Jahresbeginn an. Somit gelten die folgenden definierten Ziele für den Zeitraum Januar bis Dezember 2015. In unserer Zielsetzung betrachten wir daher drei grundsätzliche ZielBereiche: a) Beschaffung: Ziele, die die Beschaffung von finanziellen, sachlichen, zeitlichen und humanen Ressourcen betreffen. b) Struktur: Ziele, die die internen Organisationsprozesse betreffen. c) Vermarktung/ÖA: Ziele, die unser Angebot und dessen kommunikative Darstellung betreffen. Alle drei Zielbereiche sind unserer Vision untergeordnet. Im Bereich BESCHAFFUNG wurde in 2014 eine Bedarfsanalyse entworfen, die den nachfolgenden Charts zu entnehmen ist. Darauf aufgebaut ist der darauffolgende Absatz „a) Beschaffung“. 34 35 a) Beschaffung 1 2A 2B Zielgröße Spendendefinit ion Zielausmaß Differenzierung von Spenden in gebundene und freie Gelder; Schaffung neuer Projekt-IDs Objektbezug Bessere Übersicht über tatsächlich frei verfügbare Einnahmen; Optimierte Spendengenerierung Freie Spenden Steigerung freier Spenden auf >50 % Optimierung bestehender sowie Generierung neuer & 36 Zielgruppe Vorstand Zeitbezug 01/2015 Bürger, Unternehmen, Presse gegenüber der Gesamtspendensumme; Gebundene Spenden 3 Fördergeldprojekte 4 Personal Steigerung des Spendenvolumens auf >30% gegenüber Gesamteinnahmen Volldeckung (100%) sämtlicher, projektbezogenen Kosten inkl. Manpower (20 % der Gesamtfördersumme für operative Kosten) Minimum 1,5 Vollzeitstellen Spendenkanäle; Gewinnung neuer Fördermitglieder 01/2015-12/2015 Vermeidung von Eigenanteilen, Verbesserte Plankalkulation, Manpowerkalkulation Mitarbeiter, Künstler, öff.-rechtl. Institutionen 01/201512/2015 Mehr Fördergeldprojekte mit hohem administrativen Aufwand möglich Dauerhafte Mitarbeiter, externe Dritte 01/201512/2015 1. SPENDENDEFINITION: Waren in der Vergangenheit alle Spenden als sogenannte Freie Gelder definiert, so hat sich in 2014 gezeigt, dass viele (68,54 %) dieser sogenannten freien Gelder zu 100 % der Vollfinanzierung von Angeboten dienten (s. nachfolgend Punkt 2: Analyse Freie und Gebundene Spenden). Um konkrete Finanzierung für operative Kosten zu sichern, bedarf es einer Neu-Definierung von Spenden als auch einer differenzierten Planung der Spendengenerierung. Unser Ziel: Schaffung von Projekt-IDs für den operativen Bereich, denen man freie Gelder zuordnet (wie es bereits für Angebote geschieht, die wir aus freien Geldern finanzieren). 37 2. Freie & Gebundene Spenden: 12000 Gesamt 10000 8000 6000 Gebunden 4000 Frei 2000 0 Der Gesamtanteil SPENDEN betrug in 2014 anteilig 10,67% der Gesamteinnahmen. Realistisch waren vom Gesamtspendenvolumen 68,54 % bereits für bestehende Angebote verplant, so dass der tatsächlich freie Anteil lediglich 30,69 % der Gesamtspenden ausmachte. Gegenüber der Gesamteinnahmen macht das einen Spendenanteil von 7,35% an zweckgebundener sowie 3,29% an freier Spenden aus. Von diesen 3,29 % müssen demnach alle operativen Kosten beglichen werden. Unsere „klassischen“ Spendentools sind Fördermitgliedsbeiträge, Betterplace-Online Spenden sowie, ebenfalls online, der Bildungsspender. Hier stellt sich der Vergleich 2013/2014 wie folgt dar: Mitgliedsbeiträge 2013: € 1.546,00 2014: € 1.312,74 Veränderung: - 15,09 % (bedingt durch Wegfall ordentlicher Mitglieder á €360 /p.a. dafür ist die Anzahl Fördermitglieder in 2014 von 13 auf 20 gestiegen) 38 Bildungsspender 2013: € 55,09 2014: € 259,09 Veränderung: + 370,30 % (*bedingt durch eine stärkere Bewerbung, aber mit immer noch riesigem Potential) Betterplace 2013: € 2105,03 2014: € 4907,70 Veränderung: + 133,14 % (*bedingt durch eine stärkere Bewerbung, aber mit immer noch riesigem Potential) Unser Ziel: Durch Optimierung bestehender sowie Generierung neuer Spendenkanäle sowie der Gewinnung neuer Fördermitglieder möchten wir in 2015 eine Steigerung freier Spenden auf >50 % gegenüber der Gesamtspendensumme bzw. eine Steigerung des Gesamtspendenvolumens auf >30% gegenüber Gesamteinnahmen erzielen. 3. Fördergeldprojekte Zu einem stabilen, dauerhaften Angebot gehören die volle Deckung aller angebotsbezogenen Ausgaben durch Fördermittel und damit die Vermeidung von nicht durch Dritten gegenfinanzierten Eigenanteilen schon während der Plankalkulation von Angeboten. Neben Bundesförderprojekten, die einen enorm hohen Bedarf an Administration bedeuten, werden ab 2014 auch Fördergelder der freien Wirtschaft von immensen Nachweispflichten begleitet. Auch wenn die Gewinnung solcher Projekte ein hohes Prestigewachstum für KRASS e.V. bedeutet, sind sie nur unter sehr zeitintensiven Bedingungen administrativ umsetzbar. In der Regel sind administrative Aufwände nicht oder nur zu einem kleinen Prozentsatz in der jeweiligen Fördergeldsumme hinterlegt und decken gerade einmal Bürobedarf wie Druckerpatronen, Papier, Umschläge, etc. 39 Unser Ziel: Möchten wir eine Steigerung unserer Angebote, so ist es notwendig, die bisherigen Fördergrundlagen nachhaltig zu optimieren, dabei die Kapazitäten-Planung bzgl. Administration und entsprechender Manpower gezielter im Vorfeld zu berücksichtigen, und mittels 100%ger Fördermittel auch in den operativen Feldern zu sichern. Dies geschieht in erster Linie dadurch, dass wir bereits vorhandene Sponsoren und Kooperationspartner langfristig an uns binden und die Gesamtkomplexität von der Generierung bis zur Durchführung von Angeboten zu thematisieren. Dies gilt auch für bei der Gewinnung neuer Förderer und Sponsoren aus den Bereichen der Wirtschaft und der öffentlich-rechtlichen Institutionen (kommunal, regional, national und international). 4. Zeit: Für KRASS e.V. arbeiteten 2013 bis März 2014 zeitlich befristet eine Halbtagskraft (bis 12/14) und ein Bundesfreiwilliger (03/14). Seither werden alle operativen Aufgaben vom Vorstand und von Ehrenamtlern bearbeitet. Diese Situation reicht jedoch für die aufkommenden Aufgaben nicht aus, so dass es unser Ziel sein muss, zukünftig Mitarbeiter fest und dauerhaft einzustellen. Förderungsmöglichkeiten von Verwaltungs- und Personalkosten sind jedoch nur realisierbar über o freie, ungebundene Gelder (freie Spenden) o infrastrukturelle Förderung (Ministerien, Stiftungen, Kommunen) o Hauptsponsor (Unternehmen) Unser Ziel Die in 2014 begonnenen Konzepte werden vom Verein optimiert, neu erstellt, um den steigenden Wachstum administrativer Aufgaben sinnvoll auf Freiwillige oder zukünftig dauerhaft eingestellte 40 Mitarbeiter verteilen zu können, bzw. und/oder an extern beauftragte Dritte auszulagern. b) Struktur 1 2 Zielgröße Aufbau- und ProzessOrganisation Angebotspalette 1. Zielausmaß Umsetzung Projektstopp Objektbezug Bedarfsanalyse der verschiedenen Bereiche Stabilisierung durch Fokussierung auf administrative Herausforderungen Zielgruppe Vorstand, Mitarbeiter Zeitbezug 01/2015-12/2015 Mitarbeiter, öffentl.-rechtl. Institutionen, Unternehmen; Künstler 01/2015-12/2015 Aufbau- und Prozess- Organisation: 2014 war der Versuch, die Struktur analog zu dem eines Unternehmens zu adaptieren. Hierdurch sollten Verantwortungsbereiche, Ressourcenplanung, „Talente“ (= Kompetenzbereiche der Ehrenamtler) definiert und die Umsetzung von Angeboten personell optimiert werden (s. nachfolgendes Chart). Die in 2014 erlebte ungewöhnlich hohe Fluktuation von Ehrenamtlern als auch der Wegfall von TZ- und Bundesfreiwilligen führen zu einer Straffung/Konzentration von Aufgaben/Verantwortungsbereichen und zu einer exakteren Definierung der entsprechenden Aufgabengebiete. 41 Die nachfolgenden Charts symbolisieren die für 2015 definierten Ziele. 42 43 2. Angebotspalette: Durch unsere ambitionierten Ziele (vor allem im administrativen Bereich) und die kommenden Herausforderungen ist es vorrangig, 44 die Gesamtanzahl unserer Angebote für den kommenden Berichtszeitraum auf das derzeitige Niveau zu stabilisieren; d.h. neben den aktuell (01/2015) laufenden 23 Projekten und Programmen können vorerst für 2015 keine Manpower-intensiven Projekte initiiert werden. Dem entgegengesetzt haben wir in 2014 zwei sog. AngebotsPakete erstellt, betreffend die Altersgruppen 6-14 und 14-18 Jahren. Diese Pakete stellen wir Einrichtungen in Düsseldorf vor, wie z.B. Jugendzentren, die ja über eigene Fördertöpfe verfügen, aus denen unsere Angebote finanziert werden können. Um KRASS e.V. stärker auch in Richtung der Jugendarbeit zu etablieren, wurde ein separates Angebots-Paket von 14-18 Jahren erstellt. Beide Pakete sind dank eines großen Künstler-Pools mit wenig Aufwand umsetzbar. Unser Ziel: Projektstopp Manpower-intensiver Angebote bis zur Stabilisierung der personellen Infrastruktur. Vermarktung der Angebotspakete an öffentliche Einrichtungen. c) Vermarktung/ÖA 1 Zielgröße Redaktion/ Kommunikationsteam 2 Mitgliedschaft 3 KRASS! Mein Buch Zielausmaß Etwa 5-10 fachlich kompetente Personen 100 Mitglieder Objektbezug MitarbeiterFreiwilligenteam Zielgruppe Mitarbeiter, Öffentlichkeit Zeitbezug 01/2015-06/2015 Marketingkampagne 01/2015-12/2015 Verkauf der 500er Auflage Marketingkampagne Unternehmen, Öffentlichkeit, Eltern Unternehmen, Öffentlichkeit, Eltern 01/2015-12/2015 1. Regelmäßige Kommunikation: Bisher kommuniziert KRASS e.V. über die verschiedene Kanäle (Social Media, Presseverteiler, Netzwerke, Webseite, Newsletter etc.). Es ist weiterhin unabdingbar, Informationsrecherche, Darstellung und Kommunikation nach außen hin zentral zu steuern, um den Außenauftritt gezielt zu optimieren. Dies soll im Rahmen einer Redaktion bzw. eines Kommunikationsteams geschehen, deren Abläufe denen eines wirtschaftlichen Medienbetriebs entsprechen. 45 Unser Ziel: Aufbau einer KRASS Redaktion aus etwa 5-10 dauerhaften und kompetenten Freiwilligen und Mitarbeitern, die bis zum 30.06.2015 die Recherche, Darstellung und Kommunikation und Übersetzung von Information über sämtliche Kanäle nach außen hin übernimmt. 2. Eine besondere Möglichkeit, freie, zweckungebundene Gelder zu generieren, liegt in der Anwerbung von Fördermitgliedern. Dieses Konzept wurde zum Jahreswechsel 2012 / 2013 neu in unsere Satzung aufgenommen. Stand 31.12.2013: 13 Stand 31.12.2014: 20 Unser Ziel: Bis zu 31.12.2015 gewinnen wir für KRASS e.V. mittels einer speziellen Marketingkampagne 100 neue Fördermitglieder. Berechnen wir den Mindestbeitragssatz von € 60,00/p.a. – so können € 6.000,00 jährlich durch Fördermitgliedsbeiträge generiert werden. 3. Erfolgreich gestartet ist Ende 2014 mit Druck und Vermarktung des KRASS eigenen Buches KRASS! Mein Buch. So konnten bis Jahresende die Druckkosten des Buches über Spendengelder generiert werden, so dass alle Einnahmen ab 01/2015 als 100%ige Spendengelder verbucht werden können. Planung, inhaltlicher Aufbau, Design, Grafik und Text sind in vollständig ehrenamtlicher Arbeit entstanden. Unser Dank gilt Frau Inger Haas und Herrn Andreas Etzel. Für das Vorwort konnte die Ministerpräsidentin des Landes NRW, Frau Hannelore Kraft sowie der Direktor der Düsseldorfer Kunsthalle, Herr Dr. Georg Janssen gewonnen werden. Unser Ziel: Verkauf der gesamten Auflage (500 St.) bis Jahresende 2015, was einem Spendenvolumen von € 7.000,00 entspricht. Bislang wurden verkauft (Stand 12.01.2015): 80 Bücher = € 1.120,00 46 4.2 Entwicklungspotenziale und Chancen Die Entwicklungspotenziale von KRASS e.V. sind aufgrund unseres besonderen gesellschaftlichen Lösungsansatzes sehr breit gefächert. Fakt ist, das seit der Gründung von KRASS e.V. im Jahr 2009 jedes Jahr in der Förderung insgesamt erfolgreicher war als das jeweilige Vorjahr. Neben der eigenen Leistung von KRASS e.V. lassen sich aus dieser GesamtEntwicklung auch die externen Rahmenbedingungen als insgesamt positiv einordnen. Ohne entsprechende Rahmenbedingungen führt die beste Leistung nicht zum Erfolg. In unserer SWOT-Analyse vom 07.09.2014 haben wir nachstehende Rahmenbedingungen im Sinne „Chance für KRASS“ betrachtet: KRASS e.V. interne Rahmenbedingungen: Seit der Gründung von KRASS e.V. in 2009 hat sich der Einfluss der Gründerin Claudia Seidensticker kontinuierlich erhöht. Ihr Networkingund Kommunikationspotential und Überzeugungskraft, die ungebremste Leidenschaft, dort Angebote schnellstmöglich zu initiieren, wo sie notwendig erscheinen, sind das größte Potential des Vereins, wenn es um Expansion und Motivation geht. Weitere Chancen: o Ungezählte Projektideen, die auf Umsetzung warten o Schnelle Umsetzbarkeit von Projekten, sobald die finanziellen Mittel vorhanden sind o Hohe Akzeptanz bei Kindern o Wachsende Akzeptanz bei finanziellen Entscheidern Ökonomische Rahmenbedingungen: Aufgrund unseres kostenlosen Angebots muss die Finanzierung der Angebote und notwendiger administrativer Aufgaben gewährleistet sein. Einerseits durch zweckgebundene Fördermittel und gebundene Spenden(Angebote) und anderseits durch freie, Angebots-ungebundene Spenden (Verwaltung). Chancen: o o o o o Gewonnenes Erfahrungspotential (Abwegbarkeit Aufwand/Nutzen) Fördergelder von Bund/Land/Kommunen Unternehmen und/oder deren Stiftungen Private Förderer Erweiterung der KRASS Standorte Politische und rechtliche Rahmenbedingungen: Besonders in Deutschland ist der Handlungsrahmen für eine Nonprofit-Organisation 47 teilweise sehr enggestrickt. So fällt - trotz einiger Erleichterungen (z.B. im steuerlichen Bereich) – ein enormer Verwaltungsaufwand an, um unsere Angebote finanziell gefördert zu bekommen. Aufgrund dessen, dass KRASS nicht mit Gewinnabsicht handelt und Verwaltungskosten fast gar nicht gefördert werden, sind die Hürden für KRASS e.V. in diesem Falle besonders hoch. Chance: Bestehendes Outsourcing von bislang Bundes-/Landesverantwortlicher kultureller Bildung an Schulen Soziokulturelle Rahmenbedingungen: In diesem Bereich liegen unsere wichtigsten Chancen. Unser besonderer gesellschaftlicher Ansatz, den wir mit unserer Vision verfolgen, zielt auf die positive Veränderung der bisherigen gesellschaftlichen Auffassung zum Thema Leistung-KunstMedien-Bildung-Persönlichkeit ab. Um dies auf Dauer zu erreichen, ist es wichtig, aus dieser Gesamtsituation die richtigen und notwendigen Ansätze zu erkennen. Chance: (a) (b) intern o kostenloser Zugang o schwellenfreier Zugang o unabhängig jedweder Voraussetzung o Angebot von künstlerischen, medialen und sozial ausgerichteten Projekten extern o Flüchtlings-Situation in Deutschland o Sozial-gesellschaftliche Verantwortung (Corporate Social Responsibility) in Unternehmen 4.3 Risiken Aus den im vorigen Kapitel beschriebenen Rahmenbedingungen ergeben sich nicht nur Chancen, sondern natürlich auch Risiken. Vor allem durch das Wachstum speziell in 2014 entstehen besondere Risiken. Diese Risiken sind ebenfalls Diskussionsergebnis der SWOT-Analyse vom 07.09.2014: o o o o Hohe Fluktuation der Ehrenamtler bei steigenden Aufgaben Mangelnde Ressourcen in der Finanzgenerierung Fehlendes Ehrenamtler-Management Schwindendes WIR-Gefühl 48 o Schwierigkeit, Honorar-Künstler zu zusätzlichen unbezahlten Aufgaben zu bewegen (Evaluationen, Verwaltung, PR-Events) o Mangelnde Verlässlichkeit o Mangelnde interne Kommunikation o Mangelnde externe Kommunikation o Wahrnehmung von KRASS e.V. bislang nur in der Kinderförderung o Wegfall von Fördertöpfen, wenn sich diese auf Jugendarbeit beziehen o Fördergeldtöpfe fast ausschließlich im außerschulischen Bereich 5. Die Organisation KRASS Die Organisation KRASS besteht aus zwei Institutionen. KRASS e.V. (gegründet 2009) ist der operative Arm der im Rahmen des Nachhaltigkeitsgedankens gegründeten Düsseldorfer Stiftung Kultur für Kinder. KRASS e.V. wiederum besitzt nationale wie auch internationale Standorte (China und Kambodscha), die es im Tagesgeschäft betreibt und verwaltet. Die Stiftung bestimmt die gesamtstrategische Ausrichtung. 5.1 Organisationsstruktur Die Organisationsstruktur von KRASS e.V. und der Stiftung Kultur für Kinder ist einfach untergliedert: KRASS e.V. ist das einzige Programm der Stiftung Kultur für Kinder. Als Stiftung lenkt und begleitet die Stiftung Kultur für Kinder die strategische Ausrichtung von KRASS e.V. Die operative Umsetzung erfolgt einzig innerhalb von KRASS e.V. KRASS e.V. wiederum besteht aus der Zentrale in Düsseldorf, in der die Verwaltung angesiedelt ist, sowie Standorten (KRASS vor Ort) in Düsseldorf, Trier, Rösrath, Limburg, Aachen, Solingen, Essen, Stuttgart, Köln, Eupen (Belgien) sowie Shanghai (CH), Siem Reap (Kambodscha) und Athen (GR). 49 5.2 Stand der Organisationsentwicklung Insgesamt ist KRASS als Gesamtorganisation in einer Wachstumsphase. Die bislang jährliche steigende Anzahl an unseren Angeboten bestätigt diese Entwicklung eindrucksvoll. National: Projekte 2014 war für KRASS e.V. das große Jahr von Bundesförderprojekten im Rahmen der Bundesinitiative KULTUR MACHT STARK. JEP des Paritätischen Verbandes in Frankfurt haben wir mit dem KRASS-Projekt „In fünf Tagen um die Erde“ in Gelsenkirchen (Nov 13-März 14) mit insgesamt fünf Kooperationspartnern umgesetzt. JEP haben wir mit Abschluss der ersten Umsetzung im März 2014 gestoppt, da der logistische wie administrative Aufwand nicht annähernd einer erfolgreichen Weiterführung bis 03/2015 gerecht wird. Das vom Paritätischen Verband Berlin vergebene ICH BIN HIER führen wir seit 01/2014 sehr erfolgreich in Düsseldorf mit „Ist das Kunst – oder kann das weg“ bis zunächst 12/2015 fort. Gleiches gilt für den KvO Köln, der ebenfalls ICH BIN HIER mit dem KRASSProjekt „Kölner Kunst-Büdchen“ seit 04/14 noch bis 12/2015 umsetzt. Insgesamt erreichten wir im Zeitraum 11/2013 bis 12/2014 mit diesen drei Bundesförderprojekten ca. 200 Kinder und Jugendliche. Fazit: Bundesförderprojekte stellen den Verein vor fast unlösbaren Verwaltungsaufwand im derzeitigen Organisationszustand und können zukünftig nur initiiert werden, wenn sich a) die Manpower stabilisiert oder b) der vergebende Bund die strengen, aufwandreiche Verwendungsnachweise lockert, vereinfacht oder c) hierfür ausreichend Overhead-Kosten innerhalb der Fördersumme vorgesehen sind. Auf Vermittlung durch das Jugendamt, sind wir mit dem Kunstbus (als Kooperation mit der Stadt Düsseldorf) in der Flüchtlingsunterkunft Lacomblet-Straße mit unserem Angebot von 05 – 08/2015 vor Ort gewesen. Insgesamt haben wir dort mit ca. 240 Kindern, Jugendlichen aber auch mit deren Eltern wöchentliche Kunstangebote durchgeführt. Fazit: Das aktuelle Flüchtlings-Thema in Deutschland und die von uns gemachten Erfahrungen an der Lacomblet-Straße lassen 50 eindeutig einen Handlungsauftrag für KRASS e.V. erkennen. Durch das positive Feedback für KRASS e.V. durch eine Arbeit an der Flüchtlingsunterkunft sind wir durch das Erzbistum Köln mit weiteren Geldern für diese Zielgruppe bedacht, die wir in Projekten in 2015 umsetzen. Über das Fördergeld der Stiftung Telekom ICH KANN WAS konnten wie in 12/2014 ein Theaterprojekt an einer Jugendfreizeiteinrichtung sowie in Kooperation mit einer Hauptschule initiieren; die Umsetzung erfolgt 02 – 03/15. Fazit: Theaterprojekte, vor allem solche die Jugend-relevante Ausdrucksformen wie Rap, Street-Dance, Graffiti beinhalten, sind ein wesentlicher Aspekt in der Organisationsentwicklung, da hier nun Fördergelder beantragt werden können, zu denen wir aufgrund unserer Wahrnehmung als Kinder-Initiative keinen Zugriff hatten. National : Standorterweiterung Bei der Standorterweiterung können wir einen neuen KRASS vor Ort-Standort Köln im Januar 2014 und im Dezember 2014 nun auch einen neuen KRASS vor Ort-Standort STUTTGART verzeichnen. International : Shanghai (China) Neben dem bestehenden Stipendien-Programm konnte in 2014 auch die Arbeit mit blinden Kindern in Waisenhäusern begonnen werden. Daraus haben sich nun gemischte Kunstklassen entwickelt, um durch aktives Miteinander Verständnis, Empathie und Unterstützung (Inklusion) zu entwickeln. Kunst und ihr gesellschaftliches Ansehen hat KRASS Shanghai mit einer beachtenswerten international besetzten Kunstausstellung im Songjiang Museum für Moderne Kunst initiiert, organisiert und durchgeführt, um Kunst und Kultur in der Arbeit mit sozialen Randgruppen zu bewerben. Eine Standortfestigung in Shanghai ist 2014 mit Gesprächen und ersten Planungen zu einem fest etablierten Kunsthaus für Kinder aus sozial schwachen bzw. Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen worden. International : Siem Reap (Kambodscha) Die im Dezember 2013 von Claudia Seidensticker und Anastassios Fountis initiierte Sprachschule im Dorf Meanchey, 40 km von Siem Reap entfernt, konnte in 2014 mit finanzieller Unterstützung durch 51 KRASS e.V. gebaut und am 03. November mit 120 Anmeldungen von Kindern und Jugendlichen eröffnet werden und ist nun an drei Tagen mit jeweils zwei Kursen operativ tätig. FAZIT: Abschließend lässt sich nach Analyse aller Umstände sagen, dass durch die konsequente Verfolgung unseres Ziels und die Nutzung unserer Chancen die Entwicklung bis jetzt außerordentlich erfolgreich vorangetrieben wurde und wir in unserer Organisationsentwicklung derzeit ein Tagesgeschäft mit national und international 23 Projekten und Programmen fahren. Durch unsere externe wie auch interne Flexibilität sind wir in der Lage, viele Defizite auszugleichen, wenngleich es an dieser Stelle für die zukünftige Entwicklung einer weiteren Professionalisierung bedarf. 5.3 Vorstellung der handelnden Personen Im Folgenden finden Sie die Vorstandsvorsitzende des Vereins KRASS e.V., sowie deren Vereins-Vertretung in Abwesenheit (Stand 01.01.2014): Claudia Seidensticker Bildender Künstlerin Vorstandsvorsitzende KRASS e.V., Gründerin Andreas Albrecht Künstler, Marketingfachkraft Vorsitzender Beirat KRASS e.V. 52 5.4 Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke Wir arbeiten mit einer ganzen Reihe an Partnern, Organisationen, Institutionen und Unternehmen zusammen. Partner-Institution Schulen, Kindergärten Rahmen (Wirkung) Projektmanagement Ministerien (Mitgliedschaften in)(Branchen)Verbänden Andere NGO‘s Beschaffung Verwaltung & Recht, Finanzen Unternehmen Beschaffung Agenturen Banken Kommunen Kommunikation Beschaffung Beschaffung, Projektmanagement Ateliers Projektmanagement, Personal Beschaffung, Projektmanagement Ziel Verbreitung unseres Ansatzes, Kontakt zur Zielgruppe, Angebotsdurchführung Finanzielle Förderung Beratungen, Know-How Kooperationen, Know-How, Ressourceneinsparungen Finanzielle Förderung, Kooperationen Marketing, Werbung Finanzielle Förderung Finanzielle Förderung, Kooperationen Ressourceneinsparung, Angebotsdurchführung Unsere Partner variieren je nach Einzel-Angebot. Anbei ein Auszug verschiedenster Partner, mit denen wir bisher zusammengearbeitet haben und zusammenarbeiten. Bundesminsterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Der Paritätische (Wohlfahrtsverband) wfp:2 (Werbeagentur) Bürgerstiftung Düsseldorf Deutsche Bank PSD Bank Stifterhelfen ( IT for Non-Profits) Kunsthalle Düsseldorf Saatchi & Saatchi (Werbeagentur) Lukas (Farben) American Woman’s Club Deutschland (Verein) Freddy-Fischer-Stiftung Rheinbahn Herzenssache e.V. (SWR etc.) S&B Minerals (Industriemineralien) Landschaftsverband Rheinland AFB (Versicherungsunternehmen) AIA (Versicherungsunternehmen) Sternhaus-Buchverlag IBIS-Hotels Lions Club Frankfurt (Wohltätigkeitsorganisation) Polizei Düsseldorf KIT – Kunst im Tunnel (Museum) Flingern mobil (Verein Sozialarbeit) IJGD (Internationale Jugendgemeinschaftsdienste) T.A. Cook (Unternehmensberatung) Morning Tears(Nonprofit-Organisation) Musenkuss (Netzwerk) Payback Spendenwelt 53 Zweckgebundene Fördergelder Beratung Beratung, Pflege Webseite Zweckgebundene Fördergelder Freie Fördergelder Freie Fördergelder Rabatte auf IT-Software PersonelleUnterstützung Kommunikations- und Designkonzepte Materialspenden (Farbe) Freie Fördergelder Freie Fördergelder Kostenfreie Raumnutzung Freie Fördergelder Freie Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder Sachspenden (Printmedien) Kostenfreie Raumnutzung Freie Fördergelder Beratung (Sicherheit, Projekte) Kostenfreier Eintritt und Führung Zweckgebundene Fördergelder Beratung Freie Fördergelder Beratung Werbeplattform Spendenportal PricewaterhouseCoopers (Prüfungsgesellschaft) Sandmänner (Verein gegen Kinderarmut) Stadtsparkasse (Bank) Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der SpardaBank-West WWM (Marketing, Marktforschung) Kulturrucksack NRW Stadt Düsseldorf DM-Markt EU-Parlament Zweckgebundene Fördergelder Freie Fördergelder Freie Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder Sachspenden (Banner) Zweckgebundene Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder, kostenfreie Raumnutzung Beratung Zweckgebundene Fördergelder, Pressearbeit Freie Fördergelder Persona Recruting Kostenfreie Raumnutzung, Zweckgebundene Fördergelder Pressearbeit, Imagegewinn Zweckgebundene Fördergelder Beratungsleistung Netzwerk, Freie Gelder Sachspenden (Papier, Schreib-u. Malutensilien) Kostenfreie Bühne und dessen Aufbau Zweckgebundene Fördergelder Freie Fördergelder Freie Fördergelder Freie Fördergelder Freie Fördergelder Freie Fördergelder Logistik Weltkindertagsfest Zweckgebundene Fördergelder Zweckgebundene Fördergelder Freie Spende Zweckgebundene Spende Freie Spende Freie Spende Freie Spende Zeitspende Zeitspende Sachspende Zweckgebundene Fördergelder Zweckgebunde Fördergelder Sachspende Sachspende Sachspende Zeitspende Sachspende Sachspende (E-Book KRASS e.V.) Geldspende Logistik, Zeitspende Logistik, Zeitspende Sachspende Bertelsmannstiftung Kulturstiftung Trier Kinderschutzbund Diakonie Düsseldorf Evangelische Familienbildungsstätte Metro Group Baermedia Pagesurfer Rotarier Schanghai Stabilo (China) Buehne (Karnevalsverein) Telekom Stiftung WVW – Rheinbote (VerlagI Ingenieurbüro Bauwesen Dietz Barmenia (Versicherung) Evangelische Familienbildung Joffi GmbH (Trainings-Simulationen) Johanniter e.V. Lions Club Trier Wahnbachtalsperren-Verband Vogelheim.TV Bürgerstiftung Köln Basic Unit Volksbank Nordeifel Volksbank Trier Leo´s (Junior Club Lions) Düsseldorf Betterplace Düsseldorf Denkubator Düsseldorf Stadt Köln Veedelsmanagement Köln-Ehrenfeld e.V. Känguru Colonia Verlag Walter König Verlag Universität Essen-Duisburg Emil Schult Stiftung Bürgermut Open Transfer Knupp Stiftung Arche e.V. Düsseldorf Zitty-Family Düsseldorf Lokalkompass (Rheinbote) 6. Profile der beteiligten Organisationen Im Folgenden umreißen wir übersichtlich das Organisationsprofil von KRASS e.V. und der Stiftung Kultur für Kinder. 6.1 Organisationsprofil 54 Vereinsname KRASS e.V. – Kinder Initiative für kulturelle Bildung Gründung Gründungsjahr Gründungsort Gründerin 26.10.2009 Düsseldorf Claudia Seidensticker Hauptsitz Straße Ort Telefon Email Verein Grafenberger Allee 269 40237 Düsseldorf + 49 170 / 24 16 859 [email protected] www.krass-ev.de Ansprechpartner Claudia Seidensticker Rechtsform [email protected] Gemeinnütziger, eingetragener Verein (e.V.) Vereinsregister Nummer Ort Datum Satzung (Link) 10255 Düsseldorf 26.10.2009 http://www.krass-ev.de/der-verein/organisation.html (Download als PDF) Gemeinnützigkeit (gem. §52 Abg.-Ord.) Finanzamt Datum Feststellungsbescheid Zweck Düsseldorf 08.10.2014 Förderung von Bildung und Erziehung sowie Kunst und Kultur und die Unterstützung von hilfsbedürftigen Personen i.S. des § 53 AO, und zwar sowohl im In- als auch im Ausland Mitarbeiter (Anzahl und Stellen) Fest Frei Ehrenamtler 29 KünstlerInnen ca. 60 Ehrenamtler (Operative) Standorte Düsseldorf Trier Rösrath Limburg Köln Solingen Aachen Essen Stuttgart Eupen (Belgien) 55 Kooperationsstandorte Stiftungsname Shanghai, China Siem Reap, Kambodscha Athen, Griechenland Stiftung Kultur für Kinder Gründung Gründungsjahr Gründungsort Gründerin 25.10.2010 Düsseldorf Claudia Seidensticker und Anastassios Fountis Hauptsitz Straße Ort Telefon Email Verein Grafenberger Allee 269 40237 Düsseldorf + 49 170 / 24 16 859 [email protected] www.stiftungkulturfuerkinder.de Ansprechpartner Claudia Seidensticker [email protected] Rechtsform Treuhänderisch verwaltete Stiftung bürgerlichen Rechts Satzung (Link) http://www.stiftungkulturfuerkinder.de/satzung.html Gemeinnützigkeit (gem. §52 Abg.-Ord.) Finanzamt Datum Feststellungsbescheid Zweck Düsseldorf 21.11.2012 Förderung von Bildung und Erziehung sowie Kunst und Kultur und die Unterstützung von hilfsbedürftigen Personen i.S. des § 53 AO, und zwar sowohl im In- als auch im Ausland Mitarbeiter (Anzahl und Stellen) Fest Frei Ehrenamtl. 1 TZ 0 15 Die Nachfolgeregelung für die Stiftung Kultur für Kinder sieht laut der aktuell gültigen Stiftungs-Satzung Anastassios Fountis als Nachfolger von der Vorsitzenden Claudia Seidensticker vor. 6.2 Leitung der Vereins-Organisation Grundsätzlich gelten unsere Vision und die sich daraus ableitenden sozialen und ethischen Grundsätze auch innerhalb unserer Organisation. 56 Die Leitungsorgane sind per Satzung festgelegt. Eine Überwachung im Sinne von Personalkontrollen – vergleichbar dem Trend in der freien Wirtschaft - findet nicht statt. Stattdessen setzen wir auf eine systembezogene Motivationskontrolle. Die Bedürfnisse des Menschen als Individuum stehen bei uns im Vordergrund. Dies bedeutet konkret: Unsere inneren Organisationsstrukturen und –Prozesse (Aufbau- und Ablauforganisation) werden ständig hinsichtlich ihrer Kompatibilität zum Prinzip Leistung und Gegenleistung überprüft und bei Bedarf modifiziert. Motivationsfaktoren werden gezielt und regelmäßig eingesetzt. (Anerkennung der jeweiligen Leistung durch dezentrale Verteilung von Verantwortung; soziale Vereinskultur; flexible und individuelle Arbeitsbedingungen; weitgehender Verzicht auf klassische Hierarchien). Wir gestalten die Zusammenarbeit mit jeder einzelnen Person individuell und unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Interessen und des Zeiteinsatzes. Flexibilität und individuelle Freiheit zeichnet unser Organisationsmodell als Grundlage der Leistungsmotivation besonders aus. In seiner Summe entspricht dieses Gesamtsystem – angelehnt an unsere Organisationsstrukturen – unserem Ziel einer sozialen, kreativen Vereinskultur. Der Standardisierungsgrad erreicht ein für unsere Organisation notwendigen Grad. Ganz im Sinne unsere Vision und unseres Angebots. Die Einhaltung dieser Grundsätze werden ständig hinterfragt und überwacht. Da die Stiftung Kultur für Kinder selbst nicht operativ tätig wird, gelten prinzipiell dieselben Prinzipien, wie für den Verein. 6.2.1 Leitungsorgan Das Leitungsorgan des Vereins ist der Vereins-Vorstand. Der Vorstand besteht (per Jahresbeginn 2014) aus insgesamt 3 Personen: Claudia Seidensticker: 1. Vorstands-Vorsitzende, Ehrenamt Michalis Nikolaou: 2. Vorstands-Vorsitzender, Ehrenamt Anastassios Fountis: Kassenwart, Ehrenamt Vertretungsberechtigt sind die beiden Vorstandsvorsitzenden. 57 Zu den Aufgaben des Vereins-Vorstands gehören laut §8 der Vereinssatzung vom 22.11.2013 die Durchführung der Beschlüsse der Mitgliederversammlung, die Führung der laufenden Vereinsgeschäfte, und die Verwaltung der Finanzen. Die Vorstandsmitglieder arbeiten derzeit ehrenamtlich. Aufwandsentschädigungen für Zeit und Tätigkeit in angemessener Höhe sind zulässig. Das Leitungsorgan der Stiftung Kultur für Kinder ist der Vorstand. Dieser besteht aus 3 Personen: Claudia Seidensticker: Vorstandsvorsitzende, Ehrenamt Anastassios Fountis: Vorstandsmitglied, Ehrenamt Dr. Georg Groth: Vorstandsmitglied, Ehrenamt Die Mitglieder des Vorstands sind ehrenamtlich tätig, ihnen dürfen keine Vermögensvorteile zugewendet werden. Sie erhalten nur ihre notwendigen angemessenen Auslagen und Aufwendungen erstattet, nach Maßgabe eines entsprechenden Beschlusses des Vorstands. Der Vorstand führt die Geschäfte der Stiftung. (Satzung vom 31.12.2011) Vertretungsberechtigt sind mindestens 2 Personen aus dem Vorstand. 6.2.2 Aufsichtsorgan Das Aufsichtsorgan des Vereins ist die Mitgliederversammlung. Die Mitgliederversammlung besteht aus ordentlichen Mitgliedern und (seit 2013) aus Fördermitgliedern. Stimmberechtigt sind nur die ordentlichen Mitglieder. Die Mitgliederversammlung trifft sich mindestens einmal jährlich. Das Kuratorium der Stiftung Kultur für Kinder hat beratende Funktion. 6.2.3 Interessenskonflikte Bestehen derzeit keine. Sämtliche Entscheidungen werden in gemeinsamer Absprache (8-Augen-Prinzip) getroffen. 6.3 Beteiligungsverhältnisse Entfällt aufgrund unserer Rechtsform. 58 6.4 Umwelt und Sozialprofil Aufgrund unserer humanitären Ausrichtung – was wir den Kindern und Jugendlichen vermitteln, pflegen wir auch im internen Umgang miteinander –leben wir im täglichen Umgang miteinander, aber auch im jeweiligen, individuellen Aufgaben- und Verantwortungsbereich ein sehr soziales und flexibles Miteinander. So gewährleisten wir die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben besonders dadurch, dass unsere Mitarbeiter bei Bedarf ihre Arbeitszeiten flexibel variieren können. Es ist ohne weiteres möglich, Arbeitsstunden an einem anderen Wochentag, oder in den Abend hinein zu verlegen. Für uns zählt letztlich das Ergebnis der Arbeit, nicht der Zeitpunkt. Auch Urlaubszeiten können flexibel gelegt werden. Insgesamt legen wir besonderen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter aber auch Ehrenamtler bei uns wohlfühlen. Leistung und Gegenleistung – in den vorigen Kapiteln bereits umrissen – spielen für unser Verständnis einer dauerhaften Zusammenarbeit eine besonders wichtige Rolle. Unsere Mitarbeiter entscheiden größtenteils in eigener Verantwortung, wie sie sich die anfallenden Aufgaben des Vereins aufteilen. Sie haben die volle Freiheit der Arbeitsorganisation. Auch für eigene Ideen und Tätigkeiten ist jederzeit Platz. Durch die freie Übertragung und Dezentralisierung der Verantwortungsbereiche werden persönliche Interessen größtmöglich berücksichtigt. Formale Kriterien, wie Geschlecht, Herkunft etc. spielen keine Rolle. Auch die formelle Ausbildung tritt – ganz unserer Überzeugung – in den Hintergrund. Die Motivation des Einzelnen steht im Vordergrund. Diese entscheidet letztlich auch über den Einsatz von und den Erwerb neuer Kenntnisse und Fähigkeiten. In unseren Kursen und Workshops legen wir Wert auf Verwendung von wiederverwendbaren Materialien und verwerten darüber hinaus von den Kindern zuvor gesammelte Abfallprodukte, wie z. B. Rollen von Toilettenund Küchenpapier, Joghurtbecher, alte Stoffe, etc. um weitere Müllproduktion zu reduzieren. Besonders in der bildenden Kunst bietet sich hier eine ganze Reihe an Möglichkeiten an, wie z.B. das Werkprojekt in Trier gezeigt hat. In anderen Bereichen, wie Beispielweise TV & Radio werden einmalig Geräte angeschafft, bzw. genutzt, die über Jahre hinweg genutzt werden. Nicht zu Letzt aufgrund unserer sparsamen Finanzkalkulation vermeiden wir soweit es geht die Nutzung einmaliger Gebrauchsgüter, so dass wir unsere Finanzmittel zur weiteren Verbreitung unserer Vision nutzen können. Weiterhin werden unsere Mitarbeiter bei Bedarf von einer Psychologin und Vertrauensperson (Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Kultur für Kinder) unterstützt. 59 7. Finanzen Das Geschäftsjahr ist der 01.01.2014 – 31.12.2014. 7.1 Buchführung und Bilanzierung 7.1.1 Buchführung Wir verwenden in der Buchführung eine Einnahmen-Überschussrechnung. Anlagevermögen besteht keins. Die Buchhaltung wurde 2014 von einem Ehrenamtler bearbeitet. Zur besseren Übersicht werden die wichtigsten Daten der Einnahmeüberschussrechnung in den folgenden Abschnitten noch einmalzusammengefasst. 7.1.2 Jahresabschluss Der Jahresabschluss ist aufgrund unserer Rechtsform identisch mit der Einnahmen-Überschussrechnung des Vereins. Gleiches gilt für die Stiftung Kultur für Kinder. 7.1.3 Controlling KRASS e.V. führt ein monatliches Finanzcontrolling durch. 7.2 Vermögensverhältnisse 7.2.1 Vermögensrechnung KRASS e.V. und die Stiftung für Kultur für Kinder haben kein immaterielles Vermögen, keine Sachanlagen, Finanzanlagen und Forderungen. Auch bestehen für beide Institutionen keine Darlehen, keine Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung oder sonstige Verbindlichkeiten. 7.2.2 Darlehen Darlehen oder dergleichen bestehen für KRASS e.V. als auch der Stiftung Kultur für Kinder keine. 60 7.3 Einnahmen und Ausgaben Einnahmen-Überschuss-Rechnung für das Jahr 2014: Einnahmen-Ausgaben-Überschussrechnung vom 01.01.2014 - 31.12.2014 >> Gliederung nach Unterkonten KRASS e.V. Geschäftsjahr 31.12.2014 156.034,46 € Einnahmen 87.291,26 € 979,84 € 11.352,63 € 1.745,00 € 2.192,34 € 48.368,39 € 4.105,00 € Einnahmen Förderung Einnahmen Zweckbetrieb Einnahmen Spenden Einnahmen Mitgliedsbeiträge Durchlaufende Posten Kumuliert KvO Köln Kumuliert KvO Trier 156.034,46 € 169.180,67 € Ausgaben Ausgaben Förderung Ausgaben Zweckbetrieb sbA (gesetzl. Sozialausgaben) sbA (Löhne & Gehälter) sbA (Verwaltung) sonstige ideele Kosten Ust Werbekosten Durchlaufende Posten Kumuliert KvO Köln Kumuliert KvO Trier 105.038,83 € 4.281,12 € 1.515,60 € 400,00 € 1.395,63 € 915,00 € 383,99 € 3.741,62 € 1.282,63 € Vereinsergebnis 2014 -13.146,21 € 46.581,63 € 3.644,62 € 169.180,67 € Übertrag 2013 (offene Projektgelder 2012-2013) 17.502,94 € 4.356,73 € Vereinsergebnis bereinigt 61 7.4 Lagebericht Im Geschäftsjahr 2014 konnten wir erfolgreich eine ganze Reihe an Projekten und Programmen durchführen. Dabei wird das hierfür eingesetzte Finanzvolumen seit dem ersten Jahr unserer Aktivitäten (im Jahr 2009) jedes Jahr größer. Einnahmen 2009 3.290,19 € 2010 12.609,01 € 2011 33.666,55 € 2012 53.913,98 € 2013 89.190,11 € 2014 156.034,46 € In finanzieller Hinsicht handeln wir grundsätzlich nach dem Prinzip, dass wir nur Projekte und Programme, die durch Drittmittel oder zweckgebundene Spenden (seit 2013) vollumfänglich gedeckt sind, durchführen. Somit wollen wir uns gegen etwaige Risiken weiter absichern. Außerdem lehnen wir eine Verschuldung mittels Kredite, Darlehen etc. weiterhin strikt ab. Förderungen (z.B. durch Bund, Land, Kommunen) Die in 2014 begonnene Wirkungsanalyse zur Generierung von Großspenden setzen wir weiter um. Durch die nun forcierte breitere inhaltliche Ausrichtung und die vorhin beschriebenen Zielsetzungen sollen innerhalb der nächsten 1-2 Jahre neue Chancen auch in finanzieller Hinsicht eröffnet werden (z.B. breiteres Spektrum an Fördermöglichkeiten, größere örtliche Flexibilität, Einführung und Bewerbung einer Fördermitgliedschaft). 62
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