Projektstamm Titel / Bezeichnung Macht und Ohnmacht in der Heimerziehung Verantwortlich Elisabeth Streuli Projektleitung Elisabeth Streuli Projektteam Status Projektart Schaffner Dorothee, [email protected] weitere: Graf, Erich Otto; Batschelet Suzanne Abgeschlossen Forschung Bereiche Schwerpunkt Soziale Arbeit und Jugend Finanzen / Termine Auftraggeber/in Projektdauer von / bis DORE 06.2003 12.2003 Beschreibung Problemstellung, Ziel und Kurzbeschreibung Design, Erhebungs- und Analyseverfahren (Zwischen-) Ergebnisse Untersuchung der Macht- und Ohnmacht-Aspekte in der Personal-Klient/-innen-Interaktion in einem gemischten Schulheim in der Deutschschweiz: ·Wie wird Macht in einem Schulheim zur Durchsetzung der pädagogischen Ziele eingesetzt? ·Wie wird dies im Alltag durch die Beteiligten erlebt? ·Welche Konsequenzen ergeben sich für die Mitarbeitenden in bezug auf ihr Erziehungsverhalten? Analyse der Organisationsstruktur; Focusgruppengespräche mit KlientInnen; Fokusgruppen mit dem Personal zur Konzeptionalisierung des pädagogischen Prozesses; Präsentation erster Ergebnisse und Hypothesen anlässlich einer internen Personalfortbildung Die Ergebnisse zeigen ein komplexes Gefüge von dynamischen Machtrelationen. Damit Macht vom Personal produktiv im Hinblick auf das Ziel der Befähigung und der Sozialintegration der Bewohner/innen eingesetzt werden kann, ist ein gemeinsamer Orientierungs- und Bezugsrahmen zentral, der auf dem Hintergrund transparenter Kommunikationsprozesse hergestellt und immer wieder überprüft werden kann. In der Institution scheint bisweilen ein gemeinsames, vom Personal geteiltes Verständnis bezüglich der erzieherischen Rollen und des erzieherischen Handelns zu fehlen. Dies führt beim Personal zur Vereinzelung in der konkreten erzieherischen Situation und zur Festschreibung vieler manifester Regeln. Von den Kindern/Jugendlichen wird das vereinzelte Handeln des Personals als Willkür erlebt; sie reagieren darauf mit resignativer Zustimmung oder aggressiven Ausbrüchen. Die unklaren Rolleninhalte und Rollenverteilungen verunmöglichen es dem Personal, eine Distanz zur professionellen Rolle einzunehmen. Aus einer Hilflosigkeit heraus wird häufig emotional, situativ und inadäquat gehandelt. Kinder und Jugendliche innerhalb der Einrichtung testen häufiger als in Familienverbänden Aufwachsende ihre Grenzen aus. Dies ist einerseits ein Versuch, sich zu orientieren, aber auch, eine Beziehung zu den Mitarbeitenden herzustellen. Die Mittel sind jedoch häufig ungeeignet. Das Personal ist dauernd herausgefordert, eine Beziehungs- und Ordnungsbalance zu diesen Kindern zu schaffen sowie die andern Kinder und sich selbst zu schützen. Zusatzinformationen Veröffentlichungen und Berichte Links Streuli E., E. O. Graf, D. Schaffner, S. Batschelet (2004). Macht und Ohnmacht in der Heimerziehung. Schlussbericht Nr. 102347 z.H. der Aktion DORE des Schweizerischen Nationalfonds, Schlussbericht und Zusammenfassung. (Kann in der Bibliothek der HPSABB, Dept. Soziale Arbeit ausgeliehen werden.)
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