Teil 2 - The Glowing Gourmet

12 BIO-ECKE
Torfkurier • JULI 2015
Rohkost Teil 2:
Die Umstellung
Innenraumschadstoffe
Schimmelpilze
Blower Door
Beratung · Analytik · Gutachten
von Götz Paschen
Entspannt umstellen und gesund werden.
Dr. Petra Scheidemann
Dipl. Biologin
Im Norddeutschen Zentrum
für nachhaltiges Bauen
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„Rohkost ist alles andere als
langweilig. Es ist kein Verzicht,
sondern eine Erweiterung des
Vergnügens“, meint Gisela
Bayer, Ernährungsberaterin aus
Wilstedt. Früher gab es bei ihr
Brot, Käse, Joghurt, ein bisschen Müsli, Gemüse, Reis …
„Was man eben so isst.“ Heute
hat sie ein breites Repertoire an
Speisen, das den Vergleich mit
exquisiter Küche nicht scheuen
muss. Zum Beispiel gefüllte
Pfannkuchen mit Pilzsahnesoße: „Das merkt kein Mensch,
dass das Rohkost ist. Das ist
Gaumenbetrug auf gesund.“
Zentrales Werkzeug dabei ist
ihr Gargerät: „Lasagne oder
Spaghetti kommen in meinen
Lebensmitteltrockner und werden gewärmt.“ Rohkostnahrung
muss nicht teuer sein. Möglich
ist vieles. Im Winter eine schöne
Schüssel mit Grünkohlsalat:
„Grünkohl kleinschneiden, mit
Salz und Zitronensaft kriegt er
eine richtig schöne Massage.
Ich knete gute Gedanken hinein.
Dann öffnen sich seine Zellen.
Das Wasser kommt heraus. Er
wird weich und bekömmlich,
gut aufnehmbar. Er sieht aus
wie gegart, etwas verwelkt, ohne
dass ich die Enzyme zerstört
habe.“
Entgiftung
„Ein schneller Umstieg auf
Rohkost ist total entgiftend.
Das ist zu anstrengend für die
meisten. Ich empfehle es Schritt
für Schritt. Man sollte auch liebevoll mit sich umgehen.“ Wenn
der Körper krank ist, sei er meist
übersäuert, vergiftet und habe
zu wenig Sauerstoff. „Toxine
ausscheiden. Basen aufnehmen.
Sauerstoffmangel durch grüne
Nahrung beheben.“ Bewegung
spiele auch eine Rolle. Bayer
findet interessant zu sehen, wie
schnell jemand gesund werden
könne. „Das ist das Faszinierende an unserem Körper. Wenn
ich ihm die richtigen Bausteine
gebe, kann er sich von allem
heilen. Mit gesunder Ernährung
kann ich meine Gesundheit in
meine eigenen Hände nehmen.“
Nichts drin
„Bei Junkfood ist nichts mehr
drin an Nährstoffen. Der Körper
signalisiert nach der Mahlzeit
immer noch Hungergefühl.
Cheeseburger, Pommes und
Cola sind nur leere Kalorien,
Fett und Zucker.“ Brot wird bei
Bayer nicht gebacken. 42 Grad
heißt die Schwelle, die nicht
überschritten werden darf, um
die Enzyme zu erhalten. „Ich
nehme gekeimtes Getreide und
knete daraus einen Teig. Den
Brotlaib stecke ich in meinem
berühmten Trockner und stelle 42 Grad ein.“ Kartoffeln
verwendet Bayer gar nicht.
„Grüne Bohnen und weiße
Kartoffeln kann man nicht roh
essen. Die müssen gekocht
werden. Sonst kann man fast
alles roh essen.“ Und Brot, Reis
und Nudeln enthalten sehr viel
Gluten. „Gluten ist Kleber und
verkleistert die Darmzotten.
Dann ist alles zugekleistert. Die
meisten Nährstoffe werden aber
Gisela Bayer aus Wilstedt erläutert den Umstieg
auf leckere Rohkost.
BIO-ECKE 13
Torfkurier • JULI 2015
über den Darm aufgenommen.
Wenn der Darm zugekleistert
ist, können die Nährstoffe nicht
über Darmwand in den Körper
gelangen. Sie kommen nicht im
Körper an.“ Bayer empfiehlt
Rohkostbrot statt Brot - aus
dem berühmten Trockner. „Wer
auf glutenhaltige Lebensmittel
verzichtet und eine Darmreinigung gemacht hat, merkt dass
er weniger essen muss und der
Darm die Nährstoffe besser
aufnimmt.“ Bayer selbst isst
zweimal am Tag.
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Fünf Empfehlungen
1) „Ich höre auf Fleisch zu essen und integriere dafür grüne
Smoothies.“ Bayers Smoothies
sind im Hochleistungsmixer
gequirlte Säfte aus Obst und
Gemüse. Für Anfänger: Spinat
plus Banane oder Mango.
2) „Kaffee und Alkohol weglassen. Wasser trinken.“ Bayer rät
zu gefiltertem Wasser aus dem
Wasserhahn.
3) „Weißzucker aus allen Lebensmitteln rauslassen.“ Mit
Dörrobst wie Aprikosen oder
Datteln süßen.
4) „Ich verabschiede Milchprodukte. Die sind nichts für den
Menschen. Das ist die ideale
Nahrung für ein Kalb. Und ich
integriere Nuss- oder Samenmilch.“ Mandelmilch: Eine
Tasse Mandeln über Nacht eingeweicht, gründlich abspülen,
mit Haut drauf und 3 Tassen
Wasser eineinhalb Minuten in
den Mixer. Durchsieben. Vereinfachte Variante: Ein Esslöffel
Mandelmus (Brotaufstrich) und
eine Tasse Wasser kurz mixen.
5) „Je mehr Grün man am Tag
essen kann, desto besser.“
Locker bleiben
„Man soll nicht übertreiben,
nichts verbissen machen. Das ist
absolut kontraproduktiv. Nicht
1.000 Sachen auf einmal. Das
hält man nicht durch.“ Sie rät
eine Sache richtig zu machen,
bis sie sich integriert hat. „Das
braucht auch eine Weile. Dann
nehme ich mir das nächste vor,
wenn ich möchte. Nur keinen
Zwang!“
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Mittwoch: Achim
Do.: Bremen, 10-18 Uhr
Beginenhof beim Oekotop
Fotos: www.glowinggourmet.com
Von oben nach unten: Kürbisbrot mit MeerrettichApfel-Aufstrich, Zitronenthymian-Käsebällchen,
Karamell-Schoko-Torte, Japanischer Meeresspaghetti-Salat, Pfannkuchen mit Pilz-Sahne-Soße,
Zucchini-Spaghetti an Bärlauch-Pesto.
Freitag: Verden, 7-13 h
Bremen, 14.30-19 Uhr,
Friedrich-Karl-Straße
Samstag: Rotenburg
Eschweg 24 · 27308 Otersen
01 63 - 60 25 271

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