Begleitete Entlassung (BegE) – Brücke zwischen Krankenhaus und

Begleitete Entlassung (BegE) –
Brücke zwischen Krankenhaus
und häuslicher Pflege
Michaletz-Stolz, Regina M.A.1; Stopper, Katrin M.A.1; Prof. Dr. Riedel, Annette, M.Sc.2
1Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus, Tübingen; 2Hochschule Esslingen
Projektförderung durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg aus
Mitteln des Landes Baden-Württemberg (Laufzeit 1. Februar 2015 - 31. Januar 2017)
Ausgangslage: Aufgrund verschiedener Faktoren stellt die Entlassung von geriatrischen Patientinnen und Patienten vom Krankenhaus ins
häusliche Umfeld eine kritische Episode im Krankheits- und Versorgungsverlauf für alle daran Beteiligten dar.
Vermehrt
multimorbide
und/oder chronisch
kranke Patientinnen
und Patienten mit
komplexem
Unterstützungsbedarf
Verbreiteter Wunsch
der geriatrischen
Patientinnen und
Patienten, in die
eigene Häuslichkeit
zurückzukehren
Angehörige als
bedeutende
Ressource
während des
Übergangs vom
Krankenhaus ins
häusliche
Setting
Drastischer
Rückgang der
Verweildauern in den
Kliniken, dadurch
häufig unvorbereitete,
zügige Entlassungen
Ziel des Projektes „BegE“ ist es, mittels strukturierter und individueller
Pflegeberatung, Angehörige geriatrischer Patientinnen und Patienten
während des Übergangs vom Krankenhaus ins häusliche Setting zu
begleiten und auf die Übernahme der häuslichen Pflege vorzubereiten.
Relevanz des Projektes: Die Ergebnisse einiger Studien stützen die
Annahme, dass der Grad der Informiertheit mit darüber entscheidet, ob es
infolge von Komplikationen zu einer Rehospitalisierung kommt, weshalb
eine frühzeitigen Beratung hohe Bedeutung hat. In Abgrenzung zu bereits
bestehenden Angeboten (z. B. Pflegeberatung nach §7a SGB XI,
Beratung durch Pflegestützpunkte) handelt es sich dabei um einen
zugehenden, niedrigschwelligen Ansatz seitens der Klinik. Des Weiteren
ist das Projekt ein Beitrag dazu, dass die Pflegepraxis beratende
Tätigkeiten bewusst als Aufgabenfeld wahrnimmt und sie darin gestärkt
wird.
Gefahr der
ungeplanten
Rehospitalisierung in
den ersten Wochen
nach dem
Krankenhausaufenthalt
Gefahr von
Versorgungsbrüchen
nach dem
Krankenhausaufenthalt
Zielgruppe im Projekt sind Angehörige geriatrischer Patientinnen und
Patienten die beabsichtigen, die Pflege nach dem Krankenhausaufenthalt
ohne ambulanten Pflegedienst zu übernehmen bzw. zu koordinieren.
„Angehörige“ sind alle Personen, die zum primären Netzwerk der
Pflegeempfänger gehören (z. B. Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn).
Merkmale des primären Netzwerks im Projekt:
- keine formale Organisation
- Strukturierung über Normen und Werte
- geringes Maß an faktischer Selbstbestimmung
Entwicklung der
Intervention(en)
(ab Oktober 2015)
4. Phase
- Erhebung des
Beratungsbedarfs
- Review: „Interventionen für
Angehörige während des
Übergangs vom Krankenhaus
ins häusliche Setting“
(seit Mai 2015)
3. Phase
- Projektkonzeption
- Literaturrecherche
- Einholen eines ethischen
Clearings (DGP)
- Instrumentenentwicklung
(Februar – April 2015)
2. Phase
1.Phase
Geplanter Ablauf des Projekts:
Erstellung eines Beratungsund Interventionskonzepts
(ab März 2016)
Masterarbeit (Hochschule Esslingen) „Kernelemente
strukturierter
Beratungsgespräche
mit
pflegenden
Angehörigen im Rahmen des Übergangs“, Entwicklung
eines Instruments zur Erhebung des Beratungsbedarfs der
Angehörigen in der Übergangssituation (April - August 2015)
Bachelorarbeit
(Hochschule
Esslingen):
„Anforderungen
für
die
Schulung
pflegender
Angehöriger im Übergang vom stationären Setting in die
häusliche Versorgung“ (August – November 2015)
Formative Evaluation des Projekts
durch ein studentisches Projekt der Hochschule Esslingen
(ab Oktober 2015)
Methodisches Vorgehen bei der Erhebung des Beratungsbedarfs:
 Persönliches Gespräch mit den Angehörigen mittels strukturiertem Fragebogen während des Krankenhausaufenthaltes der Patientin bzw. des
Patienten
 Primär quantitatives Forschungsdesign
 Ergänzung des Fragebogens um eine offene Eingangsfrage, um die spezifischen Bedarfe Angehöriger geriatrischer Patientinnen und Patienten zu
erheben
Kontakt: Regina Michaletz-Stolz, Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus (Stabsstelle Qualitätsentwicklung)
[email protected]