Die WaldWelt Verbesserer Mutige Anforderungen treiben konventionelle Forstwirtschaft S. 4 RÄUMUNGSVERKAUF Alles muß raus! Forstwirtschaft, Waldwirtschaft – oder einfach nur Profit? S. 16 1 ® FSC -zertifizierte Waldflächen in Deutschland Gesamtfläche: 1.076.546 Hektar Inhalt Rostock Lübeck Lauenburg Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Lychen Templin Uckermark Uelzen Die WaldWelt-Verbesserer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Berlin Hannover „Seht her, sie rauben unseren Wald“ . . . . . . . 8 FSC belohnt Forstleute, die anders arbeiten. Mittelbrandenburg Interview mit Anthony Conrad Sebastian (Vorsitzender FSC International) Münster Willebadessen Göttingen Duisburg Briest'sche Forstverwaltung Düsseldorf Gut Hohenhaus Hatzfeldt-Wildenburg'sche Verwaltung Köln Aachen Naumburg Espenau Erkrath Heidenrod Wiesb. Meiningen/Untermaßfeld Bad Nauheim Rosbach Hammelburg Frankfurt Schlangenbad Langen Gemeinde- & Städtebund Rheinland-Pfalz Lohr FSC-zertifizierter Staatswald in Hektar Franken Dieburg Nürnberg Merzig Saarforst Saarbrücken RÄUMUNGSVERKAUF – Alles muß raus! Chemnitz Gießen Bonn Boppard Die Antreiber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Leipzig Essen Mühlheim Bundesforst Landesforst Baden-Württemberg Landesforst Hessen Landesforst Nordrhein-Westfalen Landesforst Rheinland-Pfalz Landesforst Saarland Landesforst Schleswig-Holstein 15.548 317.500 58.449 117.491 191.137 38.071 45.850 Heidelberg Schwäbisch Hall Rastatt Kehl Anteil FSC-zertifizierter Flächen an Waldflächen je Bundesland * Freiburg München Forstfläche in Hektar < 500 Mainauwald Waldbesitzart keine FSC-Fläche Gruppenzertifikate 0,2 - 1 % Kommunalwald 1,5 - 3 % Privatwald 10 - < 30 % 30 - < 60 % * Berlin und Hamburg haben mehr FSC-zertifizierte Wälder als Landeswaldfläche. Interview mit Albrecht Hornbach Der Macher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Interview mit Lutz Köhler, Geschäftsführer Verpackung Seligenstädter Stadtwald wird FSC zertifiziert > 2.000 - 5.000 FSC-Flächenverteilung > 5.000 - 10.000 Gruppenzertifikate eingerechnet Keine Chance für FALSCHSPIELER . . . . . . . . . . . 28 Gegen alle Widerstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 > 500 - 2.000 > 10.000 - 50.000 Ein erfolgreiches Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Geschäftsführerbericht 2014 „Wir machen uns für Sie krumm“ . . . . . . . . . . . . 28 > 50.000 Kartenerstellung: Heiko Störkel ̶ www.geomon.eu [email protected] Kontakt: Elmar Seizinger ([email protected]) Datengrundlage: FSC Deutschland, Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e. V. (Stand 27.04.2015) 2 Es gibt immer was zu tun. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Bericht von der FSC-Generalversammlung 2014 Pfullingen Furtwangen Forstwirtschaft, Waldwirtschaft – oder einfach nur Profit? … und es wurde Laut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 St. Georgen Emmendingen Heiliggeistspital Freiburg Eichelberg Tübingen Kenzingen 16 FSC macht an! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Heilbronn Genderkingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ® Stand 2015 FSC April F000213 3 Die WaldWelt - Verbesserer Eine bessere Waldbewirtschaftung in Deutschland und auf der Welt ist möglich! So vieles kann noch angepackt, verbessert und optimiert werden. Der FSC wird nicht aufhören, an sich und an der Verbesserung von Waldbewirtschaftung zu arbeiten. Aufrütteln! Das ist es, was FSC will. Warum? Weil wir der Meinung sind, dass immer noch zu wenig getan wird. Dass es immer noch vielen Forstbetrieben an Mut und Entschlossenheit fehlt. Einige Betriebe setzen heute bereits auf hohe Sozial- und Umweltstandards bei der Waldwirtschaft und sind Vorbilder. Das FSC-Zeichen hilft dabei, dass dies nachvollziehbar wird und auch kommuniziert werden kann. Viele Forstbetriebe in Deutschland haben sich dazu entschlossen, mit dem FSC-Zertifikat ihren Einsatz für verantwortungsvolle Waldwirtschaft deutlich zu machen. Zahlreiche Verarbeitungs- und Handelsunternehmen arbeiten inzwischen mit FSC-zertifizierten Produkten – und oftmals entstehen dabei Marktvorteile. Sie unterstreichen auf diese Weise gegenüber Verbrauchern, dass sie ihre unternehmerische Verantwortung gegenüber dem Wald – und den Menschen, die in ihm arbeiten – ernst nehmen. Autor: Dirk Riestenpatt (Berliner Forsten), FSC-Vorsitzender Mutige Anforderungen treiben konventionelle Forstwirtschaft Mit der Entscheidung, das FSC-Zertifikat auf Produkten aus Recycling oder verantwortungsvoller Waldwirtschaft zu platzieren, haben sich diese Unternehmen auch für das weltweit anerkannteste, bekannteste unabhängige Zeichen für Verantwortung gegenüber den Wäldern entschieden. Glaubwürdigkeit braucht den breiten gesellschaftlichen Diskurs über die Anfor- 4 derungen an den Wald von heute, morgen und übermorgen. Nur auf Basis von gegenseitigem Respekt, Verhandlungen auf Augenhöhe und der Einbindung aller Interessengruppen lässt sich nach unserer Auffassung ein glaubwürdiger Waldstandard entwickeln, der sich dann in einem ehrlichen Zertifikat für verantwortungsvolle Waldwirtschaft widerspiegelt. Der FSC ver- 5 steht sich mit seinen oft mutigen Anforderungen an Waldbewirtschaftung seit Jahren als Benchmark. Menschen eine Perspektive und ein ausreichendes Einkommen sichert. Eine Kultur des Zuhörens und der Kompromisse Kritik an FSC – zu strenge Standards, hoher Dokumentationsbedarf, international unterschiedliche Standards und zu viele inhaltliche Anforderungen für Forstbetriebe – ist uns dabei durchaus bewusst. Dennoch belegen viele Forstbetriebe durch ihre langfristige Zertifizierung, dass die Standards im betrieblichen Kontext umsetzbar sind. Manchmal gehen betriebliche Festlegungen und Praktiken sogar über die FSC-Anforderungen hinaus. Wir haben bereits viel erreicht und können das belegen! Nach unserer Überzeugung ist eine für Menschen und Natur bessere Forstwirtschaft möglich. Jetzt geht es darum, auch die Gesellschaft mitzunehmen und aufzurütteln. Es ist uns ein Anliegen, nicht nur gute Diskussionen zu führen und innovative Standards zu verabschieden, wir wollen überzeugen! Eine neue Balance zwischen aktuellen Nutzungsinteressen und der Sorge um den Wald von morgen steht dabei im Zentrum dieser Überzeugung. Die Frage nach dem Wald von übermorgen entscheiden wir heute. Wie schaffen wir es allerdings bereits heute sicherzustellen, dass morgen ein gesunder, artenreicher und zugleich produktiver Wald zur Verfügung steht? Wir meinen, wir müssen hierfür sorgfältig bewerten, welche Forsttechnik dem Wald und dem Boden am meisten dient und müssen Schäden soweit es geht verhindern. Hierbei muss sowohl die Holzproduktion von morgen als auch ein angemessener Artenschutz im Auge behalten werden. Neben den Zukunftsfragen muss Waldarbeit aber auch heute schon so gestaltet werden, dass sie sicher ist und den im Wald arbeitenden 6 Beim FSC leben wir davon, dass wir Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsinteressen in einer ausgewogenen Weise zusammenbringen. Wir leben eine Kultur des Zuhörens und der Kompromisse. Gerade hier liegt die Stärke des FSC, denn wir bringen so in bestmöglicher Weise Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsinteressen zusammen. Wir adressieren auch unbequeme Themen und fordern nicht nur höhere Umwelt- und Sozialstandards für andere Länder der Erde, sondern wir setzen auch im eigenen Land hohe Standards um. Damit verbessern wir die Waldwirtschaft und somit auch den Wald von morgen. 7 „Seht her, sie rauben unseren Wald.“ Interview mit Anthony Conrad Sebastian (Vorsitzender FSC international) Anthony Sebastian kommt aus Malaysia und vertritt als Ökologe und aktiver Umweltschützer die Umweltkammer der Südhalbkugel im internationalen FSC-Vorstand. Seit Anfang 2015 ist er Vorsitzender des FSC International. Anthony, Du kommst aus einem tropischen Land, Malaysia. Wie siehst Du eigentlich Wald und tropische Wälder in Südostasien? Für Menschen und Regierungen in tropischen Regionen, sind Wälder ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur, Geschichte und auch unserer Wirtschaft. In den letzten 50 Jahren wurden die Wälder auf unterschiedliche Weise immer intensiver genutzt. Länder mit tropischem Wald haben es verstanden, hiervon volkswirtschaftlich zu profitieren. Das Resultat ist, dass sie sich heute auf sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen wiederfinden. Diese treffen nun auf zahlreiche neue Herausforderungen. Natürliche Ressourcen schwinden, die Ökosysteme degenerieren und es gibt keine Konzepte, diese Ertragsfähigkeit der letzten Jahre zu halten. Manche Regierungen entschließen sich dazu, ihre Wälder umzuwandeln, in wirtschaftlich profitable Anbauflächen von Palmöl FSC belohnt Forstleute, die anders arbeiten. 8 9 Worin entfaltet der FSC derzeit seine größte Wirkung mit Blick auf die tropischen Wälder? und Zellstoffplantagen. Andere wiederum investieren in neue Technologien, die es ihnen ermöglichen, hochwertige tropische Holzprodukte auch in Zukunft herzustellen. Es ist dabei klug eine Balance zwischen diesen beiden Polen, der hocheffizienten Plantagenwirtschaft einerseits und einer naturnahen Forstwirtschaft andererseits, zu finden. Die eine kann und soll das andere nicht ersetzten. Vorrangiges Ziel für Länder mit tropischem Wald wird es künftig sein, zunächst die heimischen Märkte mit Holzprodukten zu versorgen. Dies ist ein viel wichtigeres und wertvolleres Ziel, im Vergleich zur Fokussierung auf Exporterlöse. schlossen ist für Innovationen und ein Umdenken bei der Waldbewirtschaftung, wenn sie frei entscheiden könnte. Zertifizierung wäre dann auch ein fester Bestandteil dieser Veränderungen. Wie bewirtschaftet konventionelle Forstwirtschaft in Südostasien die Wälder? Schafft es der FSC, die Probleme der Region anzusprechen und zu verbessern? Fakt ist, dass Holzindustrie in Malaysia und Indonesien dominiert wird von einigen alt-etablierten Akteuren. Diese betreiben ihr Geschäft seit vielen Jahren mit engen Verbindungen zu den Regierungen und dominieren auch die Forstwirtschaft. Unter solchen Bedingungen kommt es nur sehr langsam zu Veränderungen und die starke politische Einflussnahme von einer Seite wirkt hier – möglicherweise – hemmend für einen Paradigmenwechsel. Ich habe keine Zweifel, dass die hiesige Forstwirtschaft, den Anforderungen des Marktes folgend, aufge- FSC als System steht für das Extrakt wie Forstwirtschaft aussehen kann. Am Ende steht jedoch ein Kompromiss für den respektvollen Umgang mit Wald. Außer bewährten Qualitätsansprüchen und Kontrollen für die Industrie selber, gewährleistet FSC den ökologischen und sozialen Nutzen als einen festen Bestandteil der Forstwirtschaft. Für den Förster ist dies ein Segen und für ein zukunftsorientiertes Unternehmen ist FSC eine sinnvolle Unterstützung. Trotzdem, bietet FSC keine Lösungen für Unternehmen, die tropische Wälder bewirtschaf- 10 Natürlicher Wald, wird oft zu Palmölplantagen umgewandelt ten. FSC verleiht ein Label, wenn man daran arbeitet, die Probleme im Wald zu lösen. Aber FSC löst keine Probleme. Siehst Du auch die Notwendigkeit, dass FSC sich mehr in den Tropen engagieren soll als bisher? Meiner Meinung nach entfaltet FSC in tropischen Wäldern seine größte Wirkung darin, dass der Wald erhalten bleibt. Dabei spielen zwei Faktoren für den Erhalt des Waldes eine wichtige Rolle: 1. Holz soll über einen langen Zeitraum produziert und angeboten werden. 2. Es werden Anreize geboten, dass Wälder erhalten bleiben. So verhindert die FSC-Zertifizierung die Entwaldung in den Tropen. Entwaldung findet dann statt, wenn ein Landstück Holz nicht wirtschaftlich produziert und so kein Anreiz besteht, dies Land als Wald zu erhalten. Wie macht FSC einen Wald zu einem besseren Wald? FSC macht bessere Forstleute, er hilft ihnen bessere Verwalter ihres Waldes zu sein. FSC zertifiziert nicht ein Waldgebiet, sondern Waldbewirtschaftung durch Forstleute. Aus jahrelanger Erfahrung im Naturschutz für tropische Wälder weiß ich, dass gute Forstleute den Wald, den sie bewirtschaften, verbessern. In der Vergangenheit, und ich befürchte auch heute, ist das noch die Regel, dass Forstleute danach „beurteilt“ werden, wie schnell sie möglichst viel Holz produzieren. Im Ergebnis zeigt dann die ganze Welt mit dem Finger auf sie und sagt: „Seht her, sie rauben unseren Wald“. In dieser Situation kommt der FSC und verleiht Forstleuten eine Auszeichnung mit der sie Beachtung und Anerkennung erlangen. Außerdem ermöglicht FSC ihnen einen besseren Marktzugang. Damit stechen die Leistungen dieser Forstleute deutlich hervor, im Vergleich zu denen ihrer Kollegen ohne FSC-Zertifikat. Solange das FSC-Zertifikat an gute Forstleute verliehen wird, solange werden auch immer mehr Wälder besser bewirtschaftet und damit verbessert der FSC die Wälder weltweit. FSC ist mehr als einfach nur ein Zertifikat! FSC ist eine der weltweit innovativsten Plattformen, die Aufmerksamkeit für die Bedeutung der Wälder erzeugt. Ja, ich denke, dass FSC den tropischen Wälder mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, jedoch nicht um die Zahl der Zertifikate zu steigern. Das Kernziel muss sein, Forstwirtschaft mit ihren bisherigen Praktiken zu verändern und zu verbessern. Dabei müssen die Gegenden der Welt im Mittelpunkt stehen, wo diese Veränderung am nötigsten ist. Dass ist der Grund, warum sich FSC mehr in den tropischen Regionen engagieren sollte. 11 Die Antreiber Als Organisation setzt der FSC in seinem Deutschen Waldstandard hohe soziale Ansprüche an zertifizierte Forstbetriebe. Gute und faire Arbeitsbedingungen sollen insbesondere in zertifizierten Betrieben gesichert sein, denn auch das ist ein Versprechen des FSC-Zeichens. Um näher zu erfahren, was sich durch die FSC-Zertifizierung mit Blick auf soziale Fragen in einem großen deutschen Forstbetrieb verändert, sind wir in den wohl bekanntesten Wald Deutschlands aufgebrochen, in den Schwarzwald. Seit Anfang 2014 bewirt schaftet hier der Landesbetrieb ForstBW den Staatswald des Landes Baden-Württemberg mit FSC-Zertifikat. Der Baden-Württembergische Wald ist der größte FSC-zertifizierte in Deutschland. Im Schwarzwald treffen wir Revierleiter, Ranger und Gewerkschafter Martin Schwenninger. Umsetzung hoher Ansprüche durch FSC-Zertifizierung Nach einem Jahr zieht Martin Schwenninger eine positive Bilanz. Bereits die Vorbereitung auf die Zertifizierung bewirkte, dass in Mitarbeiterschulungen die Betriebsziele und damit auch Ziele des FSC-Standards in der ganzen Belegschaft diskutiert wurden und so für die breite Basis der Mitarbeiter ins Zentrum rückten. „Hier hat für den Betrieb ein neuer Prozess stattgefunden, weil auch jenseits der Führungsebene alle Mitarbeiter eingebunden waren und sich aktiv mit den Betriebszielen auseinandersetzten. Wichtige Ranger, Gewerkschaftler und Ortsvorsitzender des Schwarzwaldvereins: Martin Schwenninger engagiert sich vielseitig für die Region, die Natur und für Mitmenschen. 12 13 gehört auch, dass der Betrieb sich dafür engagiert, die Gesundheit bei Waldarbeitern zu verbessern, damit die Arbeitsfähigkeit bis zur Rente ermöglicht werden kann. Als Förster aus Leidenschaft ist Martin Schwenninger froh, dass der Staatswald in Baden-Württemberg jetzt auch FSC-zertifiziert ist. Schließlich hilft FSC mit seinen Anforderungen an die Forstwirtschaft, dass auch etwas „Druck“ vom Wald genommen wird, denn bei den aktuell hohen Holzpreisen ist der Drang, immer mehr Wald zu nutzen und zu Geld zu machen, groß. Die Geschichte der Forstwirtschaft hat doch gezeigt, dass eine allzu intensive Nutzen der Wälder diese existenziell gefährdet und damit künftigen Generationen die Chance nimmt, den Wald in seiner Vielfalt genauso nutzen zu können wie wir heute. einfach Fragen wie die Rolle des Forstbetriebes in der Öffentlichkeit, unser Verhältnis und Selbstverständnis zum Wald und auch Gedanken zum Naturschutz, wurden neu gestellt“, unterstreicht Schwenninger. Der FSC-Auditor greift nun die Ergebnisse der Zieldebatte bei seinen Kontrollen immer wieder auf und führt dazu auch offene Gespräche mit Waldarbeitern und der Betriebsleitung. Die konsequente Nutzung von Arbeitsaufträgen für die Waldarbeit ist ein Beispiel dafür, wie sich die Arbeit bei ForstBW seit der Zertifizierung verändert hat. In den neuen auf die FSC-Anforderungen angepassten Arbeitsaufträgen werden Unfallgefahren klar benannt, Erwartungen an die Arbeit formuliert und am Ende findet eine Reflexion der Arbeit statt. Darüber hinaus wird auch festgehalten, welche Orte im Arbeitsgebiet für den Naturschutz besonders wertvoll sind und deshalb unberührt bleiben sollen, wie Waldbesucher geschützt werden und wie die Arbeitsziele bei der Holzernte für den Wald schonend umgesetzt werden können. Bei FSC-Kontrollen stehen auch immer die Fragen und Anmerkungen von Bürgern, Vereinen und anderen Organisationen im Zentrum. Denn bei FSC haben alle Personen und Organisationen mit Interesse an der Waldbewirtschaftung das Recht, sich sachlich einzumischen und müssen gehört werden. 14 Druck vom Wald nehmen Die Frage ist, was FSC im Rahmen der Forstbewirtschaftung sonst noch verändert hat? Darauf hat Martin Schwenninger viele Antworten, weil sich viel getan hat: „Die Gesundheit der Waldarbeiter ist als Thema noch mehr ins Zentrum gerückt. Neue Unfallverhütungsschlepper sind jetzt immer mit dabei im Wald, es gibt viel mehr Sicherheitsschulungen. Ein Demographie-Konzept soll ForstBW fit machen für die sich ändernde Altersstruktur unserer Gesellschaft und den Landesbetrieb schon heute auf Herausforderungen einer alternden Belegschaft vorbereiten. Dazu 15 R äumun G sverkauf Alles muss raus! Naturnahe Forstwirtschaft, das klingt gut. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail und dann ist es schnell vorbei mit der Einigkeit. Denn – was ist eigentlich „naturnahe Forstwirtschaft“? Forstwirtschaft, Waldwirtschaft – oder einfach nur Profit? Respektiert der „schnöde Mammon“ die Natur? Viele Förster in Deutschland sind nach diesem Konzept ausgebildet und handeln danach, zumindest nach ihrem eigenen Verständnis. Nichts anderes fordert der FSC in seinem Standard. Wald produziert Holz und dieses soll auch genutzt werden, denn Holz ist ein schöner, gesunder und vielseitiger nachwachsender Rohstoff. Darüber sind sich alle einig. Die Arbeit im Wald muss dabei sozial verantwortlich geschehen und der Wald soll stabil und vital sein. Soweit, so gut. Doch die Frage muss gestellt werden: Wie wirtschaftet man „naturnah“, wenn sich rentable Märkte mit neuen Chance zur Vermarktung auftun? 16 Welcher Anteil des jährlichen Holzzuwachses darf genutzt werden, um Wälder stabil und gesund zu halten? Wie viele alte und dicke Bäume braucht ein gesunder Wald? Wie viel Biomasse darf man aus dem Wald entnehmen, ohne dauerhaft Nährstoffkreisläufe im Boden zu gefährden? Während die einen geringschätzig von Waldrestholz reden und damit forstlichen Abfall beschreiben, der sonst nur im Wald „vergammelt“, sehen andere im Kronenmaterial oder in absterbenden Bäumen wichtige Bestandteile für Nährstoffkreisläufe im Ökosystem Wald. Vermutlich haben beide Seiten ein bisschen Recht. Manche Förster ärgern sich, wenn sie nicht verkaufen können, was in ihrem Wald nachwächst, obwohl dies zum wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes beitragen kann, schließlich wird er am Ende am wirtschaftlichen Erfolg seiner Arbeit gemessen. Der Ökologe hat allerdings auch Recht, indem er daran erinnert, dass beispielsweise Ast- und Kronenmaterial von Bäumen elementar ist, um die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten oder absterbende Biotopbäume hunderten von Lebewesen im Wald einen Lebensraum geben. Dies stabilisiert Wälder von morgen langfristig. Zeichnet sich naturnahe Waldwirtschaft daher nicht vielmehr dadurch aus, dass sie eben nicht allein durch den schnöden Mammon getrieben wird, sondern dass sie die Natur respektiert, ihrer natürlichen Entwicklung und den dazugehörigen Prozessen ausreichend Raum gibt und dass aus diesem natürlichen Prozess heraus gutes Holz für unsere Bedürfnisse als Menschen erwächst? Der FSC versucht hier zwischen sich widerstrebenden Ansprüchen einen tragbaren 17 Kompromiss zu finden. Ein Wald kann nur dann dauerhaft wirtschaftliche Erträge liefern, wenn er stabil sein Ernteziel erreicht, also dicke Bäume. Stabile Wälder sind jedoch oft die, deren Ökosysteme optimal an den jeweiligen Standort angepasst sind. Dies geschieht am besten durch heimische Baumarten, mit Hilfe von Naturverjüngung und mit Respekt vor einem über viele Jahrtausende eingependelten Gleichgewicht der Arten im Wald. Die Nutzung von Waldprodukten ordnet sich dabei in FSC-zertifizierten Wäldern der langfristigen Sicherung der Vitalität von Wald unter. Dies beinhaltet unter anderem die Sicherung intakter Böden. Diese bleiben dann intakt, wenn nur so viele Nährstoffe aus dem System entnommen werden, wie der Boden auch dauerhaft nachliefern kann. Vital und voller Leben ist ein Wald aus Sicht der FSC-Mitglieder erst dann, wenn alle Stadien der Waldentwicklung gewürdigt und gepflegt werden und die ökologische Balance soweit wie möglich hergestellt wird. Aufgrund von wirtschaftlichem Druck auf den Wald und in Zeiten von guten Rahmenbedingungen zur Vermarktung von Holz und Biomasse ist der Druck auf „mehr“ Nutzung sehr groß. Auf der einen Seite proklamiert die Arbeitsgemeinschaft der Rohholzverbraucher, der deutsche Wald sei zu dick und zu alt um die Grundlage für eine Versorgungssicherheit einer holzverarbeitenden Industrie mit erheblichen Überkapazitäten zu schaffen. Auf der anderen Seite fordern die Betreiber von Holzhackschnitzel-Energieanlagen die konsequente Nutzung von Biomasse aus dem Wald. Rechtfertigung hierfür ist das Anliegen, einen zunehmenden Beitrag zur Energieversorgung aus nachwachsenden Rohstoffen zu leisten. 18 Stabilität und Vitalität des Ökosystems Der FSC teilt keine dieser Sichtweisen. Die Nutzung von Wald ergibt sich aus der Leistungsfähigkeit des Ökosystems und damit der Natur. Jedoch nicht aus den Anforderungen der abnehmenden und verarbeitenden Industrie. FSC steht für die Wertschätzung und Respekt vor natürlichen Abläufen bei der Waldbewirtschaftung. Langfristig kann es nicht darum gehen, die kurzfristigen Bedürfnisse von Teilen der Gesellschaft oder gar von Einzelinteressen zu bedienen. Wald muss seine Leistungsfähigkeit im Sinne eines stabilen Systems aus sich heraus erhalten. Nur so kann ein Wald langfristig und dauerhaft den Rohstoff Holz liefern, vielfältiger Lebensraum sein und gleichzeitig für sauberes Wasser, Erholungsraum und gute Luft sorgen und damit kann aus Forstwirtschaft Waldwirtschaft werden. FSC-Wälder stehen vielmehr für ein Konzept, in dem ganz natürlich vernetzt gleichzeitig dicke und dünne, alte und junge Bäume nebeneinander vorkommen dürfen. Einzelne Bäume dürfen in diesem Wald alt werden, absterben und im natürlichen Kreislauf zu Humus werden. Der Fokus der Nutzung von Biomasse liegt auf wertvollem Holz. Äste und Kronen verbleiben zum Schutz der Böden in der Regel im Wald. Diese Vernetzung in permanenten Waldsystemen sorgt für Stabilität und Vitalität des Ökosystems, aber gleichzeitig auch langfristig für den wirtschaftlichen Erfolg bei der Waldbewirtschaftung. 19 Es gibt immer was zu Tun. Interview mit Albrecht Hornbach Für uns ist Natur- und Umweltschutz keine Lyrik. Die FSC-Zertifizierung ist dabei für uns das strategische Instrument, um die Legalität und die nachhaltige Bewirtschaftung von Hölzern aus Nicht-EU-Ländern sicherstellen zu können. 20 Wie ist es dazu gekommen, dass Hornbach seit vielen Jahren viele FSC-zertifizierte Produkte führt und sich auch als Mitglied bei FSC engagiert? Die Entscheidung, nur noch Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verkaufen, trafen wir 1996. Wir wollten ein Zeichen setzen gegen den Raubbau in den Wäldern, der vielerorts immer mehr zunahm. Unsere Überzeugung für diese Sache war groß und mutig, denn wir wussten ja nicht, wie unsere Kunden reagieren würden. Mittlerweile führen wir mehrere tausend FSC-zertifizierte Artikel. Dass wir uns als Mitglied beim FSC engagieren, war selbstverständlich. Wie ist die Reaktion Ihrer Kunden auf FSC-Produkte? Unsere Kunden interessieren sich immer mehr für die Herkunft unserer angebotenen Produkte und für die Produktionsbedingungen, unter denen diese erzeugt wurden. Der Schritt, unzertifizierte Holzprodukte vollständig aus dem Sortiment zu nehmen, hat sich bezahlt gemacht. Unsere Kunden honorieren unsere Konsequenz und treffen nicht zuletzt deshalb die Entscheidung, bei uns zu kaufen. Gibt es für Sie Alternativen zu FSC? Der FSC mit all seinen Arbeitskreisen ist für uns Arbeit und Richtungsweiser zugleich. Viele unterstützenswerte Projekte gehen vom FSC aus, an denen wir uns nach Möglichkeit beteiligen. Auch das Einbringen unserer eigenen Arbeitskraft ist uns wichtig: Das machen wir beispielsweise im Rahmen des Marktausschusses. Wir wollen gemeinsam etwas bewirken. Was hat FSC für Ihr Unternehmen in den letzten Jahren gebracht? Mit dem FSC haben wir einen verlässlichen Partner gefunden, der auch Hilfestellungen bietet. Den ein oder anderen kritischen Bereich hätten wir ohne einen Hinweis aus den FSC-Gremien vielleicht nicht selbst entdeckt. Welche Erwartungen haben Sie an die Organisation FSC? Wir wünschen uns eine kontinuierliche Weiterarbeit an wichtigen Themen wie: nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern, Artenvielfalt und Artenschutz, soziale Mindeststandards in der Produktions- und Lieferkette. Wichtig ist uns auch, dass am Thema Konsumenteninformation stetig weitergearbeitet wird: Der FSC hat bereits einige Erfolge zu verbuchen und konnte durch seine Arbeit Aufmerksamkeit und Verständnis für die Ziele nach haltiger Forstwirtschaft erhöhen. Die Sensibilisierung der Konsumenten wird allerdings immer eine herausfordernde Aufgabe bleiben, vor allem im Hinblick auf die gewachsene Anzahl an Zertifizierungssystemen. 21 Der Macher Von Papier aus landwirtschaftlichen Abfällen bis hin zu veganer Verpackung: Bei gruendrucken gibt es im Bereich Verpacken, Drucken, Farbe und Papier alles. Vor allem aber Neues, Anderes, Besonderes. Lutz Köhler ist ein Entdecker in der Branche. Inspiriert vom nahen Naturschutzgebiet des Bergwerkswalds am Standort seiner Druckerei im Süden von Gießen macht er sich viele Gedanken um das nachhaltige Herstellen von Drucksachen, um klimaverträgliche und ressourcenschonende Verfahren. Natürliche und umweltgerechte Druckfarben gehören selbstverständlich auch dazu. Aber Lutz Köhler belässt es nicht beim Nachdenken und Philosophieren – er handelt, er setzt Ideen um. Und dies tut er erfolgreich, innovativ und ungewöhnlich. 22 Welche Innovation kam beim Druck des aktuellen FSC-Jahresberichts zum Einsatz? Im letzten Jahr wurde ja der Umschlag mit Lebensmittelfarbe gedruckt, was viel Beachtung gefunden hat. lichkeit durch einen speziellen Dispersionslack, auf Lebensmittelbasis, eine Barriere- und Sperrschicht aufzubringen, die den Übergang – Migration – petrochemischer Stoffe aus der Umgebung deutlich einschränkt. Dieses Jahr haben wir uns bewusst dazu entschieden, den FSC-Jahresbericht auf ein Naturpapier aus Frischfaser zu drucken. Die Frischfaser steht in der Ökobilanz deutlich schlechter da, keine Frage! Aber wir wollen die überhöhten Preise beim Einkauf von Recyclingpapieren nicht mehr diskussionslos hinnehmen. Weder im Büro- noch im Verpackungsbereich sind recycelte Fasern teurer als Frischfasern. Nur wir Bogendrucker zahlen über 30% mehr beim Einkauf von Recycling-Papieren. Ich bin mir sicher, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht! Das wirkliche Highlight des aktuellen Jahresberichts ist jedoch die verwendete Druckfarbe. Sie verzichtet zu 100 % auf Kobalt und ist somit schwermetallfrei. Außerdem dünstet die Druckfarbe nicht aus und das fertige Druckprodukt riecht nicht unangenehm!. Damit werden schon jetzt die Anforderungen für das ab 2016 neu Umweltzeichen „Blauer Engel“ für Druckerzeugnisse RAL-UZ 195 erfüllt. Für ein ganz spezielles Anwendungsgebiet arbeiten wir mit einem zellulosefreiem, hoch nassfestem Rockpaper, hergestellt aus 80% Steinmehl. Marktreif ist unsere vegane Verpackung , die zu 100% auf tierische und petrochemische Substanzen in Farbe, Beschichtung und Kleber nachweislich verzichtet. Welche bemerkenswerte Entwicklungen gibt es im Bereich der nachhaltigen Verpackungsindustrie? Eine der neuesten Entwicklungen am Markt ist die Herstellung von Zellulose zur Herstellung von Papier und Kartonagen aus landwirtschaftlichen Abfällen. Wir suchen im Augenblick nach einer Mög- Wo sehen Sie künftige Potentiale für nachhaltige Verpackungen? Momentan gibt es aus meiner Sicht gravierende Mängel bei der Verpackung von Bio-Produkten. Ökologisch korrekt hergestellte Lebensmittel, deren Verarbeitung lückenlos zertifiziert wurde, werden dann gedankenlos in unzertifizierter Verpackung oder im Materialmix mit schlecht rezyclierbaren Kunststoffen verkauft. Ich denke, das ist Augenwischerei, denn gerade der Biofachhandel sollte sich Gedanken über die Verantwortlichkeit für die gesamte Produktkette machen, für ihr gesamtes Angebot und damit auch für Verpackungsmöglichkeiten. Auf dem Markt werden bereits nachhaltige Verpackungsund Drucklösungen für die Bio-Industrie angeboten. Wir bei gründrucken verfügen über marktreife, umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen auch für diesen Bereich. Ziel muss es sein, eine klare kraftvolle Produktbotschaft an den Verbraucher zu geben: Verantwortung! 23 Auf immer mehr Produkten deutschland- und weltweit ist das FSC-Logo zu sehen. Und auch seine Bekanntheit rückt immer mehr ins Bewusstsein der Menschen. Das unterstreicht unsere erfolgreiche Arbeit. Mittlerweile kennt jeder zweite Bundesbürger das FSC-Logo für verantwortungsvolle Forstwirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS-Emnid im September 2014. Bei der gestützten Bekanntheit, konnte der FSC von 33 % in 2012 auf gut 50% in 2014 zulegen. 26 % der Befragten kennen das FSC-Logo, haben zumindest schon einmal davon gehört oder es gesehen. Auch in Bezug auf die Kaufentscheidung und das Vertrauen der Verbraucher in FSC zeigte sich, dass FSC unangefochten das führende Zertifikat aus Sicht der Verbraucher ist, wenn es um Produkte aus verantwortungsvoller und nachhaltiger Forstwirtschaft geht. Vergleich gestützte Bekanntheit des FSC – 2012 und 2014 2014 macht an! 24% 49% 26% 50% 2012 nein, kenne ich gar nicht weiß nicht/ keine Angabe ja, ich kenne das FSC-Logo, aber nur dem Namen nach ja, ich kenne das FSC-Logo, habe ich auch schon mal gesehen oder darüber gelesen Vertrauen in das FSC-Logo 13% Dieses Ergebnis ist ein Quantensprung in der Bekanntheit des 15% ja 72% 24 nein weiß nicht / keine Angabe 25 FSC-Generalversammlung: Ein bewegendes Ereignis Unterschiedliche Einflussgruppen und Organisationen. Ideen und Vorstellungen, die manchmal schwierig miteinander vereinbar sind. Eine FSC-Vollversammlung ist oft ein großes Potpourri an Weltanschauungen, Gedanken und Emotionen. Da kommt es immer wieder zu spannenden Situationen. Und so war es plötzlich sehr still im großen Versammlungssaal, als die internationale FSC-Vollversammlung im September 2014 in Sevilla kurzzeitig ihre Beschlussfähigkeit verlor und eine Zwangs26 pause einlegen musste. Was war geschehen? Mit über 700 Teilnehmern (Mitglieder und Beobachter) war die Veranstaltung die bislang größte FSC-Veranstaltung seit Gründung der Organisation vor über 20 Jahren. Aus jeder der drei im FSC gleichberechtigt entscheidenden Kammern (Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftskammer) waren jeweils über 70% der weltweit fast 900 FSC-Mitglieder als Teilnehmer registriert. Sechs Tage lang suchten sie nach Lösungen für die Herausforderungen der Wälder und Waldwirtschaft. Engagierte Diskussionen und Protest Laut wurde es dann, als einem Antrag des FSC Mitglieds Greenpeace mit deutlicher Mehrheit zugestimmt wurde. Damit wurde das wichtigste Thema für die Umweltkammer des FSC verabschiedet. Der FSC wird sich nun künftig in seinen Standards verstärkt für die Sicherung der letzten intakten Naturwälder auf der Welt einsetzen. Weltweit hatten in den letzten Jahren große Umweltverbände wiederholt Bedenken geäußert, ob die bestehenden Instrumente der FSC-Zertifizierung ausreichen, um das erfolgreich zu schaffen. Nach intensiven und teilweise sehr emotional geführten Debatten zwischen Umweltvertretern und Waldbesitzern, stand am Ende eine Lösung, die bei allen drei FSC-Kammern auf deutliche Zustimmung gestoßen ist. Im Kern sollen nun Indikatoren für den Schutz entsprechender Waldgebiete formuliert und ins FSC-System integriert werden. Die Entscheidung wurde unter lautem Beifall und teilweise unter Tränen engagierter Umweltschützer gefeiert. Allerdings verstummten die Gespräche, als ein wichtiges Thema für die Sozialkammer bei der Abstimmung durchfiel. Ziel des Antrags war es, die konsequente Umsetzung und Prüfung der ILO-Kernarbeitsnormen (ILO – International Labour Organization) in allen FSC-Betrieben, also insbesondere auch in denen der Verarbeitungskette, weltweit durchzusetzen. Die unmittelbare Umsetzung könnte zu gravierenden Rechtskonflikten führen; so die Befürchtung.Die Ablehnung des vorgelegten Antrages sorgte für Verstimmungen bei Gewerkschaften und Sozialkammermitgliedern weltweit, die als spontane Protestreaktion die Versammlung verließen. Damit war die FSC-Generalversammlung nicht mehr beschlussfähig. Nach einer längeren Unterbrechung brachen die Sozialkammermitglieder ihren Protest jedoch ab, kehrten zurück ins Plenum und die Veranstaltung konnte fortgesetzt werden. Im Dialog Kompromisse finden Der Vorgang macht deutlich, wie zentral es für den FSC ist, die Unterstützung aller Kammern in gleicher Weise zu haben. Gelingt dies nicht, ist der FSC als Gesamtorganisation in Frage gestellt und handlungsunfähig. Zur Frage der ILO-Kernarbeitsnormen hat sich die Generalversammlung am Ende dafür ausgesprochen, zeitnah diese Grundanforderungen in FSC-Betrieben verbindlich und überprüfbar anzuwenden. Inzwischen hat ein Prozess begonnen, im Zuge dessen nun eine international praktikable Lösung zur weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen in zertifizierten Betrieben gesucht wird. Beide Debatten zeigen, wie wichtig für die Weiterentwicklung des FSC-Systems ein intaktes 3-Kammersystem ist. Lösungen zu kontroversen Themen und die Fähigkeit im Dialog zu Kompromissen zu finden: Damit kann der FSC seine Glaubwürdigkeit untermauern und sich umso lauter für den Wald stark machen. 27 Keine Chance für Bis vor kurzem, war in vielen Bereichen der Holzwirtschaft die lautere und legale Holzherkunft eine unbekannte Größe. Importeure und der Einzelhandel wussten oft nicht, woher Produkte genau stammen, aus welcher Holzart sie hergestellt sind oder was in der Lieferkette überhaupt passiert. Holzwirtschaft war, nachdem die Baumstämme den Wald verlassen hatten, eine „Black Box“ – irgendetwas geschah mit dem Holz in dieser Box, und es entstanden Produkte daraus, aber niemand hatte genaue Informationen dazu. In dieser „Black Box“ tummelten sich auch Akteure mit krimineller Energie, für sie war es die Spielhölle der Holz-Falschspieler, die damit den Ruf der ganzen Branche aufs Spiel setzen. Sicherheit für Verbraucher und Unternehmen bringt hier FSC mit der Zertifizierung in der Verarbeitungskette. Der Verbraucher – privat, gewerblich oder öffentlich – verlangt nun mehr Transparenz und eine Absicherung. Denn der eigene Konsum soll nicht an einem anderen Ort der Welt Ursache für einen Albtraum sein. Zunehmende Berichte von Waldzerstörung, Landraub, Artenverlust und Menschenrechtsverletzungen haben die Verbraucher nachhaltig aufgeschreckt und nachdenklich gemacht. Legale Herkunft? Illegaler Holzeinschlag? FSC bringt Sicherheit! Durch Kontrollen, klare Regeln und Kommunikation unterstützt FSC die extra Anstrengungen der Forstleute und Unternehmen, damit diese als Mehrwert auch beim Verbraucher ankommen und wahrgenommen werden. Der Mehrwert ist das Vertrauen und ein damit verbundenes gutes Gefühl, das richtige Holz, das richtige Papierprodukt, gekauft zu haben. Studien zeigen dabei immer wieder: FSC bietet 28 bei Holz und Papier ein hohes – andere Zertifizierungssysteme deutlich übertreffendes – Maß an Sicherheit. Ist Eichenholz wirklich Eichenholz? Stammen die schönen Bankirai-Dielen wirklich aus legaler Forstwirtschaft oder vielleicht doch aus illegalem Holzeinschlag? Wer in Deutschland ein Produkt im Handel kauft, geht eigentlich davon aus, dass die Produktbeschreibung auf der Verpa29 ckung korrekt ist. Bei Holz und Papierprodukten entlarven Untersuchungen jedoch immer wieder Lieferungen, bei denen eine lautere legale Herkunft nicht gewährleistet ist oder die Angaben auf den Produkten nicht stimmen. Im Zusammenhang mit der seit 2013 geltenden EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) berichten immer mehr Marktakteure, dass die staatlichen Inspekteure dem FSC viel Bedeutung beimessen, wenn es um die Verifizierung der Angaben zu Herkunft, Holzart und Legalität geht. Zahnen von WWF Deutschland. Nicht einmal ein Drittel der Holzprodukte waren korrekt bezeichnet und enthielten keine bedenklichen Holzarten. Eine Analyse von 144 Papier produkten, die unter die EU-Holzhandelsverordnung fallen, ergab im selben Jahr, dass auch hier 18 Prozent der untersuchten Papiere eine Mischung verschiedener tropischer Hölzer, die mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Naturwald stammen (MTH), enthielten. Auch diese Tropenholzfasern waren nicht korrekt deklariert worden. Ein Impor- FSC bringt durch die anspruchsvollen Standards und die regelmäßigen Kontrollen Licht und Transparenz in den Holzhandel. Für Verbraucher und Handel bedeutet FSC daher die größte Sicherheit bei Holz- und Papierprodukten auf dem Markt. Trotzdem macht sich seit einigen Jahren auch der FSC die Methoden zunutze. Im Rahmen der Qualitätssicherung in der FSC-Produktkette testen auch FSC und ASI – die Akkreditierungsorganisation für FSC-Zertifizierer – regelmäßig FSC-Produkte mit Hilfe forensischer Methoden. Modernste Analysemethoden geben Aufschluss Mittels verschiedener forensischer Methoden (dazu gehören Holzanatomie, Papier-Fasermikroskopie, Isotopenmethode oder Genetik) entlarvte der WWF Deutschland 2014 beispielsweise bei einer Stichprobe mit unterschiedlichen Holzprodukten Falschspieler. Über 60 Prozent der untersuchten Produkte waren aus Sicht der Umweltschützer bedenklich. So bestanden einige Produkte nicht aus der deklarierten Holzart oder es wurde erst keine Holzart angegeben. „Besonders erschreckend war, dass wir bei unseren Untersuchungen auch nicht deklarierte Tropenholzarten gefunden haben, die auf der Roten-Liste der IUCN mit hohem Gefährdungsstatus stehen“, erläutert Johannes 30 Gegen alle Widerstände Seligenstädter Stadtwald wird FSC zertifiziert Phasenkontrastmikroskopie anhand einer Probe Tissue-Papier teur war sogar davon überzeugt, dass sein Papier überhaupt keine Holzfasern enthalten würde. Diese und andere Untersuchungen zeigen, dass insbesondere in Verbindung mit der seit 2013 geltenden EUTR forensische Methoden eine zunehmende Bedeutung bei der Bekämpfung von illegalem Holz spielen. Damit generiert der FSC zusätzliche Sicherheit, dass Holz aus einer sozial und ökologisch förderlichen Forstwirtschaft auch beim Verbraucher ankommt und Falschspieler keine Chance haben. Politik lebt von Diskussion, aktiver Gestaltung und auch dem Durchsetzen von Interessen. Da müssen auch mal Widerstände überwunden werden. Das tat die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Grüne in Seligenstadt für eine FSC-Zertifizierung in ihrem Stadtwald. Der Wunsch nach mehr Transparenz, mehr Bürgerbeteiligung, mehr wirtschaftlicher Sicherheit und vor allem mehr Natur war der Antreiber. Trotz viel Getöse und Geschrei der Gegner einer FSC-Zertifizierung gelang es in einer politischen Allianz mit der örtlichen CDU, Mitte 2014 eine Mehrheit für die Zertifizierung zu gewinnen. Damit wird der Wald der Seligenstädter jetzt zum Bürgerwald und trägt künftig das FSC-Zertifikat. Ausgangspunkt für den im November 2013 gestellten Antrag zur Zertifizierung des Stadtwaldes war unter anderem eine Informations-Veranstaltung der Grünen im Kreis Offenbach (AK-Umwelt). Hier wurden, zusammen mit dem zuständigen Forstamtsleiter vom Landesbetrieb Hessen Forst, verschiedene Waldbewirtschaftungssysteme erläu- tert. „Dabei konnten wir uns im Vergleich der beiden Waldzertifizierungssysteme PEFC und FSC ein Bild machen, das FSC-Zertifikat erwies sich dabei als das weiterreichende und zukunftsweisendere“, erläutert der Seligenstädter Stadtverordnete Peter Störk. „Die wesentlichen Alleinstellungsmerkmale von FSC waren dabei aus unserer Sicht, dass soziale, naturschutzfachliche und wirtschaftliche Anforderungen gleichwertig berücksichtigt werden. Damit wird die von uns angestrebte Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung unseres kommunalen Waldes am 31 glaubwürdigsten umgesetzt“, so Störk weiter. „Mit dem PEFC-Zertifikat dokumentiert der Forstbetrieb lediglich, dass er sich getreu den in Deutschland geltenden Forstgesetzen verhält. Es bleibt deshalb weit hinter den Ansprüchen an einen modernen Umweltschutz und eine zeitgemäße demokratische Bürgerbeteiligung zurück“, sagte der Seligenstädter Stadtverordnete. Fachliche Aufklärung in der Debatte war notwendig Bei der Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung wirkt sich für die FSC-Entscheidung ebenfalls positiv aus, dass Anfang 2014 auch die Schwarz-Grüne Koalition auf Landesebene die Zertifizierung des Staatsforstes beschlossen hatte. Mit außergewöhnlich heftigen Reaktionen versuchten die Seligenstädter Fraktionen von SPD, Freie Wähler und FDP sowie Vertreter der Jagdlobby die Entscheidung zu torpedieren. Mit fadenscheinigen Argumenten versuchten unterschiedliche Interessengruppen, auch nach der Entscheidung der Stadtverordneten, Stimmung zu machen. Die Zertifizierungsfrage war hier jedoch eher nur ein Ventil, um die noch neue politische Kooperation aus Grünen und CDU in Seligenstadt in Frage zu stellen. FSC Deutschland bemühte sich daher erfolgreich, die Debatte in Bezug auf die Zertifizierung zu versachlichen. Mit einem einseitigen Inter- view in der Lokalzeitung – der Offenbach Post – konnte FSC Geschäftsführer Dr. Uwe Sayer viele falsche Behauptungen über FSC richtigstellen, so dass am Ende die Seligenstädter Bürgerinnen und Bürger und ihr Wald die Gewinner der FSC-Zertifizierung sind. Die Geschichte um die Zertifizierungsentscheidung in Seligenstadt zeigt, dass FSC davon lebt, dass sich Menschen für ihren Wald einsetzen. Mit viel Engagement und auch einem dicken Fell erreichten die Seligenstädter Grünen gegen Widerstände eine FSC-Zertifizierung für ihren Stadtwald. Nach erfolgreichem Audit sollen die rund 800 Hektar Seligenstädter Wald Teil der erst 2014 zertifizierten kommunalen Zertifizierungsgruppe beim Forstamt Langen werden. Ein erfolgreiches Jahr für den FSC Geschäftsbericht 2014 Das Jahr 2014 war für FSC Deutschland ein erfolgreiches, weil die Gesamtorganisation im operativen Bereich wesentliche Ziele erreichen konnte. Die Revision des Deutschen FSC-Standards wurde plangemäß weitergebracht, so dass Mitte 2015 ein zweiter Standardentwurf zur öffentlichen Konsultation vorgelegt werden konnte und die Services für Unternehmen konnten konsequent ausgebaut werden. Das finanzielle Wachstum von FSC Deutschland konnte ebenso konsequent fortgesetzt werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Umsatzzuwachs von 24% erreicht. Gesamteinnahmen betrugen konsolidiert für Verein und GmbH zusammen nach Abzug interner Leistungen 871T €. Neben der konsequenten Konsolidierung und des konsequenten technischen Ausbaus der Geschäftsstelle konnte eine Rücklage von knapp 45T € geschaffen werden (s. konsolidiertes Gesamtergebnis). Der Anteil der GmbH am Gesamtergebnis betrug etwa 37% und dokumentiert die Rolle der GmbH als Service-Dienstleister von FSC Deutschland für Unternehmen. ® 32 33 Zahlene r gebnisse Zahlenergebnisse 2014 FSC in € (2014) Einnahmen Mitgliedsbeiträge GmbH in € (2014) FSC in € (2013) 148.398 138.331 Projektgelder 46.848 97.592 FSC-Zuschuss 340.915 104.188 Wirtschaftskooperationen 16.986 339.883,24 34.740 Spenden 7.298 1.027 Infomaterial 4.508 8.307 Sonstiges 8.165 81.016 Honorare 3.083 1.909 Interne Leistungen (FSC-GmbH) Summe Einnahmen FSC Zahlenergebnisse 2013 GmbH in € (2013) 268.840,46 – 214.999 – 105.106 576.200 554.882 467.110 373.946 -299.531 -254.162 -207.367 Reisen -19.607 -17.690 -18.631 -13.319 Büro -24.056 -90.779 -22.009 -56.368 Werkverträge/Projekte -11.785 -83.531 -37.786 -53.139 Infomaterial, Event, Internet -43.832 -45.504 -35.021 -34.782 Sonstiges -7.701 -18.097 -23.036 -8.502 Ausgaben Bilanzergebnisse -214.999 8% Projektgelder 8% Projektgelder 59% FSC-Zuschuss 59% FSC-Zuschuss 1% Spenden -209.304 Interne Leistungen (FSC-GmbH) 26% Mitgliedsbeiträge 26% Mitgliedsbeiträge 61% Wirtschaftsk 61% Wirtschaftskooperationen 3% Wirtschaftskooperationen 3% Wirtschaftskooperationen 39% Interne Leistungen39% Interne Leist 1% Spenden 3% Weitere Einnahmen3% Weitere Einnahmen (Honorare, Infomaterial,(Honorare, Infomaterial, Sonstiges) Sonstiges) Ausgaben FSC Ausgaben Personal Einnahmen GmbH Ausgaben GmbH 39% Personal 39% Personal 4% Reisen 4% Reisen 5% Büro 5% Büro Verein (2014) 17% Büro 8% Informationsmaterial, 8% Informationsmaterial, Event, Internet Event, Internet 15% Werkverträge/Projekte 15% Werkverträg 1% Sonstiges Ausgaben -555.131 -495.751 -373.478 44.915 -249 -28.641 469 3% Sonstiges Konsolidierte Ausgaben Konsolidiertes Ergebnis Anteil GmbH an konsol. Einnahmen: 34 3% Sonstiges Umsatzentwicklung seit Vereinsgründung Entwicklung der Gesamtergebnisse Gesamt (2014) Verein (2013) GmbH (2013) Gesamt (2013) Entwicklung Jahresums. (ca.) Entwicklung Jahresums. (ca.) 1998 . . . . . . . . . . . . . . . . 40.000 € 1999 . . . . . . . . . . . . . . . . 68.000 € 2000 . . . . . . . . . . . . . . 100.000 € 2001 . . . . . . . . . . . . . . 115.000 € 2002 . . . . . . . . . . . . . . 120.000 € 2003 . . . . . . . . . . . . . . 250.000 € 2004 . . . . . . . . . . . . . . 300.000 € 2005 . . . . . . . . . . . . . . 330.000 € 2006 . . . . . . . . . . . . . . 280.000 € 2007 . . . . . . . . . . . . . . 2008 . . . . . . . . . . . . . . 2009 . . . . . . . . . . . . . . 2010 . . . . . . . . . . . . . . 2011 . . . . . . . . . . . . . . 2012 . . . . . . . . . . . . . . 2013 . . . . . . . . . . . . . . 2014 . . . . . . . . . . . . . . 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 214.999 € 105105,92 € -214.999 € -105105,92 € Konsolidierte Leistung Konsolidierte Einnahmen 17% Büro 8% Informationsmaterial, 8% Informations Event, Internet Event, Intern 1% Sonstiges 41% Interne Leistungen41% Interne Leistungen Interner Leistungsausgleich Einnahmen 3% Reisen -105.106 -531.285 GmbH (2014) 54% Personal 3% Reisen 2% Werkverträge/Projekte 2% Werkverträge/Projekte (in Euro pro Jahr) Konsolidierung 54% Personal 576.200 € 339.883 € 916.083 € 467.110 € 268.840 € 735.951 € -316.286 € -555.131 € -871.417 € -390.646 € -373.478 € -764.123 € 44.666 € -28.172 € 37% 37% 330.000 € 350.000 € 430.000 € 450.000 € 523.000 € 581.000 € 736.000 € 916.000 € -11.000 € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -8.400 € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.000 € ............................... 0 € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22.000 € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68.000 € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -32.000 € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -28.000 € . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.600 € ..................... 35 FSC Deutschland und seine Mitglieder Entwicklung FSC®-zertifizierte Waldfläche weltweit in Mio ha Deutschland in tausend ha 200 1.000 800 150 600 Unabhängig von der Mitgliederzahl pro Kammer hat jede Kammer gleiches Stimmrecht und Stimmgewicht. 100 400 50 Gesamt Organisationen/ Unternehmen Einzelmitglieder Sozialkammer 21 7 14 Umweltkammer 28 10 18 Wirtschaftskammer 118 85 33 Stimmfähige Mitglieder 167 102 65 53 34 19 Fördermitglieder 200 0 Jahr→ 93 94 95 96 97 98 neue FM Fläche weltweit 99 00 01 02 03 04 neue FM Fläche Dtl. 05 06 07 08 09 10 11 Gesamt FM Fläche weltweit 12 13 14 0 Gesamt FM Fläche Dtl. Stand April 2015 4.1 Milliarden Mal FSC (Trademark-Service) Mit dem Trademark-Service unterstützt FSC Deutschland alle in Deutschland tätigen großen Endkundenhändler bei der Nutzung der FSCWarenzeichen. Damit haben wir es geschafft, dass in Deutschland rund 4,1 Milliarden Werbemittel mit FSC-Werbung gedruckt wurden. Der Trademark-Service hat sich damit bei Endkundenhändlern etabliert und trägt dazu bei, dass FSC in einem der 36 international zentralen Verbrauchermärkte gut sichtbar ist. Dies trägt auch zur Bekanntheit des FSC bei und hilft Verbrauchern, schon in Werbung zu erkennen, welche Produkte aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammen. Insgesamt werden Trademark-Lizenzen im Endkundenhandel derzeit in 32 Ländern weltweit vergeben, Deutschland ist hier das führende Land. Entwicklung der COC-Zertifizierung weltweit in Mio ha Deutschland in tausend ha 30 2,4 25 2,0 20 1,6 15 1,2 10 0,8 5 0,4 0 93 94 95 96 neue COC-Zertifikate weltweit 97 98 99 00 01 02 neue COC-Zertifikate Dtl. 03 04 05 06 07 08 09 10 Gesamt COC-Zertifikate weltweit 11 12 13 14 0,0 Gesamt COC-Zertifikate Dtl. 37 g FSC-Zertifizierun ist nachhaltig! - chöpfungs s t r e -W ld a W Die kette wird: C soökoziallogisch C verantwortungsvoll C FSC-Zertifizie r macht erfolg ung reich! Seien Sie da bei! F Waldbesitzer F Unternehmen F Händler FSC-Zertifizierung zahlt sich aus! Ihre Vorteile! rktvorteile ² Ma erne Verbesserungen ² Int alitätsmanagement ² Qu agegewinn ² Im ² Absicherung Vom Konflik t zum Konse ns Auf gesellsc haftlicher E bene leistet der F SC Deutschla nd w Presse-/Öffentlichkeitsarbeit w Verbraucherinformation w Bürgerdialog w politische Vertretung w Krisenmanagement ! ie S r ü f ir w n e t is Das le nternehmen ! U r Ih r fü s ce vi er -S FSC • • • • • • • 38 ressierten Unternehmen te in n vo n io at m or nf Ersti irtschaft rnehmen in der Forstw te Un CFS n vo g kette un tz Unterstü r Wald-Wertschöpfungs de in en m eh rn te Un Unterstützung von FSCndenkommunikation Ku d un ng ru de ör fsf FSC bei Verkau dingungen Gute Marktrahmenbe ler Ebene ressen auf internationa te In r he sc ut de g un tz Unterstü irtschaft C-Standards für Waldw FS n he tsc eu D s de ng Bereitstellu 39 Konzept und Umsetzung: www.alexander-wald.de Im Original gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier. Der Druck des Geschäftsberichts wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Druckkollektiv GmbH. Impressum Herausgeber: FSC Deutschland Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V. Merzhauser Str. 183 79100 Freiburg Telefon: +49 761 3865350 E-Mail: [email protected] www.fsc-deutschland.de Redaktion: Lars Hoffmann, Dr. Uwe Sayer Ein Produkt der Gutes Holz Service GmbH Forest Stewardship Council® FSC® F000213 40 Wir bedanken uns bei Sappi Europe für die freundliche Unterstützung bei der Realisierung des Heftes. Als Hersteller hochwertiger Papiere engagiert sich Sappi weltweit für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung. Als FSC-zertifiziertes Unternehmen bietet Sappi zahlreiche Papiersorten mit FSC-Zertifikat an. Dies Heft wurde gedruckt auf: Magno Natural - ein Markenpapier von Sappi Europe (Umschlag: 250 g/m², Innenteil: 120 g/m²). Bildnachweis: FSC Deutschland, FSC International, Shutterstock, Martin Schwenninger, gründrucken, Hornbach, Ulet Ifansasti/Greenpeace
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