Die WaldWelt Verbesserer

Die WaldWelt
Verbesserer
Mutige Anforderungen
treiben konventionelle
Forstwirtschaft S. 4
RÄUMUNGSVERKAUF
Alles muß raus!
Forstwirtschaft, Waldwirtschaft –
oder einfach nur Profit?
S. 16
1
®
FSC -zertifizierte Waldflächen in Deutschland
Gesamtfläche: 1.076.546 Hektar
Inhalt
Rostock
Lübeck
Lauenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Lychen
Templin
Uckermark
Uelzen
Die WaldWelt-Verbesserer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Berlin
Hannover
„Seht her, sie rauben unseren Wald“ . . . . . . . 8
FSC belohnt Forstleute,
die anders arbeiten.
Mittelbrandenburg
Interview mit Anthony Conrad Sebastian
(Vorsitzender FSC International)
Münster
Willebadessen
Göttingen
Duisburg
Briest'sche
Forstverwaltung
Düsseldorf
Gut Hohenhaus
Hatzfeldt-Wildenburg'sche
Verwaltung
Köln
Aachen
Naumburg
Espenau
Erkrath
Heidenrod
Wiesb.
Meiningen/Untermaßfeld
Bad Nauheim
Rosbach
Hammelburg
Frankfurt
Schlangenbad
Langen
Gemeinde- & Städtebund
Rheinland-Pfalz
Lohr
FSC-zertifizierter Staatswald in Hektar
Franken
Dieburg
Nürnberg
Merzig
Saarforst
Saarbrücken
RÄUMUNGSVERKAUF –
Alles muß raus!
Chemnitz
Gießen
Bonn
Boppard
Die Antreiber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Leipzig
Essen
Mühlheim
Bundesforst
Landesforst Baden-Württemberg
Landesforst Hessen
Landesforst Nordrhein-Westfalen
Landesforst Rheinland-Pfalz
Landesforst Saarland
Landesforst Schleswig-Holstein
15.548
317.500
58.449
117.491
191.137
38.071
45.850
Heidelberg
Schwäbisch Hall
Rastatt
Kehl
Anteil FSC-zertifizierter
Flächen an Waldflächen
je Bundesland *
Freiburg
München
Forstfläche in Hektar
< 500
Mainauwald
Waldbesitzart
keine FSC-Fläche
Gruppenzertifikate
0,2 - 1 %
Kommunalwald
1,5 - 3 %
Privatwald
10 - < 30 %
30 - < 60 %
* Berlin und Hamburg haben mehr FSC-zertifizierte Wälder als Landeswaldfläche.
Interview mit Albrecht Hornbach
Der Macher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Interview mit Lutz Köhler,
Geschäftsführer
Verpackung
Seligenstädter Stadtwald wird FSC zertifiziert
> 2.000 - 5.000
FSC-Flächenverteilung
> 5.000 - 10.000
Gruppenzertifikate eingerechnet
Keine Chance für FALSCHSPIELER . . . . . . . . . . . 28
Gegen alle Widerstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
> 500 - 2.000
> 10.000 - 50.000
Ein erfolgreiches Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Geschäftsführerbericht 2014
„Wir machen uns für Sie krumm“ . . . . . . . . . . . . 28
> 50.000
Kartenerstellung:
Heiko Störkel ̶ www.geomon.eu
[email protected]
Kontakt: Elmar Seizinger ([email protected]) Datengrundlage: FSC Deutschland, Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e. V. (Stand 27.04.2015)
2
Es gibt immer was zu tun. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Bericht von der FSC-Generalversammlung 2014
Pfullingen
Furtwangen
Forstwirtschaft, Waldwirtschaft –
oder einfach nur Profit?
… und es wurde Laut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
St. Georgen
Emmendingen
Heiliggeistspital
Freiburg
Eichelberg
Tübingen
Kenzingen
16
FSC macht an! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Heilbronn
Genderkingen
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
®
Stand
2015
FSC April
F000213
3
Die WaldWelt - Verbesserer
Eine bessere Waldbewirtschaftung in Deutschland und auf der Welt ist
möglich! So vieles kann noch angepackt, verbessert und optimiert
werden. Der FSC wird nicht aufhören, an sich und an der Verbesserung
von Waldbewirtschaftung zu arbeiten.
Aufrütteln! Das ist es, was FSC will. Warum? Weil wir der Meinung sind,
dass immer noch zu wenig getan wird. Dass es immer noch vielen Forstbetrieben an Mut und Entschlossenheit fehlt.
Einige Betriebe setzen heute bereits auf hohe Sozial- und Umweltstandards bei der Waldwirtschaft und sind Vorbilder. Das FSC-Zeichen hilft
dabei, dass dies nachvollziehbar wird und auch kommuniziert werden
kann.
Viele Forstbetriebe in Deutschland haben sich dazu entschlossen, mit
dem FSC-Zertifikat ihren Einsatz für verantwortungsvolle Waldwirtschaft
deutlich zu machen. Zahlreiche Verarbeitungs- und Handels­unternehmen
arbeiten inzwischen mit FSC-zertifizierten Produkten – und oftmals entstehen dabei Marktvorteile. Sie unterstreichen auf diese Weise gegenüber
Verbrauchern, dass sie ihre unternehmerische Verantwortung gegenüber
dem Wald – und den Menschen, die in ihm arbeiten – ernst nehmen.
Autor:
Dirk Riestenpatt (Berliner Forsten),
FSC-Vorsitzender
Mutige Anforderungen treiben
konventionelle Forstwirtschaft
Mit der Entscheidung, das FSC-Zertifikat auf
Produkten aus Recycling oder verantwortungsvoller Waldwirtschaft zu platzieren,
haben sich diese Unternehmen auch für
das weltweit anerkannteste, bekannteste
unabhängige Zeichen für Verantwortung
gegenüber den Wäldern entschieden.
Glaubwürdigkeit braucht den breiten gesellschaftlichen Diskurs über die Anfor-
4
derungen an den Wald von heute, morgen und übermorgen. Nur auf Basis von
gegenseitigem Respekt, Verhandlungen
auf Augenhöhe und der Einbindung aller
Inter­essengruppen lässt sich nach unserer
Auffassung ein glaubwürdiger Waldstandard entwickeln, der sich dann in einem
ehrlichen Zertifikat für verantwortungsvolle
Waldwirtschaft widerspiegelt. Der FSC ver-
5
steht sich mit seinen oft mutigen Anforderungen an Waldbewirtschaftung seit Jahren als
Benchmark.
Menschen eine Perspektive und ein ausreichendes Einkommen sichert.
Eine Kultur des Zuhörens und der
Kompromisse
Kritik an FSC – zu strenge Standards, hoher
Dokumentationsbedarf, international unterschiedliche Standards und zu viele inhaltliche
Anforderungen für Forstbetriebe – ist uns dabei
durchaus bewusst.
Dennoch belegen viele Forstbetriebe durch ihre
langfristige Zertifizierung, dass die Standards im
betrieblichen Kontext umsetzbar sind. Manchmal gehen betriebliche Festlegungen und Praktiken sogar über die FSC-Anforderungen hinaus.
Wir haben bereits viel erreicht und können das
belegen! Nach unserer Überzeugung ist eine für
Menschen und Natur bessere Forstwirtschaft
möglich. Jetzt geht es darum, auch die Gesellschaft mitzunehmen und aufzurütteln. Es ist uns
ein Anliegen, nicht nur gute Diskussionen zu
führen und innovative Standards zu verabschieden, wir wollen überzeugen!
Eine neue Balance zwischen aktuellen Nutzungsinteressen und der Sorge um den Wald
von morgen steht dabei im Zentrum dieser
Überzeugung.
Die Frage nach dem Wald von übermorgen
entscheiden wir heute. Wie schaffen wir es allerdings bereits heute sicherzustellen, dass morgen
ein gesunder, artenreicher und zugleich produktiver Wald zur Verfügung steht? Wir meinen,
wir müssen hierfür sorgfältig bewerten, welche
Forsttechnik dem Wald und dem Boden am
meisten dient und müssen Schäden soweit es
geht verhindern. Hierbei muss sowohl die Holzproduktion von morgen als auch ein angemessener Artenschutz im Auge behalten werden.
Neben den Zukunftsfragen muss Waldarbeit
aber auch heute schon so gestaltet werden,
dass sie sicher ist und den im Wald arbeitenden
6
Beim FSC leben wir davon, dass wir Umwelt-,
Sozial- und Wirtschaftsinteressen in einer ausgewogenen Weise zusammenbringen. Wir leben
eine Kultur des Zuhörens und der Kompromisse.
Gerade hier liegt die Stärke des FSC, denn wir
bringen so in bestmöglicher Weise Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsinteressen zusammen. Wir
adressieren auch unbequeme Themen und fordern nicht nur höhere Umwelt- und Sozialstandards für andere Länder der Erde, sondern wir
setzen auch im eigenen Land hohe Standards
um. Damit verbessern wir die Waldwirtschaft
und somit auch den Wald von morgen.
7
„Seht her,
sie rauben
unseren Wald.“
Interview mit
Anthony Conrad Sebastian (Vorsitzender FSC international)
Anthony Sebastian kommt aus Malaysia und
vertritt als Ökologe und aktiver Umweltschützer die Umweltkammer der Südhalbkugel im internationalen FSC-Vorstand. Seit
Anfang 2015 ist er Vorsitzender des FSC International.
Anthony, Du kommst aus einem tropischen Land,
Malaysia. Wie siehst Du eigentlich Wald und tropische Wälder in Südostasien?
Für Menschen und Regierungen in tropischen Regionen, sind
Wälder ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur, Geschichte
und auch unserer Wirtschaft. In den letzten 50 Jahren wurden die
Wälder auf unterschiedliche Weise immer intensiver genutzt. Länder mit tropischem Wald haben es verstanden, hiervon volkswirtschaftlich zu profitieren. Das Resultat ist, dass sie sich heute auf
sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen wiederfinden. Diese
treffen nun auf zahlreiche neue Herausforderungen. Natürliche
Ressourcen schwinden, die Ökosysteme degenerieren und es gibt
keine Konzepte, diese Ertragsfähigkeit der letzten Jahre zu halten.
Manche Regierungen entschließen sich dazu, ihre Wälder umzuwandeln, in wirtschaftlich profitable Anbauflächen von Palmöl
FSC belohnt
Forstleute, die anders arbeiten.
8
9
Worin entfaltet der FSC
derzeit seine größte
Wirkung mit Blick auf
die tropischen Wälder?
und Zellstoffplantagen. Andere wiederum investieren
in neue Technologien, die es
ihnen ermöglichen, hochwertige tropische Holzprodukte
auch in Zukunft herzustellen.
Es ist dabei klug eine Balance
zwischen diesen beiden Polen,
der hocheffizienten Plantagenwirtschaft einerseits und einer
naturnahen Forstwirtschaft
andererseits, zu finden. Die
eine kann und soll das andere
nicht ersetzten.
Vorrangiges Ziel für Länder
mit tropischem Wald wird es
künftig sein, zunächst die heimischen Märkte mit Holzprodukten zu versorgen. Dies ist
ein viel wichtigeres und wertvolleres Ziel, im Vergleich zur
Fokussierung auf Exporterlöse.
schlossen ist für Innovationen
und ein Umdenken bei der
Waldbewirtschaftung, wenn
sie frei entscheiden könnte.
Zertifizierung wäre dann auch
ein fester Bestandteil dieser
Veränderungen.
Wie bewirtschaftet konventionelle Forstwirtschaft in Südostasien die
Wälder?
Schafft es der FSC, die
Probleme der Region
anzusprechen und zu
verbessern?
Fakt ist, dass Holzindustrie
in Malaysia und Indonesien
dominiert wird von einigen
alt-etablierten Akteuren. Diese betreiben ihr Geschäft seit
vielen Jahren mit engen Verbindungen zu den Regierungen und dominieren auch die
Forstwirtschaft. Unter solchen
Bedingungen kommt es nur
sehr langsam zu Veränderungen und die starke politische
Einflussnahme von einer Seite
wirkt hier – möglicherweise
– hemmend für einen Paradigmenwechsel. Ich habe keine
Zweifel, dass die hiesige Forstwirtschaft, den Anforderungen
des Marktes folgend, aufge-
FSC als System steht für das
Extrakt wie Forstwirtschaft
aussehen kann. Am Ende steht
jedoch ein Kompromiss für
den respektvollen Umgang mit
Wald. Außer bewährten Qualitätsansprüchen und Kontrollen für die Industrie selber,
gewährleistet FSC den ökologischen und sozialen Nutzen
als einen festen Bestandteil der
Forstwirtschaft.
Für den Förster ist dies ein
Segen und für ein zukunftsorientiertes Unternehmen ist FSC
eine sinnvolle Unterstützung.
Trotzdem, bietet FSC keine Lösungen für Unternehmen, die
tropische Wälder bewirtschaf-
10
Natürlicher Wald, wird oft zu Palmölplantagen umgewandelt
ten. FSC verleiht ein Label,
wenn man daran arbeitet, die
Probleme im Wald zu lösen.
Aber FSC löst keine Probleme.
Siehst Du auch die Notwendigkeit, dass FSC
sich mehr in den Tropen
engagieren soll als bisher?
Meiner Meinung nach entfaltet FSC in tropischen Wäldern
seine größte Wirkung darin,
dass der Wald erhalten bleibt.
Dabei spielen zwei Faktoren
für den Erhalt des Waldes eine
wichtige Rolle: 1. Holz soll
über einen langen Zeitraum
produziert und angeboten
werden. 2. Es werden Anreize
geboten, dass Wälder erhalten
bleiben.
So verhindert die FSC-Zertifizierung die Entwaldung in den
Tropen. Entwaldung findet
dann statt, wenn ein Landstück Holz nicht wirtschaftlich
produziert und so kein Anreiz
besteht, dies Land als Wald zu
erhalten.
Wie macht FSC einen
Wald zu einem besseren
Wald?
FSC macht bessere Forstleute,
er hilft ihnen bessere Verwalter
ihres Waldes zu sein. FSC zertifiziert nicht ein Waldgebiet,
sondern Waldbewirtschaftung
durch Forstleute. Aus jahrelanger Erfahrung im Naturschutz
für tropische Wälder weiß ich,
dass gute Forstleute den Wald,
den sie bewirtschaften, verbessern.
In der Vergangenheit, und ich
befürchte auch heute, ist das
noch die Regel, dass Forstleute
danach „beurteilt“ werden, wie
schnell sie möglichst viel Holz
produzieren. Im Ergebnis zeigt
dann die ganze Welt mit dem
Finger auf sie und sagt: „Seht
her, sie rauben unseren Wald“.
In dieser Situation kommt der
FSC und verleiht Forstleuten
eine Auszeichnung mit der
sie Beachtung und Anerkennung erlangen. Außerdem
ermöglicht FSC ihnen einen
besseren Marktzugang. Damit
stechen die Leistungen dieser
Forstleute deutlich hervor,
im Vergleich zu denen ihrer
Kollegen ohne FSC-Zertifikat.
Solange das FSC-Zertifikat an
gute Forstleute verliehen wird,
solange werden auch immer
mehr Wälder besser bewirtschaftet und damit verbessert
der FSC die Wälder weltweit.
FSC ist mehr als einfach nur
ein Zertifikat! FSC ist eine der
weltweit innovativsten Plattformen, die Aufmerksamkeit
für die Bedeutung der Wälder
erzeugt.
Ja, ich denke, dass FSC den
tropischen Wälder mehr Aufmerksamkeit schenken sollte,
jedoch nicht um die Zahl der
Zertifikate zu steigern. Das
Kernziel muss sein, Forstwirtschaft mit ihren bisherigen
Praktiken zu verändern und zu
verbessern. Dabei müssen die
Gegenden der Welt im Mittelpunkt stehen, wo diese Veränderung am nötigsten ist. Dass
ist der Grund, warum sich FSC
mehr in den tropischen Regionen engagieren sollte.
11
Die Antreiber
Als Organisation setzt der FSC in seinem
Deutschen Waldstandard hohe soziale Ansprüche an zertifizierte Forstbetriebe. Gute
und faire Arbeitsbedingungen sollen insbesondere in zertifizierten Betrieben gesichert
sein, denn auch das ist ein Versprechen des
FSC-Zeichens.
Um näher zu erfahren, was sich durch die FSC-Zertifizierung mit
Blick auf soziale Fragen in einem großen deutschen Forstbetrieb
verändert, sind wir in den wohl bekanntesten Wald Deutschlands
aufgebrochen, in den Schwarzwald. Seit Anfang 2014 bewirt­
schaftet hier der Landesbetrieb ForstBW den Staatswald des Landes Baden-Württemberg mit FSC-Zertifikat. Der Baden-Württembergische Wald ist der größte FSC-zertifizierte in Deutschland. Im
Schwarzwald treffen wir Revierleiter, Ranger und Gewerkschafter
Martin Schwenninger.
Umsetzung hoher Ansprüche durch
FSC-Zertifizierung
Nach einem Jahr zieht Martin Schwenninger eine positive Bilanz.
Bereits die Vorbereitung auf die Zertifizierung bewirkte, dass in
Mitarbeiterschulungen die Betriebsziele und damit auch Ziele des
FSC-Standards in der ganzen Belegschaft diskutiert wurden und
so für die breite Basis der Mitarbeiter ins Zentrum rückten. „Hier
hat für den Betrieb ein neuer Prozess stattgefunden, weil auch
jenseits der Führungsebene alle Mitarbeiter eingebunden waren
und sich aktiv mit den Betriebszielen auseinandersetzten. Wichtige
Ranger, Gewerkschaftler und Ortsvorsitzender des Schwarzwaldvereins:
Martin Schwenninger engagiert sich
vielseitig für die Region, die Natur und für
Mitmenschen.
12
13
gehört auch, dass der Betrieb
sich dafür engagiert, die Gesundheit bei Waldarbeitern zu
verbessern, damit die Arbeitsfähigkeit bis zur Rente ermöglicht werden kann. Als Förster
aus Leidenschaft ist Martin
Schwenninger froh, dass der
Staatswald in Baden-Württemberg jetzt auch FSC-zertifiziert
ist. Schließlich hilft FSC mit
seinen Anforderungen an die
Forstwirtschaft, dass auch
etwas „Druck“ vom Wald genommen wird, denn bei den
aktuell hohen Holzpreisen ist
der Drang, immer mehr Wald
zu nutzen und zu Geld zu machen, groß. Die Geschichte der
Forstwirtschaft hat doch gezeigt, dass eine allzu intensive
Nutzen der Wälder diese existenziell gefährdet und damit
künftigen Generationen die
Chance nimmt, den Wald in
seiner Vielfalt genauso nutzen
zu können wie wir heute.
einfach
Fragen wie die Rolle des Forstbetriebes in der Öffentlichkeit,
unser Verhältnis und Selbstverständnis zum Wald und auch
Gedanken zum Naturschutz,
wurden neu gestellt“, unterstreicht Schwenninger. Der
FSC-Auditor greift nun die
Ergebnisse der Zieldebatte bei
seinen Kontrollen immer wieder auf und führt dazu auch offene Gespräche mit Waldarbeitern und der Betriebsleitung.
Die konsequente Nutzung von
Arbeitsaufträgen für die Waldarbeit ist ein Beispiel dafür,
wie sich die Arbeit bei ForstBW
seit der Zertifizierung verändert hat. In den neuen auf die
FSC-Anforderungen angepassten Arbeitsaufträgen werden
Unfallgefahren klar benannt,
Erwartungen an die Arbeit
formuliert und am Ende findet
eine Reflexion der Arbeit statt.
Darüber hinaus wird auch
festgehalten, welche Orte im
Arbeitsgebiet für den Naturschutz besonders wertvoll sind
und deshalb unberührt bleiben sollen, wie Waldbesucher
geschützt werden und wie die
Arbeitsziele bei der Holzernte
für den Wald schonend umgesetzt werden können.
Bei FSC-Kontrollen stehen
auch immer die Fragen und
Anmerkungen von Bürgern,
Vereinen und anderen Organisationen im Zentrum. Denn
bei FSC haben alle Personen
und Organisationen mit Interesse an der Waldbewirtschaftung das Recht, sich sachlich
einzumischen und müssen
gehört werden.
14
Druck vom Wald nehmen
Die Frage ist, was FSC im Rahmen der Forstbewirtschaftung
sonst noch verändert hat?
Darauf hat Martin Schwenninger viele Antworten, weil sich
viel getan hat: „Die Gesundheit der Waldarbeiter ist als
Thema noch mehr ins Zentrum gerückt. Neue Unfallverhütungsschlepper sind jetzt
immer mit dabei im Wald,
es gibt viel mehr Sicherheitsschulungen. Ein Demographie-Konzept soll ForstBW fit
machen für die sich ändernde
Altersstruktur unserer Gesellschaft und den Landesbetrieb
schon heute auf Herausforderungen einer alternden
Belegschaft vorbereiten. Dazu
15
R äumun G sverkauf
Alles muss raus!
Naturnahe Forstwirtschaft, das klingt gut.
Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail
und dann ist es schnell vorbei mit der Einigkeit. Denn – was ist eigentlich „naturnahe
Forstwirtschaft“?
Forstwirtschaft,
Waldwirtschaft –
oder einfach nur Profit?
Respektiert der „schnöde Mammon“
die Natur?
Viele Förster in Deutschland
sind nach diesem Konzept
ausgebildet und handeln danach, zumindest nach ihrem
eigenen Verständnis. Nichts
anderes fordert der FSC in
seinem Standard. Wald produziert Holz und dieses soll auch
genutzt werden, denn Holz
ist ein schöner, gesunder und
vielseitiger nachwachsender
Rohstoff. Darüber sind sich alle
einig. Die Arbeit im Wald muss
dabei sozial verantwortlich
geschehen und der Wald soll
stabil und vital sein. Soweit, so
gut.
Doch die Frage muss gestellt
werden: Wie wirtschaftet man
„naturnah“, wenn sich rentable Märkte mit neuen Chance zur Vermarktung auftun?
16
Welcher Anteil des jährlichen
Holzzuwachses darf genutzt
werden, um Wälder stabil und
gesund zu halten? Wie viele
alte und dicke Bäume braucht
ein gesunder Wald? Wie viel
Biomasse darf man aus dem
Wald entnehmen, ohne dauerhaft Nährstoffkreisläufe im
Boden zu gefährden?
Während die einen geringschätzig von Waldrestholz
reden und damit forstlichen
Abfall beschreiben, der sonst
nur im Wald „vergammelt“,
sehen andere im Kronenmaterial oder in absterbenden
Bäumen wichtige Bestandteile für Nährstoffkreisläufe im
Ökosystem Wald. Vermutlich
haben beide Seiten ein bisschen Recht. Manche Förster
ärgern sich, wenn sie nicht
verkaufen können, was in
ihrem Wald nachwächst, obwohl dies zum wirtschaftlichen
Erfolg des Betriebes beitragen kann, schließlich wird er
am Ende am wirtschaftlichen
Erfolg seiner Arbeit gemessen.
Der Ökologe hat allerdings
auch Recht, indem er daran
erinnert, dass beispielsweise
Ast- und Kronenmaterial von
Bäumen elementar ist, um die
Bodenfruchtbarkeit langfristig
zu erhalten oder absterbende
Biotopbäume hunderten von
Lebewesen im Wald einen
Lebensraum geben. Dies
stabilisiert Wälder von morgen langfristig. Zeichnet sich
naturnahe Waldwirtschaft
daher nicht vielmehr dadurch
aus, dass sie eben nicht allein
durch den schnöden Mammon getrieben wird, sondern
dass sie die Natur respektiert,
ihrer natürlichen Entwicklung
und den dazugehörigen Prozessen ausreichend Raum gibt
und dass aus diesem natürlichen Prozess heraus gutes
Holz für unsere Bedürfnisse als
Menschen erwächst?
Der FSC versucht hier zwischen sich widerstrebenden
Ansprüchen einen tragbaren
17
Kompromiss zu finden. Ein Wald kann nur
dann dauerhaft wirtschaftliche Erträge liefern, wenn er stabil sein Ernteziel erreicht,
also dicke Bäume. Stabile Wälder sind
jedoch oft die, deren Ökosysteme optimal an den jeweiligen Standort angepasst
sind. Dies geschieht am besten durch
heimische Baumarten, mit Hilfe von Naturverjüngung und mit Respekt vor einem
über viele Jahrtausende eingependelten
Gleichgewicht der Arten im Wald. Die
Nutzung von Waldprodukten ordnet sich
dabei in FSC-zertifizierten Wäldern der
langfristigen Sicherung der Vitalität von
Wald unter. Dies beinhaltet unter anderem die Sicherung intakter Böden. Diese
bleiben dann intakt, wenn nur so viele
Nährstoffe aus dem System entnommen
werden, wie der Boden auch dauerhaft
nachliefern kann. Vital und voller Leben
ist ein Wald aus Sicht der FSC-Mitglieder
erst dann, wenn alle Stadien der Waldentwicklung gewürdigt und gepflegt werden
und die ökologische Balance soweit wie
möglich hergestellt wird.
Aufgrund von wirtschaftlichem Druck
auf den Wald und in Zeiten von guten
Rahmenbedingungen zur Vermarktung
von Holz und Biomasse ist der Druck auf
„mehr“ Nutzung sehr groß. Auf der einen
Seite proklamiert die Arbeitsgemeinschaft
der Rohholzverbraucher, der deutsche
Wald sei zu dick und zu alt um die Grundlage für eine Versorgungssicherheit einer
holzverarbeitenden Industrie mit erheblichen Überkapazitäten zu schaffen. Auf
der anderen Seite fordern die Betreiber
von Holzhackschnitzel-Energieanlagen die
konsequente Nutzung von Biomasse aus
dem Wald. Rechtfertigung hierfür ist das
Anliegen, einen zunehmenden Beitrag
zur Energieversorgung aus nachwachsenden Rohstoffen zu leisten.
18
Stabilität und Vitalität
des Ökosystems
Der FSC teilt keine dieser Sichtweisen.
Die Nutzung von Wald ergibt sich aus
der Leistungsfähigkeit des Ökosystems
und damit der Natur. Jedoch nicht aus
den Anforderungen der abnehmenden
und verarbeitenden Industrie. FSC steht
für die Wertschätzung und Respekt vor
natürlichen Abläufen bei der Waldbewirtschaftung. Langfristig kann es nicht
darum gehen, die kurzfristigen Bedürfnisse von Teilen der Gesellschaft oder gar
von Einzelinteressen zu bedienen. Wald
muss seine Leistungsfähigkeit im Sinne
eines stabilen Systems aus sich heraus
erhalten. Nur so kann ein Wald langfristig
und dauerhaft den Rohstoff Holz liefern,
vielfältiger Lebensraum sein und gleichzeitig für sauberes Wasser, Erholungsraum
und gute Luft sorgen und damit kann aus
Forstwirtschaft Waldwirtschaft werden.
FSC-Wälder stehen vielmehr für ein
Konzept, in dem ganz natürlich vernetzt
gleichzeitig dicke und dünne, alte und
junge Bäume nebeneinander vorkommen
dürfen. Einzelne Bäume dürfen in diesem Wald alt werden, absterben und im
natürlichen Kreislauf zu Humus werden.
Der Fokus der Nutzung von Biomasse
liegt auf wertvollem Holz. Äste und Kronen verbleiben zum Schutz der Böden
in der Regel im Wald. Diese Vernetzung
in permanenten Waldsystemen sorgt für
Stabilität und Vitalität des Ökosystems,
aber gleichzeitig auch langfristig für den
wirtschaftlichen Erfolg bei der Waldbewirtschaftung.
19
Es gibt immer
was zu Tun.
Interview mit Albrecht Hornbach
Für uns ist Natur- und Umweltschutz keine Lyrik.
Die FSC-Zertifizierung
ist dabei für uns das
strategische Instrument,
um die Legalität und
die nachhaltige
Bewirtschaftung
von Hölzern aus
Nicht-EU-Ländern sicherstellen zu können.
20
Wie ist es dazu gekommen,
dass Hornbach seit vielen
Jahren viele FSC-zertifizierte Produkte führt und sich
auch als Mitglied bei FSC
engagiert?
Die Entscheidung, nur noch
Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verkaufen, trafen
wir 1996. Wir wollten ein Zeichen setzen gegen den Raubbau
in den Wäldern, der vielerorts
immer mehr zunahm. Unsere
Überzeugung für diese Sache war
groß und mutig, denn wir wussten ja nicht, wie unsere Kunden
reagieren würden. Mittlerweile
führen wir mehrere tausend
FSC-zertifizierte Artikel. Dass wir
uns als Mitglied beim FSC engagieren, war selbstverständlich.
Wie ist die Reaktion Ihrer
Kunden auf FSC-Produkte?
Unsere Kunden interessieren sich
immer mehr für die Herkunft unserer angebotenen Produkte und
für die Produktionsbedingungen,
unter denen diese erzeugt wurden. Der Schritt, unzertifizierte
Holzprodukte vollständig aus
dem Sortiment zu nehmen, hat
sich bezahlt gemacht. Unsere
Kunden honorieren unsere Konsequenz und treffen nicht zuletzt
deshalb die Entscheidung, bei
uns zu kaufen.
Gibt es für Sie Alternativen
zu FSC?
Der FSC mit all seinen Arbeitskreisen ist für uns Arbeit und
Richtungsweiser zugleich. Viele
unterstützenswerte Projekte
gehen vom FSC aus, an denen
wir uns nach Möglichkeit beteiligen. Auch das Einbringen
unserer eigenen Arbeitskraft ist
uns wichtig: Das machen wir
beispielsweise im Rahmen des
Marktausschusses. Wir wollen
gemeinsam etwas bewirken.
Was hat FSC für Ihr Unternehmen in den letzten Jahren gebracht?
Mit dem FSC haben wir einen
verlässlichen Partner gefunden,
der auch Hilfestellungen bietet.
Den ein oder anderen kritischen
Bereich hätten wir ohne einen
Hinweis aus den FSC-Gremien
vielleicht nicht selbst entdeckt.
Welche Erwartungen haben
Sie an die Organisation FSC?
Wir wünschen uns eine kontinuierliche Weiterarbeit an wichtigen
Themen wie: nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern,
Artenvielfalt und Artenschutz,
soziale Mindeststandards in der
Produktions- und Lieferkette.
Wichtig ist uns auch, dass am
Thema Konsumenteninformation
stetig weitergearbeitet wird: Der
FSC hat bereits einige Erfolge
zu verbuchen und konnte durch
seine Arbeit Aufmerksamkeit und
Verständnis für die Ziele nach­
haltiger Forstwirtschaft
erhöhen. Die Sensibilisierung der
Konsumenten
wird allerdings
immer eine herausfordernde Aufgabe bleiben, vor allem im
Hinblick auf die gewachsene
Anzahl an Zertifizierungssystemen.
21
Der Macher
Von Papier aus landwirtschaftlichen Abfällen bis hin zu veganer
Verpackung: Bei gruendrucken
gibt es im Bereich Verpacken,
Drucken, Farbe und Papier alles.
Vor allem aber Neues, Anderes, Besonderes. Lutz Köhler
ist ein Entdecker in der Branche. Inspiriert vom nahen
Naturschutzgebiet des Bergwerkswalds am Standort seiner
Druckerei im Süden von Gießen
macht er sich viele Gedanken um
das nachhaltige Herstellen von Drucksachen, um klimaverträgliche und
ressourcenschonende Verfahren. Natürliche und umweltgerechte Druckfarben gehören selbstverständlich
auch dazu. Aber Lutz Köhler belässt es nicht beim Nachdenken
und Philosophieren – er handelt,
er setzt Ideen um. Und dies tut
er erfolgreich, innovativ und
ungewöhnlich.
22
Welche Innovation kam beim Druck des
aktuellen FSC-Jahresberichts zum Einsatz? Im letzten Jahr wurde ja der Umschlag mit Lebensmittelfarbe gedruckt,
was viel Beachtung gefunden hat.
lichkeit durch einen speziellen Dispersionslack, auf Lebensmittelbasis, eine Barriere- und
Sperrschicht aufzubringen, die den Übergang
– Migration – petrochemischer Stoffe aus der
Umgebung deutlich einschränkt.
Dieses Jahr haben wir uns bewusst dazu entschieden, den FSC-Jahresbericht auf ein Naturpapier aus Frischfaser zu drucken. Die Frischfaser steht in der Ökobilanz deutlich schlechter
da, keine Frage!
Aber wir wollen die überhöhten Preise beim
Einkauf von Recyclingpapieren nicht mehr diskussionslos hinnehmen.
Weder im Büro- noch im Verpackungsbereich
sind recycelte Fasern teurer als Frischfasern. Nur
wir Bogendrucker zahlen über 30% mehr beim
Einkauf von Recycling-Papieren. Ich bin mir sicher, dass das nicht mit rechten Dingen zugeht!
Das wirkliche Highlight des aktuellen Jahresberichts ist jedoch die verwendete Druckfarbe. Sie verzichtet zu 100 % auf Kobalt und ist
somit schwermetallfrei. Außerdem dünstet die
Druckfarbe nicht aus und das fertige Druckprodukt riecht nicht unangenehm!. Damit werden
schon jetzt die Anforderungen für das ab 2016
neu Umweltzeichen „Blauer Engel“ für Druckerzeugnisse RAL-UZ 195 erfüllt.
Für ein ganz spezielles Anwendungsgebiet
arbeiten wir mit einem zellulosefreiem, hoch
nassfestem Rockpaper, hergestellt aus 80%
Steinmehl.
Marktreif ist unsere vegane Verpackung , die
zu 100% auf tierische und petrochemische
Substanzen in Farbe, Beschichtung und Kleber
nachweislich verzichtet.
Welche bemerkenswerte Entwicklungen
gibt es im Bereich der nachhaltigen Verpackungsindustrie?
Eine der neuesten Entwicklungen am Markt ist
die Herstellung von Zellulose zur Herstellung
von Papier und Kartonagen aus landwirtschaftlichen Abfällen.
Wir suchen im Augenblick nach einer Mög-
Wo sehen Sie künftige Potentiale für
nachhaltige Verpackungen?
Momentan gibt es aus meiner Sicht gravierende
Mängel bei der Verpackung von Bio-Produkten.
Ökologisch korrekt hergestellte Lebensmittel,
deren Verarbeitung lückenlos zertifiziert wurde,
werden dann gedankenlos in unzertifizierter
Verpackung oder im Materialmix mit schlecht
rezyclierbaren Kunststoffen verkauft. Ich denke, das ist Augenwischerei, denn gerade der
Biofachhandel sollte sich Gedanken über die
Verantwortlichkeit für die gesamte Produktkette
machen, für ihr gesamtes Angebot und damit
auch für Verpackungsmöglichkeiten. Auf dem
Markt werden bereits nachhaltige Verpackungsund Drucklösungen für die Bio-Industrie angeboten. Wir bei gründrucken verfügen über
marktreife, umweltfreundliche und nachhaltige
Alternativen auch für diesen Bereich. Ziel muss
es sein, eine klare kraftvolle Produktbotschaft an
den Verbraucher zu geben: Verantwortung!
23
Auf immer mehr Produkten deutschland- und weltweit ist das FSC-Logo zu sehen.
Und auch seine Bekanntheit rückt immer mehr ins Bewusstsein der Menschen. Das
unterstreicht unsere erfolgreiche Arbeit.
Mittlerweile kennt jeder zweite Bundesbürger das FSC-Logo für verantwortungsvolle
Forstwirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS-Emnid im September 2014. Bei der gestützten Bekanntheit,
konnte der FSC von 33 % in 2012 auf gut 50% in 2014 zulegen. 26 % der Befragten
kennen das FSC-Logo, haben zumindest schon einmal davon gehört oder es gesehen.
Auch in Bezug auf die Kaufentscheidung und das Vertrauen der Verbraucher in FSC
zeigte sich, dass FSC unangefochten das führende Zertifikat aus Sicht der Verbraucher
ist, wenn es um Produkte aus verantwortungsvoller und nachhaltiger Forstwirtschaft
geht.
Vergleich gestützte Bekanntheit des FSC –
2012 und 2014
2014
macht an!
24%
49%
26%
50%
2012
nein, kenne ich gar nicht
weiß nicht/ keine Angabe
ja, ich kenne das FSC-Logo,
aber nur dem Namen nach
ja, ich kenne das FSC-Logo, habe ich
auch schon mal gesehen oder darüber gelesen
Vertrauen in das FSC-Logo
13%
Dieses Ergebnis ist ein
Quantensprung in
der Bekanntheit des
15%
ja
72%
24
nein
weiß nicht /
keine Angabe
25
FSC-Generalversammlung:
Ein bewegendes Ereignis
Unterschiedliche Einflussgruppen und Organisationen. Ideen und Vorstellungen, die
manchmal schwierig miteinander vereinbar sind. Eine FSC-Vollversammlung ist oft
ein großes Potpourri an Weltanschauungen,
Gedanken und Emotionen. Da kommt es
immer wieder zu spannenden Situationen.
Und so war es plötzlich sehr
still im großen Versammlungssaal, als die internationale FSC-Vollversammlung
im September 2014 in Sevilla
kurzzeitig ihre Beschlussfähigkeit verlor und eine Zwangs26
pause einlegen musste. Was
war geschehen? Mit über 700
Teilnehmern (Mitglieder und
Beobachter) war die Veranstaltung die bislang größte
FSC-Veranstaltung seit Gründung der Organisation vor
über 20 Jahren. Aus jeder der
drei im FSC gleichberechtigt
entscheidenden Kammern (Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftskammer) waren jeweils über
70% der weltweit fast 900
FSC-Mitglieder als Teilnehmer
registriert. Sechs Tage lang
suchten sie nach Lösungen
für die Herausforderungen der
Wälder und Waldwirtschaft.
Engagierte Diskussionen
und Protest
Laut wurde es dann, als einem Antrag des FSC Mitglieds
Greenpeace mit deutlicher
Mehrheit zugestimmt wurde.
Damit wurde das wichtigste
Thema für die Umweltkammer des FSC verabschiedet.
Der FSC wird sich nun künftig in seinen Standards verstärkt für die Sicherung der
letzten intakten Naturwälder
auf der Welt einsetzen. Weltweit hatten in den letzten
Jahren große Umweltverbände wiederholt Bedenken
geäußert, ob die bestehenden
Instrumente der FSC-Zertifizierung ausreichen, um das
erfolgreich zu schaffen. Nach
intensiven und teilweise sehr
emotional geführten Debatten zwischen Umweltvertretern und Waldbesitzern, stand am Ende eine
Lösung, die bei allen drei FSC-Kammern auf
deutliche Zustimmung gestoßen ist. Im Kern
sollen nun Indikatoren für den Schutz entsprechender Waldgebiete formuliert und ins
FSC-System integriert werden. Die Entscheidung wurde unter lautem Beifall und teilweise
unter Tränen engagierter Umweltschützer
gefeiert.
Allerdings verstummten die Gespräche, als ein
wichtiges Thema für die Sozialkammer bei der
Abstimmung durchfiel. Ziel des Antrags war
es, die konsequente Umsetzung und Prüfung
der ILO-Kernarbeitsnormen (ILO – International Labour Organization) in allen FSC-Betrieben, also insbesondere auch in denen der
Verarbeitungskette, weltweit durchzusetzen.
Die unmittelbare Umsetzung könnte zu gravierenden Rechtskonflikten führen; so die
Befürchtung.Die Ablehnung des vorgelegten
Antrages sorgte für Verstimmungen bei Gewerkschaften und Sozialkammermitgliedern
weltweit, die als spontane Protestreaktion
die Versammlung verließen. Damit war die
FSC-Generalversammlung nicht mehr beschlussfähig.
Nach einer längeren Unterbrechung brachen
die Sozialkammermitglieder ihren Protest
jedoch ab, kehrten zurück ins Plenum und die
Veranstaltung konnte fortgesetzt werden.
Im Dialog Kompromisse finden
Der Vorgang macht deutlich, wie zentral es für
den FSC ist, die Unterstützung aller Kammern
in gleicher Weise zu haben. Gelingt dies nicht,
ist der FSC als Gesamtorganisation in Frage
gestellt und handlungsunfähig. Zur Frage der
ILO-Kernarbeitsnormen hat sich die Generalversammlung am Ende dafür ausgesprochen,
zeitnah diese Grundanforderungen in FSC-Betrieben verbindlich und überprüfbar anzuwenden. Inzwischen hat ein Prozess begonnen,
im Zuge dessen nun eine international praktikable Lösung zur weiteren Verbesserung der
Arbeitsbedingungen in zertifizierten Betrieben
gesucht wird.
Beide Debatten zeigen, wie wichtig für die
Weiterentwicklung des FSC-Systems ein intaktes 3-Kammersystem ist. Lösungen zu kontroversen Themen und die Fähigkeit im Dialog zu
Kompromissen zu finden: Damit kann der FSC
seine Glaubwürdigkeit untermauern und sich
umso lauter für den Wald stark machen.
27
Keine Chance für
Bis vor kurzem, war in vielen Bereichen der Holzwirtschaft
die lautere und legale Holzherkunft eine unbekannte Größe. Importeure und der Einzelhandel wussten oft nicht,
woher Produkte genau stammen, aus welcher Holzart
sie hergestellt sind oder was in der Lieferkette überhaupt
passiert. Holzwirtschaft war, nachdem die Baumstämme
den Wald verlassen hatten, eine „Black Box“ – irgendetwas geschah mit dem Holz in dieser Box, und es entstanden Produkte daraus, aber niemand hatte genaue Informationen dazu. In dieser „Black Box“ tummelten sich
auch Akteure mit krimineller Energie, für sie war es die
Spielhölle der Holz-Falschspieler, die damit den Ruf der
ganzen Branche aufs Spiel setzen. Sicherheit für Verbraucher und Unternehmen bringt hier FSC mit der Zertifizierung in der Verarbeitungskette.
Der Verbraucher – privat, gewerblich oder öffentlich –
verlangt nun mehr Transparenz und eine Absicherung.
Denn der eigene Konsum soll nicht an einem anderen
Ort der Welt Ursache für einen Albtraum sein. Zunehmende Berichte von Waldzerstörung, Landraub, Artenverlust und Menschenrechtsverletzungen haben die
Verbraucher nachhaltig aufgeschreckt und nachdenklich
gemacht.
Legale Herkunft? Illegaler Holzeinschlag?
FSC bringt Sicherheit!
Durch Kontrollen, klare Regeln
und Kommunikation unterstützt FSC die extra Anstrengungen der Forstleute und
Unternehmen, damit diese als
Mehrwert auch beim Verbraucher ankommen und wahrgenommen werden. Der Mehrwert ist das Vertrauen und
ein damit verbundenes gutes
Gefühl, das richtige Holz, das
richtige Papierprodukt, gekauft
zu haben. Studien zeigen dabei immer wieder: FSC bietet
28
bei Holz und Papier ein hohes
– andere Zertifizierungssysteme deutlich übertreffendes –
Maß an Sicherheit.
Ist Eichenholz wirklich Eichenholz? Stammen die schönen
Bankirai-Dielen wirklich aus
legaler Forstwirtschaft oder
vielleicht doch aus illegalem Holzeinschlag? Wer in
Deutschland ein Produkt im
Handel kauft, geht eigentlich
davon aus, dass die Produktbeschreibung auf der Verpa29
ckung korrekt ist. Bei Holz
und Papierprodukten entlarven Untersuchungen jedoch
immer wieder Lieferungen,
bei denen eine lautere legale
Herkunft nicht gewährleistet
ist oder die Angaben auf den
Produkten nicht stimmen. Im
Zusammenhang mit der seit
2013 geltenden EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) berichten immer mehr Marktakteure,
dass die staatlichen Inspekteure dem FSC viel Bedeutung
beimessen, wenn es um die
Verifizierung der Angaben zu
Herkunft, Holzart und Legalität
geht.
Zahnen von WWF Deutschland. Nicht einmal ein Drittel
der Holzprodukte waren korrekt bezeichnet und enthielten
keine bedenklichen Holzarten.
Eine Analyse von 144 Papier­
produkten, die unter die
EU-Holzhandelsverordnung
fallen, ergab im selben Jahr,
dass auch hier 18 Prozent der
untersuchten Papiere eine
Mischung verschiedener tropischer Hölzer, die mit großer
Wahrscheinlichkeit aus dem
Naturwald stammen (MTH),
enthielten. Auch diese Tropenholzfasern waren nicht korrekt
deklariert worden. Ein Impor-
FSC bringt durch die anspruchsvollen Standards und
die regelmäßigen Kontrollen
Licht und Transparenz in den
Holzhandel. Für Verbraucher
und Handel bedeutet FSC
daher die größte Sicherheit
bei Holz- und Papierprodukten auf dem Markt. Trotzdem
macht sich seit einigen Jahren
auch der FSC die Methoden
zunutze. Im Rahmen der Qualitätssicherung in der FSC-Produktkette testen auch FSC und
ASI – die Akkreditierungsorganisation für FSC-Zertifizierer –
regelmäßig FSC-Produkte mit
Hilfe forensischer Methoden.
Modernste Analysemethoden geben Aufschluss
Mittels verschiedener forensischer Methoden (dazu
gehören Holzanatomie, Papier-Fasermikroskopie, Isotopenmethode oder Genetik)
entlarvte der WWF Deutschland 2014 beispielsweise bei
einer Stichprobe mit unterschiedlichen Holzprodukten
Falschspieler. Über 60 Prozent
der untersuchten Produkte
waren aus Sicht der Umweltschützer bedenklich. So bestanden einige Produkte nicht
aus der deklarierten Holzart
oder es wurde erst keine Holzart angegeben. „Besonders
erschreckend war, dass wir bei
unseren Untersuchungen auch
nicht deklarierte Tropenholzarten gefunden haben, die
auf der Roten-Liste der IUCN
mit hohem Gefährdungsstatus
stehen“, erläutert Johannes
30
Gegen alle
Widerstände
Seligenstädter Stadtwald wird FSC zertifiziert
Phasenkontrastmikroskopie anhand einer Probe Tissue-Papier
teur war sogar davon überzeugt, dass sein Papier überhaupt keine Holzfasern enthalten würde. Diese und andere
Untersuchungen zeigen, dass
insbesondere in Verbindung
mit der seit 2013 geltenden
EUTR forensische Methoden
eine zunehmende Bedeutung
bei der Bekämpfung von illegalem Holz spielen.
Damit generiert der FSC zusätzliche Sicherheit, dass Holz
aus einer sozial und ökologisch
förderlichen Forstwirtschaft
auch beim Verbraucher ankommt und Falschspieler keine
Chance haben.
Politik lebt von Diskussion, aktiver Gestaltung und auch dem
Durchsetzen von Interessen. Da müssen auch mal Widerstände überwunden werden. Das tat die Stadtratsfraktion
von Bündnis 90/Grüne in Seligenstadt für eine FSC-Zertifizierung in ihrem Stadtwald. Der Wunsch nach mehr Transparenz, mehr Bürgerbeteiligung, mehr wirtschaftlicher Sicherheit und vor allem mehr Natur war der Antreiber. Trotz
viel Getöse und Geschrei der Gegner einer FSC-Zertifizierung gelang es in einer politischen Allianz mit der örtlichen
CDU, Mitte 2014 eine Mehrheit für die Zertifizierung zu
gewinnen. Damit wird der Wald der Seligenstädter jetzt zum
Bürgerwald und trägt künftig das FSC-Zertifikat.
Ausgangspunkt für den im
November 2013 gestellten
Antrag zur Zertifizierung des
Stadtwaldes war unter anderem eine Informations-Veranstaltung der Grünen im Kreis
Offenbach (AK-Umwelt). Hier
wurden, zusammen mit dem
zuständigen Forstamtsleiter
vom Landesbetrieb Hessen
Forst, verschiedene Waldbewirtschaftungssysteme erläu-
tert. „Dabei konnten wir uns
im Vergleich der beiden Waldzertifizierungssysteme PEFC
und FSC ein Bild machen,
das FSC-Zertifikat erwies sich
dabei als das weiterreichende und zukunftsweisendere“,
erläutert der Seligenstädter
Stadtverordnete Peter Störk.
„Die wesentlichen Alleinstellungsmerkmale von FSC waren
dabei aus unserer Sicht, dass
soziale, naturschutzfachliche
und wirtschaftliche Anforderungen gleichwertig berücksichtigt werden. Damit
wird die von uns angestrebte
Sicherstellung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung unseres kommunalen Waldes am
31
glaubwürdigsten umgesetzt“,
so Störk weiter. „Mit dem
PEFC-Zertifikat dokumentiert
der Forstbetrieb lediglich, dass
er sich getreu den in Deutschland geltenden Forstgesetzen
verhält. Es bleibt deshalb weit
hinter den Ansprüchen an einen modernen Umweltschutz
und eine zeitgemäße demokratische Bürgerbeteiligung
zurück“, sagte der Seligenstädter Stadtverordnete.
Fachliche Aufklärung
in der Debatte war
notwendig
Bei der Abstimmung in der
Stadtverordnetenversammlung
wirkt sich für die FSC-Entscheidung ebenfalls positiv aus,
dass Anfang 2014 auch die
Schwarz-Grüne Koalition auf
Landesebene die Zertifizierung
des Staatsforstes beschlossen
hatte. Mit außergewöhnlich
heftigen Reaktionen versuchten die Seligenstädter Fraktionen von SPD, Freie Wähler
und FDP sowie Vertreter der
Jagdlobby die Entscheidung zu
torpedieren. Mit fadenscheinigen Argumenten versuchten
unterschiedliche Interessengruppen, auch nach der Entscheidung der Stadtverordneten, Stimmung zu machen.
Die Zertifizierungsfrage war
hier jedoch eher nur ein Ventil,
um die noch neue politische
Kooperation aus Grünen und
CDU in Seligenstadt in Frage
zu stellen.
FSC Deutschland bemühte
sich daher erfolgreich, die
Debatte in Bezug auf die Zertifizierung zu versachlichen.
Mit einem einseitigen Inter-
view in der Lokalzeitung – der
Offenbach Post – konnte FSC
Geschäftsführer Dr. Uwe Sayer
viele falsche Behauptungen
über FSC richtigstellen, so dass
am Ende die Seligenstädter
Bürgerinnen und Bürger und
ihr Wald die Gewinner der
FSC-Zertifizierung sind.
Die Geschichte um die Zertifizierungsentscheidung in Seligenstadt zeigt, dass FSC davon lebt, dass sich Menschen
für ihren Wald einsetzen. Mit
viel Engagement und auch einem dicken Fell erreichten die
Seligenstädter Grünen gegen
Widerstände eine FSC-Zertifizierung für ihren Stadtwald.
Nach erfolgreichem Audit
sollen die rund 800 Hektar Seligenstädter Wald Teil der erst
2014 zertifizierten kommunalen Zertifizierungsgruppe beim
Forstamt Langen werden.
Ein erfolgreiches Jahr
für den FSC
Geschäftsbericht 2014
Das Jahr 2014 war für FSC Deutschland ein erfolgreiches,
weil die Gesamtorganisation im operativen Bereich wesentliche Ziele erreichen konnte. Die Revision des Deutschen FSC-Standards wurde plangemäß weitergebracht,
so dass Mitte 2015 ein zweiter Standardentwurf zur öffentlichen Konsultation vorgelegt werden konnte und die
Services für Unternehmen konnten konsequent ausgebaut
werden.
Das finanzielle Wachstum von FSC Deutschland konnte
ebenso konsequent fortgesetzt werden. Im Vergleich zum
Vorjahr wurde ein Umsatzzuwachs von 24% erreicht.
Gesamtein­nahmen betrugen kon­solidiert für Verein und
GmbH zusammen nach Abzug interner Leistungen 871T
€. Neben der konsequenten Konsolidierung und des konsequenten technischen Ausbaus der Geschäftsstelle konnte eine Rücklage von knapp 45T € geschaffen werden (s.
konsolidiertes Gesamtergebnis). Der Anteil der GmbH am
Gesamtergebnis betrug etwa 37% und dokumentiert die
Rolle der GmbH als Service-Dienstleister von FSC Deutschland für Unternehmen.
®
32
33
Zahlene r gebnisse
Zahlenergebnisse 2014
FSC
in € (2014)
Einnahmen
Mitgliedsbeiträge
GmbH
in € (2014)
FSC
in € (2013)
148.398
138.331
Projektgelder
46.848
97.592
FSC-Zuschuss
340.915
104.188
Wirtschaftskooperationen
16.986
339.883,24
34.740
Spenden
7.298
1.027
Infomaterial
4.508
8.307
Sonstiges
8.165
81.016
Honorare
3.083
1.909
Interne Leistungen (FSC-GmbH)
Summe
Einnahmen FSC
Zahlenergebnisse 2013
GmbH
in € (2013)
268.840,46
–
214.999
–
105.106
576.200
554.882
467.110
373.946
-299.531
-254.162
-207.367
Reisen
-19.607
-17.690
-18.631
-13.319
Büro
-24.056
-90.779
-22.009
-56.368
Werkverträge/Projekte
-11.785
-83.531
-37.786
-53.139
Infomaterial, Event, Internet
-43.832
-45.504
-35.021
-34.782
Sonstiges
-7.701
-18.097
-23.036
-8.502
Ausgaben
Bilanzergebnisse
-214.999
8% Projektgelder
8% Projektgelder
59% FSC-Zuschuss
59% FSC-Zuschuss
1% Spenden
-209.304
Interne Leistungen (FSC-GmbH)
26% Mitgliedsbeiträge 26% Mitgliedsbeiträge
61% Wirtschaftsk
61% Wirtschaftskooperationen
3% Wirtschaftskooperationen
3% Wirtschaftskooperationen
39% Interne Leistungen39% Interne Leist
1% Spenden
3% Weitere Einnahmen3% Weitere Einnahmen
(Honorare, Infomaterial,(Honorare, Infomaterial,
Sonstiges)
Sonstiges)
Ausgaben FSC
Ausgaben
Personal
Einnahmen GmbH
Ausgaben GmbH
39% Personal
39% Personal
4% Reisen
4% Reisen
5% Büro
5% Büro
Verein (2014)
17% Büro
8% Informationsmaterial,
8% Informationsmaterial,
Event, Internet
Event, Internet
15% Werkverträge/Projekte
15% Werkverträg
1% Sonstiges
Ausgaben
-555.131
-495.751
-373.478
44.915
-249
-28.641
469
3% Sonstiges
Konsolidierte Ausgaben
Konsolidiertes Ergebnis
Anteil GmbH an
konsol. Einnahmen:
34
3% Sonstiges
Umsatzentwicklung seit Vereinsgründung
Entwicklung der
Gesamtergebnisse
Gesamt (2014)
Verein (2013)
GmbH (2013)
Gesamt (2013)
Entwicklung Jahresums. (ca.)
Entwicklung Jahresums. (ca.)
1998 . . . . . . . . . . . . . . . . 40.000 €
1999 . . . . . . . . . . . . . . . . 68.000 €
2000 . . . . . . . . . . . . . . 100.000 €
2001 . . . . . . . . . . . . . . 115.000 €
2002 . . . . . . . . . . . . . . 120.000 €
2003 . . . . . . . . . . . . . . 250.000 €
2004 . . . . . . . . . . . . . . 300.000 €
2005 . . . . . . . . . . . . . . 330.000 €
2006 . . . . . . . . . . . . . . 280.000 €
2007 . . . . . . . . . . . . . . 2008 . . . . . . . . . . . . . . 2009 . . . . . . . . . . . . . . 2010 . . . . . . . . . . . . . . 2011 . . . . . . . . . . . . . . 2012 . . . . . . . . . . . . . . 2013 . . . . . . . . . . . . . . 2014 . . . . . . . . . . . . . . 2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
214.999 €
105105,92 €
-214.999 €
-105105,92 €
Konsolidierte Leistung
Konsolidierte Einnahmen
17% Büro
8% Informationsmaterial,
8% Informations
Event, Internet
Event, Intern
1% Sonstiges
41% Interne Leistungen41% Interne Leistungen
Interner Leistungsausgleich
Einnahmen
3% Reisen
-105.106
-531.285
GmbH (2014)
54% Personal
3% Reisen
2% Werkverträge/Projekte
2% Werkverträge/Projekte
(in Euro pro Jahr)
Konsolidierung
54% Personal
576.200 €
339.883 €
916.083 €
467.110 €
268.840 €
735.951 €
-316.286 €
-555.131 €
-871.417 €
-390.646 €
-373.478 €
-764.123 €
44.666 €
-28.172 €
37%
37%
330.000 €
350.000 €
430.000 €
450.000 €
523.000 €
581.000 €
736.000 €
916.000 €
-11.000 €
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -8.400 €
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.000 €
............................... 0 €
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22.000 €
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68.000 €
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -32.000 €
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -28.000 €
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.600 €
.....................
35
FSC Deutschland und seine Mitglieder
Entwicklung FSC®-zertifizierte Waldfläche
weltweit
in Mio ha
Deutschland
in tausend ha
200
1.000
800
150
600
Unabhängig von der Mitgliederzahl pro Kammer hat jede Kammer gleiches Stimmrecht und Stimmgewicht.
100
400
50
Gesamt
Organisationen/
Unternehmen
Einzelmitglieder
Sozialkammer
21
7
14
Umweltkammer
28
10
18
Wirtschaftskammer
118
85
33
Stimmfähige Mitglieder
167
102
65
53
34
19
Fördermitglieder
200
0
Jahr→
93
94
95
96
97
98
neue FM Fläche weltweit
99
00
01
02
03
04
neue FM Fläche Dtl.
05
06
07
08
09
10
11
Gesamt FM Fläche weltweit
12
13
14
0
Gesamt FM Fläche Dtl.
Stand April 2015
4.1 Milliarden Mal FSC
(Trademark-Service)
Mit dem Trademark-Service unterstützt FSC Deutschland alle in
Deutschland tätigen großen Endkundenhändler bei der Nutzung der FSCWarenzeichen. Damit haben wir
es geschafft, dass in Deutschland
rund 4,1 Milliarden Werbemittel mit
FSC-Werbung gedruckt wurden.
Der Trademark-Service hat sich damit
bei Endkundenhändlern etabliert und
trägt dazu bei, dass FSC in einem der
36
international zentralen Verbrauchermärkte gut sichtbar ist. Dies trägt
auch zur Bekanntheit des FSC bei und
hilft Verbrauchern, schon in Werbung
zu erkennen, welche Produkte aus
verantwortungsvoller Forstwirtschaft
stammen. Insgesamt werden Trademark-Lizenzen im Endkundenhandel
derzeit in 32 Ländern weltweit vergeben, Deutschland ist hier das führende Land.
Entwicklung der COC-Zertifizierung
weltweit
in Mio ha
Deutschland
in tausend ha
30
2,4
25
2,0
20
1,6
15
1,2
10
0,8
5
0,4
0
93
94
95
96
neue COC-Zertifikate weltweit
97
98
99
00
01
02
neue COC-Zertifikate Dtl.
03
04
05
06
07
08
09
10
Gesamt COC-Zertifikate weltweit
11
12
13
14
0,0
Gesamt COC-Zertifikate Dtl.
37
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FSC-Zertifizierun
ist nachhaltig!
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² Im
² Absicherung
Vom Konflik
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39
Konzept und Umsetzung:
www.alexander-wald.de
Im Original gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier.
Der Druck des Geschäftsberichts
wurde ermöglicht durch die
freundliche Unterstützung der
Druckkollektiv GmbH.
Impressum
Herausgeber:
FSC Deutschland
Verein für verantwortungsvolle
Waldwirtschaft e.V.
Merzhauser Str. 183
79100 Freiburg
Telefon: +49 761 3865350
E-Mail: [email protected]
www.fsc-deutschland.de
Redaktion:
Lars Hoffmann, Dr. Uwe Sayer
Ein Produkt der Gutes Holz Service GmbH
Forest Stewardship Council®
FSC® F000213
40
Wir bedanken uns bei Sappi
Europe für die freundliche Unterstützung bei der Realisierung des
Heftes. Als Hersteller hochwertiger Papiere engagiert sich Sappi
weltweit für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung.
Als FSC-zertifiziertes Unternehmen bietet Sappi zahlreiche Papiersorten mit FSC-Zertifikat an.
Dies Heft wurde gedruckt auf: Magno Natural - ein Markenpapier von
Sappi Europe
(Umschlag: 250 g/m²,
Innenteil: 120 g/m²).
Bildnachweis:
FSC Deutschland,
FSC International, Shutterstock,
Martin Schwenninger, gründrucken,
Hornbach, Ulet Ifansasti/Greenpeace