Prof. Dr. Mathilde Niehaus - Arbeitsmarkt

Betriebliches
Eingliederungsmanagement:
Erfolgsschlager oder Ladenhüter
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln 1. 
2. 
Besteht ein Bedarf nach BEM? - Ausgangssituation
Synopse: BEM in Deutschland
- 
Umsetzung: Erfolgsschlager oder Ladenhüter?
- 
Erfolgsfaktoren
3.  Handlungsfelder
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Studie Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) •  Studie zu Präven.on und gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen in Unternehmen (inkl. Kenntnis-­‐ und Umsetzungsstand des BEM) i.A. des BMAS (Niehaus et al., 2008) •  Bundesweite Onlinebefragung von Stakeholdern in Unternehmen und Dienststellen (N = 630) , ZB Befragung (N=570) und 20 Intensivinterviews Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Evaluation
Niehaus et al.
à  verfügbar unter
http://www.bmas.de/
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•  Niehaus, M., Vater, G. (2014). Psychische
Erkrankungen und betriebliche Wiedereingliederung. In:
Psychische und psychosomatische Gesundheit in der
Arbeit. Ecomed Medizin
•  Niehaus, M., Friedrich-Gärtner, L. (2011). Betriebliches
Eingliederungsmanagement bei der Polizei. NordrheinWestfalen.
•  Niehaus, M. & Marfels, B. (2008). Pilotstudie zum
betrieblichen Eingliederungsmanagement nach § 84
Abs. 2 SGB IX bei Lehrerinnen und Lehrern. In
Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online.
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Teil 1 :
Besteht ein Bedarf nach BEM?
- Ausgangssituation
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Ausgangssituation: Es betrifft uns alle!
Demographischer Wandel –
Wandel in der Arbeitswelt
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Fachkräftemangel
•  Bereits heute in einzelnen Branchen und Regionen
sowie in Bezug auf spezifische Qualifikationen
Fachkräfteengpässe à können sich künftig noch
verschärfen (Bundesministerium des Inneren 2011)
•  für Ingenieurberufe, Ärzte und Pflegekräfte, in
einigen Regionen auch für so genannte primäre
Dienstleistungstätigkeiten
•  KMU haben noch größere Schwierigkeiten ihre Stellen
zu besetzen, als große Unternehmen (Innovationsbüro
Fachkräfte für die Region 2012)
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Es betrifft uns alle: Handlungsbedarf
•  alternde Erwerbsbevölkerung
•  mit steigendem Lebensalter aber werden die
Ausfallzeiten länger
•  Muskel-Skelett - / Psychische Erkrankungen
nehmen zu
•  Je nach Branche spezifische Alters- und AUStruktur
•  Fachkräfteengpässe
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Teil II:
Gesetzlicher Rahmen und
Umsetzung
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BEM § 84, 2 SGB IX
Externe Hilfen
Rehabilitationsträger
Arbeitgeber
klärt
Interessenvertretung
Ggf. Beteiligung von Werks/
und Betriebsarzt
Servicestelle und
Integrationsamt
Betroffene
Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer
Ziele: Arbeitsunfähigkeit überwinden
erneuter Arbeitsunfähigkeit vorbeugen
Arbeitsplatz erhalten
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln BEM Umsetzung: Erfolgsschlager oder Ladenhüter?
•  Heterogenes Bild, kein eindeutiger Trend
•  In Großbetrieben zum größten Teil eingeführt
•  Knapp 10 Jahre nach Einführung ist das BEM immer noch nicht
flächendeckend bekannt
•  In Klein- und Mittelbetrieben besteht Nachholbedarf
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Erfolgsfaktoren für die Einführung
und Umsetzung des BEM –
Wie wird es ein Erfolgsschlager?!
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Betriebliches Gesundheitsmanagement
•  Ist ein BGM vorhanden, besteht mehr Interesse an BEM
–  BGM ist geeignet Teilhabebedarfe aufzudecken
–  Wiedereingliederung unter dem Dach eines
Gesundheitsmanagements kann auf Gesundheit und
Ressourcen fokussieren
•  Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind
noch nicht ausreichend verbreitet
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Betriebsinterne Unterstützung
•  SBV spielen eine maßgebliche Rolle bei der Einführung des
BEM sowie Personalräte und Betriebsräte
•  Werks- und Betriebsärzte
–  sind häufig in das BEM eingebunden
–  sind in der Lage Reha-Bedarf zu erkennen
–  Datenschutz!
•  Findet eine betriebsärztliche Betreuung nur punktuell statt,
fehlen wichtige Erkenntnisse
•  SBV und BR/PR können Zustimmungsbereitschaft erhöhen
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Externe Unterstützung und Kooperation
•  Zahlreiche Modellprojekte belegen die Bedeutung von
Kooperationen für die Umsetzung und den Erfolg
eines BEM
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Nur punktuell vorhanden
Nachhaltigkeit ist nicht immer gewährleistet
Trägerübergreifende Modelle sind selten
Angebote der sozialen Sicherungssysteme sind den
betroffenen Unternehmen und Personen nicht
ausreichend bekannt
à Aufsuchende Beratung der Betriebe durch SVTrägern
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Teil 3 :
Handlungsbedarf in der Praxis
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Erfolgreiches Gesundheits- und
Eingliederungsmanagement in Verwaltungen
§  Zentrales Steuerungsgremium auf Führungsebene
-  dezentral verantwortliche, geschulte Akteure in allen
Betriebseinheiten
-  Kooperation aller relevanten Fachbereiche
-  Beteiligung der Beschäftigten
-  finanzielle Ressourcen/ personelle Ausstattung
§  Professionelle Akteure mit Entscheidungsbefugnis
§  Controlling – regelmäßige Evaluation
§  SBV und PR als Vertrauens- und Kontrollinstanz – Mittler
zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten
§  Gemeindenahe Unterstützungsangebote (IFD,
sozialpsychiatrische Dienste, Suchtberatung usw.)
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Dr. Britta Marfels
Universität zu Köln 9
Handlungsfelder für die Praxis
•  Betriebliche Akteure bei der Einführung und Umsetzung des
BEM stärken
•  Ausweitung der betrieblichen Gesundheitsförderung, spezielle
Angebote für KMU
•  Transparenz der Rehabilitationsleistungen
•  Trägerübergreifende Koordination und Kooperation
•  Vernetzung von BEM mit Prävention, Arbeitsschutz
Lehrstuhl für Arbeit und Berufliche Rehabilita<on Prof. Dr. Mathilde Niehaus Universität zu Köln Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
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