„Die Drei Damen" zaubern Jazz auf Stundenplan Vielumjubeltes Konzert des Trios in der Berufsschule 2 -Projekt-Ziel: Interesse an anderen Musikrichtungen wecken Von Bernhard Brunner „Abracadabra" - und schon ist die Aula der Berufsschule 2 in Passau mit 250 Besuchern restlos ausverkauft. Nein, keine Zauberei, sondern der Glücksgriff der eifrigen Projektgruppe der Industrieklasse (IK) 12 a mit der Verpflichtung des gefragten Musik-Trios „Die Drei Damen" steckt hinter dem großartigen Veranstaltungserfolg vom Freitagabend. „Klavierkontakte" heißt die Reihe, die bei der jüngsten Auflage dank der bestens aufgelegten Interpretinnen ihrem Namen alle Ehre machte. Ganz im Sinne des Projekts und nach dem Geschmack der Jugend gaben sich Lead-Sängerin Lisa Wahlandt, Andrea Hermenau (Piano und Gesang) und Christiane Öttl (Bass und Gesang) locker auf der Bühne und als Stars ohne Berührungsängste in der Pause beziehungsweise nach dem Konzert am CD-Tisch. Unermüdlich signierten die drei Damen Tonträger und Plakate, erfüllten Autogrammwünsche und beantworteten Fragen der begeisterten Zuhörer. So gern das Trio zwischen den einzelnen Liedern unter- und gegeneinander zickt, am liebsten über das Alter von Frontfrau Lisa Wahlandt, so entspannt ist es im Umgang mit dem Publikum. Klassenziel erreicht - diese Bemerkung darf der projektverantwortliche Lehrer Wolfgang Braumandl der IK 12 a mit den Projektsprechern Isabella Schäffner und Damian Goeres in die Zeugnisse oder zumindest ins Stammbuch schreiben. Die Mit- Gut drauf präsentierten sich „Die Drei Damen" Christiane Öttl (v.r.), Lisa Wahlandt und Andrea Hermenau bei ihrem Auftritt in der Aula der Berufsschule 2, wo sie nicht nur mit Musik auf höchstem Niveau zu begeistern wussten, sondern auch mit viel spontanem Witz. - Foto: Brunner schüler für Musikrichtungen zu interessieren, die sie normalerweise nicht im Fokus haben, dürfte am Freitag mit Jazz, Swing und Pop wenigstens ein bisschen gelungen sein. Vom starken Zukauf zeigten sich sogar „Die Drei Damen" überrascht. „Aber hallo, die Berufsschule 2 Passau - Respekt", skandierte Lisa Wahlandt nach dem Steve-Miller-Ohrwurm „Abracadabra" von 1982 als Intro und gestand, nur mit maximal hundert Leuten gerechnet und deshalb auf den Einsatz eines Technikers verzichtet zu haben. War's ernst oder ironisch gemeint - die Rache folgte prompt mit Aussetzern an einem bandeigenen Mikrophon. Doch das von Knacks-Geräuschen, die kurzzei- tig an ein Feuerwerk erinnerten, begleitete Umstöpseln überspielte Pianistin Hermenau im wahrsten Sinn des Wortes - souverän mit einem überlangen Solo, den Takt mit dem Stöckel des linken Schuhs gestampft. Neben weiteren Liedern aus der aktuellen CD „Die Drei Damen" - in Englisch, Deutsch und astreinem Bairisch - hatten Lisa, Andrea und Christiane nach Passau auch ein paar brandneue Stücke mitgebracht. Besonders bemerkenswert die eigenartige Interpretation des Neue-Deutsche-Welle-Klassikers „Sternenhimmel" von Hubert K., wie „Abracadabra" ebenfalls aus dem Jahr 1982 und irgendwie Symbol dafür, dass die Organisatoren und Initiatoren des äußerst amüsanten Konzertabends seinerzeit noch irgendwie an der Milchstraße die berühmten Sternchen putzten. Von wegen „Da muaß i ja lacha", wie ein Song des Trios heißt: Die Berufsschüler aus der Projektgruppe bekamen Super-Noten von den Akteurinnen für das geradezu professionell geschaffene Künstler- Ambiente. „Da haben's auch mal was gelernt an der Schule", kokettierte Bassistin Christiane Öttl, die sich als Passauerin zwischen den vielbelachten Liebesliedern an alles andere als an „Klavierkontakte" auf einer Parkbank unterhalb der Berufsschule erinnern konnte. Dazugelernt hatten übrigens auch „Die Drei Damen", die Schulleiter Robert Lindner eingangs begrüßt hatte: Im Gegensatz zum Gastspiel im nahen Tiefenbach im Oktober 2015 waren diesmal ausreichend CDs für den etwas anderen „Pausenverkauf" mit im Gepäck, um dem so schön besungenen Ziel ein großes Stück näher zu kommen: „Wenn i amoi reich bin." Und dann sorgt eine Profi-Technik-Crew für einwandfrei funktionierende Mikros.
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