Wolfram Höll / Drei sind wir © www.agentur-standart.de Wolfram Höll, 1986 in Leipzig geboren, ist Autor und Hörspielregisseur und lebt in Biel. Er hat Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und Theater an der Hochschule der Künste Bern studiert. Sein vielfach ausgezeichnetes Stück Und dann wurde 2013 am Schauspiel Leipzig uraufgeführt (Regie: Claudia Bauer). Für das Stück wurde Höll der Mülheimer Dramatikerpreis 2014 verliehen und in der Kritikerumfrage von »Theater heute« wurde er zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. In der Spielzeit 2014/15 war Höll Hausautor am Theater Basel, wo im Mai 2015 sein Stück Vom Verschwinden vom Vater uraufgeführt wurde. 2015 erhielt er den © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 1 Lessing-Förderpreis des Freistaates Sachsen sowie den Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft. Im Februar 2016 wird sein neues Stück Drei sind wir am Schauspiel Leipzig uraufgeführt. NEU 2 Damen, 3 Herren, Besetzung variabel Uraufführung: Schauspiel Leipzig 20.02.2016 Regie: Thirza Bruncken SYNOPSE Ein junges Paar träumt davon, nach Kanada zu gehen. Doch dann erwartet es ein Kind, das wegen einer schweren Form von Trisomie vielleicht nicht lebend geboren werden wird. Als das Kind zur Welt kommt, lebt und »anders ist«, halten die beiden an ihrem Traum fest. Mit Frühling, so der Name des Jungen, begeben sie sich in die unbekannte Ferne. In Québec empfängt sie Dany Daniel, der als freundlicher Tod fortan den Takt bestimmt und die drei durch fünf Jahreszeiten geleitet. Frühling wächst und entwickelt sich, steht im Mittelpunkt der Familie, deren Angehörige um ihn und seine Eltern kreisen, achtsam und ängstlich, stets um seinen baldigen Tod wissend. Und immer © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 2 wieder sind da außerdem die Zuschreibungen selbst von Fremden, die das Anderssein des Kindes erwähnen und mit erschaffen. Doch wer oder was kann »Normalität« für sich beanspruchen? Und ist dieser Anspruch nicht ganz obsolet, wenn nicht gar obszön? In Drei sind wir führt Wolfram Höll seine Figuren und uns an geheimnisvolle, manchmal unheimliche Orte, denen noch andere Wirklichkeitssedimente innewohnen, in denen andere Zeiten aufscheinen und vieles in der Schwebe bleibt. Zugleich besticht sein Stück durch die äußerst genaue Sprache, die den Dingen auf den Grund geht. Beharrlich und zärtlich kommt sie den Figuren nahe, zeigt sie in Momenten von Innigkeit und Glück wie auch in ihrem Hadern und mit ihren Schwächen. Und in ihrem Bemühen, in einer Situation des Erleidens und Entsetzens weiterhin nach den eigenen Handlungsmöglichkeiten, nach dem Wagnis zu suchen. © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 3
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