Verbunden mit der Grimselwelt Ein gewichtiges Duo Wasserkraft im

grimselwelt
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US-Botschafterin Suzi LeVine
Verbunden mit der
Grimselwelt
Glarner und Anderegg
Ein gewichtiges Duo
Präsident VSE Kurt Rohrbach
Wasserkraft im
Wirbel der Zeit
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trom aus Wasserkraft – in dieser
Ausgabe dreht sich alles um unsere
heimische Ressource. Sie ist die Wirbelsäule der Schweizer Stromversorgung.
Und die KWO ein substanzieller Teil davon. Was die KWO an der
Grimsel produziert, ermöglicht den Städten, sich zu
entwickeln. Das war bei der
Gründung der KWO bereits
so und ist heute – die KWO
feiert übrigens in diesem
Jahr ihren 90. Geburtstag –
noch genauso. Eine saubere,
erneuerbare und heimische
Quelle. Tragen wir Sorge
zu ihr.
Die folgenden Seiten beleuchten unsere Wasserkraft aus verschiedenen Blickwinkeln.
So liess sich Suzi LeVine, neue US-Botschafterin in Bern, mit ihrer Familie im
Naturresort Handeck von der Wasserkraft
begeistern. Im Interview erzählt Kurt
Rohrbach, Präsident der Schweizer Elektrizitätswerke über die Herausforderungen
unserer Wasserkraft im europäischen Umfeld, und dann treffen im Kraftwerk Handeck mit den Kranzschwingern Matthias
Glarner und Simon Anderegg heimische
Muskelkräfte auf die Wasserkraft. Ganz
zuhause in den Hasli-Gewässern ist Markus Meyer, Präsident der kantonalen Fischer und leidenschaftlicher Politiker. Er
verrät uns, warum er gerne im Wasser steht.
Schön, dass Sie unser Magazin interessiert!
Willkommen in der Grimselwelt
grimselwelt
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Energiegeladen
Glarner und Anderegg – Ein gewichtiges Duo
Seite 8–9
Die Muskelkraft der Meiringer Schwinger Simon Anderegg und
Matthias Glarner trifft auf Wasserkraft. Umgeben von leistungsstarken Turbinen verraten die beiden Cousins ihr Erfolgsgeheimnis.
Perspektive
Fotografin Susanne Vettiger
Seite 12–13
Die Fotografi n und Autorin Susanne Vettiger liebt die Landschaften der Grimselwelt. Sie lässt aus Unscheinbarem etwas Besonderes werden – auch bei «schlechtem» Wetter. Einen solchen Moment hat sie für das Grimselwelt Magazin ausgewählt. Weitere
Aufnahmen können diesen Sommer im Besucherzentrum Grimsel
Hospiz bewundert werden.
Dr. Gianni Biasiutti
Impressum
Herausgeber KWO Kommunikation, Innertkirchen
Gestaltung und Realisation Laufwerk, Bern
Projektleitung Franziska Ackermann, Ernst Baumberger
Direktor KWO, Kraftwerke Oberhasli AG
Im Gespräch
Präsident VSE Kurt Rohrbach
Seite 14–15
Bilder Franziska Ackermann, David Birri, Rolf Neeser,
Robert Bösch, Susanne Vettiger, Bruno Petroni
Texte Franziska Ackermann, Ernst Baumberger,
Thomas Herren, Annette Marti
Der Präsident des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen, Kurt Rohrbach, erklärt, wieso die Wasserkraft derart in
Bedrängnis geraten ist. Und ist überzeugt, dass die Wasserkraft
auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Ein Blick über
die Schweizer Grenze auf den internationalen Strommarkt.
US-Botschafterin Suzi LeVine
Verbunden mit der
Grimselwelt
Persönlich
Präsident BKFV Markus Meyer
Seite 10–11
Glarner und Anderegg
Fokus
Seite 16–19
Wasserkraft – Rückgrat der Schweizer Stromproduktion
Ein gewichtiges Duo
Die Grimselwelt ist ein Engagement der
KWO, Kraftwerke Oberhasli AG
Im Untergrund der Grimselwelt herrscht jahraus, jahrein Hochbetrieb: Hier wird aus Wasserkraft Strom für über 1,2 Millionen
Menschen gewonnen und über kilometerlange Leitungen in die
Städte und Agglomerationen transportiert – seit über 90 Jahren schon.
Präsident VSE Kurt Rohrbach
Wasserkraft im
Wirbel der Zeit
Titelgeschichte
US-Botschafterin Suzi LeVine
Die KWO gewinnt 2014 den Welterbe-Kristall
der Stiftung UNESCO Welterbe Schweizer Alpen
Jungfrau-Aletsch für ihr Engagement zur Aufwertung der Gewässer im Oberhasli.
Seite 4–7
Die US-Botschafterin Suzi LeVine taucht mit ihrer Familie in die
Grimselwelt ein. Sie ist fasziniert von der Landschaft und der
Stromproduktion aus Wasserkraft. Mit uns plaudert sie über ihre
Ziele, die Bedeutung der Familie und die ersten Eindrücke über
die Schweizer/-innen…
Druck Stämpfli AG, Bern
Auflage 35’000 Exemplare
Markus Meyer, Präsident des Bernisch Kantonalen Fischerei-Verbands, fischt gerne in den Gewässern an Grimsel und Susten.
Dank dem Miteinander von Umweltverbänden und KWO sind die
Fischbestände trotz Wasserkraftnutzung stabil.
Streiflichter
Interessantes aus der Region
Seite 20–21
Auf einen Blick
Veranstaltungen und Service-Adressen
Seite 22–23
Mix
Produktgruppe aus vorbildlicher
Waldwirtschaft und
anderen kontrollierten Herkünften
Cert no. SQS-COC-023903, www.fsc.org
SQS-COC-100061
© 1996 Forest Stewardship Council
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Landschaft und Natur beeindrucken die US-Botschafterin in Bern,
Suzi LeVine, im Grimselgebiet besonders. Sie komme sich vor, wie in
der gigantischen Kulisse für den Film «Lord of the Rings», sagt sie
bei einem Besuch im Kraftwerk an der Handeck.
lleine die Anfahrt sei ein Spektakel, Tage nach dem Absturz erregte weltweites
sagt Suzi LeVine, sowie sie mit ih- Aufsehen und ging als erste alpine Luftretrer Familie im Hotel Handeck an tung in die Geschichte ein. Für Suzi LeVine
der Grimselpassstrasse eintrifft. Ein brei- hat die damalige Aktion noch heute ihre
tes Lachen zieht über das Gesicht der Bot- Bedeutung: «Die Beziehungen zwischen
schafterin. «Awesome» sei es hier – «ehr- der Schweiz und den USA waren unmittelfurchtgebietend», einfach wunderbar. Sie
bar nach dem Krieg gestört. Doch man war
sei glücklich, da zu sein. Frau Botschafterin offen genug, einander zuzuhören. So liess
LeVine gibt sich wohltuend unverkrampft. sich neues Vertrauen bilden», sagt sie. Die
Ihre Begrüssung «Hi, I’m Suzi» ist in der Geschichte des Flugzeugabsturzes nimmt
kurzen Zeit, seit die Amerikanerin in Bern die Botschafterin sinnbildlich für ihre Artätig ist, bereits zum Markenzeichen ge- beit in der Schweiz. Sie sei überzeugt, dass
worden. «Hallo, ich bin Suzi» wischt alle
sie auch jetzt eine Chance habe, Vertrauen
Gedanken über die Benimmregeln vom
zu gewinnen, wenn sie die Ohren offen halte.
Tisch und schafft eine sympathische Atmosphäre. Turnschuhe und T-Shirt unterWährend die beiden Kinder auf dem
streichen den Eindruck. Die Botschafterin Spielplatz hinter dem Haus spielen, rühmt
verbringt mit ihrem Mann Eric und den Suzi LeVine die «Locals». Man habe sie
beiden Kindern Sidney und Talia zwei un gewarnt, es sei nicht so einfach, in der
komplizierte Ferientage im Grimselgebiet – Schweiz Kontakte zu knüpfen. «Alles nur
Wanderung, Kraftwerksbesuch und Ge- halb so schlimm», sagt die Botschafterin,
nuss im Familienhotel Handeck stehen da- «mich beeindruckt, wie die Leute miteinbei im Vordergrund.
ander umgehen, welche Offenheit und
Herzlichkeit hier herrscht.» Sidney und
Obwohl Suzi LeVine erst seit dem Juni Talia, die Kinder, sind nur mit Mühe vom
2014 Botschafterin der USA in der Schweiz Trampolin wegzubringen. Auf dem Proist, hegt sie für das Berner Oberland eine
gramm steht ein Besuch im Kraftwerk
besondere Vorliebe. Noch vor ihrem offi- Grimsel 2. Von der Handeck passaufwärts,
ziellen Amtsantritt besuchte sie im Rah- neben der Staumauer des Räterichbodenmen einer Gedenkveranstaltung den Gau- sees, beginnt die unterirdische Fahrt zum
ligletscher, wo im Jahre 1946 ein ameri- Kraftwerk. Jetzt sind auch die Kinder wiekanisches Dakota-Flugzeug abgestürzt ist. der ganz bei der Sache. Der Stollen verläuft
Unter den Passagieren befanden sich hoch- ungefähr drei Kilometer durch den Berg
rangige Militärs der amerikanischen Be- und ist mit Kleinbussen befahrbar. Vor eisatzungstruppen in Österreich sowie deren
nem grossen Tor ist die Autofahrt zu Ende,
Angehörige. Die Rettungsaktion mehrere
dahinter liegt die Kraftwerkskaverne. Die
Vorstellung, direkt unter dem Grimselsee
zu stehen, hat etwas Faszinierendes und
Grusliges zugleich – tief im Berg drin, verborgen im Herzen des Grimselgranits,
schlägt der Puls der Wasserkraft.
In der Kaverne geht der Kraftwerksalltag vonstatten wie immer – egal ob mitten am Tag oder in der Nacht. Die Aktivitäten richten sich nach dem Strombedarf.
Eine Turbine ist zerlegt und gewährt Einblick ins Innenleben. Die perfekt geschwungenen Radschaufeln, die mächtigen Schrauben und Nieten, die wuchtigen
Rohre und überdimensionalen Werkzeuge
sind ein Zeugnis der Ingenieurskunst und
geben ein optisch schönes Bild ab – Maschinenbau in Reinkultur. Die Augen der
Frau Botschafterin glänzen. Suzi LeVine
ist studierte Ingenieurin und hat ein ausge-
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Interview: Annette Marti, Foto: Rolf Neeser
«Hi, I’m Suzi»
sprochenes Flair für technische Errungenschaften. Die energiegeladene Technik
und die Kraft der Natur sind im Grimselgebiet dicht ineinander verwoben. Nicht
weit vom Kraftwerk Grimsel 2 entfernt
liegt die Kristallkluft, ein Jahrmillionen
altes Wunderwerk der Natur. Die Kluft
mit den unzähligen, funkelnden Kristallspitzen in allen Grössen ist während der
Bauarbeiten für die Kraftwerke im Jahr
1974 zufällig entdeckt worden. Die Kinder
kommen zum Staunen nicht heraus. Suzi
US-Botschafterin Suzi LeVine zu ihren Zielen, dem
Image der Schweiz und dem Schwimmen in der Aare.
Ihre Kinder machen gratis Ferien. Im Juni und
Oktober übernachten und essen Ihre Kinder
im Hotel und Naturresort Handeck kostenlos
(Kinder von 0 bis 15 im Zimmer der Eltern).
Suzan «Suzi» LeVine ist seit dem 2. Juni 2014 Botschaf-
Ob Sonne oder Regen: Die blumenübersäten
Bergwiesen, die lustigen Alpschweine und
Murmeltiere, die funkelnde Kristallkluft im
Berg und der Abenteuerspielplatz im Alpgarten und im Wald der Widmannshöhe, die Alpkäserei und die steile Gelmerbahn – diese
Handeck-Erlebnisse vergisst man nie mehr.
terin der USA in Bern. Sie ist nicht eigentlich ausgebildete Diplomatin, sondern hat nach ihrem Studium Karriere gemacht als Product Manager bei Microsoft. Später arbeitete sie
beim Reiseportal Expedia sowie im Bereich der Lernwissenschaften.
Ehrenamtliche Tätigkeiten waren ihr stets sehr wichtig. So gründete
sie in Seattle unter anderem eine jüdische Organisation, die sich für
das Wohl der Gemeinschaft einsetzt. Für den Wahlkampf von Barack
Obama hat Suzi LeVine in grösserem Umfang Geld gesammelt. Die
Botschafterin lebt mit ihrem Mann Eric und den beiden Kindern
Sidney und Talia in Bern.
Annette Marti: Hat sich Ihr Bild der Schweiz verändert seit Ihrem Amtsantritt in Bern?
Suzi LeVine: Die Eindrücke, die ich heute habe, stimmen mit meinen allerersten Erfahrungen überein. Mit 18 machte ich eine Rucksackreise durch Europa. Ich war nicht lange in der Schweiz, aber ich konnte sehen, wie die Schweiz verschiedene Menschen und
Kulturen zusammenbringt. In einem Pub in Zürich traf ich durch Zufall auf den Rabbi
aus meinem Viertel in Seattle. Er reiste mit einer Gruppe polnischer Jugendlicher via
Zürich nach Israel. Die Welt ist klein, nicht wahr?
Diese kleine Schweiz erleben Sie jetzt vor Ort?
Meine Begegnung von damals zeigte mir eben auch, wie viele Länder auf irgendwelche
Weise mit der Schweiz verknüpft sind. Dies wird mir heute immer wieder bewusst. Wenn
ich an die Rolle der Schweiz in der OSZE denke oder zum Beispiel im Iran, dann kann
ich die Bemühungen um eine neutrale Position und den Einsatz für Dialog nicht genug
rühmen. Persönlich fühle ich mich sehr wohl in der Schweiz, ich empfi nde die Menschen
als sehr warmherzig und offen.
Kinderparadies Handeck
Kinderspielplatz im Alpgarten
Bachlauf zum Spielen und Stauen
Spielzimmer
Grillieren beim Säumerstein
Gelmerbahn
Handeckfallbrücke
Kristallweg, auf den Spuren der Säumer
Welches sind Ihre wichtigsten Ziele als Botschafterin in der Schweiz?
Ich befi nde mich immer noch im Modus des Zuhörens, um zu verstehen, was die grössten Themen sind und welche Chancen sich bieten. Sicher werde ich alles daran setzen,
die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und der USA zu stärken. Ich sehe
es aber auch als globale Herausforderung, die Sicherheit grundsätzlich zu erhöhen. Wir
müssen an der Basis Anstrengungen machen, um Gewalt zu reduzieren.
LeVine meint: «Das Zusammenspiel von
Technik und Natur ist hier ganz besonders
faszinierend.»
Beim Mittagessen zurück im Hotel
diskutiert die Familie über die Erlebnisse.
Sidney und Talia wollen sich nochmals erklären lassen, wie genau die Kristalle entstanden sind und ob das Kraftwerk wirklich direkt unter dem See liege. Ausserdem
wird der nächste Tag geplant. Die Familie
liebt die Berge und das Wandern. Vor dem
Umzug in die Schweiz lebten die LeVines
an der amerikanischen Westküste in Seattle.
Der Sinn für die Natur sei dort viel ausgeprägter als in anderen Städten der USA, erklärt Suzi LeVine. Vielleicht fühle sie sich
deshalb in der wortwörtlichen Mitte der
Schweizer Berge so wohl. Die Wanderung
rund um den Gelmersee ist deshalb schnell
beschlossene Sache. Allerdings kommen
jetzt neue Fragen: Ist die Gelmerbahn
wirklich die steilste Standseilbahn Europas? Und die Hängebrücke hinüber zur
Talstation, wie hoch ist sie genau? Der
nächste Tag wird es zeigen…
Hat man als Diplomatin mit einem so grossen Aufgabenbereich überhaupt Freizeit?
Was meine beruflichen Aufgaben angeht, achte ich grundsätzlich sehr genau darauf, genug Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Meine Kinder helfen mir da ganz automatisch. Sie holen mich zurück und fordern Aufmerksamkeit. Das ist ganz gut so, denn ich
bin überzeugt, dass man stark und gesund sein muss, sonst kollabiert das Ganze. In Bern
haben wir viele tolle Freizeitmöglichkeiten: Im Sommer bin ich mit meinem Sohn von
einer Brücke in die Aare gesprungen, um im 16 Grad kalten Wasser zu schwimmen. Das
war super. Im Augenblick sind es vor allem die Spaziergänge mit unserem Hund, die wir
alle schätzen.
Was sind die wichtigsten Eindrücke von Ihrem Besuch in den Kraftwerken der KWO?
Mich hat beeindruckt zu sehen, wie sich saubere Energie produzieren lässt auf einer wirtschaftlich soliden Basis. Die grundsätzliche Frage, der sich auch die USA stellen muss,
ist, wie sich die Kosten für erneuerbare Energie vergüten lassen. Die fossile Energieproduktion hatte über Jahrzehnte Zeit, ihre Kosten zu amortisieren. Da muss man sich logischerweise fragen, welche Rolle der Staat spielt. Mit dieser Frage kämpfen wir auch in
den USA. Was sind die Pros und Contras von Subventionen? Wie soll man erneuerbare
Energie fördern?
Welche Rolle können die Schweiz und die USA in diesem Zusammenhang einnehmen?
Wie bei vielen anderen Themen erachte ich die globale Zusammenarbeit grundsätzlich
als sehr wichtig. Wir sind alle miteinander verbunden. Das müssen wir unbedingt verstehen. Alles, was wir tun, hat einen Einfluss auf die Nachbarländer und auf die Erde.
Im Energiesektor der Schweiz zeigt sich das ja auch deutlich. Das Land ist mit Europas
Energiepolitik eng verbunden. Was die globalen Auswirkungen unseres Energiekonsums
angeht, muss man sich zudem bewusst sein, dass sie möglicherweise nicht rückgängig
gemacht werden können. Aus meiner früheren Tätigkeit in der Freiwilligenarbeit habe
ich allerdings gelernt: Jedes Individuum kann einen Beitrag leisten!
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Inmitten der Berge sind sie aufgewachsen, die
zwei Kraftpakete Matthias Glarner und
Simon Anderegg. Seit Jahren trainieren die zwei
Schwinger im Duo – nicht zuletzt deswegen
sind die beiden Cousins so erfolgreich.
Der Sinneswandel kam überraschend: Schwingen, die urtümliche Sportart der Bergler, hat sich zu einem neuen Lieblingssport
der Schweizerinnen und Schweizer entwickelt. Gerade in städtischen Kreisen gehört es neuerdings zum guten Ton, ein Schwingfest zu besuchen. Im Haslital ist das Schwingen seit eh und je ein
selbstverständlicher Teil des alltäglichen Lebens. In manchen Familien schwingen die Grossväter, die Väter, irgendwann die Kinder. Simon Anderegg aus Meiringen stammt aus einer solchen Familie. Die Begeisterung für den traditionsreichen Sport wurde ihm
in die Wiege gelegt. Mit acht Jahren legte er los und ist dabei geblieben, aus Leidenschaft für den Sport, aber auch aus Freude an
der Tradition. Stets mit dabei auf seinem
sportlichen Weg ist Cousin Matthias Glarner. Auch er schwingt, seit er acht Jahre alt
ist. In den gut 20 Jahren seither haben die
zwei Cousins viel erreicht –mit knapp 30
Jahren gehören sie zu den Routiniers der
Szene und zu den zuverlässigen Pfeilern des
ohnehin starken Berner Teams. Matthias
Glarner hat nicht weniger als 91 Kränze an
Schwingfesten gewonnen, Simon Anderegg steht bei 74.
Der Hype ums Schwingen kümmert
die beiden Meiringer nicht gross. Für sie
steht die sportliche Freude am Zweikampf
im Vordergrund, die Kollegialität innerhalb der grossen Familie der Schwinger,
aber auch die Atmosphäre an den Schwingfesten, die friedliche Stimmung, der Geschmack von Bratwurst, Sägemehl und
Stumpen. Positiv fi nden sie allerdings, dass
sie heute stärker als Sportler wahrgenommen werden. «Früher wurden wir ausserhalb der traditionellen Schwing-Regionen
eher belächelt», sagt Anderegg. Nicht nur
das Interesse der Öffentlichkeit und der
Medien ist gestiegen, Schwingen hat sich
auch aus sportlicher Sicht verändert. An
einem Schwingfest treten nicht wie früher
ein paar Älpler an, die den Sommer über
zu den Kühen schauen, sonst aber nicht
viel trainieren. Obwohl auch heute die
meisten Spitzenschwinger neben dem
Sport einer Arbeit nachgehen, braucht es
nebenbei einen Trainingsumfang von 15
bis 20 Stunden pro Woche. Kraft- und
Konditionstraining im Wechsel gehören
dazu sowie das eigentliche Üben im
Schwingkeller. Die zwei Cousins trainieren in aller Regel gemeinsam und verbessern sich gegenseitig. «Wir wären beide
ohne den anderen nicht da, wo wir jetzt
sind», beschreibt Matthias Glarner ihre
Beziehung, «das ist ganz klar.»
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mit sich
Muskelkraft trifft Wasserkraft: Matthias Glarner und Simon Anderegg im
Kraftwerk Handeck 1 an der Grimsel.
Über all die Jahre haben sich die zwei extrem gut kennengelernt.
«Ich habe mir kürzlich überlegt», sagt Glarner, «ich kenne Simon
besser als meine Freundin, mit der ich seit sieben Jahren zusammen
bin». Aus diesem ständigen Neben- und Miteinander ziehen beide
sehr viel. Sie weisen den anderen auf kleinste Details hin, die letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Sie spielen gemeinsam
mögliche Zweikämpfe mit bestimmten Gegnern durch und legen
sich passende Strategien zurecht. Zugleich sind sie sich gegenseitig
ein wichtiger Gradmesser. «Wenn ich im Training merke, dass Matthias in super Form ist, dann motiviert mich das auch», erklärt Anderegg. Was, wenn sie an einem Schwingfest gegeneinander antreten müssen? «Das ist nicht so einfach», sagen beide und schauen
sich mit einem vielsagenden Lächeln an. Häufig komme es an einem
Schlussgang zu einer solchen Situation, und das sei dann schon
schwierig, weil ja logischerweise nicht beide gewinnen können.
Auch wenn sie es nicht beide gleichzeitig schaffen können, ihr grösstes Ziel ist das gleiche: ein Sieg am Brünigschwinget. «Für uns
Meiringer wäre dies das Grösste», sind sich die Cousins einig.
Es braucht nicht unbedingt einen Besuch am Eidgenössischen Schwingund Älplerfest, um die Faszination des Schwingens nachvollziehen zu können. Im Gegenteil, die beiden Schwinger Matthias Glarner und Simon Anderegg empfehlen, ein kleineres Fest zu besuchen, wo es viel einfacher
ist, in das spezielle Schwinger-Ambiente einzutauchen. In der Region
Haslital bieten sich dazu verschiedene Möglichkeiten:
Schwing- und Älplerfest Engstlenalp
Samstag, 18. Juli 2015, Engstlen-alp ob Innertkirchen
Brünigschwinget
Sonntag 26. Juli 2015 (Ersatzdatum Sonntag, 2. August 2015),
Brünigarena auf dem Brünigpass
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Rechtsanwalt, Präsident und Freizeitfischer
Gebirgsbäche: Naturkraft und Lebensraum
Gewässer zur Produktion von Wasserkraft
nutzen und gleichzeitig fischen? Wie geht das zusammen? Markus Meyer, der oberste Fischer des
Kantons Bern, kennt die wechselhafte Geschichte
dieser Kombination.
Fürs Fotoshooting steigt Markus Meyer mit
Fliegenfischer-Rute und Wathosen in den Bach. Unter der Fischerweste lugt ein Hemd hervor, das zum
Anzug gehört. Für die vollständige Verwandlung vom
Geschäftsmann zum Fischer reichte die Zeit nicht.
Doch das Outfit spiegelt Markus Meyers vielseitiges
Engagement. Der Rechtsanwalt aus Roggwil im Oberaargau ist Präsident des Bernisch-Kantonalen Fischereiverbands. In seiner Freizeit fischt er gerne. Während 16 Jahren
war Meyer im Grossen Rat des Kantons Bern und setzte sich stark
für die Anliegen der Fischerei ein. Die wechselhafte Beziehung zwischen Vertretern der Wasserkraft und der Fischer ist ihm deshalb
bestens bekannt. Was anfänglich eine Verbindung war, die überhaupt nicht funktionierte, hat sich in den letzten Jahren zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. «Es geht miteinander», sagt Markus
Meyer, «Wasserkraft kann umweltschonend genutzt werden.» Gelungen ist das Miteinander in einem intensiven Prozess, in dem sich
die Fischer und die Kraftwerksbetreiber gemeinsam an einen Tisch
setzten.
sultat der vielen Verhandlungen ist mit ein
Grund, weshalb Markus Meyer gerne ins
Grimselgebiet reist. Ein Fischer-Ausflug in
die Bergwelt des Oberhasli gehört ohnehin
zu seinen liebsten Beschäftigungen. «Nach
einer langen Pause habe ich mit meinen Kindern wieder mit dem Fischen begonnen. Die
Natur, der Respekt den Tieren gegenüber
und das gemeinsame Erlebnis mit den Kindern sind für mich wichtige Aspekte», sagt
Meyer. Gleichzeitig schätzt Meyer Fischen
auch als gesellschaftliches Erlebnis. Man
würde es vielleicht nicht denken, sagt er,
aber man könne sich sehr gut austauschen
beim Fischen: «Manchmal fische ich gemeinsam mit Geschäftspartnern und Kunden, das eröffnet ganz neue Perspektiven.»
Ausgangspunkt war das Gewässerschutzgesetz, das die KWO
verpflichtete, die Restwassermengen in den Bächen zu erhöhen. Gemeinsam entschieden KWO und Umweltverbände, die ökologischen Rahmenbedingungen zu verbessern, etwa mit dem Bau eines
Fischlifts oder der Renaturierung von Flussläufen. Heute ist laut
Meyer der Fischbestand im Susten- und Grimselgebiet stabil. Dies
im Gegensatz zum generellen Bild in den Fliessgewässern, wo die
Bestände schweizweit massiv unter Druck stehen. Das positive Re-
Alphornbläser
Auf der Suche nach dem
vollkommenen Klang im Berg
sucht er stets die besten Klangplätze. Dass
er ausgerechnet bei seiner Arbeit auf so
spezielle Klangräume stossen würde, damit hatte er nicht gerechnet. In der Freizeit
erkundet Schläppi deshalb hin und wieder
mit seinem Alphorn die verschlungenen
Gänge und Kavernen der KWO und experimentiert im Untergrund mit dem Klang.
«Der Ton ist in einem langen Stollen sozusagen gefangen»,
sagt Schläppi.
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noch nie gehört. Dabei ist
«Ich spiele im
Schläppi, der als BetriebsBerg drin!» Schläppi wird deshalb
mechaniker zu vielen Kraftwerksanlagen
noch manche Tür zu einem Stollen öffnen,
der KWO schaut, ein eigentlicher Echo- einen Ton hinein blasen und horchen, was
Experte. Als passionierter Alphornbläser passiert.
Schleifer
Bären-Wirt
Er hat den Feinschliff im Blut
Ein Dorf –
ein Gasthaus
Was sich im Innern einer Wasserturbine
abspielt, weiss Albert Abplanalp sehr genau.
Er ist Schleifer bei der KWO und damit der
Mann für die Feinarbeit. In der Werkstatt
Grimsel Hydro werden unter anderem Turbinenräder revidiert. Für zahlreiche Arbeitsschritte kommen Maschinen zum Einsatz. Der Abschluss der Revisionen, der
Feinschliff, erfolgt jedoch stets von Hand.
«Genauigkeit, wie sie hier nötig ist, lässt sich
mit den Maschinen nicht erreichen, das ist
alles Handarbeit», erklärt Abplanalp. Er
fährt mit den Fingern über die Oberfläche
des Bechers eines Peltonrads, das er gerade
bearbeitet. Wie das Wasser über die Kante
schiesst, wie es sich in der Mitte teilt und
wieder hinaus fliesst, ist von grösster Wichtigkeit. Geometrie und Wirkungsgrad entscheiden über die Effizienz. Fingerspitzengefühl ist deshalb die wichtigste Voraussetzung für diese besondere Tätigkeit, die
in keiner Berufslehre, sondern nur im Werkstatt-Alltag erlernt werden kann.
Das Hotel Bären in Guttannen ist ein
Stück Dorfgeschichte. Unzählige Gespräche
am Stammtisch, Gemeindeversammlungen
und legendäre Anlässe wie Lottomatch und
Altjahrsbrauch spielen sich seit 200 Jahren
im alten Haus mitten im Dorf ab. In jüngster
Zeit mischen sich unter die bunte Schar von
Stammgästen und Touristen auch Bauarbeiter, die für die Ausbauprojekte der KWO im
Einsatz sind. Seit der Übernahme durch die
Gasser Felstechnik AG 2013 und dem Anbau der zusätzlichen Wohncontainer führt
Arnold «Noldi» Abplanalp nach über sechs
Generationen Rufibachs den Bären. Für ihn
ist das Gasthaus eine Herzensangelegenheit.
Der legendäre Wirt des Gotthard Hospiz
steht nämlich im Ruhestand, theoretisch zumindest. «Dass alles reibungslos läuft, verdanke ich meinem Team», weiss Noldi. «So
kann ich für ein paar Tage abtauchen und
bin mir sicher, dass die Gastfreundschaft
weiter gepflegt wird».
www.baeren-guttannen.ch
12 grimselwelt · perspektive
grimselwelt · perspektive 13
BILDERA
AN DER
VON SUS
Auch bei widrigem Wetter findet
die Fotografin und Autorin neue
«Bergwelten» – seit über 30 Jahren.
Die Augen tauchen sofort ein in die herrlich wilde, raue Landschaft.
Es braucht Zeit, um aus einem unscheinbaren Blick mehr zu machen. Klick! – das Bild ist da. Es wird gezeigt. Ich sehe etwas, das
Du vielleicht auch sehen kannst. So entdeckt man Neues und Interessantes… Susanne Vettiger macht nicht nur Bilder vom Grimselgebiet. Sie teilt ihre Begeisterung für diese tolle Landschaft mit uns.
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14 grimselwelt · im gespräch
sätzlich schwächt die massive Subventionierung deutscher Solarenergie und Windkraft die Position sämtlicher Energieträger, die
sich am Markt behaupten müssen.
Dann ist die deutsche Energiewende an allem schuld?
Klar steht sicher viel guter Wille hinter der deutschen Energiewende, und niemand wollte damit die Schweizer Wasserkraft in
Bedrängnis bringen. Aber zum Teil sind die Effekte aus dem Ruder
gelaufen. Es lässt sich halt nicht alles planen. Auch wenn die Krise noch nicht überstanden ist, bin ich mir sicher: Die Bedeutung
der Wasserkraft wird auf lange Sicht nicht zurückgehen.
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Worin liegt das Potenzial?
Die Wasserkraft ist ein flexibel einsetzbarer Energieträger. Ich
gehe davon aus, dass man in Zukunft noch flexibler sein muss,
um den Launen der gestiegenen Wetterabhängigkeit von Sonnenund Windenergie zu begegnen. Ein Beispiel: Wenn es bewölkt ist
in Süddeutschland, kann die Produktion der Solaranlagen aufgrund der Wetterlage innert einer Stunde um die Leistung von
mehreren Kernkraftwerken sinken. Ein solches Loch stopft man
nicht so schnell. Die Wasserkraft ist geeignet, zumindest einen
Teil dieses Loches auszugleichen. Das Problem dabei ist allerdings,
dass der Preis für diese zuverlässige und damit eigentlich wertvolle Energie zurzeit nicht stimmt.
I n te r v i e w : A n n e t te M a r t i , F o t o s : R o l f N e e s e r
Annette Marti: Wenn Sie als Verbraucher
frei wählen können, aus welcher Quelle
der Strom stammt, den Sie nutzen, was
wählen Sie?
Kurt Rohrbach: Ich würde mich für einen
Mix aus verschiedenen Energieträgern entscheiden, um breit abgestützt zu sein, zum
Beispiel 50 Prozent Wasserkraft, dazu
Wind, Biomasse, Solarenergie, Kernenergie und Gas. Die Lebensweisheit, nicht alle
Eier in einen Korb zu legen, passt für viele
Bereiche, auch für die Energie.
Die Wasserkraft ist eine einheimische,
CO2-freie Energiequelle. Welche Rolle
spielt sie in der aktuellen Energieversorgung der Schweiz?
Es ist gut, dass die Wasserkraft eine tragende Säule in der Versorgung bildet. Sie ist
einheimisch und nachhaltig, steht bezüglich Umweltbelastung sehr gut da. Darüber
hinaus kennen wir uns in dieser Technologie aus. Der Anteil der Wasserkraft an der
nationalen Stromproduktion beträgt heute 60 Prozent. Sie hat fast
nur positive Attribute. In Kauf nehmen muss man, dass sie relativ
«bhäbig» ist. Wenn man sich engagiert, dann geschieht dies für
eine relative lange Zeit. Das Kapital ist gebunden, und man muss
in der Lage sein, auch schwierige Phasen zu durchlaufen.
Die Wasserkraft befindet sich aktuell in
einem extrem bewegten Umfeld. Kurt
Rohrbach, Präsident des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen, erklärt
die Zusammenhänge und besonderen
Herausforderungen.
Die Wasserkraft ist tatsächlich in Bedrängnis, was genau macht
die Situation so schwierig?
Die aktuellen Probleme sind nicht hausgemacht – die Schweiz
kann sich den weltweiten Entwicklungen schlicht nicht entziehen.
Das internationale Umfeld hat sich stark verändert, um nur einige
Punkte zu erwähnen: Neue Gewinnungsmethoden haben in Nordamerika zu einer massiven Steigerung der Gasförderung geführt,
die zur Folge hat, dass die USA viel weniger Kohle benötigen und
entsprechend grosse Mengen billig nach Deutschland exportieren.
Weil bei Kohleverbrennung sehr viel CO2 frei wird, hat sich die
CO2-Bilanz der USA verbessert, während Deutschland eine erhebliche Steigerung seines CO2-Ausstosses vermelden muss. Dies verschlimmert sich noch mit dem Ausstieg aus der Kernenergie. Diese Veränderungen sind mit einem erheblichen Preissturz am Markt
verbunden, den auch die Wasserkraft zu spüren bekommt. Zu-
Die Wasserkraft erfüllt also die Funktion einer Batterie im Auf
und Ab der Solar- und Windenergie…
Wasserkraft ist die einzige Energieform, bei der heute eine Speicherung in grösserem Umfang möglich ist. In Bezug auf das genannte Beispiel reicht die Wasserkraft aber
nicht aus. Die Energiewende mit ihren
Schwankungen bei der Produktion erfordert eine Speicherung in grossem Umfang.
Für die Speicherung über mehrere Wochen
und Monate wird Wasserkraft noch sehr
lange unschlagbar sein. Für die Kurzzeitspeicherung dürften Batterien an Bedeutung zunehmen und zur Konkurrenz werden. Wie rasch lässt sich nicht sagen, weil
noch viel Forschung notwendig ist. Entscheidende Faktoren sind nicht nur der
Preis für Batterien, sondern auch deren
Umweltverträglichkeit und die Verfügbarkeit der zum Bau benötigten Materialien.
Zudem müssen sie auch in genügender
Zahl produziert werden.
Links und rechts grün und grau schimmerndes
Granitgestein – vom Gletscher rund geschliffen,
ganz oben schroff und kantig. Dazwischen kris-
Der Nationalrat hat im vergangenen
Dezember über die Energiestrategie
beraten, die unter anderem vorsieht, die
Wasserkraft gezielt zu fördern. Was
halten Sie von den Vorschlägen?
Das sind noch ungenügende Massnahmen,
aber sehr wichtige Signale. Sie zeigen, dass
die Schweizer Politik hinter der Wasserkraft steht. Ich denke, die Wasserkraft hat auch in der Bevölkerung guten Rückhalt. Mit der Energiestrategie 2050 muss ja eine
gut funktionierende Energieversorgung umgebaut werden, weil
die Kernenergie als Energieträger fehlen wird. Die Wasserkraft
kann dabei eine wichtige Rolle spielen, allerdings müssen die Rahmenbedingungen so gesetzt werden, dass dies auch möglich ist.
Die vorgesehenen Investitionsbeihilfen verbessern die Rahmenbedingungen ein wenig – ein noch immer ungelöstes Problem sind
zum Beispiel die hohen Wasserzinse, darunter leidet die Wasserkraft. Es sind weitere Massnahmen notwendig, damit die Unternehmen in der Wasserkraft weiterhin bauen und so auch ihre technische Kompetenz behalten.
tallklare Bergseelein, Moorlandschaften, pfeifende Murmeltiere. Ganz hinten die Gletscherzunge, ein milchfarbener Stausee mit seiner
imposanten Talsperre: Im Oberaargebiet geben
sich Natur und Technik die Hand. Auf einer Tour
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Sie Einblick in die Faszination der Wasserkraft.
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Oberaar, Mittagessen Kraftwerksmenü im Restaurant und Berghaus Oberaar, Besichtigung
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4. Juli bis 27. September 2015, täglich Dauer 8 h
(Tagesausflug) Preis pro Person CHF 98.- *, inkl.
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Grundsätzlich keine Subventionen und so viel Markt wie möglich. Mittagessen und Transport Sprachen Deutsch
Realistischerweise bleibt aber zurzeit nichts anderes übrig, als (andere Sprachen auf Anfrage) Wichtige Hinweise
marktfremde Massnahmen wie Investitionsbeihilfen zu fordern, Unsere Anlagen sind nicht kinderwagentauglich.
Besichtigung für Kinder ab 6 Jahren empfohlen.
damit die Wasserkraft überleben kann. Wichtig ist, dass diese
Massnahmen enden, sobald die Konjunktur wieder an Schwung Zutritt für Tiere ist nicht erlaubt.
gewinnt oder die übertriebenen Subventionen der anderen Ener* Preisänderungen vorbehalten
gieträger verschwinden.
16 grimselwelt · fokus
grimselwelt · fokus 17
Die Energie aus Wasserkraft verknüpft
die Schweiz auf ganz besondere Weise:
In den Bergen an der Grimsel entsteht
jener Strom, der in den Städten und den
Agglomerationen genutzt wird. Das war
bei der Gründung der KWO Kraftwerke
Oberhasli AG vor 90 Jahren so und ist heute
noch so.
RÜCKGRAT DER
SCHWEIZERISCHEN
STROMPRODUKTION
1728 m Gefälle über
drei Kraftwerksstufen
vom Oberaarsee bis
nach Innertkirchen.
1 Prozent der Schweizer
Landesfläche oder 420 km2.
So gross ist unser Wassereinzugsgebiet.
2400 Gigawattstunden Strom.
So viel Energie produziert die
KWO jährlich mit ihren elf
Kraftwerken. Die Produktionsmenge entspricht dem Stromverbrauch von 1.2 Millionen
Schweizern in einem Jahr.
195 Millionen Kubikmeter Wasser.
So viel kann in den acht Speicherseen der KWO gelagert werden.
Dieses Energielager entspricht der
Menge Wasser, die vier Millionen
Schweizer pro Jahr verbrauchen.
160 Kilometer Stollen. Der
grösste Teil der KWO-Anlagen
liegt kaum einsehbar tief im
Grimselgranit.
Versteckt in
den Tälern
und Felsen
des Grimsel
und Sustengebiets
schlägt der Puls der
Schweizer Stromproduktion. Inmitten der hochalpinen Natur, dem Quellgebiet der Aare, entsteht ein
wesentlicher Teil jener erneuerbaren
Energie, die zur Versorgung der Schweiz beiträgt. Wasserkraft ist das Rückgrat der schweizerischen Stromproduktion, ihr Anteil beträgt
heute schon 60 Prozent, in Zukunft dürfte ihre Bedeutung noch steigen. In den Kraftwerken der KWO werden jährlich 2400 Gigawattstunden Energie produziert, das entspricht
dem Strombedarf von rund 1,2 Millionen Menschen. Das Kraftwerkssystem ist ein eigentlicher Gigant, der sich in die Natur einfügt. Nur die Staumauern und Seen sind sichtbar, der grössere
Teil der Anlagen verbirgt sich unter der Oberfläche, tief im Innern
der Berge. Dort befinden sich Kavernen, Kraftwerke, Leitungen
und Tunnels. Alleine das Stollensystem misst insgesamt 160 Kilometer. Das Wasser wird in acht Stauseen gesammelt und in neun
Kraftwerken in Strom verwandelt.
Gegründet
1925
Aktienkapital
120 Millionen Franken
Aktionäre
50 % BKW Energie AG
16 2/3 % Industrielle Werke Basel
16 2/3 % Energie Wasser Bern
16 2/3 % Stadt Zürich
18 grimselwelt · fokus
grimselwelt · fokus 19
Ingenieure erkannten bereits vor über 100 Jahren das Potenzial der Grimsel. Sie suchten nach neuen Möglichkeiten, den steigenden Strombedarf in den Städten zu decken. An der Grimsel
fanden sie ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Wasserkraft: den harten Granit als idealer Baugrund, der sich an der
Oberfläche in eleganten Formen den Besuchern präsentiert, die
grosszügigen Geländekammern, grosse Niederschlagsmengen
und imposante Höhenunterschiede zwischen den markanten Gipfeln und den tiefen Tälern. 1906 erhielt die BKW die Konzession
für die Nutzung der Wasserkraft, zwanzig Jahre später gründete
sie die KWO als Partnergesellschaft. Seit 1938 sind die Besitzverhältnisse unverändert: Die BKW ist mit 50% Anteil die grösste
Aktionärin der KWO. Die andere Hälfte teilen sich der Kanton
Basel-Stadt und die Städte Zürich und Bern.
Die boomende Industrialisierung in den Städten der 1920erund 1930er-Jahren fand ihre Antwort mit Pionierbauten in den
Alpen. Die Staumauern am Grimselsee wurden 1925 in einer logistischen und baulichen Mammut-Leistung errichtet. Die damals
weltgrösste Talsperre erwies sich aber schon kurz nach dem Bau
als zu klein dimensioniert. Die Vergrösserung ist bis heute ein
mögliches Szenario, aber noch nicht umgesetzt. Das grosse Ausbauprojekt «Grimsel West», das man in den 1980er-Jahren verfolgt hatte, scheiterte am Widerstand. Die Kraftwerksbetreiber
mussten umdenken, ihr Planen folgte damals noch einer weitgehend technischen Logik im Umgang mit Natur und Landschaft.
Rücksicht zu nehmen auf die Natur, sie nicht nur zu nutzen, sondern auch entsprechend zu pflegen, ist seither zu einem wichtigen
Pfeiler der Unternehmensführung geworden. Die neuen Projekte
der KWO sind alle der Nachhaltigkeit verpflichtet.
Der Wert der Schweizer Wasserkraft dürfte im Energiesystem
der Zukunft noch grösser werden. Die einheimische Wasserkraft
ist eine Alleskönnerin: Sie liefert einerseits wichtige Basisenergie
zur konstanten Deckung des Strombedarfs, im Falle einer Nachfragespitze kann die KWO zudem flexibel reagieren. Andererseits vermögen die Kraftwerke bei einem Stromüberschuss ausgleichend zu reagieren. Wasser wird in die
Speicherseen gepumpt, um die Energie zu speichern.
Speicherseen sind heute die einzige Möglichkeit,
Strom in grossem Umfang zu «lagern» und damit
die Schwankungen aus Wind- und Sonnenenergie
abzufangen.
Das natürliche Potenzial der Grimsel, so wie es sich den Pionieren vor 100 Jahren bot, bildet noch heute das Rückgrat der
Wasserkraftnutzung. Die besondere Verbindung zwischen Natur
und Technik ist aber auch in Bewegung. Die KWO befasst sich
intensiv mit der zukünftigen Nutzung. Aktuell werden alte Anlagen saniert und aufgewertet (Handeck 2 und Innertkirchen 1), mit
dem Ziel, mehr Energie und Leistung aus dem heute schon genutzten Wasser zu holen. Vor kurzem ist die Baubewilligung für ein
neues Kraftwerk in Innertkirchen Grund eingetroffen. Nicht nur
Technik und Planung befi nden sich in stetem Wandel, auch die
Natur verändert sich. Mit dem Rückzug der Gletscher sind neue
Gletscherseen entstanden, die zwar in Hinsicht auf Steinschlag
und Erdrutsch Gefahren mit sich bringen. Für die Wasserkraft eröffnet sich aber auch neues Potenzial. Die
KWO versucht mit einem Ausbauprojekt im
Triftgebiet, eine solche Chance zu nutzen. Geplant ist, das vom Gletscher geformte Becken an der
Trift in ein neues Wasserreservoir zu
ver wa ndel n.
Das Projekt befi ndet sich
derzeit in einer relativ langen Planungs- und Prüfungsphase, es wurde aber
allgemein sehr positiv aufgenommen. Die Rahmenbedingungen haben sich verändert: Waren es
beim Widerstand gegen «Grimsel West» vorwiegend
die Umweltverbände, die das Projekt zu Fall brachten, äussern sich heute zahlreiche Protagonisten aus gleichen Kreisen
wohlwollend gegenüber dem Vorhaben an der Trift. Die Situation
zeigt, dass das Gleichgewicht zwischen Natur, Gesellschaft und
Technik steten Veränderungen unterworfen ist. Im Zentrum dieser Symbiose steht die Wasserkraft, der es gelingen muss, das
Gleichgewicht zu halten, um auch längerfristig die Wirbelsäule
der nachhaltigen Schweizer Energieversorgung zu bleiben.
...Ulrich Nyffenegger
Vorsteher Amt für Umweltkoordination und
Energie AUE Kanton Bern
Der Kanton Bern verfolgt eine Energiestrategie, in der bestimmte Ziele festgelegt sind. Welche Rolle spielt dabei die
Wasserkraft?
Ulrich Nyffenegger: Die Energiestrategie 2035 hat zwei Pfeiler,
die Energieeffi zienz und die Nutzung erneuerbarer Energien. In
diesem zweiten Bereich ist die Wasserkraft das eigentliche Rückgrat bei der Stromproduktion. Schon heute beträgt der Anteil der
Stromproduktion aus Wasserkraft im Kanton Bern rund 60 Prozent. Die KWO als grösste Produzentin von Wasserkraft im
Kanton ist dabei natürlich eine sehr wichtige Partnerin. Diese
Bedeutung dürfte mit dem Wegfall des AKWs Mühleberg noch
zunehmen.
Wie soll ein Ausbau der Wasserkraft geschehen, in Form von
vielen Kleinwasserkraftwerken oder mit grossen Anlagen?
Beides – wir müssen das vorhandene Potenzial ausschöpfen. Welche Strecken der Gewässer überhaupt noch genutzt werden sollen,
ist in der kantonalen Wassernutzungsstrategie festgelegt. Die Klimaveränderung stellt uns vor grosse Herausforderungen, öffnet
aber auch neue Perspektiven, wie etwa die Nutzung von neuen
Gletscherseen.
Die KWO verfolgt ein solches Ausbauprojekt im Triftgebiet. Was
halten Sie davon?
Das Projekt Trift erachte ich als sehr wichtig, in ähnlichem Umfang sind keine anderen Vorhaben in Sicht im Kanton Bern. Um
die Wasserkraft zu fördern, ist es gleichzeitig auch sinnvoll, die
Effi zienz und die Flexibilität der bestehenden Anlagen zu erhöhen,
beispielsweise mit dem Einbau neuer Regeleinheiten oder einer Erweiterung der Pumpspeicherung. Die KWO ist sehr gut aufgestellt, gerade
weil sie künftig Regelenergie in grossen Mengen zur Verfügung stellen kann. Auch die
Pumpspeicherung könnte in Zukunft noch
wichtiger werden.
Die Wasserkraft hat es aber nicht so leicht.
Was halten Sie für die grösste Herausforderung?
Aktuell beschäftigen uns das fehlende
Stromabkommen mit der EU und die tiefen
Strompreise. Aufgrund der schwächelnden
Konjunktur ist der Strombedarf generell
gesunken, gleichzeitig befi ndet sich die Energieversorgung im
Umbau – das führt natürlich zu einer grossen Unsicherheit. Niemand kann genau sagen, wie sich die Situation entwickelt. Der
Marktzugang in Europa ist das eine, das andere ist: Wie entwickelt sich der Markt überhaupt? Wie sehen beispielsweise neue
Marktmodelle aus, um Regelenergie abzugelten? Diese Unsicherheit ist derzeit die grösste Herausforderung, und ich verstehe
natürlich, dass dies auch für Investoren ein grosses Problem ist.
Welche Schritte unternehmen Sie unter diesen Voraussetzungen?
Wir treiben die Massnahmen im Bereich Energieeffi zienz voran,
dies ist in jedem Fall wirtschaftlich. Es braucht ein Umdenken:
Wie können wir den Stromverbrauch senken, statt neue Kraftwerke zu bauen? Ein Beispiel: Das Kantonale Tiefbauamt stellt Strassenbeleuchtungen auf LED um. Damit lassen sich 80 bis 90 Prozent Energie sparen, gleichzeitig reduzieren sich die Ausgaben und
wir sparen Geld.
grimselwelt · streiflichter 21
20 grimselwelt · streiflichter
Jährlich besuchen tausende von Touristen das UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch,
um die einmalige Gletscherwelt zu erleben. Doch an wohl kaum einer anderen Stelle im UNESCO
Welterbe ist man in so kurzer Zeit auf Tuchfühlung mit dem Gletscher wie an der Oberaar…
Knapp die Hälfte des Gebietes des UNESCO Welterbes Jungfrau-Aletsch ist vergletschert. Unzählige grössere und kleinere Gletscher bilden dabei die grösste zusammenhängende Eisfläche der Alpen. Die Region ist über weite Teile nur sehr schwer zugänglich. Die Oberaar bietet einen einfachen Zugang zu dieser einzigartigen, hochalpinen
Landschaft. Von der Staumauer des höchstgelegenen Sees der KWO führt eine leichte
Wanderung bis direkt zum Oberaargletscher.
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Das UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch wurde am 13. Dezember
2001 als erstes Weltnaturerbe der Schweiz und der Alpen überhaupt in die Liste der Welterbe-Stätten aufgenommen. Das Label ist die höchste Auszeichnung an eine Naturlandschaft und ist gleichzeitig eine Verpflichtung, diese für die nächste Generation zu erhalten.
Entsprechend den Kriterien der UNESCO umfasst das Welterbe-Gebiet hauptsächlich
Naturlandschaften des Hochgebirges.
UNESCO Welterbe Jungfrau-Aletsch
www.jungfraualetsch.ch
www.grimselwelt.ch
Zwar ist der Oberaargletscher mit einer Länge von rund 4,9 km und einer Fläche
von 5 km 2 ein Zwerg im Vergleich zum riesigen Aletschgletscher. Doch nicht minder ist
das Erlebnis. Bereits kurz nach der Staumauer tritt man über die Schwelle des UNESCO
Welterbes. Die abwechslungsreiche und einfache Wanderung führt entlang des Oberaarsees. Geschützte Flora und Fauna sind eindrücklich: Männertreus gibt es wie Sand am
Meer. Nicht selten hört man unterwegs das Pfeifen der Murmeltiere oder trifft auf Kröten
in den vielen Bachläufen. Bald macht sich der nahe Gletscher bemerkbar: Der Wind weht
kühler, die Vegetation wird karger. Und noch bevor man sichs versieht, ist das Gletschertor in Reichweite. Die Wanderung ist auch gut geeignet für kleine Erdenbürger.
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Veranstaltungen 2015
Mai
August
Serviceinformationen und Adressen
Oktober
Samstag, 30. Mai · Velospass am Sustenpass
Samstag, 1. August · Nationalfeiertag
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Grimselhotels
www.alpenbrevet.ch
Sonntag, 5. Juli · Mineralienbörse
jeweils am Samstag, 4. Juli, 8. August und 5.
Die Mineralienbörse 2015 der Haslistrahler
September findet auf dem Dorfplatz von
findet im Tourist Center Grimseltor in Innert-
September
kirchen statt. www.haslistrahler.ch
Donnerstag, 3. September · Vortrag Nepal
Freitag, 31. Juli – Samstag, 2. August ·
Vortrag von Dr. Bernhard Müller über Nepal im
Nationalfeiertag-Wochenende
Grimseltor, 19 Uhr. Eintritt frei, anschliessend
Im Alpgarten des Hotel Handeck: Aperitif,
Apéro. www.vhs-zib.ch
einfach CHF 6.-
rinth der Stollen, ein Gang durch das Innere des
[email protected] /www.grimselwelt.ch
Berges. Fachkundige Führer begleiten Sie durch
Meiringen-Innertkirchen-Bahn (MIB)
die faszinierende Unterwelt und wissen auf
Guttannen der «Göttannermärt» statt. Ange-
Handeck · Hotel und Naturresort
fast jede Frage eine Antwort. So lässt sich die
boten werden Produkte aus Guttannen und
CH-3864 Guttannen
Stromgewinnung hautnah erleben.
Bahnen
weiter Ferne.
Telefon +41 33 982 36 11
Offen vom 30. Mai bis 18. Oktober 2015
Grimsel Hospiz · Historisches Alpinhotel
1.-August-Grillade mit Salatbuffet, Grilladen und
Betriebszeiten ganzjährig.
Programm
Gelmerbahn (Standseilbahn)
11.00 –13.00 Gelmerbahn retour
Öffnungszeiten 6. Juni bis 18. Oktober 2015
13.00–14.00
Mittagessen – Kraftwerksmenü
Betriebszeiten 9–16 Uhr (Juli und August 9–17 Uhr)
in der Kantine Handeck
Preise Erwachsene retour CHF 32.-/ einfach
CH-3864 Guttannen
14.30–16.35
CHF 16.-; Kinder 6–16 Jahre retour CHF 12.-/
Abonnieren Sie unseren Newsletter
einfach CHF 6.-
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Dessertbuffet. Anschliessendes Höhenfeuer und
Samstag, 12. September · Alpabzug Alp Gental
Telefon +41 33 982 46 11
Mini-Feuerwerk für die kleinen Gäste (nur bei
Alpabfahrt mit Festwirtschaft, Unterhaltung und
Offen vom 6. Juni bis 18. Oktober 2015
trockener Witterung und nur für Hotelgäste).
Kinderprogramm.
Weiter Infos auf
(montags Ruhetag) und von Ende Dezember
Personenzahl Gruppen ab 10 bis max. 24 Per-
Tarifreduktion von rund 15% bei Anfahrt mit
www.grimselwelt.ch
www.alp-gental.ch
www.grimselwelt.ch/grimselwelt-trail
2015 bis Mitte April 2016
sonen Daten 6. Juni bis 18. Oktober 2015, Mo–Sa
dem öffentlichen Verkehr.
www.facebook.ch/grimselwelt
Atelier KE
Kraftwerk Grimsel 2 und Kristallkluft
FÜHRUNGEN
ZIMMER · BAHNEN
ONLINE
BUCHBAR
www.grimselwelt.ch
Bistro mit
Weitsicht.
Auf Goethes Spuren
Haben Sie «Mahlzeit»?
Geniessen Sie ein gemütliches Frühstück oder Mittagessen im Bistro des Luzern – Interlaken Express.
8.–
b CHF 3
spass a
Erlebni
www.zentralbahn.ch/bistro
Mit dem Erlebnispass «Auf Goethes Spuren» bequem und günstig durch das Rosenlauital.
www.haslital.ch/Goethe
D I E G R I M S E L W E LT I S T E I N E N G A G E M E N T D E R K W O , K R A F T W E R K E O B E R H A S L I A G
24 grimselweltonline
Grimselwelt
Alpiner Genuss
D
ie Grimselwelt – eine Welt der Berge und Gletscher, mit bizarren Granitfelsen, Schluchten,
Alpweiden und tiefen Tälern. Stilvolle Hotelzimmer in historischen Gebäuden mit gepflegter Grastronomie, abenteuerliche Bahnerlebnisse, zeitlose Unterwelt in der Tiefe des Berges
zwischen Stollen-Labyrinthen und der Jahrmillionen alten Kristallkluft. Mitten in einem wahren
Paradies für Wanderer mit atemberaubenden Aussichten, das ewige Eis der Gletscher und die
Viertausender zum Greifen nah.
W e i t e r e
I n f o r m a t i o n e n
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