VDA Standardisierte Ladungsträger für PKW

VDA
Standardisierte Ladungsträger
für PKW- und LKW Räder
Teil 1
(Technische Empfehlung)
4503
EWPS (European Wheel Pallet System)
VDA - Räderpalettensystem
Diese Empfehlung beschreibt ein standardisiertes System von
Ladungsträgern bestehend aus Grundpaletten, Zwischenlagen und
Abschlussrahmen für den Transport von PKW- und LKW-Rädern aus Stahl
und Leichtmetall, das unter der vom VDA eingetragenen Marke EWPS
vertrieben wird. Die Empfehlung wurde ursprünglich in Zusammenarbeit
zwischen der VDA Arbeitsgruppe Räderpalette und der Logistic Commission
der European Wheel Association (EUWA) erarbeitet. Die Arbeitsgruppe
Räderpalette gehört zum VDA Center of Competence (CoC) Packaging.
Die vorliegende Empfehlung ersetzt die Version vom Juli 2006.
01.05.2015
VDA Center of Competence Packaging
Herausgeber:
Verband der Automobilindustrie e.V.
Behrenstraße 35
10117 Berlin
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Internet: www.vda.de
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Haftungsausschluss:
Die VDA-Empfehlungen sind Empfehlungen, die jedermann frei zur Anwendung stehen.
Wer sie anwendet, hat für die richtige Anwendung im konkreten Fall Sorge zu tragen.
Sie berücksichtigen den zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe herrschenden Stand der
Technik. Durch das Anwenden der VDA-Empfehlungen entzieht sich niemand der
Verantwortung für sein eigenes Handeln. Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr.
Eine Haftung des VDA und derjenigen, die an den VDA-Empfehlungen beteiligt sind, ist
ausgeschlossen.
Jeder wird gebeten, wenn er bei der Anwendung der VDA-Empfehlungen auf
Unrichtigkeiten oder die Möglichkeit einer unrichtigen Auslegung stößt, dies dem VDA
umgehend mitzuteilen, damit etwaige Mängel beseitigt werden können.
2
Inhaltsverzeichnis
1 EINFÜHRUNG UND ZIELSETZUNG
1.1
Einführung
1.2
Zielsetzung
4
4
4
2. SYSTEMBESCHREIBUNG
2.1
Kennzeichnung
2.2
Anforderungen an Grundpalette und Abschlussrahmen
2.2.1
Abmessungen
2.2.2
Lasten und Gewichte
2.2.3
Material
2.2.4
Farbe
2.2.5
Kennzeichnung
2.3
Anforderungen an die Kunststoff Zwischenlagen
2.3.1
Abmessungen
2.3.2
Material
2.3.3
Farbe
2.3.4
Kennzeichnung (ggf. Erweiterung mit RFID Tag oder Verweis auf
weitere Schutzrechte)
2.4
Allgemeine Anforderungen
5
6
7
7
7
7
7
7
7
7
8
8
3. VERWENDUNG UND GEBRAUCH
3.1
Schadensmerkmale
3.2
Brandschutz
3.3
Transportsicherung
3.4
Recycling
9
9
9
9
9
8
8
Mitgeltende Unterlagen
VDA Empfehlung 4503, Teil 2 (Zertifizierungs- und Überwachungsverfahren)
Anlagen (Teil 1 – Technische Empfehlung)
Anlage 1.1 Systembeschreibung
Anlage 1.2 Schadensmerkmale
Anlage 1.3 Qualitäts-Checkliste für Anwender
Anlagen (Teil 2 – Zertifizierungs- und Überwachungsverfahren)
Anlage 2.1 Ablaufplan
Anlage 2.2 Liste zugelassener Prüfinstitute
Anlage 2.3 Liste zertifizierter Lieferanten
Anlage 2.4 Prüfbericht EWPS Stahlkomponenten
Anlage 2.5 Prüfbericht EWPS Kunststoffkomponenten
3
1 EINFÜHRUNG UND ZIELSETZUNG
1.1 Einführung
Die VDA-Empfehlung 4503 ist gültig für die in der Anlage 1 aufgeführten
Rädertypen. Gegenstand dieser Empfehlung ist die Definition der
beschriebenen Standardladungsträger.
Der Vertrieb von Systemelementen (Grundpalette und Abschlussrahmen sowie
Kunststoffzwischenlagen) unter dem geschützten Markennamen EWPS gemäß
dieser Empfehlung unterliegt einem Zertifizierungs- und
Überwachungsverfahren durch den VDA, das in Anlage 4 zur Empfehlung
beschrieben wird.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses
Dokuments Patentrechte (oder andere gewerbliche Schutzrechte) berühren
können, ohne dass diese vorstehend identifiziert wurden. Der VDA ist nicht
dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren. Soweit dem VDA bekannt, bestehen keine solchen Schutzrechte.
Die Anwender dieser Empfehlung werden gebeten, den VDA über etwaige
Schutzrechte zu informieren, die diese Empfehlung berühren können.
1.2 Zielsetzung
Die Entwicklung des EWPS hat das generelle Ziel, durch standardisierte
Ladungsträger die Verpackungsvielfalt zu reduzieren und die Logistikkosten für
die Beteiligten zu optimieren. Diese Optimierung wird ermöglicht durch:

standardisierte, poolfähige Komponenten

niedrige Systemkosten

hohe Schutzfunktion

lange Lebensdauer

Maximierung der Frachtraumausnutzung

geringes Eigenvolumen/Gewicht

ergonomische Gestaltung

Eignung für automatisiertes und manuelles Handling

Recyclingfähigkeit
Inzwischen hat sich in der Branche ein EWPS-Pool gebildet, in dem die
Systemkomponenten zwischen Automobilherstellern und Zulieferern frei rotieren, so
dass zwischenzeitlich nicht mehr nachvollzogen werden kann, wer welche
Systemkomponenten ursprünglich in den Pool eingebracht hat. Dies hat insofern zu
Problemen geführt, als dass auch bei fehlerhaften Komponenten in der Regel nicht
4
mehr nachvollzogen werden konnte, wer diese in den Pool eingeführt und wer sie
hergestellt hatte. Um das bewährte und effiziente Pool-System, das allen Beteiligten
erhebliche Rationalisierungsvorteile bietet und auch aus Gründen des Unfallverhütung
und des Umweltschutzes sinnvoll ist, und das inzwischen entwickelte Vertrauen in die
Marke EWPS nicht zu gefährden, ist die Empfehlung daher grundlegend überarbeitet
worden.
Diese Empfehlung lässt die Freiheit der Automobilhersteller und -zulieferer sowie der
Hersteller von Transportsystemen unberührt, den EWPS-Pool anders zu gestalten
(soweit dadurch die Marke EWPS nicht in unzulässiger Weise gebraucht wird) oder
andere Komponenten zu verwenden, herzustellen oder zu entwickeln oder andere
Pools zu bilden und zu nutzen.
2. Systembeschreibung
Eine Ladeeinheit des EWPS besteht aus:
- Grundpalette
- Zwischenlagen
- Abschlussrahmen
Anlage 1 bietet eine Übersicht über die Größen des Systems.
Grundpalette
Funktion:
Grundpalette, lasttragendes Element,
Aufnahme der ersten
Kunststoffzwischenlage, einsetzbar für
Transport-, Förder- und Lagertechnik
Zwischenlagen
Funktion:
Aufnahme- und Sicherungselement für
Räder in der Ladeeinheit
5
Abschlussrahmen
Funktion:
Abschluss der Ladeeinheit nach oben,
Stapelhilfe und Arretierung
2.1 Kennzeichnung
Die Zuordnung der Typ-Bezeichnung erfolgt gemäß Anlage 1; die Ausführung gemäß
Zeichnungen. Die Typ-Bezeichnung der EWPS-Elemente ist wie folgt definiert:
EWPS-Stahlkomponenten
Komponentenbezeichnung Stahlgrundpalette und Abschlussrahmen
Beispiel:
E W P S - 1 - B P
Stelle:
1 2 3 4 - 5 - 6 7
-
Stellen 1 bis 4: EWPS, Systemname, European Wheel Pallet System
Stelle 5:
Kennziffer für Nenngröße
(z.B.: 1 = 1200 x 1100mm)
Stelle 6:
Komponentenbezeichnung
(z.B.: B = Base-Pallet oder
T = Top-Frame)
Stelle 7:
Bauart, Ausführung
(z.B.: P = Pipe Version)
Vierkantrohrausführung
Alle Varianten und Größen sind der Anlage 1 zu entnehmen.
EWPS-Kunststoffkomponenten
Komponentenbezeichnung Zwischenlagen
6
Beispiel:
Stelle:
-
E W P S - 1 3 - L
1 2 3 4 - 5 6 - 7
Stellen 1 bis 4: EWPS, Systemname, European Wheel Pallet System
Stelle 5 und 6: Radnenndurchmesser in Zoll
Stelle 7:
Beschichtung (z.B.: S = unbeschichtet, früher Stahlrad oder
L = beschichtet, früher Leichtmetallrad)
Alle Varianten und Größen sind der Anlage 1 zu entnehmen.
2.2 Anforderungen an Grundpalette und Abschlussrahmen
2.2.1 Abmessungen
Der Anlage 1.1 sind die Außenabmessungen und die Zeichnungsnummern der
jeweiligen Metallkomponenten zu entnehmen.
2.2.2 Lasten und Gewichte
Maximal zulässige Traglast je Einheit:
Maximal zulässige Auflast:
1000 kg
3000 kg (Flächenauflage)
2.2.3 Material
Die Angaben sind der Anlage 1.1 zu entnehmen.
2.2.4 Farbe
Die Angaben sind der Anlage 1.1 zu entnehmen.
2.2.5 Kennzeichnung
Folgende Kennzeichnungen sind Pflicht:
- Name des Herstellers
- Produktionsdatum (Monat/Jahr: mm/jjjj)
- Name des Unternehmens, das das Systemelement in den Umlauf bringt
- Zertifizierungsnummer
- Bezeichnung EWPS (ggf. Erweiterung mit RFID Tag oder Verweis auf
weitere Schutzrechte)
- Typ - Bezeichnung
- Größenangabe des Raddurchmessers in Zoll
- Tragfähigkeit:
- zulässige Nutzlast:
1000kg
- zulässige Auflast:
3000kg
- TARA (Eigengewicht)
- max. Stapelhöhe:
5m
2.3 Anforderungen an die Kunststoff Zwischenlagen
2.3.1 Abmessungen
7
Der Anlage 1.1 sind die Außenabmessungen und die Zeichnungsnummern der
jeweiligen Kunststoffkomponenten zu entnehmen.
2.3.2 Material
Die Angaben sind der Anlage 1.1 zu entnehmen.
Zur Produktion der Zwischenlagen darf ausschließlich recyclingfähiges und
wiederverwertbares Ausgangsmaterial (Polyethylen) mit der Qualität HD-PE eingesetzt
werden. Das Ausgangsmaterial der Plattenware muss so gewählt werden, dass die in
dieser Empfehlung zulässigen Werte für die tiefgezogenen Zwischenlagen erreicht
werden.
2.3.3 Farbe
Die Angaben sind der Anlage 1.1 zu entnehmen.
2.3.4 Kennzeichnung (ggf. Erweiterung mit RFID Tag oder Verweis auf weitere
Schutzrechte)
- Name des Herstellers
- Produktionsdatum (Monat/Jahr: mm/jjjj)
- Name des Unternehmens, das das Systemelement in den Umlauf bringt
- Zertifizierungsnummer
- Werkzeugnummer
- Bezeichnung EWPS (ggf. Erweiterung mit RFID Tag oder Verweis auf
weitere Schutzrechte)
- Größenangabe des Raddurchmessers in Zoll
- TARA (Eigengewicht)
Recycling-Zeichen
Zusätzliche Unterscheidung durch farbige, aufextrudierte Streifen (siehe Anlage 1.1).
2.4 Qualitätsanforderungen
Die EWPS-Systemkomponenten sind entsprechend den in Anlage 1.3 dargestellten
Qualitätsanforderungen herzustellen.
2.5 Allgemeine Empfehlungen für einen unter der Marke EWPS gebildeten Pool
Es ist zulässig, einen Pool von Systemkomponenten unter der Marke EWPS zu bilden
und diesen mit dem Markennamen zu bezeichnen. Zur Sicherstellung einer
gleichbleibenden Qualität der Komponenten, die in einem unter der Marke EWPS
gebildeten Pool in Umlauf sind, und der Rückverfolgbarkeit aller einzelnen
Komponenten zu ihrem Hersteller, sollen jedoch in einen unter dem Markennamen
EWPS gebildeten Pool nur EWPS-Komponenten eingebracht werden, die von den
zertifizierten Herstellern unter Einhaltung der Vorgaben dieser aktualisierten VDAEmpfehlung produziert und in Umlauf gebracht wurden.
Der VDA darf als Markenlizenzgeber, Anforderungen an den EWPS-Pool aufstellen.
Die aktuelle Liste zertifizierter Hersteller erhalten Sie auf der VDA-Webseite
(www.vda.de). Die bislang im unter der Marke EWPS gebildeten Pool befindlichen
8
Systemkomponenten können bis zu ihrer Entsorgung nach Ziffer 3.4 im Pool verbleiben
soweit sie den bisherigen Anforderungen genügen.
Die Automobilhersteller und -zulieferer sowie die Hersteller von Transportsystemen
bleiben frei, den EWPS-Pool nach Belieben zu gestalten soweit dadurch die Marke
EWPS nicht in unzulässiger Weise gebraucht oder in ihrem Image gefährdet wird, und
daneben andere Komponenten zu verwenden, herzustellen oder zu entwickeln und
andere Pools zu bilden und zu nutzen.
3.
VERWENDUNG UND GEBRAUCH
Grundsätzlich ist in einem unter der Marke EWPS gebildeten Pool von allen
Systemnutzern sicherzustellen, dass alle EWPS-Räderpalettensysteme in
gebrauchsfähigem und sauberem Zustand dem nächsten Anwender übergeben
werden. Das Bekleben und Beschriften der EWPS Räderpaletten-Systemelemente ist
nicht zulässig, um eine möglichst lange Lebensdauer und effiziente Nutzung im Umlauf
zu ermöglichen. Ausnahme: Ohne Hilfsmittel ablösbare Klebepunkte zur Sicherung von
Warenanhängern.
3.1
Schadensmerkmale
Die Benutzer der EWPS-Systeme verpflichten sich, die Qualität bzw. Funktionsfähigkeit
der EWPS-Komponenten zu prüfen, nur funktionsfähige Elemente in den EWPS-Pool
zu bringen, und die beschädigten EWPS-Komponenten gemäß Anlage 1.2 der dort
vorgeschriebenen Verwendung zuzuführen. Es ist auf die Stimmigkeit der
Systemelemente zum Transportgut zu achten.
3.2
Brandschutz
Bei Einsatz von EWPS Komponenten sind die einschlägigen Normen und
länderspezifischen Regelwerke bezüglich Brandschutz sowie die Vorgaben der
Sachversicherer zu beachten.
3.3
Transportsicherung / Stapelung
Die Transportsicherung von EWPS Ladeeinheiten kann mit Bänderung, Stretching und
Schrumpffolien erfolgen.
Die Stapelung von EWPS Einheiten richtet sich nach der BGR 234.
Die Höhe der einzelnen Ladeeinheiten sollte eine Höhe von 2,40 Meter nicht
überschreiten. Stapelhöhe insgesamt im statischen Zustand: max. 5 Meter.
3.4
Recycling/Entsorgung von Systemkomponenten
Die zertifizierten Hersteller der Systemkomponenten sind verpflichtet, EWPS
Komponenten zurückzunehmen und gemäß den gesetzlichen Vorschriften
entsprechend einem/einer Recycling/Entsorgung zuzuführen.
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