Standort mit Tradition Das Jahr 1560 war der Beginn der wirtschaftlichen Selbstverantwortung in Nürnberg und auch die geistige Geburtsstunde der heutigen Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken. Das Marktgewölbe am Hauptmarkt 25 diente ab 1563 dem Handelsvor- stand als Amtslokal. Die von Hans Beheim d. Ä. 1497/98 neu erbaute Untere Waage mit der Herrentrinkstube, damals der internationale Treffpunkt der wirtschaftlichen und politischen Elite, befand sich gleich nebenan in der Winklerstraße 22 / Ecke Waaggasse – der heutigen IHK. Die Tradition der IHK ist somit eng mit dem Hauptmarkt und dem IHK-Gebäude verbunden. Generalsanierung mit Teilneubau www.ihk-nuernberg.de/hdw „Haus der Wirtschaft“ FAQ Der Hauptmarkt, Ölgemälde von Lorenz Strauch (1554 - 1636) 1843 gründete sich dann die Handelskammer für den Bezirk Mittelfranken. In den folgenden Jahren war Nürnberg in Bayern der Motor der Industrialisierung. Traditionsbranchen wie Maschinenbau und Elektrotechnik entstanden und machten das 19. Jahrhundert für Nürnberg zu einer Zeit wirtschaftlicher Blüte. Heute ist die IHK Nürnberg für Mittelfranken für die rund 140 000 mittelfränkischen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung ein starkes Netzwerk von Unternehmern für Unternehmer. Der Standort am Hauptmarkt – dem Handelsplatz im Zentrum der Altstadt – spiegelt hierbei die Rolle der IHK und der Kaufmannschaft für die Geschichte der Stadt wider. Das Gebäude symbolisiert über die Jahrhunderte hinweg den Leitgedanken der „Wirtschaft in Eigenverantwortung“. www.ihk-nuernberg.de/hdw Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken Ulmenstraße 52, 90443 Nürnberg Telefon: 0911 / 1335-335 Telefax: 0911 / 1335-150335 E-Mail: [email protected] www.ihk-nuernberg.de Stand: Januar 2016 1. Was umfasst das Bauvorhaben der IHK? Der Sitz der IHK Nürnberg für Mittelfranken besteht aus vier Gebäudeteilen, zwei davon sind denkmalgeschützt. Die nicht denkmalgeschützten Gebäudeteile werden zurückgebaut (vorsichtiger Abriss) und beim Wiederaufbau an die historischen Teile angepasst. Unmittelbar vor Baubeginn wurde Anfang 2014 das „Haus zum Savoyischen Kreuz“ erworben. 6. Wie kam der Entwurf zustande? Es gab einen europaweiten Architektenwettbewerb. Insgesamt gingen 98 Bewerbungen ein, in die Endauswahl kamen 30 Teilnehmer. Die Jury, bestehend aus Bausachverständigen, Vertretern der IHK, der Stadt Nürnberg sowie der Stadtheimatpflege und der Altstadtfreunde, entschied sich einstimmig für den Entwurf des Berliner Architektenbüros Behles & Jochimsen. 11. Was macht die Archäologie? Die Bauarbeiten am IHK-Gebäude werden archäologisch begleitet, weil sich im Boden Reste der frühen Besiedlung Nürnbergs befinden. Gefunden wurden bisher Keramikscherben, die aus der Zeit von 850 bis 900 stammen und Nürnberg damit um 150 bis 200 Jahre älter machen als die erste urkundliche Erwähnung. Die Kosten für die im September 2014 begonnenen Grabungen und die Bauverzögerungen hat der Bauherr zu tragen, weshalb die IHK auf einen zügigen Fortschritt der archäologischen Arbeiten gedrängt hat. 2. Was ist der Anlass? Der Gebäudekomplex der IHK Nürnberg für Mittelfranken wurde in den 1950er Jahren als eines der ersten Gebäude in der Sebalder Altstadt wieder aufgebaut. Die Bausubstanz ist stark erneuerungsbedürftig und entspricht in vielen Belangen nicht mehr dem Standard moderner Büroarchitektur. Allein die Kosten für die Sanierung der Heizung, des Daches und der IT sowie die Herstellung von Energieeffizienz und Barrierefreiheit würden sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. 3. Wer hat das Bauprojekt beschlossen? Die Vollversammlung mit ihren Vertretern aus Industrie, Handel und Dienstleistung als das oberste Entscheidungsorgan der IHK. Um die Baumaßnahme fachlich zu begleiten, hat die Vollversammlung zudem einen Bauausschuss eingesetzt. 4. Welche Alternativen wurden geprüft? a) Beschränkung auf nötige Reparaturen b) Standortwechsel mit Neubau c) Verbleib am angestammten Standort und Generalsanierung mit Teilneubau 5. Warum hat sich die Vollversammlung für die Lösung mit Teilneubau entschieden? Die Entscheidung ist ein Bekenntnis zum Traditionsstandort am Hauptmarkt und zum Werterhalt der Immobilie – und damit des Mitgliedervermögens. Außerdem sind zeitgemäße Energieeffizienz und durchgängige Barrierefreiheit anders nicht herstellbar. www.ihk-nuernberg.de/hdw 10. Wie sieht der Zeitplan aus? April/Mai 2014 Umzug in das Interimsquartier „Loftwerk“ Ab Juni 2014 Trassenverlegungen und Abbrucharbeiten Bis April 2016 Archäologische Grabungen Sommer 2016 Beginn Rohbau Herbst 2018 Fertigstellung Das neue Atrium nach dem Entwurf des Architektenbüros Behles & Jochimsen. 7. Wie ändert sich das Stadtbild? Die Fassade ist der charakteristischen Altstadt-Architektur nachempfunden. Geschäfte und Gastronomie mit Außenbestuhlung werden zu einer lebenswerten Nürnberger Altstadt beitragen. 8. Welchen Nutzen bietet das neue Haus der Wirtschaft? Die Servicequalität für Kunden und Besucher wird verbessert, die Arbeitsabläufe werden effizienter und es entstehen Räume für Begegnungen, Netzwerken und Veranstaltungen. 9. Mit welchen Belastungen für die Anwohner ist zu rechnen? Die Generalsanierung mit dem Teilneubau ist ein großes Bauvorhaben mit Belastungen wie Baulärm, Staub und Zufahrtsverkehr. Die IHK ist bestrebt, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. 12. Wo gibt es Informationen? Ständig aktuell unter www.ihk-nuernberg.de/hdw Alle Entwürfe des Architektenwettbewerbs wurden 2012 ausgestellt. Seitdem kontinuierlich: Presseinformationen über Planungen, Entscheidungen und Baufortschritt sowie Informationsveranstaltungen für die benachbarten Geschäfts- und Privatleute und die Öffentlichkeit. 13. Welche Kosten werden insgesamt anfallen? Die reinen Baukosten belaufen sich auf 30,6 Mio. Euro. Hinzu kommt eine Reserve von 6,6 Mio. Euro, um Unwägbarkeiten abzufedern. Die Projektkosten für u.a. Umzug und Miete für das Interimsquartier betragen 6,4 Mio. Euro. Für archäologische Arbeiten muss die IHK rund 4,2 Mio. Euro aufwenden, weitere 1,5 Mio. Euro sind als Reserve vorgesehen. So ergeben sich Gesamtprojektkosten von 49,3 Mio. Euro. 14. Wird die IHK infolge der Baumaßnahme Beiträge erhöhen? Nein. Die IHK hat in den letzten Jahren ihre Beiträge mehrfach gesenkt. Das Bauprojekt kann aus Rücklagen finanziert werden.
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