68 FAITS DE SOCIÉTÉ Donnerstag, 15. Oktober 2015 • Nr. 240 Es wird laut im Wald Europameister im Feiern TREIBJAGD Regulierung der Wildbestände Jennifer Muller Die Wildtiere werden bald wieder in ihrer Ruhe gestört. Mit dem Beginn der Herbstund Winterzeit beginnt auch die Zeit der Treibjagd. Warum solch eine Jagd notwendig ist und was die Sicherheitsbestimmungen sind, erläuterte gestern die FSHCL („Fédération Saint-Hubert des chasseurs du Grand-Duché du Luxembourg“). LUXEMBURG Treibjagden werden der FSHCL zufolge maximal drei Mal pro Jahr durchgeführt. Vor allem im Herbst, damit die Wilddichte etwas reduziert wird und sich im Frühjahr wieder entfalten kann. Neben der Treibjagd gibt es auch andere Jagdarten, wie zum Beispiel den Ansitz (Jagd vom Hochsitz aus) und die Pirsch (der Jäger durchkämmt hierbei den Wald nach Wild). Die Treibjagd soll jedoch Jägern und Wildbiologen zufolge die ökologischste und effizienteste Form der Jagd sein. Bei dem Begriff Treibjagd denken viele an erschreckte und aus ihren Verstecken gescheuchte Wildtiere. Dies soll laut Marc Glesener, Mitglied des Zentralkomitees der FSHCL, aber offenbar nicht der Fall sein. Er erklärte, dass eine Pirsch für ein Wildtier viel traumatischer sei als eine Treibjagd. Bei der Pirsch riskiere man, dass das Tier nicht mehr zu der Stelle zurückkehrt, an der versucht wurde, es zu jagen „Eine Treibjagd ist eigentlich für Wildtiere ganz natürlich“, erklärte er, „für die Tiere ist es zwar wie ein 2.200 Anzahl der Jäger in Luxemburg Rehe fressen mit Vorliebe Baumrinde, was bei zu großer Tierzahl aber den Wäldern schadet Überfall, aber es ist nicht anders, als wenn sie von einem Rudel Wölfe überfallen werden.“ Treibjagden werden unternommen, damit die Wilddichte reguliert wird. Da der Mensch den Tieren viel Lebensraum wegnimmt, durch Bebauung von Land und durch massive Landwirtschaft, haben die Tierbestände nicht immer ausreichend Platz, sich auszubreiten. Aus diesem Grund kann es zu einer Überpopulation in unseren Wäldern kommen, erklärte die Jäger-Föderation. Die Ziele der Treibjagd seien zum einen, Wildschäden an Feldern, Wiesen und Wald einzudämmen, aber auch, Wildunfälle zu verringern. Zum anderen sei die Ausbreitung von Wildkrankheiten zu verhindern sowie die Zahl der Raubtiere und Wildschweine zu reduzieren, damit sie keine anderen Waldbewohner wie die Bodenbrüter durch Zerstörung von deren Nester verdrängen. Solch eine Treibjagd soll unter klar definierten Regeln ablaufen, erklärte Vic Mousel, ebenfalls Mitglied des Zentralkomitees der FSHCL. Die Sicherheit wird laut Jäger-Föderation großgeschrie- ben. Hierbei gehe es um die Sicherheit der Jäger, aber auch um die der Waldbesucher. So dürfe ein Jäger während der Treibjagd nicht einfach schießen, sobald er ein Wild erblicke. Die Mitglieder des Komitees erklärten, dass man einen gewissen Abstand zu den anderen Jägern halten müsse, damit keiner verletzt werde. „Ein Schuss muss gezielt eingesetzt werden und nach der Treibjagd überprüft werden, denn jeder Jäger ist auch für seinen Schuss verantwortlich“, so Mousel. Zur Sicherheit der Waldbesucher werden Treibjagden mindestens 15 Tage im Voraus durch Schilder und im Aushang der Gemeinde angekündigt. Das Gebiet der Treibjagd sollte großräumig gemieden werden, damit man sich nicht in die Gefahrenzone begibt. Festgelegte Abschusspläne Alle paar Jahre werden vom Staat sogenannte Abschusspläne festgelegt und vorgestellt. Im letzten Abschussplan, der über zwei Jahre lief, wurde festgehalten, dass beim Rehwild rund 12.742 Tiere geschossen werden müssen und bei den Wildschweinen rund 13.470 Tiere. Die Jäger müssen im Regelfall diese Abschusspläne einhalten, was jedoch nicht immer möglich ist. Diese Zahlen der abzuschießenden Tiere werden fast fiktiv festgehalten und orientieren sich ausschließlich an den Zahlen der vorhergehenden Abschusspläne und nicht am realen Wildbestand in den Wäldern. Dieser ist laut Umweltministerium sehr schwer zu bestimmen, man basiere sich deshalb auf bisherigen Zahlen und Aussagen der Jäger, wie viele Tiere beim letzten Abschussplan erlegt wurden. Eine Alternative zum Containerdorf FLÜCHTLINGSUNTERKÜNFTE Im leer stehenden Altersheim in Zolver meister aus Sanem, Georges Engel, die bis dato inoffizielle Nachricht, dass man nun das seit 2012 leer stehende Altersheim in Zolver für Flüchtlingsunterkünfte bereitstellt. Wann die ersten Flüchtlinge in dieses Gebäude, das in Staatsbesitz ist, einziehen sollen, steht noch auf einem anderen Blatt. Damit ist das Projekt eines Containerdorfes auf Belval gestorben. Roger Infalt Info-Versammlung SANEM Innenminister Dan Kersch sprach Anfang September von zwei weiteren Containerdörfern für Flüchtlinge. Das erste soll in Junglinster unweit des neuen Lyzeums errichtet werden, das zweite könnte auf Belval (Gemeinde Sanem) entstehen, so Kersch am 5. September dem Tageblatt gegenüber. Sanem hatte der Regierung aber noch alternative Standorte angeboten, die in der Zwischenzeit auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft wurden. Gestern bestätigte der Bürger- In Zolver könnten rund 80 Flüchtlinge untergebracht werden. Am Abend des 22. Septembers soll eine Informationsversammlung stattfinden. Genaueres werde noch nachgereicht. Georges Engel erinnert aber auch daran, dass Sanem bereits ein Flüchtlingsheim unweit des Schlosses hat, in dem zurzeit 36 Flüchtlinge wohnen. Diese Einrichtnug soll in naher Zukunft noch vergrößert werden, so dass später insgesamt 100 Flüchtlinge hier Wohnraum finden können. Foto: Olivier Nassimbeni In den vergangenen Wochen war allenthalben die Rede von Unterkünften für Flüchtlinge. Neben den geplanten Containerdörfern in Mamer, Diekirch und Steinfort sowie den zur Verfügung gestellten Gebäuden in Differdingen, Ettelbrück usw. wurden weitere Projekte ins Auge gefasst (siehe unseren Exklusivbericht in der Ausgabe vom 6. September). Das einstige Altersheim in Zolver LUXEMBURG Wohl etwas zu euphorisch war die Freude der Spieler der slowakischen Nationalmannschaft über die gelungene Qualifikation für die Europameisterschaft nach dem 4:2-Sieg im Stade Josy Barthel gegen Luxemburg. In der Nacht zum Dienstag gegen 3.40 Uhr wurde der Polizei in Luxemburg eine nächtliche Ruhestörung in einem Hotel in der rue Jean Engling gemeldet. Vor Ort wurde festgestellt, dass einige Spieler der slowakischen Nationalmannschaft noch immer heftig in Feierlaune waren und in einem kleinen, getrennten Festsaal lautstark gröhlten und sich laut Polizei danebenbenahmen. Mit Hilfe des Teammanagements konnten die Spieler jedoch beruhigt und dazu bewegt werden, sich in ihre Zimmer zu begeben. Kurz danach wurde jedoch ein Feueralarm ausgelöst. Es handelte sich aber um einen Fehlalarm, der ohne Folgen blieb. Busfahrer wird Facebook-Held MONDORF „Am Dienstagmorgen um 7.15 Uhr hielt ich in Mondorf mit meinem Bus an einem Zebrastreifen, um einen kleinen Jungen hinüber zu lassen“ – mit dieser Schilderung einer ganz alltäglichen Situation beginnt der Facebook-Post von Busfahrer Patrizio Conti. Plötzlich sieht er ein heranrasendes Auto im Rückspiegel. Der Busfahrer beginnt zu hupen. Der Junge bleibt in letzter Sekunde stehen und wird um ein Haar nicht überfahren. Conti spricht vom Schock seines Lebens. Mit dieser Geschichte will der Busfahrer auf Gefahren aufmerksam machen, deren viele Leute sich nicht bewusst sind, wenn sie an stehenden Bussen vorbeifahren. Conti möchte alle Verkehrsteilnehmer daran erinnern, dass ein Bus nicht unbedingt an einer Bushaltestelle steht, wenn er nicht mehr weiterfährt und vielleicht sogar Leute über einen Zebrastreifen lässt, die in der nächsten Sekunde vor dem Auto auftauchen. Deshalb sollte man immer aufpassen, bevor man einen Bus überholt. Zudem ruft er die Eltern auf, ihren Kindern einzuprägen, dass sie vor einem Bus in der Mitte des Zebrastreifens noch einmal stehen bleiben und nachsehen sollen, ob wirklich keiner kommt. Patrizio Conti erklärte dem Tageblatt gegenüber: „Am Dienstag habe ich den Jungen tot gesehen. Es ist nicht das erste Mal, dass mir das passiert. Ich hatte die Nase voll und habe den Post auf Facebook geschrieben.“ Seine Facebook-Nachricht wurde mittlerweile mehr als 5.000 Mal „geliked“. niw Prix des combustibles SUPER 98 1,195 SUPER 95 1,131 DIESEL 0,991 GAZOLE CHAUFFAGE (10 ppm) 0,544 GAZOLE CHAUFFAGE (1000 ppm) 0,507 LPG CARBURANT +0,008 0,457 PROPANE VRAC MENAGER +0,006 0,432 PROPANE BOUTEILLE MENAGER +0,010 1,566 BUTANE BOUTEILLE MENAGER +0,023 1,630 Persönlich erstellt für: asbl asti Tageblatt
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