Die Presse-Info als PDF - Deutsche Sporthochschule Köln

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Presse-Informationen
Was hat der Klapperstorch mit dem Transfermarkt
im Profifußball zu tun?
Studie aus dem Profifußball zeigt die Geburtenverteilung der 100
wertvollsten Spieler – relativ jüngere Spieler haben einen geringeren Marktwert.
Köln, 26. Januar 2016
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Dass das „Relative Alter“ den Erfolg von Spielern im Profifußball
beeinflusst, haben zahlreiche Studien über die Geburtenverteilung
gezeigt. Sind für früher Geborene nur die Chancen auf eine Fußballkarriere besser oder gibt es noch andere Auswirkungen? Eine neue
Studie legt dies nahe: 60% der Fußballspieler mit dem höchsten
Marktwert wurden in der ersten Jahreshälfte geboren.
Ihre Ansprechpartnerinnen:
Sabine Maas (Abteilungsleiterin)
Meike Helms
Fast ein Jahr Altersdifferenz kann zwischen zwei Jugendspielern aus
demselben Team liegen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die nationalen Fußballverbände für die Einteilung der Jugendmannschaften
als Stichtag den 1. Januar festgesetzt haben. Der Entwicklungsvorsprung führt dazu, dass Fußballer, die am Anfang des Jahres geboren
wurden, körperliche und kognitive Vorteile und somit bessere Chancen
haben, gefördert zu werden.
Den Einfluss des Relativen Alters auf den Marktwert von Profifußballern
haben nun Dr. Philip Furley, Professor Daniel Memmert (beide Deutsche
Sporthochschule Köln) und Professor Matthias Weigelt (Universität Paderborn) untersucht. Sie analysierten die Geburtenverteilung der 100
wertvollsten Profispieler, gemessen am Wert auf dem Transfermarkt. Als
Vergleich (ohne Einteilung mit Stichtag und somit keine Entwicklungsvorteile für relativ Ältere) wurden die 100 reichsten Menschen der Forbes-Liste herangezogen.
Das Ergebnis: 60% der Fußballspieler mit dem höchsten Marktwert wurden in der ersten Jahreshälfte geboren. Ihr Wert war im Durchschnitt 8
Millionen Euro höher als der der restlichen 40% aus der zweiten Jahreshälfte. Bei den reichsten Menschen der Welt gab es diesen Unterschied nicht. So haben 49% in den Monaten Januar bis Juni Geburtstag, was der Geburtenverteilung insgesamt entspricht, die über das
Jahr gemessen konstant ist.
Es bestätigt sich, dass die Einteilung durch Festlegung eines Stichtages
für Jugendteams, wodurch Chancengleichheit entstehen soll, vielmehr
diejenigen Spieler benachteiligt, die spät nach dem Stichtag geboren
werden – auch in Hinblick auf den monetären Aspekt, nämlich deren
Marktwert.
PM1605
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Kontakt:
Institut für Kognitions- und
Sportspielforschung
Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert
Tel.: +49 221 4982-4330
E-Mail:
[email protected]
Dr. Philip Furley
Tel.: +49 221 4982-4310
E-Mail: [email protected]
Der Relative Alterseffekt, auch
„Dezemberkindeffekt“ genannt,
beschreibt das Phänomen, dass
Geburtstage – im Vergleich zur
Normalbevölkerung – bereits in
Jugendteams nicht gleichverteilt sind, sondern relativ ältere
Spieler aufgrund von Entwicklungsvorteilen häufiger vertreten sind.