Dokumentation_Mona Neubauer

Örtchen
Dokumentation der Sammlung
von Mona Neubauer
Örtchen
Örtchen
Dokumentation der Sammlung
von Mona Neubauer
Sophie Calle, Take Care of
Yourself
Sophie Calle – Take Care of Yourself
Ich habe mich entschieden, mich mit dem
Buch von «Sophie Calle - Take Care of Yourself» auseinander zu setzten. Ausgangslage
des Buches ist eine E-Mail, in welcher die
Affäre von Sophie die Beziehung beendet.
Sophie verschickt die E-Mail an 107 Frauen
und bittet sie, diese zu interpretieren und zu
verstehen für sie.
Mich fasziniert die Vielfalt der Interpretation
und Auslegung, welche die Wahrnehmung
der Individuen reflektiert. Mit jeder Auslegung stelle ich mir den Menschen dahinter
vor. Eine solche Sammlung öffnet analog
einer Auslegung des Rechtes, wie in Kafkas
Geschichte, die Möglichkeiten wie etwas
verstanden und interpretiert werden kann,
kognitiv wie auch expressiv.
The Super Normal – Sensations of the Ordinary
Im Buch «The Super Normal – Sensations of
the Ordinary» sammeln Naoto Fukasawa
& Jasper Morrison Objekte, die sie als Super
Normal bezeichnen. Nach ihren Kriterien
sind super normale Objekte so normal, dass
sie nicht mehr normal sind und eine Aussergewöhnlichkeit erhalten. So aussergewöhnlich, dass sie wieder normal scheinen. Ein
Superlativ (die grössmöglichste Normalität)
und ein Oxymoron (super versus normal)
Naoto Fukasawa & Jasper Morrison, Super Normal – Sensations of the Ordinary
gleichzeitig.
Sie schreiben im Buch, dass sie diese Definition durch die Sammlung greifen konnten. Am
Anfang war das Gefühl für eine solche Kategorie von Objekten, welche sich durch das
Sammeln festigte und definierte und durch
die Sammlung vermittelt werden kann.
Digital - analog
Informationen die analog vermittelt werden
fehlen digital.
Die Haptik der Seiten, die uneinheitliche Bindung, die dicken Seiten. Eine grundlegende
Unterscheidung zu einem digitalen Buch ist
das Anfassen und die Materialität. Das Buch
erzählt bereits durch seine Präsenz und hat
eine eigene Geschichte. Über dessen Besitzer,
durch die Seiten, die Form und Beschaffenheit des Papiers, die Buchbindung und Haptik. Am «Narrenschiff» von Sebastian Brant‚
gefällt mir, der uneinheitliche Buchschnitt
besonders. Es verleiht jeder Seite etwas Individuelles.
Leere
Im Buch von Sophie Calle wird der Interpretationsraum aufgezeigt, welcher sich durch
ein scheinbar informativer Text öffnet. Die
Schrift als scheinbar objektives Medium. Wie
wird wohl der Absender des E-Mails diese
Brant, Sebastian, Schriftsteller, Jurist, Herausgeber,
1458-1521: Das Narrenschiff/Sebastian Brant; ins Lat.
übersetzt von Jacobus Locher Philomusus. [Nürnberg] :
[Georg Stuchs], [nach 1.März 1487]. [148] Bl.: III.;16cm (8°).
[004881103]
Interpretationen wahrnehmen?
Es scheint, je mehr Leute interpretieren,
desto eher fühlt man sich wohl als Absender
missverstanden.
Die Leere gibt dem Leser ebenfalls Spielraum
zur Interpretation. Mit der Leere eine Reflexion anzuregen, scheint mir einfacher als
eine bestimmte Intention und eine Nachricht
mit Leere gezielt zu übermitteln.
Recherche Sammlung
• _http://www.benjaminshaykin.com/
Google-Hands
• Briefmarken (Hobby, Interesse)
•
•
•
•
Bilder (Wert der Bilder, Investition)
Pokale (Aufwertung des Selbstgefühles?)
Inspirationen (Gestalter, Arbeitsmittel)
Buch/Bibliothek (Information)
Das «um zu» einer Sammlung in Büchern
•
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•
•
•
Informationen vermitteln
Gefühle vermitteln
Werte vermitteln
vergleichen
inspirieren
Sammlung
Eine Sammlung ergibt sich durch eine grössere Anzahl von Objekten gleicher Art, die
nach gewissen Kriterien zusammengestellt
sind. Durch die Sammlung erlangen die Objekte zusätzlichen Wert. Der direkte Vergleich von Objekten hilft dem Betrachter,
diese einzuordnen, zu kategorisieren und
infolgedessen ihnen einen Wert beizumessen.
Durch die Sammlung kann eine Begrifflichkeit, ein Gefühl, eine Bedeutung entstehen.
Die Objekte werden fassbarer. Die verschiedenen Beweggründe, eine Sammlung zusammenzustellen, sagen dabei auch gleichzeitig
etwas über den Sammler aus.
Meine eigene Sammlung
Um das Recherchierte zu visualisieren und
meine Gedanken in einem Objekt festzuhalten, habe ich mich entschieden eine eigene
Sammlung zusammenzustellen. Ich entschied mich dafür ein Buch aus Klopapier
von verschiedenen Orten zu binden.
Ein Buch besteht aus Papieren, wobei das
Klopapier als entwertetes Papier angesehen
wird. Durch die Sammlung soll es einen neuen Wert erhalten, auf die Orte verweisen,
an denen ich es gesammelt habe und diese
visualisieren. Als Betrachter stellt man sich
einen bestimmten Ort zum Papier vor und es
wird ein Gefühl durch das Papier transpor-
tiert. Zudem ist mir die Haptik des Papieres
wichtig, da für mich das Haptische und die
Beschaffenheit des Papieres bei einem Buch,
das ich in der Hand habe, einen klaren Mehrwert im Vergleich zu einem digitalen Buch
erhält.
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
Raygrodski, Bar, Sihlfeldstrasse 49, 8003 Zürich
4
ZHdK, Pfingstweidstrasse 94, 8005 Zürich, hinter Memento
Cafébar
5
6
Bistro Chez Toni, Pfingstweidstrasse 96, 8005 Zürich
7
Les Halles, Restaurant/Bar, Pfingstweidstrasse 6,
8005 Zürich
8
Ararat Kebab, Pizza/Kebab Take Away, Bertastrasse 1,
8003 Zürich
BP Tankstelle, Seebahnstrasse 110, 8003 Zürich
Avanti Pizza, Take away, Stationsstrasse 1, 8004 Zürich
Zum Guten Glück, Café, Stationsstrasse 7, 8003 Zürich
9
10
11
Bebek, Restaurant, Badenerstrasse 171, 8003 Zürich
12
Nooch Steinfels Areal, Take Away, Heinrichstrasse 267,
8005 Zürich
13
14
15
Si o No, Caffè Bar, Ankerstrasse 6, 8004 Zürich
16
TaskFleet GmbH, Softwareunternehmen,
Birmensdorferstrasse 94, 8003 Zürich
17
Café du Bonheur, Zypressenstrasse 115, 8004 Zürich
Hin&Weg, Café Bar, Kalkbreitestrasse 8, 8003 Zürich
Wohnzimmerbar, Bar, Kalkbreitestrasse 10, 8003 Zürich
Zentralbibliothek Zürich, Zähringerplatz 6, 8001 Zürich
Kitag-Kino Abaton, Heinrichstrasse 269, 8005 Zürich
18
Frau Gerolds Garten, Geroldstrasse 23, 8005 Zürich
19
Miki Ramen, Japanisches Restaurant, Sihlfeldstrasse 63,
8003 Zürich
20
Schoch&Sonders Markenagentur, Stationsstrasse 1, 8003 Zürich
21
Hotel Rivington & Sons, Bar, Prime Tower, Hardstrasse 201,
8005 Zürich
22
23
SBB Zug von Zürich nach Basel
Ein Selbstportrait