Test: Lucas Nano 300

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Test: Lucas Nano 300
Test: Lucas Nano 300
Klein, leicht laut – das ist das Spannungsfeld, in dem sich üblicherweise Kompakt-PAs bewegen. Wie man alles auf den größten
von Maya Consuelo Sternel
gemeinsamen Nenner bringt, zeigt HK Audio recht eindrucksvoll …
F
risch aus dem Karton „schwebt“ uns
ein ausgeklügeltes Design-Objekt entgegen. Schwebt, weil die ganze PA
gerade mal 8,3 Kilo wiegt. Ausgeklügelt,
weil es gelungen ist, tatsächlich alles auf ein
Transportmaß von 30 mal 39 mal 42 Zentimeter zu komprimieren. Und Design-Objekt, weil alles zusammen nicht nur schwarz
und schick aussieht, sondern ganz praktisch große Tragegriffe und gut zugängliche Anschlüsse und Bedienfelder vereint. Wir
reden hier über Verstärker, Dreikanal-Mixer,
Subwoofer und zwei Satelliten, die mit Leichtigkeit und kompakt transportiert werden
können. Die beiden Topteile werden dazu auf
dem Hauptgehäuse sicher verriegelt.
Mit wenigen Handgriffen sind die Satelliten, die pro Stück ganze 1000 Gramm wiegen, auf Stativ geschraubt und die Anlage
soweit verkabelt. Äußerlich eine überraschend zierliche, aber sehr durchdacht wirkende und in der Verarbeitung solide Installation. Ihre Leistungsdaten aber machen klar,
dass wir es mit einer echten PA zu tun haben.
Wumms!
Als Subwoofer wurde ein Achtzoll-Speaker in
einem Bassreflex-Gehäuse verbaut, der 44 Hz
bis 190 Hz verarbeitet und dabei einen Schalldruck von 116 dB liefert. Die Speaker der kleinen Satelliten sind besonders aufwendig
konstruiert. Hier verrichtet ein 3½-Zoll-Treiber seine Arbeit, der ein Spektrum von 190
Hz bis 20 kHz übertragen soll. Der angegebene Schalldruck von 112 dB ist für Top-Teile
dieser Größe sehr beeindruckend.
Die im Bassreflex-Gehäuse untergebrachte
Dreikanal-Class-D-Endstufe beliefert den
Subwoofer mit 160 Watt und die Top-Teile
mit jeweils 35 Watt. Der ebenfalls hier integrierte Dreikanalmischer mit zwei Stereosowie einem Mono-Kanal verfügt über Kombi-Buchsen und Cinch-Eingänge. Jeder Kanal
hat außerdem eine eigene Lautstärke-Regelung und eine Klangregelung, die je nach
Belegung der Anschlüsse für Mic- oder LineBetrieb umschaltbar ist und mit unterschiedlicher Charakteristik für Sprachanwendungen
oder Musikwiedergabe optimiert arbeitet.
Ein Master-Volume gibt es leider nicht. Die
Output-Sektion des Mischers bietet wahlweise ein Summensignal aller drei Kanäle
Eckdaten:
Das fehlte gerade noch: eine durchdachte Klein-PA als Kombination aus
aktivem Subwoofer und zwei Satelliten.
Woofer:
• Dreikanal-Class-D-Endstufe
• aktiver Achtzoll-Subwoofer
• Leistung: 160 Watt
• max. Schalldruckpegel:
116 dB (SPL)
• Frequenzbereich:
44 Hz bis 190 Hz
• integrierter Dreikanal-Mixer
• Limiter
• Mikro-Input
• zwei Stereo-Ausgänge
• Record-, Thru- & Link-Ausgang
• Gewicht: 8,3 Kilo
oder das Signal aus Kanal 2 für Monitoranwendungen mittels Klinkenkabel an. Daneben gibt es eine Thru-Buchse zum Anschluss
weiterer Nanos.
Klang
Der Sound der Anlage ist
schlichtweg klasse. Wir
haben sie zunächst als Disco-PA direkt am Rechner
gefahren und über CD-Player
angesteuert. Der Sound
kommt sehr ausgewogen
und für die Größe der Anlage
sehr druckvoll rüber. Da der
Subwoofer eigenständig in
seiner Lautstärke zu regeln
ist, war eine optimale Abstimmung zu den Satelliten sehr
einfach. Erst am Limit, das
deutlich von einer rot blinkenden LED angezeigt wird,
verlieren die Topteile ihre
Entspanntheit und der Subwoofer an Kontur. Solange
aber in den vorgegebenen Leistungsparametern
gearbeitet wird, klingt die diese Mini-PA einfach richtig gut, und das in den unterschiedlichsten Konstellationen.
Denn natürlich haben wir die Nano auch
als Gesangsanlage probiert, mit schrillen Jazz-Sounds gefüttert und sie mit vom
Schlagzeug getriggerten Bass-Sounds
beschickt. Und dazu hatten wir noch ein
E-Piano und viele Samples im Einsatz, die
wir via Audiointerface auf das Mischpult der
Lucas Nano 300 legten. Das Ergebnis: Ein
rundum gelungenes Proben-Wochenende
für die Band und ein schönes Abschlusskonzert mit fettem Sound.
Dazu kam denn auch die zweite Mini-PA
zum Einsatz: Stereo-Kabel in die dafür vorgesehene Buche stecken, Schalter umlegen –
und schon wird die Nano 300 jeweils als linker oder rechter Mono-Block gefahren. Die
Topteile werden dazu einfach an ihren Kontaktschienen zusammengeschoben. Klick –
und aus zwei kleinen ist ein doppelt so gro-
Topteile:
• 3½-Zoll-Breitbandlautsprecher
• Leistung: 35 Watt
• Frequenzbereich:
190 Hz bis 20 kHz
• max. Schalldruckpegel:
112 dB (SPL)
• Gewicht: 1,0 Kilo
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EMPFEHLUNG
der Redaktion
Lucas Nano
300
ßer Satellit geworden. Darüber lässt sich
schon sehr gut Druck machen. Wir haben
Spaß.
Fazit
So etwas hat wirklich gefehlt. Die Lucas
Nano 300 von HK Audio ist eine sehr gelungene Klein-PA mit erstaunlich großer Leistung und ausgezeichnetem Klang. Alles drin,
alles dran. Dazu kommt ein super einfaches
Handling und eine überragende Vielseitigkeit. Das Preisleistungsverhältnis ist zudem
ausgezeichnet. Aus beidem ergibt sich ein
weiterer Vorteil: Benötigt man mehr Power,
sind zwei synchronisierte Lucas Nano 300
eine echte Alternative zu einer vergleichbar
leistungsstarken herkömmlichen PA , denn
die Nano ist dann immer noch leicht und einfach zu handhaben und verliert vor allem
nichts an Flexibilität. 
beat 07 | 2013 93
Hersteller: HK Audio
Internet: www.hkaudio.com
Bezug: Fachhandel
Preis: 679 Euro
erstklassiges Handling
große Flexibilität
durchdachtes Design
dynamischer Sound
gute Verarbeitung
gutes Preisleistungsverhältnis
Mixer ohne Master-Volume
Klang:
Verarbeitung:
Preisleistung:
Bewertung:
Alternative
keine