Taufengel schwebt über der Stadt

Alsfeld · Vogelsbergkreis
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Nummer - Seite
Jahresabschluss beim VdK
Sein eigener Chef werden
Feldatal (pm). Für Samstag, 5. Dezember, lädt die VdK-Ortsgruppe Groß-Felda
und Umgebung zur Jahresabschluss- und
Weihnachtsfeier ein. Alle Mitglieder mit
Partnern sowie Interessierte und Freunde
sind willkommen. Die Feier in der Pizzeria
Costa Smeralda bei Enrico Pinna (früher
Gasthaus Schlosser) beginnt um 14 Uhr.
Bei Kaffee, Kuchen und Pizzastücken will
man zusammenkommen. Es gibt Weihnachtslieder und Gedichte. Auch kommt
der Weihnachtsmann und bringt kleine Geschenke mit. Wer Gedichte oder Vorträge
beisteuern möchte, könne das gerne tun.
Wer nicht selbstständig kommen kann, den
holen Aktive mit dem Pkw ab und bringen
ihn wieder nach Hause. Um Anmeldung
wird gebeten bei Erich Seim (06637/1240)
oder Reinhold Schlosser (06637/919308).
Abend wollte Mut zum Gründen machen – Selbstständigkeit ist derzeit nicht so gefragt
Alsfeld (kl). Unter dem Motto »Ring frei
zum Gründen« fand dieser Tage in der Staatlichen Technikakademie der Alsfelder Gründerabend statt. Bürgermeister Stephan Paule
sagte, dass Gründer und Gründerinnen einen
wichtigen Beitrag zur Wirtschaft leisten und
Arbeitsplätze schaffen. Der Rathauschef forderte auch dazu auf, den Schritt in die unternehmerische Selbstständigkeit zu wagen
und sein eigener Chef oder Chefin zu werden. So wie viele junge Gründer in letzter
Zeit in Alsfeld, darunter auch zahlreiche
Frauen. Und dennoch steht Deutschland europaweit in Sachen Neugründungen nicht an
erster Stelle; es liegt hinter Griechenland
und Italien.
Und das hat seinen Grund, so Paule. Denn
je moderner eine Volkswirtschaft ist, umso
geringer ist der Wunsch nach dem Schritt in
die Selbstständigkeit. Und trotzdem hätten
Neugründungen eine große wirtschaftliche
Bedeutung – besonders in der heimischen
Region. Auch die Stadt Alsfeld messe dem
Bereich Wirtschaftsförderung eine hohe Bedeutung bei. Gerade im Bereich des Mittelstandes würden Neugründungen von Unternehmen viel an Schöpfungs- und Innovationskraft mit sich bringen. »Genau das ist es,
was wir benötigen – damit wird die Region
gestärkt und es werden Arbeitsplätze geschaffen.« Mit dem ersten Gründerabend
wolle man in Alsfeld ein Zeichen in diese
Richtung setzen.
Und so möchte man laut Paule prüfen, ob
in der Stadt ein Innovations- und Gründerzentrum eingerichtet wird mit einem eigenen
Gründerfonds, der Jungunternehmer unterstützt. Ein hoher Anspruch, der nur gemeinsam mit der Wirtschaft realisiert werden
kann. Zwei Interessenten waren mit Vertretern der VR Bank HessenLand und der Sparkasse Oberhessen beim Gründerabend dabei.
Mit der Staatlichen Technikakademie Alsfeld, als Handwerkerfachschule 1891 in der
Trägerschaft der Stadt gegründet, hatte man
einen interessanten Veranstaltungsort gewählt. Schulleiter Ulrich Greulich stellte die
Technikakademie vor und fasste das Motto
zusammen: »Wir schaffen die Fundamente
für die Selbstständigkeit im Handwerk.«
Über Gründungen in Hessen berichtete mit
Zahlen und Daten Franziska Deutscher von
der IHK Gießen-Friedberg. Deutscher machte deutlich, dass die Zahl der Neugründungen im Gewerbe (außer Handwerk) in Hessen
von ca. 79 000 (2010) auf ca. 63 000 (2014)
Buttersäure ausgeschüttet
Die Firma Rentsch IT ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Neugründung.
rückläufig ist. Sie brachte diesen Rückgang
mit der geringen Arbeitslosigkeit in Verbindung. In Zeiten mit fast Vollbeschäftigung
sei kaum Platz für Ideen zur Neugründung.
Auch die Zahl der Gewerbean- und abmeldungen ist rückläufig. Wenn Neugründungen
erfolgen, so Deutscher weiter, dann in den
Dienstleistungs- und in den sogenannten
Katalogberufen (etwa Ärzte, Rechtsanwälte
oder Architekten).
Firmennachfolger fehlen
Die Rechtsform der Neuanmeldungen wurde beleuchtet; in erster Linie erfolgen Gewerbeanmeldungen als Einzelunternehmen
(80 Prozent). Und von den Unternehmern,
die ein neues Gewerbe anmelden, sind ca. 65
Prozent deutscher Staatsangehörigkeit, gefolgt von Polen (neun Prozent), Türken (vier
Prozent) und Bulgaren (drei Prozent).
In ihren weiteren Ausführungen wies Franziska Deutscher auf das Problem der Unternehmensnachfolge hin. Viele Unternehmen
haben keine Nachfolger mehr. Man müsse
das Rad nicht immer neu erfinden, sondern
(Foto: kl)
sollte sich gegebenfalls auch in dieser Richtung entscheiden und in eine Nachfolge einsteigen. »Hier bieten sich in Zukunft sicherlich viele Chancen«, sagte Deutscher. Danach
stellte die Referentin die Struktur der IHK
und die Möglichkeiten der Unterstützung für
gewerbliche Existenzgründungen vor.
Das Handwerk ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor von nebenan, sagte Erwin
Mönnig, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, und er hatte auch Zahlen mitgebracht. Es gibt 75 000 Handwerksbetriebe
in Hessen mit 340 000 Beschäftigten und einem Umsatz von 31 Milliarden Euro.Von den
früher 93 zulassungspflichtigen Handwerksberufen sind nur noch 41 Berufe übrig geblieben, in denen man nur mit Meisterprüfung junge Menschen ausbilden darf. Auch
im Bereich Handwerk finden zahlreiche
Neugründungen statt.
»So war es bei mir und so sieht es heute
aus« – unter diesem Motto berichteten anschließend Alsfelder Gründerinnen und
Gründer über ihre Schritte in die Selbstständigkeit. Das Fazit von fast allen lautete
dann: »Das hat sich so ergeben, aber wir
würden es wieder tun.«
»Knackiger Wahlkampf«
SPD-Ortsverein Alsfeld beschließt die Liste für die Kommunalwahl
Alsfeld (pm). Mitglieder und Mitstreiter
der SPD Alsfeld sind kürzlich zusammen gekommen, um die Kandidatenliste für die
Wahl zur Stadtverordnetenversammlung
aufzustellen. Darüber hinaus standen Jahresberichte, eine Nachwahl zum Vorstand sowie ein Satzungsbeschluss an.
Ortsvereinsvorsitzender Florian Sauermann stellte die Kandidatenliste vor. Angeführt wird die Liste vom 36-jährigen Vorsitzenden Florian Sauermann aus Reibertenrod. Auf den Plätzen zwei und drei finden
sich Birgit Börner (Alsfeld) und Heinz Heilbronn (Altenburg). Danach folgen Frank
Schmidt (Angenrod), Achim Quehl (Eifa) und
Anette Schmidt (Leusel). Neben erfahrenen
Kommunalpolitikern wie Dr. Christoph Stüber (Altenburg, Platz 7), Frank Börner (Alsfeld, Platz 9) und Ralf Hamel (Alsfeld, Platz
10) finden sich auf dem Wahlvorschlag neue
Gesichter wie Carsten Weitzel (Alsfeld, Platz
8) oder Daniela Hesse (Alsfeld, Platz 11).
Für Kontinuität im Magistrat sollen Jürgen Udo Pfeiffer (Leusel, Erster Stadtrat,
Platz 16), Angelika Schäfer (Elbenrod, Platz
17) und Dieter Ermel (Angenrod, Platz 18)
sorgen. Am Ende der Liste findet sich auf
dem 37. Platz mit Dr. Jochen Zwecker ein alter Bekannter. In der geheimen Abstimmung
wurde der Wahlvorschlag einstimmig angenommen. In seinem Jahresbericht ging Sau-
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ermann auf die Stadtteilrundgänge ein. Dabei treffe man in nahezu allen Stadtteilen
auf ähnliche Themen, wie etwa die Furcht
vor zu hohen Anliegerbeiträgen für die Sanierung von Straßen. Der Bürgermeister dürfe nicht vergessen, dass durch die zwingend
vorgeschriebene Straßenbeitragssatzung am
Ende die Anlieger den Hauptteil der Kosten
für Sanierungen tragen müssten.
Bürgerbüro kommt
»Wenn Stephan Paule und CDU, UWA und
FDP die Gelder des Kommunalinvestitionsprogramms in Straßensanierungen stecken
wollen, dann müssen sie auch klar sagen,
dass es sich dabei nur um den kommunalen
Anteil von durchschnittlich 25% handeln
kann. Die enormen Kosten für Anlieger bleiben hingegen bestehen.«
Im Grußwort ging der Fraktionsvorsitzende Swen Bastian auf die Arbeit der SPD in
der Stadtverordnetenversammlung ein. Die
SPD könne auf die mit der ALA umgesetzten
Projekte aus dem gemeinsamen Koalitionsvertrag stolz sein. »Jüngstes Beispiel ist das
Bürgerbüro, das neu am Marktplatz entstehen wird.« Man habe gleich zweimal eine
drastische Erhöhung der Grundsteuer auf
560 Punkte verhindert. Gleichzeitig sei es
gelungen, die Kindergartengebühren seit
2011 stabil zu halten und den Schuldenabbau entsprechend den Vorgaben des kommunalen Schutzschirms einzuhalten. »Obwohl
das Haushaltsdefizit abgebaut worden ist,
konnten Mittel für ein attraktives Kultur-,
Sport- und Gesellschaftsleben sowie für
wichtige Investitionen bereit gestellt werden«, erläuterte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Für die Stadtbücherei sei eine dauerhafte Absicherung der Zusage über 1,3 Vollzeitstellen ebenso erreicht worden wie eine
Förderung für die Musikschule. Im Bereich
des Frei- und Hallenbades hätten Investitionen in das neue Bewegungsbecken, die Salzgrotte sowie die Neugestaltung von Anlagen
eine deutliche Aufwertung des Freizeitangebotes gebracht. Die Jugend- und Investitionsförderung für die Vereine in Alsfeld sei
beispielgebend für andere Kommunen. Man
leiste damit eine wichtige Unterstützung des
ehrenamtlichen Engagements, sagte Bastian.
Bei einer Nachwahl wurde Achim Quehl
als Schriftführer in den Ortsvereinsvorstand
nachgewählt. Zum Abschluss stimmte Florian Sauermann die Mitglieder auf einen
»knackigen Kommunalwahlkampf« ein, dessen Ziel es sein müsse, am 6. März ein gutes
Ergebnis zu erzielen und als stärkste Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung vertreten zu sein.
Feldatal (pm). Zwischen Samstag gegen
18 Uhr und Sonntag gegen 8.30 Uhr schütteten Unbekannte zwei Ampullen mit Buttersäure im Eingangsbereich eines Gebäudes in der Straße Mühlhof in Köddingen
aus. Die Täter entwendeten zudem das
Klingeltableau der Sprechanlage im Eingangsbereich und flüchtete anschließend
unbemerkt. Wie der Polizei mitgeteilt wurde, kam es am 26. November bereits zu einem Vorfall mit Buttersäure. Nur blieben
damals die mit Säure gefüllten Ampullen
ganz. Es entstand ein Schaden von etwa
2500 Euro. Hinweise unter (0 66 31) 9 740.
Bürgerliste für Ohmes
wird aufgestellt
A n t r i f t t a l - O h m e s (pm). Am Freitag,
4. Dezember, findet um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus das Treffen zum Aufstellen des Wahlvorschlages für die »Bürgerliste Ohmes BLO« zur Wahl der Gemeindevertretung und für den Ortsbeirat statt. Die
seitherigen Vertreter der Bürgerliste würden sich über eine rege Teilnahme freuen,
geht es doch darum, die Personen zu finden, die die Interessen des Dorfes am besten vertreten können.
Taufengel schwebt
über der Stadt
Alsfeld
(pm).
Der Taufengel aus
dem Regionalmuseum wird derzeit
in der Römertherme Zülpich ausgestellt. Inzwischen
wurde in Alsfeld
in Zusammenarbeit mit dem Geschichts- und Museumsverein eine
Postkarte gestaltet, die den über
der Stadtsilhouette
schwebenden
Engel präsentiert. Die neue Alsfelder
Die Weihnachts- Weihnachtspostkarte.
karte wird im
(Foto: pm)
Touristcenter am
Marktplatz, im Regionalmuseum und im
Antiquariat Buchbasalt angeboten.
»Gut zu Fuß« lädt
zur Nachtwanderung
Alsfeld (pm). Der Touristenklub »Gut zu
Fuß« lädt seine Mitglieder und Freunde für
Mittwoch, den 9. Dezember, zu einer Wanderung im Bereich Alsfeld ein. Die Wanderer treffen sich um 17 Uhr am Parkplatz
Schellengasse und finden sich gegen 19 Uhr
in der Gaststätte »Schwalbennest« zum gemeinsamen Abschluss mit den »Nichtwanderern« ein. Wanderführer Franz Payer bittet um eine Teilnahmemeldung unter der
Telefonnummer 0 66 31/65 59.
❯ Wir gratulieren herzlich
Redford beim Frauenkino
Mittwoch, 2. Dezember
»Picknick mit Bären« heißt es am kommenden Montag im Kinocenter
Mücke-Sellnrod – Herrn Erich Nier, Friedrich-Ebert-Straße 45, zum 85. Geburtstag.
Alsfeld (pm). Am Montag, den 7. Dezem- zieht es den Amerikaner seit langer Zeit in
ber, gibt es im Kinocenter ab 20 Uhr wieder seine Heimat. Zusammen mit seiner Frau
das beliebte Frauenkino. Der gezeigte Film (Emma Thompson) und den gemeinsamen
»Picknick mit Bären« ist eine charmant- Kindern ziehen sie in ein beschauliches
amüsante Komödie über zwei
Städtchen in New Hampshire.
Senioren, die sich mit der BegeBei einer kleinen Wanderung
hung eines 3500 Kilometer lanstößt er im Wald hinter seinem
gen Trails auf eine Mission ImHaus auf den Wanderweg napossible wagen.
mens »Appalachian Trial«. Der
Der Weltenbummler und BestA.T. erstreckt sich über 3500 Kiseller-Autor Bill Bryson (Robert
lometer von Georgia nach MaiRedford) ist bereits in die Jahre Redford und Nolte.
ne.
gekommen. Mit seinen zahlreiSchnell packt Bryson die Wanchen Reisen, die er stets in einem Buch ver- derlust, doch seine Frau warnt ihren Eheöffentlicht hat, begeistert er seit Jahren ein mann davor, allein auf große Wanderschaft
treues Publikum. Doch nach seinen Erfah- zu gehen. Schließlich lauern auf der circa
rungen in England, Australien oder Afrika dreimonatigen Wanderschaft Gefahren wie
Grizzly-Bären oder tiefe Bergschluchten. Bei
seiner Suche nach einem Partner meldet sich
sein lang verschollener Schulfreund Stephen
Katz (Nick Nolte) bei ihm und möchte ihn
begleiten. Ohne große Optionen stimmt Bryson freudig zu, doch er wird seine Entscheidung schnell bereuen. Katz ist alles andere
als sportlich aktiv, sein Blutzuckerspiegel
hält er mit Schokoriegeln auf dem Laufenden und eigentlich ist er noch nie in seinem
Leben mehr als einen Kilometer am Stück
gelaufen. Die Reise steht unter keinem guten
Stern und ob sie ihr Ziel erreichen werden,
bleibt fraglich...
Im Unterschied zur Romanvorlage werden
Bill Bryson und Stephen Katz für die Verfilmung 20 Jahre älter dargestellt.
❯ Familiennachrichten
Sterbefälle
Alsfeld (-). Marga Fink geborene Röhrig am
29. November, im Alter von 85 Jahren. Die
Beerdigung findet am Donnerstag, dem
3. Dezember, um 14 Uhr von der Friedhofskapelle aus statt.
Kirtorf (-). Heinrich Jung am 28. November,
im Alter von 85 Jahren. Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 3. Dezember, um
14 Uhr von der Kirche aus statt.