GÜTESIEGEL GESUNDE SCHULE TIROL

GÜTESIEGEL
GESUNDE SCHULE
TIROL
HANDBUCH ZU DEN KRITERIENKATALOGEN
PRIMARSTUFE/SEKUNDARSTUFE 1 & 2/TFBS
Fassung vom 21. Jänner 2016
1
2
Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit
ist alles nichts
(Arthur Schopenhauer)
Liebe Pädagoginnen und Pädagogen,
dass Sie sich das vorliegende Handbuch ansehen und mit dem Inhalt
auseinandersetzen ist ein Zeichen dafür, dass Ihnen die Gesundheit
am Herzen liegt - die Gesundheit der Ihnen anvertrauten Kinder und
Jugendlichen, die Gesundheit Ihrer Kolleginnen und Kollegen und
natürlich Ihre eigene Gesundheit.
Wir alle wünschen uns ein Leben in Gesundheit, Zufriedenheit und
Glück - Werte, die einander beeinflussen, sind doch gesündere Menschen meist zufriedener und
glücklicher. Es sind aber auch Werte, denen gemeinsam ist, dass sie sich nicht kaufen, wohl aber zu
einem bestimmten Grad lernen lassen.
Denn der Grundstein für ein gesundes Leben wird bereits in jungen Jahren, unter anderem durch
Gesundheitsbildung gelegt. In der für Kinder und Jugendliche so wichtigen Lebenswelt Schule haben
Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Gesundheitskompetenz als eine zentrale Säule der
Gesundheitsförderung und der gesundheitlichen Chancengleichheit zu erwerben.
Dabei geht es weniger um die reine Wissensvermittlung, sondern mehr um die Entwicklung von
gesunden Haltungen, gesundheitsförderlichem Verhalten und dem Schaffen einer "gesunden"
Lebenswelt für alle Menschen in der Schule.
Für mich ist dieser ganzheitliche Ansatz, der die unterschiedlichen Dimensionen, die eine gesunde
Schule ausmachen, integriert, von zentraler Bedeutung. Es freut mich daher sehr, dass aus der
Kooperationsvereinbarung zwischen LSR für Tirol, TGKK und Land Tirol und unter Mitwirkung der
Pädagogischen Hochschule Tirol und zukünftig auch der BVA das "Gütesiegel Gesunde Schule Tirol"
entstanden ist, das ganzheitlich gesunde Schulen als solche auszeichnet.
Neben dem Kriterienkatalog als Basis für die Diagnose des Gesundheitszustandes einer Schule
wurde von der Steuergruppe, die das Gütesiegel entwickelt hat, dieses Handbuch ausgearbeitet, das
Sie auf dem Weg zu einer "Gesunden Schule" unterstützen und begleiten soll. Im Handbuch finden
Sie Erklärungen, nähere Informationen zur Bewertung der Kriterien, zahlreiche Ideen für Maßnahmen,
die am Standort umgesetzt werden können und Angebote, die von Schulen in Anspruch genommen
werden können.
Das Handbuch ist damit nicht nur für jene Schulen, die das Gütesiegel erreichen wollen, interessant,
sondern für alle ein Fundus an Anregungen.
Ich bedanke mich herzlich für Ihr Engagement und wünsche Ihnen viel Erfolg auf dem Weg zu mehr
Gesundheit, Zufriedenheit und Glück.
LR Dr. Beate Palfrader
Amtsführende Präsidentin des LSR für Tirol
Stand: 21. Jänner 2016
3
Kinder und Jugendliche gehören grundsätzlich zur
gesündesten Bevölkerungsgruppe in Österreich.
Bedenklich ist die beobachtete Entwicklung von
ansteigenden Raten an chronischen Krankheiten bei
unseren Kindern und Jugendlichen. In der Kindheit
erworbene gesundheitliche Defizite wirken sich auch im
Erwachsenenalter aus.
In der Schule werden alle Kinder und Jugendlichen
erreicht. Besondere Bedeutung hat "Gesundheitliche
Chancengerechtigkeit" für Kinder und Jugendliche. Im
Zusammenhang mit Gesundheit bedeutet
Chancengerechtigkeit auch das Vermitteln von Wissen
über Gesundheit für alle. Der Grundstein für ein gesundes Leben wird in der Kindheit gelegt. Alle
Kinder und Jugendlichen sollen die gleichen Möglichkeiten zur Entwicklung und Erhaltung ihrer
Gesundheit haben.
Aus unseren Kindern- und Jugendlichen sollen nach besten Möglichkeiten mündige gesunde
Erwachsene werden. Das Rüstzeug soll ihnen zum Teil auch in der Schule mitgegeben werden. Die
Verantwortung für die eigene Gesundheit trägt nicht die öffentliche Hand sondern jeder selbst für sich.
In diesem Sinne hoffen wir, dass auch das Gütesiegel Gesunde Schule einen Beitrag zu einem
möglichst langen gesunden Leben für unsere Kinder und Jugendlichen leistet.
LR DI Univ.-Prof. Dr. Bernhard Tilg
(Landesrat für Gesundheit)
Stand: 21. Jänner 2016
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Bildung und Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Die Weichen dafür werden bereits in der
Kindheit gestellt: Einerseits wirken sich gute Gesundheit und Lernen in einer gesunden Umgebung
positiv auf den Bildungserfolg der Kinder aus. Andererseits wissen wir, dass sich umfassende Bildung
(vor allem langfristig) positiv auf den Gesundheitszustand unserer Kinder auswirkt.
Als Service Stelle Schule Tirol des „Österreichischen Netzwerks Service Stelle Schule“ bieten wir allen
Tiroler Schulen kompetente Beratung und Unterstützung bei der Durchführung von Projekten zur
schulischen Gesundheitsförderung an. Im Sinne des Grundsatzes „Health in all policies“ (Gesundheit
in allen Politikfeldern) bieten wir seit 2006 in Kooperation mit dem Landesschulrat für Tirol vielfältige
Unterstützungsangebote. Die Förderung von gesunden Lern- und Arbeitsbedingungen sowie die
Vermittlung von Gesundheitskompetenzen ist uns dabei ein zentrales Anliegen.
Unser Bestreben ist es, Gesundheitsförderung nachhaltig und mit hoher Qualität in den Schulalltag zu
integrieren. Mit dem „Gütesiegel Gesunde Schule Tirol“ gibt es nun ein sichtbares Zeichen für jene
Tiroler Schulen, die diesen hohen Ansprüchen gerecht werden. Durch die Verleihung des Gütesiegels
möchten wir besondere Leistungen in der schulischen Gesundheitsförderung würdigen, bekannt
machen und weiter empfehlen.
Die Tiroler Gebietskrankenkasse als Gesundheitskasse ist stolz darauf, Sie bei dieser wichtigen Arbeit
auch zukünftig zu unterstützen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen im Schulbereich und Ihnen – als
engagierte Lehrerinnen und Lehrer – ist es unser Ziel, dass für alle Schülerinnen und Schüler
gesundheitsförderliches Handeln eine Selbstverständlichkeit wird.
Werner Salzburger
(Obmann der Tiroler Gebietskrankenkasse)
Stand: 21. Jänner 2016
Dr. Arno Melitopulos
(Direktor der Tiroler Gebietskrankenkasse)
5
Eine gesunde Schule ist aus meiner Sicht eine Schule, in der sich die
Menschen, die dort einen wesentlichen Teil eines sehr prägenden
Lebensabschnittes verbringen, wohl fühlen, wo sie gerne lehren und lernen,
gerne Leistungen erbringen, achtsam und verantwortungsbewusst
miteinander umgehen und konstruktiv Probleme lösen. Sie ist eine
Lebenswelt, in der gelernt und gelebt wird, eigenverantwortlich mit der
eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer umzugehen.
Eine gesunde Schule zu schaffen, zu halten und weiterzuentwickeln ist eine
große Herausforderung, für die es viele engagierte Menschen braucht. Der
Einsatz macht sich aber immer bezahlt, da Lernen, Leisten und Leben in einer
gesundheitsförderlichen Umgebung einfacher werden – für Schülerinnen,
Schüler, pädagogische und nicht-pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Entwicklung des Gütesiegels Gesunde Schule Tirol bietet einen wesentlichen und nachhaltigen
Impuls für eine ganzheitliche Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung an Tiroler Schulen.
Schulen werden auf dem Weg zum Gütesiegel begleitet.
Es freut mich sehr, dass auch in der Begleitung ein ganzheitlicher Ansatz gewählt wurde und die
wichtigsten Systempartner gemeinsam an einem Strang ziehen und ganz im Sinne der Sache
arbeiten: das Land Tirol, der Landesschulrat für Tirol, die Tiroler Gebietskrankenkasse und die
Pädagogische Hochschule Tirol, unterstützt im Rahmen der Lehrer- und Lehrerinnengesundheit durch
die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA). Vielen Dank an dieser Stelle allen, die hier mit
viel Engagement dabei sind.
Für Schulen, die sich auf den Weg zum Gütesiegel Gesunde Schule Tirol machen, gibt es durch die
Systempartner eine Reihe von Unterstützungsangeboten, zu denen auch das vorliegende Handbuch
zu zählen ist. Kompakt und übersichtlich erklärt es Hintergründe, beschreibt es Kriterien und enthält es
Vorschläge für Maßnahmen, die an der Schule umgesetzt werden können.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihrem ganz persönlichen Weg zu einer gesunden
Schule und bedanke mich für Ihren Einsatz!
HR Dr. Reinhold Raffler
(Direktor des Landesschulrates für Tirol)
Stand: 21. Jänner 2016
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In einer leistungsorientierten Gesellschaft wie der unseren, wo die
Anerkennung und der Wert des einzelnen Individuums von seiner
Arbeitsbereitschaft, seinem Arbeitseinsatz und seinem Arbeitserfolg
abhängig sind, überschreiten viele Menschen bewusst, aber auch
unbewusst ihre physischen und psychischen Grenzen. Sie verausgaben
sich für eine leistungsnormierte Umwelt und betätigen sich über ein
gesundheitsförderndes Maß hinaus. Die Rücksicht auf die eigene
Gesundheit, das eigene Wohlbefinden wird hintangestellt. Dies gilt auch für
den schulischen Bereich. Lehrpersonen befinden sich in ihrem alltäglichen
Berufsleben in vielfältigen Stresssituationen. Eine Studie zur psychischen
Belastung der Arbeit des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) und der
Donau-Universität Krems im Auftrag der Arbeiterkammer Wien aus dem
Jahr 2009 zeigt auf, dass Lehrerinnen und Lehrer eine Berufsgruppe mit einer besonders hohen
psychosozialen Belastung darstellen. Aber auch Schülerinnen und Schüler sind gefährdet.
Schularbeiten, Tests, Notendruck, geringe Möglichkeit zur gesunden Ernährung und zur sportlichen
Betätigung, Lernen in den Abend und in das Wochenende hinein hinterlassen Spuren, die sich in
Essstörungen, depressive Verstimmungen oder Angstzustände äußern können.
Die Institution Schule – eine krank machende Einrichtung? Das wäre eine schreckliche Vision, die
aber teilweise auch eine Realität abbildet. Deshalb hat sich die Pädagogische Hochschule Tirol der
Initiative Gütesiegel Gesunde Schule Tirol nach der Erstkontaktaufnahme sofort angeschlossen und
den Part der Fort- und Weiterbildung übernommen, weil sich dieses Projekt dem prioritären und so
wichtigen Thema Gesundheit in einer profunden und umfassenden Art und Weise stellt und der Weg
der Durchführbarkeit und Umsetzbarkeit gegeben ist. Mit einem neu konzipierten Lehrgang für
Gesundheitsbildung und einem auf den Kriterienkatalog abgestimmten Fortbildungsprogramm werden
Schulen und Lehrpersonen unterstützt.
Ein in der Kindheit und Jugend geschaffenes Gesundheitsbewusstsein prägt das gesamte Leben. Die
Pädagogische Hochschule Tirol setzt auf diese Option, damit der Ausspruch des französischen
Philosophen und Aufklärers Voltaire nicht Geltung haben möge: „In der ersten Hälfte unseres Lebens
opfern wir unsere Gesundheit, um (erg. Bildung und) Geld zu erwerben, in der zweiten Hälfte opfern
wir unser Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit
und Leben von dannen.“
Mag. Dr. Irmgard Plattner
(Vizerektorin für Forschungs- und Entwicklungsangelegenheiten, Pädagogische Hochschule Tirol)
Stand: 21. Jänner 2016
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................................... 7
Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................................ 9
Präambel ............................................................................................................................................... 10
Gesunde Schule ................................................................................................................................ 10
Empowerment und Selbstwirksamkeit als Ziel .................................................................................. 10
Arbeitsprinzipien bei der Umsetzung ................................................................................................. 12
Gütesiegel Gesunde Schule Tirol .......................................................................................................... 12
Was ist das Gütesiegel? .................................................................................................................... 12
Wer steckt dahinter? .......................................................................................................................... 12
Was zeichnet eine Gesunde Schule aus? ......................................................................................... 13
Was bringt es? ................................................................................................................................... 13
Der Weg zum Gütesiegel Gesunde Schule Tirol................................................................................... 14
Überblick ............................................................................................................................................ 14
Information ..................................................................................................................................... 15
Anmeldung ..................................................................................................................................... 15
Kick off Veranstaltung .................................................................................................................... 15
Basisseminar .................................................................................................................................. 15
Ist-Analyse mit Hilfe des Kriterienkatalogs ..................................................................................... 15
Begleitung der Schulen durch Workshops ..................................................................................... 16
Antragstellung ................................................................................................................................ 16
Begutachtung des Antrages, Evaluierungsgespräch an der Schule .............................................. 16
Bekanntgabe & Gütesiegelverleihung ............................................................................................ 16
Was erhalten die Schulen mit auf den Weg zur Zertifizierung? ......................................................... 16
Was erhalten die Schulen, wenn sie das Gütesiegel erreicht haben? .............................................. 16
Wie lange ist das Gütesiegel gültig? .................................................................................................. 17
Wer sind die Ansprechpersonen? ...................................................................................................... 17
Aufbau und Inhalt .................................................................................................................................. 18
Wie ist der Kriterienkatalog aufgebaut? ............................................................................................. 18
Kriterienkatalog: 2 in 1 ....................................................................................................................... 18
Wie ist das Handbuch zum Kriterienkatalog aufgebaut? ................................................................... 19
DIMENSION: Strukturen .................................................................................................................... 20
KRITERIUM: Ansprechperson und Steuerung .............................................................................. 20
KRITERIUM: Nachhaltigkeit ........................................................................................................... 22
DIMENSION: Prozesse ...................................................................................................................... 26
KRITERIUM: Partizipation .............................................................................................................. 26
KRITERIUM: Management............................................................................................................. 29
DIMENSION: Inhalte .......................................................................................................................... 36
Stand: 21. Jänner 2016
8
KRITERIUM: Bewegung................................................................................................................. 36
KRITERIUM: Ernährung ................................................................................................................. 40
KRITERIUM: Schulraum und Arbeitsplatz ..................................................................................... 45
KRITERIUM: Psychosoziale Gesundheit ....................................................................................... 52
KRITERIUM: Inhalte – Gewaltprävention....................................................................................... 60
KRITERIUM: Inhalte – Suchtprävention ......................................................................................... 64
KRITERIUM: Inhalte – Lehren & Lernen ........................................................................................ 69
KRITERIUM: Allgemeine Prävention ............................................................................................. 75
KRITERIUM: Ergebnisse................................................................................................................ 80
Aufgabenprofil: Die Gesundheitsreferentin / der Gesundheitsreferent ................................................. 81
Aufgaben ............................................................................................................................................ 81
Kontakt ............................................................................................................................................... 81
Steuergruppe zur Entwicklung des Gütesiegels .................................................................................... 82
Projektkoordination ............................................................................................................................ 82
Expertinnen und Experten ................................................................................................................. 82
Quellen .................................................................................................................................................. 83
Stand: 21. Jänner 2016
9
Abkürzungsverzeichnis
AHS
AMA
ASKÖ
ASVÖ
AUVA
Avomed
BH
BMBF
BMBWK
BMHS
bspw.
BVA
bzw.
ca.
CO2
COOL
etc.
EVA
ggf.
HBSC
IBPR
ISI
JRK
KHP
KIJA
L
LSR
NMS
OECD
Öffis
PDCA
PHT
ppm
QIBB
QS
s.o.
SCH
SCHILF
SCHÜLF
Sek.
SGA
SIPCAN
SQA
Std.
TFBS
TGKK
u.v.a.m.
US
VS
WHO
z.B.
Allgemeinbildende höhere Schule
Agrarmarkt Austria
Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich
Allgemeiner Sportverband Österreichs
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt
Arbeitskreis für Vorsorgemedizin und Gesundheitsförderung in Tirol
Bezirkshauptmannschaft
Bundesministerium für Bildung und Frauen
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Berufsbildende mittlere und höhere Schule
beispielsweise
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter
beziehungsweise
circa
Kohlenstoffdioxid
cooperatives offenes Lernen
et cetera
eigenverantwortliches Arbeiten
gegebenenfalls
Health-Behaviour in School-aged Children
Institut für berufsbegleitende Professionalisierung an der PH Tirol
Institut für Schulqualität und Innovation an der PH Tirol
Jugendrotkreuz
Kirchliche Pädagogische Hochschule
Kinder- und Jugendanwaltschaft
Lehrerin/Lehrer
Landesschulrat
Neue Mittelschule
Organization for Economic Co-operation and Development
öffentliche Verkehrsmittel
Plan – Do – Check – Act
Pädagogische Hochschule Tirol
parts per million
Qualitätsinitiative Berufsbildung
Qualitätssicherung
siehe oben
Schülerin/Schüler
schulinterne Lehrerinnen-/Lehrerfortbildung
schulübergreifende Lehrerinnen-/Lehrerfortbildung
Sekundarstufe
Schulgemeinschaftsausschuss
Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition
Schulqualität Allgemeinbildung
Stunde/n
Tiroler Fachberufsschule
Tiroler Gebietskrankenkasse
und vieles andere mehr
Unterstufe
Volksschule
World Health Organization
zum Beispiel
Stand: 21. Jänner 2016
10
Präambel
Seit der Verabschiedung der „Jakarta-Erklärung zur Gesundheitsförderung für das 21. Jahrhundert“
vom 25. Juli 1997 (WHO) wird Gesundheit als grundlegendes Menschenrecht verstanden.
Gesundheitsförderung ist in dieser Empfehlung ein lebenslanger Prozess, was Gesundheitsbildung
als unverzichtbares Element einer nachhaltigen Schulentwicklung impliziert.
Der Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer Menschen gehört zu den
Alltagskompetenzen, die Menschen – auch – in der Schule erlernen. Studien belegen einen deutlichen
Zusammenhang zwischen Lebensbedingungen, Gesundheit und Bildungserfolg. Bildung und
Gesundheit gehen „Hand in Hand“, denn gesunde Schülerinnen und Schüler lernen besser und
1
gesunde Lehrerinnen und Lehrer unterrichten besser .
Kindheit und Jugend sind jene Lebensphasen, in welchen die Weichen für Gesundheit,
Gesundheitsverhalten und Lebensqualität in späteren Jahren gestellt werden. In dieser prägenden
Zeit werden gesundheitsrelevante Verhaltensweisen erworben und eingeübt sowie physische und
psychische Gesundheitsressourcen aufgebaut. Präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen
sind daher in dieser Zeit von großer Bedeutung. Für Kinder im Schulalter stellt die Schule nach der
Familie das zweitwichtigste „Setting“ (Lebenswelt) dar. Der Grundsatzerlass Gesundheitserziehung
enthält den Auftrag an Schulen ihre Verantwortung zur Gesundheitsförderung wahrzunehmen.
Das Gütesiegel Gesunde Schule Tirol ist ein Zeichen dafür, dass an der Schule, die dieses Gütesiegel
erhält, gesunde Rahmenbedingungen für ein gesundes Leben geschaffen wurden und gesundes
Verhalten erleichtert wird.
Gesunde Schule
Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention sind für die „Gesunde Schule“ keine
Zusatzaufgaben, sondern integrale Bestandteile von Schulentwicklung, die im Rahmen des
2
Qualitätsmanagements (QIBB, SQA) gesteuert und dokumentiert werden. Die Einbettung der
Gesundheitsförderung in das Schulprogramm impliziert einen gesamtsystemischen Ansatz und eine
Abkehr von den in der Vergangenheit praktizierten gesundheitsförderlichen Einzelmaßnahmen.
Die Ressource Gesundheit wird zur Erhöhung der Bildungs-, Erziehungs- und Schulqualität der
Institution Schule eingesetzt, wobei die Schulen im Sinne von Empowerment (siehe unten) aktiv,
nachhaltig und umfassend gesundheitsfördernde Prozesse initiieren und begleiten. Ziel ist demnach
die Bildungsförderung durch Gesundheit im Sinne einer ganzheitlichen gesunden Schule.
Empowerment und Selbstwirksamkeit als Ziel
Empowerment als die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse und Forderungen zu äußern und alleine oder
gemeinsam mit anderen umsetzen, ist ein zentraler Ansatz der Gesundheitsbildung. Letztlich geht es
darum, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. In diesem Zusammenhang spielt der
Grad der Selbstwirksamkeit und der individuellen Gewissheit, die eigene Lebenssituation beeinflussen
zu können, eine große Rolle.
Das Modell der Salutogenese (Gesundheitsentstehung) von A. Antonovsky ist in diesem
Zusammenhang sehr interessant: Gesundheit entsteht demnach nicht, indem Stressoren reduziert
werden, sondern indem die Verarbeitungsfähigkeit des Menschen gestärkt wird. Antonovsky
bezeichnet dies auch als die Widerstandsressourcen des Menschen. Die Forschung zeigt, dass es
3
drei Gruppen von Widerstandsressourcen gibt :
1
WHO 2012
QIBB = Qualitätsinitiative Berufsbildung www.qibb.at; SQA= Schulqualität Allgemeinbildung www.sqa.at
3
Hurrelmann & Richter 2013, S. 120 ff
2
Stand: 21. Jänner 2016
11
1. Körperlich-konstitutionelle Widerstandsressourcen
2. Personal-psychische Widerstandsressourcen
3. Soziale Widerstandsressourcen
Lehrerinnen und Lehrer wissen, dass Gesundheit zu einem guten Teil außerhalb der Schule entsteht
–Familie, Freunde (gerade während der Pubertät), Verein und viele weitere Lebensbereiche sind dafür
wichtig. Unterschiedliche soziale Voraussetzungen, wie zum Beispiel ein geringer sozioökonomischer
Status, werden dabei oft als mitentscheidend wahrgenommen. Tatsächlich ist Gesundheit ein
komplexes Phänomen mit einer Unzahl individueller, gesellschaftlicher und biologischer
Einflussfaktoren, von denen die klassischen Indikatoren sozialer Ungleichheit wie der
sozioökonomische Status oder der Migrationshintergrund nur einige wenige sind. In der folgenden
Grafik sind diese sogenannten „Gesundheitsdeterminanten“ als Überblick dargestellt.
Die Determinanten der Gesundheit sind jene bestimmenden Faktoren, die unsere
Gesundheit wesentlich beeinflussen.
Quelle: Fonds Gesundes Österreich, www.fgoe.org
Neben Alter, Geschlecht und Erbanlagen zählen das individuelle Verhalten (essen, trinken, sich
bewegen …) sowie das soziale Netz zu wichtigen Einflussfaktoren für Gesundheit. Eine besonders
wichtige Rolle übernehmen darüber hinaus die Lebenswelten, in denen wir lernen und arbeiten.
Rahmenbedingungen, zeitliche Abläufe, Klima sowie Lern- und Arbeitshaltung stellen zentrale
Ressourcen für die Gesundheit der Menschen dar.
Die Gesunde Schule ist also eine Schule, in der Gesundheit eine zentrale Rolle spielt - die als Lernund Lebensraum sowie als Arbeitsplatz gesundheitsförderlich gestaltet wird und in der alle betroffenen
Personen im Sinne eines partizipativen Ansatzes am Prozess beteiligt sind. Eine Gesunde Schule
verbessert durch Gesundheitsförderung ihre Bildungsqualität und gestaltet dabei ihre Organisation so,
dass die persönlichen Gesundheitspotentiale aller Beteiligten sich entfalten können, gemeinschaftliche
Problemlösungskapazitäten gefördert und Gesundheitsrisiken reduziert werden. Der
Entwicklungsprozess ist ganzheitlich, langfristig, nachhaltig und an den Ressourcen der Lehrerinnen
und Lehrer sowie der Schülerinnen und Schülern ausgerichtet. Im Sinne eines partizipativen Ansatzes
werden alle betroffenen Personenkreise involviert. Schulen werden so zu Orten, wo sich alle
Menschen wohlfühlen können und damit die besten Voraussetzungen für gute Leistungen vorfinden.
Stand: 21. Jänner 2016
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Arbeitsprinzipien bei der Umsetzung
Integration
Gesundheit muss Teil der Schulkultur sowie Schulentwicklung werden. Auch in das Schulleitbild wird
Gesundheit aufgenommen.
Partizipation
Aktives Miteinbeziehen aller interessierten Personen aus Schule und Schulumfeld an der Entwicklung
und Erhaltung einer gesunden Lebenswelt Schule.
Ganzheitlichkeit
Gesundes Verhalten und unterstützende schulische Rahmenbedingungen (= gesunde
Verhältnisse)sind die zwei Säulen von Gesundheit in der Schule.
Nachhaltigkeit
Gesundheitsförderung wird in Alltagsstrukturen verankert und kann sich so auch nach Projektende
weiter entfalten.
Projektmanagement
Das Gesundheitsprojekt läuft parallel zum Schulalltag. Dies erfordert eine sorgfältige und
systematische Planung und Umsetzung.
Dokumentation & Öffentlichkeitsarbeit
Gemäß dem Motto „Tue Gesundes und rede darüber“ präsentiert die Schule öffentlichkeitswirksam
ihre Erfolgsgeschichte und macht ihre Erfahrungen mittels Dokumentation der Aktivitäten inner- und
außerhalb der Schule nutzbar und sichtbar.
Chancengerechtigkeit
Gesundheitliche Chancen sind nicht gleich verteilt: Geschlecht, Migrationshintergrund oder
sozioökonomische und -kulturelle Verhältnisse werden bei der Planung und Umsetzung von
gesundheitsfördernden Maßnahmen berücksichtigt.
Gütesiegel Gesunde Schule Tirol
Was ist das Gütesiegel?
Das Gütesiegel ist eine Bestätigung dafür, dass eine Schule Gesundheitsförderung am Standort lebt,
was sie durch eine systematische, nachhaltige Erfüllung definierter Kriterien erreicht und nach außen
hin durch das Gütesiegel Gesunde Schule Tirol Logo sichtbar macht.
Wer steckt dahinter?
Gesunde Schulen kann es nur geben, wenn alle beteiligten Institutionen zusammenarbeiten und die
Schulen auf ihrem Weg unterstützen. Daher ist das Gütesiegel Gesunde Schule Tirol im Rahmen
einer langfristig ausgelegten Kooperation für Gesundheitsförderung an Tirols Schulen eine
gemeinsame Initiative von Land Tirol, Landesschulrat für Tirol, Pädagogischer Hochschule Tirol und
der Tiroler Gebietskrankenkasse.
Stand: 21. Jänner 2016
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Was zeichnet eine Gesunde Schule aus?
Eine Gesunde Schule zeichnet sich dadurch aus, dass Strukturen etabliert sind, die die Umsetzung
von systematischen Maßnahmen in verschiedensten Themenfeldern sowie die Beteiligung von
Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und Eltern bzw. Erziehungsberechtigten
ermöglichen. Übergeordnetes Ziel ist es, den Lebensraum Schule für alle Beteiligten
gesundheitsförderlich zu gestalten und motivierende Arbeits- und Lernbedingungen zu schaffen.
Gesundheit soll zu einem Teil der Schulkultur und des Schulleitbildes werden. Dabei begleitet
Gesundheit als Schwerpunktthema die ganze Schule.
Was bringt es?
Durch schulische Gesundheitsförderung entsteht eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Personen:
 Die Gesundheit und das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern verbessern sich. Sie
entwickeln eine positivere Einstellung zur Schule, Konfliktsituationen nehmen ab und ihre
Leistungen verbessern sich. Ein gesundes Lernumfeld – eine Schule zum Wohlfühlen - das
sind elementare Voraussetzungen für Bildungserfolg. Langfristig gesehen steigert bessere
4
Bildung auch die Gesundheit – Studien belegen einen eindeutigen Zusammenhang .

Für Lehrerinnen, Lehrer und alle anderen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an Schulen führt
eine systematische Gesundheitsförderung zu Festigung und Verbesserung von Gesundheit
und Wohlbefinden sowie zu Motivation, höherer Leistungsbereitschaft und -fähigkeit und
Erfüllung im Beruf.

Eltern profitieren ebenfalls von gesünderen Kindern, die bessere Leistungen in einem
qualitativ hochwertigeren Unterricht erbringen.
Die Gesellschaft profitiert vor allem auch langfristig von einer gesünderen und daher
leistungsfähigeren Bevölkerung mit weniger Krankenständen und geringeren Kosten für das
Gesundheitssystem.
4
OECD Studie: Bildung auf einem Blick 2013; Zusammenfassung auf Deutsch OECD-Bildung auf einem Blick
Bundeszentrale für politische Bildung (2013) Bildung als Ressource für Gesundheit Bundeszentrale für politische Bildung
Stand: 21. Jänner 2016
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Der Weg zum Gütesiegel Gesunde Schule Tirol
Das Gütesiegel Gesunde Schule Tirol wird jährlich von Land Tirol, Landesschulrat für Tirol, der
Pädagogischen Hochschule Tirol und der Tiroler Gebietskrankenkasse an Schulen für eine Laufzeit
von drei Jahren verliehen. Danach ist neuerlich nachzuweisen, dass die Kriterien einer Gesunden
Schule erfüllt werden. Der Kriterienkatalog ist immer das zentrale Element der Antragsstellung. Mit
diesem Handbuch können die Schulen den Katalog selbst ausfüllen und wissen somit immer, wo sie
stehen.
Überblick
Information am Beginn des 2. Semesters
Anmeldung mittels Charta
Kick off Veranstaltung
Begleitung der Schulen durch Workshops
Basisseminar
nein
ja
Ist – Analyse mit Hilfe des
Kriterienkatalogs
Umgesetzt?
(Selbstevaluation)
Kriterien erfüllt?
nein
ja
Antragstellung
Begutachtung des Antrages, Schulbesuch
– Evaluierungsgespräch
nein
Kriterien erfüllt?
ja
Bekanntgabe der Juryentscheidung &
Einladung zur Gütesiegelverleihung
Gütesiegelverleihung in Innsbruck zu
Beginn des neuen Schuljahres
Stand: 21. Jänner 2016
Arbeit an den Bereichen, in denen die Kriterien
nicht erfüllt werden (z.B. durch Projekte,
Programme, Fortbildungsangebote etc.)
15
Information
Am Ende jedes Schuljahres ergeht durch den LSR Tirol eine Aussendung an alle Schulen. Er
beinhaltet detaillierte Informationen über das Gütesiegel und Abgabefristen sowie alle benötigten
Unterlagen.
Anmeldung
Mit Unterzeichnung der Charta Gesunde Schule Tirol wird die Orientierung an den zentralen
Merkmalen der schulischen Gesundheitsförderung zum Ausdruck gebracht und gleichzeitig meldet
sich die Schule für das Projekt Gütesiegel Gesunde Schule Tirol an. Die Anmeldung erfolgt beim LSR
Tirol.
Kick off Veranstaltung
Zu Beginn des Schuljahres findet, gleichzeitig mit der Verleihung des Gütesiegels Gesunde Schule
Tirol, eine Kick-off Veranstaltung für jene Schulen statt, die sich auf den Weg zum Gütesiegel machen.
Ziel dieser kombinierten Veranstaltung ist es, einen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und eine Art
„Buddysystem“ zwischen den Gütesiegelschulen und den Schulen die sich gerade auf den Weg zum
Gütesiegel machen zu initiieren.
Basisseminar
Am Anfang jedes Schuljahres findet ein verpflichtendes 2-tägiges Basisseminar für Vertreterinnen und
Vertreter der teilnehmenden Schulen statt. In diesem Seminar wird den Lehrpersonen Information, die
sie auf dem Weg zum Gütesiegel Gesunde Schule benötigen, vermittelt. Sie bekommen den
Kriterienkatalog praxisnah erläutert und lernen verschiedenste Methoden für dessen Umsetzung in der
Schule kennen.
Ist-Analyse mit Hilfe des Kriterienkatalogs
Der Kriterienkatalog des Gütesiegels ist ein effektives Tool zur Ist-Analyse, das gemeinsam mit dem
vorliegenden Handbuch auch Orientierung bei der Lokalisierung von Veränderungsbedarf gibt. So
kann jede Schule selbst eine erste Bewertung durchführen und weiß somit, wo sie steht.
Die Kriterien bestehen aus verschiedenen Merkmalen, welche sich insofern unterscheiden, als dass
gewisse erreicht werden müssen und die anderen Merkmale „nur“ erreicht werden sollen:
Muss-Merkmale sind mit JA oder NEIN zu beantworten und grundsätzlich
Voraussetzung für das Gütesiegel. Eine Ausnahme ist der Erstantrag für das
Gütesiegel. Bei diesem besteht ein gewisser Spielraum (siehe Tabelle). Bei
jedem Antrag zur Wiederverleihung müssen alle Muss-Merkmale erfüllt werden.
Für jedes erfüllte Muss-Merkmal gibt es einen Punkt.
Soll-Merkmale sind in 4 Abstufungen zu beurteilen und müssen nicht alle
unbedingt erfüllt sein. Insgesamt muss „nur“ die erforderliche Mindestpunktezahl
erreicht werden. So kann jede Schule individuelle Schwerpunkte setzen und bei
den Soll-Merkmalen „Punkte sammeln“. Merkmale der gesunden Schule, die an
Schulstandort schwächer behandelt werden, können mit den Stärken Ihrer
Schule ausgeglichen werden. Das Bewertungsschema sieht folgendermaßen
aus:
0=
1=
2=
3=
trifft nicht zu (0 Punkte)
trifft kaum zu (1 Punkt)
trifft eher zu (2 Punkte)
trifft zu (3 Punkte)
Stand: 21. Jänner 2016
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Primarstufe
Sek. 1 (NMS)
Prim.&Sek.1 (SPZ)
Sek. 2
Sek.1&2 (AHS)
TFBS
Muss-Merkmale
Soll-Merkmale 5
Anzahl
bei Erstantrag
erforderliche Punkteanzahl
Anzahl/
Merkmale
19
20
20
19
19
18
17 von 19
18 von 20
18 von 20
17 von 19
17 von 19
16 von 18
29
30
30
27
29
27
max.
erreichbare
Punkteanzahl
87
90
90
81
87
81
erforderliche
Punkteanzahl
48
50
50
45
48
45
Begleitung der Schulen durch Workshops
Auf dem Weg zum Gütesiegel bekommt jede Schule Unterstützung von der TGKK und dem LSR. Zu
Beginn findet ein Ziele-/Maßnahmenworkshop statt und je nach Bedarf gibt es individuelle
Unterstützungsangebote.
Antragstellung
Wenn die Schule zur Ansicht gelangt, dass sie die Kriterien erfüllt, kann sie den Antrag (=ausgefüllter
Kriterienkatalog) an den LSR ([email protected]) stellen. Für den Antrag ist auch der im
Kriterienkatalog vorhandene Veränderungsbedarf auszufüllen, dieser fließt allerdings nicht in die
Bewertung der Fachjury ein.
Spätester Abgabetermin ist immer der letzte Werktag im April.
Begutachtung des Antrages, Evaluierungsgespräch an der Schule
Anfang Mai werden die eingelangten Anträge von einer Fachjury, bestehend aus Vertreterinnen und
Vertretern der 4 Institutionen: LSR, TGKK, Land Tirol und PHT begutachtet und mit einem
Evaluierungsgespräch an der Schule durch Mitglieder der Jury ergänzt. Die konkrete Erfüllung der
Kriterien wird anhand der angegebenen Merkmale stichprobenartig überprüft. Die Fachjury
entscheidet einstimmig über den Antrag, alle 4 Institutionen haben eine Stimme und müssen vertreten
sein.
Bekanntgabe & Gütesiegelverleihung
Wenn die Überprüfung ergibt, dass die Kriterien für das Gütesiegel erfüllt sind, wird die Schule
schriftlich davon in Kenntnis gesetzt und zur Verleihung der Auszeichnung eingeladen.
Das Gütesiegel wird Anfang jedes Schuljahres offiziell im Rahmen eines Festaktes durch höchste
Vertreterinnen bzw. Vertreter der beteiligten Institutionen überreicht. Die Auszeichnung wird für 3
Jahre verliehen.
Was erhalten die Schulen mit auf den Weg zur Zertifizierung?
Dieser Punkt wird im Pilotjahr genau entwickelt.
Was erhalten die Schulen, wenn sie das Gütesiegel erreicht
haben?
Neben dem Nutzen, den das Gütesiegel stiftet, erhält jede mit dem Gütesiegel ausgezeichnete
Schule:
 Materialien zur Visualisierung z.B. eine Gütesiegel-Plakette und das Logo zur freien Verwendung
5
Der Mindestanteil der für das Gütesiegel notwendigen Punkte liegt bei (gerundet) 55% aller erreichbaren Punkte
Stand: 21. Jänner 2016
17

1000 Euro zur nachhaltigen Verankerung und Weiterentwicklung der gesundheitsfördernden
Maßnahmen
Wie lange ist das Gütesiegel gültig?
Das Gütesiegel wird für eine Laufzeit von drei Jahren verliehen. Voraussetzung für die
Wiederverleihung ist die Erreichung der vorgegebenen Mindestpunkteanzahl (siehe Tabelle).
Primarstufe
Sek. 1 (NMS)
Prim.&Sek.1 (SPZ)
Sek. 2
Sek.1&2 (AHS)
TFBS
Muss-Merkmale
Soll-Merkmale
Anzahl
bei Folgeantrag
erforderliche Punkteanzahl
Anzahl/
Merkmale
19
20
20
19
19
18
19
20
20
19
19
18
29
30
31
27
29
27
max.
erreichbare
Punkteanzahl
87
90
90
81
87
81
erforderliche
Punkteanzahl
50
50
50
50
50
50
Wer sind die Ansprechpersonen?
Landesschulrat für Tirol
Tiroler Gebietskrankenkasse
MMag. Helga Mayr
[email protected]
Elisa Schormüller BA
[email protected]
Stand: 21. Jänner 2016
Pädagogische Hochschule
Tirol
Dipl. Päd. Gabriele BognerSteiner
[email protected]
18
Aufbau und Inhalt
Wie ist der Kriterienkatalog aufgebaut?
Die Kriterienkataloge umfassen Kriterien zu den unterschiedlichen Qualitätsdimensionen (Struktur,
Prozess, Inhalt) und sind schulstufenspezifisch gestaltet. Für jedes Qualitätskriterium werden
Merkmale in Form von messbaren Zielen formuliert. Jede Schule lädt sich den für ihren Schultyp
passenden Katalog unter www.tgkk.at herunter und kann dann mit Hilfe des Handbuchs den
Erfüllungsgrad der Kriterien und Merkmale für die eigene Schule beurteilen.
Für jedes Merkmal kann neben der Einschätzung, wie die Schule zum Zeitpunkt der Analyse
aufgestellt ist (Bestandsaufnahme), ein etwaiger Veränderungsbedarf mitbedacht werden. Dies soll
den Schulen bei der Schwerpunktsetzung/Zielsetzung helfen. Jene Merkmale mit hohem
Veränderungsbedarf sind gleichzeitig die Schwerpunkte/Ziele die sich die Schule setzen sollte.
Des Weiteren können Schulen bei jedem Kriterium Ergänzungen machen. Wenn Schulen
Schwierigkeiten mit der Selbsteinschätzung haben, bietet dieses Feld die Möglichkeit nähere
Erläuterungen hinzu zu fügen. Das ist auch für die Fachjury eine Hilfe um den Antrag besser zu
beurteilen.
Dimension
Kriterium
Merkmal
VerändeBestandsrungsaufnahme
bedarf
Ergänzungen
Merkmal
VerändeBestandsrungsaufnahme
bedarf
Ergänzungen
Kriterium
Merkmal
VerändeBestandsrungsaufnahme
bedarf
Ergänzungen
Merkmal
Verände
Bestands-rungsaufnahme
bedarf
Ergänzungen
Kriterienkatalog: 2 in 1
Der Kriterienkatalog ist Arbeitstool und Antragsformular in einem.
Einerseits stellt er ein effektives Tool zur Ist-Analyse dar, das gemeinsam mit dem vorliegenden
Handbuch auch Orientierung für etwaigen Veränderungsbedarf gibt. Jede Schule kann selbstständig
und jederzeit eine erste Bewertung durchführen und weiß so, wo sie steht.
Andererseits ist der Kriterienkatalog auch das für das Gütesiegel einzureichende Antragsformular.
Ist der Zeitpunkt für eine Antragstellung gekommen und eine Schule ist nach erfolgter
Selbstbewertung der Ansicht, dass die erforderlichen Mindestpunkte erreicht werden, wird von der
Schule der Antrag auf das Gütesiegel Gesunde Schule Tirol schriftlich per Email gestellt. Alle
vorgesehenen Felder müssen für einen gültigen Antrag ausgefüllt werden:




Datenblatt
Gesundheitsteam
Aktuelle Jahresplanung
Ausgefüllte Bestandsaufnahme und Veränderungsbedarf zu allen Merkmalen:
Der unterschriebene Antrag auf das Gütesiegel Gesunde Schule Tirol muss im Pilotjahr spätestens
am 30.April 2016 um 24:00 Uhr beim Landesschulrat für Tirol ([email protected]) UND bei der Tiroler
Gebietskrankenkasse ([email protected]) elektronisch einlangen.
Stand: 21. Jänner 2016
19
Wie ist das Handbuch zum Kriterienkatalog aufgebaut?
Neben dem Kriterienkatalog gibt es das vorliegende Handbuch, welches zusätzlich
 Erklärungen,
 den Bewertungskatalog,
 Definitionen,
 Beispiele,
 Vorschläge,
 Angebote von Maßnahmen,
 Ideen darüber hinaus
 Links zu Angeboten und weiterführenden Informationen
 u.v.a.m.
enthält.
Stand: 21. Jänner 2016
20
DIMENSION: Strukturen
KRITERIUM: Ansprechperson und Steuerung
Voraussetzung für eine systematische Entwicklung hin zu einer Gesunden Schule ist das Vorhandensein entsprechender Personen, die sich um die
Gesundheitsförderung an der Schule kümmern.
Neben einer Gesundheitsreferentin bzw. eines Gesundheitsreferenten (Aufgabenprofil siehe Anhang), die bzw. der der Schulgemeinschaft bekannt ist und als
Ansprechperson zur Verfügung steht, benötigt es ein Gesundheitsteam, das in seiner Zusammensetzung einen Querschnitt der Schulgemeinschaft abbildet.
Merkmal
Erklärung
Mögliche Maßnahmen
1) Es gibt eine definierte
Gesundheitsreferentin/einen definierten
Gesundheitsreferenten an der Schule,
der/die der Schulgemeinschaft bekannt
ist.
Der Gesundheitsreferent/die Gesundheitsreferentin ist erste
Ansprechperson zum Thema Gesundheitsförderung an der
Schule. Das genaue Aufgabenprofil findet sich im Anhang.
Empfehlenswert ist die Benennung einer Stellvertretung, um
einen Wissensverlust zu vermeiden.

Das Gesundheitsteam verfolgt das gemeinsame Ziel, eine
Gesunde Schule zu werden und zu bleiben. Es ist Drehund Angelpunkt für alle Angelegenheiten der
Gesundheitsförderung an der Schule.

Persönliche Gespräche mit interessierten
Kolleginnen/Kollegen

Gut überlegte Zusammensetzung des
Teams, dabei auch auf Stärken und
vorhandene Ressourcen achten – z.B.
 Gesundheitsreferentin/
Gesundheitsreferent
 Schulärztin/Schularzt

Schulqualitätsbeauftragte/
Schulqualitätsbeauftragter

Betrauung einer interessierten Lehrperson
(ggf. Stellvertretung)
Information der Schulgemeinschaft z.B.
durch Intranet, Konferenz, Webseite,
Anschlag in Klassen, Elternbriefe …
Bewertung
Nein
Ja
2) Ein Gesundheitsteam ist an der Schule
fix etabliert, trifft sich regelmäßig und
koordiniert die schulische
Gesundheitsförderung.
Bewertung
Nein
Stand: 21. Jänner 2016
Ja
Ein großes Augenmerk ist auf die Auswahl und
Zusammensetzung des Teams zu richten, um hohe
Akzeptanz und Motivation zu erreichen. Allen soll die
Möglichkeit offen stehen, eigene Ideen einzubringen und
sich an Planung und Umsetzung zu beteiligen. Die
Mindestanforderung ist, dass das Gesundheitsteam aus
21

Schulleitung, Gesundheitsreferentin/Gesundheitsreferenten
und Lehrerinnen/Lehrern besteht. An sehr kleinen Schulen
wird ein Gesundheitsteam unter anderen personellen
Voraussetzungen gebildet. Gibt es beispielsweise drei
Lehrerinnen/Lehrer an der Schule, so müssen unter
Umständen alle im Gesundheitsteam sein und hinter dem
Projekt stehen; unterrichten fünf Lehrerinnen/Lehrer an
einer Schule, so ist das Projekt auch mit einer
Lehrerin/einem Lehrer weniger umsetzbar.
Das Gesundheitsteam ist verantwortlich für die Koordination
und Steuerung von Planung, Umsetzung, Dokumentation
und Evaluation der gesundheitsfördernden Maßnahmen an
der Schule. Wichtig ist, dass eine Verbindung und
Austausch mit anderen Schulteams besteht (SGA, Umwelt,
QS …). Die Aufgaben des Gesundheitsteams werden unter
den Mitgliedern ausgewogen verteilt, wobei das Team nicht
alle Maßnahmen oder Aktionen selbst durchführen soll ( in
kleinen Schulen ist das wahrscheinlich anders, dort liegt die
Umsetzung beim Gesundheitsteam; dafür bedarf es in
großen Schulen vermehrter Kommunikation). Planung,
Dokumentation und Evaluation laufen immer beim
Gesundheitsteam zusammen. Es trägt so gemeinsam mit
der Schulleitung Verantwortung für die Entwicklung zur
Gesunden Schule.
Wichtig ist, dass die Schulleitung hinter dem
Gesundheitsteam (und dem Thema Gesundheit) steht und
dies auch authentisch kommuniziert. Der Schulleitung
kommt eine besondere Rolle zu: sie ist in die Entwicklung
integriert, muss aber operativ nicht ständig involviert sein.
Das Gesundheitsteam ist dem Lehrkollegium bekannt,
personelle Wechsel werden kommuniziert.
Stand: 21. Jänner 2016





wenn vorhanden
Sicherheitsvertrauenspersonen
Lehrpersonen
Schülervertreterin/Schülervertreter
Elternvertreterin/Elternvertreter
Schulleitung
Vertreterin/Vertreter des
Nichtlehrpersonals

Zeitfenster für Besprechungen schaffen (z.B.
durch entsprechende
Stundenplangestaltung, Konferenzen bzw.
pädagogische Tage nützen)

Mandat erteilen

Honorierung der Teammitglieder
(Belohnung, Entbindung von anderen
Aufgaben, Einschränkung der Supplierungen
…)
22
Besprechungen werden regelmäßig offiziell anberaumt und
bei Bedarf durch zusätzliche Besprechungen, die auch
informellen Charakter haben können, ergänzt. Es werden
verbindliche Vereinbarungen getroffen und entsprechend
dokumentiert.
KRITERIUM: Nachhaltigkeit
Gesundheitsförderung im Sinne des Gütesiegels Gesunde Schule Tirol muss immer nachhaltig wirksam sein, wobei die Messbarkeit der erreichten
Nachhaltigkeit gesundheitsfördernder Maßnahmen, vor allem die Schülerinnen und Schüler betreffend, eine große Herausforderung darstellt. Nachhaltigkeit ist
ein Ziel, dass Inhalte, Maßnahmen und Strategien betreffen und nicht nur zu einer Verhaltens-, sondern auch einer Haltungsänderung führen.
Sich zu einer Gesunden Schule zu entwickeln ist ein Prozess, der von allen beteiligten Personen gemeinsam gegangen wird. Um einzelne Maßnahmen in ein
nachhaltiges System im Rahmen der Schulentwicklung zu überführen müssen entsprechende strukturelle Maßnahmen in den Schulalltag integriert werden.
Nachhaltigkeit von Entwicklung entsteht durch:
 Professionalisierung des Lehrkörpers durch die systematische
Weiterbildungsangeboten (Fort- und Weiterbildungsplan)
 Zusammenarbeit und Vernetzung
 Integration in den Qualitätsentwicklungsprozess (QIBB, SGA)
und
planvolle
Inanspruchnahme
von
entsprechenden
„Gute Gesundheit unterstützt erfolgreiches Lernen. Erfolgreiches Lernen unterstützt die Gesundheit. Erziehung und Gesundheit sind untrennbar.“
Desmond O’Byrne (Leiter der Abteilung für Gesundheitsförderung, WHO/Genf)
Stand: 21. Jänner 2016
Fort-
und
23
Merkmal
Erklärung
1) Ein Fort- und Weiterbildungsplan der das
Lehrkollegium im Bereich Gesundheitsförderung
professionalisiert, wird umgesetzt.
Die
regelmäßige
Teilnahme
an
Fortund
Weiterbildungsveranstaltungen im Sinne des lebenslangen
Lernens sind elementarer Bestandteil einer Entwicklung.
Gesundheitsförderung knüpft an sehr viele Themenfelder
der
Fortund
Weiterbildung
an,
generiert
Wechselwirkungen und schafft Synergieeffekte.
Bewertung
Nein
Ja
Bei der Fort- und Weiterbildung geht es um
Professionalisierung in seiner ganzen Breite, die sich auf
die individuelle Gesundheitskompetenz der Lehrpersonen,
auf
die
gesundheitsfördernde
Didaktik,
einen
gesundheitsfördernden
Unterricht
und
auf
die
gesundheitsförderliche Schule bezieht. Darüber hinaus
können sie wertvolle Impulse für Veränderungen im
Schulleben bieten.
Von zentraler Bedeutung ist, dass der Fort- und
Weiterbildungsplan
an
die
Gegebenheiten
und
Bedürfnisse der einzelnen Schule angepasst und gut
durchdacht ist.
Fortund
Weiterbildungsmaßnahmen
betreffen
beispielsweise die folgenden Bereiche, wobei die
Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
Inhalte: Ernährung, Bewegung, psychosoziale
Gesundheit, Suchtprävention, Gewaltprävention,
Schulraum & Arbeitsplatz, Lernen & Lehren,
allgemeine Prävention, Gendergesundheit,
Kommunikation, soziales Lernen, Mediennutzung,
innovative Lehrmethoden, …
Methoden: Organisationsentwicklung,
Changemanagement, gesundes Führen/ Leadership,
Stand: 21. Jänner 2016
Mögliche Maßnahmen




Ist-Analyse: Feststellung der
individuellen Ressourcen der
Lehrerinnen/Lehrer
Definition der Ziele, die die
Schule erreichen will
Erstellung eines Fort- und
Weiterbildungsplans: Welche
Fort- und Weiterbildungen
werden für die notwendige
Professionalisierung benötigt?
Wer besucht welche
Veranstaltung? etc.
Erstellung einer verbindlichen
Vereinbarung zur
Sicherstellung des Transfers
von Fort- und
Weiterbildungsinhalten in der
Schule.
Ergänzende Überlegungen:
 Eine Übersicht über das
Angebot an Fort- und
Weiterbildungen zur
Gesundheitsförderung in Tirol
finden Sie hier.
 SCHILFS und SCHÜLFS
andenken.
 Fortbildungsbedarf anmelden
(PHT: IBPR, ISI).
 Ist die Zusammenarbeit mit
externen Partnern möglich?
 Fortbildungen durch eigens
24
Gesundheitssoziologie, Projektmanagement,
Qualitätsmanagement, Moderation, Zeitmanagement,
Peer-Education …

2) Es gibt Kooperation und Vernetzung mit anderen
Schulen und/oder außerschulischen Partnern im
Bereich Schulqualität & Gesundheitsförderung, die
gepflegt und genutzt werden.
Bewertung
0
1
Keine Kooperationen
vorhanden
Vereinzelte Zusammenarbeit
mit anderen Schulen oder
außerschulischen Partnern
(keine Regelmäßigkeit, keine
dauerhafte Zusammenarbeit)
2
3
Systematische
Zusammenarbeit mit
anderen Schulen ODER
außerschulischen
Partnern (mit einem
gewissen System, mittelbis langfristig ausgelegt)
Systematische Kooperation
und Vernetzung mit anderen
Schulen UND
außerschulischen Partnern
(es besteht ein auf die
Schulentwicklung
zugeschnittenes Konzept zur
Gesundheitsförderung mit
mehreren außerschulischen
Partnern und anderen
Schulen)
Stand: 21. Jänner 2016
Kooperation und Vernetzung mit anderen Schulen und
außerschulischen Partnern ist deshalb so wichtig, weil so
Synergien gebildet und genutzt werden können, wo
ansonsten mehr Energie und Zeit als nötig aufgewendet
werden müsste. Beispielsweise werden Energien
gebündelt indem man auf die eigenen Stärken setzt und
dort, wo andere gut sind, auf deren Stärke vertraut. So
kann gewährleistet werden, dass der Weg zu einer
Gesunden Schule alltägliche Dinge sogar erleichtert.
Außerschulische Organisationen sind beispielsweise
TGKK, AVOMED, Kontakt & Co, Kinder- und
Jugendanwaltschaft, JRK, AUVA oder Obst- und
Gartenbauvereine.





organisierte Referentinnen/
Referenten (z.B. Schulärztin/
Schulärzte, eigene oder
schulfremde Kolleginnen/
Kollegen, Eltern etc.)
Personalförderung als
Kollegiumsentwicklung
Nutzung verfügbarer
regionaler Strukturen und
Ressourcen, wie z.B.
Kooperationen mit Behörden,
Vereinen, Expertinnen/
Experten und Medien
Kooperationen mit anderen
Schulen – entweder in der
Region oder auch mit
Partnerschulen, z.B. im
Ausland
gemeinsame Veranstaltungen,
Feste, SCHÜLF …
gezielter Austausch mit
anderen Schulen/Direktoren
zu gewissen Themen
Teilnahme auch an anderen
Netzwerken (z.B. Ökolog,
Umweltzeichen …)
25
3) Gesundheitsförderung ist im Qualitätsmanagement
(SQA/QIBB) der Schule verankert.
Bewertung
Nein
Ja
Gesundheit und Bildung sind untrennbar miteinander
verbunden. Eine gute Schule sein oder eine Gesunde
Schule sein bedeutet, dass eine immer fortwährende
Entwicklung
stattfindet.
Die
Rahmenbedingungen
verändern sich und so verändern sich auch die
getroffenen Maßnahmen, Vereinbarungen und Strategien.
Aus diesem Grund muss Gesundheitsförderung in den
Schulqualitätsinitiativen (SQA/QIBB) integriert sein.
Gesundheit ist seit 2013/14 Qualitätsschwerpunkt von
QIBB. Qualitätssicherung und –entwicklung erfolgen nach
dem Modell des vierphasigen Qualitätsregelkreises (auch
PDCA–Kreis, siehe dazu Kriterium Management), wobei
QIBB das entsprechende Instrumentarium zur Verfügung
stellt und sich Synergien ergeben.
Im Rahmen der Initiative Gesunde Schule wurden
Qualitätsstandards zur Verankerung einer nachhaltigen
Gesundheitsförderung an Schulen entwickelt, die in
einigen QIBB-Matrizen integriert wurden.
Stand: 21. Jänner 2016

SQA: Gesundheit/Gesunde
Schule wird als Thema zwei
gewählt

QIBB: Gesundheitsförderung
ist Teil des Schulprogramms
und im Leitbild als
Qualitätsthema mit
Entwicklungs- und
Umsetzungsplan etc.
abgebildet
26
DIMENSION: Prozesse
KRITERIUM: Partizipation
Partizipation der Zielgruppe bedeutet nicht nur Teilnahme, sondern auch aktive Teilhabe (Entscheidungskompetenz) bei allen wesentlichen Fragen der
Lebensgestaltung im Lebensraum Schule. Die Zielgruppe soll befähigt werden, ihre eigenen Bedürfnisse zu formulieren und Wünsche, Ideen und Vorstellungen
bei der Planung, Umsetzung und Durchführung gesundheitsfördernder Aktivitäten einzubringen (Empowerment). Partizipation ist ein Entwicklungsprozess, bei
6
dem die Zielgruppe zunehmend Kompetenzen gewinnt, um aktiv Einfluss auf Entscheidungen nehmen zu können .
Abbildung 1: Stufen der Partizipation
Quelle:http://www.partizipativequalitaetsentwicklung.de/partizipation/stufen-der-partizipation.html
6
Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit: Good Practice Kriterien für erfolgreiche Gesundheitsförderung
Stand: 21. Jänner 2016
27
Merkmal
Erklärung
Mögliche Maßnahmen
1) Es gibt ein allen bekanntes, funktionierendes System
zur Unterstützung von Schülerinnen/Schülern und
Lehrerinnen/Lehrern bei Beschwerden, Unzufriedenheit
und anderen Schwierigkeiten.
Um Partizipation im Alltag zu gewährleisten, braucht es
gewisse Systeme, die auch im Trubel des Alltags
funktionieren. Wichtig ist als Erstes, dass Bedürfnisse
von Schülerinnen/Schülern als auch von Lehrerinnen/
Lehrern Gehör finden und so Unzufriedenheit
vorgebeugt bzw. beseitigt werden kann. Diese Systeme
können von Schule zu Schule ganz anders ausschauen,
jedoch müssen folgende Bestandteile enthalten sein:
SCH für SCH:
 Klassenrat
 Buddy-System zur Lösung
und Frühintervention von
Konflikten und Stärkung der
sozialen Kompetenz
Bewertung
0
1
Systeme nicht oder nur in
Ansätzen vorhanden,
oder Systeme vorhanden,
aber großteils unbekannt.
Bisher wurde kaum darauf
geachtet.
An der Schule gibt es ein
oder mehrere Systeme. Es
wird kommuniziert, ist aber
nicht genug bekannt bzw.
wird nur wenig in Anspruch
genommen.
2
3
An der Schule gibt es
Systeme auf allen Ebenen
(SCH-SCH, L-SCH, L-L),
die bekannt sind und gut
angenommen werden. Oft
fehlt es noch an einer
konstruktiven langfristigen
Lösung von auftauchenden
Problemen
An der Schule gibt es
Systeme auf allen Ebenen
(SCH-SCH, L-SCH, L-L) in
Form eines definierten
Ablaufes (z.B. dokumentiert
in Form eines Ablaufplanes
/Flussdiagramms). Die
Systeme werden gut
angenommen und bewirken
individuelle Lösungen und
langfristige
Verbesserungen
Stand: 21. Jänner 2016
Beschwerden, Unzufriedenheit, andere Schwierigkeiten
oder Verbesserungsvorschläge müssen:



in irgendeiner Form schriftlich festgehalten sein,
niederschwellig (z.B. an das Gesundheitsteam)
kommuniziert werden können und
eine Reaktion auslösen, die unter
Miteinbeziehung der Betroffenen eine
Verbesserung bewirkt.
L für SCH:
 Kummerkasten
 Stärkung der
Schuldemokratie: Die Wahl
Schulsprecherin/
Schulsprecher wird aktiv
unterstützt
L für L:
 Mentoringsystem für
Junglehrerinnen/Junglehrer
 Personalvertretung
 kollegiale Fallberatung
28
2) Lehrerinnen/Lehrer, Schülerinnen/Schüler,
Elternvertreterinnen/Elternvertreter und ggf.
Vertreterinnen/Vertreter des Nichtlehrpersonals werden
zielgruppenspezifisch vom Gesundheitsteam in
Planung, Umsetzung und Evaluation von Maßnahmen
zur Gesundheitsförderung miteinbezogen.
Bewertung
Nein
Stand: 21. Jänner 2016
Ja
Partizipation an der Gestaltung des Lebensraums
Schule
von
Lehrerinnen/Lehrern,
Schülerinnen/
Schülern
und
Elternvertreterinnen/Elternvertretern
bedeutet vor allem, dass die Schulleitung partizipative
Entscheidungsbildung als Führungsaufgabe sieht. An
Entscheidungen, die die eigene Lebenswelt betreffen,
teilhaben
zu
können
und
wollen,
ist
ein
Entwicklungsprozess, der vielen Menschen noch nicht
vertraut ist. Partizipation ist jedoch der entscheidende
Erfolgsfaktor für gesundheitsfördernde Maßnahmen.
Denn Gesundheitsförderung bedeutet Veränderung und
Veränderung gelingt am besten mit und durch die
Personen die es betrifft.
„Betroffene zu Beteiligten machen“ bewirkt, dass die
Akzeptanz von Maßnahmen und die Motivation sich
selber in den Veränderungsprozess einzubringen steigt.
Das Prinzip der Partizipation ist das Herzstück der
Gesundheitsförderung – gerade Widerstände können
mittels Partizipation oft überwunden werden. Denn die
Menschen, die von einer Veränderung betroffen sind,
kennen die Umstände besonders gut:

Was ist an der jetzigen Situation
unbefriedigend?

Wer aber profitiert derzeit davon?

Worauf muss man achten, wenn man an
der Situation etwas ändern möchte?

Was sind mögliche Lösungsvorschläge?
Das Gesundheitsteam verschafft sich auf Basis dieser
Situationsanalyse einen Überblick und sondiert die
weitere Vorgehensweise. Welches Ziel soll mit der
Veränderung erreicht werden? In welche Richtung
könnte die Lösung gehen? Um praktikable
Lösungsvorschläge und Maßnahmen für die Umsetzung
zu erarbeiten, sind oft Gespräche mit Expertinnen/
 Methoden für Ist-Analysen &
Evaluation:
 Befragungen
 Stimmungsbarometer (z.B. im
Lehrerinnen-/Lehrerzimmer,
in der Pause am Schulbuffet
…)


Workshops zur Analyse von
gesundheitsfördernden und belastenden Faktoren
gemeinsames Erarbeiten von
Zielen und Maßnahmen (z.B.
Ziele-/Maßnahmenworkshop)
 pädagogische Tage, in deren
Rahmen sich involvierte Personen
beteiligen können (z.B.
Zieleworkshops …)
 auf Basis der Planungen und Ziele
der betroffenen Zielgruppen
entscheidet das Gesundheitsteam
 siehe dazu auch die Broschüre
„Eltern und Schule als Partner“,
ein Leitfaden zur Einbindung der
29
Experten, Schulerhalter oder anderen Partnern
notwendig. Nach erfolgter Maßnahmenumsetzung
erfolgt die Evaluation – ebenfalls unter Einbezug der
Zielgruppe.
Eltern in die schulische
Gesundheitsförderung.
KRITERIUM: Management
Eine Ist-Analyse bietet die Basis für eine konkrete und bedarfsorientierte Planung. Sie umfasst gesundheitsfördernde und –belastende Faktoren im Lebensraum
Schule. Verschiedene Gegebenheiten können unterschiedlich stark belastend wirken, je nach Alter, Typ und Situation. Dies kann man mittels Gesundheitsradar
und Qualitätsstern z.B. im Lehrkollegium oder im Gesundheitsteam herausfinden. Um die Situation der Schülerinnen und Schüler an der Schule zu eruieren,
muss man sie altersentsprechend zu den betreffenden Themenkomplexen (Gesundheit, Gesundheitsverhalten, Rahmenbedingungen an der Schule) befragen.
Um ein umfassendes Bild von der derzeitigen Situation an der Schule zu bekommen, muss unbedingt ausreichend Zeit für eine Ist – Analyse eingeplant werden.
Um Handlungsfelder im Sinne einer Gesunden Schule zu identifizieren dient der Kriterienkatalog des Gütesiegels als effektives Tool zur Ist-Analyse. Der
Kriterienkatalog und das vorliegende Handbuch dienen als Orientierung, in welchen Bereichen noch Veränderungsbedarf besteht. Dabei lässt das bestehende
Punktesystem (Mindestpunkteanzahl zur Erreichung des Gütesiegels Gesunde Schule) im Bereich der Soll-Kriterien (bei Erstantrag auch bei den Muss-Kriterien)
Spielraum zu. Das heißt, jede Schule kann in den verschiedenen Dimensionen hinsichtlich der Soll-Kriterien ihre individuellen Schwerpunkte setzen. Die Schule
kann in den Schwerpunkt-Dimensionen mehr Punkte sammeln und so schwächer ausgeprägte Dimensionen punktemäßig „ausgleichen“.
Weiters umfasst eine Ist-Analyse die Erstellung einer Übersicht, was derzeit zu gewissen Themen (z.B. Bewegung) alles an der Schule schon passiert.
Wurden einige Maßnahmen umgesetzt, ist es Zeit ein erstes Mal kurz innezuhalten und einen Blick auf das Ganze zu werfen. Sind wir auf dem richtigen Weg?
Haben die Maßnahmen ihre gewünschte Wirkung entfaltet? Was können wir eventuell anders machen, damit es besser läuft? Für eine Evaluation gibt es
verschiedene Techniken. Die Schule kann sich hier auch der Tools von SQA bzw. QIBB bedienen. Evaluation kann anhand von Messgrößen, von Befragungen,
die zum Zeitpunkt A und Zeitpunkt B stattfinden oder auch qualitativ im Gesundheitsteam, z.B. mit der Technik „Teamzeitung“, erfolgen.
Regelmäßig evaluieren bedeutet, dass Veränderungsprozesse wiederkehrend und umfassend beurteilt werden. Einen festen Zyklus kann man zwar nicht
definieren, jedoch macht es in der Schule Sinn z.B. mitten im Schuljahr zu evaluieren, um noch im laufenden Schuljahr steuernd eingreifen zu können.
Entscheidend ist, dass die Ergebnisse der Evaluation anschließend wieder in die weitere Ziel- und Maßnahmenplanung einfließen, daher ist die zeitliche
Verankerung den Gegebenheiten am Schulstandort anzupassen. Zu beachten sind darüber hinaus etwaige extern vorgegebene Evaluationszeitfenster, bspw.
durch Systemerhebungen im Rahmen von SQA oder QIBB.
Gesundheitsbildung und Gesundheitsförderung wird systematisch (nicht willkürlich) umgesetzt und in die Kernprozesse der Schulen – das Lehren und Lernen –
integriert. Instrumente des Qualitätsmanagements unterstützen Schulen bei der professionellen Planung, Umsetzung, Evaluierung und Weiterentwicklung von
Stand: 21. Jänner 2016
30
gesundheitsfördernden Maßnahmen. Eine nachhaltige Verankerung der Gesundheitsbildung im Schulwesen setzt voraus, dass die Themen der
Gesundheitsbildung den Qualitätsregelkreis (PDCA-Kreis) durchlaufen.
Bestandsaufnahme und Ist-Analyse




Das ist gut an unserer Schule – das stärkt
uns.
Daran sollten wir arbeiten – das schwächt
uns.
Das machen wir zu viel.
Das fehlt zur Gänze.
Ziele formulieren, planen
 Was sind die Ziele? Was wollen wir
Reflexion, Evaluation
erreichen?
 Warum machen wir das?
 Wie kann ich mögliche Gegner ins Boot
 Haben wir das Ziel erreicht? Sind wir dem Ziel
ein Stück näher gekommen?
holen?
 Wie verlief die Umsetzung?
 Haben wir die Arbeitsprinzipien für

 Was gibt es schon? Informationen,
Gesundheitsförderung in der Schule
beachtet?
Welche Maßnahmen werden wir (aufgrund
der Evaluation) als nächstes umsetzen?







Umsetzung
 Maßnahmen nach Plan umsetzen
 Umsetzung dokumentieren (Bilder, Berichte,
Protokolle …) und kommunizieren
(Gespräche, Konferenzen, Schwarzes Brett,
Homepage, Medien …)
Stand: 21. Jänner 2016
Materialien, Ressourcen …
Was und/oder wen brauchen wir dazu?
Was setzen wir um?
Bis wann?
Wer ist dafür verantwortlich?
Wie und wann überprüfen wir, ob die
Maßnahme erfolgreich war?
Woran erkennen wir, dass wir ein Ziel erreicht
haben? (Indikatoren)
Wie kann die Maßnahme in den Schulalltag
integriert werden?
31
Qualitätsregelkreis (PDCA-Kreis):
Ausgehend von einer Bestandsaufnahme (Ist-Analyse) werden Ziele festgelegt, entsprechende Maßnahmen geplant
und umgesetzt. Die Maßnahmen werden anschließend hinsichtlich des Umsetzungsprozesses und der Wirkung evaluiert
(=bewertet). Die Ergebnisse zeigen weitere Entwicklungspotentiale auf, die wiederum Ausgangspunkt für ein erneutes
Durchlaufen des Kreises im Sinne der ständigen Qualitätsverbesserung bilden.
Die Gesunde Schule geht dabei von ihren ganz konkreten Gegebenheiten, spezifischen Problemen und Anliegen aus und
arbeitet laufend an der Verbesserung des Lebens-, Lern- und Arbeitsumfeldes. Dieser Ansatz impliziert, dass Schulen ihren
Handlungsbedarf selbst definieren und Schwerpunkte festlegen (siehe dazu Kriterienkatalog „Veränderungsbedarf“). Sämtliche Aktivitäten werden von der
Schulleitung getragen („Leadership“) und in die Organisation Schule integriert. Wichtig ist Verbindlichkeiten zu schaffen und realistisch (bei dem was an der
Schule auch umsetzbar ist) zu bleiben. „Lieber weniger und das dafür gut“.
Ein wichtiges abschließendes Prinzip ist die Abkehr von punktuellen Aktivitäten (einzelne Aktionen und Events, additive Aneinanderreihung von Maßnahmen ...)
hin zu einem integrativen nachhaltigen Prozess. Gesundheit braucht einen festen Platz in Schulkultur, im Leitbild und im Schulprogramm. Die Maßnahmen sind in
den Schulalltag und die Abläufe fix zu integrieren.
Merkmal
Erklärung
Mögliche Maßnahmen
1) Ziele sind auf Basis einer Ist-Analyse
anhand des Kriterienkatalogs abgeleitet
und dokumentiert.
„Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch
schneller als der, der ohne Ziel umherirrt.“
1. Ist-Analyse mit Hilfe vom
Kriterienkatalogs des
Gütesiegels Gesunde Schule
Tirol
Bewertung
Nein
Ja
Roger Kaufmann
Wozu Ziele?
Ziele geben die Ausrichtung des Projekts vor und schaffen Klarheit. Was
möchten wir mit unserem Projekt erreichen? Ein Ziel ist ein in der Zukunft
liegender, angestrebter Zustand. Ein Projektziel beschreibt also einen künftigen
Soll-Zustand, der durch bestimmte Handlungen im Projekt erreicht werden soll,
d.h. ein erwünschtes Ergebnis des Projekts. Die Festlegung der Ziele ermöglicht
es auch, Entscheidungen über die Maßnahmen zu treffen, mit deren Hilfe diese
Ziele erreicht werden sollen.
Bei der Festlegung der Ziele gilt es, die Sichtweisen und Interessen aller
Beteiligten
(Lehrerinnen/Lehrer,
Schülerinnen/Schüler,
Eltern/
Stand: 21. Jänner 2016
2. Veränderungsbedarf anhand
der Ist-Analyse feststellen
und Schwerpunkte setzen
(priorisieren)
3. Schwerpunkte = Ziele
4. Ziele dokumentieren und an
die Schulgemeinschaft
32
Erziehungsberechtigte …) zu berücksichtigen, daher ist bei der Zielbestimmung
Partizipation ganz entscheidend. Gemeinsame Ziele haben eine motivierende
Kraft, erhöhen die Akzeptanz von Maßnahmen bei den Zielgruppen und
gewährleisten, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
2) Die Maßnahmen sind systematisch
von den gesetzten Zielen abgeleitet,
hinsichtlich deren Beiträge zur
Zielerreichung reflektiert, in einer
Jahresplanung dokumentiert und
umgesetzt.
Bewertung
Nein
Stand: 21. Jänner 2016
Ja
Zielfindungsprozess
Um Ihnen die Zielfindung zu erleichtern, können Sie anhand des
Kriterienkatalogs eine Ist-Analyse durchführen. Bei dieser wird ein
Veränderungsbedarf der verschiedenen Merkmale festgestellt. Jene Merkmale
mit hohem Veränderungsbedarf (3) sind zu priorisieren und als zukünftige
Schwerpunkte und somit Ziele der Schule auf dem Weg zum Gütesiegel
Gesunde Schule Tirol anzusehen. Diese Ziele müssen dokumentiert und an die
Schulgemeinschaft kommuniziert werden.
Bei der Maßnahmenplanung kommt es darauf an, sich genau zu überlegen,
welche Maßnahme einen Beitrag zur Zielerreichung leisten kann. Um langfristig
den gewünschten Erfolg verzeichnen zu können, reicht eine Maßnahme alleine
meist nicht aus, sondern man muss auf mehreren Ebenen aktiv werden. Eine
Maßnahmenplanung braucht den richtigen Mix aus nachhaltig wirkenden UND
schnell sichtbar werdenden Maßnahmen, sog. „Quick-Wins“. Die „Quick-Wins“
sind sehr wichtig, um die Motivation aufrecht zu erhalten, da ein
Veränderungsprozess oft ein mühsamer und langer Weg ist.
kommunizieren
5. Maßnahmenpakete auf
Grundlage der gesetzten
Ziele erarbeiten
 Ausarbeitung der beiden
Raster im Gesundheitsteam
 Ziele-/Maßnahmenworkshop
33
Beispiel für ein Raster zur Ziele– und Maßnahmenplanung
Was soll erreicht werden?
Ziel 1
Beispiele:
An der Schule wird ein ganzheitliches
Ernährungsbildungskonzept umgesetzt
Ziel 2
Es gibt ein verankertes Konzept zur
Rhythmisierung des Unterrichts
Bis wann?
Gütesiegel-Kriterium
31.Mai 2016
Ernährung
30.Juni 2016
Lehren & Lernen
Evaluation: Wie wird die Zielerreichung
überprüft?
Maßnahmenpaket
Ernährungsworkshop, Elternabend, gesunde
Jause, Installierung einer kindgerechten
Schulküche, Ernährungsführerschein,
Fortbildung …
Ist-Analyse, gleitender Unterrichtsbeginn,
Lernphasen und Bewegungspausen
abwechseln, mit Tages-/ Wochenplänen
arbeiten, Projektarbeit, Anzahl und Länge der
Pausen sinnvoll planen, Entspannungsübungen
einbauen, Rituale festlegen …
Ziel 3
Beispiel für eine Detailplanung zu den Maßnahmen
Ziel 1
Maßnahme
Was genau? (Beschreibung der Maßnahme)
Wer?
Bis wann?
Ernährungsworks
hop
Konzipierung eines Workshops, im Rahmen dessen
Kinder spielerisch die Stufen der
Ernährungspyramide kennen lernen
Umfang: 3 x 2 Stunden
Inhalt: Rätsel, Kostproben von Nahrungsmitteln und
Getränken, Augenmerk auf regionale und saisonale
Produkte ...
Lehrperson X +
Lehrperson Y
25.April 2016
Elternabend
Fortbildung
Stand: 21. Jänner 2016
Ressourcen und Anmerkungen
erledigt
34
3) Verfahren der Evaluation (Selbst- und
Fremdevaluation) an der Schule sind
etabliert und werden regelmäßig
eingesetzt.
Siehe dazu Raster beim Kriterium Management/Merkmal 2
Bewertung
Nein
Ja
4) Eine ausgewogene
Aufgabenverteilung und Teamarbeit
zwischen Lehrerinnen/Lehrern
ermöglicht eine Belastungsbalance im
Lehrkollegium.
Bewertung
Nein
7
Wurden einige Maßnahmen umgesetzt, ist es Zeit ein erstes Mal kurz
innezuhalten und einen Blick auf das Ganze zu werfen. Sind wir auf dem
richtigen Weg? Haben die Maßnahmen ihre gewünschte Wirkung entfaltet? Was
können wir eventuell anders machen, damit es besser läuft?
Ja
In einer Gesunden Schule sollen auf Dauer die Lehrerinnen/Lehrer Entlastung
spüren können. Der Weg zur Gesunden Schule soll im Lehrkollegium
gesundheitsfördernd erlebt werden und nicht als Zusatzbelastung. Daher ist es
wichtig, dass eine faire und ressourcenorientierte Aufgabenverteilung im
Lehrkollegium stattfindet.
Ein gemeinsamer Weg kann nur gegangen werden, wenn viele Personen der
Schulgemeinschaft die Idee tragen. Dies ist ein Prozess der sich Stück für
Stück, meistens ausgehend von ein oder zwei überzeugten Personen,
entwickelt. Die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Kolleginnen/Kollegen ist
dabei ein wesentlicher Teil von Gesundheitsförderung – und das ist
Buhren & Rolff (2011) Personalmanagement für die Schule, S. 107
Stand: 21. Jänner 2016

Tools von SQA bzw.
QIBB (Fragebögen,
Peer-Review etc.)
 Mögliche
Evaluationsarten:
 Messgrößen
 Befragungen zum
Zeitpunkt A und
Zeitpunkt B
 ausgefülltes
Berichts/Reflexionstool aus dem Projekt
Gesunde Schule
 qualitativ im
Gesundheitsteam,
z.B. mit der Technik
„Teamzeitung“ dem
Projekt Gesunde
Schule Tirol.
 Benchmarking mit
Partnerschule(n)
 Sichtbarmachung der
Aufgabenverteilung mittels
schriftlicher Übersicht
 gesundheitsfördernde
Teamarbeit z.B. ein
Mentorenprogramm für
7
Neueintretende
 Bildung von Teams
(dauerhafte oder
temporäre) die gewisse
Aufgaben und die
35
Führungsaufgabe im Sinne eines gesunden Führens. Darüber hinaus gilt es die
Kolleginnen/Kollegen gemäß ihrer Stärken in der Schule einzusetzen. Dieses
Paradigma ist in der Gesundheitsförderung immer handlungsleitend!
Eine weitere Möglichkeit der Entlastung bietet die Teamarbeit. Dass von
Lehrerinnen/Lehrern heute vermehrt die Arbeit in Teams gefordert wird – sei es
durch die Einführung der Neuen Mittelschule und des „Team-Teaching“ oder im
Rahmen der Qualitätsentwicklung an Schulen ( SQA und QIBB) – ist im
Lehrberuf keine Selbstverständlichkeit. Die Lehrperson war jahrelang ein
Einzelarbeiter und Individualist. Dass heute eine Schule sich im Rahmen der
Schulautonomie als Organisation entwickeln muss und darf, bedeutet im
gleichen Atemzug auch Personal- und Teamentwicklung. In der Teamarbeit gibt
es zwei Hauptebenen: die Sach- und die Beziehungsebene, wobei die
Sachebene die sogenannte Spitze des Eisbergs darstellt. Der weitaus größere
Teil der Teamarbeit findet jedoch unter der Wasseroberfläche statt. Die
Stärkung von Sozialkompetenzen im Kollegium ist daher eine wesentliche
Aufgabe von Schulentwicklung und Gesundheitsförderung!
Stand: 21. Jänner 2016


Verantwortung dafür
übertragen bekommen
gemeinsame
Unternehmungen, die den
Zusammenhalt stärken
Teamentwicklung/
Stärkung sozialer
Kompetenzen durch
Coaches oder externe
Expertinnen/Experten
36
DIMENSION: Inhalte
KRITERIUM: Bewegung
Regelmäßige Bewegung hält gesund und fit, wobei zu Bewegung jede Aktivität der Skelettmuskulatur, die zu einem höheren Energieverbrauch führt als in Ruhe,
zählt. Viele alltägliche Bewegungen zeichnen sich durch eine geringe körperliche Intensität aus. Von gesundheitsfördernden körperlichen Aktivitäten sprechen
wir, wenn dadurch ein höherer Energieverbrauch erreicht wird als dies mit den Basisaktivitäten der Fall ist – beispielsweise durch zügiges Gehen, Tanzen oder
Herumtollen auf dem Spielplatz. Sportliches Training schließlich ist eine geplante, zielorientierte Bewegung, die spezielle motorische Fähigkeiten wie Kraft,
Ausdauer, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Beweglichkeit schult.
8
Die österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung bei Kindern und Jugendlichen lauten :
 jeden Tag insgesamt mindestens 60 Minuten mit zumindest mittlerer Intensität körperlich aktiv sein
 an mindestens drei Tagen der Woche muskelkräftigende und knochenstärkende Bewegungsformen durchführen
 zusätzlich Aktivitäten ausführen, die die Koordination verbessern und die Beweglichkeit erhalten
 falls sitzende Tätigkeiten länger als 60 Minuten dauern, werden zwischendurch kurze Bewegungseinheiten empfohlen
Sich täglich ausreichend zu bewegen ist aufgrund der heutigen Lebensbedingungen eine Herausforderung für den Menschen. Umso wichtiger ist es, dass
regelmäßige Bewegung und Sport, aber auch Entspannungsphasen in der Lebenswelt Schule integriert sind.
Die Sportverbände ASKÖ, ASVÖ, Sportunion sowie Avomed (nur VS) unterstützen Schulen mit vielfältigen Angeboten.
Merkmal
Erklärung
Mögliche Maßnahmen
1) Primarstufe/Sek. I: Mindestens drei Wochenstunden
Bewegung und Sport in allen Schulstufen.
Sek. II: Die Zahl der Unterrichtsstunden in Bewegung
und Sport werden laut subsidiärer Stundentafel in allen
Schulstufen angeboten.
Das Merkmal beschreibt das Minimum an
Unterrichtsstunden in Bewegung und Sport, das es an
einer Gesunden Schule gibt.
Sollte das Minimum nicht erreicht werden, gibt es die
Möglichkeit eine Wochenstunde einer Schulstufe durch
eine bewegungsorientierte Projektwoche/Projekttage zu
ersetzen.

Bewertung
Nein
8
Ja
Online unter: Österreichische Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung von Kindern und Jugendlichen
Stand: 21. Jänner 2016


schulautonome Anpassung der
Stundentafel
Bewegungsorientierte
Projektwochen und -tage
TIPP: Turnsaaltemperatur bei
max. 18 °C halten &
Duschmöglichkeiten anbieten
(animiert die Jugendlichen zur
Bewegung während des BSUnterrichts)
37
2) In den Pausen gibt es vielfältige Bewegungsangebote
Bewertung
Nein
Die Integration von Bewegung im (Schul-) Alltag leistet
einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der
Gesundheit. Durch verschiedene Impulse soll dazu
animiert werden.
Bewertung
Nein
Ob als Freizeitvergnügen oder als Sport: Richtig
betrieben ist Schwimmen eine der gesündesten
Sportarten und kann bis ins hohe Alter ausgeübt
werden. Schwimmen schont die Gelenke, weil das
Wasser einen Teil des Körpergewichts trägt. Darüber
hinaus ist Schwimmen lebensrettend! Immer weniger
Kinder lernen heute schwimmen. Insgesamt geht man
davon aus, dass heute 40 Prozent aller Zehnjährigen
nicht oder nur schlecht schwimmen können.
Ja
Skifahren und Tirol gehören einfach zusammen. Nicht
umsonst ist unser Land mit seiner herrlichen
Berglandschaft und bester Infrastruktur eine der TopWintersportdestinationen. Wichtig für die zukünftige
Entwicklung des Wintertourismus ist aber auch eine
entsprechende Authentizität: Der Schneesport muss in
der einheimischen Bevölkerung verwurzelt sein und
bleiben.
Der Skisport hat auch einen pädagogischen Wert. Er ist
ein Gemeinschafts- und Naturerlebnis, für viele Kinder
und Jugendliche die einzige Möglichkeit, die grandiose
Stand: 21. Jänner 2016


Ja
3) Jede Schülerin/jeder Schüler muss zumindest einmal
an der Schule die Möglichkeit haben, im Regelunterricht
oder im Rahmen einer Schulveranstaltung einen
Schwimm- und Skiunterricht zu besuchen (für TFBS
nicht relevant).





frei zugängliche Sportgeräte
(z.B. Tischtennistische,
Balanciergeräte etc.)
Bewegungsboxen mit Geräten in
den Pausen bereitstellen
bewegungsförderndes
Raumkonzept (z.B. Gänge,
Stiegenhäuser und tote Räume
für Bewegung zugänglich
machen – siehe Schule bewegt
gestalten
Schwimmkurs
Schwimmtage
Bewegungsorientierte
Projektwochen, in deren Rahmen
Schwimmunterricht angeboten
wird
Freigegenstand Schwimmen
Skikurse, Skitage Tiroler
Schulsport
38
Bergwelt Österreichs zu erfahren und eine gewisse
Wertschätzung dafür zu entwickeln. Skiwochen bieten
auch die Chance, den Schülerinnen/Schülern Gefahren
und Risiken unseres alpinen Umlandes bewusst zu
machen.
4) Nur Primarstufe & Sek. I
Die Schule trifft Maßnahmen zur Förderung der
Bewegung von Schülerinnen/Schülern am täglichen
Schulweg.
Bewertung
0
1
Keine Schülerin/kein
Schüler geht zu Fuß zur
Schule bzw. kommt mit
dem Rad.
50% - 60% der
Schülerinnen/Schüler
gehen zu Fuß zur Schule
bzw. kommen mit dem
Rad. Lehrerinnen/Lehrer
fungieren als Vorbild (zu
Fuß bzw. mit dem Rad
wenn vom Ort)
2
3
60 – 89% der Schülerinnen
/Schüler gehen zu Fuß zur
Schule bzw. kommen mit
dem Rad. Lehrerinnen/
Lehrer fungieren als Vorbild
(zu Fuß bzw. mit dem Rad
wenn vom Ort)
90% der Schülerinnen/
Schüler gehen zu Fuß zur
Schule bzw. kommen mit
dem Rad. Lehrerinnen/
Lehrer fungieren als Vorbild
(zu Fuß bzw. mit dem Rad
wenn vom Ort)
Ziel ist den Schulweg selbständig und sicher bewältigen
zu können.

Grundlage für dieses Merkmal ist eine Erhebung
darüber, wie viele Schülerinnen/Schüler die Möglichkeit
haben zumindest einen Teil des Schulwegs mit dem
Rad oder zu Fuß zurück zu legen. Die Bewertung des
Merkmals bezieht sich daher nur auf die genannten
Schülerinnen/Schüler.







Stand: 21. Jänner 2016
Ist-Analyse: „Wie bewegen sich
die Schülerinnen/Schüler am
täglichen Schulweg fort?“
Angebote von Klimabündnis Tirol
für alle Schulstufen, z.B. der
Pedibus (nur VS)
Zusammenarbeit mit den Eltern
Zusammenarbeit mit der
Gemeinde (z.B.
verkehrsberuhigte Zone vor der
Schule einrichten)
Sicherheit am Schulweg:
Schulwegpläne für VS in Tirol
durch Schulwegexpertinnen und experten der AUVA
Verhaltensvereinbarungen mit
Schülerinnen/Schülern über
Bewegung am Schulweg – bspw.
x-Mal pro Woche eine
Bushaltestelle früher aussteigen
und den restlichen Weg zu Fuß
zurücklegen
klimaaktiv mobil unterstützt
umweltfreundliches und
gesundheitsförderliches
Mobilitätsmanagement an
Schulen
Bevorzugung von Fahrrad- und
39
5) Zur Förderung der Konzentration werden in den
Theorieunterricht Bewegungs- und
Entspannungsphasen eingebaut.
Bewertung
0
1
Keine Angebote
Freiwillige Integration von
Bewegungs- und
Entspannungsphasen in
den Regelunterricht. Es gibt
Pilotklassen oder einzelne
Lehrerinnen/Lehrer
probieren ein
entsprechendes Konzept
aus.
2
Bewegungs- und
Entspannungsphasen
werden in der Mehrheit der
Klassen regelmäßig
durchgeführt – durch
Lehrpersonen oder durch
Peers.
Stand: 21. Jänner 2016
Rhythmisierung des Unterrichts durch einen Wechsel
und eine Kombination von Lern-, Bewegungs- und
Entspannungsphasen fördert die Konzentration und
damit die Arbeits- und Lernleistung der Schülerinnen/
Schüler. So wird sogar mehr Ruhe in den Unterricht
gebracht.



3
Bewegungs- und
Entspannungsphasen
werden in der Mehrheit
der Klassen regelmäßig
durchgeführt – durch
Lehrpersonen oder durch
Peers. Bewegter
Unterricht/Lernen in
Bewegung wird in der
Schule systematisch
umgesetzt.

Scooterabstellplätzen gegenüber
Auto-/Rollerabstellplätzen an
höheren Schulen
Bewegungs- und
Entspannungsphasen im
Unterricht: Erstellung eines
verbindlichen Plans (z.B.
Entspannung vor Überprüfungen,
das „Teeritual“ …) weitere
Informationen und Ideen in der
Broschüre „Entspannung,
Achtsamkeit und
Auflockerungsübungen“ des
österreichischen Netzwerks
Service Stelle Schule (erhältlich
bei der TGKK)
Fortbildung der Lehrpersonen
Ausbildung von
Bewegungscoaches/
Bewegungsbuddys im Sinne des
Peer Learnings
bewegtes und bewegendes
sowie selbsttätiges Lernen mit
Methodenvielfalt
 Freiarbeit
 Wochenplanarbeit und
Projektlernen
 bewegungsfördernde Lernund Arbeitstechniken
 außerschulische Lernorte
einbeziehen
 Wechsel der Unterrichtsorte
 sinnesaktives Lernen
 Sitzordnungen flexibel
gestalten und häufiger
40

wechseln
Sitzhaltungen verändern
(Lernen im Stehen, Gehen
oder Liegen zulassen) 
Bewegte Schule
KRITERIUM: Ernährung
Ernährung ist eine der tragenden Säulen der Gesundheit. Ernährung umfasst neben Essen auch Trinken, wobei eine gesunde Ernährungsweise dem
Organismus das gibt, was er braucht. Gesunde Ernährung beginnt bei den Kindern, denn in der Kindheit werden Ernährungsgewohnheiten ausgebildet, die
später nur schwer zu korrigieren sind. Gesundheitsfördernde Ernährung soll deshalb nicht nur theoretisch behandelt, sondern im Schulalltag gelebt werden.
Ernährungsbildung muss einen ganzheitlichen, praxisnahen, in den Alltag integrierten Ansatz verfolgen und langfristig ausgelegt sein.
Merkmal
Erklärung
1) An der Schule wird ein ganzheitliches
Ernährungsbildungskonzept umgesetzt.
Jede Schülerin/jeder Schüler muss im Zuge seiner
Schullaufbahn alle 7 Themenfelder des Konzepts
„Healthy Eating for young People in Europe (Basis
für das Europäische Kerncurriculum) durchlaufen
und so ganzheitliche Ernährungsbildung erfahren:
1. Essen und emotionale Entwicklung (Körper,
Identität, Selbstkonzept)
2. Essgewohnheiten, kulturelle und soziale
Einflüsse (Ernährungsweisen, Ess- und
Nahrungsstile, Essen in sozialer
Gemeinschaft)
3. Ernährung und persönliche Gesundheit
4. Prozesse der Erzeugung, Verarbeitung und
Verteilung der Nahrung
(Lebensmittelqualität, globaler Handel)
5. Lebensmittel, Märkte, Verbraucher und
Konsum
6. Konservierung und Lagerung, Hygiene
7. Kultur und Technik der
Nahrungsmittelzubereitung
Bewertung
Nein
Stand: 21. Jänner 2016
Ja
Mögliche Maßnahmen




Die Schulleitung sorgt dafür, dass
ein ganzheitliches
Ernährungsbildungskonzept im
Schulprogramm und Leitbild
verankert wird und schafft
entsprechende
Rahmenbedingungen
die Lernfelder des Europäischen
Kerncurriculums werden in allen
Fächern und fächerübergreifend
in den Unterricht integriert
Sicherstellung, dass
Lernprozesse und -ergebnisse an
den Kompetenzmodellen
gemessen werden (siehe
Referenzrahmen Ernährungsund Verbraucherbildung Bildungsziele und Kompetenzen)
Unterrichtsstunden, die explizit
gesunder Ernährung gewidmet
41
Dieser Ansatz ist Basis für das ganzheitliche
Ernährungsbildungskonzept, das einer schriftlichen
Ausarbeitung/Dokumentation bedarf und
flächendeckend kommuniziert und getragen werden
muss. Inhalt des Konzepts ist z.B.:
 das gemeinsame Verständnis der
Schulgemeinschaft zum Thema
 die Beschreibung der Ziele (Kompetenzen, die
erreicht werden sollen), der Zugangswege und
Vermittlungsmethoden









Stand: 21. Jänner 2016
sind mit Bezug auf die
österreichische
Ernährungspyramide
themenbezogene
Fächerkooperation
themenbezogene Projekte, die
klassen- bzw. fächerübergreifend
stattfinden
Sensibilisierung von Lehrerinnen
/Lehrern für ihre Vorbildwirkung
auf Schülerinnen/Schüler in
Bezug auf gesundes
Ernährungsverhalten, bei Bedarf
Lehrerinnen-/Lehrerfortbildung,
Einbindung von Expertinnen/
Experten etc.
Umsetzung des
Ernährungsführerscheins in der
3./4. Klasse (nur VS)
Umsetzung des SchmatziProgramms (nur VS)
Externe/regionale Partner
einbinden (z.B. Bäuerinnen und
Bauern, Grünes Tirol, Grüne
Schule an der Uni Innsbruck ...)
Installierung einer kindgerechten
Schulküche, Lehrküche
Elternbeschluss (einzelne
Klassen) und
Schulforumsbeschluss für eine
„gesunde Jause von zu Hause“
(erhältlich bei der TGKK) und
anschließende Elterninformation
Esskultur in der Schulklasse/
42




2) Nur für NMS:
Ernährungsbildung ist im Unterricht verankert: der
Fachunterricht Ernährung und Haushalt wird mit
mindestens 2 Wochenstd. über die gesamte
Ausbildungsdauer an unserer Schule angeboten.
Bewertung
Nein

Ja
3) ALLE bestehenden Ernährungsangebote an unserer
Schule (z.B. Schulfrühstück, Automaten, gesunde
Jause, Pausenverpflegung, Mittagstisch ...) entsprechen
Stand: 21. Jänner 2016

Das Merkmal beschreibt das Minimum an
Unterrichtsstunden in Ernährung und Haushalt, das
es an einer Gesunden Schule gibt.
Sollte das Minimum nicht erreicht werden, gibt es
die Möglichkeit eine Wochenstunde einer
Schulstufe durch eine
ernährungsbildungsorientierte Projektwoche/
Projekttage zu ersetzen.
Gemeinschaft fördern
Teilnahme am avomedProgramm „Genussvoll Essen
und Trinken“ –
Unterrichtseinheiten mit einer
Diätologin für alle Schultypen
(avomed)
Weitere praxisnahe
Ideensammlung zum Thema
Ernährung im GKKErnährungsfächer (erhältlich bei
der TGKK)
give-Material (www.give.or.at)
zum Thema Essen und Trinken in
der Schule sowie Projekte und
Aktivitäten aus AHS und BHS
zum Bereich Ernährung
Leitfaden: Esskultur an Schulen –
nachhaltig und gendergerecht
gestalten
schulautonome Anpassung der
Stundentafel
ernährungsbildungsorientierte
Projektwochen und -tage
Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung
(siehe Ernährungspyramide) für Schülerinnen/
Schüler und Lehrerinnen/Lehrer zählt zu den

Ein gesundes Jausenangebot
außerhalb des Schulbuffets
(klassenweise organisiert, selbständig
43
den Empfehlungen einer ernährungsphysiologisch
hochwertigen Ernährung.
Bewertung
Nein
Ja
wichtigsten Voraussetzungen für Gesundheit und
Wohlbefinden. Damit werden Fehlernährung
verhindert und Konzentrationsprobleme, Müdigkeit
und Leistungsschwächen abgefangen.
Ein optimales Verpflegungsangebot fördert
Leistungsfähigkeit, Wachstum und Entwicklung der
Kinder und Jugendlichen. Zu diesem Angebot
gehören ein entsprechendes Trink- und
Jausenangebot/Schulbuffet, Mittagstisch und die
Bestückung der Getränke- und Snackautomaten.
Bei der Auswahl und beim Einkauf der Lebensmittel
sollen
ernährungsphysiologische,
aber
auch
wirtschaftliche, qualitative und ökologische Kriterien
berücksichtigt werden.
4) Ein gesundes Trinkverhalten wird im Unterricht und in
der Schule gefördert.
Bewertung
Stand: 21. Jänner 2016
Ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist
Voraussetzung für das Funktionieren des gesamten
Organismus. Eine ausreichende
Flüssigkeitsversorgung ist Voraussetzung für
Gesundheit und Leistungskraft. Bei Wassermangel
wird das Gehirn nicht mehr optimal mit Nährstoffen
versorgt. Müdigkeit, verlängerte Reaktionszeiten
zubereitet, Einnahmen für
Klassenkassa …)
 Schulbuffet mit
ernährungsphysiologisch
hochwertigen Angeboten gemäß der
Leitlinie Schulbuffet
 Angebot einer warmen
Mittagsmahlzeit mit
ernährungsphysiologisch
hochwertigen Speisen – regional und
saisonal
 Getränkeautomaten werden mit
Getränkeangebot gemäß SIPCANGetränkeliste ausgestattet
http://www.sipcan.at/checklisten.html
 Snackautomaten werden mit
Süßigkeiten gemäß der SIPCANSüßigkeiten Liste ausgestattet und
anderen ernährungsphysiologisch
hochwertigen Snacks
 Das Angebot im Rahmen des
Schulmilch-Programms wird gemäß
SIPCAN-Milchliste gestaltet
http://www.sipcan.at/checklisten.html
 Teilnahme am europäischen
Schulobstprogramm AMA-EU
Schulobst
 Teilnahme am SIPCAN Programm
„Schlau Trinken“: kostenlose
Initiative für Schulen aller
Schulstufen, interessierte Schulen
werden bei der Verbesserung des
Trinkverhaltens und
Getränkeangebots unterstützt
44
Nein
Ja
und eine verminderte Konzentrationsfähigkeit sind
die Folgen.
Durst ist ein Warnsignal des Körpers, das ein akutes
Flüssigkeitsdefizit anzeigt. Ausreichendes Trinken
ist daher lebenswichtig.

Gesundes Trinkverhalten in der Schule bedeutet,
dass von den Lehrerinnen/Lehrern der Schule
Trinken von Wasser, Mineralwasser, ungesüßten
Früchte- oder Kräutertees oder stark verdünnten
Fruchtsäften im Unterricht gefördert wird.





Stand: 21. Jänner 2016
Einladung zum Wassertrinken –
Krüge mit Wasser zur
selbstständigen Entnahme stehen
bereit
„Wassertrink-Ecke“ in den Klassen
einrichten
Trinkbecher/Trinkflasche für alle
Schülerinnen/Schüler in der Klasse
(ACHTUNG PLASTIK!!
Sensibilisierung auf Müll)
Trinkbrunnen in der Schule
Projekte zur Sensibilisierung für den
Wert des Wassers
Trinkpausen im Unterricht
45
KRITERIUM: Schulraum und Arbeitsplatz
Schulen sind Lebensräume, in denen nicht Fächer, sondern Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Zustand und Gestaltung der Lernorte, die Art und
Weise wie diese miteinander in Beziehung stehen, das Ineinanderfließen von Innen und Außen, das richtige Verhältnis zwischen persönlichen Räumen und
Gemeinschaftsräumen, die farbliche Gestaltung, Dekoration, die Sauberkeit beeinflussen nachweislich die Bildungs- und Erziehungsprozesse und wirken auf
Wohlbefinden, psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer. Schulentwicklung muss auch die
äußere Architektur, die baulich-räumliche Gestaltung, die Ausstattung der Schule und ergonomischen Aspekte berücksichtigen. Zu den Themen Ergonomie,
Raumakustik, -beleuchtung & -klima bieten als Experten Mag. Barbara Baumgartner oder Dr. Heinz Fuchsig von der AUVA ([email protected]) Schulen im Rahmen
des Gütesiegels fachliche Unterstützung an.
Merkmal
Erklärung
1) Bei der Neuanschaffung von Schulmöbeln wird auf
Ergonomie, die Möglichkeit der Größenanpassung und
alternative Sitz- und Stehmöglichkeiten geachtet.
Eine Antwort auf die Frage nach der richtigen
Sitzhaltung in der Schule ist das sogenannte
dynamische Sitzen. Dabei kann die Sitzposition
immer wieder verändert werden – aufrecht,
vorgebeugt oder nach rückwärts geneigt. Die
Rückenlehne des Stuhls passt sich dabei der
jeweiligen Position an und stützt den
Bewegungsapparat. Öfters veränderte
Sitzhaltungen verbessern die Durchblutung der
Muskulatur und die Nährstoffversorgung der
Bandscheiben. Falsches – sprich statisches –
Sitzen kann hingegen zu verschiedenen
Beschwerden führen, wie Durchblutungsstörungen
in den Beinen oder Verspannungen. Auch ein
Wechsel vom Sitzen zum Stehen, z.B. an
Stehpulten, bringt eine gesunde Abwechslung zu
einseitigen Sitzhaltungen und beugt
Rückenschmerzen vor.
Weiterführende Informationen
Eine wichtige Voraussetzung für gutes Sehen (und
effektives, konzentriertes Lernen und Arbeiten) ist
ausreichendes und qualitativ hochwertiges Licht.
Dies darf nicht nur an tageslichtnahen
Bewertung
Nein
Ja
Im Pilotjahr gab es keine
Neuanschaffungen
2) Die Arbeitsplätze (Klassen, Lehrerinnen-/
Lehrerzimmer, Direktion, Sekretariat und andere
Arbeitsplätze) sind immer ausreichend beleuchtet.
(Beurteilung anhand der Checkliste)
Stand: 21. Jänner 2016
Mögliche Maßnahmen








Schulmöbel nach Größentabellen
Einzeltische mit neigbarer
Tischplatte
2 x jährliche Anpassung (VS, Sek. 1)
Einweisung der Kinder und
Jugendlichen in den richtigen
Umgang
Rhythmisierung: dynamisch –
aktives Sitzen
Stehpulte
Sitzbälle
Ist-Zustand der Beleuchtung (mit
Luxmeter) erheben und wenn
notwendig Maßnahmen ergreifen,
z.B.
46
Bewertung
0
1
0 bis 1 Punkt der
Checkliste
Zwei Punkte der Checkliste
2
3
3 Punkte der Checkliste
Arbeitsplätzen zutreffen, sondern muss durch die
Ergänzung von Kunstlicht auch an
tageslichtärmeren Arbeitsplätzen gewährleistet
werden.
Es gilt grundsätzlich für viel Tageslicht in den
Räumen zu sorgen. In Ergänzung hierzu muss eine
künstliche Beleuchtung für dunklere Tage und
Abende sichergestellt sein.


4 Punkte der Checkliste


3) Die Raumakustik und der Geräuschpegel im
Schulhaus sind angenehm.
Bewertung
0
Stand: 21. Jänner 2016
1
Raumakustik spielt eine wesentliche Rolle im
Zusammenhang mit „Unterrichtslärm“. Den
Erfahrungen nach wird nicht nur in Turnsälen,
sondern in vielen anderen Räumen der gesetzlich
vorgeschriebene Schallpegelgrenzwert (=85
Dezibel) mehrmals am Tag überschritten
(Lärmmessungen zufolge liegt der durchschnittliche


Bauliche Maßnahmen
(Fenstereinbau oder umbau)
 Installation entsprechender
Lampen
Der Biorhythmus braucht täglich 1
Stunde 5000 Lux oder 5 Stunden
1000 Lux (bei Sonnenschein
herrschen im Freien ca. 100 000
Lux, an bedeckten Wintertagen rund
5000 Lux).
Vorschlag zur Umsetzung: mind. 15
Minuten am Morgen im Freien
(Schulweg, etc.) zur Aktivierung und
in der Mittagspause zur
Stabilisierung des Biorhythmus
ebenfalls ausreichend Zeit im Freien
einplanen  tägliche „Lichtduschen“
ermöglichen bzw. Bewusstsein dafür
schaffen.
Tipp: bitte überprüfen sie
regelmäßig aus der letzten Reihe,
ob die gezeigten Objekte gut
wahrgenommen werden können.
Nicht jedes Kind hat die optimale
Korrektur und trägt die verordnete
Brille.
Messung der Nachhallzeit und
Berechnung des mittleren
Schallabsorptionsgrads (Infos bei
Dr. Heinz Fuchsig, AUVA)
Raumakustik verbessernde und
lärmmindernde Maßnahmen:
 schallabsorbierende Gestaltung
47
Die Raumakustik (bauliche
Verhältnisse) an der
Schule ist ein Problem
(Nachhallzeit >150% der
Norm). Es werden keine
Maßnahmen gesetzt.
Die Raumakustik (bauliche
Verhältnisse) an der
Schule ist ein Problem
(Nachhallzeit >150% der
Norm). Es werden einzelne
kleinere Maßnahmen
umgesetzt.
2
3
Die Raumakustik befindet
sich aufgrund der
baulichen Gegebenheiten
großteils in einem
angenehmen Rahmen.
Es werden Maßnahmen
gesetzt.
Stand: 21. Jänner 2016
Die Raumakustik an der
Schule befindet sich
aufgrund der baulichen
Gegebenheiten bis auf
wenige in einem sehr
angenehmen Rahmen.
Zusätzlich werden
verhaltensorientierte
Maßnahmen umgesetzt.
Schallpegel in Österreichs Klassen zwischen 70 und
80 Dezibel. Zum Vergleich: eine
Ständerbohrmaschine gibt Geräusche von etwa 70
Dezibel, eine Bandschleifmaschine 80 Dezibel von
sich).
Insbesondere die Nachhallzeit des Raums ist im
Zusammenhang mit Lärmentstehung von
Bedeutung: Halligkeit reduziert die
Sprachverständlichkeit, dies führt zu lauterem
Sprechen und Anstieg des allgemeinen
Geräuschpegels, was die Sprachverständlichkeit
weiter reduziert.
 Kriterium – Nachhallzeit:
3
 Unterrichtsräume von ca. 180 – 200 m :
ca. 0,5 Sekunden
 Kriterium mittlerer Schallabsorptionsgrad
 Sporthallen: αm = 0,25 im mittleren
Frequenzbereich
Im Gegensatz zu einer guten Raumakustik, die oft
materielle Veränderungen nötig machen, bedarf es,
um den Geräuschpegel zu senken,
verhaltensorientierter Maßnahmen. Um wirklich ein
leiseres Verhalten unter allen Schülerinnen/
Schülern zu etablieren, braucht es einen
langfristigen Prozess bis der achtsame, ruhige
Umgang miteinander sich als Teil der Schulkultur
etabliert.
Die Prüfung der Nachhallzeit und des mittleren
Schallabsorptionsgrads erfolgt durch die
Lärmfachkundigen der AUVA aus Wien
(Anforderung mit beiliegendem Formular, Termin
gemeinsam mit anderen Schulen sinnvoll)
der Deckenflächen
bei Frontalunterricht: eine mit
Akustikmaterialien belegte
Teilfläche der Rückwand des
Raumes
 Teppichböden, Vorhänge
 Selbstklebende Filzteile für
Sesselbeine
 Bilder (Leinwände mit
Keilrahmen) mit
Schaumstoffrücken
 Kapselgehörschützer für
Stillarbeitsphasen
 sonstige baulich – technische
Maßnahmen (akustische
Sanierung)
 bewusstseinsbildende
(verhaltensorientierte) Maßnahmen:
 bewusste Lärmpausen
 Projekt „Flüsterschule“
 Thema Achtsamkeit auch in
Bezug auf Geräuschpegel und
Lärm (Achtsamkeitsschulung)
 „Messwerterfassung“ – Analyse –
Maßnahmenplanung und
Umsetzung als Projekt im Physikund Biologieunterricht
 Sensibilisierung für Lärmquellen
(für NMS/PTS z.B. Lärmkoffer
von Avomed)

48
4) Das Raumklima im Schulhaus ist angenehm, die
Belüftung ausreichend.
Bewertung
0
Das Raumklima (CO2Werte, Temperatur,
Luftfeuchtigkeit) ist
schlecht. Es werden keine
Maßnahmen gesetzt.
1
Das Raumklima (CO2Werte, Temperatur,
Luftfeuchtigkeit) ist
schlecht. Es werden
vereinzeln Messungen
durchgeführt und kleinere
Maßnahmen gesetzt.
2
3
Es finden systematisch
Messungen statt.
Zusätzlich werden
verhaltensorientierte
Maßnahmen (z.B.
Lüftungsregeln) umgesetzt.
Es finden systematisch
Messungen statt.
Zusätzlich werden
umfassende bauliche und
verhaltensorientierte
Maßnahmen aufgrund der
Messergebnisse
umgesetzt.
Das Raumklima wird im Wesentlichen durch
Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität
(CO2-Werte) bestimmt. Ein gutes Raumklima fördert
Wohlbefinden,
Leistungsund
Konzentrationsfähigkeit und Gesundheit des
Menschen.
CO2-Werte: Zahlreiche Untersuchungen bzw.
Messungen an Schulen in Österreich, Deutschland
und der Schweiz ohne Lüftungsanlagen zeigen,
dass die Luftqualität meist schon nach rund 15
Minuten drastisch sinkt. Die CO2-Werte in den
Klassenzimmern zeigen die mangelnde Luftqualität
auf. Sie liegen schon nach wenigen Minuten über
1.000 ppm. Spitzenwerte, die auch deutlich über die
maximale Arbeitsplatzkonzentration von 5.000 ppm
hinausgehen, sind keine Seltenheit.
Ergebnisse: - = fast jede Stunde über 2400 ppm;
o = nur selten über 2400 ppm, im Schnitt (3 von 5
Werten) unter 1800 ppm; + = nur selten über 1800
ppm, im Schnitt unter 1200 ppm; ++ = nur selten
über 1400 ppm, im Schnitt unter 1000 ppm
Nicht neben Fenster





Temperatur: Eine Temperatur zwischen 21 und 23
°C (Winter) bzw. zwischen 22 und 26 °C (Sommer)
ist anzustreben.
Luftfeuchtigkeit: Optimal ist ein Wert zwischen 40
– 60 %, jedenfalls sollte die Luftfeuchtigkeit nie
unter 30% sein.
Messung: Messung aller 3 Werte ist mit dem zur
Verfügung gestellten Messgerät möglich. Das
Stand: 21. Jänner 2016

stichprobenartige Ist-StandErhebung von Temperatur,
Luftfeuchtigkeit und CO2-Belastung
zu bestimmten Zeitpunkten, die
Rückschluss auf die allgemeine
Situation erlauben (z.B. unter
Berücksichtigung der Jahreszeit, der
Größe der Klasse hinsichtlich
Schülerinnen-/Schüleranzahl, der
Raumgröße, der Exposition, dem
Alter der Schülerinnen/Schüler etc.)
Installation eines außenliegenden
Sonnenschutzes (Raumtemperatur
im Sommer)
Luftfeuchtigkeit: Luftbefeuchter
(korrekte Anwendung vorausgesetzt
– Gefahr: Bakterien, Schimmelpilze)
, Pflanzen (auch hier auf
sachgerechte Pflege achten)
Luftqualität (CO2-Belastung): CO2Ampeln installieren, Lüftungspausen
einplanen und richtig lüften
Bei Schulhaussanierungen
zumindest die Gänge belüften, dies
ist bei zentralen Stiegenhäusern
bereits mit nur einer Lüftungsanlage
möglich, wobei unter Umständen die
Verwendung der Brand- bzw.
Entrauchungsanlage möglich ist
(Anmerkung: optimale Lösung = je
eine Belüftungsanlage pro Klasse,
wurde bereits an einer Tiroler Schule
realisiert)
Regelmäßige Reinigung, um die
49
Messgerät sollte in jeder Klasse ca. eine Woche
lang stehen und die Aufzeichnungen werden alle 10
Minuten beispielsweise durch eine Schülerin / einen
Schüler durchgeführt. (siehe
Aufzeichnungsprotokoll)
Die empfohlenen Werte lassen sich nur durch
ständig gekippte Fenster, Stoßlüftung alle 10 bis 15
Minuten
oder
durch
eine
mechanische
Lüftungsanlage erreichen. Da ständig gekippte
Fenster und eine Stoßlüftung alle 10 bis 15 Minuten
im Winter einerseits unkomfortabel bzw. nicht
praktikabel sind und zudem hohe Wärmeverluste
bedeuten, bleibt im Normalfall nur eine
mechanische Lüftungsanlage als praktikable
Lösung.






5) Ordnung und Sauberkeit im gesamten Schulareal
werden eingehalten.
Bewertung
0
Das Schulareal wirkt im
Großen und Ganzen nicht
sehr gepflegt.
2
Das Schulareal macht im
Großen und Ganzen einen
Stand: 21. Jänner 2016
Ordentliche und saubere Räume sorgen für eine
angenehme Atmosphäre, die Lernen positiv
beeinflusst. Die Schule kann ungeachtet des Alters
der Räume und der Ausstattung in einem gepflegten
Bild erscheinen.
1
Einzelne Bereiche des
Schulareals wirken im
Großen und Ganzen
sauber und ordentlich,
andere wirken eher
ungepflegt.
3
Das Schulareal macht
einen sehr sauberen und
Ordnung und Sauberkeit sind sichtbare Zeichen für
eine hohe Identifikation mit der eigenen Klasse und
Schule. Es geht um Eigenverantwortung der
Schülerinnen/Schüler, um ihre Haltung und einem
achtsamen Umgang mit dem Lebensraum Schule.










Staubbelastung zu vermindern.
Klassenzimmer sollten zwei- bis
dreimal wöchentlich feucht gereinigt
werden.
„Messwerterfassung“ – Analyse –
Maßnahmenplanung und Umsetzung
als Projekt im Physik- und
Biologieunterricht
Die Lüftungssysteme sind
regelmäßig zu warten.
Darauf achten, dass die
Klasseneinrichtung keine
Schadstoffe und schädlichen
Dämpfe abgibt.
Weiterführende Informationen:
Komfortlüftung, Meine Raumluft,
Verhaltensorientierte Maßnahmen:
Lüftungsregeln
Sensibilisierung für den Umgang mit
den eigenen Klassenräumen
Förderung der Identifikation mit dem
eigenen Klassenzimmer
Verhaltensvereinbarungen
Klassenordnerdienste
Prämierung der saubersten Klasse
Belohnung für die gesamte Schule,
wenn das Ziel „saubere Schule“
erreicht ist
Rituale
Mülltrennungskonzept
Vorbildwirkung der Lehrerin/des
Lehrers
Übernahme der Verantwortung/
Sensibilisierung/Haltung (nicht: die
50
sauberen und ordentlichen
Eindruck.
6) Die Räume sind den Bedürfnissen der
Nutzerinnen/Nutzer entsprechend gestaltet.
Bewertung
0
Das ist an unserer Schule
kein Thema.
1
Einige Räume werden
nach den Bedürfnissen der
Nutzerinnen/Nutzer
gestaltet.
2
3
Der überwiegende Teil (ca.
80%) der
KLASSENRÄUME wird
nach den Bedürfnissen der
Nutzerinnen/Nutzer
gestaltet.
Der überwiegende Teil (ca.
80%) ALLER RÄUME wird
nach den Bedürfnissen der
Nutzerinnen/Nutzer
gestaltet.
Bewertung
Stand: 21. Jänner 2016
Klassenräume sollen Lern- und
Kommunikationsraum sein, die zusätzliche
Rückzugsmöglichkeiten für Einzel- und
Gruppenarbeiten bieten. Definierte Ruhe- und
Rückzugsräume sollen darüber hinaus für die
notwendigen Erholungsphasen zwischendurch zur
Verfügung stehen.
Die Räume sollen so gestaltet sein, dass sich
Schülerinnen/Schüler sowie Lehrerinnen/Lehrer und
Nichtlehrpersonal wohl fühlen.
Wichtig ist, dass die Personen, die die jeweiligen
Räume nutzen, in die Gestaltung einbezogen
werden bzw. diese idealerweise so weit wie möglich
eigenverantwortlich durchführen.









7) NUR TFBS:
An unserer Schule gibt es ein Konzept zur Förderung
des Bewusstseins für Ergonomie am Arbeitsplatz.
Nein
Reinigungskraft putzt dann nach)
ordentlichen Eindruck.
Ja
Im alltäglichen Arbeitsablauf schleifen sich häufig
ungünstige Bewegungs- und Verhaltensmuster ein.
So
werden
vorhandene
ergonomische
Möglichkeiten oft gar nicht genutzt, z.B. werden
Stühle im Büro nicht eingestellt oder in Werkstätten
liegen die Tragehilfen in der Ecke. Berufsschüler
sollten bereits am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn
den
richtigen
Umgang
mit
körperlichen
Anforderungen erlernen, um ihren Beruf lange und




Analyse der Bedürfnisse und des
bestehenden Raumangebotes
Schaffung von Rückzugsräumen
räumliche Veränderungen
Schülerinnen/Schüler fertigen
Skizzen „ihres“ lernfördernden
Klassenzimmers an, sie dienen
als Basis für die Gestaltung der
Räume
Installation von Projektgruppen,
die Maßnahmen planen und
umsetzen (jeweils für die eigenen
Bedürfnisse)
Farbgestaltung
Pflanzen und Objekte
Eltern und Schülerinnen / Schüler
beteiligen
die unterschiedlichen Sinne
ansprechen: Sehen – Hören –
Riechen – Spüren (z.B. durch
Düfte, Musik, Licht, Farben ...)
weiterführende Informationen
Einladen von Ergonomieexperten
Vortrag und Demonstration zum
Thema „Heben und Tragen“
sowie anschließende ApalysMessung (AUVA)
Besuch eines "Rückentrainers" in
den Klassen, der die Richtigkeit
der Übungen kontrolliert und mit
den Schüler/innen arbeitet.
51
beschwerdefrei ausüben zu können.
Körperlich anstrengende Berufe haben den großen
Vorteil, dass sie mit Bewegung verbunden sind. Das
heißt bei einer guten Ausführung, angemessenen
Pausen und entsprechenden Ausgleichsübungen
können sie bis zu einem gewissen Grad sogar
förderlich für die Gesundheit sein.
Diese Chance zu erkennen und einen positiven
Umgang
mit
den
zweifellos
vorhandenen
Belastungen zu fördern, sollte Ziel eines
Ergonomieprogramms sein. Dabei sollten die
speziellen Anforderungen der jeweiligen Lehrberufe
berücksichtigt und auch der Zusammenhang
zwischen körperlichen Problemen und Stress
verdeutlicht werden.
Ziel ist es die jungen Erwachsenen zu Experten im
Hinblick auf ihre eigene Gesundheit zu machen!
Stand: 21. Jänner 2016





Hier finden Sie eine Checkliste
für Büroarbeitsplätze
Einheiten zu dem Thema
„Einstellen eines Bürostuhls“
(Theorie, Praxis, Präsentation am
Arbeitsplatz …)
Gesundheitsvorsorge durch
Bewegung am Arbeitsplatz (z.B.
erstellen einer Bewegungsmappe
mit Hilfe eines Rückentrainers,
Übungen für bewegte Pausen,
Bewegungspausen in der Schule
einführen …)
Erlernen der ergonomisch
richtigen Arbeitshaltung
usw.
52
KRITERIUM: Psychosoziale Gesundheit
Der Ausdruck psychosoziale Gesundheit leitet sich von der Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ab. Psychosoziale Gesundheit
bedeutet, jemand fühlt sich wohl und kann seine eigenen Fähigkeiten entfalten, kommt mit einem normalen Maß an Belastungen im Leben zurecht, kann
produktiv sein und einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. In der Lebenswelt Schule spielt psychosoziale Gesundheit daher eine zentrale Rolle. Erlebter
sozialer Druck, Leistungsdruck, eigenes Leistungsniveau (und die Zufriedenheit damit) wirken ebenso auf die psychosoziale Gesundheit von Schülerinnen und
Schülern bzw. Lehrerinnen und Lehrern wie Klassen-/Schulklima und Beziehungen zu den Kolleginnen und Kollegen.
Die psychosoziale Gesundheit wird vom ganzen schulischen Umfeld beeinflusst. In diesem Zusammenhang kommt der Schulkultur aufgrund des großen
Einflusses auf die Gesundheit eine wichtige Bedeutung zu. Laut einer Studie (HBSC-Studie) bestehen hohe korrelative Zusammenhänge zwischen der
Wahrnehmung der Schulkultur und der mentalen Gesundheit, die wiederum im Zusammenhang mit einer hohen selbsteingeschätzten schulischen Kompetenz
und Schulfreude steht. Je positiver Schulkultur wahrgenommen wird, desto weniger psychosomatische Beschwerden treten auf, was angesichts der Zeit, die an
Schulen verbracht wird, gut nachvollziehbar ist.
Schulkultur steht zudem in Wechselwirkung mit aggressivem Verhalten: aggressive Schülerinnen und Schüler nehmen die Schule (eher) negativ wahr,
abweichendes Verhalten kann aber auch eine Reaktion auf eine wahrgenommene defizitäre Schulkultur sein. Aggressives Verhalten hat zudem Einfluss auf
mentale Gesundheit und psychosomatische Beschwerden. Es scheint auch einen Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung der Schulkultur und dem
Alkoholkonsum unter Jugendlichen zu geben: Risikogruppen bewerten das schulische Umfeld tendenziell überproportional negativ.
Eine positive Schulkultur zeigt sich daran, dass Lehrerinnen und Lehrer bzw. Schülerinnen und Schüler gerne in die Schule gehen, dort lernen und arbeiten.
Gemeinsame Spielregeln werden akzeptiert und der Umgang miteinander ist von Wertschätzung und gegenseitigem Vertrauen geprägt. Eine positive Beziehung
zwischen allen Beteiligten trägt maßgeblich zu einem guten, leistungs- und gesundheitsfördernden Klima bei. Ausdruck dieser positiven Beziehung ist eine
gelebte offene Kommunikationskultur, in der alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander sprechen (können).
Die psychosoziale Gesundheitsförderung in all ihren Ausprägungen betrifft nicht nur das Individuum, sondern auch das System Schule. Dies kann man am
Beispiel der Krisenintervention besonders deutlich erkennen:
Ein wesentliches Merkmal von Krisensituationen ist ihr seltenes, aber plötzliches und manchmal unvorhersehbares Auftreten. Kompetentes Handeln setzt
deshalb zuerst einmal ein „Vorbereitet sein“ voraus. Um in Krisensituationen handlungsfähig zu sein und nicht im unorganisierten Chaos zu ersticken, sind klare
Verantwortungs- und Meldestrukturen an der eigenen Schule, wie beispielsweise durch die Schaffung eines innerschulischen Krisenteams, sehr wichtig. Über
schulrechtliche Bestimmungen, den Umgang mit den Medien und der Dokumentation im Notfall muss bereits im Vorfeld für jede Schule Klarheit bestehen. Dies
sind die grundlegendsten Vorbereitungen die jede Schule treffen sollte, um auf Krisen vorbereitet zu sein. Gibt es diese „vorbereiteten“ Strukturen, kann im
Krisenfall der Schülerin bzw. dem Schüler oder auch der Lehrerin bzw. dem Lehrer gezielt geholfen werden. Darüber hinaus profitiert auch die Klasse und der
Klassenvorstand – denn im Krisenfall können sich alle auf das Kriseninterventionsteam verlassen.
Stand: 21. Jänner 2016
53
Merkmal
Erklärung
1) Es gibt eine/mehrere Lehrperson/en im Kollegium,
der / die sich speziell mit psychosozialer Gesundheit
beschäftigt/beschäftigen und Ansprechperson/en zu
diesen Themen im Kollegium ist/sind.
Viele Lehrpersonen sind unsicher, wie sie sich bei
psychosozialen Problemen richtig verhalten sollen.
Daher ist es notwendig, dass es eine/mehrere
Ansprechpersonen in der Schule gibt, die sich mit der
psychosozialen
Gesundheit
beschäftigen
und
regelmäßig Fort- und Weiterbildungen in diesem
Bereich machen. Im Bedarfsfall kann auf deren
„Expertise“ zurückgegriffen bzw. auch Expertinnen/
Experten hinzugezogen werden.
Bewertung
0
1
Es gibt keine (bekannte)
Ansprechperson an der
Schule.
Es gibt eine oder mehrere
Ansprechpersonen an der
Schule, die der
Schulgemeinschaft bekannt
ist.
2
3
Es gibt eine oder mehrere
Es gibt eine oder mehrere
Ansprechpersonen, die
Ansprechpersonen, die
sich in diesem Bereich
sich in diesem Bereich
weiterbilden, relevante
weiterbilden und relevante
Inhalte am Standort
Inhalte am Standort
multiplizieren und darüber
multiplizieren.
hinaus aktiv Angebote
initiieren und umsetzen.
2) Beratungsangebote für Schülerinnen/Schüler sind
den Betreffenden bekannt und werden bei Bedarf
angenommen.
Bewertung
0
Nicht bekannt
Stand: 21. Jänner 2016
1
Angebote auf Anschlagtafel
Mögliche Maßnahmen





Im Idealfall ist die Ansprechperson Multiplikatorin/
Multiplikator
für
psychosoziale
Themen,
leitet
Informationen weiter und initiiert Angebote für die
gesamte Schulgemeinschaft.


Es gibt unterschiedliche Beratungsangebote für
Schülerinnen/Schüler in- und außerhalb der Schule:
 Peers und Buddys
 Lehrpersonen,
Klassenvorstände,
Vertrauenslehrerinnen/Vertrauenslehrer
 Schulärztinnen/Schulärzte, Schulleitung
 Schulpsychologische
Beratungsstellen:
sie
erfüllen gegenwärtig drei Kernaufgaben
 Unterstützung
für
Einzelne
(psychologische Betreuung bei Lern- bzw.



Analyse vorhandener
Ressourcen
Auswahl einer/mehrerer
Personen
Information des Kollegiums
Kontakt mit Expertinnen/
Experten
Schulung/Fortbildung (im
Fortbildungsplan
berücksichtigen, siehe
Kriterium Nachhaltigkeit“,
Indikator „Fort- und
Weiterbildung“)
Einladung externer
Referentinnen /Referenten
Workshops etc.
regelmäßige
Screeningmaßnahmen um
Handlungsbedarf festzustellen
Information und Sensibilisierung
des Lehrkörpers – z.B. auch im
Rahmen von
Klassenkonferenzen
Information und Sensibilisierung
der
Eltern/Erziehungsberechtigten
54
2
3
Angebote werden den
Schülerinnen / Schülern
über verschiedene Kanäle
kommuniziert und fallweise
in Anspruch genommen.
Angebote sind vernetzt,
werden über verschiedene
Kanäle an die
Schülerinnen/Schüler
kommuniziert und werden
bei Bedarf in Anspruch
genommen.
Verhaltens-schwierigkeiten, persönlichen
Problemlagen, Krisen, Bildungswahl …)
 systemische Unterstützung von Klassen,
Schulen, Schulaufsicht, Schulbehörden
und
 Unterstützung
von
Schulen
beim
Krisenmanagement
sowie
Krisenintervention.
 Beratungslehrerinnen/Beratungslehrer
(bei
Bedarf anforderbar, kontingentiert)
 Schulsozialarbeiterinnen/Schulsozialarbeiter
(bei Bedarf anforderbar, kontingentiert)
Sonstige
Institutionen:
z.B.
Kinderund
Jugendanwaltschaft, InfoEck Tirol ...)






3) Unsere Schule setzt AKTIV Maßnahmen, sodass die
Schüler/innen und Lehrer/innen gerne in die Schule
gehen.
Bewertung
0
Weniger als 50 % der
Schülerinnen/Schüler,
Stand: 21. Jänner 2016
1
Zwischen 50-70% der
Schülerinnen/Schüler,
Werte und Einstellungen beeinflussen das Schulklima
wesentlich. Positive Grundwerte und eine prinzipiell
positive Einstellung zur Schule/Arbeit haben einen sehr
hohen Einfluss auf das Lernen bzw. die Beziehung zur
Arbeit und somit auf das Wohlbefinden. Zu Beginn der
Schul-/Berufslaufbahn haben Schülerinnen/Schüler
sowie Lehrerinnen/Lehrer durchaus sinnerfüllte und
positive Beziehung zur Schule, ein beachtlicher Teil
verliert jedoch über die Jahre diese Einstellung, weil ihre


Kommunikation an die
Schülerinnen/Schüler über
Schulleitung, Klassenvorstände,
Lehrpersonen, Schulärztinnen/
Schulärzte, Schulsprecherin/
Schulsprecher
Platzierung und Weiterleitung
von Informationsmaterialen (z.B.
über Intranet, Webseite …)
Fallbeispiele im Unterricht (zur
Sensibilisierung und Senkung
der Hemmschwelle)
Aufbau eines Buddysystems,
Mediatoren- und
Coachingssystems
vernetzte Angebote
(Abstimmung z.B. zwischen
Lehrperson, Klassenvorstand,
Schulärztin/Schularzt,
Schulpsychologin/
Schulpsychologe etc.)
Einladung von Vertreterinnen/
Vertretern der einzelnen
Institutionen (Vorstellung,
Vorträge, Workshops ...)
Analyse der Situation:
Befragung bzw. Abfrage (z.B.
mit Stimmungsbarometer)
Mögliche Maßnahmen:
 Klassenübergreifende
Projekte
 Initiativen von Schülerinnen
/Schüler
 Initiativen von Lehrerinnen/
55
Lehrerinnen/Lehrer gehen
gerne in die Schule.
Lehrerinnen/Lehrer gehen
gerne in die Schule.
2
3
Zwischen 70-90% der
Schülerinnen/Schüler,
Lehrerinnen/Lehrer gehen
gerne in die Schule.
Über 90% der
Schülerinnen/Schüler,
Lehrerinnen/Lehrer gehen
gerne in die Schule.
4) Angebote zur Stärkung der Lehrerinnen-/
Lehrergesundheit sind etabliert und werden genutzt.
schulischen/beruflichen Erwartungen nicht erfüllt
wurden, weil sie sich zu wenig geschätzt und gesehen
fühlen oder weil das Schulklima nicht passt. Das hat oft
zur Folge, dass ihre Motivation und ihr Wohlbefinden
abnehmen.


Wichtig ist eine Schulkultur zu schaffen, in der
Schülerinnen/Schüler wie Lehrerinnen/Lehrer gerne
lernen und arbeiten. Es geht darum, das
Gemeinschaftsgefühl
zu
stärken,
ein
Klima
gegenseitiger Achtung und Wertschätzung sozusagen
eine Wohlfühlatmosphäre im Schulleben zu schaffen.
Eine achtsame und wertschätzende Atmosphäre sorgt
dafür, dass die in der Schule agierenden Menschen
sich wechselseitig die „Energiedepots“ auffüllen. Somit
ist es möglich, dass Lehrerinnen/Lehrer mit ihren
Schülerinnen/Schülern
anspruchsvolle
Aufgaben
bewältigen können, ohne sich selbst und andere dabei
zu verschleißen.
Das zeigt sich zum Beispiel an einer offenen
Kommunikationskultur zwischen den unterschiedlichen
Mitgliedern der Schulgemeinschaft.
Um dieses Merkmal beurteilen zu können, ist eine
Analyse der Ist-Situation unbedingt erforderlich!!
Gute Schulen brauchen gesunde Lehrkräfte – gesunde
Lehrkräfte sind Voraussetzung für den Erfolg von
Schulen.
Viele
der
gesundheitsgefährdenden
Belastungen in Schulen sind nur gemeinsam zu
beseitigen
(z.B.
ineffiziente
Arbeitsund
Kommunikationsprozesse, mangelnde Kooperation …).
Für Lehrpersonen gelten (wie für alle Beteiligten) die
Prinzipien Empowerment und Partizipation.







Stand: 21. Jänner 2016
Lehrer (z.B. Ausflüge,
Stammtische,
Räumlichkeiten zum sich
Treffen …)
Schulfeste,
Veranstaltungen ...
Maßnahmen zur
Verbesserung der
Kommunikations- und
Feedbackkultur
gemeinsam erarbeitete
Verhaltensregeln des
(sozialen) Miteinanders an
der Schule
Branding (Schulbekleidung,
Pins, sonstige Materialien
...)
Ist-Analyse etc.
Supportsystem (z.B.
Supervision, Coaching,
kollegiale Fallberatung, Peer
Supervision, Mentoring, …)
ausreichend Arbeitsplätze
gerechte Stundenplangestaltung
und Aufgabenverteilung
Ermöglichung der Teilnahme an
56
Bewertung
0
Es gibt kein Angebot an
der Schule.
2
Es gibt ein Konzept mit
umfassenden Angeboten,
das bisher nur zum Teil
umgesetzt wurde bzw.
wird.
1
Es gibt einzelne Angebote,
die ausprobiert werden.
Zum Teil haben sie sich
bereits etabliert.
3
Es gibt ein gemeinsam
erarbeitetes Konzept, das
die für die Schule
relevanten Angebote
bündelt und diese werden
umgesetzt. Die Angebote
werden vom Kollegium
angenommen.
Der Umgang mit den unterschiedlichen externen und
internen
Anforderungen
basiert
auf
den
Leistungsvoraussetzungen,
den
vorhandenen
unterstützenden
Ressourcen
und
den
Belastungsfaktoren,
die
die
Aufgabenerfüllung
erschweren oder erleichtern. Dieses Kräftespiel wirkt
individuell auf die Person und wird von manchen als
Herausforderung, von anderen als Überforderung erlebt.
Die Einschätzung ist immer subjektiv, daher sind
individuelle Angebote nutzbar zu machen.












Stand: 21. Jänner 2016
Angeboten zur Stärkung der
Resilienz, zu
Stressmanagement etc.
Förderung von Kooperation
effektive
Organisationsstrukturen
Ermöglichung der Partizipation
Schaffung offener
Kommunikationsstrukturen
wertschätzender Umgang
Entwicklung gemeinsamer
Werte, Überzeugungen und
Regeln
mitarbeiterorientierte, situative
Führung (z.B. „Situativ führen an
Schulen“ von Britta Bayer, 2015)
weitere Maßnahmen zur
Stärkung von Beziehungs- und
Sozialkompetenz im Kollegium
Maßnahmen zur Schaffung
eines offenen, vertrauensvollen
Schulklimas, in dem Angebote
angenommen werden
Folder für Landeslehrerinnen/
Landeslehrer (Arbeitsmedizin
und Sicherheit)
Burnout-Prävention für
Lehrerinnen/Lehrer
Das Handbuch
„Gesundheitsförderung für
Lehrerinnen und Lehrer“ mit
Beispielen zeigt mögliche
Zugänge und Methoden auf wie
die Lern- und Arbeitswelt Schule
57
5) Der Grundsatzerlass Sexualerziehung wird an unserer
Schule im Unterricht umgesetzt.
Bewertung
0
1
Sexualerziehung wird dem
Lehrplan gemäß
umgesetzt.
Über die lehrplangemäße
Behandlung hinaus werden
vereinzelt Maßnahmen zur
Sexualerziehung
ausprobiert.
2
3
Es gibt ein Konzept mit
umfassenden Angeboten,
das bisher nur zum Teil
umgesetzt wurde bzw.
wird.
Es gibt ein gemeinsam
erarbeitetes Konzept zur
ganzheitlichen Umsetzung
des Grundsatzerlasses
Sexualerziehung, das an
der Schule umgesetzt wird.
Zeitgemäße Sexualpädagogik versteht sich heute als
eine
Form
der
schulischen
Bildung,
die
altersentsprechend in der frühen Kindheit beginnt und
sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzt. Dabei wird
Sexualität als ein positives, dem Menschen
innewohnendes Potential verstanden. Im
Rahmen einer umfassenden Sexualpädagogik sollen
Kindern
und
Jugendlichen
Informationen
und
Kompetenzen vermittelt werden, um verantwortungsvoll
mit sich und anderen umgehen zu können.
Sexualerziehung ist die primäre Aufgabe der Eltern/
Erziehungsberechtigten,
wobei
Schulen
durch
Vermittlung entsprechender Wissensinhalte und durch
Bewusstseinsbildung unterstützend und ergänzend
wirkt.






Stand: 21. Jänner 2016
in Richtung mehr Gesundheit für
Lehrerinnen / Lehrer gehen
kann.
Angebote der BVA
Zusammenarbeit mit Eltern/
Erziehungsberechtigten (SGA)
Maßnahmen einer
pädagogischen Haltung der
Lehrpersonen, die eine positiven
Bezug zur sexuellen
Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen spürbar macht
(respektvolle, gewaltfreie
Kommunikation, Respekt vor der
Individualität sexueller
Entwicklung …)
Maßnahmen zur Förderung der
Persönlichkeitsentwicklung
(emotionale Intelligenz,
Kommunikations- und
Ausdrucksfähigkeit, soziale
Regeln etc.)
Maßnahmen zur Erweiterung
des Wissens und der
Körperkompetenz (unter
Verwendung geeigneter
Unterrichtsmittel, passende
Angebote zur
Bewegungsförderung,
Vermittlung in den
unterschiedlichsten Fächern …)
Einbindung von Expertinnen/
Experten (Schulärztinnen/
Schulärzte,
58





6) Das Unterrichtsprinzip Erziehung zur Gleichstellung
von Frauen und Männern wird an unserer Schule
umgesetzt.
Bewertung
0
Das Unterrichtsprinzip ist
bekannt, Maßnahmen
werden zufällig und nicht
bewusst umgesetzt.
1
Das Unterrichtsprinzip ist
bekannt, einzelne
Maßnahmen werden
bewusst umgesetzt.
2
3
Es gibt ein Konzept mit
umfassenden Maßnahmen,
das bisher nur zum Teil
umgesetzt wurde bzw.
wird.
Es gibt ein gemeinsam
erarbeitetes Konzept zur
ganzheitlichen Umsetzung
des Unterrichtsprinzips,
das an der Schule
umgesetzt wird.
Sinn und Zweck des Unterrichtsprinzips ist es, dass
Schülerinnen/Schüler, Frauen und Männer als
gleichrangige/gleichwertige Partnerinnen/Partner im
täglichen Umgang angesehen werden. Schülerinnen/
Schüler erkennen tradierte geschlechtsspezifische
Benachteiligungen, reflektieren diese und entwickeln
aus den gewonnenen Erkenntnissen heraus ein
Verhalten, das einen Beitrag zur Gleichstellung von
Frauen und Männern leistet.




Stand: 21. Jänner 2016
Schulpsychologinnen/
Schulpsychologen, externe)
Lehrerinnen-/Lehrerfortbildung
Inanspruchnahme von
Beratungsangeboten (z.B.
Aidshilfe)
Gesundheitsunterricht durch
Ärztinnen/Ärzte und LehrerInnen
(für NMS/PTS gibt es ein
Angebot von avomed)
Unterrichtsmaterial für
Sexualerziehung 6-12jähriger
Broschüre der Kinder- und
Jugendanwaltschaft Tirol: Liebe
und Sexualität,
Ist-Analyse: Leitfragen:
 wo gibt es bereits
Anknüpfungspunkte zur
Umsetzung des
Unterrichtsprinzips?
 was wird in den Jahrgangsstufen wie angeboten?
 mit welchem Erfolg?
systematische Berücksichtigung
des Unterrichtsprinzips in der
Jahresplanung der
unterschiedlichen Gegenstände
und fächerübergreifend
entsprechende Umsetzung im
Unterricht, Verwendung von
entsprechenden Unterlagen
(z.B. vom BMBF für Volksschule
und ab der 5. Schulstufe)
Einladung von Expertinnen/
59

Stand: 21. Jänner 2016
Experten
Teilnahme an Veranstaltungen/
Projekten (z.B. Girl’s Day …)
60
KRITERIUM: Inhalte – Gewaltprävention
Aggressionen, Gewalt und Mobbing sind leider Teil des Alltags in Schulen. Egal ob Opfer oder Täter – wesentlich ist, dass Kinder und Jugendliche Unterstützung
bei der Bewältigung der Probleme erhalten. Gewalt tritt in verschiedenen Formen (z.B. physische, psychische, sexualisierte Gewalt, rassistische Übergriffe,
Mobbing) auf und kann unterschiedliche, teils massive Folgen für die Betroffenen haben. Gewalt, insbesondere Mobbing, bleibt oftmals von Erwachsenen
unbemerkt. Die Schule ist ein Ort, an dem Gewalt – in welcher Ausprägung auch immer – keinen Platz haben darf. Dabei reicht es nicht aus, reaktiv tätig zu sein,
sondern Gewalt muss präventiv entgegen gewirkt werden.
Gewaltprävention soll die Entstehung von Gewalt vorbeugen bzw. diese reduzieren. Eltern bzw. Erziehungsberechtigte, Schülerinnen bzw. Schüler und Schule
sind gefordert, ihren Beitrag dazu zu leisten. Voraussetzung für eine funktionierende Präventionsarbeit ist eine gute Kommunikationsbasis und – wie auch in
anderen Bereichen der schulischen Gesundheitsförderung – die Unterstützung der Schulleitung. Neben der Prävention nehmen Intervention und
Nachbearbeitung (die bereits wieder präventiv wirkt bzw. wirken kann) eine zentrale Rolle ein.
Weiterführende Informationen auf der Homepage „Schulpsychologie, Bildungsberatung“
Merkmal
Erklärung
1) Die Förderung und Entwicklung von sozialen und
interkulturellen Kompetenzen ist an unserer Schule fest
verankert.
Soziale Kompetenz bezeichnet den Komplex all der
persönlichen Fähigkeiten und Einstellungen, die
dazu beitragen, das eigene Verhalten von einer
individuellen
auf
eine
gemeinschaftliche
Handlungsorientierung hin auszurichten.


Soziale Kompetenz umfasst Kenntnisse und
Fähigkeiten im Umgang mit sich selbst (z.B.
Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Wertschätzung,
Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung) und im
Umgang mit Anderen (z.B. Empathie, Achtung,
Anerkennung, Kommunikations- und Kritikfähigkeit,
Toleranz,
Selbstdisziplin,
Respekt,
Sprachkompetenz, Perspektiven-übernahme, Abbau
von Vorurteilen Anderem gegenüber …).

Bewertung
0
Es werden keine
Maßnahmen bzw. keine
bewussten Maßnahmen
umgesetzt.
2
Es gibt ein Konzept mit
umfassenden Maßnahmen,
das bisher nur zum Teil
umgesetzt wurde bzw.
wird.
Stand: 21. Jänner 2016
1
Es werden einzelne
Maßnahmen im Ermessen
der einzelnen Lehrperson
umgesetzt.
3
Es gibt ein gemeinsam
erarbeitetes Konzept, das
an der Schule umgesetzt
wird.
Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, mit
Individuen und Gruppen anderer Kulturen effektiv
Mögliche Maßnahmen





Kommunikationstrainings
Gestaltung der
Schuleingangsphase
gemeinsame Aktivitäten
Selbstbehauptungs-/verteidigungskurse
Einbindung von
Theaterpädagoginnen/
Theaterpädagogen oder anderen
Expertinnen/Experten
Etablierung eines Buddy-/
Mentoring-/Coachingsystems
einschlägige Workshops und
Projekte
Unterrichtsgestaltung – z.B. üben
der Feedbackregeln, Teamarbeit
(wechselnde Zusammensetzungen), Übernahme von
61
und angemessen zu interagieren. Das interkulturelle
Lernen ist damit in seiner Vielschichtigkeit und
Komplexität ein lebenslanger Lernprozess, der nie
abgeschlossen sein kann.
Fest an der Schule verankert bedeutet, dass nicht
einzelne Aktivitäten oder Projekte umgesetzt
werden, sondern dass an der Schule systematisch
an das Thema herangegangen wird (PDCA-Kreis,
siehe Kriterium Management). Zentral dabei sind
eine organisatorische Einbettung in das Schuljahr
und in die Jahrgangsstufen sowie eine fächer- und
klassenübergreifende Zusammenarbeit.
2) Es gibt eine/mehrere Lehrperson/en im Kollegium,
der/die sich speziell mit Gewaltprävention beschäftigt/
beschäftigen und Ansprechperson/en zu diesen Themen
im Kollegium ist/sind.
Bewertung
0
Es gibt keine (bekannte)
Ansprechperson an der
Schule.
Stand: 21. Jänner 2016
1
Es gibt eine oder mehrere
Ansprechpersonen an der
Schule, die der
Schulgemeinschaft bekannt
ist.
Viele Lehrpersonen sind unsicher, wie sie sich bei
Gewalt richtig verhalten sollen bzw. welche
präventiven Maßnahmen im Unterricht umgesetzt
werden können. Daher ist es notwendig, dass es
eine/mehrere Ansprechpersonen in der Schule gibt,
die sich mit Gewaltprävention beschäftigen und
regelmäßig Fort- und Weiterbildungen in diesem
Bereich besuchen. Im Bedarfsfall kann auf deren
„Expertise“ zurückgegriffen bzw. auch Expertinnen/
Experten hinzugezogen werden.






Im Idealfall ist die Ansprechperson Multiplikatorin/
Multiplikator für Themen der Gewaltprävention, leitet
Informationen weiter und initiiert Angebote für die
gesamte Schulgemeinschaft.
verschiedenen Rollen in Teams
Verhaltenstraining
interkulturellen Dialog fördern
Einsatz von Lehrpersonen mit
Migrationshintergrund
 Partnerschaften mit Schulen im
In- und Ausland
 Fortbildungen für Lehrpersonen,
Direktorinnen/Direktoren
 Exkursionen
 Sensibilisierung und Übungen im
Sportunterricht (Übungen nicht
gegeneinander – miteinander)
 Mini-Bücher „Ich mag mich“, „Wir
halten zusammen“, „Eine echt
gute Idee“ und „Beste Freunde“
(nur für VS, erhältlich bei der
TGKK)
Analyse vorhandener Ressourcen
Auswahl einer/mehrerer Personen
Information des Kollegiums
Kontakt mit Expertinnen/Experten (z.
B. Schulpsychologie, Polizei, KIJA,
Familienberatungsstellen …)
Schulung/Fortbildung (im
Fortbildungsplan berücksichtigen,
siehe Kriterium Nachhaltigkeit“,
Indikator „Fort- und Weiterbildung“)
Einladung externer Referentinnen/
Referenten
Workshops etc.




62
2
3
Es gibt eine oder mehrere
Ansprechpersonen, die
sich in diesem Bereich
weiterbilden und relevante
Inhalte am Standort
multiplizieren.
Es gibt eine oder mehrere
Ansprechpersonen, die
sich in diesem Bereich
weiterbilden, relevante
Inhalte am Standort
multiplizieren und darüber
hinaus aktiv Angebote
initiieren und umsetzen.
3) Es gibt ein umfassendes Konzept zur
Gewaltprävention und zum Umgang mit Konflikten/
Aggressionen.
Bewertung
0
Es gibt kein Angebot an
der Schule.
2
Es gibt ein Konzept mit
umfassenden Angeboten,
das bisher nur zum Teil
umgesetzt und
angenommen wurde bzw.
wird.
1
Es gibt einzelne Angebote,
die ausprobiert werden.
Zum Teil haben sie sich
bereits etabliert.
Maßnahmen der Gewaltprävention werden unter
Beteiligung der Schülerinnen/Schüler bzw. Eltern/
Erziehungsberechtigten umgesetzt.

Durch Vermeidung von strukturellen Aggressionsund Gewaltpotenzialen wird
Konflikten und
Aggressionen vorgebeugt.
Zu einem umfassenden Konzept gehört es auch,
möglichst frühzeitig Situationen mit Konfliktpotential
wahrzunehmen und präventiv zu intervenieren.



3
Es gibt ein gemeinsam
erarbeitetes Konzept,
welches umgesetzt und
angenommen wird.
Darüber hinaus werden gemeinsam erarbeitete
verbindliche Regelungen zum Umgang mit Gewalt
konsequent
eingehalten
und
Übertretungen
einheitlich und konsequent sanktioniert. Beim
Umgang mit Konflikten besteht enger Kontakt
zwischen
Schule
und
Eltern/
Erziehungsberechtigten.










Stand: 21. Jänner 2016
Qualifizierung von Lehrkräften
(Diagnosekompetenz, Umgang mit
Aggression und Gewalt – eigener
und fremder, konstruktiver Umgang
mit Konflikten,
Präventionsmaßnahmen,
Krisenintervention)
Notfallplan ist bekannt
kooperative Schulordnung
schuleigenes
Konfliktmanagementsystem, z.B.
Peer-Mediation/Schüler-StreitSchlichtung
Krisen- und Notfallpläne
Interventionsstrategien
Regeln etablieren, Grenzen setzen
Lernkultur entwickeln
Schulkultur entwickeln
individualisierte Lehrer-SchülerBeziehungen
genügend Bewegung
soziales Lernen
Verbesserung der Kommunikation
gute Lernumwelt herstellen
63



4) An unserer Schule gibt es primäre und sekundäre
Präventionsmaßnahmen hinsichtlich Mobbing in seinen
verschiedenen Erscheinungsformen. Im Anlassfall
werden auch tertiäre Präventionsmaßnahmen
durchgeführt.
Bewertung
Nein
Ja
Mobbing sind Handlungen negativer Art, die über
einen längeren Zeitraum vorsätzlich durch eine oder
mehrere Personen gegen eine Person gerichtet
sind. Es besteht ein ungleiches Kräfteverhältnis
zwischen Opfer und Täterin/Täter (oder einer
Täterinnen-/Tätergruppe). An der Schule soll
versucht werden, unter Einbindung aller Beteiligten,
auf drei Ebenen präventiv tätig zu werden:

Primäre Prävention: hier geht es darum, die
Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass das
problematische Verhalten überhaupt nicht erst
auftritt






Sekundäre Prävention: auf dieser Stufe soll bereits
eingetretenes problematisches Verhalten reduziert
werden
Tertiäre Prävention: auf dieser Stufe geht es darum,
die Auswirkung von bereits erfolgtem Mobbing zu
begrenzen
Hintergründe und Vorgehensweise sind bekannt,
gemeinsames und
einheitliches Vorgehen im
Anlassfall sowie Präventionsarbeit wird gelebt (s.o.
und Maßnahmen).
Stand: 21. Jänner 2016






Erstellung und Kommunikation eines
Notfallplans
Weiterführende Informationen:
„Einführung in die Methoden der
Gewaltprävention an Schulen“
Interessante Homepages:
Schulpsychologie und
österreichisches Zentrum für
psychologische Gewaltprävention im
Schulbereich
Vernetzung und Zusammenarbeit
aller Beteiligten
Themenelternabend
Konferenzen
Interventionsmaßnahmen definieren
Anti-Mobbing-Programme mit der
Klasse bearbeiten
effektive Regeln und Sanktionen
definieren
Klassenklima stärken
Klassenrat einrichten
Streitschlichterprogramm erstellen
Kommunikation und Supervision
Angebote für Betroffene
Einbindung von Expertinnen/
Experten
Weiterführende Informationen: KIJA
Tirol, Unterrichtsmaterial,
Interventionsleitfaden, Mobbing –
Was Eltern und Lehrer tun können
64
KRITERIUM: Inhalte – Suchtprävention
Sucht ist eine krankhafte, zwanghafte Abhängigkeit - sie kann stofflich gebunden (Alkohol, Tabak, Essen ...) oder stoffunabhängig (Spiel-, Kauf- oder
Computersucht) sein, wobei grundsätzlich zwischen seelischer (psychischer) und körperlicher (physischer) Abhängigkeit unterschieden werden. Der Weg zur
Sucht durchläuft unterschiedliche Phasen, deren Übergänge fließend sind: beginnend mit dem Gebrauch (= der sinnvollen Verwendung von Suchtmitteln) über
Genuss, Missbrauch bis hin zu Gewöhnung und Abhängigkeit. Bei einem frühen Konsumeinstieg ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass missbräuchliche
Konsummuster über den ganzen Lebensweg aufrechterhalten bleiben. Aus diesem Grund müssen präventive Maßnahmen schon früh im Kindesalter ansetzen.
Kinder und Jugendliche benötigen zur Bildung einer eigenen positiven Identität Zuwendung, Bestätigung und Engagement. Damit präventive Maßnahmen
erfolgreich sind, müssen sie unter Berücksichtigung der Lebensumwelt der Kinder und Jugendlichen entwickelt werden. Sie müssen die Heranwachsenden dort
erreichen, wo sie leben: in Schule, Familie und Freizeit.
Präventivmaßnahmen bieten Freiräume zum Selbsterleben und Mitgestalten und ermöglichen Kindern und Jugendlichen positive Lernerfahrungen. Sie stärken
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, fördern Kommunikations- und Konfliktfähigkeit und bieten damit Unterstützung in der Identitätssuche.
Faktoren die Missbrauch schädlicher Substanzen oder stoffungebundene Süchte beeinflussen sind vielfältig: angefangen bei einer genetischen Disposition,
emotionalen Problemen, geringem Selbstwertgefühl, (inner-)familiären Konflikten bis hin zu schulischen Problemen, Alkohol- und Drogenmissbrauch der Eltern,
finanziellen Problemen etc. – es ist meist das Zusammenwirkung mehrerer genetischer, gesellschaftlicher, sozialer und familiärer Faktoren mit
Erziehungsverhalten, Schule und Peergroupverhalten verantwortlich.
Persönliche Krisen manifestieren sich oft durch problematisches Verhalten im Schulalltag: Suchtmittelkonsum, erhöhte Reizbarkeit, Gewalt, Nicht-Einhalten von
Regeln etc. stellen eine Art Hilfeschrei dar. Je früher die Signale erkannt werden und darauf reagiert wird, umso größer ist die Chance, zu helfen.
Suchtprävention will Risikofaktoren vermindern und Schutzfaktoren stärken, einerseits im Sinne der Verhaltensprävention, andererseits aber auch durch
strukturelle Maßnahmen (Verhältnisprävention). Prävention ist eine gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe, die weit über die Information bezüglich Süchte
hinausgehen muss. Die Schule zählt nach der Familie zu den wichtigsten Orten für eine wirksame Suchtvorbeugung – unter anderem deshalb, weil die Schulzeit
jene Lebenszeit ist, in der zentrale Wertvorstellungen und Schutzfaktoren ausgebildet werden und in der erste Erfahrungen mit den unterschiedlichsten
Substanzen gemacht werden. Schule kann im Bereich der Förderung von Schutzfaktoren und der individuellen Risikokompetenz, als auch in der Schwächung
der Risikofaktoren wirksam werden.
Stand: 21. Jänner 2016
65
Merkmal
Erklärung
Mögliche Maßnahmen
1) Es gibt eine/mehrere Lehrperson/en im Kollegium,
der/die sich speziell mit Suchtprävention beschäftigt/
beschäftigen und Ansprechperson/en zu diesen Themen
im Kollegium ist/sind.
Viele Lehrpersonen sind unsicher, wie
sie sich bei Suchtproblematik richtig
verhalten sollen bzw. welche präventiven
Maßnahmen im Unterricht umgesetzt
werden können. Daher ist es notwendig,
dass
es
eine/mehrere
Ansprechpersonen in der Schule gibt,
die
sich
mit
Suchtprävention
beschäftigen und regelmäßig Fort- und
Weiterbildungen in diesem Bereich
besuchen. Im Bedarfsfall kann auf deren
„Expertise“ zurückgegriffen bzw. auch
Expertinnen/Experten
hinzugezogen
werden.




Bewertung
0
1
Es gibt keine (bekannte)
Ansprechperson an der
Schule.
Es gibt eine oder mehrere
Ansprechperson an der
Schule, die der
Schulgemeinschaft bekannt
ist.
+
++
Es gibt eine oder mehrere
Es gibt eine oder mehrere
Ansprechpersonen, die
Ansprechpersonen, die
sich in diesem Bereich
sich in diesem Bereich
weiterbilden, relevante
weiterbilden und relevante
Inhalte am Standort
Inhalte am Standort
multiplizieren und darüber
multiplizieren.
hinaus aktiv Angebote
initiieren und umsetzen.
2) Suchtprävention ist an unserer Schule fest verankert.
Bewertung
0
Es gibt einzelne
Maßnahmen zur
Suchtprävention an der
Schule.
Stand: 21. Jänner 2016
1
Es gibt einzelne
Maßnahmen zur
Suchtprävention an der
Schule, die sich zum Teil
bereits etabliert haben.



Analyse vorhandener Ressourcen
Auswahl einer/mehrerer Personen
Information des Kollegiums
Kontakt zu entsprechenden Institutionen (z.B.
Kontakt & Co, KIJA, Familienberatungsstellen …)
Schulung/Fortbildung (im Fortbildungsplan
berücksichtigen, siehe Kriterium Nachhaltigkeit“,
Indikator „Fort- und Weiterbildung“)
Einladung externer Referentinnen/Referenten
Workshops etc.
Im Idealfall ist die Ansprechperson
Multiplikatorin/Multiplikator für Themen
der Suchtprävention, leitet Informationen
weiter und initiiert Angebote für die
gesamte Schulgemeinschaft.
Suchtprävention an der Schule hat zum
Ziel, bei Kindern und Jugendlichen
langfristig Schutzfaktoren zu entwickeln
und
zu
fördern.
Dazu
gehören
Einstellungen
und
Handlungskompetenzen
die
zu
konstruktiven
Lösungen
alltäglicher
Lebensprobleme
wie
auch
zur
Bewältigung schwieriger Existenzfragen
befähigen
und
eine
gelungene





Informationsveranstaltungen und Workshops (u.U.)
mit den entsprechenden Institutionen
Maßnahmen zur gezielten Förderung von
Lebensbewältigungskompetenzen (Maßnahmen
siehe soziales Lernen, Resilienz)
Vorbildverhalten der Lehrpersonen und Schulleitung
Projekte: z. B. „Eigenständig werden“ (für VS), „plus“
(für 5.-8. Schulstufe), „plus.punkt“ (für PTS in
Ausarbeitung)
Erlebnisalternativen zu suchtriskanten
66
2
Es gibt ein Konzept mit
umfassenden Maßnahmen,
die bisher nur zum Teil
umgesetzt und
angenommen wurden bzw.
werden.
3
Es gibt ein gemeinsam
erarbeitetes Konzept,
welches umgesetzt und
angenommen wird.
3) Das Rundschreiben 3/2006 (BMBWK) zum
Nichtraucherschutz an Schulen wird beachtet und
umgesetzt. Gemeinsam erarbeitete verbindliche
Regelungen zum Umgang mit Genuss- und Suchtmitteln
in der Schule und bei Schulveranstaltungen werden
konsequent eingehalten. Übertretungen werden
einheitlich und konsequent sanktioniert.
Bewertung
Stand: 21. Jänner 2016
biografische Entwicklung sichern.
Ebenen der Suchtprävention:
 Förderung
von
Lebenskompetenzen
 Förderung von Klassen- und
Schulklima
 Förderung eines adäquaten
Umgangs mit psychoaktiven
Substanzen
Fest an der Schule verankert bedeutet,
dass nicht einzelne Aktivitäten oder
Projekte umgesetzt werden, sondern
dass an der Schule systematisch an das
Thema herangegangen wird (PDCAKreis, siehe Kriterium Management).
Zentral dabei sind eine organisatorische
Einbettung in das Schuljahr und in die
Jahrgangsstufen sowie eine fächer- und
klassenübergreifende Zusammenarbeit.
Die seit 1. Jänner 2005 in Kraft
getretene Novelle zum Tabakgesetz
sieht ein „ausnahmsloses Rauchverbot
von Räumen, in denen Unterrichts- und
Fortbildungsveranstaltungen
oder
schulsportliche Aktivitäten stattfinden“
vor. Das Bundesministerium hat dieses
Gesetz
mittels
Rundschreiben
umgesetzt.
„Make the healthier choice the easier
choice“: das gesunde Verhalten sollte
einfacher, das ungesunde Verhalten














Verhaltensweisen eröffnen – z.B. durch Sport,
Gemeinschaftserlebnisse …
Einübung von positiven Feedbackgeben,
angemessene Aufgabenstellungen (weder Über-,
noch Unterforderung) -> Stärkung von
Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit
Vertrauenslehrerin/Vertrauenslehrer – Vertrauen
zwischen Schülerinnen/Schüler und
Lehrerinnen/Lehrer schaffen
Gesundheitsunterricht durch Ärztinnen/Ärzte und
LehrerInnen (für NMS/PTS gibt es ein Angebot von
avomed)
YOLO
Suchtprävention durch Selbstwertstärkung
Informationsmaterial zum Thema Suchtprävention in
der Schule
Thema Alkohol – Suchtprävention in der Schule
Rauchen – Materialien zur Prävention des Rauchens
in der Schule
Internetbasiertes Interventionsprogramm für
Jugendliche: www.feel-ok.at
Unterrichtsmaterial von Kontakt & Co
Information der Schulgemeinschaft über die
gesetzliche Regelung
Kontrolle und konsequente Sanktionierung im
Anlassfall
Vorbildwirkung der Lehrpersonen – Ausdehnung
des Nichtraucherbereichs auf Außenanlagen auch
für Lehrpersonen
 Angebote zur Unterstützung bezüglich
Raucherentwöhnung für Schülerinnen/Schüler und
Lehrerinnen/Lehrer
Außenkontakte – z.B. Personen mit
„Raucherkrankheiten“ an Schulen oder in
Krankenhäusern … (zur Sensibilisierung)
67
Nein
schwerer gemacht werden. Dies wird auf
lange
Sicht
dazu
führen,
dass
ungesunde Verhaltensweisen – unter
anderem das Rauchen - verringert und
vielleicht ganz eingestellt bzw. der
Einstieg „erschwert“ wird.
Ja


Maßnahmen zur Stärkung der Rolle der Schulleitung
„Die rauchfreie Schule“ , Informationen und
Projektbeispiele
Vorbildwirkung
und
Konsequenz
unterstützen diesen Ansatz und macht
Suchtprävention
an
der
Schule
glaubwürdig.
ACHTUNG:
Das Gütesiegel Gesunde Schule kann
nur verliehen werden, wenn mittels
Schulordnung das Nichtrauchen für alle
Schülerinnen/Schüler am gesamten
Schulareal
gilt
(auch
auf
den
Freiflächen).
Darüber hinaus fungieren an einer
gesunden
Gütesiegel-Schule
auch
Lehrerinnen/Lehrer als Vorbilder, d.h. es
gibt auch keinen Raucherplatz für die
Lehrerinnen/Lehrer.
4) Nur Sek. I & Sek. II
Es besteht ein verbindliches Problemmanagement für
die Früherkennung und –intervention bei
suchtauffälligen Schülerinnen/Schülern.
Bewertung
0
Stand: 21. Jänner 2016
1
Suchtmittel sind gesetzlich verboten.
Darüber hinaus wirken sie stark
gesundheitsschädigend und können die
Entwicklung von jungen Menschen
negativ beeinträchtigen. Es gilt daher die
Lehrerinnen/Lehrer und Schülerinnen/
Schüler
für
das
Erkennen
von
Symptomen des Suchtmittelmissbrauchs
zu sensibilisieren sowie sie zu befähigen



weitere Maßnahmen siehe step by step
(Frühintervention in der Schule)
Übertragung des Interventionsschemas „step by
step“ auf die Gegebenheiten der eigenen Schule
Schulung der Schulleitung, Lehrpersonen und der
Schülerinnen/Schüler
68
Es gibt keine verbindliche
Vorgehensweise im
Umgang mit
suchtauffälligen
Schülerinnen/Schülern. Im
Anlassfall wird reagiert.
2
Es gibt ein umfassendes
Konzept zur
Früherkennung und –
intervention bei
suchtauffälligen
Schülerinnen/Schülern,
das noch nicht zur Gänze
umgesetzt ist.
Stand: 21. Jänner 2016
Das Thema
Suchtprävention wird
immer wieder aufgegriffen
und versucht,
Lehrpersonen und
Schülerinnen/Schülern zu
sensibilisieren. Es gibt
jedoch keine verbindliche
Vorgehensweise im
Umgang mit
suchtauffälligen
Schülerinnen/Schülern. Im
Anlassfall wird reagiert.
3
Es gibt ein gemeinsam
erarbeitetes, umfassendes
Konzept zur
Früherkennung und –
intervention bei
suchtauffälligen
Schülerinnen/Schülern,
dass an der Schule
implementiert ist und
angenommen wird.
richtig zu reagieren.
Neben der Fähigkeit, Anzeichen für
Suchtmittelkonsum, -abhängigkeit und
Suchtverhalten wahrzunehmen ist die
richtige Intervention entscheidend, wobei
die handlungsleitende Prämisse „helfen
statt strafen“ ist.
69
KRITERIUM: Inhalte – Lehren & Lernen
Lehren und Lernen ist Kernaufgabe der Schule, wobei „guter Unterricht“ leistungs- und gesundheitsrelevante Aspekte gleichermaßen integriert. Gesundheit an
der Schule geht weit über die lehrplanmäßige Behandlung von Gesundheitsthemen hinaus und betrifft Klassenklima, Klassenführung und Unterrichtsmethoden
ebenso wie Kommunikationsstil. „Guter Unterricht“ geht also Hand in Hand mit „gesundem Unterricht“.
Stand: 21. Jänner 2016
70
Merkmal
Erklärung
1) Es gibt ein verankertes Konzept zur Rhythmisierung
des Unterrichts.
Mit Rhythmisierung ist gemeint den
Schultag am „natürlichen Rhythmus des
Kindes“ orientieren, gewissermaßen eine
veränderte Zeitstruktur des Schultages.
Die zeitliche Struktur des Schultages und
der Schulwoche muss der Lehr – Lern –
Struktur folgen – nicht umgekehrt.
Sie ermöglicht es eine Balance zwischen
unterschiedlichen Angeboten, Lehr –
Lernformen, zwischen Anstrengung und
Entspannung herzustellen. Und vor allem
ermöglicht die zeitliche Struktur es, dem
Alter der Kinder und den Anforderungen
der Inhalte adäquate – längere oder
kürzere – zeitliche Einheiten für Aktivitäten
in und außerhalb der Schule zu schaffen.
Eine Orientierung am Kind ist bei allen
Überlegungen
zur
Zeitstrukturierung
ebenso unverzichtbar wie eine Orientierung
an den Bildungszielen, denn Kinder
brauchen nichts weniger als Leerlauf und
Beschäftigungstherapie,
sie
brauchen
attraktive, variable und herausfordernde
Angebote, die auf ihre altersspezifischen
Interessen,
Entwicklungsund
Lernbedürfnisse abgestimmt sind.
Bewertung
0
Rhythmisierung ist an der
Schule kein Thema (von
niemanden oder es ist
nicht bekannt, dass es für
einzelne Lehrpersonen
handlungsbeeinflussend
ist)
2
Konzept wurde erstellt bzw.
Erstellung wurde versucht,
allerdings nicht
flächendeckend integriert –
einige Lehrpersonen haben
Inhalte des Konzepts
übernommen und tauschen
sich darüber aus
1
Einzelne Lehrpersonen –
einzelne Maßnahmen –
nicht abgestimmt
3
Gesamtkonzept ist
vorhanden, das vom
überwiegenden Teil des
Lehrkörpers auch gelebt
wird
Mögliche Maßnahmen















Jede Schule sollte für sich die Möglichkeit
nutzen, eine Zeitstrukturierung zu finden,
die
hilft,
gelingendes
Lernen
zu
ermöglichen. Der Rhythmus, nach dem
jede
Schule
arbeitet,
ist
durch
Stand: 21. Jänner 2016

Stundenplangestaltung allgemein
Abfolge von Fächern
Anzahl, Länge der Pausen
gleitender Beginn
offene Schlussphasen
Rhythmisierung innerhalb des Unterrichts
(z.B. Einstieg/Wechsel zwischen Aktivität
und Entspannung …)
Offene Lernformen wie Tages- und
Wochenplan, Freie Arbeit,
Werkstattunterricht, Stationenlernen,
Projektarbeit, Gruppen- und Partnerarbeit
u.a. kommen zur Anwendung
Lernphasen und Bewegungspausen
abwechseln
keine starren 50 Minuten Einheiten,
sondern sinnvolle Lerneinheiten planen
Schulglocke aufheben
Entspannungsübungen einbauen
Tagesplan in der Früh an die Tafel
schreiben
Bewegungsaufträge in der Planarbeit
zulassen
Rituale festlegen: Start am Morgen mit
Bewegung zur Aktivierung (Körperteile
begrüßen)
Schülerorientiertes Arbeiten ist eingeführt,
d.h. die Schülerinnen/Schüler haben die
Chance, ihren eigenen Lern-, Spiel- und
Arbeitsrhythmus nachzukommen
Schülerinnen/Schüler sollen eigene
Entscheidungen über den Arbeitsinhalt
71
organisatorische Bedingungen, die zum
Teil veränderbar sind, bestimmt. Zudem
sollte auf den (individuellen) Biorhythmus
mit seinen Leistungstiefs- und -hochs
geachtet
und
Konzentrationsund
Entspannungsphasen ebenso bewusst
eingebaut
werden
wie
individuelle
Lernphasen.
2) Die Leistungsbeurteilung ist transparent und die
Leistungen werden den Schülerinnen/Schülern
konstruktiv rückgemeldet.
Transparente
Leistungsbeurteilung und
konstruktives Feedback zur
Leistung sind kein Thema
an der Schule.
1
Einzelne Lehrpersonen
setzen eine transparente
Leistungsbeurteilung um,
einzelne Maßnahmen
werden angeboten, jedoch
alles nicht abgestimmt
2
3
Ein Leistungsbeurteilungsund Rückmeldekonzept
wurde erstellt und wird
Ein Leistungsbeurteilungsund Rückmeldekonzept
wurde erstellt und wird
Stand: 21. Jänner 2016



Bewertung
0
Mit einem verankerten Gesamtkonzept ist
gemeint, dass mit der Zielsetzung der
Rhythmisierung ein Konzept beschlossen
und umgesetzt wird. Das Konzept integriert
ein Bündel an sinnvoll kombinierten
Maßnahmen,
von
denen
einige
exemplarisch angeführt sind.
Guter Unterricht ist unter anderem durch
eine hohe Transparenz der Kriterien zur
Bewertung sowie einer konstruktiven
Feedbackkultur geprägt.
und die Arbeitszeit im Rahmen des zu
bearbeitenden Unterrichtsinhaltes treffen.
Sie erhalten dafür profunde Unterstützung,
damit es lernt, wie es seinen Lerntag
selbst gestalten kann.
Transparent bedeutet, dass ich mich
informieren kann, wenn es mich interessiert
–
leicht
zugänglich,
verstehbar/
nachvollziehbar ...
Konstruktive
Rückmeldung
bedeutet
Einhaltung
von
Feedbackregeln
(„Sandwichregel“),
Aufzeigen
von
Verbesserungspotential etc.

Information über Beurteilungskriterien
zu Beginn des Schuljahres
regelmäßige Information über
Leistungsstand
Schülerinnen/Schüler zur
Leistungsdokumentation anhalten
konstruktives Feedback-Leitfaden,
Schulung
72
teilweise umgesetzt.
umgesetzt.
3) An der Schule finden jährlich Gespräche zur
individuellen Entwicklung der Schülerinnen/Schüler
statt.
Bewertung
0
Es gibt nur Sprechstunden
und Elternsprechtage
TFBS: Es finden KEINE
Gespräche statt
1
Neben Sprechstunden
und Elternsprechtage
haben einzelne
Lehrpersonen
nachweislich
Entwicklungsgespräche
durchgeführt
TFBS: Einzelne
Lehrpersonen haben
nachweislich
Entwicklungsgespräche
durchgeführt.
2
3
Neben Sprechstunden und
Elternsprechtage hat der
überwiegende Teil der
Lehrpersonen nachweislich
Entwicklungsgespräche
durchgeführt
TFBS: Der überwiegende
Teil der Lehrpersonen hat
nachweislich
Entwicklungsgespräche
geführt.
Neben Sprechstunden
und Elternsprechtage hat
der überwiegende Teil
der Lehrpersonen
nachweislich
Entwicklungsgespräche
durchgeführt. Gezielter
Fokus auf die Potenziale
jedes/jeder Einzelnen im
Rahmen von
Klassenkonferenzen.
Stand: 21. Jänner 2016
Lernentwicklungsgespräche sind eine gute
Möglichkeit,
sich
mit
Schülerinnen/
Schülern
und/oder
Eltern/
Erziehungsberechtigten
über
die
Entwicklung
und
Schullaufbahn
der
Schülerin/des Schülers auszutauschen,
wobei das Gespräch auf Augenhöhe zu
führen ist und die aus schulischer Sicht
wichtigen Themen angesprochen werden
sollen.
Kern des Gesprächs soll es sein, klare und
überprüfbare Ziele für die weitere Arbeit zu
vereinbaren und die Schülerin/den Schüler
die Verantwortung für den eigenen
Lernprozess zu übertragen.
An Neuen Mittelschulen: Konzept KELGespräch





Entwicklung und Verwendung eines
Gesprächsleitfadens
(Bestandsaufnahme, Zielvereinbarung …)
Erstellung und Einhaltung eines Plans
(Regelmäßigkeit und Spezialfälle)
alternative Leistungsbeurteilung (mit
Gesprächen)
Gesprächsleitfaden zum Frühwarnsystem
und Frühinformationssystem
Klassenkonferenzen, in denen die Potenziale
einzelner Schülerinnen/Schüler betrachtet
und Maßnahmen zur Förderungen abgeleitet
werden
73
TFBS: Der überwiegende
Teil der Lehrpersonen hat
nachweislich
Entwicklungsgespräche
geführt. Gezielter Fokus
auf die Potenziale
jedes/jeder Einzelnen im
Rahmen von
Klassenkonferenzen.
4) Wir wissen, dass sich Gesundheit in allen
Lebensbereichen wiederfindet. Daher werden
Gesundheitsthemen in allen Gegenständen behandelt.
Bewertung
0
Thema ist nicht von
Bedeutung.
2
In Fächern mit und in
einigen Fächern ohne
offensichtlichen
Gesundheitsbezug werden
Gesundheitsthemen
nachweislich behandelt.
Mindestens eine
fächerübergreifende
Behandlung/ein Projekt ist
verpflichtend.
Stand: 21. Jänner 2016
1
Gesundheitsthemen
werden an unserer Schule
in den Fächern mit
Gesundheitsbezug (z.B.
Biologie) behandelt.
3
In allen Fächern werden
Gesundheitsthemen
nachweislich behandelt
(Basis: Jahresplan).
Bildung und Gesundheit müssen Hand in
Hand gehen – Gesundheit soll Ergebnis
eines aktiven Bildungsprozesses sein und
ist daher als Querschnittsthema in allen
pädagogischen Prozessen und Strukturen
der Bildung, Erziehung und Betreuung zu
integrieren
(siehe
auch
„Erlass
Gesundheitserziehung“).
Impulse für Gesundheitsthemen in allen
Fächern finden Sie im Themenfeldkatalog,
einem Leitfaden der TGKK für Lehrerinnen
/Lehrer.


fächer- und jahrgangsübergreifende
Projekte
Jahresplanungen (Berücksichtigung
/expliziter Ausweis von
Gesundheitsthemen in den einzelnen
Gegenständen)
74
5) Die Vermittlung der Unterrichtsinhalte erfolgt mit
bewusst ausgewählten passenden Methoden.
Bewertung
0
1
An unserer Schule herrscht
Methodenfreiheit. Wir
machen uns derzeit keine
weiteren Gedanken
darüber.
Einzelne Lehrpersonen
setzen ein Konzept für den
richtigen Methodeneinsatz
im Unterricht um.
2
3
Einzelne Lehrpersonen
(fächerübergreifend) oder
einzelne Fachkreise setzen
ein Konzept für den
richtigen Methodeneinsatz
im Unterricht um.
Ein Konzept für den
richtigen Methodeneinsatz
wird an der Schule
umgesetzt.
Stand: 21. Jänner 2016
Es gibt keine guten oder schlechten
Unterrichtsmethoden,
sondern
nur
passende
oder
unpassende.
Die
Entscheidung für eine Methode ist von
vielen Faktoren abhängig:
Lehrerinnen-/Lehrerpersönlichkeit
Alters- und Sozialstruktur der
Klasse
Fach
Inhalte
Lehrziele
vorhandene Ausstattung
etc.
Der Einsatz der passenden Methoden hat
das Ziel, dass Kinder und Jugendliche
Kompetenzen erwerben. Große Bedeutung
kommt in diesem Zusammenhang der
Förderung
von
eigenverantwortlichem
Lernen zu.
Ein Maßstab für den
Professionalisierungsgrad
von
Lehrpersonen ist u.a. ein umfassendes
Methodenrepertoire, das sie differenziert
und situationsangepasst einsetzen.
weitere Informationen









Ist-Stand: welche Methoden werden
angewandt (wofür)
Welche sind wofür geeignet?
Erstellung eines Konzeptes/Plans.
Welche Methoden passen wo?
Haben sich bewährt?
Fortbildung der Lehrpersonen
Konzept des eigenverantwortlichen
Lernens (EVA) bzw. des
kooperativen und offenen Lernens
(COOL) implementieren
Gestaltung der Schule:
Methodenvielfalt durch Ausstattung
ermöglichen, z.B. Lerninseln …
Methodensammlung
Unterrichtsmethoden im
konstruktiven und systemischen
Methodenpool
75
KRITERIUM: Allgemeine Prävention
Unter allgemeiner Prävention werden weitere wesentliche Bereiche (schulischer) Gesundheit subsumiert.
Merkmal
Erklärung
1) An unserer Schule werden Erste-Hilfe-Kurse
angeboten
Jeder Mensch kann einmal in die Situation kommen,
Erste-Hilfe zu benötigen, und ist dann darauf
angewiesen, dass ein Ersthelfer zur Stelle ist. Je mehr
Menschen Erste-Hilfe leisten können, desto größer wird
diese Chance.
Bewertung
0
Kein Angebot
1
Es besteht für Schülerinnen
/Schüler die Möglichkeit
einmal in ihrer
Schullaufbahn einen ErsteHilfe-Kurs zu besuchen.
TFBS: Es besteht die
Möglichkeit für
Lehrpersonen einen
Auffrischungskurs in Erster
Hilfe zu besuchen (Abstand
und Ausmaß
unregelmäßig).
2
3
Es besteht für Schülerinnen
/Schüler die Möglichkeit
einmal in ihrer
Schullaufbahn einen ErsteHilfe-Kurs und für
Lehrpersonen
wiederkehrend einen
Auffrischungskurs in Erster
Hilfe zu besuchen.
TFBS: Lehrpersonen haben
Es besteht für Schülerinnen
/Schüler die Möglichkeit
einmal in ihrer
Schullaufbahn einen ErsteHilfe-Kurs und für
Lehrpersonen
wiederkehrend einen
Auffrischungskurs in Erster
Hilfe zu besuchen.
Nur VS:
Stand: 21. Jänner 2016
Jede Lehrkraft, aber auch jede Schülerin/jeder Schüler
sollte eine Grundausbildung in Erster Hilfe haben, um im
Notfall qualifiziert Hilfe leisten zu können (für VS HelfiProgramm durchgeführt von den Lehrerinnen/Lehrern
der VS). Dieses Grundwissen ist regelmäßig
aufzufrischen.
Erste-Hilfe-Team (auch sog. „Help-Team“): Diese
Gruppen
stammen
vom
Österreichischen
Jugendrotkreuz und bestehen aus fünf Schülerinnen/
Schülern je Gruppe. Sie treffen sich zu regelmäßigen
Fortbildungen und können an der Schule Erste-Hilfe
leisten. Jährlich findet eine Landesmeisterschaft in Erster
Hilfe statt. Hier können die verschiedenen Schulen Tirols
am Leistungsbewerb teilnehmen. Die Schülerinnen/
Schüler können durch die Teilnahme an einem ErsteHilfe-Team wichtige Zusatzqualifikationen erwerben.
Mögliche Maßnahmen










Lehrpersonen absolvieren im Rahmen ihrer Ausbildung
eine Grundausbildung in Erster Hilfe. Es ist jedoch
wichtig diese Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Eine
Auffrischung wird in folgenden Abständen und Ausmaß
empfohlen:
 Alle 2 Jahre im Ausmaß von 4 Stunden
Teilnahme an einem Erste-HilfeKurs im Rahmen der
Schullaufbahn (1 x)
Lehrpersonen: Ist-Standanalyse –
bei Bedarf Nachschulung
regelmäßige Übungen (Plan)
Ausstattung der Schule (ErsteHilfe-Raum, Erste-Hilfe-Material,
…)
PHT-Kurs
Lehrscheinbeauftragte/
Lehrscheinbeauftragter: 40 Std.
(Jugendrotkreuz) – train the
trainer (können Erste-Hilfe-Kurse
anbieten)
mögliche Anbieter: JRK,
Johanniter, Malteser, eigene
Lehrscheininhaber (Lehrpersonen
und/oder Schulärztin/Schularzt)
weiteführende Informationen:
Erste Hilfe an Schulen
Konzept der Erste-Hilfe-Teams
(Help-Teams) des JRK
JRK Tirol
76
wiederkehrend (alle 2 Jahre
4 Stunden bzw. alle 4 Jahre
8 Stunden) die Möglichkeit
einen Auffrischungskurs in
Erster Hilfe zu besuchen.
Unsere Schule nimmt an
der Aktion „Help-Teams
goes Volksschule“ teil.
Ab Sek. I:
Des Weiteren gibt es ein
Erste-Hilfe-Team in der
Schule, das sich
regelmäßig fortbildet.
TFBS: Lehrpersonen haben
wiederkehrend (alle 2 Jahre
4 Stunden bzw. alle 4 Jahre
8 Stunden) die Möglichkeit
einen Auffrischungskurs in
Erster Hilfe zu besuchen.
Des Weiteren gibt es ein
Erste-Hilfe-Team aus
Lehrpersonen, das sich
regelmäßig fortbildet.
2) Allgemeine Hygienevorschriften werden eingehalten.
Bewertung
Nein
Stand: 21. Jänner 2016
Ja

Alle 4 Jahre im Ausmaß von 8 Stunden
Da Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder durch das
Zusammenleben und die Zusammenarbeit vieler
Personen
geprägt
sind,
rücken
hygienischepidemiologische Themen in den Fokus der
Aufmerksamkeit. Es geht an dieser Stelle einerseits um
den Schutz der Personen, andererseits um die
Erziehung zu hygienischem Verhalten. Neben der
Berücksichtigung behördlicher
Auflagen
ist
die
Eigenverantwortung zu stärken. Hygieneplan für Schulen
des BMBF und Muster-Hygienepläne z.B. für Turnsäle
oder Schulküchen sowie Hygieneplakate findet man auf
der Homepage des Landesschulrates unter folgendem
Link: Hygienepläne.
Zu den allgemeinen Hygienevorschriften gehören unter
anderem die Einhaltung der Mindestanforderungen an







Information über Empfehlungen
und Verordnungen
Erstellung und Umsetzung
individueller Hygienepläne (z.B.
für Turnsaal, Schulküche …)
Verantwortungen festlegen
Schulung der Lehrerinnen/
Lehrer, Schülerinnen/Schüler
Aushang der Hygieneplakate
jährliche Schulbegehung/
Hygienekontrolle mit der
Schulärztin/dem Schularzt
einfordern eines Hygieneplans zur
Reinigung des Schulgebäudes (ist
von der beauftragten Firma zu
77
3) Nur Primarstufe & Sek. I
Die von den Sanitätsbehörden durchgeführten
Impfaktionen werden von der Schule unterstützt.
Bewertung
0
nein
1
Durchführung von
einzelnen Impfungen.
2
Einhaltung der Impfpläne
für Schülerinnen/Schüler
Stand: 21. Jänner 2016
3
Einhaltung der Impfpläne
für Schülerinnen/Schüler
und Lehrerinnen/Lehrer.
Sanitäranlagen (Flüssigseife, Einmalpapierhandtücher)
sowie der Aushang von Hygieneplänen in exponierten
Räumen wie Schulküchen, Schwimmbädern und
Turnsälen.
Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten
präventiven Maßnahmen, die der Medizin zur Verfügung
stehen. Das kostenlose Kinderimpfprogramm wurde vor
mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen mit dem Ziel, allen
in Österreich lebenden Kindern bis zum 15. Lebensjahr
Zugang zu den für die öffentliche Gesundheit wichtigen
Impfungen zu ermöglichen, ohne dass dafür den
Erziehungsberechtigten Kosten erwachsen. Nur so kann
erreicht werden, dass die Impfbeteiligung in der
Bevölkerung so verbreitet ist, dass auch Personen, die
aus bestimmten Gründen nicht geimpft werden können
(z.B. Personen mit Immunsuppression), vor einer
Ansteckung geschützt sind.
Die Schulimpfungen stehen in Tirol allen Schülerinnen/
Schülern gratis zur Verfügung und werden von
Amtsärzten/Amtsärztinnen der Gesundheitsbehörden an
der Schule durchgeführt. Impfaktionen für das
Schulpersonal können vom arbeitsmedizinischen Dienst
organisiert werden.
erstellen)




Informationsweitergabe an die
Eltern
Einholung der
Zustimmungserklärungen
Bereitstellung einer geeigneten
Räumlichkeit
Beaufsichtigung am Weg zur
Impfung, ggf. während der
Wartezeit und am Weg zurück
(im Rahmen der Aufsichtspflicht
innerhalb der Schule, das
Begleiten zu Impfungen
außerhalb der Schule z.B. an die
BH ist nicht vorgesehen)
ggf. Unterstützung behördlicher
Impferhebungen
78
4) Nur Primarstufe & Sek. I
Maßnahmen zur Zahngesundheitsförderung werden
regelmäßig durchgeführt.
Bewertung
0
Keine Maßnahmen
1
Einmalige Maßnahmen
2
3
Regelmäßige Maßnahmen:
1 x pro Jahr VS
1 x in 4 Jahren NMS/AHSUS
Regelmäßige Maßnahmen:
1 x pro Jahr VS
1 x in 4 Jahren NMS/AHSUS & Teilnahme an der
Zahngesundheitsstatistik
Stand: 21. Jänner 2016
Link zum Impfplan für Österreich 2015 (auch für
Erwachsene)
Der Grundstein für gesunde Zähne wird in der Kindheit
gelegt. Umso wichtiger ist es, dass Kinder und
Jugendliche über die vier wesentlichen Säulen der
Zahngesundheit Bescheid wissen und entsprechend
handeln:
 regelmäßige
und
richtig
durchgeführte
Mundhygiene
 ausgewogene, zahngesunde Ernährung
 regelmäßiger Zahnarztbesuch (Angstabbau!)
physische und psychosoziale Wirkung der Gesundheit





Teilnahme am AvomedZahngesundheitsvorsorge
Programm (nur VS und SPZ)
Teilnahme am
Zahngesundheitsprogramm
„Gesund rund um den Mund“ der
TGKK
Einbindung lokaler Zahnärzte –
zahnmedizinische
Reihenuntersuchungen, Besuch
bei Zahnärzten, …
Mitarbeit bei den regelmäßig
durchgeführten
Zahnstatuserhebungen
Anschaffung von
Zahnrettungsboxen (für ErsteHilfe-Koffer)
79
5) Maßnahmen zur Unfallverhütung und
Verkehrserziehung werden durchgeführt (für TFBS
nicht relevant).
Bewertung
0
1
Keine oder nur
vereinzelte Maßnahmen
Sporadische Maßnahmen zur
Unfallverhütung oder zur
Verkehrserziehung. Erhebung
des Status Quo wurde
durchgeführt.
2
3
Regelmäßig
Maßnahmen zur
Unfallverhütung und
Verkehrserziehung.
Mängel laut Erhebung
wurden beseitigt. Status
Quo wird
wiederkehrend
erhoben.
Regelmäßig Maßnahmen zur
Unfallverhütung und
Verkehrserziehung. Mängel
laut Erhebung wurden
beseitigt. Status Quo wird
wiederkehrend erhoben.
Schulweganalyse wird
durchgeführt und Maßnahmen
zur Erhöhung der Sicherheit
am Schulweg werden gesetzt.
6) Nur TFBS:
Sicherheit am Arbeitsplatz wird berufsspezifisch an der
Schule thematisiert und ist Teil der Lehrinhalte
(Unfallverhütung, Schutz vor arbeitsbedingten
Gesundheitsgefahren, …)
Stand: 21. Jänner 2016
Unfallverhütung, Sicherheits- und Verkehrserziehung
sind Teil des Unterrichts- und Erziehungsauftrages mit
dem Ziel, die entsprechenden Kenntnisse zu vermitteln
und erforderlichen Fähigkeiten und Haltungen zu fördern.
Dies beinhaltet neben dem Aspekt der Sicherheit auch
Gesundheits- und Umweltthemen.
Darüber hinaus gilt es die Schule und Umgebung auf
Unfall- und Gefahrenquellen hin zu überprüfen und
entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit
umzusetzen.












Arbeitssicherheit ist die Sicherheit der Beschäftigten bei
der Arbeit, also die Beherrschung und Minimierung von
Gefahren für ihre Sicherheit und Gesundheit. Sie ist
damit Bestandteil des Arbeitsschutzes im Sinne des
Arbeitsschutzgesetzes (ASchG), das Maßnahmen zur
Verhütung von Unfällen bei der Arbeit und
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren einschließlich
Maßnahmen der menschengerechten Gestaltung der
Arbeit fordert.
Arbeitgeber haben die Pflicht, Jugendliche besonders zu



Information über Vorschriften
Ermittlung des Status Quo mittels
Checkliste (z.B. Sicherheitscheck
STMK )
Schulungsplan
Einbindung externer Expertinnen/
Experten
Workshops (AUVA ...)
Sturz- und Falltrainings (AUVA)
Schulweganalyse auf
Gefahrenstellen (Kontakt: Dr.
Heinz Fuchsig, AUVA)
Radfahrführerschein
Kinderpolizei (Kuratorium für
Verkehrssicherheit) (nur VS)
Aktion Zebrastreifen BMBF (3.-9.
Schulstufe)
überprüfen und anwenden von
Sicherheitsausrüstung
(Fahrradhelm,
Gelenksprotektoren, Skihelm,
Rückenprotektoren …)
Verkehrserziehung: Workshop für
Eltern von VS-Kindern
Richtlinie der AUVA zur
Gefahrenunterweisung im
Berufsschulunterricht
Information über den
ArbeitnehmerInnenschutz
Einbindung externer
Expertinnen/Experten
(Arbeitsmedizinerinnen/
Arbeitsmediziner,
Sicherheitsfachkraft …)
80
Bewertung
0
1
Kein Thema an unserer
Schule
Sicherheit am Arbeitsplatz wird
von einzelnen Lehrpersonen in
manchen Lehrberufen
thematisiert.
2
3
Sicherheit am
Arbeitsplatz ist in
einzelnen Lehrberufen
als Teil der Lehrinhalte
verankert.
Sicherheit am Arbeitsplatz ist
in allen Lehrberufen als Teil
der Lehrinhalte verankert.
schützen, da diese wegen ihrer noch geringen
Erfahrung, ihrer unvollständigen Reife und ihrer
körperlichen Entwicklung (Konstitution, Körperkraft,
Leistungsfähigkeit)
einer
größeren
Gefährdung
ausgesetzt sind.
Aus diesem Grund und im Hinblick auf die
Sensibilisierung für ihr späteres Arbeitsleben ist die
Sicherheit am Arbeitsplatz ein wichtiges Thema.
Arbeitssicherheit sollte daher ein Teil der Lehrinhalte an
Berufsschulen sein.
KRITERIUM: Ergebnisse
Die Ergebnisse bzw. den Erfolg von gesundheitsfördernden Maßnahmen zu messen, ist bis heute Ziel und Gegenstand der Forschung. Evidenzbasierung in der
Gesundheitsförderung gewinnt zunehmend an Bedeutung. So fordert die österreichische Gesundheitsförderungsstrategie insbesondere solche Interventionen,
für die es eine Evidenz hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Nachhaltigkeit gibt. Die Messbarkeit des Outcomes von gesundheitsfördernden Maßnahmen gestaltet
sich maßgeblich aus zwei Gründen schwierig. Einerseits spielen sehr viele Faktoren eine Rolle für die Gesundheit des / der Einzelnen und andererseits kann die
Wirkung sich erst weit in der Zukunft zeigen, wenn der Zusammenhang mit einer spezifischen Maßnahme meist nicht mehr nachvollziehbar ist. Die (derzeit noch)
mangelnde Messbarkeit von Outcomes ist mit dafür verantwortlich, dass die Gesundheitsförderung in der Gesellschaft (noch) nicht den Stellenwert einnimmt, der
ihr gebührt. Um diese Kritik ein Stück weit entkräften zu können, müssen wir versuchen, Ergebnisse so gut wie möglich sichtbar zu machen. Bitte notieren Sie
daher im Kriterienkatalog an dieser Stelle Ergebnisse, die sich an Ihrer Schule zeigen oder langfristig bemerkbar gemacht haben und in Zusammenhang mit den
ergriffenen Maßnahmen zu sehen sind.
Stand: 21. Jänner 2016
81
Aufgabenprofil: Die Gesundheitsreferentin / der
Gesundheitsreferent
Wie „gesund“ ist Ihre Schule? Der Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer
Menschen gehört zu den Alltagskompetenzen, die Menschen – auch – in der Schule erlernen. Studien
belegen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Lebensbedingungen, Gesundheit und
Bildungserfolg. Bildung und Gesundheit gehen Hand in Hand: gesunde Schülerinnen und Schüler
lernen besser, gesunde Lehrerinnen und Lehrer unterrichten besser.
Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention sind für die Gesunde Schule keine
Zusatzaufgaben, sondern integrale Bestandteile von Schulentwicklung, eingebettet in die
Schulqualitätsinitiativen SQA (Schulqualität in der Allgemeinbildung) bzw. QIBB (Qualitätsinitiative
Berufsbildung). Idealerweise werden gesundheitsfördernde Maßnahmen systematisch (im Sinne des
PDCA-Kreises) an der Schule umgesetzt mit dem Ziel der Verbesserung von individuellen
Verhaltensweisen sowie Rahmenbedingungen.
Wir wissen, dass an unseren Schulen sehr viele Maßnahmen, Projekte und Initiativen zur
Gesundheitsförderung umgesetzt werden. Getragen und unterstützt werden sie von sehr vielen
engagierten Menschen in der Schulgemeinschaft. Dabei braucht es jemanden, der den Überblick
behält, koordiniert und neue Impulse aufgreift: die Gesundheitsreferentin/der Gesundheitsreferent!
Die Gesundheitsreferentin ist keine Einzelkämpferin, der Gesundheitsreferent ist kein Einzelkämpfer,
sondern idealerweise Mitglied eines von der Schulleitung unterstützten Gesundheitsteams!
Aufgaben




gesundheitsfördernde Maßnahmen am Schulstandort gemeinsam mit dem Gesundheitsteam
(und externen Kooperationspartnern) koordinieren und die Dokumentation sicherstellen
an einschlägigen Fortbildungen und Informationsveranstaltungen teilnehmen und
anschließend die Inhalte an der Schule weitergeben
als Ansprechperson zu Gesundheitsthemen an der Schule zur Verfügung stehen
aktuelle Kontaktdaten beim Landesschulrat für Tirol (siehe unten) sicherstellen
Dem Landesschulrat für Tirol, dem Land Tirol und den Systempartnern, insbesondere der Tiroler
Gebietskrankenkasse sowie der Pädagogischen Hochschule Tirol, ist Gesundheitsförderung an
Schulen ein großes Anliegen. Um die Entwicklungen an Schulen zu fördern gibt es unzählige
Unterstützungsangebote zu den vielen Dimensionen der Gesundheit, die durch das Gütesiegel
Gesunde Schule Tirol gebündelt werden.
Ansprechperson an der Schule ist die Gesundheitsreferentin/der Gesundheitsreferent.
Es ist wichtig für uns, dass es eine zuständige Person an der Schule gibt und uns ihre Kontaktdaten
bekannt sind. Wir bitten Sie - falls noch nicht erfolgt - uns Ihre Gesundheitsreferentin oder Ihren
Gesundheitsreferenten zu nennen bzw. uns Änderungen im Anlassfall mitzuteilen.
Kontakt


9
Allgemeinbildende Pflichtschulen: Sabine Haberfellner ([email protected])
AHS und BMHS, TFBS:Anneliese Klotz ([email protected])
Gesundheitsteam – Mitglieder: Idealerweise sind die Schulärztin / der Schularzt, die / der Schulqualitätsbeauftragte,
Lehrpersonen, Schülervertreterin / Schülervertreter, Elternvertreterin / Elternvertreter und die Schulleitung mit im Boot.
9
82
Steuergruppe zur Entwicklung des Gütesiegels
Projektkoordination
MMag. Helga Mayr
Büro der Amtsführenden Präsidentin
Landesschulrat für Tirol
Elisa Schormüller, BA
Team Gesundheitsförderung, Service Stelle Schule Tirol
Tiroler Gebietskrankenkasse
Expertinnen und Experten
Dr. Claudia Mark
Landesschulärztin | Landesschulrat für Tirol
Landessanitätsdirektion | Amt der Tiroler Landesregierung
FI Dipl. Päd. Andrea Ladstätter
Fachinspektorin für Werkerziehung & Hauswirtschaft
Landesschulrat für Tirol
FI HR Prof. Mag. Wolfgang Oebelsberger
Fachinspektor für Bewegung und Sport
Landesschulrat für Tirol
HR Mag. Stephan Oppitz
Schulpsychologie/Beratungsstelle Schwaz
Landesschulrat für Tirol
Dipl. Päd. Gabriele Bogner-Steiner
Bereichsleitung Gesundheit, Bewegung, Ernährung und soziale Kompetenz
Institut für berufsbegleitende Professionalisierung
Pädagogische Hochschule Tirol
Dr. Kathrin Eberle
Abteilung Gesundheitsrecht und Krankenanstalten/Tiroler Gesundheitsfonds
Amt der Tiroler Landesregierung
Mag. Julia Holzer-Pistoja
Abteilung Bildung
Amt der Tiroler Landesregierung
Cathrin Költringer MA
Team Gesundheitsförderung
Tiroler Gebietskrankenkasse
Mag. Katrin Wittmann
Team Gesundheitsförderung, Service Stelle Schule Tirol
Tiroler Gebietskrankenkasse
Stand: 21. Jänner 2016
83
Quellen
Buhren, Claus; Rolff, Hans-Günter (2011) Personalmanagement für die Schule. Neugestaltete
Sonderausgabe, Beltz: Weinheim/Basel.
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (2011) Gesundheit und Gesundheitsverhalten von
österreichischen Schülern und Schülerinnen. Ergebnisse des WHO-HBSC-Survey 2010. Download
vom 16.03.2015 unter
http://www.bmg.gv.at/cms/home/attachments/0/2/3/CH1444/CMS1327919019042/hbsc_schuelerberic
ht2010_barrierefrei1.pdf
Bundeszentrale für politische Bildung (2013) Bildung als Ressource für Gesundheit. Download
vom 16.03.2015 unter http://www.bpb.de/nachschlagen/datenreport-2013/gesundheit-und-sozialesicherung/173682/bildung-als-ressource-fuer-gesundheit
Hurrelmann, Klaus; Richter Matthias (2013) Gesundheits- und Medizinsoziologie. Eine Einführung
in sozialwissenschaftliche Gesundheitsforschung. 8. überarb. Aufl., Beltz Juventa: Weinheim/Basel
Organisation für Economic Cooperation and Development (OECD) (2013) Bildung auf einem Blick
2013. OECD Indikatoren. Zusammenfassung in Deutsch. Download vom 16.03.2015 unter
http://www.oecd.org/berlin/eag-2013-sum-de.pdf
World Health Organization (WHO) (2012) Social determinants of health and well-being among
young people - health behaviour in school-aged children (HBSC) study: International report from the
2009/2010 survey. Download vom 16.03.2015 unter
http://www.euro.who.int/en/publications/abstracts/social-determinants-of-health-and-well-beingamong-young-people.-health-behaviour-in-school-aged-children-hbsc-study
Stand: 21. Jänner 2016
84
Impressum
© 2016
Tiroler Gebietskrankenkasse
Land Tirol
Landesschulrat Tirol
Pädagogische Hochschule Tirol
Fachredaktion und redaktionelle Gestaltung
MMag. Helga Mayr, Elisa Schormüller BA, Mag. Katrin Wittmann sowie die Expertinnen und Experten
der Steuergruppe zur Entwicklung des Gütesiegels Gesunde Schule Tirol
Grafische Konzeption
www.noahcom.at
Stand: 21. Jänner 2016