ÖAW Earth System Sciences - Österreichische Akademie der

ÖAW Earth System Sciences (ESS)
Ausschreibung 2015
Start der Ausschreibung:
17. Dezember 2015
Ende der Einreichfrist:
11. April 2016
Everything that happens on our planet is part of a complex set of
interactions between air, water, land, and life. Earth System Sciences
encompasses all these interactions with a new focus on the connections
among topics that were once studied separately. All Earth System Sciences
is ultimately focussed on the question "How is the Earth changing and what
are the consequences for life on Earth?"
From: Exploring Earth (http://www.classzone.com/books/earth_science/terc/content/investigations/es0103/es0103page08.cfm)
Inhalt
1. Kurzfassung
2. Ziele
3. Forschungsthemen
4.1 Extremereignisse des Systems Erde
4.2 Langzeitforschung im System Erde
4.3 Vorhersagbarkeit und Gestaltbarkeit von Veränderungen
4.4 Prinzipien
4. Durchführung
4.1 Grundsätze
42 Antragsverfahren
4.3 Auswahlverfahren
4.4 Projektbegleitung und Evaluierung
5. Zeitplan
2
1. Kurzfassung
Earth System Sciences (ESS), eine Initiative der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
(ÖAW), finanziert vom BMWFW, hat die Erforschung des „Systems Erde“ zum Ziel. In Ergänzung zum
existierenden Förderungsportfolio werden interdisziplinäre Projekte, Projekte zur Langzeitforschung
und Projekte zu derzeit wenig untersuchten Themen gefördert, denen wissenschaftliche Pionierfunktion zukommt. Innerhalb des Generalthemas „Wandel des Systems Erde“ fokussiert die Ausschreibung 2015 auf Profilbildung und Bündelung von Ressourcen auf drei relevante Forschungsthemen: Extremereignisse des Systems Erde; Langzeitforschung im System Erde; Vorhersagbarkeit
von Veränderungen. Dabei sind besonders die Wirkung auf Ökosystemfunktionen und Ökosystemleistungen sowie die Entwicklung von Maßnahmen für Adaption und Mitigation zu beachten. Die
Forschungsprojekte sind im Kontext der interdisziplinären Erforschung von Gebirgsräumen (z.B. der
Makroregionen1 Alpenraum und Donau oder vergleichbarer Regionen) anzusiedeln. Von den
Projekten wird erwartet, dass sie Interaktionen zwischen Subsystemen behandeln, und – soweit
möglich – Beiträge zu bilateralen Abkommen liefern, mit aktuellen internationalen Forschungsprogrammen kooperieren, zur Entwicklung des österreichischen Hochschul- und Forschungsraumes
beitragen und – sofern es sich um Langzeitforschung handelt - bestehende Standorte und
Infrastruktur der Langzeitforschung nutzen.
Die Ausschreibung hat zum Ziel, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Beginn ihrer
Karriere zu fördern. Antragsberechtigt sind daher Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler, deren Promotion bis zum Ende der Einreichfrist nicht länger als 8 Jahre
zurückliegt.2
2. Ziele
Die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern ist eine zentrale Aufgabe gesellschaftlichen Handelns.
Angesichts der aktuellen Befunde über Veränderungen des Systems Erde gewinnt die Sicherung der
Lebensgrundlagen aktuelle Brisanz. Globalisierung, wirtschaftliche Entwicklung, dramatisch verstärkte Mobilität, globaler Wandel, demographische und ökonomische Änderungen beeinflussen das
System Erde von der lokalen Maßstabsebene bis hin zur globalen Skala.
Ziel der Initiative Earth System Sciences (ESS) ist die Erforschung des „Systems Erde“ mit den
physikalischen, chemischen, hydrologischen, biologischen, sozialen, technologischen und ökonomischen Prozessen und deren Wechselwirkungen. Da einige der erwähnten Prozesse und Mechanismen
bereits durch bestehende Programme disziplinär erforscht werden, sieht es das Programm ESS in
Ergänzung der existierenden Förderinstrumente als seine Aufgabe, Projekte mit folgenden Eigenschaften zu fördern:
1
Die makroregionalen EU-Strategien bilden einen neuen strategischer Rahmen für europäische Zusammenarbeit.
Makroregionale Strategien beziehen sich auf eine Makroregion, welche die Europäische Kommission allgemein als Gebiet
definiert, „das mehrere Verwaltungsregionen umfasst, aber genügend gemeinsame Themen aufweist, um ein einheitliches
strategisches Konzept zu rechtfertigen“ (EK KOM(2009) 248/3). Eine Makroregion zeichnet sich also durch gemeinsame
Themen, Problemlagen und Herausforderungen aus, welche die Lösungskompetenz eines einzelnen Staates oder einer
Region übersteigen und staatenübergreifende Kooperation erfordern.
2
Als Stichtag gilt das Datum der Promotion. Bei der Berechnung berücksichtigt werden nachgewiesene
Kindererziehungszeiten (drei Jahre für jedes betreute Kind), Präsenz- bzw. Zivildienstzeiten, einschlägig fachspezifische
Ausbildungszeiten wie z.B. klinische Ausbildungszeiten im Bereich der Medizin und längere schwere Krankheiten, die zu
einer Karriereunterbrechung geführt haben.
3

Interdisziplinäre oder (wenn sinnvoll) transdisziplinäre3 Projekte, die Wechselwirkungen
zwischen den Komponenten des Systems Erde untersuchen und dabei die
Methodeninventare unterschiedlicher Disziplinen verschränken;

Projekte zur Langzeitforschung, die geeignet sind, das langfristige dynamische Verhalten der
Komponenten des Systems Erde zu untersuchen und dementsprechend lange
Beobachtungszeiträume erfordern;

High-risk/high-potential Projekte, die auf derzeit kaum untersuchte Bereiche abzielen und
denen wissenschaftliche Pionierfunktion zukommt;
Die Initiative ESS fördert damit die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen
Disziplinen und Forschungsgruppen. ESS bildet eine Schnittstelle zwischen der österreichischen
Wissenschaft und der internationalen Forschung und ist über seine drei Nationalkomitees
„Geo/Hydro-Sciences“, „Global Change“ und „Man and the Biosphere“ direkt in internationale
Forschungsprogramme und -kooperationen eingebunden4.
3. Forschungsthemen
Das Generalthema ist „Wandel des Systems Erde“. Inhaltlich ist das Forschungsprogramm in den
Erdsystemwissenschaften angesiedelt, mit all ihren Aspekten von der Geologie über die Hydrologie
und Meteorologie bis zur Biologie und den Human-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften,
verbunden durch die Prozesse des globalen Wandels und die Herausforderungen an die
Gesellschaft, die sich diesem Wandel stellen muss. Zur Profilbildung und Bündelung von Ressourcen
zielt die Ausschreibung 2015 auf drei derzeit besonders relevante Forschungsthemen innerhalb
dieses Generalthemas ab:
 Extremereignisse,
 Langzeitforschung
 Vorhersagbarkeit und Gestaltbarkeit von Veränderungen.
Die oben genannten Forschungsthemen sind an die im neuen globalen Forschungsprogramm „Future
Earth“ ausgewiesenen Generalthemen „Dynamic Planet“, „Global Development“ und „Transformations towards Sustainability“ angelehnt: http://www.icsu.org/future-earth
3.1 Extremereignisse im System Erde
Das Forschungsthema Extremereignisse im System Erde betrifft unter anderem das Klima, den
Wasserkreislauf, die Biodiversität und geologisch-geophysikalische Prozesse an der Erdoberfläche bis
zum Erdinneren, sowie die sozialen, ökonomischen und technologischen Prozesse um mit diesen
Extremereignissen umzugehen. Die Systemdynamik ist meist maßgeblich von solchen Extremereignissen bestimmt, durch die der Entwicklungsverlauf in verschiedene Bahnen gelenkt wird.
3
Transdisziplinarität im Sinne von „Future Earth“ bedeutet die Einbeziehung unterschiedlicher Fachdisziplinen der
Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften mit den Bereichen Ökonomie, Umwelt, Sozio-Politik, Normen und Werte,
Governance und Konflikte, so wie auch die Kooperation mit nicht-wissenschaftlichen Akteuren vor Ort. Transdisziplinarität
im Sinne von interdisziplinärer Forschung in enger Abstimmung mit anwendungsorientierten, institutionellen und
landnutzenden Akteuren in der Region, garantiert Bedarfsorientierung und damit Forschungsergebnisse, die im Einklang mit
gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Prozessen stehen. Letzteres ebnet den Weg zur Anwendung der Ergebnisse im
Rahmen nachhaltiger Partnerschaften vor Ort (nach German Future Earth Summit 2014).
4
Dazu zählen das UNESCO International Geoscience Programme (IGCP), UNESCO International Hydrological Programme
(IHP), UNESCO Man and the Biosphere Programme (MAB), World Climate Research Programme (WCRP), UN International
Strategy for Disaster Reduction (ISDR), International Scientific Committee on Alpine Research (ISCAR), Long Term Ecosystem
Research (LTER) und Future Earth.
4
Klimatischen und geologischen Extremereignissen (wie z.B. Hochwässer, Massenbewegungen,
Erdbeben, Temperaturanstieg, Dürre) kommt eine Schlüsselstellung bei der Entwicklung von
terrestrischen und aquatischen Ökosystemen ebenso zu wie bei jener von wirtschaftlichen und
sozialen Systemen. Sie wirken sich in Veränderungen von Populationen, Lebensgemeinschaften und
menschlichen Siedlungsräumen aus, die in der Folge Auslöser für weitere ökosystemare
Veränderungen sein können. Zu erforschen sind die Dynamik der Extremereignisse im System Erde,
deren vorgelagerte bzw. auslösende Prozesse und/oder deren Wechselwirkungen mit
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systemen.
Von maßgeblicher Bedeutung sind die Resilienz der natürlichen Prozesse wie auch die Vulnerabilität
technischer, sozialer und wirtschaftlicher Systemkomponenten gegenüber von innen oder außen
kommende Störungen im Zusammenhang mit Extremereignissen, die unterschiedliche zeitliche und
räumliche Maßstäbe aufweisen können. Das Thema schließt das Konzept der Ökosystemleistungen
(ecosystem services) ein, das von zentraler Bedeutung für die Bewertung der Rolle von
Extremereignissen im System Erde ist.
3.2 Langzeitforschung im System Erde
Langzeitforschung im System Erde betrifft unter anderem das Klima, den Wasserkreislauf, die
Biodiversität, geologisch-geophysikalische Prozesse sowie das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem.
Diese naturwissenschaftlich erfassbaren Phänomene stehen in enger Wechselwirkung mit der
Entwicklung der Gesellschaft, wie beispielsweise der Globalisierung oder dem demographischen
Wandel. So sind etwa ökophysiologische und populationsdynamische Phänomene über die
Ökosystem- und Landschaftsebene eng mit gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen
Prozessen der Raumentwicklung und Landnutzung verknüpft. Langfristige Entwicklungen im Sinne
des LTER- und des LTSER-Konzeptes sind historische und zukünftige Veränderung auf der Zeitskala
von Dekaden bis Jahrhunderten, inkludieren aber auch geologische Zeitdimensionen, wie
beispielsweise die Umweltdynamik des Holozäns. Die kurzfristige Prozessdynamik kann diese
langfristigen Entwicklungen durch nichtlineare Effekte maßgeblich beeinflussen. Der räumliche
Maßstab, in dem die langfristigen Prozesse im System Erde betrachtet werden, kann von kleinräumigen „Freilandlabors“ über hydrologische Einzugsgebiete, Geoparks, Biosphärenparks und
sozioökonomische Regionen bis hin zu plattentektonisch relevanten Einheiten reichen.
Eine wesentliche Komponente des Themas ist die Erkundung und das Monitoring von miteinander
verknüpften Prozessen, insbesondere auch zwischen natürlichen und gesellschaftlichen Vorgängen.
Qualitativ hochwertige und auf den Langzeitaspekt ausgelegte Erkundungsmethoden sowie die
Anwendung von Methoden der empirischen Sozialforschung sind für das Thema besonders wichtig,
um neue Aufschlüsse über die langfristige Dynamiken und ihre Interdependenzen zu erhalten.
Zentral sind dabei Eruierung sowie Analyse von Einstellungs- und Handlungsmustern gegenüber bzw.
innerhalb der Systemkomponenten. Das Handeln von regionalen Akteuren sowie die planungsbezogenen Auswirkungen auf diese Komponenten sind zentraler Bestand von Langzeitforschung im
System Erde. Dies betrifft auch Fragen der Vorhersagbarkeit von Veränderungen.
3.3 Vorhersagbarkeit und Gestaltbarkeit von Veränderungen
Das Forschungsthema Vorhersagbarkeit und Gestaltbarkeit von Veränderungen betrifft nicht nur das
Klima, den Wasserkreislauf, die Biodiversität und geologisch-geophysikalische Prozesse, sondern
insbesondere auch die damit in Zusammenhang stehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Prozesse. Im Gegensatz zu den beiden anderen Themen dieser Ausschreibung, Extremereignisse und
Langzeitforschung, liegt das Hauptaugenmerk hier auf der Quantifizierung oder zumindest
Abschätzung der zukünftigen Prozessdynamik. Damit hängt eng zusammen, wie diese Entwicklung
allenfalls gestaltet werden kann, d.h. welche gesellschaftlichen, politischen und sozioökonomischen
Prozesse in welchem Ausmaß entscheidend für die Entwicklung sind, und wie diese gezielt und
effizient zur Erreichung gesellschaftlich vorgegebener Ziele eingesetzt werden können. Bei nichtlinearen dynamischen Systemen können identische Ausgangsbedingungen zu sehr unterschiedlichen
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Entwicklungen führen; Nichtlinearitäten treten in vielen Teilsystemen auf, etwa in aquatischen
Ökosystemen bis hin zu gesellschaftlichen Governance-Strukturen.
Entscheidend ist hierbei der Umgang mit unvollständigem, unsicherem und widersprüchlichem
Wissen. Die mit Vorhersagen bestimmter Prozesse verbundenen Unsicherheiten können etwa durch
Ensembleansätze oder durch Vergleiche mit Beobachtungsdaten ähnlicher gegenwärtiger Systemzustände abgeschätzt werden, dem Vergleich unterschiedlicher hydrologischer Regionen oder
unterschiedlicher wirtschaftlicher und sozialer Bedingungen. Bezüglich unsicherer gesellschaftlicher
Entwicklungen bieten sich aber auch transdisziplinäre Zugänge, wie etwa partizipative SzenarioProzesse an. Wie bei den anderen Themen der Ausschreibung geht es auch hier um die Kombination
unterschiedlicher disziplinärer Zugänge, um Wechselwirkungen zwischen den beteiligten Teilsystemen des Systems Erde besser verstehen zu lernen. Direkte Bezüge zu den beiden anderen
Themen würden sich beispielsweise durch die Erforschung von Extremereignissen oder von
Langzeitentwicklungen auf die Vorhersagbarkeit von Trends und Prozessen ergeben.
3.4 Prinzipien
Die Forschungsprojekte sind im Kontext der interdisziplinären Erforschung von Gebirgsräumen (z.B.
Makroregion Alpen oder Makroregion Donau und vergleichbare Regionen) anzusiedeln.
Die eingereichten Forschungsprojekte sollten

Wechselwirkungen zwischen Subsystemen des Erdsystems behandeln, Beiträge zu bi- und
multilateralen Abkommen leisten wie z.B. dem Memorandum of Understanding zur
Schaffung der Schweizer-Österreichischen Allianz zur Förderung der Forschung für die nachhaltige Entwicklung europäischer Gebirgsräume (http://www.chat-mountainalliance.eu/en/)
oder dem Letter of Intent Österreich – Slowenien – Schweiz – Südtirol.

einen Beitrag zu internationalen Forschungsprogrammen und -strategien liefern ;

die Entwicklung des österreichischen Hochschul- und Forschungsraumes fördern (interinstitutionelle Kooperationen);
 sofern es sich um Langzeitforschungsprojekte handelt, bestehende Standorte und Infrastrukturen der Langzeitforschung (z.B. LTER-Sites, Biosphärenparks, Geoparks, Nationalparks,
Versuchseinzugsgebiete) nutzen.
Die Projekte müssen den neuesten Stand der Wissenschaft in den entsprechenden Forschungsfeldern berücksichtigen, darüber hinaus innovative Erkenntnisse erarbeiten, methodisch den gültigen
wissenschaftlichen Standards entsprechen und auf die Lösung von Problemen ausgerichtet sein.
4. Durchführung
4.1 Grundsätze
Earth System Sciences (ESS) wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
koordiniert. Dafür wurden drei Nationalkomitees zu den Bereichen Geo/Hydro-Sciences, Global
Change und Man and the Biosphere (MAB) eingerichtet. Diese Nationalkomitees beobachten die
österreichische Forschungslandschaft, analysieren deren Stärken und Wissensdefizite und erarbeiten
auf der Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit dem internationalen ESS Advisory
Board (ESS-AB) gezielt neue Forschungsschwerpunkte. Das ESS-AB berät die NKs, die ÖAW und das
BMWFW bei der Entwicklung der Initiative, führt den Vergabeprozess durch, überprüft die laufenden
Projekte und führt die Evaluierung der Endberichte durch. Die Verwaltung unterstützt die
Nationalkomitees und das ESS-AB bei der administrativen Abwicklung der jeweiligen Aufgaben. Die
Begutachtung erfolgt durch unabhängige Expertinnen und Experten auf Basis wissenschaftlicher
Qualitätskriterien innerhalb der Ausschreibungsziele.
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4.2 Antragsverfahren
Die Projektanträge sind nach Maßstäben der internationalen Forschung zu erstellen. Die Anträge
haben eine Kennzeichnung zu enthalten, welchem der Nationalkomitees (Geo/Hydro-Sciences,
Global Change und Man and the Biosphere) der Antrag primär (und gegebenenfalls sekundär)
zuzuordnen ist.
Antragsberechtigt sind Forscherinnen und Forscher, deren Promotion (Datum der Promotion) nicht
länger als 8 Jahre zurückliegt. Bei der Berechnung berücksichtigt werden nachgewiesene
Kindererziehungszeiten (drei Jahre für jedes betreute Kind), Präsenz- bzw. Zivildienstzeiten,
einschlägig fachspezifische Ausbildungszeiten wie z.B. klinische Ausbildungszeiten im Bereich der
Medizin und längere schwere Krankheiten, die zu einer Karriereunterbrechung geführt haben.
Die Antragsteller/innen müssen an österreichischen Forschungseinrichtungen tätig sind. Die
Zusammenarbeit mit internationalen Partnern ist willkommen, die Projektleitung muss jedoch in
Österreich verbleiben. Insgesamt dürfen maximal 20 % der Fördermittel an ausländische
Partner/innen fließen, die Vergabe der Mittel an ausländische Projektpartner ist stichhaltig zu
begründen.
Der Umfang der Projekte darf maximal € 300.000,-- betragen. Die Laufzeit beträgt maximal drei
Jahre. Wenn ein Projekt als eine über die drei Jahre hinausgehende Langzeitstudie geplant ist, muss
dies mit der beabsichtigten Laufzeit im Projektantrag angegeben werden. Da aus budgettechnischen
Gründen nur max. dreijährige Projekte bewilligt werden können, sollten auch potentielle
Langzeitstudien so geplant werden, dass sie nach einer Laufzeit von drei Jahren als Projekt mit
verwertbaren Ergebnissen abgeschlossen werden können. Die Antragssumme für einjährige
Pilotprojekte beträgt maximal € 50.000,--. Um ein internationales Begutachtungsverfahren zu
ermöglichen, muss der Antrag in englischer Sprache eingereicht werden.
Für die Einreichung des Antrags muss das auf der ÖAW-Homepage verfügbare Formular verwendet
werden. Der Antrag muss eine genaue Beschreibung der wissenschaftlichen Fragestellung, des
Innovationspotentials und der Methodik sowie einen Budgetplan enthalten. Eine Dokumentation der
Expertise des einreichenden Projektteams (CV, Publikationsliste etc.) ist beizulegen.
Anfragen aber auch Hinweise auf Kritikpunkte so wie Verbesserungsvorschläge sind an die
nachstehende Adresse zu richten.
Kontakt und
Einreichadresse:
Dr. Günter Köck
Internationale Programme
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2, 1010 Wien
Tel. +43 1 51581 2771
[email protected]
http://www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme.html
Antragsformular
www.oeaw.ac.at/fileadmin/forschung/ESSProjectApplicationFormular.doc
4.3 Auswahlverfahren
Alle eingelangten Anträge werden einer formalen Prüfung unterzogen. Anträge, die den formalen
Ausschreibungserfordernissen nicht entsprechen, werden vom weiteren Verfahren ausgeschieden.
Alle Anträge, die den formalen Kriterien entsprechen, werden je nach der durch die
Antragsteller/innen im Antragsformular erfolgten Zuordnung zu den in den NKs vertretenen
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Programmen dem ESS-AB vorgelegt. Die Begutachtung erfolgt durch internationale Fachleute, die
von den Mitgliedern des ESS-AB ausgewählt werden. Pro Antrag werden mindestens zwei
Bewertungen eingeholt.
Die endgültige Auswahl der zur Förderung empfohlenen Projekte erfolgt in einer Sitzung des ESS-AB.
Die endgültige Entscheidung über die Projektvergabe erfolgt durch das ÖAW-Präsidium gemeinsam
mit dem BMWFW. Die Projektwerber/innen werden zeitnahe über die Entscheidung informiert.
Entsprechend der international üblichen Vorgangsweise wird die Entscheidung fachlich begründet.
Anonymisierte Auszüge aus den Gutachten werden zur Verfügung gestellt.
4.4 Projektbegleitung und Evaluierung
Nach der Hälfte der Laufzeit werden die Projekte im Zuge eines jährlichen Workshops vom ESS-AB
evaluiert. Bei mangelndem Projektfortschritt kann bis zur Behebung der Qualitätsmängel ein
Auszahlungsstopp der nächsten Projektrate empfohlen werden. Spätestens drei Monate nach
Projektende haben die Projektnehmer/innen einen Endbericht vorzulegen. Der Bericht wird vom ESSAB und ausgewählten Gutachterinnen und Gutachtern geprüft. Im Falle von Qualitätsmängeln sind
diese binnen einer Frist von drei Monaten zu beheben. Die Auszahlung der letzten Projektrate erfolgt
nach endgültiger Approbation durch das ESS-AB und der ausgewählten Gutachterinnen und
Gutachter.
Entsprechend internationalen Standards wird von den Projektleiterinnen und Projektleitern erwartet,
dass die Forschungsergebnisse in international anerkannten Journalen veröffentlicht werden. Diese
Zeitschriften müssen durch ein Peer Review System die erforderlichen Qualitätsmaßstäbe erfüllen.
5. Zeitplan
Für die Ausschreibung 2015 der Initiative Earth System Sciences (ESS) an der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gilt folgender Zeitplan (Tabelle 2).
17. Dezember 2015
Ausschreibung
11. April 2016
Einreichfrist für den Antrag (E-Mail-Datum)
Juli 2016
Entscheidung über die Projektvergabe
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