| LAND & LEUTE 51 Gemüsesaison gestartet Endlich wieder frisches Gemüse aus der Region Kohlrabi. „Die Verbraucher sollten jetzt zugreifen und bewusst regionales Gemüse einkaufen“, unterstrich Konrad Oerding, Vorsitzender der Kreisfachgruppe, die seit über 50 Jahren die berufsständischen Interessen von rund 80 Gemüseerzeugern vertritt. „Wichtig sind erstklassige Produkte der Gemüsegärtner und die erzielt man nur durch Spezialisierung“, unterstrich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Nur wer eine entsprechende Ausstattung und viel Erfahrung habe, könne dem Markt die erforderlichen Qualitäten liefern. ▶ Problem Mindestlohn Eröffneten die Frühgemüsesaison im Rhein-Kreis Neuss (v.l.n.r.): Frank Steinki, Landrat HansJürgen Petrauschke, Paul und Anne Steinki sowie Konrad Oerding, Vorsitzender der Kreisfachgruppe Erwerbsgemüsebau. Foto: Birgit Scheel Im Vergleich zu dem sehr frühzeitigen Vorjahr startet die einheimische Gemüsesaison in diesem Jahr relativ spät. „Die orkanartigen Stürme vor Ostern haben die Gemüsekulturen um rund eine Woche zurückgeworfen“, erläuterte Gerd Sauerwein, Landwirtschaftskammer NRW, zur offiziellen Eröffnung der Frühgemüsesaison der Kreisfachgruppe Erwerbsgemüsebau Rhein-Kreis Neuss und Stadt Mönchengladbach am Mittwoch vergangener Woche. „Außerdem waren die kalten Nächte der letzten Wochen für das Wachstum der Frühkulturen unter den Vlies- und Folienabdeckungen nicht von Vorteil“, so Sauerwein. Gerade beim Spargel konnten die ersten Stangen in diesem Jahr erst zwei Wochen später als im letzten Jahr gestochen werden. Allerdings habe dieser späte Erntebeginn auch wirtschaftliche Vorteile: Die Preise für das einheimische Frühgemüse seien in diesem Frühjahr besser als im vergangenen Jahr, betonte der Anbauberater. ▶ Salaternte begonnen Aber jetzt ist es so weit: nachdem Spargel und Rhabarber seit Mitte April schon im Angebot sind, startet nun die Ernte knackiger Salate, würziger Rauke sowie duftender Kräuter und zarter Die bergische Kulturlandschaft erleben Das Bergische Land ist geprägt von typischen Dörfern, Streuobstwiesen, Hecken und Sträuchern. Das wird vorgestellt im „Lesebuch Landwirtschaft – Ein Blick in die Bergische Kulturlandschaft“, das jetzt von der Biologischen Station Oberberg, der Biologischen Station Rhein-Berg und dem Zweckverband Naturpark Bergisches Land veröffentlicht wurde. Auch die beiden Kreisbauernschaften Rhein. Berg. und Oberberg. Kreis haben an dem informativen Sonderheft inhaltlich und redaktionell mitgewirkt. LZ 19 · 2015 Die Broschüre ist als Entdeckerreise der Kulturlandschaft aufgebaut. „Je mehr wir über unser Umfeld wissen, desto mehr können wir erkunden, erkennen. Kulturelles Erbe bewahren, sich damit identifizieren und wohlfühlen“, heißt es im Vorspann. Die Broschüre ist im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat“ der Biologischen Station, das der Landschaftsverband Rheinland (LVR) fördert, entstanden. Hier werden die verschiedenen Landschaftselemente der Kulturlandschaft vorgestellt: Streuobstwiesen, Feuchtwiesen und Feucht- Spezialisiert hat sich auch die Gastgeberfamilie Steinki, die seit 1974 in Korschenbroich-Glehn Gemüse produziert. In den letzten 15 Jahren hat sich der traditionelle Gemüsebaubetrieb immer mehr zu einem Spezialisten für Schnittkräuter, Rucola und Spinat entwickelt. Eine weitere Intensivierung auf wärmeliebende Kräuter soll mit einem neuen Gewächshaus, das sich gerade im Bau befindet, folgen. Mit etwas Sorgen schauen die Gemüsegärtner auf den Mindestlohn, weshalb die arbeitsintensiven Produkte mittelfristig teurer werden müssen, um die Mehrkosten aufzufangen. Der Import von frischem Obst und Gemüse aus Ländern mit niedrigerem Lohnniveau würde allerdings den Verlust der heimischen Produktion bedeuten, betonten die Verbandsvertreter. „Unser Vorteil ist, dass regionale Produkte bei den Verbrauchern im Trend liegen, da sie Frische, kurze Wege, Umweltfreundlichkeit und Vertrauen signalisieren.“ Birgit Scheel brachen, Mais oder Weiden durch Kühe genutzt, wo man Weißklee, Löwenzahn und Welsches Weidelgras häufiger findet. Die Broschüre kann kostenlos heruntergeladen werden unter www.rlv.de bei der Kreisbauernschaft Rhein. Berg. und Oberberg. Kreis. ab Die beiden Kreisvorsitzenden Peter Lautz und Helmut Dresbach präsentierten die neue Broschüre. Foto: Andrea Bahrenberg
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