AARAU 29 AARGAUER ZEITUNG SAMSTAG, 5. SEPTEMBER 2015 ✒ Giebelgezwitscher Die besten Grilladen kommen aus Suhr ✒ Grillchampionne Es gibt Schweizer Meister in allem. Auch im Grillieren. Darin konnte man sich in diesem Sommer lange üben. Rahel Scheurer (24) aus Suhr kanns so gut, dass sie an der «Bell BBQ Masters Series» in Schaffhausen zur Schweizer GrillChampionne der Amateure gekürt wurde. Dabei sagt sie: «Ich grilliere gar nicht so extrem gerne, aber mein Freund hat mich an der AMA überredet, teilzunehmen, und dann habe ich mich halt quali- Beim Bahnübergang Suhr staut sich der Verkehr auch bei geöffneter Barriere. Künftig dürfte Sie aber noch länger unten bleiben. ALEX SPICHALE Barriere bleibt noch öfter unten Suhr Bringen mehr Züge auf der Nationalbahn-Strecke auch mehr Stau beim Bahnübergang? VON NADJA ROHNER Derzeit verkehren auf der Nationalbahnlinie Lenzburg–Zofingen Bahnersatzbusse, weil die Strecke ausgebaut wird. Ab 13. Dezember 2015 soll nämlich für die S28 von morgens bis abends durchgehend der Halbstundentakt gelten. Was Bahn-Pendler freut, lässt Autofahrer in der Region Suhr bangen. Denn: Beim Möbel Pfister überquert die Bahnlinie die Kantonsstrasse. Fahrzeuglenker müssen vor der geschlossenen Barriere warten. Dies kann im dümmsten Fall – wenn sich zwei S-Bahnen kreuzen und gleich noch ein Güterzug kommt – über fünf Minuten dauern. Nun stellt sich die Frage: Wird die Warterei noch länger und noch häufiger, wenn der durchgehende Halbstundentakt eingeführt wird? Laut SBB-Mediensprecher Reto Schärli bringt der Angebotsausbau täglich 14 S-Bahn-Bewegungen mehr mit sich, also 7 Züge in jede Richtung zusätzlich. Ob auch der Güterverkehr zunimmt, kann Schärli nicht sagen – dieser hänge von der Wirtschaftslage ab und könne deshalb nicht genau quantifiziert werden. Die SBB kümmern sich aber nur um den Verkehr auf den Schienen: «Für entlastende Mass- Suhr Geschichten verbinden Die Gemeinde Suhr lanciert zusammen mit Beate Krützer vom Verein AkzentaNova und dem Schriftsteller Andreas Neeser eine spannende, anregende Werkstatt, die Seniorinnen, Senioren und Jugendliche der Sekundarstufe einlädt, Brücken zu schlagen in die jeweils andere Welt. «Generationen und Geschichten» heisst das Projekt. Je acht Suhrer Senioren und Jugendliche begegnen sich als Erzählende. Über das mündliche Erinnern oder Fabulieren finden sie ins Schreiben und machen die Erzählwerkstatt zu einer Schreibwerkstatt. «Denn erst der Text verleiht dem Erzählten eine bleibende Gestalt und damit eine ganz andere Verbindlichkeit», sagt Kristina Terbrüggen, Leiterin der Fachstelle Alter und Freiwilligenarbeit. Die Geschichten werden am Schluss auf einer eigens dafür eingerichteten Website präsentiert. Sie bietet jedermann die Möglichkeit, die Geschichtenplattform mit einer eigenen Erzählung zu erweitern. Ab Oktober wird in Suhr geschrieben, an insgesamt fünf Samstagvormittagen. Senioren und Jugendliche, die gerne mit Wörtern jonglieren und neugierig sind, haben bis zum 15. September die Gelegenheit, sich bei [email protected] (062 855 56 13) anzumelden. (AZ) «Eine Unter- oder Überführung bei diesem Übergang ist im Moment kein Thema.» Benno Schmid Mediensprecher Departement Bau, Verkehr und Umwelt nahmen wie Strassenunterführungen sind Gemeinde und Kanton zuständig», sagt er. Kanton erwartet «keine Änderung» «Eine Unter- oder Überführung bei diesem Übergang ist im Moment kein Thema», sagt Benno Schmid, Mediensprecher beim kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Man erwarte durch den durchgehenden Halbstundentakt «keine Änderung der Stausituation». Dies, weil die Nationalbahn bereits heute in den Hauptverkehrszeiten zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 16 und 20 Uhr im Halbstundentakt verkehre. Allerdings bleibt die Barriere dann jeweils lange unten, weil sich zwei S-Bahnen im Bahnhof Suhr kreuzen. Der Kanton plant derzeit aber keine weiteren Massnahmen, um Staus zu verringern. Solche Massnahmen seien «im Rahmen des Möglichen» bereits früher getroffen worden, so Benno Schmid: Mit der Einführung der Tangentialbahn Zofingen–Suhr–Lenzburg wurden die Spitzkehren der damaligen Nationalbahn Ost (Wettingen–Lenzburg–Suhr–Aarau) eliminiert. So gab es weniger Personenzugbewegungen. Auch der Güterverkehr wurde optimiert: «Mit der Eigentrassierung der Wynental- Suhrentalbahn zwischen Aarau und Suhr wurde vom Güterbahnhof des Migros-Verteilzentrums ein zweites Gleis in den Bahnhof Suhr geführt», sagt Schmid. Fährt nun ein Personenzug durch Suhr, kann gleichzeitig ein Güterzug Waren ins Wynenfeld bringen – die Barriere geht nur einmal runter. Auch am Übergang selbst seien beim Umbau des Bahnhofs Suhr Verbesserungen vorgenommen worden, sagt Schmid. Fussund Radweg haben einen separaten Übergang erhalten. So muss die Strasse weniger lange gesperrt werden, wenn ein Zug kommt. Ob es nun zu mehr Stau kommt oder nicht – Autofahrer müssen da durch, im wahrsten Sinne des Wortes. «Eine sinnvolle Umfahrung existiert heute nicht», sagt Benno Schmid. Die nächsten möglichen Routen führen durch Buchs und südlich über den Schürberg. «Eine Umfahrungsmöglichkeit aus dem Wynental in Richtung Hunzenschwil schafft erst die Ostumfahrung Suhr, von Oberentfelden nach Hunzenschwil bräuchte es zusätzlich die Südumfahrung.» Das dürfte aber dauern: Der Regierungsrat rechnet nicht damit, vor 2023 mit dem Bau der Ostumfahrung beginnen zu können. Rund 220 Fotos und über 160 Statements online gestellt Aarau Ob 4- oder 92-jährig: Die Aarauer zeigten für das Projekt Tatort Stadt ihre Quartiere. VON UELI WILD «Ja, das war eine Zeit damals. Da hatte man nur ein schweres Fahrrad mit einem Anhänger, und mit dem musste man die Post austragen, auch bei Schnee.» Der 92-Jährige, der das sagt, war 45 Jahre in Rohr Briefträger. Er ist die älteste Auskunftsperson, die sich im Rahmen des Ausstellungsprojekts «Tatort Stadt» äusserte. Die jüngste Teilnehmerin an einer der fünf sogenannten Stadt-Expeditionen, auf denen die Bewohnerinnen und Bewohner selber ihre Quartiere vorstellten, war vier Jahre alt. Carole Kambli und Edith Werffeli, die beiden Ausstellungsmacherinnen, haben das Material, das sie auf den Expeditionen in Rohr, im Zelgli, in der Telli, im Schachen und in der Altstadt gesammelt haben – vor allem Fotos und mündliche Äusserungen, zum Teil Tondokumente – auf der Website des Stadt- museums online gestellt. Vor der Schlussveranstaltung von morgen Sonntag lassen sie schon einmal verlauten, das innovative Ausstellungsprojekt sei ein voller Erfolg gewesen: «Die Aarauerinnen und Aarauer zeigten grosses Interesse, ihr Quartier vorzustellen und uns ihre Lieblingsplätze zu zeigen.» Beteiligung ganz unterschiedlich Die Beteiligung sei sehr unterschiedlich gewesen, sagt Edith Werffeli. Vor allem bei der Expedition im Zelgli sei sie sehr gut gewesen – gleich wie die Altersdurchmischung. Online findet man insgesamt rund 220 Fotos und über 160 Statements. Den grössten Anteil an der Ausbeute hat die Telli. Allerdings stammen von den 90 Fotos aus diesem Quartier 46 von der gleichen Person. Vieles ist autobiografischer Natur wie etwa Ruth Schmids Blick zurück auf das eingegangene Lädeli im Zelgli. 15 Jahre war die Erzählerin dort Verkäuferin gewesen, bis das Lädeli an der Walthersburgstrasse nicht mehr rentierte. Eher dünn ist bei genauer Betrachtung die Ausbeute aus dem Schachen und aus der Altstadt, die bloss mit 24 Fotos und 32 Meinungen vertreten ist. Kommt dazu, dass die 32 Aussagen von lediglich vier Personen im Alter von 53 bis 71 Jahren stammen. Zwei von ihnen haben zudem acht Fotos beigesteuert, bei den andern 16 Bildern lautet die Quellenangabe «anonym». Edith Werffeli bestätigt, dass sich im Prinzip alle Beteiligten geäussert haben. Sprich: An der Stadtexpedition in der Altstadt nahm gerade mal eine Handvoll Personen teil. Ein Grund dafür könnten die tropischen Temperaturen gewesen sein, die am letzten Sonntag herrschten. In der morgen zu Ende gehenden Ausstellung im Foyer des Stadtmuseums findet sich ergänzendes Bildmaterial. Sehenswert ist aber vor allem das professionell gemachte Video, in dem Kurt Wernli den Friedhof Rosengarten durchwandert. Wernli war von 1997 bis 2010 Leiter der Sektion Friedhof und weiss interessante Geschichten zu manchem Grab zu erzählen. Bei diesem – online nicht zu sehenden – Video handelt es sich um eine Auftragsarbeit. «Wir haben gemerkt, dass der Friedhof im Zelgli eine grosse Rolle spielt», sagt Edith Werffeli. Und der Rosengarten sei, historisch gesehen, einer der bedeutendsten Friedhöfe im Kanton. fiziert. Er wollte einen neuen Grill.» Das hat er nun bekommen: Zum Pokal und 500 Franken gehört auch ein 1000 Franken teurer Gasgrill. Scheurer ist Köchin und sagt, entscheidend sei wohl gewesen, dass sie ruhig gewesen sei und nicht so nervös wie die Männer. Die Jury der Swiss Barbecue Association bewertete Geschmack, Garstufe und Optik. ✒ Party auf der Strasse Die 90°-Bar an der Bahnhofstrasse in Aarau feiert heute Samstag von 20 bis 3 Uhr ihr 10-Jahr-Jubiläum mit einer Party. Die Stadt Aarau hat dazu eine Teilsperrung der Kasinostrasse bewilligt. Auf einer Hälfte der Strasse wird eine lange Bar aufgestellt, es gibt Licht, Musik und Pizza. Die Bar ist seit kurzem rauchfrei – mitten auf der Strasse dürfen neben den Autos aber natürlich auch die Gäste schloten. ✒ Buntes Kommandoauto Die Feuerwehr Aarau hat ein neues Kommandofahrzeug erhalten, einen VW Golf Variant mit Erdgas-/Benzin-Antrieb. Es wurde auf den Funkrufnamen «Kyburg 20» getauft. Stadträtin Regina Jäggi übergab das neue Auto Feuerwehrkommandant Michael Gautschi. Zum Tanken benutzen der Kommandant und die sieben Pikettoffiziere die Erdgastankstelle der IBAarau Wärme AG. Damit ist die Führung der Feuerwehr nun nicht nur umweltfreundlich, sondern – wie das Foto zeigt – auch recht farbig unterwegs. ✒ Kindergarten Rohr Wie gestern zu lesen war, kennt der Aarauer Stadtrat seine Kinder gut. Für den Kindergarten in Rohr schlägt er aus Kostengründen vor, auf die kontrollierte Lüftung zu verzichten. Das sei vertretbar, «da sich die Kinder oft draussen aufhalten» würden. Diese Idee müsste unbedingt Schule machen: Im Rahmen von Stabilo 2 sollte der Erweiterungsbau im Gönhardschulhaus gestrichen werden, denn im Freiluftunterricht bräuchten die Schüler gar keine Lüftung. Nicht die Luft, aber die Sicherheit gibt dem Stadtrat zu denken: Er meldete Vorbehalte gegenüber der Holzschnitzelheizung im Kindergarten an, wegen der Anlieferung der Schnitzel. Das sehen wir gelassen: Wenn wieder eine Fuhre Holzschnitzel angeliefert wird, bleiben Fenster kontrolliert verschlossen, natürlich auch die Türen. INSERAT
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