Ideen für einen Vormittag/Nachmittag mit einer gemeindlichen Gruppe/ Hauskreis – alternativ zwei Abende - zur Impulspost „Familie und Beziehungen“ – April 2016 Von Birgit Arndt Ablauf und Fragen sind Vorschläge zur Gestaltung – oft ergibt der Gesprächsverlauf eine andere Reihenfolge und Schwerpunktsetzung. Daher ist dieser Ablauf als Gestaltungshilfe, nicht als Vorgabe zu verstehen. ___________________________________________________________________________ 1. Lied-Idee für Eingangslied: Wo zwei oder drei http://www.tritonus.eu/Chorsaetze/Wozweioderdrei.pdf 2. Eingangsgebet Gott, Du hast uns auf ein Gegenüber angelegt und uns zur Beziehung geschaffen. Du willst, dass wir füreinander da sind – auch in diesem Hauskreis. Heute sind wir zusammen gekommen, um in dieser Gemeinschaft mehr über Dich zu erfahren. Aber auch, um zu feiern, dass Du unser Leben reich machst und uns auf unserem Weg begleitest. Im festen Vertrauen auf Jesu Worte: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“. (Mt 18,20) bitten wir Dich für den heutigen Abend: Öffne unsere Sinne, damit wir Dich und Deine Botschaft hören öffne unsere Herzen für Dein Wirken an diesem Abend zeige uns, wo Menschen uns brauchen und wie wir als Hauskreis anderen Halt und Sicherheit geben können. Amen 3. Lesen des Textes 1. Mose 2, 18 a. Warum hat Gott uns für ein Gegenüber geschaffen? b. Wer ist unser Gegenüber? Wer ist hier gemeint? c. Was macht Gemeinschaft aus? (Einander helfen, füreinander da sein, für einander sorgen… ) d. Wo sind die Grenzen einer Gemeinschaft und ihrer Ansprüche? e. Welche Gemeinschaften/Beziehungen sind für Dich wichtig? Ergänzend bei Bedarf: Definition Familie (Wikipedia): Familie (lateinisch familia „Hausgemeinschaft“) bezeichnet soziologisch eine durch Partnerschaft, Heirat, Lebenspartnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, im westlichen Kulturraum meist aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im gleichen Haushalt lebende Verwandte oder Lebensgefährten erweitert. Der lateinische Begriff familia (die Hausgemeinschaft), abgeleitet von lat. famulus (der Haussklave), bezeichnete ursprünglich nicht die heutige Familie (Eltern und deren Kinder), sondern den Besitz eines Mannes (des pater familias), den gesamten Hausstand: seine Ehefrau, Kinder, Sklaven und Freigelassene sowie das Vieh. Familia und Pater waren keine Verwandtschafts-, sondern Herrschaftsbezeichnungen. Der biologische Erzeuger (Vater) hieß genitor, nicht Pater. Erst ab Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Begriff Familie aus dem Französischen kommend allmählich in die deutsche Alltagssprache übernommen. Anfangs war er noch gleichbedeutend mit dem älteren Begriff Haus und bezeichnete erst später die engere Einheit der sogenannten Kernfamilie.[1] Daneben gibt es eine Zweitbedeutung, nämlich allgemein die nähere Verwandtschaft, unabhängig davon, ob sie sie zusammenlebt oder nicht, im Sinne einer Interessensgemeinschaft. 4. a. b. c. d. e. f. g. h. Fragen zu Familie und Beziehungen: Wer gehört zu Deiner Familie? Was macht Familie für Dich aus? Wie sollte sie sein? Wie sollte sie nicht sein? In wie weit sind wir durch unsere Familie geprägt? (Aussehen, Verhalten, Talente….) Welche Werte verbindest Du mit Familie? Welche sind Dir besonders wichtig? Gottes Kinder – Geschwister im Glauben – sind wir Familie Gottes? Was macht die Gemeinschaft in der Gemeinde aus? Wie wichtig ist sie mir? Wer sind Deine wichtigsten Bezugspersonen in der Familie? Zu wem hättest du gerne mehr Kontakt? 5. Ich bin für Dich da Die Klappkarte „Ich bin für Dich da“ wird verteilt. Die Hauskreisteilnehmer werden aufgefordert, für eine Person, mit der sie gerne mehr Kontakt hätten, eine Karte zu schreiben. Die Karte kann weggeschickt werden – muss aber nicht. 6. Familienlied von Clemens Bittlinger –gemeinsam singen. Text und Melodie auf der Webseite www.ekhn.de/nichtallein Je nachdem, wie intensiv die Diskussionen sind, könnte die Einheit auch an dieser Stelle unterbrochen werden – und ab 7. an einem weiteren Termin fortgeführt werden… Zum Abschluss der ersten Einheit könnte eines der Lieder und Gebete unten genutzt werden. _______________________________________________________________________________ 7. Familie und Gesellschaft: a. Was sind die größten Herausforderungen für die Familie heute? (z.B. Familie/vs. Beruf, veränderte Rollen) b. Welche dieser Herausforderungen betreffen Deine eigene Familie? Wie gehst Du damit um? 8. Familie und Beziehungen in der Bibel a. Welche Familien in der Bibel fallen Euch ein – sammeln und aufschreiben b. Einige weitere Beispiele für biblische Familienkonstellationen lesen (am besten verteilt)– dazu kann auch der Impulsbrief selbst genutzt werden, der eine Auswahl an Geschichten bietet. Hier eine darüber hinausgehende Auswahl: Ehe und Liebe (1. Mose 24,1-8;67; 29,20ff., 5. Mose 24,5) Kindersegen (1. Mose 1,28; 12,2; 5. Mose 25,5f.) Scheidung (5. Mose 24,1; Maleachi 2,15f) Ein Mann, viele Frauen (1. Mose 29,1- 35; 30, 1-24; 1. Könige 11,3-4) o Die Anfänge der Großfamilie Jakobs o Jakob - Sara - Hagar - die erste Leihmutter der Bibel o Jakob - Laban (Neffe - Onkel) - eine Schlitzohrengemeinschaft o Jakob - Rachel (Cousine) - eine Liebesromanze; Schön - am Brunnen getroffen o Jakob - Leah (Cousine) - eine Zweckheirat; o Leah - Silpa- Jakob: offizielle Dreiecksbeziehung o Rachel - Bilha - Jakob: offizielle Dreiecksbeziehung o Rachel - Leah: Konkurrenz: Schwestern, Ehefrauen desselben Mannes Ehelosigkeit (1. Korinther 7,1-11.) Inzest: 1. Mose 19, 30-38: Lot als Vater und Großvater eines Kindes Weihnachtsgeschichte: Unverheiratet schwanger (Mt. 1, 18-21) Familienkonflikte im Urchristentum: Lukas 12,51-53 Kommune statt Familie: Markus 3,31-35 Freundschaft statt Abhängigkeit: Rut 1 -3 o Ruth/Noemi: eine Notgemeinschaft der verwitweten Frauen o Noemi entlässt Schwiegertöchter aus der Verpflichtung ihr gegenüber, eröffnet ihr die Möglichkeit einer neuen Hochzeit, eine freundschaftliche Beziehung beginnt. 9. Fragen zum biblischen Familienbild: a. Welche Familienbilder könnt Ihr nachvollziehen? Welche nicht? b. Seht Ihr trotz der Unterschiedlichkeit der Geschichten Gemeinsamkeiten? c. Ist ein biblisches Familienideal erkennbar? Wenn ja: Welches? d. Welches Bild zeichnet die Bibel insgesamt von der Familie? Fazit als These: Die Familiengeschichten in der Bibel stammen aus einer anderen Zeit und aus einem anderen Kulturkreis. Manches wirkt aus heutiger Sicht fremd und man kann daraus nicht direkt Normatives für das heutige Familienbild ableiten. Doch in der Fremdheit kommt einem vieles auch bekannt vor, es sind Grundfragen des Zusammenlebens. Die Bibel zeigt in ihren Geschichten ein vielschichtiges Familienbild. Sie tut das nicht idealisierend, sondern ehrlich, alltagsbezogen in Höhen und Tiefen. So werden auch ganz selbstverständlich Scheidungen, Trennungen, Intrigen und Konflikte erzählt. Die Bibel zeigt auch hier, wie das Leben ist und lässt darin erkennen, wie es sein soll. Wichtig sind das Verantwortung füreinander übernehmen, das Eintreten der Generationen füreinander, Solidarität und Treue als Grundlage von Beziehungen– in ihrem Gelingen und auch in ihrem Scheitern. Eines kann man aus der Vielfalt des Familienbegriffs in der Bibel nicht ableiten: Ein enges bürgerliches Familienbild als biblisch geboten darzustellen. Ableiten lässt sich jedoch die zentrale Bedeutung von Verlässlichkeit und Schutz im Rahmen der Familie. 10. Die Karten „Familienangelegenheiten“ werden verteilt: Überlegen und eintragen: a. Mit welchen Beziehungen bin ich zufrieden? b. Mit welchen nicht? Wie kann ich sie verbessern? 11. Abschlussgebet: Fürbitten – entweder freies Gebet – alternativ können Sie auch diese Fürbitten nutzen – und sie reihum von den Teilnehmenden lesen lassen: Vater, durch die Taufe hast Du uns in Deine Gemeinschaft gerufen und wir sind Deine Kinder. Dir ist niemand zu gering, einem jeden gilt deine Liebe. Lass dein Wort wachsen und fruchtbar werden unter uns, damit wir einander als Geschwister in Deinem Namen annehmen und füreinander Sorge tragen. Gott, wir leben mit anderen Menschen zusammen, mit unseren Familien, mit unseren Freunden und auch in der Gemeinde. Oft ist das Zusammensein schön, aber manchmal ist es kompliziert oder konfliktreich. Manchmal sehen wir nicht das Verbindende, sondern nur das Trennende. Wir bitten Dich: schenke uns Verständnis füreinander und hilf uns dabei, gerade in schwierigen Situationen liebevoller und gnädiger miteinander umgehen. Jesus, danke, dass Du uns zugesagt hast, immer bei uns zu sein, wenn wir als Gemeinschaft in Deinem Namen zusammen kommen. Wir bitten Dich für unsere Gemeinde: Lass uns gegenseitig freundlich und mit Achtung begegnen. Du hast einen jeden von uns unterschiedlich begabt - hilf uns, unsere Unterschiedlichkeit zu wertzuschätzen, damit wir gut miteinander auskommen und zusammen arbeiten können. Schenk uns deine Liebe, die bereit ist zu verzeihen und offen ist für Versöhnung. Heiliger Geist, viele Menschen sind als Flüchtlinge in unsere Städte und Gemeinden gekommen. Lass uns diesen Fremden mit Respekt begegnen und zeige uns, wie wir sie in unsere Gemeinschaft aufnehmen können. Wir bitten dich um Mut und Kraft, beherzt für diese Mitmenschen einzustehen. Hilf uns, auch mit ihnen ein Netz des Friedens und der Verbundenheit zu knüpfen. Unsere Bitten fassen wir zusammen in dem Gebet, das uns als Schwestern und Brüder verbindet: Vaterunser… Abschluss-Lieder (Vorschläge): Damit aus Fremden Freunde werden (EG 639): https://emsonline.org/fileadmin/_migrated/content_uploads/Liedblatt__Damit_aus_Fremden_Freunde_werden.pdf Gut, dass wir einander haben : http://home.arcor.de/hauskreis-dunja-undfreunde/Gut__dass_wir_einander_haben.PDF Komm, bau ein Haus (EG 589)
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