Bereit für die Sonne? - Dr. med. Daniela Stauffer

astreaAPOTHEKE 05/2012
Foto: www.merlinphotography.ch
Sonnenschutz Hautpflege
Bereit für die Sonne?
Der Liegestuhl auf dem Balkon, der Spaziergang über lichtbeflutete Wiesen, das Badetuch
am Strand und die Wärme auf der Haut – Sonne macht glücklich. Aber alles in Massen,
denn es gibt eine Kehrseite der Medaille.
Dr. med. Daniela Stauffer,
Fachärztin FMH für Dermatologie
und Venerologie mit Praxis
in Arlesheim und Basel
Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin
Die Sonne ist die Ursache allen Lebens. Wann aber wird sie
für uns zum Problem?
Dr. Daniela Stauffer: Die Sonne ist wichtig für unser Wohlbefinden, sie bestimmt unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Wir brauchen die Sonne, um in der Haut aktives Vitamin D zu bilden. Das
Problem ist, dass die UV-Strahlen in die Haut eindringen. Dort
schädigen sie die Hautzellen und können Hautkrebs auslösen. Sie
nehmen Einfluss auf die Pigmentbildung – die Haut bräunt sich
oder es bilden sich Pigmentflecken – und interagieren mit den
Strukturproteinen Kollagen und Elastin. Die Schädigung dieser
beiden Strukturproteine führt zur vorzeitigen Hautalterung mit
groben Hautporen und tiefen Falten.
Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs.
Worin unterscheiden sie sich?
Der weisse Hautkrebs, ein sogenanntes Basaliom oder Spinaliom,
wird sicher mit von der Sonne verursacht. Weisser Hautkrebs ist
– genug früh erkannt − nicht tödlich, er macht zum Glück nicht
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Foto: www.merlinphotography.ch
so schnell Ableger. Der schwarze Hautkrebs hingegen, das sogenannte Melanom, macht früh Metastasen und führt dann häufig
zum Tod. Beim schwarzen Hautkrebs spielt primär die genetische
Veranlagung eine Rolle und die Sonnenstrahlung in der Kindheit.
Aber es gibt noch einige offene Fragen, weil der Krebs auch an
Orten entstehen kann, wo kein Sonnenlicht hinkommt, im Mund
oder im Darm zum Beispiel. Trotzdem rät man zu einem optimalen Sonnenschutz.
Was heisst optimal? Reicht der Sonnenschutz in der
täglichen Gesichtspflege oder braucht es einen zusätzlichen
Sonnenschutz?
Das hängt natürlich davon ab, wie stark man sich der Sonne aussetzt. Im normalen Alltag auf dem Weg zur Arbeit, beim Warten auf den Bus usw. reicht eine Gesichtspflege mit integriertem
Sonnenschutzfaktor, wenn man sonst nicht speziell an die Sonne
kommt. Heutzutage sollte die Gesichtspflege mindestens einen
Sonnenschutzfaktor zwischen 12 und 20 enthalten. − Aber wir
sprechen hier von der gesunden Haut. Bei Hautkrebs ist das wieder anders.
bezahlt. Mit diesem hohen Sonnenschutz treiben wir die Leute
aber in einen Vitamin-D-Mangel. Das ist uns bewusst, und deshalb wird auch der Vitamin-D-Status von solchen Patienten regelmässig überprüft und ein Mangel entsprechend behandelt.
Warum ist Vitamin-D-Mangel ein Problem?
Der Körper benötigt Vitamin D für den Kalziumstoffwechsel und
den Knochenaufbau. Ein Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für
Osteoporose. Heute weiss man, dass Vitamin D viele weitere positive Effekte auf die Gesundheit hat und dass in unseren Breiten
ein Vitamin-D-Mangel weitverbreitet ist, auch ohne extensiven
Sonnenschutz. Vielleicht, weil wir uns zu wenig im Freien aufhalten.
Inwiefern?
Patienten, die einmal an Hautkrebs erkrankt waren, egal, ob an
weissem oder schwarzem, sollten nicht mehr an die Sonne. Für
Hautkrebspatienten und immunsupprimierte Patienten gibt es
Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 75. In solchen Fällen
wird der Sonnenschutz auch von einigen grossen Krankenkassen
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Sonnenschutz Wo liegt denn das gesunde Mittelmass?
Eigentlich reicht es, wenn die Haut von Gesicht und den Händen
täglich während 10 Minuten Sonnenlicht tankt. Es ist sicher falsch,
sich aus Angst vor einem Vitamin-D-Mangel in die Sonne oder ins
Solarium zu legen. Das Risiko für Hautkrebs überwiegt die Folgen
eines möglichen Vitamin-D-Mangels. Bei Mangel kann das fehlende
Vitamin D für ein paar wenige Franken im Monat z. B. mit Vitamin-DTröpfchen ersetzt werden.
Wie kann man die Haut auf die Sonne vorbereiten?
Die Leute haben immer das Gefühl, man kann die Haut vorbereiten,
damit sie sich nicht verbrennt. Das kann man schon, aber immer
mit Sonnenschutz. Bereits bei den ersten Sonnenstrahlen muss die
Haut genügend geschützt werden. Der Sonnenschutz muss wasserfest sein und einen LSF von mindestens 25 haben. Sobald eine sehr
empfindliche, sonnenallergische oder krebsbelastete Haut besteht,
muss mit den höchsten Faktoren geschützt werden, in der Schweiz
sind das die Lichtschutzfaktoren 50+ oder 75. Bei einer Sonnenallergie kann beim Dermatologen mit dreimal wöchentlichen Sitzungen
in der Lichtkabine eine sehr langsame Gewöhnung der Haut an die
UV-Strahlung über sechs Wochen durchgeführt werden.
Hilft das Solarium?
Das Solarium ist der absolut falsche Weg. Die UVA-Strahlung aus den
Solarien schädigt die Haut enorm, ohne jene Lichtschwiele aufzubauen, eine Verdickung der obersten Hautschicht, die als natürlicher
Sonnenschutz wirkt. Es ist deshalb nicht möglich, im Solarium die
Haut für die Ferien vorzubereiten.
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Also Sonnenschutzmittel. Was gibt es hier für Unterschiede?
Die Sonnenschutzmittel funktionieren entweder mit physikalischen
oder mit chemischen Filtern. Physikalische Filter, auch Pigmentfilter
genannt, enthalten mineralische Stoffe, die auf der Haut eine Schutzschicht bilden, welche die auftreffende UV-Strahlung reflektiert. Sie
sind in der Regel gut verträglich und auch schon für Kleinkinder geeignet. Sie schützen sofort. Der Nachteil ist, dass sie auf der Haut einen weisslichen Film hinterlassen. Chemische Filter enthalten Stoffe,
welche die Strahlen absorbieren und ihre Energie in Form von Wärme wieder abgeben. Wenn es auf der Packung nicht explizit etwas
anderes heisst, entwickeln diese Sonnencremen ihre Schutzwirkung
erst nach 20 bis 30 Minuten und müssen deshalb im Voraus aufgetragen werden.
«
Das Solarium kann die Haut
nicht für die Ferien vorbereiten!
»
Und bei einer Creme mit Sofortschutz?
Diese kann auch erst am Strand aufgetragen werden, dann aber bitte
sofort und nicht zuerst ins Wasser gehen.
Haben die chemischen Filter keine Nebenwirkungen?
Es gab eine grosse Diskussion darüber, dass die chemischen Lichtschutzfaktoren eine ähnliche Wirkung wie das weibliche Sexualhormon Östrogen haben sollten. Das ist möglich, wenn man die
Mittel tausendmal höher dosiert als es normalerweise der Fall ist.
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Und was hat es mit dem Lichtschutzfaktor auf sich?
Der Lichtschutzfaktor sagt nur etwas über die Höhe des UVBSchutzes aus. Weil aber auch die UVA-Strahlung sehr schädlich
ist, sollte das Sonnenschutzmittel zusätzlich einen ausreichenden Schutz gegen UVA-Strahlung bieten. Dieser Schutz sollte
mindestens ein Drittel des UVB-Schutzes betragen. Produkte,
welche diese Anforderungen erfüllen, werden auf der Packung
mit einem eingekreisten «UVA» gekennzeichnet. Darauf sollte
man achten.
Was muss man bei der Wahl sonst noch berücksichtigen?
Wie die Hautpflege muss auch der Sonnenschutz typgerecht
sein. Also beispielsweise bei fettiger Haut keine fettige Sonnencreme anwenden, besser sogenannte Creme-Gels. Ausserdem
ist es von Vorteil, wenn ein Sonnenschutz wasserfest ist. Der
Sonnenschutz soll früh genug, in genügender Menge und genügend hohem Faktor überall, wo die Sonne hinkommt, angewendet werden. Die Pumpsprays verteilen das Sonnenschutzmittel
nicht fein genug auf der Haut, die Mittel müssen zusätzlich von
Hand nahtlos verteilt werden. Studien zeigen aber, dass mit
dem Spray die grösste
Menge an Sonnenschutz
auf die Haut gebracht
wird. Anders sieht es bei
Sonnenschutzmitteln aus,
die aufgesprüht werden
können, aber davon gibt
es in der Schweiz zurzeit
nur ein Produkt auf Ölbasis. Weitere Fehler ergeben sich daraus, dass
zwar alles ordentlich eingecremt wurde, mit den
Kleidern dann wieder
alles weggewischt wird.
Im Prinzip sollte man die
Creme eine Weile einwirken lassen, bevor man sich etwas darüber zieht. Auch reicht
eine einmal tägliche Anwendung nicht aus, trotz des Namens
einiger Produkte. Durch Wasser, Abtrocknen, Schwitzen usw.
geht immer Sonnenschutz verloren.
Sonnenschutz ist mit Kosten und Aufwand verbunden.
Was sagen Sie zur Motivation?
Sonnenschutz schützt vor zum Teil tödlichen Krankheiten und
ist das beste Mittel gegen vorzeitige Hautalterung. Und wer realisiert, dass vor allem die Sonnenbelastung in der Kindheit ein
Risiko darstellt, wird auch sein Kind ausreichend schützen. n
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le gute Studien, die gezeigt haben, dass die Anwendung von
chemischen Sonnenschutzmitteln den Östrogenspiegel im Blut
nicht verändert. Bei kleinen Kindern sollte man bis zum Alter
von drei, vier Jahren allerdings immer einen physikalischen
Sonnenschutz bevorzugen. Nicht wegen des eben diskutierten
Östrogens, sondern weil bei Kleinkindern sehr schnell allergische Reaktionen auf die chemischen Filter entstehen können.
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