Themen für Bachelor- und Masterarbeiten

Themen für Bachelor- und Masterarbeiten
im Sommersemester 2016
An der Professur für Personalwirtschaft können Sie im folgenden Semester eine Bachelorarbeit in einem der unten aufgeführten Themengebiete bearbeiten. Die Beispielfragen sollen
Ihnen veranschaulichen, wie ein mögliches Thema für eine Bachelorarbeit aussehen könnte.
Jede Bachelorarbeit bearbeitet eine klar abgegrenzte Frage mithilfe wissenschaftlicher Methodik. Dies bedeutet, dass in jeder Bachelorarbeit erstens eine theoretische Argumentation
entfaltet und zweitens eine empirische Methode angewendet wird. Wir konzentrieren uns auf
die folgenden Methoden: systematischer Literaturüberblick, Inhaltsanalyse und Regressionsanalyse. Wir geben Ihnen während der Bearbeitungszeit wichtige Hinweise dazu, wie Sie
diese Methoden richtig anwenden können.
Falls Sie sich am Lehrstuhl bewerben und eine Zusage erhalten, können Sie ein Thema in
dem von Ihnen gewünschten Themenbereich bearbeiten. Auf Basis der Beispielfragen und
der einführenden Literatur wird im Gespräch mit dem Betreuer oder der Betreuerin eine konkrete Fragestellung für die Bachelorarbeit entwickelt.
Bachelorarbeiten in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen sind prinzipiell möglich, falls
Sie dabei Zugang zu Unternehmensdaten haben. Sie können für solche Arbeiten auch andere Themen als die unten aufgeführten vorschlagen. Auch für solche Arbeiten gelten jedoch
die oben genannten Anforderungen (theoretische Argumentation und Anwendung einer empirischen Methode).
Themenbereich 1:
Die letzte Station der Globalisierung: Wirtschaftswachstum, sozioökonomische Institutionen und Determinanten von Unternehmensleistung im afrikanischen Kontext
Eine Mehrzahl von afrikanischen Ländern weist seit Jahren ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum auf und rückt somit ins Blickfeld sowohl weltweiter Investoren als auch der
betriebswirtschaftlichen Forschung. Dabei ist festzustellen, dass der Kontinent durch eine
Vielfältigkeit der Umfelder gekennzeichnet ist: Es lassen sich sowohl Länder mit stabilen Institutionen als auch Länder, die als fragile Staaten gelten, finden. Darüber hinaus lässt sich
die positive ökonomische Situation entgegen dem verallgemeinernden Diskurs zu „Afrika“
nicht in allen Ländern beobachten. Diese Vielfältigkeit sowohl der ökonomischen Lage als
auch der Institutionen wirft offene Fragen bezüglich des Managements von Organisationen in
den betroffenen Umfeldern auf. Es eröffnet sich somit die Möglichkeit vorhandene Managementtheorien sowohl zu testen als auch deren Geltungsbereich eventuell zu erweitern. Dabei
können zum Beispiel folgende Fragen sowohl theoretisch als auch empirisch bearbeitet werden.
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Lassen sich komparative Vorteile einzelner Länder durch das Humankapitalniveau
erklären?
Beeinflusst das Humankapitalniveau innerhalb der Unternehmen ihre Produktivität?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Geschäftsumfeld, Infrastruktur und Unternehmensleistung?
Welche Rollen spielen innovativen Unternehmenspraktiken im Kontext unsicherer Institutionen?
Führt das in ausgewählten afrikanischen Ländern anhaltende ökonomische Wachstum zu mehr Arbeiterprotesten?
Wie unterscheiden sich exportierende von nicht-exportierenden Unternehmen im afrikanischen Kontext?
Welche Effekte hat das Geschlecht der Führungskräfte auf Unternehmensvariablen
wie Zugang zu Krediten, Unternehmenswachstum, oder -produktivität?
Einführende Literatur:
− George, G. 2015. Expanding context to redefine theories: Africa in management research. Management and Organization Review, 11(1): 5–10.
− Zoogah, D. B., Peng, M. W., & Woldu, H. 2015. Institutions, Resources, and Organizational Effectiveness in Africa. The Academy of Management Perspectives, 29(1):
7–31.
Themenbereich 2:
Mitarbeiterbeurteilungen in der Unternehmenspraxis und betriebswirtschaftlichen
Forschung
− Wie ist die Erfahrung von (tarifgebundenen) Unternehmen mit Personalbeurteilungen,
die einmal im Jahr durchgeführt werden (müssen)?
− Was halten Vorgesetzte und deren Mitarbeiter von Personalbeurteilungen? Werden
sie als fair wahrgenommen?
− Werden die Beurteilungen als Anreizfaktor oder als Feedbackinstrument verwendet?
− Hat das Geschlecht einen Einfluss auf Leistungsbeurteilungen und damit auch auf
Karrierechancen von Mitarbeitern?
− Was halten Vorgesetzte von Verteilungsvorgaben, die im Rahmen von Mitarbeiterbeurteilungen eingehalten werden müssen?
Einführende Literatur:
− Kampkötter, P. 2014. Performance appraisals and job satisfaction. SOEPpapers on
multidisciplinary Panel Data Research, 672(2014): 1-27.
Themenbereich 3:
Technologischer Wandel, Qualifikationsstruktur und Gewerkschaften
− Wie stehen Gewerkschaften in Deutschland zum technologischen Fortschritt in Unternehmen?
− Welche Chancen und Risiken entstehen für Mitarbeiter im Zuge von Industrie 4.0?
− Wie wird die voranschreitende Technologisierung von Studierenden gesehen?
− Wie stehen Gewerkschaften zu Industrie 4.0?
Einführende Literatur:
− Baethge, M., & Baethge-Kinsky, V. 2006. Ökonomie, Technik, Organisation: Zur Entwicklung von Qualifikationsstruktur und Qualifikationsprofilen von Fachkräften. In R.
Arnold & A. Lipsmeier (Hrsg.), Handbuch der Berufsbildung: 153-173. Wiesbaden:
VS Verlag für Sozialwissenschaften.
(http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-90622-5_10)
Themenbereich 4:
Employer Branding, Reversed Signaling und Architektur von Arbeitswelten
− Wird die Architektur von Arbeitswelten bereits bewusst als Instrument im Rahmen von
Employer-Branding-Strategien eingesetzt?
− Ist der Wandel von Unternehmensarchitekturen ein allgemeiner Trend?
− Ist die Architektur der Arbeitswelt ein entscheidender Faktor im Rahmen des Bewerbungsprozesses von Berufseinsteigern?
− Auf welche Output-Variablen (z.B. Arbeitszufriedenheit, Kreativität) wirkt das physische Arbeitsumfeld?
Einführende Literatur:
− Müller, H. 2013. Corporate Architecture. Raumkultur als Ausdruck von Employer
Branding. In H. Künzel (Hrsg.), Erfolgsfaktor Employer Branding: 185-200. Berlin,
Heidelberg: Springer.
(http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-40535-8_13)
Themenbereich 5:
Bildungsökonomie und Inhaltsanalyse: The Business of Studying Business (MBA)
− What do MBA programs promise students?
− How much do they cost and how much are they worth?
− Why aren’t they really popular in Germany? How are they different from German degrees in economics and management sciences?
− Does the world actually need so many people studying business?
Einführende Literatur:
− Arcidiacono, P., Cooley, J. Hussey, A. 2007. The economic returns to an MBA. International Economic Review, 49(3): 873-899.
− Grove, W. A. and Hussey, A. 2014. Returns to MBA quality: pecuniary and nonpecuniary returns to peers, faculty, and institution quality. Labour Economics, 26(1):
43-54.