15/53 Der Stadtrat von Lenzburg an den Einwohnerrat Bahnhofplatz Lenzburg; Provisorium Bushof; Verpflichtungskredit Sehr geehrte Frau Präsidentin Sehr geehrte Damen und Herren Der Stadtrat unterbreitet Ihnen Bericht und Antrag: I. Ausgangslage Am 17. April 2014 orientierte die SBB eine Delegation des Stadtrats und des Stadtbauamts über die aktuellen Entwicklungen bezüglich der Planung der Publikumsanlagen am Bahnhof Lenzburg. Aufgrund dieser Orientierung wurde die Erarbeitung des Bahnhofplatzprojekts gestoppt. Am 7. Mai 2014 reichte die RBL Regionalbus Lenzburg AG dem Stadtrat eine Petition ein, welche die schnellstmögliche Erleichterung des Ein- und Aussteigens der Fahrgäste anstrebt sowie eine Verbesserung der Sicherheitsaspekte fordert. Zusammen mit der Petition reichte die RBL eine Variantenstudie der Metron Verkehrsplanung AG ein. Diese Studie umfasst fünf verschiedene Varianten zur Verbesserung des Busbetriebs am Bahnhof. Gestützt auf diese Tatsachen beschloss der Stadtrat am 14. Mai 2014, dass die Neugestaltung des Bahnhofplatzes Lenzburg nicht mehr mit dem Vorprojekt "Loop" weiterverfolgt werde (PA Art. 316), für dessen Projektierung der Einwohnerrat am 7. November 2013 einen Verpflichtungskredit von 1‘449‘000.– (Vorlage 13/120) bewilligt hatte. Die Begleitkommission Bahnhof und die Öffentlichkeit wurden vom Stadtrat umgehend informiert. Mit Brief vom 21. Mai 2014 bestätigte der Stadtrat den Eingang der Petition der RBL und versprach Verbesserungsmassnahmen zu erarbeiten. Gestützt auf die Vorschläge der RBL bzw. der Metron Verkehrsplanung AG erstellte die Stadt in einem ersten Schritt als Sofortmassnahme auf dem Areal des abgebrochenen Restaurants Warteck eine provisorische Bushaltebucht für 2 bis 3 Busse. Zudem wurde auf dem Platz eine Warteposition für Busse markiert. Diese Sofortmassnahme bewährt sich seit der Inbetriebnahme im Dezember 2014 und hat eine erste Entlastung der bestehenden Buskanten gebracht. Nach der erfolgten Umsetzung der Sofortmassnahmen soll nun ein Provisorium am Bahnhofplatz eingerichtet werden. Dieses soll weitere Verbesserungen –2– bringen. Das Provisorium wird auf eine Nutzung von sechs bis zehn Jahre ausgelegt und wird die Sofortmassnahmen miteinbeziehen. Auch die SBB wird das Aufnahmegebäude für die nächsten 5 bis 10 Jahre ertüchtigen. Einerseits werden mit einer Aufräumaktion verschiedene Verbesserungen für die Kundschaft möglich (bspw. Konzentration und Bereinigung von Selecta-Automaten, Telefonzellen, Fotoautomat, etc.), andererseits werden im bzw. ums Gebäude verschiedene Umnutzungen angestrebt: Brezelkönig, Migrolino anstelle der Buvette, Facelifting der Schalterhalle. Die Veloabstellplätze im Obergeschoss bleiben erhalten. Zudem muss das ganze Gebäude brandschutzmässig verbessert werden. Gesamthaft investiert die SBB rund 2 Mio. Franken in das Aufnahmegebäude. Geplant ist, dass Ende Oktober 2015 das Baugesuch eingereicht wird, damit die Inbetriebnahme im Sommer 2016 möglich wäre. Die Pläne für den provisorischen Bushof hat die SBB vom Stadtbauamt erhalten und in ihre Pläne integriert. Da es sich um eine Zwischenlösung handelt, wird die SBB den benötigten Platz für den Bushof unentgeltlich zur Verfügung stellen. Dieser befindet sich bereits heute auf der Parzelle Nr. 630, welche der SBB gehört. Vor Baubeginn ist eine Vereinbarung mit den SBB zu erstellen. Am 10. September 2015 wurden die Pläne für den provisorischen Bushof und die Massnahmen am Aufnahmegebäude der SBB der Begleitkommission Bahnhof vorgestellt. II. Projekt Am 20. Februar 2015 wurde die Eichenberger AG, Bauingenieure und Planer, Lenzburg, durch die Stadt Lenzburg mit dem Projekt für eine Zwischenlösung „Provisorium Bushof“ beauftragt. Die Studie der Metron Verkehrsplanung AG diente als Grundlage zur Weiterentwicklung des Provisoriums. Die vorhandenen Parkplätze zwischen dem heutigen Bushof und der Bahnhofstrasse und östlich des Bushofs beim Kreisel werden aufgehoben. Die bestehende Park & Ride-Anlage der SBB hat genügend freie Parkplätze, welche als Ersatz dienen können. Die Grünrabatte, welche die Bahnhofstrasse von den Parkplätzen trennt, wird abgebrochen und von den vier Bäumen werden drei gefällt. Der Gehweg wird nach Norden verschoben, so dass entlang der Bahnhofstrasse vier Taxiplätze, ein Carparkplatz und eine Warteposition für einen Linienbus erstellt werden können. Im Bereich der ehemaligen Schrägparkplätze zwischen dem heutigen Bushof und der Bahnhofstrasse sind zwei Bushaltestellen mit zwei schmalen Busperrons vorgesehen. Im Bereich des Provisoriums wird die Fundation verstärkt und ein neuer, zweischichtiger Asphaltbelag eingebaut. Um die Entwässerung zu gewährleisten müssen zusätzliche Einlaufschächte erstellt werden. Der bestehende Hydrant am westlichen Ende des Gehwegs wird nach Norden verschoben. Die Veloabstellplätze werden nach Osten verschoben und sauber angeordnet. Anstelle der alten Bügelhalter werden moderne Fahrradhalter vom Typ "Kappa" installiert, welche bereits vielerorts in der Stadt mit guten Erfahrungen verwendet werden. –3– Die Durchfahrt durch den Bushof für den motorisierten Individualverkehr wird untersagt, da aufgrund der Anordnung der Bushaltestellen Passagiere den Fahrweg queren müssen. III. Kosten Kostenschätzung vom 31. August 2015 (Kostenstand August 2014, Genauigkeit +/- 10%) Strassenbauarbeiten Fr. 250'000.– Veloständer Fr. 15'500.– Signalisation, Möblierung Fr. 15'000.– Unvorhergesehenes, Regiearbeiten Fr. 26'500.– Projektierung, Submission, Bauleitung Fr. 45'000.– Total Fr. 352'000.– MWST 8,0 % Fr. 28'000.– Total inkl. MWST Fr. 380'000.– IV. Finanzierung Ein Finanzbedarf von 400'000.– für dieses Vorhaben wurde im Finanzplan 2016–2020 ausgewiesen. V. Ausblick SBB Infrastruktur, Netzentwicklung Region Mitte, geht davon aus, dass die Objektstudie zum Ausbau der Publikumsanlagen im Bahnhof Lenzburg bis Ende 2016 fertiggestellt ist. Anschliessend wird das Vorprojekt erarbeitet. Es ist vorgesehen, dass ab Mitte 2018 das Bau- und Auflageprojekt der Publikumsanlagen erstellt wird und dass bis Ende 2020 das eisenbahnrechtliche Plangenehmigungsverfahren abgeschlossen ist. Das Stadtbauamt erarbeitet zusammen mit der SBB Infrastruktur und dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Verkehr, gleichzeitig eine funktionale Studie über das Bahnhofsareal. Ziel dieser Studie ist die Definition der verschiedenen Verkehrsfunktionen und deren zielführenden Anordnung im Planungsperimeter. Diese funktionale Studie wird mit den städtebaulichen Studien im Norden und Süden des Bahnhofareals abgeglichen, so dass ein Entwurf des Bahnhofs als Reisezentrum mit all seinen weiteren Funktionen möglich –4– wird. Die Abstimmung mit der Objektstudie erfolgt laufend, damit Ende 2016 auch die funktionale Studie für das Bahnhofareal vorliegt. Die Bauprojekte auf der Ost-West-Achse der SBB (Eppenbergtunnel, Übergangsmassnahmen Chestenberg) definieren den möglichen Umsetzungszeitpunkt für den Ausbau der Publikumsanlagen im Bahnhof Lenzburg. Ab 2020 wären erste Vorbereitungsarbeiten im Umfeld der Gleisanlagen möglich. Arbeiten an den Gleisanlagen können voraussichtlich erst ab Mitte 2022 erfolgen. Antrag: Der Einwohnerrat möge dem Provisorium Bushof zustimmen und für die Ausführung des Vorhabens einen Verpflichtungskredit von Fr. 380'000.– zuzüglich teuerungsbedingter Mehrkosten bewilligen. Lenzburg, 23. September 2015 FÜR DEN STADTRAT Der Stadtammann: Der Stadtschreiber: Beilage Situationsplan 1:300 Versanddatum 9. Oktober 2015 Informationsveranstaltung Am Donnerstag, 22. Oktober 2015, 19.30 Uhr, informiert der Stadtrat im Sitzungszimmer des Schulhauses Mühlematt über die Vorlage.
© Copyright 2024 ExpyDoc