deskriptiv

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Studienreise zur mittelalterlichen Geschichte
Thema : Wikinger und Hanse
Orte : Haithabu, Lübeck, Lüneburg, Hamburg
Zeit : 12.-16. September 2016
Maximale Teilnehmerzahl : 15
Die Wikinger stellten im 9. und im 10. Jahrhundert eine grosse Bedrohung für die
Menschen in vielen Ländern Europas dar. Als Heiden griffen sie christliche Königreiche
und Fürstentümer an, plünderten und verwüsteten Städte und Klöster, zerstörten
Gebäude. Sie waren aber auch Gründer von Herrschaften. Sie waren auch Kaufleute. Ihr
Handel war grossräumig und reichte bis in den muslimischen Kulturkreis. Die Vielzahl
von Waren und vor allem Münzen aus arabischen Ländern und aus Persien, die unter
den Grabbeigaben in der Ostseeregion gefunden wurden, zeugt von den weiten
Beziehungen. Die Stadt Haithabu (im heutigen Norddeutschland gelegen) war eine
Gründung der Wikinger und war einer ihrer grössten Handelsplätze. Die seit dem Ende
des 19. Jahrhunderts beginnenden und bis heute reichenden archäologischen
Ausgrabungen haben reiche Funde erbracht, u. a Schmuck, Münzen,
Handwerksgegenstände, die Überreste eines Wikingerschiffes. Diese Funde sind in dem
Museum Haithabu zugänglich und dienen der Forschung.
Im 11. Jahrhundert schlossen sich Kaufleute aus Norddeutschland zu
Schwurgenossenschaften zusammen, die als « Hansen » bezeichnet waren. Eine dieser
Hansen war die der Kaufleute, die nach Gotland fuhren und dort Handel betrieben. Viele
dieser Kaufeute stammten aus Lübeck. Seit den 1240iger Jahren entstanden Bündnisse –
ebenfalls Hanse genannt - von Städten an der deutschen Ostseeküste. Die Übergänge von
Kaufleute-Hansen zur Städtehanse sind undeutlich und von der Forschung kontrovers
beurteilt. Die Städtehanse entwickelte sich im späten Mittelalter zum grössten
Städtebund Europas und reichte von Holland bis Riga und unterhielt
Handelsstützpunkte u.a. in Brügge, London, Bergen (Norwegen) und Novgorod. Durch
unregelmässige Zusammenkünfte, die Hansetage, und durch deren Erlass von Statuten
gewann die Hanse institutionelle Stabilität. Mitglieder waren nicht allein Küstenstädte,
sondern auch viele Städte im Landesinneren, z.B. Köln, Braunschweig, Berlin oder
Lüneburg. Als wichtigste Stadt der Hanse entwickelte sich Lübeck, wo auch die meisten
Hansetage stattfanden.
Der Wirtschaftszweig des Heringsfanges, in vielen Küstenstädten der Hanse betrieben,
setzte die Konservierung des empfindlichen Lebensmittels voraus. Dazu wurde Salz
verwendet. Hauptproduktionsort im hansischen Wirtschaftsraum war die Stadt
Lüneburg. Dort war die Gewinnung von Salz der dominante Wirtschaftszweig, ja bildete
fast eine Monostruktur der Wirtschaft. Ein Kanal wurde angelegt, um den Transport der
Salzfässer nach Lübeck zu verbessern. Lüneburgs Prosperität führte zu einer grossen
politischen Macht, die soweit ging, dass die Stadt den Anspruch erhob, ähnliche
Freiheiten wie eine Reichsstadt zu haben. Eine grosser Gebäudekomplex diente als
Rathaus, eigene Wohnhäuser für städtische Boten wurden gestiftet, sehr grosse
Pfarrkirchen wurden erbaut. Im Frauenkloster Lüne entfaltete sich ein reiches religiöses
Leben ; dort wurden wertvolle Textilien produziert.
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Zeiten, Orte und Themen der Studienreise :
12. Sept. 2016 abends : Ankunft in Hamburg, dort Unterkunft in Youth-Hostel
13. Sept. 2016 : Haithabu
Themen :
1) Wikinger
2) Handel der Wikinger
3) Kontakte von Wikinger zu Muslimen
4) Aufstieg und Niedergang der Stadt Haithabu
14. Sept. :
Lübeck
St. Marien-Dom :
5)Bistum Lübeck und Gründung der Stadt
Rathaus :
6) Verfassung der Stadt Lübeck
Hanse-Museum :
7)Entstehung der Hanse ;
8) Verfassung der Hanse
9)Wirtschaftsraum der Hanse
10) Hansetage
Heilig-Geist-Spital :
11) Städtische Armenfürsorge
Holstentor :
12) Militärische Aktivitäten der Stadt Lübeck und der Hanse
15. Sept :
Lüneburg
Salzmuseum :
13)Salzproduktion
Sankt Johannes Kirche :
14) Frömmigkeit in der Stadt
15) Kontrolle des Rates über die Kirchen in der Stadt
Rathaus :
16) Verfassung der Stadt Lüneburg
17) Anspruch der Stadt auf eine den Reichsstädten ähnliche
Position
Botenhäuser :
18) Städtische Boten- und Gesandtschaften
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Hafenkräne :
19) Schiffsverkehr und Kanalbau
St. Michael :
20) Zerstörung der herzoglichen Burg und das Verhältnis zwischen
Stadt und Herzogtum Braunschweig-Lüneburg
Kloster Lüne :
21) Die Frömmigkeit von Frauen und die Kunstproduktion
16. Sept.
Hamburg, vormittag
Kirche St. Jakob :
22) Jakobspilgerfahrten
St. Lukas-Altar in dieser Kirche :
23) Die Ikonographie des Malers
Museum für Hamburgische Geschichte :
24) Hamburg im Mittelalter
Am Nachmittag Rückflug
Die Teilnehmer an der Studienreise werden ein Thema bearbeiten, kurz in einem
schriftlichen Text darstellen und in einem mündlichen Vortrag vorstellen
Vorgesehen ist die Vergabe von 3 ECTS für die Studienleistung