HS-Report September 2015-3_HS-Report Januar 2006 19.08.15 13:10 Seite 2 September 2015 Jahrgang 29 Harte Jungs Maler Ausbauer Dienstleister SCHWERPUNKT EUROPA Gemeinsame Zukunft Linkenheim-Hochstetten • Zwölf junge Spanier beginnen im September ihre Ausbildung an den Standorten Bretten, Linkenheim-Hochstetten und Stuttgart. Zur feierlichen Begrüßung wartete bereits die erste wichtige Lektion auf sie. Bereits 600 Deutschstunden haben die zwölf jungen Spanier in ihrer Heimat absolviert, ihre Sicherheitseinweisung am Begrüßungstag fand trotzdem auf Spanisch statt. Beim Thema Sicherheit zählt schließlich jedes Wort. Dafür gibt es Peter Lüttringhaus, Teamleiter am HS-Standort Bretten, der fließend übersetzte. Die Spanier hörten gespannt zu – es war die erste Lektion in ihrer Ausbildung bei Heinrich Schmid. Das zweite Jahr in Folge gibt die Unternehmensgruppe jungen Menschen aus Spanien die Chance, eine Ausbildung in Deutschland zu absolvieren. Mitarbeiter von Heinrich Schmid und der FührungsAkademie trafen während ihrer Besuche in Spanien eine Vorauswahl, besuchten die angehenden Lehrlinge in der Sprachschule und versorgten sie vorab mit Informationen. Der Personaldienstleister randstad unterstützte die Organisation. Gemeinsam hatten sie die jungen Leute abgeholt und ihnen Wohnungen im Umkreis vermittelt. Nawid Ketabi und Rüya Kaya von randstad sind für die jungen Spanier zuständig, sollte es einmal Probleme geben. „Solange wir nicht angerufen werden, wissen wir, dass alles in Ordnung ist“, scherzte Rüya Kaya. Nach der Sicherheitseinweisung begrüßten der Ge- schäftsbereichsleiter Sven Koch und Regionalleiter Dieter Lohner die Gruppe. Lohner hatte das Projekt im vorigen Jahr ins Leben gerufen. Dr. Carl-Heiner Schmid reiste mit seiner Familie aus Reutlingen an. Er richtete sich in seiner Rede an die spanischen Azubis: „Ihr seid die Zukunft. Deswegen ist uns wichtig, dass ihr hier was Ordentliches lernt.“ Zum anschließenden Grillfest kamen auch einige spanische Azubis, die bereits im vorigen Jahr ihre Lehre bei HS gestartet haben. In den nächsten Am Standort in LinkenheimHochstetten wurden die zwölf neuen Azubis aus Spanien herzlich begrüßt. Das Bild zeigt sie mit dem Organisationsteam von randstad, den Verantwortlichen von Heinrich Schmid sowie den spanischen Lehrlingen, die ihre Lehre bereits im vorigen Jahr begonnen haben. Wochen werden sie den Neuen als Ansprechpartner zur Seite stehen, um die Eingewöhnungszeit zu erleichtern. @ Mehr Informationen: Dieter Lohner, [email protected] Mehr S. 3 Zum Tapezieren auf die Insel Mehr S. 4 Horizont erweitern Eine fremde Sprache lernen, ungewohnte Situationen meistern, über den Tellerrand blicken: Geschäftsbereichsleiter Sven Koch kennt viele gute Argumente für einen Auslandsaufenthalt. Er betreut das Meisterschülerpraktikum auf Mallorca, das Heinrich Schmid seit 2004 anbietet (siehe Bericht auf Seite 2). Viele der Praktikanten haben hinterher fest als Führungskraft am Standort in Santa Ponsa begonnen. „Sie konnten dort sofort Verantwortung übernehmen, ein Team führen, Akquise betreiben“, sagt Koch. „Es ist faszinierend, wie sich die jungen Leute zu Persönlichkeiten entwickeln, wenn sie ihre Chance bekommen.“ Allein dieses Jahr sind fünf Mitarbeiter aus Santa Ponsa als Führungskräfte an deutsche Standorte gewechselt. Das Mallorca-Praktikum ist ein Erfolgsmodell, das Projekt mit den spanischen Auszubildenden (siehe Bericht „Für eine bessere Zukunft“) kann eines werden. Davon ist Sven Koch überzeugt: „Ein Kompliment an Dieter Lohner für seinen Mut und seine Tatkraft, dieses Vorhaben umzusetzen.“ Vier der spanischen Lehrlinge werden ihre Ausbildung bei Sven Koch in Stuttgart absolvieren. „Es kommt jetzt darauf an, sie gut zu integrieren, damit aus ihnen motivierte und selbstständige Mitarbeiter werden.“ Für die Integration werden Baustellenpaten sorgen – und zusätzlich zwei der Führungskräfte am Standort: „Beide haben bereits eine Zeitlang an unserem MallorcaStandort gearbeitet, kennen Sprache und Kultur, und werden den spanischen Auszubildenden den Einstieg erleichtern.“ @ Mehr Informationen: Sven Koch, [email protected] Miriam Martins Espina, 24 Jahre, HS-Bretten Denis Huertas Martinez, 23 Jahre, HS-Bretten Alfonso Gracia Jornet, 19 Jahre, HS-Linkenheim „In Spanien habe ich Raumausstattung studiert. Doch Arbeit in Spanien zu finden ist schwer. Ich freue mich jetzt auf die Zeit hier, Angst vor der körperlichen Arbeit auf der Baustelle habe ich keine.“ „Ich kam letztes Jahr nach Deutschland, eine gute Entscheidung! Mit den anderen Spaniern geht es hier mittlerweile wie in einer Familie zu. Wir haben momentan regelmäßig Deutschunterricht, aber am besten lässt sich die Sprache auf der Baustelle lernen.“ „Meine Familie war zwar traurig über meinen Abschied aus Spanien, sie freut sich aber über die Chance, die ich hier erhalte. In Spanien bin ich vor Kurzem mit dem Abitur fertig geworden, der Umzug ist meine Chance auf eine sichere Zukunft. Mein Deutsch will ich unbedingt noch verbessern.“ Karriere auf Französisch Straßburg • Erstmals ist ein Vorarbeiterkurs für Mitarbeiter der HS-Standorte in Frankreich gestartet. Die französischsprachigen Weiterbildungen sind ein Baustein auf dem Weg zum Ausbau des Auslandsgeschäfts der Unternehmensgruppe. Zur Auftaktveranstaltung Mitte Juli trafen sich die 19 Teilnehmer und ihre Kursdozenten in einem Hotel in Straßburg. Die Inhalte der Weiterbildung orientieren sich wesentlich an denen des deutschsprachigen Vorarbeiterkurses, sind dabei aber an die französischen Marktverhältnisse ange- passt. „Zum Beispiel haben wir in Deutschland die VOB, während in Frankreich die DTU (Document Technique Unifié) gilt“, sagt Thorsten Roß, Niederlassungsleiter aus Linkenheim-Hochstetten und Geschäftsführer in Geispolsheim. Zu den Dozenten des neuen Vorarbeiterkurses zählen Teamleiter und Arbeitsgruppenleiter der französischen Standorte, auch Thorsten Roß, Stéphane Weber (Standortleiter und Ge- Mehr Führungskräfte für sicheres Wachstum: Mitte Juli fand in Straßburg der Kick-Off-Termin für den neuen französischsprachigen Vorarbeiterkurs statt. Stéphane Weber, Thorsten Roß und Jérôme Metzger (v. l.) leiten ebenfalls einzelne Seminare. schäftsführer Haguenau), Jérôme Metzger (Standortleiter Geispolsheim) werden einzelne Seminare leiten. „Mit Projekten wie dem Vorarbeiterkurs wollen Stéphane Weber, Jérôme Metzger und ich unsere Zusammenarbeit stärken. Wir tauschen uns mittlerweile regelmäßig aus“, berichtet Roß. In einem Hotel nahe des Straßburger Münsters, fand das Auftakttreffen statt. Die Teilnehmer kommen aus dem Straßburger Vorort Geispolsheim und aus dem ebenfalls im Elsass liegenden Haguenau. Mitte September startet für die französischen Standorte zudem ein Arbeitsgruppenleiterkurs. Am Standort Haguenau sind derzeit über 40 Mitarbeiter angestellt, in Geispolsheim mehr als 30. „Die Standorte sind in den letzten Jahren stark gewachsen und sollen auch künftig noch stärker entwickelt werden“, sagt Thorsten Roß. „Wir brauchen gute Vorarbeiter und Arbeitsgruppenleiter, um die Basis zu stärken und das Wachstum auf solide Beine zu stellen.“ Mehr Informationen: Thorsten Roß [email protected] @ HS-Report September 2015-3_HS-Report Januar 2006 18.08.15 17:46 Seite 3 Seite 2 HS-Report September 2015 Als Bauleiter in Paris Zur Sache Dr. Carl-Heiner Schmid Bretten/Paris • Markus Hagmann vom Standort Bretten ist für seine Kunden regelmäßig in Frankreich im Ganzschrift Einsatz. Bei der Umsetzung der Projekte kann er auf die Unterstützung der dortigen HS-Standorte zählen. „Ich werde von Projekt zu Projekt schlauer“, sagt Markus Hagmann (Bild unten) über seine Erfahrungen als Bauleiter in Frankreich. Der gelernte Schreinermeister arbeitet seit einem Jahr im Projekt- und Baumanagement des Heinrich-Schmid-Standorts Bretten und wird regelmäßig für Aufträge im Nachbarland eingesetzt. Für eine deutsche Bekleidungskette leitet er den Bau mehrerer französischer Filialen. „Der Kunde expandiert sein Frankreichgeschäft und suchte dafür einen deutschen Generalunternehmer“, sagt Hagmann. Im Zentrum von Paris, ganz in der Nähe des weltberühmten Louvre, war er für den Bau In Paris übernahm Hagmann die Bauleitung für einen Showroom im Stadtzentrum … eines Showrooms verantwortlich. Mit dem Einbau der Elektrik beauftragte er eine französische Firma: „Die technischen Gewerke sind kompliziert, weil es ganz andere Richtlinien als in Deutschland gibt.“ Um Projekte im Ausland stemmen zu können, „muss man verschiedene Voraussetzungen erfüllen, man braucht zum Beispiel eine französische Steuernummer und zusätzliche Versicherungen“, erklärt er. Ebenso wichtig seien verlässliche Kontakte zu Nachunternehmern im jeweiligen … und in Colmar für eine weitere Filiale. Die Malerarbeiten und den Trockenbau führten die Mitarbeiter des HS-Standorts Haguenau aus. Land, „die besaß ich bereits durch frühere Aufträge in Frankreich.“ Kunden, die im Ausland expandieren wollen, legen großen Wert darauf, dass ihr Generalunternehmer das Baugewerbe und die Bestimmungen des jeweiligen Landes kennt. „Dass wir die französischen HS-Standorte einbinden können, ist für den Kunden dabei ein großer Pluspunkt – und für uns ein Wettbewerbsvorteil“, sagt Hagmann. Beim Bau einer Filiale in Colmar, der drittgrößten Stadt im Elsass, übernahm der Standort Haguenau die Trockenbau- und Malerarbeiten. Die Kommunikation zwischen Hagmann und seinen französischen HS-Kollegen lief auf Deutsch. „Jeder im Elsass spricht Deutsch“, sagt er. Bei der Kommunikation mit den Behörden unterstützt ihn ein freier Architekt. Hagmann selbst ist neben der Arbeit dabei, seine Französischkenntnisse zu verbessern: „Ich bin momentan am Lernen.“ Gelegenheiten zum Erproben der neuen Sprachkenntnisse gibt es reichlich: Ein weiterer „Ganzschrift“ heißt das neue Ding und Finnland lebt’s vor. Diese Nordländer planen eine Revolution im Unterricht. Schüler sollen ab 2016 ihre Texte nicht mehr von Hand schreiben müssen, sondern dürfen zur Tastatur greifen. Hört sich für uns gut an. Denn Handwerker waren ja noch nie Vielschreiber. Schattenseiten also keine? – Oder vielleicht doch? Was immer ich auf meinen elektronischen Zwilling packe, egal ob Smartphone, Tablet oder PC – schnelles Drauffingern der Texte und Platz für Gefühle, das beißt sich. Schlecht muss das nicht sein. So wird das Navi nie schimpfen, wenn wir uns wieder einmal verfahren haben. Und wenn etwas droht in Vergessenheit zu geraten, wird uns Outlook freundlich erinnern. Doch Leben besteht nicht nur aus Wissen. Leben, das ist Denken und Handeln, vor allem aber Fühlen und Gefühle. Dazu gehört auch unser händisches Charakterbild, unsere Handschrift. Ich hör‘ sie schon, die Spontis: „Handschrift, das war doch vorgestern ... wen interessieren denn meine Haken und Schnörkel, wenn’s doch die süßen Smileys gibt. Antippen und Wischen – das bringt’s.“ Handschrift ist mehr als ein Krickelkrakel auf Papier. Sie ist höchst persönlicher Ausdruck. Die Erinnerungen unserer Kunden an gemeinsame Baustellen, eine neue Idee oder eine perfekt umgesetzte Organisationsentwicklung – all das trägt die Handschrift starker Persönlichkeiten. Charaktervolle Handschrift oder gefühlsarme Ganzschrift – wie kommt man da jetzt raus aus diesem Zwiespalt? Ich selbst werde es weiter mit der Handschrift halten und schreibe deshalb Gansschrift mit „s“. Und wer jetzt sagt „Gans blöd“, hat’s geschnallt, was ich mit der Tatsache Ganzschrift meine. [email protected] Kunde wird bis Ende des Jahres acht neue Geschäfte in Frankreich aufbauen – und hat Heinrich Schmid als Generalunternehmer beauftragt. Mehr Informationen: Markus Hagmann [email protected] @ Bereits 75 Mallorca-Praktikanten Stuttgart • Zum Schulfest der Stuttgarter Fachschule für Farbe und Gestaltung haben HSGeschäftsbereichsleiter Sven Koch und Mallorca-Standortleiter Stephan Schönfelder Meisterschülern die Teilnahmeurkunde für ihr Praktikum auf Mallorca überreicht. Gute Stimmung beim Fest der Stuttgarter Fachschule für Farbe und Gestaltung, von links: Stephan Schönfelder (Standortleiter Santa Ponsa), Joachim Hösch (Standortleiter Stuttgart), die Meisterschüler Vanessa Tolksdorf, Yalcin Arici, Tina Henzler, Patrick Zeiser und Patrik Rychlik sowie Thomas Müller, Sarah Lexen (Standort Mallorca), Sven Koch (Geschäftsbereichsleiter) und Christina Storz (Standort Mallorca). HS-Groupe Europe Seit sieben Jahren treffen sich Vertreter der Auslandsstandorte von Heinrich Schmid regelmäßig, um sich auszutauschen. „Mittlerweile ist das ein eingeschworener Haufen“, betont Gesellschafter Max Schmid (Bild rechts), der sich in dieser so- HS International Das Handwerk ist bunt – und Heinrich Schmid liefert den Beweis: Von den rund 4.000 Mitarbeitern an den deutschen Standorten stammt fast jeder fünfte aus dem Ausland. Die Grafik zeigt, welche der insgesamt 52 Nationalitäten wie stark vertreten ist (je häufiger, desto größer die Schrift). genannten HS-Groupe Europe engagiert. Diskutiert werden Themen wie Internetauftritt, Fuhrpark, Aus- und Weiterbildung. „Das interessiert alle. Jeder spürt: ‚Ich bin nicht allein‘“, sagt Schmid. Für ihn persönlich sind die Treffen eine gute Möglich- Für je eine Woche im Februar und im April konnten die Meisterschüler am HeinrichSchmid-Standort Santa Ponsa praktische Erfahrungen in der Baustellenbetreuung, der Materialorganisation und der Angebotskalkulation sammeln. Außerdem konnten sie in das Aufgabengebiet eines Niederlassungsleiters hineinschnuppern und den Umgang mit Kunden noch besser kennenlernen. Um für das Unternehmen die besten Führungskräfte zu gewinnen, bietet HS seit 2004 das Meisterschülerpraktikum auf Mallorca an. Bereits 75 Teilnehmer haben das Praktikum absolviert. Die Insel als Karrieresprungbrett Die Meister können sich anschließend für einen längeren keit, über den Tellerrand zu blicken. Er lerne dadurch andere Kulturen kennen – aber auch neue Möglichkeiten. „Manchmal ist es sinnvoll, die deutsche Denkweise abzulegen.“ Mit seinem Engagement möchte Schmid aber auch das HS-Ted Haben Sie Auslandserfahrung? Aufenthalt am Standort Santa Ponsa entscheiden. Während dieser Zeit lernen sie das System der Unternehmensgruppe kennen, wachsen in ihre Führungsrolle hinein und können später an einem der über 100 Standorte Verantwortung übernehmen. Sven Koch: „Der Standort ist ein richtiges Karrieresprungbrett. Bei uns kann jeder eigenständig arbeiten, seine Stärken einbringen und sich weiterentwickeln.“ Ein Beispiel für solche Karrieren ist Christina Storz. Die 27-Jährige hat ebenfalls ein Mallorcapraktikum absolviert und entschied sich anschließend für eine Karriere am Standort Santa Ponsa. Das war vor vier Jahren, mittlerweile spricht sie fließend Spanisch und leitet ein Team von acht Mitarbeitern. Interesse der Familie und der Gesellschafter zum Ausdruck bringen. „Wir stehen voll hinter unseren ausländischen Standorten.“ Mehr Informationen: Max Schmid [email protected] @ Während Beschäftigte anderer Branchen ständig für Geschäftsreisen um die Welt jetten, sind Handwerker nur innerhalb Deutschlands unterwegs. Der HS-Report wollte wissen, was dran ist an diesem Klischee – und fragte Führungskräfte der Unternehmensgruppe nach ihren Auslandserfahrungen. Ergebnis: Von den 44 Teilnehmern der Umfrage war exakt die Hälfte bereits für kürzere oder längere Zeit beruflich im Ausland. Zum Beispiel für Malerarbeiten in St. Petersburg, als Angestellte einer Basler Baufirma oder als Mitarbeiter des HS-Standorts auf Mallorca. Einige der befragten Führungskräfte haben bereits in Malaysia, Australien oder in Uganda gearbeitet. Die Antworten beweisen: Auch im Handwerk kommt man richtig viel herum in der Welt. Über 2.500 Euro hat HS-Mitarbeiter Zeljko Brodanac bei seinen Kollegen am Standort Altbach eingesammelt. Sie kommen bosnischen einer Familie zugute, die Brodanac seit mehreren Jahren gut kennt. Vom Geld konnte sie einen speziellen Kinderwagen für Sohn Tarik anschaffen. „Für mich war klar, dass ich helfe, ein großer Dank an die Kollegen“, sagt Brodanac. HS-Report meint: Tolles Engagement über die Baustelle hinaus. Applaus: Pfiffe: Wer sich auf einen Job bewirbt, muss mitunter extrem lange auf eine Antwort warten. Das ergab eine Studie der Personalbeschaffungs-Plattform Softgarden, die dafür 141.000 Bewerbungen anonymisiert auswertete. Während der Großteil der Bewerber innerhalb von 14 Tagen eine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder eine entsprechende Absage erwarte, vergehen in der Realität durchschnittlich 78 Tage bis zur Vertragsunterschrift. Im Handwerk sind es sogar 114 Tage. Wegen der langen Dauer springe ein Drittel der qualifizierten Kandidaten ab, heißt es in der Studie. HS-Report meint: Wer zu lang fackelt, geht leer aus bei der Mitarbeitersuche. Herausgeber: Heinrich Schmid Systemhaus GmbH & Co. KG Geschäftsbereich Kommunikation Reutlingen Verantwortlich für die Gesamtausgabe: Josef Schneider Telefon: 0711 65 54 00 01 E-Mail: [email protected] Anschrift der Redaktion: redaktion24 GmbH Josef Schneider Nobelstraße 15 70569 Stuttgart Druck: LFC print+medien GmbH, Reutlingen Tel.: 07121 30189-12 Fax: 07121 30189-19 Nachdruck nur mit Zustimmung der Redaktion unter Quellenangabe. Beiträge ohne Verfasserangabe sind redaktionell. Alle Rechte vorbehalten. Bildnachweise: Redaktion: David Krenz, Josef Schneider, Lea Schneider Seite 1: HS; Lea Schneider (bessere Zukunft); Steffen Schanz (Kolumne); Michael Hüter (Cartoon); wikipedia.de – Jonathan Martz (Straßburger Münster) Seite 2: HS; Markus Hagmann (Paris); Zeljko Brodanac (Applaus); fotolia.com – Andrey Popov (Pfiffe); fotolia.com – Creativa Images (Hs-Ted) Seite 3: HS; Thomas Bernhardt, Josef Schneider (Parkhaus) Seite 4: HS; Manuel Kölmel (Insel); Lea Schneider, Andrea Gündera (Lehre) HS-Report September 2015-3_HS-Report Januar 2006 18.08.15 17:47 Seite 4 Aktuelle Schulungen Harte Jungs Technik Schichtarbeit. Bei der Sanierung eines Parkhauses in Sindelfingen gehen die Mitarbeiter der HS-intern 16.09.2015 Brandschutzfachkraft, Reutlingen 29. + 30.09.2015 Asbestkurs TRGS 519-4c, Frankfurt 01. + 02.10.2015 Asbestkurs TRGS 519-4c, Reutlingen 26. + 27.10.2015 Schimmel Führerschein und Sachkunde, Kiel 29. + 30.10.2015 Technische Weiterbildung Probau, Reutlingen 24. + 25.11.2015 WDVS Sachkunde, Reutlingen Seite 3 HS-Report September 2015 Sindelfingen • Über 130 Dezibel, kein Tageslicht, externe Luftzufuhr, Sechstagewoche und Sindelfinger Stahl- und Betonschützer bis an ihre Grenzen und darüber hinaus. Jedes der sieben Parkdecks ist mit 10.000 Quadratmetern Grundfläche deutlich größer als ein Fußballfeld. Meister 18.09.2015 Maler- und Lackierermeister, Reutlingen, Erfurt 10.10.2015 Maler- und Lackierermeister, Online + Präsenz 27.11.2015 Bauten- und Korrosionsschutzmeister, Online + Präsenz @ Mehr Informationen: Michael Pfeffer [email protected] Früh für Technik begeistern Die „harten Jungs“ aus Sindelfingen: Ralf Warnke, Thommy Sbroggio, Ramadan Syla, Taxiarchis Chrysafopoulos, Bexhett Makolli, Jeton Kastrati, Bohus Baryasz, Timo Raissle, Andreas Junker, Armando Zinete, Matko Kolak, Martin Berger, Milan Filo, Steffen Graetz, Uwe Wendel, Michael Zanker, Dennis Lehmann. Mannheim ● Die Bedeutung von naturwissenschaftlich-technischen Berufen wird künftig zunehmen. So das Ergebnis einer Forsa-Umfrage der Wissensfabrik. Diese setzt sich seit zehn Jahren für den Austausch zwischen Wissenschaft, Unternehmertum und Bildungseinrichtungen ein. Die Unternehmensgruppe Heinrich Schmid und Gesellschafter Dr. Carl-Heiner Schmid unterstützen die Initiative. Beispielsweise unterstützte der HSStandort in Heidelberg eine örtliche Schule mit moderner Technik (siehe HS-Report 12/2014). Niederlassungsleiter Meinrad Waßmer damals: „Ziel ist es, die Kinder früh mit handwerklichen Tätigkeiten vertraut zu machen. Ganz nebenbei schaffen wir damit einen Imagegewinn fürs Handwerk.“ Bevor wir mit der verantwortlichen Führungskraft Jörg Holzwarth die Baustelle besichtigen dürfen, müssen wir uns erst verkleiden. „Helm, Gehörschutz, S3-Sicherheitsschuhe, Sicherheitsweste … wer sich nicht schützt, fliegt von der Baustelle“, lautet seine klare Ansage. Da wir uns die Großbaustelle nicht entgehen lassen wollen, folgen wir brav seinen An- Milan Filo beim Flexen. Aus Lärmschutzgründen wurde das Parkhaus komplett mit OSB-Platten verkleidet. Allein für die persönliche Schutzausrüstung seiner Mitarbeiter, bestehend aus Masken, Atemfiltern, Handschuhen, Schutzanzügen u. a., hat Jörg Holzwarth 60.000 Euro (!) investiert. Rund 60.000 Quadratmeter Korrosionsschutz und 70.000 Quadratmeter Betonbeschichtung in nur sechs Monaten Bauzeit: Die Sindelfinger Stahl- und Betonschützer sind für den Generalunternehmer, die Ed. Züblin AG, ein leistungsfähiger Partner. Jörg Holzwarth und Dipl.-Ing. Martin Berger (v. l.) managen gemeinsam mit den Werkspolieren Steffen Graetz (Beschichtungen), Ramadan Syla (Strahlarbeiten) und Timo Raissle (Beton) die Großbaustelle. Dipl.-Ing. Martin Berger mit selbstgebautem mobilem Büro beim Messen der Schichtdicke. weisungen. Und das ist gut so … In Ebene zwei herrscht ohrenbetäubender Lärm. Zwei Mitarbeiter sind mit dem Feststoffstrahlen der Stahlkonstruktion beschäftigt, ein „Flecker“ bearbeitet mit dem Winkelschleifer kleinere Roststellen. „Das ist noch gar nichts“, brüllt Holzwarth in unsere Richtung. „Als hier die Strahlroboter arbeiteten, war das wie ein Erdbeben.“ Über 130 Dezibel hätten die Sicherheitskoordinatoren gemessen. Aus Lärmschutzgründen ist das Gebäude komplett mit OSB-Platten verkleidet. Für die Mitarbeiter bedeuten die hohen Schutzmaßnahmen eine große zusätzliche Belastung. Sie arbeiten unter Kunstlicht und mit externer Luftzufuhr. Die persönliche Schutzausrüstung behindert zusätzlich die Arbeiten. „Die Mitarbeiter leisten Übermenschliches“, sagt Holzwarth anerkennend. „Ein super Einsatz von allen.“ Der enorme Zeitdruck macht die Situation nicht einfacher. „Üblich ist eine Bauzeit von zwei Jahren. Wir machen das hier in sechs Monaten.“ Der Grund ist simpel: „Der Daimler braucht die Parkplätze für seine Mitarbeiter.“ Solche extremen Rahmenbedingungen erfordern eine entsprechende Baustellenvorbereitung. „Planung, Organisation, Maschinentechnik und Logistik sind der Schlüssel zum Erfolg“, betont Holzwarth. Zu den 60.000 Euro für die persönlichen Schutzaus- rüstungen zum Schutze der Mitarbeiter und für den Erhalt ihrer Gesundheit wurden weitere 60.000 Euro vorab in die Maschinentechnik investiert. „Ohne diese Investitionen wäre diese Millionenbaustelle nicht durchführbar.“ Mehr Informationen: Jörg Holzwarth [email protected] @ Mehrere Tonnen Korrosionsschutzbeschichtung verarbeiten Steffen Graetz und seine Arbeitsgruppe täglich. „Speziell für diese Baustelle haben wir vier neue, leistungsstarke Airlessgeräte angeschafft.“ Ramadan Syla und seine Arbeitsgruppe hatten gleich mehrere Feststoffstrahlgeräte im Einsatz. HS-Report September 2015-3_HS-Report Januar 2006 18.08.15 17:45 Seite 1 Seite 4 HS-Report September 2015 Zum Tapezieren auf die Insel Lehrling Manuel Kölmel vom Standort Offenburg hat über das Austauschprogramm Go.for.europe ein Malerpraktikum in England absolviert. Was der 20-Jährige in den vier Wochen erlebte, erzählt er im HS-Report. „Nach einer Woche Sprachschule in Birmingham reisten alle Azubis des Austauschprogramms zu ihren Betrieben. Ich kam in eine Malerfirma nach Melton-Mowbray (Zentralengland). Hier sieht man mich (rechts) mit meiner Chefin Liz Stevens (links) sowie deren Tochter Laura und ihrem Freund Aaron. Die beiden sind in meinem Alter und arbeiten ebenfalls im Betrieb.“ „Der Malerberuf heißt in England decorator – der Name ist Programm. Man macht viele Feinarbeiten, es wird auch nichts abgeklebt, stattdessen viel Wert auf sauberes Arbeiten gelegt. Durch die kreativen Techniken und die hochwertigen Pinsel und Materialien fühlt man sich wie ein Künstler.“ „Mit dieser Efeu-Tapete haben wir unter anderem gearbeitet. Tapeten sind in England viel üblicher als bei uns, du findest sie in jedem Haus, in jedem Zimmer hängt ein anderes Muster. Extrem interessant war, dass es in den Geschäften für Malerbedarf extra Räume nur für Tapeten gab. Wie in einer Bücherei sah es dort aus, mit unzähligen Büchern voller Mustertapeten, nach Einsatzbereichen sortiert: Herrenzimmer, Damenzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer und so weiter. Eine Rolle kostet umgerechnet bis zu 800 Euro, entsprechend sorgfältig muss man beim Tapezieren sein.“ „Hier sieht man mich mit den Hunden meiner Chefin. Trotz der Arbeit blieb immer noch Zeit für Ausflüge ins hügelige Umland. Eine wunderbare Landschaft! Nach meinem Praktikum habe ich viel mit meiner Chefin telefoniert, im Juli war ich in meinem Urlaub gleich nochmal dort. Anderen Azubis kann ich ein Auslandspraktikum auf jeden Fall empfehlen! Man lernt einfach sehr viel Neues für den Beruf und für das Leben. Wir sind jung und sollten unsere Chance nutzen!“ „Während wir in Deutschland meist in Neubauten arbeiten, sind in England hauptsächlich Renovierungsarbeiten gefragt. So wie in meinem ersten Projekt: eine alte Poststelle. Das Haus war riesig, ungewöhnlich für England, wo man sonst eher beengt lebt. Der Schreiner hat aus Holz Stuck gefertigt und angebracht, den musste ich grundieren und lackieren. Genauso wie die Fensterläden. Außerdem habe ich Decke und Wände gereinigt und mit Spachtelmasse ausgebessert, wo der alte Putz weggebrökkelt war.“ Info Bundesweit rund vier Prozent aller Auszubildenden gehen für ein Praktikum ins Ausland. Verschiedene Programme helfen bei der Organisation, für Lehrlinge in BadenWürttemberg gibt es zum Beispiel Go.for.europe, ein Gemeinschaftsprojekt des BadenWürttembergischen Handwerkstags, des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags und des Verbands der Metall- und Elektroindustrie. Seit 2008 haben über das Programm mehr als 1.700 Auszubildende ein Auslandspraktikum absolviert. Mehr Informationen: www.goforeurope.de Offene Stellen, Ausbildungs- und duale Studienplätze, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Karrierechancen finden Sie im Internet unter www.heinrich-schmid.de Ihre Bewerbung schicken Sie bitte an: Heinrich Schmid Systemhaus GmbH & Co. KG Geschäftsbereich Personalwesen, Edeltraud Nagel, Siemensstraße 20 72766 Reutlingen, Telefon: 07121 326-187, E-Mail: [email protected] Heinrich Schmid – ein Lebensentwurf für Aufsteiger ® September HS-Jubilare 35 Jahre Roland Wolf, Hanau; Reinhold Erhardt, Rüdiger Körnig, Ludwigsburg 30 Jahre Bernd Wendtlandt, Hanau; HansJoachim Eyrisch, Homburg burgard; Ralf Eifler, Köln Heidecke; Markus Held, Wiesbaden Herbert Müller 25 Jahre Silvio Grüneberg, Chemnitz GBInnenausbau; Johann Mrohs, Eschbach; FranzJosef Paul, Homburg burgard; Bernd Reyhing, Reutlingen HAT Schühle; Peter Melcher, Reutlingen GB Heizung-Fliesen-Sanitär 20 Jahre Georg Jan Pahson, Baden-Baden; Daniel Mielke, Essen Axmann; Uwe Lorch, Göppingen; Enrico Feigl, Ludwigsburg; Michael Schiff, Offenburg; Uwe Kubat, Radeberg; Dirk Boley, Pfullingen Möbel- u. Innenausbau 15 Jahre Roger Ruhf, Baden-Baden; Frank Wagenrad, Bretten; Ronald Thieme, DessauRoßlau; Karsten Gollub, Sascha Hellmann, Essen; Markus Chand, Köln Heidecke; Andreas Wehner, Limbach-Oberfrohna A+S; Bettina Koch, Naumburg; Stefan Göpfert, Pirna; Frank Muche, Radeberg; Sören Brandt, Ronald Müller, Daniel Unrein, Weimar 10 Jahre Jan Schweiker, Altbach; Mehmet Cem Karaosmanoglu, Andreas Wermann, Bochum; Bernd Lein, Roman Zuber, Chemnitz A+S; Tamas Pados, Chemnitz; Thoralf Hobus, Philipp Todt, Chemnitz GB Innenausbau; Andy Sascha Pfeffer, Eschbach; Daniel Biniasch, Heilbronn; Sebastian Bögl, München Becker + Sohn; Steffen Grüttner, Naumburg; Steffen Böttcher, Holger Meißner, Nürnberg; Mike Thürmer, Ohringen – CH; Martin Pohle, Radeberg; Sven Matthes, Weimar Herzlichen Glückwunsch! Nach der Lehre ist vor dem Studium Metzingen • Um den Abschluss ihrer Malerlehre gebührend zu feiern, trafen sich zehn duale Studenten am Stauseehotel in Metzingen. Susanne Kiesewetter hatte sich für den Anlass etwas Besonderes ausgedacht. Susanne Kiesewetter lächelt, als sie zum Auftakt des Abends das Geheimnis lüftet: „Es wird ein Knigge Dinner“, sagt die Trainerin der Führungs-Akademie. „Wenn die Studenten später zu Geschäftsessen eingeladen werden, sollen sie schließlich einen guten Eindruck hinterlassen.“ Dafür hat sie Andrea Gündera von der Unternehmensberatung dieTYPwerkstatt engagiert, die sich mit guten Manieren auskennt. Die Stimmung der angehenden Studenten ist äußerst gelassen. Alle Prüfungen sind geschafft, bis Oktober arbeiten sie erst mal weiter in ihren Betrieben. Dann startet das duale Studium. Die meisten studieren an der DHBW Stuttgart BWL im Handwerk, einige haben sich für BWL Industrie entschieden. Trotz der ausgelassenen Stimmung: Ein Hauch Weh- HS-JOBS mut schwingt mit. „Wir sind in den letzten zwei Jahren schon eng zusammengewachsen. Aber jetzt trennen sich unsere Wege. Einige studieren an der DHBW Stuttgart, aber ein paar gehen in Lörrach an die Uni“, erzählt einer der Studenten. Heute soll noch einmal gemeinsam gefeiert werden. Natürlich den Knigge-Regeln entsprechend. „Rücken gerade. Hände auf den Tisch.“ Die Männer befolgen brav die Ratschläge von Andrea Gündera. Andrea Gündera ist Gründerin und Inhaberin der Unternehmensberatung dieTYPwerkstatt. Für sie steht das Thema „Stil mit Herz auf dem Business-Parkett“ im Zentrum. Imageund Persönlichkeitscoaching, Business-Etikette und KniggeTraining zählen zu den besonderen Schwerpunkten ihres Angebots. @ VORARBEITER/IN: ARBEITSGRUPPENLEITER: Über Andrea Gündera und dieTYPwerkstatt: Das Sektglas wird nicht am Bauch angefasst, dafür dürfen die Häppchen mit den Fingern gegessen werden. AUFSTEIGER Sebastian Gorbauch, Baden-Baden Andre Bernschein, Essen Dennis Feichtmaier, Essen Alexander Jaworski, Essen Tamer Kaz, Essen Thomas Lewandowski, Essen Tatjana Herrmann, Reutlingen HAT Schühle Jens Schuld, Tübingen Tobias Raschke, Zwickau Patrick Rudolph, Zwickau Top 5 der No-Gos • Salzen, ohne vorher zu probieren. • Mit dem Besteck gestikulieren und sprechen. • Der Arm liegt quer vor dem Teller. • Mit Brot den Teller von der Soße „säubern“. • Die Serviette als Latz benutzen. Diese Mitarbeiter haben den nächsten Karriereschritt geschafft: Mehr Informationen: www.dietypwerkstatt.de Mario Lauc, Bretten Najib Lataoui, Essen Ksenia Sonnenberg, Essen Filippo Di Marco, Reutlingen HAT Schühle Stefano Interlandi, Pliezhausen Izzet Sentürk, Reutlingen HAT Schühle Denis Hockenberger, Stuttgart Patrick Ziel, Stuttgart NIEDERLASSUNGS-ASSISTENTIN: Brigitte Schön, Reutlingen Korrosionsschutz Die DHBW Stuttgart bietet einen Mathematik-Vorkurs an, alle Infos dazu finden Sie hier:
© Copyright 2025 ExpyDoc