Seniorenzentrum Weisweiler - Itertalklinik

Eschweiler
Seite 15 · Nummer 146 · Samstag, 27. Juni 2015
Horst scHrotH
Glänzende Rückkehr
als Lehrer Olaf Laux
fEriEnakadEmiE
Kinder machen sich auf
die Spur von Geräuschen
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▶ seite 17
das tHEma: nEuEs zEntrum für WEisWEilEr
Gestern haben viele Fußballfans mit Spannung auf die Veröffentlichung des Spielplans
der kommenden Bundesligasaison geblickt. Der eine war davon erfreut, die andere eher
nicht. Bemerkenswert war der
Kommentar von Wolfsburgs
Trainer Dieter Hecking: „Wir
starten mit einem Heimspiel.
Das ist natürlich für unsere Fans
erfreulich.“ Mal ganz ehrlich:
Für die beiden wäre ein Auswärtsspiel doch auch nicht
schlimm gewesen... Aber das
nur am Rande. Betrachten wir
mal das Thema Komplimente.
Jeder freut sich doch schließlich, wenn er mal eins bekommt. Ist ja auch eher selten,
gerade die Deutschen sind bekanntlich eher Anhänger des
Meckerns. Aber auch nicht ganz
so nette Kommentare kann
man nett verpacken. Ein Beispiel gefällig? Sie sagt zu ihm:
„Ich mag Männer mit Glatze.“
Er antwortet: „Aber ich habe
doch gar keine Glatze.“ Hat er
übrigens wirklich nicht, nur
schon ein wenig schütteres
Haar. Daraufhin sagt sie: „Ich
kann warten.“
Tobias Röber
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kurz notiErt
Kitabeiträge: 143 statt
215 Euro werden fällig
Eschweiler. In unserer gestrigen
Ausgabe haben wir die neuen Elternbeiträge für die Kindertagespflege und Kindertagesstätten
veröffentlicht. Dabei ist uns ein
Fehler unterlaufen. Wir haben
geschrieben: „Ein Beispiel für
die Erhöhung, die laut Verwaltung ‚moderat‘ ausfällt: Bei einem Betreuungsumfang von 45
Stunden und einem Jahreseinkommen bis zu 49 000 Euro
sind derzeit 131 Euro fällig,
künftig liegt diese Einkommensgrenze bei 48 000 Euro
und es werden 215 Euro fällig.“
Es werden jedoch lediglich 143
Euro fällig. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Es frEut uns, . . .
. . . dass in Weisweiler viel Geld
investiert wird und dort neue
Wohnungen entstehen.
Es ärgErt uns, . . .
. . . dass auf dem autofreien
Drimbornshof in Dürwiß ständig Chaos herrscht. „Hier wird
man als Fußgänger angehupt
und belehrt, dass man zur Seite
gehen soll, wenn ein Fahrzeug
angesaust kommt. Ständig werden Bäume und Laternen angefahren und als wartende Person
auf den Bänken, ist man auch
nicht sicher. Vielleicht sollte die
Stadt härter durchgreifen, bevor
jemand ernsthaft verletzt wird“,
teilt uns eine Leserin mit.
Haben auch Sie etwas, das Sie freut oder
ärgert? Rufen Sie an (☏ 555 49 30), faxen
Sie (555 49 49) oder schreiben Sie uns –
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Sa. 9.00 bis 15.00 Uhr
So soll das neue Zentrum in Weisweiler aussehen: Links befindet sich die Küche, rechts ist der Trakt mit Supermarkt, Praxen, Apotheke und Café zu sehen. Darüber befinden sich die Seniorenwohnungen mit Dachterrasse.
Millionen-Bau im Herzen Weisweilers
Bremer Investoren-Gruppe will Seniorenresidenz, Supermarkt und Praxen an der lindenallee errichten. Baustart im nächsten Jahr.
Von Patrick noWicki
auch sein Vorgänger und Ehrenbrudermeister Hans Ferfer, der 2.
Brudermeister Hans Klubert sowie
Franz-Wilhelm Balden angehörten.
Mit
emotionalen
Worten
wandte sich Müller an die zahlreichen Interessierten im Schützenheim: „Wenn man durch unser
Dorf geht, stellt man fest, in Weisweiler wird nichts bewegt.“ Habe
Eschweiler-Weisweiler. Eine Investitionssumme in Höhe von 20 Millionen Euro, 80 Pflegebetten, über
100 Arbeitsplätze: Imposante Zahlen nannte die Residenz-Gruppe
Bremen bei der Präsentation des
„neuen Zentrums Weisweiler“.
Dort, wo sich heute die Schützenhalle und das -heim der St.-Sebastianus-Bruderschaft befinden, sollen im nächsten Jahr die Bauarbeiten
„Weisweiler ist liebens- und
beginnen. Binnen 18
lebenswert. Wir, die
Monate soll ein fünfstöckiger Bau entstehen, in
Schützenbruderschaft
dem sich neben AltenWeisweiler, tragen nun ein
wohnungen und -zimmern auch ein Supergroßes Stück dazu bei. “
markt, ein Café und
Ulli
MüllER,
mehrere Praxen befinden
1. BRUdERMEisTER
werden. „Damit werden
viele Wünsche, die bei
den Workshops zu Weisweiler im Wandel geäußert wur- es früher ein Freibad und Hallenden, umgesetzt“, sagte der Techni- bad sowie viele Einzelhändler gesche Beigeordnete der Stadt, Her- geben, so sei jetzt vieles nicht mehr
mann Gödde. Der Stadtrat muss al- da. Darum habe das Bestreben der
lerdings dem Projekt noch seinen Schützenbruderschaft darin bestanden, den Ort wieder attraktiv
Segen geben.
zu machen. „Weisweiler ist lie9600 Quadratmeter Fläche
bens- und lebenswert. Wir, die
Schützenbruderschaft Weisweiler,
Dass dort überhaupt gebaut wer- tragen nun ein großes Stück dazu
den kann, verdanken Stadt und In- bei“, sagte er.
vestoren-Gruppe der Weisweiler
Die Investorengruppe aus BreSchützenbruderschaft, die schließ- men möchte im ersten Quartal des
lich ein über 5300 Quadratmeter nächsten Jahres loslegen. „Wir wagroßes Areal an der Lindenallee, ren im vergangenen Sommer zehn
also mitten im Ort, zur Verfügung Minuten hier auf diesem Gelände
stellt. Unmittelbar daneben war und haben uns entschlossen, das
nach dem Abriss der alten Feuer- wollen wir machen“, berichtete
wache eine Brache entstanden. Uwe Schierloh, Geschäftsführer
Dieses Grundstück gehörte der der Residenz-Baugesellschaft. Für
Stadt Eschweiler. Auf den nun zu- den Betrieb der Seniorenwohnunsammengefassten über 9600 Qua- gen und Pflegeeinrichtung holte
dratmetern wird der neue Schieß- sich die Bremer Gruppe die Itertalstand und Veranstaltungssaal der klinik ins Boot, die unter anderem
Schützen in dem vierstöckigen Bau in Walheim, Stolberg und Roetgen
integriert. Darüber hinaus erhält Senioreneinrichtungen betreibt.
der Verein zwei Wohnungen, die Die Beteiligten hoffen nun, dass
vermietet werden. Ausgehandelt schnell Baurecht geschaffen wird.
hat dies ein Gremium, dem neben Entsprechende Beratungen und
dem 1. Brudermeister Ulli Müller Beschlüsse sollen im ersten Rat
Blick auf die Pläne: Großes Interesse herrschte am Donnerstag bei der Infoveranstaltung im Schützenheim der
Weisweiler St.-Sebastianus-Bruderschaft.
Foto: Patrick Nowicki
nach den Ferien gefasst werden.
Dass das Projekt am Votum der
Politiker scheitert, ist nicht zu erwarten: Die CDU-Fraktion nahm
mit zahlreichen Vertretern an der
Infoveranstaltung teil, am Abend
erläuterte Gödde die Pläne beim
SPD-Ortsverein Weisweiler. Das
Interesse der Weisweiler Bürger ist
groß. Auch die beteiligten Unternehmen sind vom Erfolg überzeugt: „Schon jetzt liegen zahlreiche Anfragen vor“, sagte Schierloh. Zwei Arztpraxen, eine Apotheke sowie eine Physiotherapie-
und eine Logopädie-Praxis sollen
untergebracht werden. Für sie ist
die Nähe zu einer Senioreneinrichtung lukrativ. Dr. Christoph Kösters von der Iteralklinik geht von
einer Strahlkraft bis Lucherberg
und Inden aus: „Dort gibt es Bedarf
an Wohnformen für ältere Menschen.“
Bei den Workshops für Weisweiler war auch ein Nahversorger
gefordert worden: Deswegen zieht
ein Discounter mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern
ein. 78 Parkplätze stehen nach Fer-
tigstellung zur Verfügung.
Ein positiver Nebeneffekt für die
Stadt: Der Technische Beigeordnete Gödde spricht von weit über
100 Arbeitsplätzen, die im neuen
Weisweiler Zentrum entstehen sollen. Mit dem Bau des Zentrums in
Weisweiler soll dort die Entwicklung nicht stoppen: „Das private
Invest ist nun da, jetzt muss das öffentliche Invest folgen“, sagte er.
So soll Weisweiler barrierefrei werden. Entsprechende Anträge will
die Verwaltung stellen, um Fördermittel zu erhalten.
Die Schützen geben für neue Residenz ihren Festplatz auf
Sanierung des vereinseigenen Gebäudes hätte die Bruderschaft finanziell überfordert. Umzug erfolgt mit einem lachenden Auge.
Eschweiler. Manch hitzige Versammlung hat es gegeben, ehe die
Entscheidung stand: Die Weisweiler Schützen trennen sich von
ihrem Vereinsdomizil, das 1897
gebaut wurde, um dem „neuen
Zentrum“ Platz zu machen. Dass
der Entschluss mit einem lachenden Auge gefasst wurde, liegt daran, dass in einem Jahr ein modernes, neues Heim mit Veranstaltungsraum und neuem Schießstand bezogen wird. „Wir hätten
das alte Gebäude sanieren müssen“, gibt Brudermeister Ulli Müller unumwunden zu. Dies wäre finanziell kaum zu stemmen gewesen.
Damit der Verein seinen Verpflichtungen nachkommen kann
– der Saal wird schließlich für Feste
vermietet –, wird der Bau des fünfstöckigen Gebäudes in zwei Abschnitten erfolgen. Im ersten
Schritt entstehen unter anderem
die neuen Vereinsräume. Nach
dem Umzug rückt dann die Abrissbirne an und macht die alte Schüt-
Das alte Schützenheim im Hintergrund: Brudermeister Ulli Müller (rechts) und die Mitglieder der Bruderschaft
entschieden sich, ihr altes Domizil für ein fünfstöckiges Zentrum an der Lindenallee zu opfern. Foto: Nowicki
zenhalle dem Erdboden gleich.
Auch der Abriss wird von der Bremer Investorengruppe übernommen. „Die Entsorgung des asbesthaltigen Dachs wäre für uns auch
kaum zu bezahlen gewesen“, sagt
der Ehrenbrudermeister Hans Ferfer. Die Schützenhalle blickt auf
eine wechselvolle Geschichte zu-
rück, die Ferfer zusammentrug, als
er die Chronik der Schützenbruderschaft verfasste. Die Halle war
eine langjährige Ertragsquelle für
den Verein. Das Gebäude wurde
zum ersten Mal im Jahr 1903 vermietet: an die Theatergesellschaft.
Im Ersten Weltkrieg diente es als
Lazarett für Soldaten des Kaiser-
reichs und für Kriegsgefangene aus
Belgien. Dort wurde auch die Republik ausgerufen. Im Jahr 1939
fiel die Schützenhalle an die Gemeinde Weisweiler. Schon neun
Jahre später kauften die Schützen
sie wieder zurück. Im Jahr 1950
hielt die KG Lätitia Blaue Funken
Weisweiler erstmals ihre Sitzung
dort ab. Von 1954 bis zum Jahr
1961 diente sie als Kinosaal, ehe sie
bis 1986 als Möbellager des benachbarten Möbelhauses genützt
wurde. Seit 1986 befand sich in der
Schützenhalle ein Getränkemarkt.
Im kommenden Jahr wird sie abgerissen.
Eine Einnahmequelle behält die
Schützenbruderschaft auch nach
dem Umzug: In dem Wohnhaus
für Senioren erhält sie zwei Appartments. „Dies garantiert uns eine
bessere Rendite als jede Bank derzeit bieten könnte“, ist sich Müller
sicher. Platz für die Schützenfeste
und die Kirmes soll auch nach dem
Neubau bestehen bleiben: „Der
Bürgermeister hat zugesichert,
dass die Straße für die Dauer des
Festes gesperrt werden kann“,
teilte der Technische Beigeordnete
Hermann Gödde im Rahmen der
Infoveranstaltung mit.
Brudermeister Müller ist überzeugt: „Der Verkauf des Geländes
ist der richtige Schritt für die Bruderschaft.“
(pan)