Programm 2016

Programm Freitag, 29. April 2016
8.15
Eintreffen, Kaffee und Gipfeli
8.45
Begrüssung / Einführung
9.00
Prof. Dr. Katja Rost
Soziale Normen, Globalisierung, katholische Klöster, Managergehälter sowie
gesellschaftliche Verantwortung sind ungewöhnliche Themen. In diesem Bereich
forscht und lehrt Katja Rost seit 2012 als Professorin am Soziologischen Institut der
Universität Zürich. Sie studierte Soziologie und Kulturwissenschaften in Leipzig und
promovierte und habilitierte in Wirtschaftswissenschaften in Berlin und Zürich.
Darüber wird sie sprechen: Was gilt in der Gesellschaft als Norm? Wie wird eine
Norm definiert und wie entwickelt sie sich? Und was geschieht ausserhalb der
Norm? Sie gibt einen wissenschaftlichen Einblick in das Thema sozialer Normen und
beleuchtet auch den Begriff des Aussergewöhnlichen.
Gesagt: «Wenn es darum geht, die Wirklichkeit so erscheinen zu lassen, wie man
sie gerne hätte, sind die Menschen einfallsreich. Man blendet einfach all das aus,
was nicht ins Bild passt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.»
9.50
Karin Vey
Die Trendforscherin und studierte Physikerin arbeitet seit 12 Jahren im Forschungszentrum von IBM in Zürich. Neben ihrer Arbeit hat sie sich an der Universität
Zürich zur Psychologin ausgebildet. Vey beschäftigt sich unter anderem mit dem
Arbeitsplatz der Zukunft und dem Einfluss der digitalen Welt auf unser Denken und
Handeln.
Darüber wird sie sprechen: Wie die digitale Entscheidungsunterstützung den
Führungskräften der Wirtschaft helfen kann. Weshalb die Datensuche und die Verarbeitung durch den Computer einen immer höheren Stellenwert einnehmen und wie
die Daten zu einem zentralen Gut werden.
Gesagt: «Die Automatisierung zielt nicht mehr auf eine Substitution ab, sondern
darauf, unser Denken auf ein höheres Niveau zu heben und unsere Fähigkeiten zu
erweitern.»
10.40
Pause
11.00
Markus Jordi
Seit acht Jahren leitet Markus Jordi als Mitglied der Konzernleitung den Bereich
Human Resources (HR) der SBB AG und ist damit für das gesamte Personal der SBB
AG verantwortlich. Sein Bereich engagiert sich täglich für über 33‘000 Mitarbeitende aus 80 Nationen. Es gehört zu seinen Kernaufgaben, das Personalmanagement
der SBB unternehmerisch weiterzuentwickeln.
Darüber wird er sprechen: Er erklärt, wie er täglich mit Diversität und Widersprüchen konfrontiert ist und was die SBB AG zur aussergewöhnlichen Arbeitgeberin
macht. Er spricht über demographische Entwicklungen, neue Arbeitszeit- und
Pensionierungsmodelle und «work anywhere» sowie über die berufliche Integration
von Menschen mit Beeinträchtigung.
Gesagt: «Das Mobilitätsverhalten wird sich stark verändern, massgeblich geprägt
durch Digitalisierung und Urbanisierung. Die SBB gestaltet die Mobilität der Zukunft – einfach, persönlich, vernetzt. Das fasziniert mich täglich.»
11.45
Prof. Dr. Nils Jent
Nach einem schweren Motorradunfall als 18-Jähriger lag er vier Wochen im Koma.
Seitdem ist Jent sprechbehindert, blind und auf den Rollstuhl angewiesen. Was
ihn nicht an einer akademischen Laufbahn hinderte. Er holte die Matura nach, und
mittlerweile ist er Professor für Diversity Management an der Universität St. Gallen.
Darüber wird er sprechen: Sein Erfahrungsbericht, sein Weg zurück ins Leben ist
eine aussergewöhnliche Erfolgsgeschichte, die geprägt ist von der Grundhaltung
nie aufzugeben. Bei seinem Referat wird Jent unterstützt von Röbi Koller, der die
Biografie «Dr. Nils Jent - Ein Leben am Limit» verfasst hat.
Gesagt: «Wo wäre ich heute, wenn ich damals stehen geblieben wäre – im sinnlosen Nachsinnen und der Frage nach dem Warum? Eine Frage, auf die es nie eine
Antwort geben wird.»
Programm Freitag, 29. April 2016
12.45
Mittagessen
13.45
Louis Bischofberger
Seit 1990 führt er zusammen mit seiner Gattin Mimi das Kreuz Egerkingen, einen
Gasthof aus dem 18. Jahrhundert, den er authentisch restaurieren liess und
etappenweise erweiterte. Bischofberger ist ein leidenschaftlicher Unternehmer und
ebenso fördernder wie fordernder Lehrmeister. Mit 15 Gault-Millau-Punkten gilt das
Kreuz als eine der bekanntesten Adressen im Mittelland.
Darüber wird er sprechen: Mehr als 130 Abschlüsse von Lernenden mit Durchschnittsnote 5.3 – wie schafft man diese aussergewöhnliche Bilanz? Woher nimmt
er unvermindert die Motivation, alles noch ein bisschen besser und kreativer zu
machen? Bischofberger spricht aber auch über Moral, Lust am Tun und Qualität.
Gesagt: «Die wichtigste Dienstleistung, welche den Gasthof Kreuz so einzigartig
macht, erbringen unsere Mitarbeiter. Ihr fachliches Wissen, die Motivation und
Bereitschaft, Höchstleistungen zu erbringen, zeichnen sie aus.»
14.30
Jonas Vollmer
Nach drei Jahren Medizinstudium gelangte er zur Erkenntnis, dass er als Mitgründer
und Geschäftsleiter der «Stiftung für Effektiven Altruismus» mehr bewirken kann
als mit einer Tätigkeit als Arzt. Er beendete sein Medizinstudium vorzeitig und lebt
und arbeitet seither nach dem Grundsatz, dass die beschränkten Ressourcen Zeit
und Geld optimal zugunsten möglichst vieler einzusetzen sind.
Darüber wird er sprechen: Wie gelangt man zum aussergewöhnlichen Entscheid,
sich dem Effektiven Altruismus zu verschreiben? Warum spenden immer mehr
Menschen 10 Prozent ihres Einkommens an die effektivsten Hilfsorganisationen?
Welches Geschäftsmodell steckt hinter der Stiftung, was sind die Ziele und wie
hat sie sich entwickelt? Projektbeispiele und Erläuterungen zur Finanzbeschaffung
ergänzen das Referat.
Gesagt: «Wenn eine Schweizer Ärztin zehn Prozent ihres Einkommens an die
Against Malaria Foundation spendet, bewirkt sie damit 20-mal mehr als mit ihrem
eigenen Arbeitseinsatz.»
15.15
Pause
15.35
Christian Constantin
Seit Frühling 2003 ist der Architekt (zum zweiten Mal) Präsident des FC Sion. Im
Schweizer Fussball gilt er als ebenso schillernde wie umstrittene Figur. CC, wie er
genannt wird, ist aber auch ein erfolgreicher wie umtriebiger Bauunternehmer. So
hat er Ideen für die stillgelegte Raffinerie in Collombey, zudem will er die Olympischen Winterspiele 2026 ins Wallis holen.
Darüber wird er sprechen: Wie lebt es sich, wenn man immer wieder gegen
den Strom schwimmt, provoziert und als «Enfant terrible» bezeichnet wird? Der
ehemalige Fussballgoalie spricht über seinen Führungsstil, sein Image und die
Motivation für das millionenteure Engagement. Sein Referat in Französisch wird
simultan übersetzt.
Gesagt: «Ich will Erfolg haben, Titel gewinnen. Wenn ich das Gefühl habe, dass wir
vom Weg abkommen, handle ich. Aber nicht ich entlasse die Trainer. Das macht der
Totomat.»
16.20
Zusammenfassung und Abschluss mit Franz Fischlin und Dr. Walter B. Grünspan
16.30
Ende des Aare Forums. Die Theaterbar ist bis 17.30 Uhr geöffnet.