Bild - Keren Hayesod

Pessach 5775 / 1 / 2015 25. Jahrgang Nisan 5775
KH-Journal
Die Zeitschrift des Keren Hayesod Deutschland – Vereinigte Israel Aktion e.V.
www.keren-hayesod.de
Keren Hayesod Deutschland
Vereinigte Israel Aktion e. V.
Budapester Straße 41 · 10787 Berlin
KH-Journal
Die Zeitschrift des Keren Hayesod Deutschland
In dieser Ausgabe:
Editorial4
Neuer Glanz für David Ben Gurions Haus
5–10
Geschichten, die unter die Haut gehen
11–12
Magbit-Eröffnung Berlin
13–15
Vom Arabischen Frühling
zum Arabischen Winter
16
Konzertreihe mit Geige und Gitarre
16
Bräuhaus-Brunch im Kreis der Spender-Familie 17
Die Würde der letzten Jahre
18
Fahrradtour im Dauerregen
für den guten Zweck
18
Abraham Springer feiert 90. Geburtstag
Chag Pessach Sameach
© fotolia/maglara
19–20
Zwei Spender stellen sich vor
21
Magbit-Eröffnung Hamburg
22
Impressum
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des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Texte
gibt es keine Veröffentlichungsgarantie.
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Grußwort von Nathan Gelbart, Vorsitzender des Keren Hayesod Deutschland
Terroristen haben unsere westlichen Werte im Visier
Liebe Freunde,
die letzten Mordanschläge in Brüssel, Paris und Kopenhagen sprechen alle dieselbe grausame Sprache.
Sie wurden von Muslimen verübt und richten sich
gegen die im Islam am meisten verhassten und in der
gesamten islamischen Welt nicht existenten Subjekte: Jüdisches Leben sowie die Freiheit von Kunst,
Meinung, Presse und Religion. Die Anschläge richteten sich mithin nicht nur gegen Juden als kleine
Minderheit, sondern an die überwiegende Mehrheit
der Bürger Europas.
Es stimmt: Die muslimischen Täter waren radikale
Einzeltäter. Der ihren Taten zugrunde liegende, sie
motivierende Hass hingegen herrscht jedoch in weiten Teilen der islamischen Welt nachhaltig vor. Jedes
Mal, wenn jüdische Menschen durch islamisch motivierten Terror sterben müssen, applaudieren Hunderttausende von Muslimen weltweit in Moscheen,
auf den Straßen und in den sozialen Netzwerken.
Wer glaubt, die Terroristen als „Islamisten“, den
Islam hingegen als friedliche Religion einordnen
zu können, die lediglich für Mordanschläge missbraucht wird, irrt. Der Unterschied liegt nicht im
Hass, sondern in der Hemmschwelle zur Gewaltbereitschaft. Dieser irrationale Selbstbetrug hat
hingegen rationale Gründe – verdeckt er doch die
europäische Hilflosigkeit und sorgt dafür, dass wir
den durch Massenimmigration aus dem Nahen
Osten nach Europa importierten, islamischen Hass
auf unsere westlichen Werte weiter ignorieren und
uns einreden, nicht dagegen vorgehen zu müssen.
Kein Wunder also, dass sich jüdische Menschen
in Europa nicht mehr sicher fühlen und viele eine
Auswanderung – auch nach Israel – erwägen. Dazu
bedarf es keiner Interpretationen der Statements
des israelischen Premierministers Netanyahu. Israel
ist und bleibt die Heimstätte des jüdischen Volkes.
Diese Errungenschaft in jeder Hinsicht zu verteidigen, auch finanziell, ist die Aufgabe der gesamten
jüdischen Gemeinschaft und des Keren Hayesod Am Israel Arevim Ze lazeh.
Ich wünsche Ihnen ein kosheres und friedliches
Pessachfest.
Ihr Nathan Gelbart
Keren Hayesod
Vereinigte Israel Aktion e.V.
Magbit
Der Keren Hayesod Deutschland wünscht
allen seinen Freunden, Spendern und Gönnern sowie dem Staat Israel
und seinen Bürgern und dem gesamten jüdischen Volk in aller Welt
ein frohes, friedliches und koscheres
Pessach-Fest 5775.
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Spende von Norma Drimmer und Sruel Prajs
Neuer Glanz für David Ben Gurions Haus in der Wüste
Sruel Prajs, Marina Prajs und Norma Drimmer bei der Ehrung.
Fotos: KH
Shimon Peres, Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, der aktuelle Präsident Reuven Rivlin, Itzhak
Herzog, Moshe Yaalon, General Amos Yadlin. Den
Keren Hayesod vertraten Jacob Snir und Nathan
Gelbart. Etliche Familienmitglieder Ben Gurions
hatten sich die Gelegenheit zu einem Treffen mit
den Spendern nicht entgehen lassen.
Wenn es drauf ankommt, ist auf Norma Drimmer
und ihren Bruder, den Unternehmer Sruel Prajs, immer Verlass. Die Großspender haben noch nie „Nein“
gesagt, wenn es um ein spezielles Projekt des Keren
Hayesod ging. Immer wieder lassen sie spontan ihre
Herzen entscheiden. Das geschah jetzt auch in Sde
Boker, David Ben Gurions letztem Zuhause. Die beiden Berliner hatten erfahren, dass dem Wohnhaus
des ersten israelischen Ministerpräsidenten der
Verfall drohte. Schnell waren sie sich einig, dass
dieses geschichtliche Wahrzeichen und Symbol für
die Einheit Israels gerettet werden musste. Am 1.
Dezember, dem 41. Todestag Ben Gurions, wurde
die Gedenkstätte in der Negev-Wüste renoviert und
ausgebaut der Öffentlichkeit übergeben.
Der Alltag in den Anfängen Israels
Lebte David Ben Gurion noch, dann hätte ihm
dieser Tag gefallen: politische Reden mit viel
Zündstoff, die Eröffnung seines renovierten
Wohnhauses und als Krönung auch noch ein ordentlicher Regenschauer – ein seltenes Ereignis im
Wüstendorf Sde Boker, das zur Wahlheimat von
Ben Gurion und seiner Ehefrau Paula geworden
war. Ihren Alltag machen mehrere Ausstellungs-
Zur Wiedereinweihung waren die erste Riege der israelischen Politik gekommen: der frühere Präsident
5
Die Geschwister können mit Recht stolz auf ihre Leistung sein.
Ähnliche Familiengeschichten
räume im Besucherzentrum lebendig, die mit der
Finanzspritze aus Berlin technisch auf den neuesten Stand gebracht wurden. Interaktive, virtuelle
Touchscreens auf ­
Tischen und Wänden lassen
Besucher jetzt die Post an Ben Gurion lesen. Ein
animierter Film beschreibt seinen Lebenslauf und
erklärt, welche Charaktereigenschaften eine Führungspersönlichkeit braucht, um standhaft auch
vom Volk kritisierte Entscheidungen zu treffen,
sofern sie gut für das Land sind.
„Die Finanzierung war eine sehr spontane Entscheidung, die mein Bruder und ich gerne getroffen
haben“, erklärte Norma Drimmer, eine erfolgreiche Installationskünstlerin. Das Ergebnis gefalle
ihr ­außerordentlich gut. Dabei ist der Name der
­Spender nicht zum ersten Mal mit Sde Boker verbunden. Bereits vor 15 Jahren waren die beiden
zur Stelle, als Unterstützung gebraucht wurde.
„Wir haben den gleichen Hintergrund, sowohl
die Eltern von David Ben Gurion als auch unsere
Eltern sind polnische Juden“, erklärte Sruel Prajs
in seiner Rede vor der politischen Elite Israels und
seinen deutschen Gästen. „Als ich gefragt wurde,
ob wir – meine Schwester Norma und ich – bereit
wären, die Renovierung des Wohnhauses von David
Ben-Gurion als Spender zu unterstützen, so habe
ich mich geehrt gefühlt und sofort zugestimmt. Für
mich repräsentiert der Name von David Ben-Gurion
Das Beispiel im Film sind die Reparationszahlungen aus Deutschland, gegen die viele Israelis
protestierten, für die Ben Gurion aber hartnäckig
einstand. Das Fazit der deutschen Besuchergruppe,
die der KH für Sruel Prajs und Norma Drimmer
­zusammengestellt hatte: Ben Gurion wäre begeistert gewesen. Der charismatische Politiker hatte
immer auf technischen Fortschritt in Sde Boker und
ein florierendes Leben im Negev gesetzt.
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Der frühere Präsident Shimon Peres bei seiner Rede.
Das war bereits im Jahr 1998. „Seit mehr als 25
Jahren“, so blickte er zurück, „sammle ich für den
Keren Hayesod Spenden, denn ich glaube daran,
dass er eine Brücke zwischen Israel und den im
Ausland lebenden Juden darstellt.
die Essenz der zionistischen Vision und des Staates
Israel. Damals standen jungen Juden, die nicht aus
betuchten Familien stammten und keine Chance
hatten, eine Oberschule oder eine Universität zu
besuchen, und die Osteuropa verlassen wollten,
lediglich zwei Optionen offen: nach Palästina zu
gehen oder sich für Amerika zu entscheiden. Gott
sei gedankt, dass es Menschen wie Ben Gurion gab,
die sich für den zionistischen Weg entschieden.“
Wir haben es Israel zu verdanken, dass wir es uns
leisten können, dort zu leben, wo wir leben. Hätten
wir vor 70 Jahren einen jüdischen Staat gehabt, so
wäre der Holocaust nicht passiert.
Wir müssen Israel unterstützen, sowohl in
­politischer als auch in finanzieller Hinsicht, und
alles in unserer Macht stehende tun, um zu
­helfen.“
Die Unterstützung Israels ist Ehrensache
Sruel Prajs amtierte in der Vergangenheit als
Vorsitzender des KH Deutschland, als Mitglied
des KH-UIA Weltkuratoriums sowie als Mitglied
der Exekutive der Jewish Agency. Er ist eine seit
Jahrzehnten aktive Führungspersönlichkeit und
ein Großspender des Keren Hayesod Deutschland.
Er war unter den ersten Persönlichkeiten, denen
der Preis „Yakir Keren Hayesod“ verliehen wurde.
Fragt man ihn nach der jüdischen und der zionistischen Kontinuität, so verleiht er seiner aufkommenden Sorge Ausdruck. „Für die junge Generation ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Israel
existiert. Sie möchten mehr persönlich orientierte
7
Benjamin Netanyahu lässt sich von den Kleinen feiern.
Schwester und mir enden wird; ganz im Gegenteil,
denn die Kinder und die Enkelkinder der Familien
Prajs und Drimmer werden dieses familiäre Vermächtnis fortsetzen.“
Projekte sehen; die Tendenz, Projekte mit zweckgebundenen Mitteln zu bedenken, ist inzwischen
recht umfassend. Für die jungen Leute brauchen
wir einen neuen Ansatz. Darüber hinaus bin ich
der Auffassung, dass auch die Eltern Verantwortung dafür übernehmen müssen, dass der jungen
Generation ein jüdischer und ein zionistischer
Geist vermittelt wird, ohne dass dies eine Einmischung in Israels innenpolitische Angelegenheiten
beinhaltet.“
Familie wird bei Sruel Prajs großgeschrieben. In
Sde Boker betonte er seine große Freude darüber,
dass ihn seine Ehefrau Marina und sein Sohn David sowie weitere Verwandte begleitet haben. Er
versicherte, dass „die Unterstützung des jüdischen
Staates durch unsere Familien nicht bei meiner
Politischer Schlagabtausch
Netanjahu hob die Bedeutung der Spende von
Drimmer und Prajs hervor. „Da, wo wir jetzt sitzen,
saß Ben Gurion vor seiner Hütte“, sagte er und
fügte hinzu: „Ben Gurion hat den Weg gepflastert,
und wir gehen ihn weiter.“ Auch die positive wirtschaftliche Entwicklung der Wüstenstädte Beer
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8
Alle hochrangigen Politiker des Landes waren vertreten.
Staat stärken, und Netanjahu ist auf die Unterstützung rechter Parteien in der Knesset angewiesen.
­Präsident Reuven Rivlin hatte kurz zuvor in Eilat
gesagt: „Die Unabhängigkeitserklärung zielte von
Anfang an darauf ab, dass sich die arabische Bevölkerung in Israel nicht so fühlt wie die Juden in der
Diaspora.”
Sheva und Dimona sei ganz im Sinne des legendären Politikers der ersten Stunde Israels.
So entspannt wie beim Auftakt zum Jahrestag
ging es dann allerdings nicht weiter: Der offizielle
Teil der Gedenkveranstaltung, an der auch Staatspräsident Reuven Rivlin, sein Vorgänger Shimon
Peres und mehrere Familienmitglieder Ben Gurions
teilnahmen, wurde zur Bühne für einen verbalen
Schlagabtausch rund um den heiß diskutierten
Entwurf zum jüdischen Nationalstaatsgesetz.
In Sde Boker betonte Rivlin die untrennbare Verknüpfung zwischen den Komponenten „jüdisch“ und
„demokratisch“. „Diese beiden Begriffe dürfen nicht
getrennt werden, und ein solches Nationalstaatsgesetz könnte eine Spaltung zwischen dem jüdischen
und demokratischen Staatscharakter provozieren.”
Netanjahu hingegen hob die Parallelen zu David
Ben Gurions Vision hervor: „Ben Gurion wollte einen
starken Staat, der sich selbst verteidigen kann, ohne
auf andere angewiesen zu sein.“
Jennifer Bligh (JA) / abl
Shimon Peres, nunmehr weitgehend befreit von
diplomatischen Zwängen, machte seine Meinung
unmissverständlich klar: „Das Gesetz hat nichts
mit Frieden und Demokratie zu tun und wird die
Spannungen weiter anheizen.“ Damit stach der
ehemalige Staatschef in ein Wespennest: Der
Gesetzentwurf soll Israels Charakter als jüdischer
Keren Hayesod
Vereinigte Israel Aktion e.V.
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Der Keren Hayesod Deutschland wünscht allen seinen christlichen
Freunden, Spendern und Gönnern ein frohes und gesegnetes
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Osterfest 2015
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10
Shirley Katzir berichtet aus dem Mädchenwohnheim „Carmiya“
Geschichten, die unter die Haut gehen
Sie arbeitet an einem der gefährlichsten Plätze der Welt: Shirley
Katzir leitet „Carmiya“, ein therapeutisches Wohnheim für gefährdete Mädchen und junge Frauen,
das nur 800 Meter von der Grenze
zum Gaza-Streifen liegt. Dort, sagt
Shirley, lebten sie von Tag zu Tag,
immer in der Hoffnung, dass es
ruhig bleibt und keine Raketen sie
bedrohen. Mit acht Mädchen hat
sie vor zehn Jahren im nördlichen
Negev angefangen, heute leben
in den fünf Häusern 70 Mädchen,
die in ihren Familien misshandelt,
missbraucht wurden oder bereits
auf der Straße lebten, bevor sie die
Chance bekamen, in die Obhut der Ein denkwürdiges Treffen im Hause Staszewski.
Fotos: abl
Organisation „Eden“ zu kommen,
die Carmiya betreibt. Shirley Katzir war zu Gast bei
ley. „Aber die meisten sind sehr stark. Ich bewundere
Noemi und Shimon Staszewski in Neu-Isenburg, die
diese jungen, traumatisierten Menschen.“ Oft stellt
Freunde des Keren Hayesod zu einem Informationssie sich die Frage: Wer ist stark, wer schwach? Die,
abend einluden.
die funktioniert oder die, die rebelliert? Sie weiß,
dass Tausende solcher Mädchen in Israel auf der
„Wir kriegen alle Raketen ab, die nicht weit genug
Straße leben. „Aber die kompliziertesten Fälle haben
fliegen“, sagt sie. Sie haben aufgehört zu zählen,
wir in Carmiya.“ Manchmal lauert die Gefahr an
es waren Tausende, deren Trümmerteile auf Wohnder nächsten Bushaltestelle: „Ein Junge sagt einem
häuser und Schulgebäude regneten. „Sicher ist es
unserer Mädchen, das eigentlich zur Mutter fahren
gefährlich, aber wo sollen wir hingehen? Für unsere
will, wie gut sie aussieht, und schon geht sie mit
Mädchen ist es das einzige sichere Zuhause, das sie
ihm. Das Ende vom Lied: Ihr Selbstwertgefühl ist im
haben. Sicher insofern, dass ihnen dort niemand etKeller. Eine gemischte, öffentliche Schule? Auf keiwas Böses antut.“ Im vergangenen Sommer mussten
nen Fall.“ Shirley schildert Schicksale, die die Gäste
sie wegen der Gaza-Krise wieder einmal ihr Heim
in Neu-Isenburg fast zum Weinen bringen: Valeria
verlassen. „Aber die Regierung zahlt nicht für eine
kam vor sieben Jahren, mit 15. Die junge Russin war
Evakuierung“, klärt sie die ungläubig schauenden
schwanger vom Vater und bekam das Baby. Jetzt lebt
Zuhörer auf. „Ich habe mit der ganzen Welt telefosie wieder mit ihm zusammen, hat inzwischen zwei
niert, um das Geld dafür zusammenzukriegen, dass
gesunde Kinder mit ihm. Shirley hält Kontakt, sie will
die Mädchen aus der Gefahrenzone kommen.“ Dann
die intelligente junge Frau nicht aufgeben.
erklärt sie, dass sexuell missbrauchte Kinder und
Missbrauch und Misshandlung kommen auch in
Frauen spezielle Verhaltensmuster entwickeln, ihre
Israel in allen Gesellschaftsschichten vor, laut akSelbstkontrolle verlieren. Da der Missbrauch meistens
tuellen Studien ist ein Drittel aller Mädchen betrofin der Familie passiert, der Täter Vater, Bruder, Onkel
fen. Ein besonders krasser Fall: In einer religiösen
ist, keiner sie beschützt, fühlen sie sich schuldig: Du
Familie wird ein Mädchen von seinem sechsten bis
hast aufreizende Kleidung getragen, Du bist schlecht.
zum zwölften Lebensjahr missbraucht – von Vater
Wenn es zur Anzeige kommt und die Täter im Gefängund Großvater. Immer nach der Schule, immer im
nis landen, geben die Mütter oft den Töchtern die
Bad. „Sie schwieg jahrelang. Dann fing sie an zu
Schuld: „Du hast ihn verführt.“ Mit dieser Situation
schreiben. Sie machte einen guten Schulabschluss,
arrangieren sich die Mädchen, glauben, Männer mit
ging zur Armee. Der Vater wurde verurteilt, der
Sex kontrollieren zu können, nehmen Drogen, trinken,
Großvater starb.“ 2013 vor dem Familiengericht:
schneiden sich. „Jungen werden aggressiv, Mädchen
Der Freund der Mutter vergewaltigt deren Tochter.
richten die Aggression gegen sich selbst.“
Und die Mutter entschuldigt ihn: „Er war betrunken
und er wollte eigentlich mich. Ich war nicht da,
Schicksale, die man nie vergisst
da hat er sie genommen.“ Zeiten wirtschaftlicher
Krisen sind Hoch-Zeiten häuslicher Gewalt. Shirley
Gegen dieses innere und äußere Chaos arbeitet Carzieht ihr persönliches Fazit: „Es ist immer eine Frage
miya: Das Wohnheim gibt Struktur. Ob in der Schule
von Macht und Dominanz. Diese Männer wollen
oder in Haus und Garten, es gibt Aufgaben und
die jungen Frauen erniedrigen. Verglichen mit den
Pflichten, die erledigt werden müssen. „Ihr müsstet
Traumata ihres Lebens sind die Raketen aus Gaza gar
mal hören, wie sie manchmal fluchen“, lächelt Shir11
können wir sehen, wie die Stimmung schlecht wird,
dann kommt die Angst.“ Jetzt gibt es ein Haus, wo
die Älteren an Wochenenden oder nach der Armee
wohnen können. Aber für Möbel und Unterhaltung
müssen Shirley und ihre Kollegen betteln gehen.
Was ist Shirleys dringendster Wunsch? „Wir benötigen finanzielle Unterstützung für unsere 18- bis
25-Jährigen, damit wir ihnen ein sicheres Zuhause
bieten können, mit allem, was sie brauchen.“ 2015 will
das Team sein Therapiemodell in Buchform veröffentlichen: „Ich hoffe, es wird ein Bestseller!“ Wie geht
ihre Familie mit dem Workaholic Shirley um? „Sie hält
mich für meschugge – mir aber auch den Rücken frei.“
Die Begegnung mit Shirley Katzir hat die Gäste
mit viel Stoff zum Nachdenken versorgt. Noemi
­Staszewski wird die Freunde des Keren Hayesod
weiterhin über die Schicksale der Mädchen von
Carmiya auf dem Laufenden halten.
Shirley Katzir
Heimreise mit Hindernissen
nichts.“ Und vergleichbar mit den Traumata, die der
Holocaust verursacht hat.
Für Shirley hielt die Heimreise noch eine weniger
angenehme Überraschung bereit: Sie hatte bei
Turkish Airlines einen Rückflug über Istanbul nach
Tel Aviv gebucht. Plötzlich gab es im Flieger einen
Druckabfall, die Sauerstoffmasken wurden ausgelöst, Panik griff unter den Passagieren um sich: „Wir
dachten, wir würden abstürzen.“ Nach der Notlandung in Wien ist sie immer noch ganz schön fertig.
Dann aber hat sie Glück und erhält einen Platz in
einer Maschine, die direkt von Wien nach Tel Aviv
fliegt.
Angelika Brecht-Levy
Mit 18 kommt die Angst
Die Therapeuten und Sozialarbeiter in Carmiya sind
in DBT ausgebildet, Dialectical Behavioral Therapy,
sehr effizient bei Borderline-Persönlichkeiten. Sie
sind erfolgreich: 15 Mädchen haben einen höheren Schulabschluss, 13 sind bei der Armee, zwei
im Staatsdienst. „Mit 18 erlischt in Israel die Für­
sorgepflicht des Staates. Kurz vor diesem Geburtstag
Keren Hayesod gratuliert
zum Jubiläumsgeburtstag
Jakob Awerbuch
Abi Birnbaum
Maria Brauner
Fred Fischer
Fred Frydling
Pia Goldfinger
Peter Hoehmann
Prof. Konrad Klapheck
Mirjam Kon
Bernhard Melcer
Eva Pikton
Alexander Rosenkranz
Abraham Springer
Ronen Sznajder
Erika Zickmann
zur Hochzeit
Jonathan und Nadia Baar,
den Eltern Shlomo und Miriam Baar,
den Eltern Giora und Paulette
Padovicz sowie dem Großvater
Jerzy Kanal
ihres Sohnes Alon mit Biva
Familie Pultuskier
ihrer Kinder Tom und Sharon
Familie Ron und Zofia Jakubowicz,
Familie Prof. Dr. Leo Rubinstein
und Dr. Katja Rubinstein
ihres Sohnes Dany mit Hadar
Familie Borenstein
zur Geburt
ihres Enkelsohnes Nethanel
Meir und Carmela Widerker
sowie der gesamten Familie
ihrer Tochter Golda
Benjamin und Janine Skoblo
sowie der Familie Skoblo
und der Urgroßmutter Malvina Braun
ihrer Tochter Janey Sara Grace
Yves und Sandra Jachimowicz
ihres Sohnes Elias
Joscha und Simone Schwarzer,
den Großeltern
Lothar und Dagmar Schwarzer
sowie der Großmutter Judith Lan
12
ihres Enkelsohnes Leo
Henrik und Ely Pres
sowie der gesamten Familie
zur Bar-Mitzwah
ihres Sohnes Elias
Sabina und Vadim Fischmann
von Ezra
der Familie Judanin
von Justin
der Familie Schmerz
von Tom der Familie Sznajder
zur Bat-Mitzwah
von Alina der Familie Bricker
von Jaden der Familie Brandt
von Helena der Familie Barton
von Rafaela der Familie Chmiel
von Romy der Familie Meiteles
Magbit-Eröffnung Berlin
„Der Keren Hayesod ist da,
wenn er gebraucht wird“
Im Jugenddorf Ramat Hadassah im israelischen Kiryat
Tivon leben 280 Jugendliche. Unter ihnen war bis vor Kurzem auch Natalie, eine 18-jährige Frau mit schulterlangen
blonden Haaren. Sie hat mehrere Jahre in dem Internat
verbracht, nachdem ihre drogenabhängigen Eltern sich
nicht mehr um sie kümmern konnten. „Als ich hierher kam,
wusste ich, dass ich meinen Platz gefunden habe“, sagt sie
in einem Video, das bei der Magbit-Eröffnung im Berliner
Hotel InterContinental eingespielt wurde.
Der Abend war Natalie und allen Bewohnern des
­Jugend­dorfes Ramat Hadassah sowie anderen sozialen
Einrichtungen gewidmet, die der Keren Hayesod (KH)
in Israel fördert. Die jungen Menschen erhalten eine
schulische Ausbildung, Verpflegung, Unterkunft und
psychologische Betreuung. Die Spenden sorgen dafür,
­
dass die Kinder den Teufelskreis der Armut verlassen
können. Erziehung und Bildung integrieren sie in die
­israelische Gesellschaft.
Spenden zeigen Solidarität
Der KH-Gesandte Jacob Snir appellierte an die rund 120
Gäste des Abends, Solidarität zu zeigen und für die jungen
Menschen zu spenden, die ihre Eltern verloren haben,
­wegen Drogen- oder Alkoholproblemen in der Familie ihr
Zuhause verlassen mussten oder wegen eigener sozialer
Gefährdung die Betreuung in den Jugenddörfern be­
nötigen.
Zum Auftakt der neuen Spendensaison warf KH-Deutschland-Präsident Nathan Gelbart einen Blick zurück auf das
zu Ende gehende Jahr 2014: Es sei für die Menschen in
Israel, aber auch für die jüdische Gemeinschaft in diesem
Land und in Europa ein sehr bewegendes, ereignisreiches
und folgenreiches Jahr gewesen. „Ein Jahr, das unseren
Freunden in Israel Krieg, aber auch vielen jüdischen
Menschen außerhalb Israels Tod, Gewalt und Terror
­
­beschert hat. Ein Jahr, in dem Israel und die jüdische
­Gemeinschaft außerhalb Israels erfahren mussten, wie
viele Freunde sie haben beziehungsweise nicht haben –
auch hier in Deutschland. Ein Jahr, in dem wir einmal
mehr erkennen mussten, dass Bürger dieses Landes hier
ihres Lebens und ihrer Gesundheit nicht sicher sind, so
sie sich nach außen als Juden oder Freunde Israels zu
erkennen geben.“
Heimat für alle Juden
Der Staat Israel bleibe sicherer Heimathafen für alle jüdischen Menschen weltweit und habe dies bereits mit der
Aufnahme von Millionen Einwanderern und Flüchtlingen
unter Beweis gestellt. Es gebe keinen historisch vergleichbaren Fall: „Diese Lebensversicherung kann und wird es
nicht zum Nulltarif geben“, rief Gelbart in Erinnerung.
„Israel braucht uns nicht mehr und nicht weniger, als wir
Israel brauchen.“ Und diese Verbindung und Freundschaft
sei nicht nur mit Worten auszudrücken. Die finanzielle
Hilfe der jüdischen Gemeinschaft und ihrer christlichen
Freunde sei fester Bestandteil einer langjährigen Tradition
und Verpflichtung.
Diese Tradition würdigte auch Israels Botschafter Yakov
Hadas-Handelsman in seiner Rede. Die Spendensammel­
aktion habe stets dabei geholfen, den zionistischen Traum
zu verwirklichen. Auch angesichts aktueller Herausforderungen und der Raketenangriffe aus dem Gazastreifen im
vergangenen Sommer habe sich wieder einmal gezeigt,
dass Israel sich stets auf Keren Hayesod verlassen könne.
Die Hilfsorganisation sei sofort zur Stelle gewesen, als sie
gebraucht wurde, so Hadas-Handelsman: „Das ist es, was
Keren Hayesod auszeichnet.“
Mit Taten an Israels Seite
Ein weiterer Ehrengast, Israels Innenminister Gilad Erdan,
informierte über Bedrohungen durch Krieg, Terror und
Antisemitismus, über schwere Zeiten für Israel und Juden
in aller Welt. Der 44-jährige Rechtsanwalt ist seit Jahren
der engste Vertraute von Benjamin Netanjahu. Er lobte die
Arbeit von Keren Hayesod und sagte im Namen der Regierung Dank für die Unterstützung derjenigen, die „nicht nur
mit Worten, sondern mit Taten“ an Israels Seite stünden.
Erdan ist der wohl einzige israelische Minister, der um
die Schließung seines Ministeriums (für Heimatschutz)
bat, um Doppelstrukturen zu vermeiden und Steuergelder
zu sparen. Vorher war er als Umweltminister erfolgreich:
Ein bereits genehmigtes Tourismusprojekt an einem der
schönsten Strände wird zugunsten eines Nationalparks
weichen müssen.
Fotos: Alice Forberg
In Berlin stellte Erdan seine Prioritäten klar: zuerst der
Abbau des iranischen Atomprogramms, dann die ZweiStaaten-Lösung. Im Rahmen eines Friedensvertrags würde
Israel auf manche Gebiete verzichten, und einige jüdische
Siedler könnten unter palästinensischer Hoheit leben.
Den palästinensischen Terror will er mit „Null Toleranz“
ebenso wie jegliche Diskriminierung arabischer Israelis
bekämpfen. Sieht er sich als Nachfolger Netanjahus? „Ich
rede darüber nicht, aber natürlich habe ich langfristige
Träume.“
Matti Caspi als Dessert
Eine der konkreten Spendenaktionen des Keren Hayesod
wurde bei der Magbit-Eröffnung besonders gewürdigt:
die Renovierung der Heimstätte David Ben Gurions in Sde
Boker. Sie war durch die finanzielle Unterstützung der
Berliner Familien Drimmer und Prajs ermöglicht worden
(siehe Seite 5 ff.). Spenderin Norma Drimmer betonte
nochmals, dass es ihr und ihrem Bruder eine Ehre gewesen
sei, dieses wichtige Vorhaben zu unterstützen und dem
Staat Israel auf diese Weise etwas von dem zurückzugeben, was sie und ihre Familie erhalten hätten.
Nach den Reden und einem festlichen Dinner gab es,
sozusagen als Dessert, den Auftritt der israelischen Musiklegende Matti Caspi. Bei dem einstündigen Konzert
präsentierte er einige seiner bekanntesten Lieder, darunter
„Brit Olam“, „Mischehu“ oder „Hine, hine“, solo am Piano
und an der Gitarre.
JA/abl
Keren Hayesod Stuttgart
Vom Arabischen Frühling zum Arabischen Winter
Martin Widerker, Michael Kashi, Erez Katz und Udi Lehavi.
Zur Feier der Magbit-Eröffnung im November gab es
in Stuttgart das gewohnte Bild: ein voll besetzter Saal
in der IRGW (Israelitischen Religionsge­meinschaft
Württembergs), die Gäste bester Laune, ein interessantes Programm. Gemeindevorstands­
mitglied
Michael Kashi betonte die ­Verbundenheit mit Israel
und mit dem Keren Hayesod (KH), die sich während
des jüngsten Gaza-Konflikts noch verstärkt habe.
Es sei eine Selbstverständlichkeit gewesen, Spendenaufrufe der israelischen Hilfs­organisationen zu
unterstützen, die vor allem Schutz der Zivilbevölkerung dienen sollten.
Gastredner Oberst Erez Katz, israelischer Verteidigungsattaché, schilderte die militärischen Herausforderungen der kommenden Jahre. Gerade und
vor allem in Hinblick auf die instabile Umgebung
Israels. Katz sagte: „Der Arabische
Frühling ist zum Arabischen Winter
geworden.“
Martin Widerker, KH-Vorsitzender
und Gastgeber der Veranstaltung,
entrüstete sich über Medienkampagnen, die sich wesentlich gegen
Israel richteten. Er bezeichnete sie
als „Lügen-Industrie. Die Weltmedien sind durchtränkt von Lügen,
die von akademischen Antisemiten
über Israel verbreitet werden“.
Da machten deutsche wie auch
internationale Medien, so etwa
der „Guardian“ in England, keine
Ausnahme. Das Magazin „London
Review of Books“ habe allein 92
Artikel über Israel veröffentlicht. 91
davon waren nach Widerkers ÜberFoto: KH zeugung Artikel negativer Natur.
Allmählich platze diese Lügenblase, denn die Menschen sähen das Morden von ISIS-Kämpfern in
Syrien und Irak. „Klar denkende Menschen geben
nicht Israel die Schuld für dieses Unheil“ und wüssten, dass der israelisch-palästinensische Konflikt
„nur als Plattform für weltweite Hetze gegen Juden“
genutzt werde.
Dagegen gebe es nur ein Mittel: Israel zu stärken.
„Deshalb helfen Juden und Nichtjuden in aller Welt
Israel, deshalb gibt es den Keren Hayesod, der uns
allen ermöglicht, die Hilfe zu leisten“, warb Widerker. „Das Gefühl, Israel geholfen zu haben, ist und
bleibt ein Geschenk – ein Geschenk Gottes“, führte
er unter Beifall aus, dem 16.800 Euro an Spenden
folgten.JA/abl
Konzertreihe mit Geige und Gitarre
Alexey Kochetkov wurde in Russland geboren. Erst
als Jugendlicher hat er erfahren, dass er Jude ist. Für
ihn öffnete sich eine ganz neue Welt. Vor allem, als
er zum ersten Mal von den Aktivitäten der Jewish
Agency in seiner Heimat hörte. Er informierte und
engagierte sich, was dazu führte, dass er sich beim
SELAH-Projekt des Keren Hayesod einschrieb und
als Student nach Israel ging. Seine Eltern blieben
in Russland, seine Schwester hat später ebenfalls
Alijah gemacht.
Auch in Israel hat der Keren Hayesod Alexey weiter
begleitet. So kam er in den Genuss von Stipendien
und nahm am Programm für allein stehende Soldaten teil. Da Alexey sehr musikalisch ist und schon
als Kind virtuos Geige spielen konnte, erhielt er
Unterstützung, um sich als junger Musikkünstler
zu etablieren. Seit einem Jahr lebt und arbeitet
„Aletchko“ in Berlin.
Die reine Klassik, mit der er aufgewachsen ist, hat
er inzwischen hinter sich gelassen. Das aktuelle
Programm von Aletchko heißt „From Israel with
Love“ und stellt den Zuhörern die Vielfalt der zeitgenössischen Musik aus diesem Teil der Welt vor. In
der Presse heißt es: „…fabelhafte Mischung aus russischer Virtuosität und mediterranem Charakter.“
Begleitet von Gitarrist Cristian Varras Schuda hat
der 30-Jährige im Herbst 2014 eine Reihe von
Konzerten für den Keren Hayesod gegeben. Ob in
Berlin oder Lörrach, Stuttgart oder Crimmitschau,
München, Weinheim, Memmingen, Bamberg oder
Nürnberg - wo immer die beiden spielten, haben sie
das Publikum begeistert.
KH
16
Keren Hayesod München
Bräuhaus-Brunch im Kreis
der Spender-Familie
Mit freundlicher Unterstützung der Bank Mizrahi Tefachot
(drittgrößtes Bankhaus Israels) lud der Keren Hayesod
seine Spender zu einem Familienbrunch ins Tegernseer Tal
Bräuhaus im Herzen der Münchner Altstadt ein.
Die urige und freundliche Atmosphäre in dem erst 2013
eröffneten Traditionsgasthaus zusammen mit der guten
Laune der Spender und ihrer Kinder garantierten lustige
Stunden, zum runden Genuss trugen auch die Spezialitäten
der Küche bei.
KH
KH-Projekt „Bike4Dignity“: Radeln vom Pazifik zum Atlantik
Die Würde der letzten Jahre
70 Jahre nach Kriegsende und der Befreiung von
Auschwitz gibt es noch 193.000 Holocaust-Überlebende in Israel. Ungefähr 50.000 von ihnen leben
unter der Armutsgrenze und eine noch größere
Zahl leidet unter körperlichen und psychischen
Problemen, die meisten eine direkte Folge der
­Leiden während des Nationalsozialismus.
Udi Lehavi vom Keren Hayesod in München, begeisterter Radfahrer und nie um eine Idee verlegen,
wenn es darum geht, Menschen in Israel zu helfen,
hat einen sehr persönlichen Grund, die Stiftung zu
unterstützen: „Meine Mutter Aviva sel. A. war unter denjenigen, die um ihre Freiheit im Warschauer
Getto gekämpft haben. Sie hat Majdanek überlebt
und ist nach dem Krieg nach Israel gekommen. Ich
glaube, dass es unsere Pflicht ist, alles zu tun, was
wir können, damit die Überlebenden ihre letzten
Jahre in Würde verbringen können.“ Deshalb ist
er am 6. März in San Diego/Kalifornien am Pazifik
gestartet. Am 27. April will er St. Augustine in
Florida am Atlantik erreichen, wo die Tour endet;
alles in allem eine Distanz von 4500 Kilometern.
Udi macht Pause in kalifornischer Sonne.
Welches Ziel hat er sich ausgerechnet?
„Mit der Bike4Dignity-Herausforderung möchte ich für dieses wichtige
Projekt von Keren Hayesod 18.000
Euro (18 = CHAI, was Leben auf
Hebräisch bedeutet) sammeln.“
Was wird die Spende bewirken?
Bedürftige erhalten unmittelbare Hilfe wie lebenswichtige
ärztliche Behandlungen. Das
Geld sorgt dafür, dass ihre Hilfsmittel nicht gestrichen werden,
weil sie selbst die Rechnungen
nicht bezahlen können. Zu den dringenden medizinischen Hilfen gehören
Zahnbehandlung, Medikamente, Brillen,
Hörgeräte, Gehhilfen und Behandlungen,
die nicht von der Gesundheits- oder
der Sozialfürsorge in Israel gedeckt
werden. Notwendige Rechnungen
für Betriebs- und Hilfsmittel,
Steuern und, in einigen Fällen,
Schulden werden beglichen.
Die Betreuer kümmern sich
auch um kleine Wünsche,
deren Erfüllung das Leben der
alten, oft hilflosen Menschen
ein wenig leichter macht.
Durchschnittlich hat ein individuelles Hilfspaket einen Wert von 1800
Euro. www.bike4dignity.com KH
Keren Hayesod/Maccabi München
Fahrradtour im Dauerregen für den guten Zweck
Bereits zum zweiten Mal luden Maccabi München
und der Keren Hayesod zu einer Fahrradtour zugunsten krebskranker Kinder in Israel ein. Trotz
strömenden Regens sammelten sich etliche unermüdliche, engagierte Sportler rings um Udi Lehavi.
Während deren Familien und Freunde in den warmen Räumen des Maccabi-Vereinshauses warteten,
ließen sich die Radler nicht davon abhalten, die geplanten 30 Kilometer auch durchzuradeln. Und das
Schönste: Nach dem Ende der Tour waren sich alle
Teilnehmer einig, in diesem Jahr wieder gemeinsam
in die Pedale zu treten!
KH
18
Abraham Springer feiert 90. Geburtstag
Ein Bewohner des letzten jüdischen Stetl
Abraham Springer hat am 1. Januar seinen 90.
Geburtstag gefeiert. Leitmotiv seines spannenden
Lebens war und ist das Engagement für Israel. 1965
war er bereits Mitglied des KH Berlin Komitees, zwei
Jahre später wurde er ins Präsidium gewählt. Die
große Spendenkampagne nach dem Sechs-TageKrieg hat er aktiv miterlebt. Er wurde als erster
Deutscher mit dem Yakir-Preis des KH geehrt.
Diese besondere Auszeichnung erhielt er für seine
„herausragende Führungspersönlichkeit und seine
Großzügigkeit als Spender“.
Will man Abraham Springer ein wenig näher
kennenlernen, sollte man sich „Transit Berlin“ anschauen. Der Dokumentarfilm erinnert an einen
prägenden Teil seines Lebens. Die Orte, an denen
die Geschichte spielt, gibt es nicht mehr. Sie handelt von jüdischen Flüchtlingen aus Osteuropa, die
nach dem Krieg in Berlin Station gemacht hatten.
Die sogenannten Displaced Persons (DP) - heimatlose Menschen - fanden bis 1948 in drei Lagern in
Berlin eine erste Bleibe: in Wittenau, Mariendorf
und Schlachtensee. Berlin war der Knotenpunkt
ihrer Weiterreise. In den Lagern warteten sie auf
die Gründung des Staates Israel, auf ein Visum für
Amerika oder Australien. Oder einfach nur darauf,
in Berlin sesshaft werden zu können.
nichtung der Juden beschlossen wurde, begann
1946 neues jüdisches Leben. Lala Süsskind, die im
Lager Eichborndamm, und Zeit-Herausgeber Josef
Joffe, der in Schlachtensee gelebt hatte, waren
damals Kleinkinder. „Es war ein Neubeginn unter
dem Schutz der Amerikaner, von dem ich nur gute
Erinnerungen behalten habe“, sagte Springer bei der
Erstaufführung des Films. Zu viert bewohnten sie
ein 20 Quadratmeter großes Zimmer, zwei Betten
konnten tagsüber weggeklappt werden. Für Essen
und Kleidung sorgten die Amerikaner gemeinsam
mit verschiedenen Hilfsorganisationen.
Jüdisches Leben im Aufbruch
So wie Abraham Springer. Er war 20 Jahre alt, als er
mit Mutter, Bruder und Schwester über Stettin aus
Polen flüchtete und im „DP-Lager Düppel Center“
in Schlachtensee ankam. „90 Prozent der überlebenden Juden wollten das Land verlassen, die Vergangenheit hinter sich lassen“, erzählt er im Film.
Er erkundigte sich, wie er am besten ­aus­wandern
könnte und hörte das erste Mal vom L­ager in
Schlachtensee. Nur einen Steinwurf entfernt vom
Haus der Wannsee-Konferenz, wo 1942 die Ver-
Im „Stetl Schlachtensee“ wurde Jiddisch gesprochen, gekocht und gebetet wie in Polen. Überhaupt
gab es nichts, was es nicht gab. Alle Ideologien
und religiösen Strömungen waren vertreten. Es
wurde geheiratet, es wurden Kinder geboren und
Keren Hayesod
Vereinigte Israel Aktion e.V.
Magbit
Die Keren Hayesod Familie und alle seine Freunde in Deutschland und in Israel
senden dem Preisträger des Yakir-Keren-Hayesod-Preises
Keren Hayesod Hauptbüro:
Budapester Straße 41
D - 10787 Berlin
Fon:+49 (0)30 - 88 71 93 3
Fax:+49 (0)30 - 88 71 93 50
[email protected]
www.keren-hayesod.de
Abraham Springer
die herzlichsten Glückwünsche zum 90. Geburtstag.
Mazal Tov – bis 120!
Keren Hayesod
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arbeitet beim Sp ather. Das gefällt mir richtig
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den Rosinenbombern die Stadt Richtung Westdeutschland, von wo aus die meisten später nach
Israel weiterzogen.
beschnitten (zeitweise lebten bis zu 850 Kinder in
Der Film geht dann zurück zur Ankunft der FlüchtSchlachtensee), und es gab Schulen, Sportvereine,
linge. Er zeigt, wie Juden mit Unterstützung der
Zeitungen, Orchester, ein Arbeitsamt, ein Kinderzionistischen Fluchthilfeorganisation „Bricha“ auf
heim, eine Krankenstation und das jiddische Theater
Lastwagen, hinter Benzinfässern versteckt, aus
„Baderech“, das gute Kritiken in der Berliner Presse
Stettin nach Berlin geschmuggelt wurden. Wie sie
bekam. „Mitm Wandersztok in Hand“, „Nathan der
es schafften, im Land der Täter den Neuanfang zu
Weise“ und „Die Nazis in der Hölle“ – eine wahnwitwagen. Die ehemaligen Bewohner sagen, dass das
zige Hitlerparodie auf Jiddisch – wurden gespielt, in
DP-Lager in Schlachtensee das „letzte jüdische
der Aula einer Schule in Zehlendorf.
Stetl auf deutschem Boden“ war. Sie erzählen, wie
sie „draußen“ in der zerstörten Stadt mit Russen
Auch die „Haganah“ war im Lager aktiv und warb
oder Berlinern (von denen sie „Paketjuden“ genannt
Kämpfer an, die hier eine paramilitärische Ausbilwurden) handelten, mit Waren aller Art aus dem gut
dung bekamen. Die jungen Zionisten waren auch
bestückten Flüchtlingslager, in dem es alles gab,
die ersten, die sich auf den Weg nach Palästina
genug Kleidung und Verpflegung. „Die Hälfte von
machten, nachdem im November 1947 die Zweiuns hat Handel betrieben“, sagt Abraham Springer.
staatenlösung in greifbare Nähe rückte. Als Ben
Auch wenn es manchen nicht gepasst habe, er habe
Gurion im Mai 1948 den Staat Israel ausrief, hielt
schließlich Geld verdienen müssen.
es auch sonst niemanden mehr in den Camps. Autokorsos fuhren hupend durch die Innenstadt und die
Abraham Springer ist in Berlin geblieben. Beim Tanz
ganze Nacht wurde getanzt. „Wir waren unter uns
im Lette-Haus lernte er seine Frau Jutta sel. A. kenund voller Hoffnung“, fasste Abraham Springer das
nen. Sie trat zum Judentum über, 1953 heirateten
Leben im DP-Lager zusammen.
sie. Der Textilkaufmann hatte mehrere Geschäfte in
Berlin unter dem Namen „Eva-Moden“. Über seinen
Flüchtlinge in Rosinenbombern
Leidensweg unter den Nationalsozialisten spricht er
nicht. Seinen drei Kindern und seinen Enkelkindern
Als die Blockade Berlins im Jahr 1948 begann, wurschärft er allerdings ein: „Sobald eine Diktatur naht,
den die drei DP-Lager aufgelöst. Schätzungsweise
verlasst so schnell es geht das Land.“
120.000 Flüchtlinge hatten bis dahin in Berlin
L’chajim, Abraham Springer, und bis 120 wie 20!abl
Station gemacht. Die letzten 6000 verließen mit
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Wir wünschen allen Mandanten, Freunden und Bekannten
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20
Keren Hayesod Berlin: Zwei Spender stellen sich vor
Sie sind Geschäftspartner. Wie kommt es, dass Sie
sich gemeinsam über den Keren Hayesod für Israel
engagieren?
Caren Rothmann: Als geschäftsführende Inhaber
der „David Borck Immobiliengesellschaft“ sehen wir
beide neben unserem wirtschaftlichen Engagement
gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern
auch soziales Engagement als enorm wichtig an.
Wir halten uns für privilegiert und geben über
Spenden und die Unterstützung von Organisationen
wie Keren Hayesod gern etwas zurück - bereits seit
unserer Unternehmensgründung 2010.
David Borck und Caren Rothmann.
David Borck: Meine Mutter hat die Shoah überlebt. Von klein auf weiß ich um die Bedeutung
Israels als Zufluchtsort für die Juden in aller Welt.
Ich war in der ZJD und besuchte als Jugendlicher
Machanot. Israel war und ist bis heute mein innerer
Sehnsuchtsort - umso glücklicher bin ich, dass ich
meine Geschäftspartnerin Caren Rothmann mit der
Begeisterung zu Israel anstecken konnte.
Foto: Privat
schenken der Organisation unseren vollen Respekt
und unser Vertrauen – wir können sichergehen, dass
das Geld dem richtigen Zweck zugutekommt und
Keren Hayesod es an der richtigen Stelle einsetzt.
Wo liegt der Schwerpunkt Ihres Engagements?
Es gibt verschiedene Organisationen, die Israel
unterstützen. Wieso haben Sie sich für den Keren
Hayesod entschieden?
Caren Rothmann: Uns liegen besonders Kinder und
Jugendliche am Herzen. Wir wollen sie unterstützen
und ihnen die Chancen ermöglichen, die wir so ganz
selbstverständlich erfahren haben. Wir setzen uns
vor allem für das Thema Bildung ein. Wir sind in
Frieden und einer heilen Welt aufgewachsen und
möchten das auf diese Art zurückgeben. Das jüdische Volk wird seit Jahrhunderten weltweit verfolgt
und wegen seiner Religion getötet - Israel ist sein
einziger Zufluchtsort. Der Keren Hayesod ist die
weltweit bekannteste Organisation für Projekte in
Israel – sie sichert die jüdische Zukunft.
David Borck: Gerade jetzt, in Zeiten des deutlich aufkommenden Antisemitismus in Europa, der Morde in
Kopenhagen, Brüssel und Paris, ist es uns unerlässlich wichtig, jederzeit zu 100 Prozent zu Israel zu
stehen und das Land zu unterstützen. Wir halten den
Keren Hayesod für genau die richtige Organisation,
um uns finanziell mit der „David Borck Immobiliengesellschaft“ zu engagieren und auf diesem Weg
der negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Wir
Caren Rothmann wurde 1963 in München geboren
und lebt seit 1991 in Berlin. Sie baute mehrere
Firmen auf und ist seit 2004 auf den Ankauf von
Immobilien spezialisiert. David Borck, Jahrgang
1965, ist seit über 30 Jahren als Immobilienmakler tätig. Mit 44 begann er, Hebräisch zu lernen.
Mittlerweile spricht er die Sprache fließend. Beide
haben Cross-Fit für sich entdeckt und nutzen den
Sport als Ausgleich zur Arbeit.
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Caren Rothmann: Mir imponiert, wie sehr Juden
das Leben jedes Einzelnen achten und alles dafür
geben, um es zu retten – zum Beispiel der Austausch
eines Soldaten gegen die Freilassung von mehr als
100 Palästinensern. Israel ist der einzige demokratische Staat im Nahen Osten, er garantiert allen
Einwohnern die Menschenrechte.
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Familie Apt und Familie Levin
wünschen Keren Hayesod
viel Erfolg und ein koscheres Pessach 5775.
21
Keren Hayesod Hamburg
Magbit-Eröffnung unterstützt
gefährdete Kinder und Jugendliche
Halt fand in ihrem Leben: eine sehr persönliche,
bewegende Geschichte.
So konnten die rund 150 Gäste nicht nur einen
abwechslungsreichen, kurzweiligen Abend erleben,
sondern wurden auch Zeuge der Wiederbelebung
der Keren Hayesod Aktivitäten in Hamburg, um
die sich Philipp Stricharz LL. M. Eur., der neue Vorsitzende des dortigen Magbit, besonders verdient
gemacht hat.
KH
Natalies (l.) Lebensgeschichte rührte die Gäste an.
Großer Bahnhof in der Hamburger Joseph-Carlebach-Ganztagsschule: Statt Schülern empfing die
historische Talmud-Tora-Realschule im Grindelviertel die Gäste der Magbit-Eröffnung, die Keren
Hayesod, Jüdische Gemeinde, Jüdisches Bildungshaus, die Jewish Business Angels und der Ebenezer
Hilfsfonds e.V. gemeinsam feierten.
Ehrengast war neben dem stellvertretenden israelischen Minister für den Umweltschutz, Ofir Akunis,
das Mädchen Natalie. Sie lebt in einem der Jugenddörfer, die die Jewish Agency und der Keren Hayesod
fördern. Sie erzählte, wie sie aus der Bahn geworfen
und dann dort aufgefangen wurde, wie sie wieder
Vize-Umweltminister Ofir Akunis (links) überreicht
Hinrich Kaasman, Vorsitzender des Ebenezer
Hilfsfonds Hamburg, den „Keren Hayesod Shield“
für seine großen Verdienste um den
Keren Hayesod und Israel.
Fotos: KH
Der Keren Hayesod Deutschland
trauert um seine langjährigen Freunde und Förderer
und drückt allen Hinterbliebenen sein tief empfundene Beileid aus.
Keren Hayesod Hauptbüro:
Budapester Straße 41
D - 10787 Berlin
Fon:+49 (0)30 - 88 71 93 3
Fax:+49 (0)30 - 88 71 93 50
[email protected]
www.keren-hayesod.de
Anna Bober sel. A.
Nahary Chava sel. A.
Jakob Jarzabek sel. A.
Josette Levie-Kain sel. A.
Lydia Pleitz sel. A.
Sara Rajber sel. A.
Mania Salzberg sel. A.
Tamara Schmerz sel. A.
Ela Hynda Koppel sel. A.
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