46 Toggenburg Samstag, 13. Februar 2016 «Hirschen» ist ausgezeichnet Treffpunkt Bibliothek ist beliebt MOSNANG. Die Leserinnen und Leser der Bibliothek Mosnang liehen sich im vergangenen Jahr 12 818 Medien aus. 10 261 Ausleihen wurden während der öffentlichen Ausleihe gezählt, 1557 Ausleihen gingen an Schulklassen und rund 1000 Ausleihen wurden digital getätigt. 7434 Medien aller Art bilden aktuell den Gesamtbestand und sind im Online-Katalog www.bvsga.ch abrufbar. Die Bibliothek Mosnang ist angeschlossen an die Digitale Bibliothek Ostschweiz www.dibiost.ch. Dort stehen digitale Medien für den Download auf die elektronischen Lesegeräte bereit: Bücher, Hörbücher, Musikalben, Zeitungen und Zeitschriften. Benötigt wird eine gültige, bezahlte Benutzerkarte der Stammbibliothek. Spannende Begegnungen Nicht nur Ausleihzahlen bestätigen den Erfolg der Bibliothek, sie ist auch ein Ort, wo man sich gerne aufhält. So liessen sich Erwachsene am «BüecherZmorge» im Frühjahr von den Frühlingsneuheiten auf dem Büchermarkt zum Lesen inspirieren, oder sie nutzten an fünf Samstagen im Büchercafé die Gelegenheit Buchneuheiten zu entdecken. Mütter mit ihren Kleinkindern kamen zu den Buchstart-Treffen und entdeckten Freude mit Versen und Spiel. Radiohörer erhielten mit Radio SRF Musikwelle Eindrücke aus Mosnang. Auch in der Bibliothek wurden Aufnahmen gemacht. Die Sendung «Wortschatz» durfte mit fünf Morgengeschichten der Bibliothekarin Heidi Büchel bereichert werden. Das Echo auf die Geschichten aus Mosnang war langanhaltend. Krimifans waren im Sep- Bild: pd Die Bibliothek Mosnang hat zahlreiche Kinderbücher. tember begeistert. Krimiautorin Mitra Devi war zu Gast und las aus ihren mörderischen Geschichten, während die Schauspielerin Barblin Leggio das Gelesene packend in Szene setzte. Kindergruppen kamen in den Herbstferien in den Genuss des Geschichtenhörens. Sie hatten aus dem Angebot des Ferienpasses den Erlebnisweg Märchen gewählt. Die Erzählerinnen begeisterten mit liebevoll gestalteten Erzählplätzen und spannenden Geschichten. Viele Familien kamen Ende November zur Ausgabe der Weihnachtsbücher. Die Kinder hörten im Erzähltheater weihnachtliche Geschichten, im Malzimmer wurde gezeichnet und im Bibliothekscafé bediente eine Schulklasse die Gäste. Blanca Imboden kommt Auch dieses Jahr sind wieder spannende Begegnungen geplant. Büecherzmorge, Buchstart-Treffen, Büechercafés und die Weihnachtsbücherausgabe bleiben beliebte Events im Jahresprogramm. Die Schriftstellerin Blanca Imboden wird am 7. September in der Bibliothek Mosnang zu Gast sein. Man darf gespannt sein auf die lebhafte Romanerzählerin aus der Innerschweiz. (pd) In dieser Woche massen sich fünf Stammgäste mit ihren Lieblingsrestaurants in der Fernsehsendung «Mini Beiz, dini Beiz». Der «Hirschen» in Bütschwil ging dabei als Sieger hervor, zusammen mit zwei anderen Restaurants. SABINE SCHMID BÜTSCHWIL/NESSLAU. Wirt Markus Güntensperger vom «Hirschen» in Bütschwil und Stammgast Köbi Rutz aus Nesslau kennen sich schon seit langem. Die grösste Gemeinsamkeit ist die Jagd. Doch Rutz schätzt auch das Essen aus Güntenspergers Küche. Dass die beiden nun beim Restaurant-Wettbewerb «Mini Beiz, dini Beiz» mitmachten, war ein Zufall. Bei einem gemeinsamen Jagdausflug habe er Markus Güntensperger aufgezogen, er habe ihn zur Fernsehsendung angemeldet, erzählt Köbi Rutz. Das war aber ein Jux. Umso mehr habe er gestaunt, als ihm Markus Güntensperger einige Wochen später gesagt habe, der «Hirschen» sei zu ebendieser Sendung eingeladen worden. Die beiden haben daraufhin beschlossen, gemeinsam teilzunehmen. Zwölf Stunden im Restaurant Wer seine Mitbewerber und welches ihre Stammbeizen waren, erfuhr Köbi Rutz erst beim ersten Treffen. Mit den anderen Gästen – unter ihnen war Willy Bosshard aus Lichtensteig mit dem «Rössli» in Kirchberg und Joseph Koch mit dem «Bären» in Bazenheid – habe er sich gut verstanden. «Wir haben eine spannende Woche erlebt», sagt Köbi Rutz. Interessant sei für ihn auch gewesen, die sehr professionelle Arbeit des Fernsehteams mitzuerleben. Während er an vier Abenden als Gast einfach am Tisch Platz nehmen konnte, musste er am Donnerstag in die Rolle des Gastgebers schlüpfen. Den Nachmittag verbrachte Köbi Rutz mit dem Wirtepaar Vreni und Markus Güntensperger beim Vorbereiten. Dabei wurden Aufnahmen des Restaurants gemacht, zudem besorgten der Wirt und der Gast einige Zutaten für das abendliche Menu. Ab 18 Uhr galt es dann die Gäste Bild: Screenshot SRF Stammgast Köbi Rutz (Bildmitte) fühlt sich wohl bei Vreni und Markus Güntensperger im «Hirschen» in Bütschwil. zu bewirten. Köbi Rutz und das «Hirschen»-Team haben ihre Aufgabe mit Bravour bestanden. Einmal 9 und dreimal 8 – Total 33 Punkte verteilten die Gäste am Schluss für den Rehrücken und das Dessert: Orangenlikör-Parfait mit warmem Schoggikuchen. Damit erzielte der «Hirschen» in Bütschwil am meisten Punkte. Diese Ehre gab es auch für die «Krone» in Jonschwil und das «Time-Out» in Niederuzwil. Für das «Rössli» in Kirchberg gab’s 32 Punkte, der «Bären» in Bazenheid erhielt 29. Besuch der Jagdhorngruppe Erst am vergangenen Donnerstag, als die Sendung ausgestrahlt wurde, hat Köbi Rutz das Ergebnis des langen Drehtages gesehen. Er habe «Mini Beiz – dini Beiz» gemeinsam mit Güntenspergers im «Hirschen» angeschaut. «Ich bin mehr als zufrieden», sagt er danach. Die Sendung sei so herausgekommen, wie er es sich vorgestellt hatte. Die Sequenz mit dem Einkauf ist gänzlich gestrichen worden. Jedoch kamen die Stammgäste und die Fernsehzuschauer in den Genuss eines Ständchens der Jagdhorngruppe Toggenburg. Köbi Rutz ist selber Mitglied dieser Gruppe, hat aber nicht mitgespielt. Gestaunt hat wohl mancher, dass Köbi Rutz ausgebildeter Bäcker-Konditor ist. Seine Spezialität sei Schwarzwäldertorte, ver- riet Wirtin Vreni Güntensperger. Das hätte sie wohl besser nicht gesagt, sagt Köbi Rutz lachend. Bereits kurz nach der Sendung habe er diesbezüglich Reaktionen erhalten. So habe er beschlossen, am Samstag, 19. März, im «Hirschen» in Bütschwil Schwarzwäldertorte zu backen. Keine Überraschungen Keine Überraschungen gab es für das «Hirschen»-Team bezüglich der Kommentare der anderen Stammgäste. Köbi Rutz hat selber erfahren, dass die Beurteilung schwierig ist. «Vieles ist eine Frage des Geschmacks», sagt er. Wenn man etwas gern habe, dann beurteile man es sicher besser, als wenn etwas aufgetischt werde, was man nicht mag. Ihm sei es bei der Kritik darum gegangen, ehrlich zu sein. «Ein Fachmann schaut die Dinge aber vielleicht anders an als ich und kann das Urteil nicht nachvollziehen.» Die Bewertungsskala setzte er zwischen sieben und neun an. «Die Höchstnote zehn zu erreichen, ist in meinen Augen unmöglich», sagt Köbi Rutz. In jeder Sendung müssen die vier Punkte Ambiente, Service, Essen sowie Preis/ Leistung beurteilt werden. Gleich überall eine Topleistung zu bringen, sei unmöglich. Daher wertet er die 33 Punkte für den «Hirschen» als sehr gut und ist entsprechend zufrieden. Lehrling zimmert Kulturgut Der angehende Zimmermann Patrik Huser baut als Lehrabschlussarbeit ein neues Wasserrad für die Sägerei im Hätschberg. In stundenlanger anspruchsvoller Arbeit hat er so dazu beigetragen, ein Stück Kulturgut der Region zu erhalten. MIRJAM BÄCHTOLD BÜTSCHWIL. Patrik Huser beugt sich über ein grosses Holzrad und schraubt Speichen daran fest. Er trägt Zimmermannshosen und eine Axt als Ohrstecker. Der Zimmermannslehrling aus Necker ist dabei, seine Abschlussarbeit fertigzustellen: ein neues Wasserrad für die Sägerei im Hätschberg. Adrian Scherrer. Er sorge so für den Erhalt eines Zeitzeugen, mit dem neuen Wasserrad könne man den Besuchern der Schausägerei im Hätschberg zeigen, wie früher gearbeitet wurde. «Diese Arbeit hat kulturellen Wert für unsere Region.» Das alte Wasserrad hat Patrik Huser am vergangenen Freitag abgebrochen, weil es morsch und kaputt war. Es diente ihm dennoch als Vorlage für sein Wasserrad. Das alte Rad wurde 1983 vom Zimmermeister Leonhard Lehmann gezimmert. Die Sägerei ist aber wesentlich älter: 1580 ist sie erstmals im Stiftsarchiv St. Gallen erwähnt. Bis 1943 wurde sie gewerbsmässig mit Wasserkraft betrieben. Die Säge schaffte damals etwa vier Schnitte pro Stunde bei einer Leistung von ungefähr 1,5 Kilo- Einzigartige Gelegenheit Die Idee zu dieser Arbeit hatte Adrian Scherrer von der Museumsgesellschaft Bütschwil. Er war selbst Zimmermann und fragte beim Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg an, ob ein Lernender diese anspruchsvolle Aufgabe übernehmen möchte. Patrik Huser meldete sich auf diesen Aufruf. «Ich fand es reizvoll, etwas Einzigartiges herzustellen. Ich glaube nicht, dass ich so einen Auftrag ein zweites Mal erhalten werde», sagt der 18-Jährige. Die Abschlussarbeiten von anderen Zimmermannslernenden sind oft Dachstuhl- oder Treppenmodelle. «Patrik Huser kann mit dem Wasserrad etwas Sinnvolles produzieren, einen Gebrauchsgegenstand», erklärt watt. Heute dient sie nur noch als Schausägerei. Fünf Meter misst der Durchmesser des neuen Rades. Patrik Huser hat die Pläne selbst gezeichnet aufgrund Fotografien des alten Rades. Es war eine Herausforderung für ihn, weil er die Pläne von Grund auf neu zeichnen musste. Auch Schablonen musste er entwerfen, weil es keine vorgefertigten Formen gab. Viel Freizeit geopfert Bild: Mirjam Bächtold Etwa 250 bis 300 Stunden Arbeit hat Patrik Huser in das neue Wasserrad investiert. Patrik Huser hat die vielen Stunden, die er in seinen Ferien und an Wochenenden am Wasserrad gearbeitet hat, nicht gezählt. Er schätzt, dass es etwa 250 bis 300 Stunden waren. Nun ist das Rad aus den wasserresistenten Hölzern Lärche und Eiche fast fertig. Adrian Scherrer lobt die Arbeit des Lernenden. «Er hat das Rad sehr liebevoll und gut gebaut und auch auf die Ästhetik geachtet, obwohl es später im Wald steht und nicht als Schaustück in der Stube.» Bevor das Wasserrad aber die Sägerei betreiben wird, ist es in der Schaustückausstellung am BWZT in Wattwil vom 14. bis 23. März zu sehen.
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