„Auto-Shut-Off“ stoppt Energiefresser

E NE RGI ( E )SCH SPAR E N
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„Auto-Shut-Off“ stoppt Energiefresser
Wegen vermeintlich
abgeschalteter Elektrogeräte fallen pro
Haushalt jährlich bis
zu 100 Euro zusätzliche Stromkosten an.
Schalter an: Gerät an – Schalter aus: Gerät aus. Eigentlich
ein nachvollziehbares Prinzip.
Tatsächlich jedoch nimmt der
Energiefluss in unseren Haushalten häufig einen anderen
Weg. Viele elektrische Geräte
verbrauchen nämlich auch
dann Strom, wenn sie nicht
in Betrieb sind. Abhilfe schafft
die so genannte „Auto-ShutOff-Funktion“, die das Gerät
auch tatsächlich vom Stromkreis trennt, wenn es nicht in
Betrieb ist.
Bekanntestes
Beispiel
für den klammheimlichen
Energieverbrauch
ist
der
„Standby“-Schalter, der zum
Teil sogar als „Sparschalter“
deklariert wird. Dabei arbeitet das abgeschaltete Gerät im
Leerlauf weiter, was alles andere als eine Spareigenschaft
ist. Deutlich wird der Energieverbrauch an der Wärmeentwicklung im Netzteil.
Doch auch viele Geräte ohne „Standby“-Funktion sind in
der „Aus“-Stellung nicht wirklich außer Betrieb. Waschmaschinen,
Kaffeemaschinen
Bestand an Altgeräten in den
Haushalten würde den permanenten Energieverlust auf Jahre zementieren. Als wirksamen
Schutz gegen den versteckten
Energieverlust werden bereits
einige Geräte mit „Auto-ShutOff“-Funktion angeboten. Einige Kaffeemaschinen gehen
so zum Beispiel nach zwei
Stunden ohne Nutzung in den
Modus
„Endabschaltung“.
Auch bei Bügeleisen entwickelt sich die Funktion nach
und nach zum Standard.
Ältere Geräte ohne die entsprechende Funktion können
mit einem separaten Schalter
nachträglich mit einer „AutoShut-Off“-Funktion
ausgestattet werden. Er nimmt das
Signal des „Standby“-Schalters zum Abschalten auf und
trennt das Gerät auch tatsächlich vom Netz. Das Signal zum
Abschalten kann auch über
ein zuvor definiertes Zeitintervall bestimmt werden.
Alternativ gibt es natürlich
Viele elektrische Geräte verbrauchen auch dann Strom, wenn sie
für Alle, die sich mit der Umabgeschaltet wurden. Wer sparen will, sollte sicher gehen, dass sie rüstung ihrer Elektrogeräte
auch wirklich vom Netz getrennt sind. QUELLE: INITIATIVE ENERGIEEFFIZIENZ/DENA
noch Zeit lassen möchten, eine
ganz konventionelle Methode,
oder Modems verbrauchen
Zwar haben immer mehr um den Stromfluss garantiert
nicht selten bis zu zehn Watt, Hersteller von Elektrogeräten zu unterbrechen: Einfach den
obwohl sie überhaupt nicht das Problem erkannt. Aber der Netzstecker ziehen.
genutzt werden. Experten
schätzen die jährlichen Mehrkosten dadurch auf bis zu 100
Euro pro Haushalt. Bundesweit geht der Verlust pro Jahr
damit in die Milliarden.
Sparsamere Netzteile
Die EU-Kommission will den
Stromverlust von Netzteilen
vieler Haushalts- und Bürogeräte reduzieren. Konkret geht
es um Geräte wie Handys und
Modems, deren Netzteile den
Strom auf eine niedrigere Voltzahl transformieren. Die neuen Vorgaben werden ab 2010
umgesetzt und sollen helfen,
den Stromverlust der Netzteile
um ein Drittel zu reduzieren.
Bereits 2020 könnten somit
jährlich neun Terawatt Energie eingespart werden, was in
etwa dem Jahresverbrauch Litauens entspricht. Rund drei
Millionen Tonnen CO2 würden somit jährlich weniger in
die Atmosphäre gelangen.
Prozentuale Angaben
Das Kennzeichnungssystem
für den Stromverbrauch von
Haushaltsgeräten – ursprünglich vorgesehen in der Einteilung von A bis G – ist weitgehend ausgereizt. Um die Kette
von A+ und A++ nicht unendlich weiter auszureizen, lässt
die EU-Kommission bald neue
Etiketten einführen, die den
geringeren Verbrauch gegenüber der Klasse A prozentual
darstellen. So werden Waschmaschinen,
Kühlschränke,
Fernseher und Co. künftig zum
Beispiel mit „A - 15 Prozent“
gekennzeichnet, wenn sie 15
Prozent weniger verbrauchen.