Handreichung Beteiligungsprozess in Gelsenkirchen

5. Gemeindenahe Umnutzung eines kirchlichen Immobilienensembles
in Gelsenkirchen-Hassel
Der Stadtteil Gelsenkirchen-Hassel
Der Stadtteil Gelsenkirchen-Hassel im Norden der Stadt Gelsenkirchen befindet sich in einem
Umstrukturierungsprozess (Strukturwandel des Ruhrgebietes) mit einem hohen Erneuerungsbedarf, der ausgehend von den Umbrüchen in der Erwerbsarbeit auch die Lebensbereiche
Wohnen, Freizeit und die gesamte Infrastruktur erfasst. Zusammen mit den angrenzenden
Stadtteilen Herten-Bertlich und Herten-Westerholt bildet Gelsenkirchen-Hassel das Programmgebiet des gemeinsamen „Interkommunalen Integrierten Handlungskonzeptes“ im Rahmen des
Landesprogramms der Soziale Stadt.
Die Lukas-Kirchengemeinde
Nach dem Selbstverständnis der Lukas-Gemeinde stehen ihre Einrichtungen allen Bewohner/innen des Stadtteils offen für die sie Versammlungs- und Kommunikationsräume sowie
infrastrukturelle Grundlagen eines sozialen Miteinanders in der Gemeinde schafft. Damit versteht sich die Kirche als zentraler Ort des Gemeinwesens. Diesem Verständnis folgend, gehören die Räume der Kirchengemeinde der gesamten Bürgerschaft gleich welcher ethnischen,
nationalen oder religiösen Zugehörigkeit, zumal die Kirche als Gebäude der größte zur Verfügung stehende Versammlungsraum im Stadtteil ist. Alle Einrichtungen der Gemeinde dienen
der Vernetzung von Sozialem, Kulturellem, der Bildung und der Religion. Vor dem Hintergrund
dieses Selbstverständnisses entstand im Verlauf der Jahre eine solide Grundlage für bürgerschaftliches und interkulturelles Engagement, das sich mehrfach bewährt hat und das Ausgangspunkt für die Gründung verschiedener Bürgerinitiativen im Stadtteil war und ist. (Aufgrund
ihrer interkulturellen und interreligiösen Arbeit erhielt die Lukas-Gemeinde 2002 den Preis des
Bundespräsidenten zur Integration von Zuwanderern)
Das Projekt
Das Projekt Stadtteilzentrum Hassel ist das Ergebnis eines langjährigen Arbeitsprozesses, der
von Mitgliedern der Lukas-Kirchengemeinde und anderen Akteure des Stadtteils initiiert wurde.
Im Rahmen einer „Zukunftswerkstatt Hassel“ (ein Ergebnis des Agenda-21-Prozesses) der Verein "Soziale Stadt – Stadtteilzentrum Hassel e.V." gegründet, der über die Durchführung von
thematisch unterschiedlich orientierten Workshops ein erstes inhaltliches Profil für ein Stadtteilzentrum erarbeitet hat.
Das derzeitige Gemeindezentrum der Ev. Lukas-Kirchengemeinde in Gelsenkirchen-Hassel
besteht aus der Integrativen Kindertagestätte (Familienzentrum), dem Kinder-, Jugend- und
Kulturzentrum Dietrich-Bonhoeffer-Haus (Bonni) und der Lukas-Kirche, das mit stadtteilorientierten Angeboten, sowohl ein Zentrum des Stadtteils als auch ein Zentrum der Kirchengemeinde
ist.
Im Zuge der geplanten Umgestaltung und erweiterten Neuausrichtung des Gemeindezentrums
soll das Gebäudeensemble zum „Stadtteilzentrum Hassel“ weiterentwickelt und qualifiziert werden, das durch teilwirtschaftliche Zweck-Betriebe und einer Vernetzung von unterschiedlichen
stadtteilorientierten Aktivitäten und Dienstleistungen eine wirtschaftliche Stabilisierung erhält.
Als Betreibergesellschaft für das „Stadtteilzentrums Hassel“ gründet die Bürgerstiftung Hassel
(zurzeit in Vorbereitung) eine gemeinnützige GmbH (gGmbH) deren Anteile zu 100% von der
Bürgerstiftung Hassel gehalten werden.
Die Kirchengemeinde Hassel ist mit mindestens 2 von 5 Mitgliedern im Stiftungsrat der Bürgerstiftung vertreten. Die Gebäude des Stadtteilzentrums bleiben kirchliches Eigentum und werden
für mindestens 25 Jahre über einen Erbbaupachtvertrag an die Betreibergesellschaft (gGmbH)
verpachtet.
Die Finanzierung des Um- und Neubaus sowie die Einrichtung wird über Mittel des Ministeriums
für Bauen und Wohnen NRW, der Stadt Gelsenkirchen (Antragsstellerin) sowie über Dritte
(Spenden und andere Zuwendungen) sichergestellt.
Ein zentraler Baustein der „Stadtteilzentrum Hassel gmbH“ ist ein gastronomischer Betrieb /
Stadtteilmensa als Integrationsbetrieb mit Mittagstisch, Catering und anderen Verköstigungsangeboten für Schulen, Kindertagestätten und Stadtteilbewohner/innen; daneben werden Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Beratungseinrichtungen für den Stadtteil, eine Fahrradwerkstatt
und andere Zweckbetriebe mit eigenwirtschaftlicher Ausrichtung etabliert.
Leistungsspektrum der LEG AS Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung GmbH
Die LEG Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung GmbH (LEG AS) ist eine landeseigene Gesellschaft mit dem Kernthema „Arbeit“, die dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales
NRW (MAIS) zugeordnet ist. Ihre Dienstleistungen umfassen Projektentwicklung, Beratung,
Umsetzung und im Rahmen von Integrierten Arbeitsmarktmarktprojekten übernimmt sie die
Aufgaben einer „Sozialen Generalübernehmerin“. An der Schnittstelle von Arbeitsmarkt- und
Strukturpolitik wird die LEG AS für das Land NRW, für Kommunen und andere öffentliche Auftraggeber tätig. Mit dem Fokus auf die Sicherung bestehender sowie der Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen, baut die LEG AS Brücken zwischen öffentlichen Einrichtungen im weitesten
Sinne und BürgerInnen, die sich für ihr gemeinwohlorientiertes Projekt vor Ort engagieren
möchten.
Zum Leistungsspektrum der LEG AS GmbH gehören im Einzelnen:
Initiierung und Moderation eines Prozesses mit dem Ziel ein wirtschaftlich, tragfähiges Handlungskonzept zu erarbeiten, das von allen Akteuren aus der Gemeinde mit entwickelt und getragen wird; dazu gehören:
Durchführung von Informationsveranstaltungen und Workshops für die Akteure in der
Gemeinde und mit den potenziellen Partnern,
Moderation von Arbeitskreisen, mit relevanten Schwerpunktthemen,
Erarbeitung und Abstimmung eines Gesamtkonzeptes,
Wirtschaftlichkeitsprüfung,
Gründungsberatung und –begleitung, Erarbeitung von Satzungen, Verträgen u. ä. für
Vereins-, Unternehmens- und / oder Stiftungsgründungen,
Präsentation und Weiterentwicklung des Konzeptes bei Bedarf.
Auf der Grundlage des Gesamtkonzeptes werden die einzelnen Handlungsschritte erarbeitet
und abgestimmt sowie erste Gestaltungsentwürfe erarbeitet:
Durchführung von Architekturwettbewerben und Ideen-Werkstätten,
Prüfung von Planungs-, Bau-, Kirchen- und Eigentumsrechtlichen Fragen,
Akquirierung von Fördermitteln und / oder Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten,
Sondierung und Konkretisierung von Gewerken, die in Form von Integrierten
Arbeitsmarktprojekten realisiert werden können (inkl. Abstimmung mit den zuständgen
ARGEn),
Begleitung / Steuerung des gesamten Realisierungsprozesses.
Controlling des Kosten- und Zeitplans
Begleitung der ersten drei bis fünf Geschäftsjahre
Der gesamte Prozess wird durch regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Gemeinde Newsletter
o.ä.) begleitet.
Die LEG AS rechnet auf der Grundlage der LHO nach einem vom Land NRW testierten Tagewerkssatz ab. Fördertechnisch werden die Leistungen der LEG AS analog zu Planungsleitungen behandelt und gelten als „förderfähige Kosten“. Gerne führen wir mit Ihnen ein erstes unverbindliches Informations- und Beratungsgespräch.
Kontakt:
LEG Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung GmbH
Christoph Schilde
Paul-Klinger-Str. 7-11
45127 Essen
Tel.
0201 22036910
Mobil 0172 205531
Mail [email protected]
LEG Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung GmbH
Ina Bisani
Paul-Klinger-Str. 7-11
45127 Essen
Tel.
0201 22036913
Mobil 0172 2109299
Mail [email protected]
Seite 2