Bielefelder Zeitung Ein Drahtesel hat immer Konjunktur Messe in der Stadthalle zeigt mobile Vielfalt und macht Laune auf die neue Saison Von Michael D i e k m a n n Guten Morgen Spaziergang Luise will am Sonntag etwas unternehmen. Sie ruft gleich am Morgen ihre Freundin Sabine an, um sie für einen Spaziergang zu begeistern. »Es bleibt bestimmt trocken«, schiebt sie als Argument hinterher. Sabine hat jedoch eine lange Partynacht hinter sich und murmelt schläfrig: »Ein anderes mal, ich hatte heute bereits einen ausgedehnten Sonntagsspaziergang: Ich war schon im Bad, kam am Kühlschrank vorbei und bin jetzt auf dem Weg zum Sofa – Wetter spielt auch mit.« Linda B ö g e l e i n Arbeiten für Ampelanlage Bielefeld (WB). Im Kreuzungsbereich Artur-Ladebeck-Straße/Quellenhofweg/Friedrich-ListStraße werden von heute an am Gleisbett Arbeiten für eine neue Ampelanlage durchgeführt. Hierfür werden in der Artur-LadebeckStraße einzelne Fahrspuren gesperrt, das Linksabbiegen in den Quellenhofweg ist nicht möglich. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ostern. Baumfällarbeiten in Westen B i e l e f e l d (WB). In der Messehalle ist Action: Bastian Schünke (34) kurbelt auf der Bühne Trainingskilometer, Mohammed (24) schraubt am Recycling-Rad. Überall wird beraten, geschaut, gefachsimpelt oder Probe gefahren. Die Messe »Drahtesel«, freut sich Veranstalter Ralf Vorderwisch, begeistert tausende Besucher. Wer Zeit mitbringt, erlebt in der Halle die ganze Vielfalt auf zwei Rädern. Die Mischung aus Produktinformation heimischer Händler, Anregungen für schöne Fahrradurlaube von Regionen gleich um die Ecke sowie Tipps zu Verkehrssicherheit von ADFC, Verkehrswacht oder Polizei hält Vorderwisch für das Erfolgsrezept. Weil am Sonntag die Sonne lacht, kommen viele Besucher gleich mit dem eigenen Rad angefahren. Ungebrochen ist der Trend zum Elektrorad. Allgemein liegt der Anteil bei über 30 Prozent, einzelne Händler vermelden 50 Prozent des Umsatzes für immer neue technische Raffinessen. Damit Akkus nicht durch Treten im falschen Gang zu schnell leer sind, gibt es inzwischen mitdenkende Schaltungen. Ziel ist es, mit kleineren Akkus mehr Strecke zu schaffen. Oder sich aus einem Baukastensystem sein Fahrrad zu gestalten. Barbara Amerika-Siekmann sorgt mit einer anderen Neuheit für Aufsehen insbesondere bei den Fans der Stadtmobilität. Das kleine Strida-Faltrad mit Zahnriemenantrieb lässt sich wie ein Golf-Caddy zum Zug ziehen und als Handgepäck mitnehmen. Interessant: Das Minirad führte ein Schattendasein, bis der Hersteller auf poppige Farben umstieg, Orange, Giftgrün. Aus Drei mach Eins: Insgesamt an die 1000 Fahrräder werden in der Recyclingbörse pro Jahr aus alten Drahteseln mit Vorleben zusammenge- setzt. Henning Schwer (links) und Stefan Mielke (rechts) schauen hier Mohammed aus Syrien bei der Einstellarbeit zu. Fotos: Thomas F. Starke Grün ist auch das Trikot von Bielefelds ältesten Radsportverein RC Zugvogel. Der findet gemeinsam mit dem Förderverein Radrennbahn ein breites Echo für das einzigartige Baudenkmal. Dass im Juni Bastian Schünke hier einen Langzeit-Weltrekord aufstellen will und auf dem Ergometer eifrig trainiert, lockt noch mehr Schaulusti- ge. Zumal die Bahn selbst viele Besucher mit persönlichen Erinne- rungen verbinden. Am Info-Stand der Radrennbahn ist immer Betrieb, so wie bei der Recycling-Börse mit ihrem überdimensionalen, aus drei Fahrrädern zusammengesetzten Symbol. Schon 250 Fahrräder haben Geflüchtete für Geflüchtete aufbereitet, berichten Stefan Mielke und Henning Schwer stolz. Mohammed Werbung für die Radrennbahn: Am Stand für das Baudenkmal informierten Christian Dippel (li) und Andreas Hildebrandt (re.), während Bastian Schünke und sein Physio Karsten Stolle einen Weltrekord anpeilen. Fahrrad als Handgepäck: Darlene Ammon (li.) und Barbara AmerikaSiekmann mit bunten City-Flitzern Gute Grundlage: Gesa Beckmann arbeitet mit Ehemann Horst für einen italienischen Sattelspezialisten. Ihre Erkenntnis: Der Sattel ist eines der wichtigsten Kriterien für eine gute Fahrt. Das gilt nicht nur für Profis. FOTOS im Internet Mehr www.westfalen-blatt.de und Amar (23) schrauben sogar live am Stand. Rückenwind bekommt das Projekt gerade von Anja Böllhoff. Die hat eine eigene Böllhoff-Halle bereit gestellt, die Möllergroup erste Ausstattung gestiftet. Zunächst vier Geflüchtete, erklärt Stefan Mielke, sollen hier aus Spendenrädern mobile Zukunft bauen: Drahtesel eben. Bielefeld (WB). Die Melanchthonstraße wird am morgigen Dienstag zwischen der Schloßhofstraße und der Gutenbergstraße in Höhe der Hausnummer 63 voll gesperrt. Dort werden an diesem Tag Baumfällarbeiten durchgeführt. Fußgänger können den Bereich passieren. Einer geht durch die Stadt . . . erblickt in der Bahnhofstraße zwei Teenager, die ganz offensichtlich schon ihre neue Frühjahrsgarderobe ausführen. Nun ist die Witterung derzeit noch eher winterlich, und so zittert sich das Duo tapfer durch die City. Neues will auch gezeigt werden, denkt EINER So erreichen Sie Ihre Zeitung Abonnentenservice Telefon 05 21 / 585-100 Fax 05 21 / 585-371 Anzeigenannahme Telefon 05 21 / 585-8 Fax 05 21 / 585-480 Geschäftsstelle Jahnplatz Oberntorwall 24, 33602 Bielefeld Telefon 05 21 / 5 29 96 41 Fax 05 21 / 5 29 96 60 Lokalredaktion Bielefeld Stadtredaktion am Jahnplatz Oberntorwall 24, 33602 Bielefeld Hans-Heinrich Sellmann 05 21 / 585-556 Stefan Biestmann 05 21 / 585-436 Heinz Stelte 05 21 / 585-256 Michael Diekmann 05 21 / 585-441 Michael Schläger 05 21 / 585-246 Burgit Hörttrich 05 21 / 585-431 Hendrik Uffmann 05 21 / 585-252 Hans-Werner Büscher 05 21 / 585-560 Bernhard Pierel 05 21 / 585-560 Thomas F. 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Einer ist dort wieder dabei, der sich lange Zeit aus der aktiven Mitarbeit zurückgezogen hatte: Rainer Wend, früherer Unterbezirksvorsitzender, Ratsmitglied, Bürgermeister und langjähriger Bundesgasabgeordneter, ist wieder Beisitzer. Mit 88 Stimmen erzielte er zwar nicht gerade ein Traumergebnis. »Ich bin damit zufrieden«, schmunzelte Wend. »Ich bin ja auch der einzige Rechte in der ganzen Riege.« Wend schied 2009 vorzeitig aus dem Bundestag aus, wurde Chef-Lobbyist bei der Deutschen Post AG in Bonn. »Meine berufliche Tätigkeit kann ich so organisieren, dass ich mich wieder bei der Bielefelder SPD engagieren kann.« Wegen der Quotierung hatten die Frauen den ersten Zugriff auf das 15-köpfige Beisitzer-Gremium. Gewählt wurden Daniela Brandtner, Feride Celik, Ministerin Christina Kampmann, Barbara Schneider, Karin Schrader und Sally Lisa Starken. Hinzu kommen Frank Diembeck, Martin Kranzmann, der bisherige Parteichef Marcus Lufen, Patrick Mayregger, Thomas Wandersleb, Muzaffer Yilmaz, Rainer Wend und Stefan Zier. Zwischen Björn Deppermann und Torsten Schätz muss wegen Stimmengleichheit eine Stichwahl entscheiden. Die meisten Stimmen konnten Diembeck (131), der ursprünglich auch Interesse am Unterbezirksvorsitz bekundet hatte, und Juso Patrick Mayregger (128) auf sich vereinen. Die Wahlen wurden von einer formalen Panne begleitet. Es Geschäftsführender Vorstand: (v. links) Frauke Viehmeister (Vize), Wolfgang Brinkmann (Schatzmeister), Regina Kopp-Herr (Vize), Ingo Stucke (Vize), Vorsitzende Wiebke Esdar, Riza Özürk (Vize). Foto: Schläger hatten mehr Delegierte abgestimmt als sich zu Beginn des zweiten Parteitag-Tages gemeldet hatten. Alle 188 Delegierten mussten sich deshalb erneut registrieren lassen. Auf das Flüchtlingsthema eingestimmt hatte Bielefelds Sozialdezernent Ingo Nürnberger die Delegierten. Weil die Balkan-Route verschlossen sei, kämen zurzeit nur wenige Flüchtlinge. Aber Nürnberger rechnet für das Frühjahr wieder mit einem Anstieg der Zahlen. Ziel müsse es sein, dass nach den Sommerferien möglichst keine Sporthallen mehr als Notunterkünfte genutzt würden. Wichtig sei die Schaffung neuen bezahlbaren Wohnraums. »Wenn wir uns dabei nur auf private Investoren verlassen, haben wir 2017 noch keine zusätzliche Sozialwohnung«, verteidigte Nürnberger die Rolle der städtischen Wohnungsgesellschaft BGW als Wohnraumbeschafferin. Deren wirtschaftliches Engagement war zuletzt in die Kritik geraten. Der Parteitag verabschiedete Anträge, in denen ein kurzfristiges Integrationskursangebot für Flüchtlinge gefordert wird oder die schnelle Prüfung von deren beruflichen Abschlüssen. Auch mit der Abschiebung von Flüchtlingen in sichere Herkunftsländer setzen sich die Delegierten auseinander. Licht aus für Klimaschutz Bielefeld (WB). Am Samstag gehen weltweit wieder die Lichter aus. »Earth Hour« heißt die Aktion des WWF, mit der ein Zeichen gesetzt werden soll für mehr Klima- und Umweltschutz. Bielefeld macht zum sechsten Mal bei dieser weltgrößten Klima- und Umweltschutzaktion mit und wird eine Stunde lang, von 20.30 bis 21.30 Uhr, einige Wahrzeichen und Institutionen symbolisch in der Dunkelheit verschwinden lassen: Sparrenburg, Ravensberger Spinnerei/Historisches Museum, Altes Rathaus, Naturkunde-Museum, Stadthalle, Haus der Technik, Stadtwerke Bielefeld, Mobiel, Bitel, Ishara, Neustädter Marienkirche, Altstädter Nikolaikirche, Süsterkirche, Sparkasse Bielefeld (City-Filiale, Zentrale an der Schweriner Straße) und Dr. Oetker Nahrungsmittel KG. Darüber hinaus lebt die »Earth Hour« von der Teilnahme von Millionen Menschen weltweit, die ebenfalls eine Stunde zuhause das Licht ausschalten und damit Teil einer globalen Gemeinschaft werden. Auch die Bielefelder sind aufgerufen, mitzumachen und ein Zeichen für mehr Klima- und Umweltschutz zu setzen. Die »Earth Hour« findet zum zehnten Mal statt. Im Vorjahr haben 7000 Städte in mehr als 170 Ländern mitgemacht.
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