Berlin Bat News - Sonderblättchen für Kids

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Sonderblättchen für Kids
Fledermäuse für Kids
Berlin Bat News (Print) ISSN 1616-8046
Sonderblättchen für Kids
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Berlin Bat News
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mich am Schutz der Fledermäuse aktiv beteiligen und Vespertilio
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mit einem Jahresbeitrag von mindestens 62,- €
bzw. ermäßigt: 21,- € Fördermitglied bei Vespertilio werden,
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den Fledermäusen ein neues Quartier an einer Hauswand bieten und
ein Fledermausbrett für 15,- € erstehen.
Auch mit einfachen Spenden unterstützen Sie uns. Auf dem Konto 100 62 90
bei der Ökobank (BLZ 500 901 00) nimmt Vespertilio Spenden für den
Schutz bedrohter Säugetiere entgegen.
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Vespertilio • Odenwaldstr.21 • 12161 Berlin • Fax: 79 70 62 88
Impressum:
Berlin Bat News ist eine Schrift von Vespertilio -Verein zum Schutz bedrohter Säugetierarten
e.V.- und erscheint zwei- bis viermal jährlich für alle Vereinsmitglieder.
ISSN 1616-8046 Berlin Bat News (Print)
Postanschrift & Fax: B. Kaltofen • Frankenbergstr. 38 • 12589 Berlin • Fax: 6392 4830
Berlin Bat News im Internet:
e-mail ¾
[email protected]
www ¾
http://fledermaus-online.de
Redaktion: Anna, Susanna und Brigitte Kaltofen, Tino Pabst
Textsatz und Layout: Brigitte Kaltofen, Tino Pabst
Auflage: 200 Exemplare (print), 75 Exemplare (HTML per mail)
Bezug: Printversion gegen eine Spende an alle Interessierten
HTML-Version per e-mail, pdf- und HTML-Version im WWW
Fremdquellen:
Grafiken Seite 1 und 4: RICHARDSON, Phil [1993]: Bats. London.
Vespertilio
by
dem Verein zum Schutz bedrohter Säugetierarten e.V.
Sonderblättchen für Kids
Hallo Kinder,
Dies ist die erste BAT NEWS für Kinder! Sie ist noch nicht so dick wie
unsere Fledermauszeitung für Erwachsene, aber wir hoffen, sie gefällt
Euch trotzdem.
Ihr könnt lernen, wie man ein Fledermaus- Windrad bastelt oder
Wasserfledermaus spielt. Und Ihr könnt Euch nach unserem Rezept
einen Fledermauscocktail mixen.
Natürlich gibt es auch eine Fledermausgeschichte.
Aber: wie Ihr sehen werdet: wir haben dazu leider keine Bilder.
Unsere Bitte nun: zeichnet uns welche und schickt sie an die Redaktion
der BATNEWS.
Großer Mal- und Zeichenwettbewerb
für unsere Fledermausgeschichte
“Benjamin und der Leuchtturm”
Wir werden Eure Bilder in unseren nächsten BAT NEWS veröffentlichen und auf der Zitadelle in unserem Fledermauskeller aufhängen!
Und natürlich gibt es Preise für die drei schönsten Bilder.
Viel Spaß und viel Erfolg,
wir freuen uns auf Eure Einsendungen!!!
Anna & Brigitte
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Sonderblättchen für Kids
Fledermaus-Windrad
Sonderblättchen für Kids
Der Fledercocktail
Was du dazu brauchst:
Festes Papier und Halbkarton, eine
grosse und eine kleine Holzperle,
Draht(z.B. Messing), Rundholzstab,
Leim, Lineal, Bleistift, Filzstift, Schere,
Zange
Schneide aus dem farbigen Papier ein
Quadrat.
Zeichne die Diagonalen ein und markiere den Mittelpunkt. Schneide
die Diagonalen von den Ecken
bis zum Mittelpunkt zu 2/3
ein, so dass aussen 8
“spitzen” entstehen. In
jede zweite Spitze
stichst du mit
der Schere in
Löchlein,
ebenso
im Zentrum.
Schneide
einen 21cm langen Draht zu und
biege das eine Ende zu
einem Häkchen. Mit dem
anderen Drahtende fädelst
du die kleine Holzperle ein und
danach alle gelochten Flügelspitzen der Reihe nach, dann durch das
Loch in der Mitte und als Abschluss
noch durch das die grosse Holzperle.
Uns so machst du den Cocktail:
Wasche die Zitrone uns schneide sie in
ca. ½ cm dicke Scheiben. Entferne die
Kerne von den Zitronenscheiben. Mit
einem Messer schneidest du von
der Scheibenmitte bis nach aussen,
um die Zitronenscheiben an die Glasränder stecken zu können.
Nun kannst du mit der Schereden Zitronenscheiben noch eine Fledermausform verpassen, indem du Kopf und
Flügel ausschneidest.
Fülle die Cola un den Most in den
Krug und mische
mit den Löffel.Nimm einGlas nach
dem anderen aus den Küchenschrank,
tauche den oberen Rand in den Suppenteller mi8t Wasser uns drehe ihn
dann im Zucker.
Setzte eine Zitronenfledermaus auf den
Glasrand, gib einen Eiswürfel ins Glas
und fülle mit dem Cocktail auf. Zu farbigen Gläsern passt am allerbesten ein
weißer Zuckerrand. Zum Wohl und
lass es dir schmecken!
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Benjamin faßte Mut, stärkte seine Flügel und flog zum Leuchtturm.
“Guten Abend, Leuchtturm”, sagte er höflich. “Weißt du vielleicht eine
schöne Geschichte?”
Der alte Leuchtturm war sehr erstaunt.
Eine Fledermaus wollte eine Geschichte von ihm hören!
“Klar, ich weiß viele Geschichten”, brummelte er. “Aber bei mir bläst
immer der Wind – und keine Fledermaus jagt deshalb gern in meiner
Nähe.” “Ach, das schaffe ich schon”, freute sich Benjamin. “Fang nur
an”. Und der Leuchtturm erzählte... Dabei fiel Benjamin auf, daß die
Strahlen vom Leuchtturms viele Insekten anlockten. Es gab also Futter
genug für ihn.
Endlich hatte er gefunden, was gesucht hatte! Er konnte essen und jemand erzählte ihm dazu eine Geschichte.
Und so blieb Benjamin beim Leuchtturm auf der Insel Hiddensee und
sie wurden gute Freunde.
Der Leuchtturm kennt
nämlich sehr viele Geschichten.
Denn viele Menschen besuchen jeden Sommer
den Leuchtturm auf der
Insel Hiddensee und berichten ihm Neues.
Und viele wundern sich
über die kleine Fledermaus, die nachts durch
die Strahlen des Leuchtturms fliegt.
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Wasserfledermäuse schnappen
Insekten von
der Wasseroberfläche
Die Wasserfledermaus jagt an Teichen, Seen und ruhig fließenden Flüssen. Sie fliegt dabei knapp über der
Wasseroberfläche und schnappt mit
dem Mund nach Insekten, die hier
herumschwirren oder auf der Wasseroberfläche krabbeln.
Was du vorbereiten musst:
Du bedeckst einen Tisch mit
einer Plastikfolie und stellst
dann zwei möglichst gleich
grosse, flache Plastikbecken
darauf, die bis ca. 5 cm unter
den Rand mit Wasser gefüllt
sind. Nun besorgst du etwas
Essbares, das auf dem Wasser
schwimmt und kleine genug
ist um es mit einem Bissen in
dem Mund zu kriegen. (z. B.
dünn geschnitten Gurkenrädchen oder Salatblätter) Dann
brauchst du noch ein Knäuel
Wolle oder Schnur und eine
Schere.
Und so geht das Spiel:
Immer zwei Kinder stellen sich nebeneinander in einiger Entfernung des
Tisches auf. Binde ihnen die Hände auf dem Rücken zusammen. Auf dein
Startzeichen eilen sie zum Tisch und versuchen aus je einer Schüssel ein
schwimmendes Häppchen mit dem Mund zu schnappen. Wer zuerst eines
gegessen hat , hat gewonnen. Dann kommt die nächste Zweiergruppe
dran, und so weiter, bis alle einmal gespielt haben. Die Kinder , die gewonnen haben , bilden wieder Zweiergruppen und das Ganze beginnt von
vorn. Bis noch eine Wasserfledermaus übrigbleibt.
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Sonderblättchen für Kids
Hallo Kinder,
bevor unsere Fledermausgeschichte beginnt, gibt es noch ein kleines
Vorwort. Das ist bei den meisten Büchern so.
Wußtet Ihr z.B. schon, dass Fledermäuse nicht in Familien leben wie
wir Menschen?
Wenn die Fledermausfrau ein Kind erwartet, zieht sie gemeinsam mit
anderen Fledermausfrauen in ein schönes, warmes Quartier, z.B. auf
einen Dachboden. Dort bringen sie dann Ihre Jungen zur Welt.
Die Gemeinschaft hat vieleVorteile:
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“Was ist das für ein Licht”, fragte er die Möwe.
“Das ist der Leuchtturm der Insel Hiddensee”, erklärte die Möwe.
“Was ist ein Leuchtturm?”, fragte Benjamin neugierig.
Und die Möwe erzählte und erzählte.
Endlich hatte Benjamin alles verstanden und ließ die arme Möwe schlafen gehen. Sie hatte ihm viel berichtet. Nur - ob es auf der Insel Hiddensee Fledermäuse gab, wußte sie wirklich nicht.
Trotzdem: Benjamin hatte einen Entschluß gefaßt: Er wollte zum
Leuchtturm fliegen. So ein Leuchtturm mußte sehr interessant sein!
Er leuchtete also immer nur nachts, wenn auch die Fledermäuse wach
waren.
Die Mutter braucht das Kleine nicht zu tragen, wenn sie zur Futtersuche
losflattert.
Und das Kleine braucht nicht zu frieren, während es auf seine Mutter
wartet. Wenn die Mütter nachts Insekten jagen, kuscheln sich die Jungen ganz eng aneinander und wärmen sich gegenseitig.
Die Mütter jagen auch nicht die ganze Zeit: sie kommen immer zurück,
um die Jungen zu säugen - in so einer Wochenstube sind die Kleinen
nicht allein, meist ist gerade eine Mutter da, wärmt die Jungen und paßt
auf sie auf.
Aber: keine Angst: jede findet Mutter natürlich Ihr eigenes Kind ganz
schnell heraus, sie erkennt es an Geruch und Stimme.
So, nun geht es aber los mit unserer Geschichte vom kleinen Benjamin.
Die nächsten Nächte waren sehr anstrengend.
Es war ein weiter Weg nach Hiddensee. Und der Wind vom Meer
machte das Fliegen mühselig.
Schließlich kam Benjamin auf der Insel an.
Aber gleich traute er sich nicht zum Leuchtturm. Er hing sich an einen
Kiefernast im nahen Wäldchen und beobachtete ihn erst einmal.
“Hallo, Du bist wohl neu hier”, sagte eine Stimme neben ihm.
Benjamin staunte.
Da hing ein Fledermausmädchen neben ihm am Ast. Es gab also auch
Fledermäuse auf der Insel Hiddensee.
Benjamin freute sich sehr. “Gibt es hier viele Fledermäuse”, wollte er
wissen.
“Och, ich weiß nicht, ich glaube, eine ganze Menge”, meinte das Mädchen. “Es gibt hier schöne Wohnungen in den Bäumen und gutes Futter. Wenn du willst, dann bleib‘ doch bei uns.”
Benjamin versprach, es sich zu überlegen. “Fliegst du mit zum Leuchtturm”, wollte er noch wissen.
“Nö, da ist es mir zu windig”, sagte das Mädchen. Ich jage lieber hier im
Wald. Oh, da kommt gerade ein leckerer Falter!. Bis bald” – und sie
flog los.
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sie. “der Fernseher ist ein Gerät, was im Zimmer stehen muß und die
Geschichten hört man nicht nur, man muß auch die Bilder dazu sehen.”
Benjamin ließ den Kopf hängen.
Das tat der Möwe sehr leid, denn sie hatte ein gutes Herz.
Plötzlich kam ihr eine Idee. “Es gibt hier in der Nähe ein Freilichtkino,
das ist so ähnlich wie fernsehen”, ermunterte sie Benjamin. “Wenn du
dort hinfliegst, kannst du deine Insekten fangen und dabei den Film sehen.”
Sie beschrieb Benjamin den Weg und er bedankte sich ganz höflich und
flog los.
Tatsächlich, es war so, wie die Möwe gesagt hatte.
Dort saßen viele Menschen, die Insekten umkreisten sie und Benjamin
brauchte nur zu fressen. Von dem Film verstand er leider nicht so viel.
Fledermäuse kamen gar nicht darin vor, nur viel Wasser und Menschen,
die schrien und ins Wasser fielen.
“Diese Fledermaus macht mich ganz nervös”, sagte da eine Jungenstimme.” Die ist so dämlich und fliegt mir ständig ins Bild”.
“Sie jagt doch nur Insekten”, meinte seine Freundin.
“Na und”, meinte der Junge. “Kann sie das nicht auch da machen, wo
sie mich nicht stört?”
Erschrocken flog Benjamin zur Seite in den Schutz der Bäume. Er störte
also! Das wollte er nicht. Und so toll war die Geschichte eigentlich auch
nicht. Er fraß noch eine Weile und fand ein nettes Quartier in einem alten Spechtloch.
Am nächsten Abend flog er wieder zum Hafen. Die Möwe wartete
schon. “Na, wie war‘s im Kino”, fragte sie.
Benjamin erzählte von seinem Erlebnis.
“Vielleicht solltest du doch so leben wie alle Fledermäuse, Benjamin”,
riet die Möwe. Trotzig schüttelte Benjamin den Kopf und blickte betrübt
über das Wasser.
Da sah er in der Ferne ein Licht.
In regelmäßigen Abständen leuchtete es auf.
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Benjamin und der Leuchtturm
In einer Wochenstube in der Nähe des Stadt Stralsund kam eine
kleine Zweifarbfledermaus zur Welt. Es war ein besonders schöner,
kräftiger Fledermausjunge und seine Mutter war sehr stolz, weil er
der erste Nachwuchs im Quartier war. Deshalb nannte sie ihn Benjamin, was so viel wie “Glückskind” bedeutet.
Die anderen dickbauchigen Fledermausfrauen lobten den Kleinen
sehr und seufzten, weil es bei ihnen noch nicht so weit war. Das Fliegen fiel ihnen doch täglich schwerer. Abwechselnd paßten sie nun auf
den Kleinen auf, wenn seine Mutter auf Nahrungssuche unterwegs
war.
Bald wurden es mehr Fledermauskinder und unser kleiner Freund
hatte Gesellschaft. Leider waren sie etwas jünger und längst nicht so
neugierig wie Benjamin. Als alle Erwachsenen ausgeflogen waren
hangelte er sich doch eines Abends tatsächlich aus dem Dachboden,
um nachzuschauen, was es das Haus noch so für Bewohner hatte .So
schnell er konnte kletterte er zu einem offenen Fenster hinunter und
schaute hinein.
Im Zimmer war ein Mensch. Seine Mutter hatte ihm schon von den
großen Menschen berichtet. Aber dieser Mensch war klein. Er spielte
mit irgendwelchen Holzstückchen.
“Benjamin” rief plötzlich eine Stimme.
Schuldbewußt fuhr Benjamin zusammen und schaute sich um. Aber
es war nicht seine Mutter.
Es war eine große Menschenfrau, die mit einem Teller mit Essen ins
Zimmer trat. Anscheinend hieß der kleine Mensch dort auch Benjamin. Das freute unseren Fledermausjungen und gespannt beobachtete
er, was weiter im Zimmer geschah.
“Nein, ich mag nicht ”, rief der Junge. Der kleine Junge wollte also
nicht essen, aha. Naja, es roch ja auch nicht so appetitlich, fand der
Fledermaus-Benjamin.
Die Menschenmutter seufzte. “Benjamin, wenn du schön ißt, erzähle
ich dir eine Geschichte”, versprach sie.
Und sie erzählte und erzählte.
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Der kleine Benjamin drinnen aß den ganzen Teller ab und der kleine
Benjamin draussen hätte fast vergessen sich festzuhalten, so spannend
war die Geschichte.
Das muß ich auch mal probieren, dachte der Fledermaus-Benjamin, als
er wieder ins Dach zurückkletterte.
Da kam seine liebe Mutter auch schon angeflattert.
Liebevoll beleckte sie ihn. “Na, hast du schon Hunger, mein Kleiner”
fragte sie zärtlich und schob ihn näher an sich heran.
“Nein, ich mag nicht”, rief Benjamin.
Erstaunt blickte ihn die Mutter an. “Ist dir nicht gut, mein Kleiner”,
fragte sie besorgt. “Bist du etwa krank?”
“Nein, nein, ich will nur eine Geschichte hören”, sagte Benjamin
schnell, denn er wollte doch nicht, daß sich seine liebe Mama Sorgen
machte.
“Eine Geschichte?” fragte die Mutter erstaunt. “Wie kommst du denn
auf diese Idee?”.
“Ich erzähle es dir doch lieber nach dem Essen”, meinte Benjamin und
genoß die schöne Milch seiner Mutter. Dann erzählte er ihr von seinem
Erlebnis. Die Mutter erschrak nachträglich furchtbar. “Was hast du dir
nur dabei gedacht, einfach hinauszuklettern”, schimpfte sie. “Sei froh,
daß dich keine Katze gefunden hat.”
“Aber Mama”, sagte Benjamin kleinlaut. ”Die Geschichte war so spannend. Kennst du auch Geschichten?” Und die liebe Fledermausmutter
erzählte Benjamin eine Geschichte.
Die Tage vergingen. Benjamin hörte viele Geschichten. Ab und zu kletterte er auch zum Fenster des anderen Benjamin, um einer Geschichte
zu lauschen. Aber Fledermäuse werden schneller erwachsen – und Fledermausmütter haben nicht so lange Geduld mit ihren Kindern wie
Menschen. Benjamins Mutter wollte keine Geschichten mehr erzählen.
Sie wollte, daß er lernt, wie man seine Nahrung selbst sucht und erklärte
ihm ausführlich das Fledermausjahr. Daß er im Hebst viel essen müsse,
um im Winterschlaf davon zehren zu können. Aber bei Benjamin gehörten Essen und Geschichten irgendwie zusammen. “Mir schmeckt es ein-
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fach besser, wenn ich dazu eine Geschichte hören kann”, dachte er.
Wenn meine Mutter keine Geschichten mehr weiß, muß ich eben jemanden anderes finden.
Und so flog er los.
In der Ferne lag die große Stadt Stralsund.
“Dort sind bestimmt viele Menschen und ich werde Geschichten hören”, dachte er. Als er ankam, was es schon sehr spät. Die meisten Fenster waren dunkel und die Menschen schliefen. Benjamin war erschöpft
von dem langen Flug und richtig gegessen hatte er auch nicht. Dabei
sollte er doch möglichst viel essen, hatte seine Mutter gesagt. Müde
hing er sich in einer großen Turm, um zu schlafen. Leider war es der
Kirchturm und ein schreckliches Geläute riß ihn schon bald wieder aus
seinen Träumen. Am Vormittag bekam er Besuch von 3 frechen, kleinen
Spatzen, die sich um ein Stück Brot zankten. Schüchtern fragte Benjamin, ob sie ihm eine Geschichte erzählen könnten.
Der dickste Spatz zeigte ihm einen Vogel. “Such dir lieber eine bessere
Schlafstelle”, meinte er. “Du wirst dich noch erkälten, merkst du nicht,
wie es zieht?”
Damit flogen sie weg. Benjamin ärgerte sich sehr. Es zog nämlich
tatsächlich. Der Turm war nichts für ihn.
Am Abend flatterte er wieder los.
Diesmal kam er zum Wasser. Ach, war das viel Wasser und es roch irgendwie seltsam. Benjamin versuchte zu trinken, igitt war das eklig.
“Du bist doch kein Wasservogel”, belehrte ihn eine späte Möwe. “das
ist Meerwasser und das ist salzig.”
Benjamin faßte Vertrauen zu der Möwe und erzählte ihr, daß er einen
Ort suche, wo abends Geschichten erzählt würden.
“Naja”, meinte die Möwe. “Es gibt schon Mütter, die ihren Kindern Geschichten erzählen, aber das werden immer weniger. Die meisten Kinder
wollen sowieso lieber fernsehen.”
“Was ist Fernsehen”, fragte Benjamin neugierig. “Kann ich das auch?
Ich möchte nämlich essen und dabei Geschichten hören”
Die Möwe schüttelte den Kopf. “Du kannst das auf keinen Fall”, meinte
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